Blutmagie und das Gesetz

Armer Sebastian. Natürlich musste er Bella nichts erzählen,w as er nicht wollte, oder sollte. Sie wollte ihm einfach bei stehen.
"Nun ... du tust, was du kannst. Es ist nicht immer leicht auf jemanden zu achten, den man so sehr liebt, wie du ihn, aber ... letztlich bist du nicht für sein Handeln und Tun verantwortlich und somit auch nicht dafür, wenn er sich selbst aus der Klemme befreien muss, was hoffentlich nie der Fall sein muss."
Sie glaubte zu wissen, was ihn so ärgerte.
"ist es wegen der Pfeile des Lichts? Weil er dort unterrichtet und du nicht mit gehen kannst? Dort wird ihm niemand auch nur ein Haar krümmen."
Und wenn doch würde sie selbst ein paar Haare krümmen.

Sebastian sah Bella verdattert an. „Nein.“, sagte er nur auf ihre Frage. „Diese Leute, könnten ihm kein Haar krümmen. So wie sie jetzt sind.“ Das stimmte nicht ganz, aber ihm war klar, dass sie Varus nichts antäten. Sebastian schüttelte den Kopf. „Das ist schwer zu erklären. Ich weiß, dass ich nicht für sein Handeln verantwortlich bin. Aber wie beschützt man jemanden vor sich selbst?“ Sebastian senkte den Blick. „Ich habe schon zu viel gesagt.“ Sebastian seufzte langgezogen. „Ich sollte mich um das Essen kümmern.“ Er stand auf. Offensichtlich hatte Varus etwas getan, von dem Sebastian wusste, dass er es getan hatte und letztlich sagte er noch zu Bella. „Vielleicht… kannst DU mit ihm reden.“ Sebastian – der nach Aussagen von Varus – alles wusste, musste ja irgendwas wissen, was er nicht preisgeben durfte und es somit auch nicht tat. Das bedeutete aber auch, dass Varus Bella irgendwas verheimlichte. Und zwar etwas, was ihm Schaden zufügte, so wie Sebastian reagierte.

Bella sah Sebastian nach. Er war ja nicht weit weg, aber seine Worte gaben ihr zu denken. Varus hatte seinen Pakt erneuert, wie er gesagt hatte. Was also war es, was noch schlimmer als das war, was Varus ihr verschwieg?
"Vielleicht hast du recht. Ich werde sehen, was ich tun kann."
Schon stand sie auf, um in den Keller zu gehe, wo sie erst mal an die Tür klopfte.
"Varus?"
Keinen Moment später ging die Tür auf. Ihr Ausdruck war besorgt und sie wusste nicht, ob Varus es ihr sagen würde oder nicht.
"Wir müssen reden. Sebastian ... du sagtest mir einst, er wisse alles, was es zu wissen gibt. Daraus kann ich nun nur schließen, das er etwas weiß, was deine Person betrifft, was du vor mir geheim halten willst. Also?"
Sie stand vor ihm, der Blick noch immer besorgt aber zugleich auch enttäuscht und irgendwie wütend."

Varus lächelte erst liebevoll, als er die Tür öffnete, dann aber verfinsterte sich seine Mine und er machte ein langes Gesicht. „Was hat er denn gesagt?“ Nun… nichts. Das räumte Bella auch ein. „Er reagiert über. Es gibt nichts, vor dem du dich fürchten müsstest. Ich habe alles unter Kontrolle.“ Er überlegte kurz. „Ich weiß wirklich nicht, was ihn gerade so wütend macht.“ Er sah Bella nun eindringlich an. „Und ich wüsste auch nicht, was es ihn kümmern sollte. Er ist nicht mein Kindermädchen.“ Varus nahm durchaus auch wahr, dass sie wütend auf ihn war. Sie wollte wissen, was los ist und Varus sah nun irgendwie auch etwas grimmig aus. „Sebastian!“, rief er nun und selbiger kam sofort angelaufen. „Meister?“ Würdest du Bella und mich darüber aufklären, was dich so wütend macht.“ Sebastian senkte den Blick. „Würde ich sehr gern, aber ihr habt mir verboten darüber zu sprechen.“ Varus wollte ihn eben tadeln, dass er gefälligst den Mund aufmachen sollte, als ihm wohl einfiel, was Sebastian meinte. Er ballte die Fäuste kurz. Dann schloss er die Augen und atmete tief ein. „Na gut. Wie ich sagte. Kein Grund zur Sorge. Und DU!“ Er zeigte auf Sebastian. Hör auf aus einer Mücke einen Elefanten zu machen! Sebastian sah zu ihm und sagte ziemlich angefressen und unterkühlt: „Aktion und Reaktion, Meister…“ Dann drehte er sich um und ließ die beiden besser allein.

Das ihm das Lächeln verging, wunderte Bella nun nicht sonderlich. Ihre Wut basierte darauf, das sie angst um ihn hatte. Was würde sie tun, wenn ihm etwas zu stieße? Sie wusste es nicht, aber sie würde sicher nicht damit klar kommen. Entsprechend verfinsterte sich nun ihre Mine, als Sebastian, der ja nichts sagen durfte, aus dem Keller verschwand und sie Varus an sah.
"Kein Grund zur Sorge ... sagt mir ein himmlisches Wesen, das von einem Chaoswesen geliebt, verehrt und geschützt wird, wie ein Kücken von einer Glucke,"
sinnierte sie ruhig aber doch mit einem gewissen unterton in der Stimme, der darauf schließen ließ, das sie nicht sehr erfreut darüber war.
"Willst du mich verarschen? Ich soll mir keine Sorgen machen, wenn ein Allwissendes Wesen sich um dich sorgt, weil du wieder irgendwas bescheuertes an stellst und du mir nicht mal sagst, worum es dabei geht? Es geht hier nicht nur um deinen Arsch mein Lieber, sondern auch darum, was aus Zoey und mir wird, sollte dir was zu stoßen!"
Ihr schossen Tränen in die Augen so wütend war sie.
"Ich ertrage es nicht, dich so furchtbar erschöpft und am Ende deiner Kräfte zu sehen, ohne das ich irgendwas für dich tun kann. Das alles nur, damit ich mich nicht sorge? Ich hab Neuigkeiten für dich! Sorgen mache ich mir rund um die Uhr um dich und Zoey und auch um Sebastian, und diese Sorge nimmt leider nicht ab. Im Gegenteil nimmt sie eher noch zu, wenn ein Wesen, wie Astaroth sich Sorgen macht! Aktion und Reaktion. Ja, die Aktion die du gerade ausführst, führt zu der Reaktion, das ich dich Ohrfeigen und schütteln möchte! Was stimmt denn nur nicht mit mir, das du mir nicht vertraust?"

Varus hatte ja keine Ahnung, was dieses ganze Gespräch lostreten würde. Bella platzte förmlich. Sie erklärte ihm ihre Gedanken auf unnachahmliche Weise und er sah sie leicht schockiert ja etwas verstört an. Dann legte er behutsam die Hände an ihre Schultern. „Bella… Bella, Bella!“ Er sprach nicht zornig, eher einfühlsam. Beruhigend. Varus nahm sie an die Hand. „Ich vertraue dir. Wirklich.“ Und es gab nicht viele Menschen von denen er das behaupten konnte. Er setzte sie auf den Tisch und stellte sich vor sie, wo er sich leicht nach vorne beugte und sagte: „Was Astaroth über mich weiß, hat nichts mit dir zu tun. Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass du dich nicht sorgen musst.“ Das schien ihr bei Leibe nicht auszureichen. Er schloss kurz die Augen. „Hör mal. Ganz gleich, was in naher oder ferner Zukunft liegt. Ich werde bei dir bleiben. Gesund und im Vollbesitz meiner Kräfte. Sebastian sorgt sich … vielleicht zu recht, vielleicht aber auch nicht, aber es wird nichts daran ändern, dass ich bei dir bleibe. Bis du stirbst.“ Denn danach kam nichts mehr. Das hatte er oft genug gesagt. „Und auch bis Zoey irgendwann nicht mehr da ist und ihre nachkommen. Ich werde noch so viel länger hier sein, als du.“ Offensichtlich ging es Sebastian um etwas in ferner Zukunft, wenn Varus es nun SO versuchte herunterzuspielen.

Bella hörte und sah ihn an. Ihr Blick wurde nur noch enttäuschter, als er so sprach.
"Und du glaubst, das du mir erzählst, das du Zoey und mich überleben wirst, macht die Sache so viel besser? Es ist die Zukunft von Zoey und ihren Kindern und Kindeskindern! Kinder die ich selbst wohl nie haben werde! Es ist deine Zukunft, um die er sich sorgt. Was wenn doch etwas danach kommt? Lass den menschen ihren Glauben. Sie brauchen ihn, auch ich ... Ich glaube an dich, verstehst du? Ich möchte nicht mit dem Gedanken ab treten müssen,d as du irgendwas tun wirst, was dir schadet oder Zoeys Nachkommenschaft! VERDAMMT NOCH MAL!"

Varus konnte ihren Zorn nicht nachvollziehen, aber schließlich wurde seine Mine hart und unnachgiebig. Er sagte nun ebenfalls verletzt und auch etwas zornig: „Ich würde NIE etwas tun, was ihr oder ihren Nachkommen Schaden könnte! Merk dir das! Es ist mein Leben und ich tue damit, was ich will! Finde dich damit ab.“ Oh… er liebte sie so sehr, aber sie konnte nicht verstehen, wie das hier für ihn war. Er WÜRDE sie verlieren. Und es WÜRDE wehtun. Menschen waren so kurzlebig. „Alleine, dass du glauben kannst, ich würde ihnen etwas zustoßen lassen, verletzt mich sehr, Isabella.“ Würde er nicht und sein Geheimnis ging sie einfach nichts an. Sie würde es nicht ertragen können, das wusste er. Und dass Astaroth es nun auf diese Weise offenbaren wollte, machte ihn furchtbar zornig. Und vielleicht sagte er das nächste auch nur, weil er so zornig war: „Glaube? Nichts als leere Phrasen, um den Gedanken erträglich zu machen, sterben zu müssen. Ich sag dir was. Aller Glaube ändert nichts an der Wahrheit: Du wirst sterben und das ist alles. Und nach dir wird Zoey sterben und nach ihr ihre Kinder und deren Kinder. Und so weiter und sofort. Und ich werde dann längst nicht mehr Teil dieser Leben sein.“ Er wäre entweder wieder allein oder würde im Orden bleiben, wo er die Menschen beschützen könnte. Varus hatte keine Lust darauf und deshalb ließ er sich auch nicht vorschreiben, was er mit seinem übrigen Leben anfangen sollte und was nicht. Er würde es lachend geben, wenn er nur einen geliebten Menschen damit schützen könnte. Und dann fragte er noch: "Ist Zoey etwa nicht dein Kind?" Für ihn machte es keinen Unterschied, wer die leiblichen Eltern waren. Für Isabella offensichtlich schon.

Sie musste sich so sehr zusammen reißen, das es nicht mehr schön war. Sie hatte doch mit keiner Silbe gesagt, er würde ihnen allen irgendwas an tun oder ihnen schaden, aber solange er Teil ihrer Leben war, würde jegliche Handlung auch ihnen sehr weh tun, wenn sie ihn genau so sehr liebten, wie Bella und Zoey es taten.
"Menschen brauchen etwas, woran sie glauben können. Sollen sie ... Ich habe meinen Glauben an dich nie verloren und werde es wohl nie tun. Du musst ihnen keinen Schaden zufügen um ihnen weh zu tun Varus ... Worte und Taten reichen dafür vollkommen aus. Taten die nicht sie betreffen, sondern dich und Zoey ... sie ist meine Tochter. Sie war es von dem Moment an, als wir sie bei ihrer toten leiblichen Mutter gefunden haben. Einzig wird sie meine gene nicht weiter geben können."
Sie sah wie verletzt er war und es tat ihr ehrlich leid. Das hatte sie nicht gewollt. Denn noch. Sie sah ihm in die Augen. Sie machte sich keine Illusionen darüber, das er so viel länger da wäre, als sie. Sie hatte jeden Tag mit dem Tod als Wingman gelebt und offensichtlich würde es auch so weiter gehen.
"Was du aus deinem Leben machst, wenn wir nicht mehr sind, ist allein deine Sache. ich bitte dich nur .... bitte tue nichts unüberlegtes und bitte ... hör auf den Rat deines langwierigen Freundes. Das letzte was ich mir wünschen werde, wenn meine Zeit gekommen ist ... ist das es dir immer gut geht und dir nichts schlimmes zu stößt."
Sie wusste es ja eben so wie er ... es gab eben keinen Weg für immer bei ihm zu bleiben. Das war Wunschdenken. Bella rutschte vom Tisch herunter. Sie wollte rauf und noch etwas an die frische Luft. Das heir war ein wirklich gemeiner Streit, der für Beide sicher unschön war. Sie liebte ihn doch so sehr. Warum durfte sie ihm dann nicht helfen?

Weil sie es nicht konnte. Varus sah ihr nach. Wollte sie jetzt wirklich gehen? Varus sah ihr nach. „Wenn du nicht mehr bist…“, murmelte er nun. „Wird es mir nicht gut gehen.“ Er schloss die Tür hinter ihr mit einer Handbewegung und schloss sie ab. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Warum hatte sie nun so danach bohren müssen? Jetzt waren sie beide traurig. Und beide verletzt. Wie konnte sie aber auch nachvollziehen, was ER fühlte? Menschen hatten gar keine Zeit dazu, zu begreifen, was er fühlte. Sie konnten es sich vielleicht vorstellen. Gerade wenn sie, so wie Bella, bedingungslos liebten. Niemand wollte einen geliebten Menschen verlieren und jeden schmerzte es und sie konnte sich sicher vorstellen, dass es ein unschönes Gefühl war, zu wissen, dass jeder Mensch, den man liebte ihn früher oder später wieder verließ. Doch Varus hatte es akzeptiert. Konnte es ertragen, musste es. Er wollte nur nicht, dass sein Leben so lang war und dann keinen Sinn hatte. Er wollte Bella nichts verschweigen. Aber er wusste, wie sie reagieren würde, würde sie wissen, was Astaroth wusste.
Der stand oben in der Küche und garnierte gerade das Essen, welches er gleich auf den Esstisch stellen würde. Er war immer noch angefressen.

Ja, wollte sie, weil sie es nicht ertrug ihn verletzt zu haben und verletzt zu sein. Sie brauchte ein paar Minuten für sich. Sehr wohl hörte sie seine Worte. Sie taten ihr weh, aber was sollte sie schon machen? Sie war ein Mensch, kein Engel und auch kein halber, der ein wesentlich längeres Leben haben würde, als alle Menschen. Gäbe es einen Weg, sie würde ihn augenblicklich beschreiten, nur um ihn nicht allein lassen zu müssen. Sebastian stand in der Küche, Zoey spielte in ihrem Zimmer und Bella ... Bella ging hinaus ind en Garten, um ein wenig Luft zu schnappen und nach zu denken. Sie hatte ihren Engel verletzt ... sehr sogar, ohne es zu wollen und das nur, weil sie sich immer so ungeschickt aus drückte. Sie achtete darauf sich so auf zu halten, das Zoey sie nicht sehen könnte. Sie wollte das Kind nicht mit rein ziehen. Zoey war ihr ein und Alles, abgesehen von Varus, aber es war eine ganz andere Liebe zu dem Kind, als zu dem Engel, wenngleich eben so stark. Was sollte sie nur tun? Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diese kleine Familie zusammen zu halten und sie zu schützen.

Die Tage vergingen ereignislos. Varus hatte nach dem Streit versucht, so normal, wie nur möglich zu agieren. Er hatte sich auch Sebastian zur Brust genommen, welcher nun auch wieder so normal war wie immer. Zoey hatte von alle dem nichts mitbekommen und das Leben ging weiter. Varus lehrte und Bella lernte. Sie hatten viel Praxis und wurden langsam auch in die Magie eingeführt.
Jetzt saß Varus mit ihr in ihrem Ordenszimmer und sie versuchte einen Zauber. Es klappte jedoch nicht, wie sie es wollte. Sie sollte lernen einen leichten Schutzzauber zu wirken. Doch so sehr sie sich auch konzentrierte. Es klappte einfach nicht. Varus wusste nicht, wie er ihr noch helfen konnte und sah sie an. „Was ist los Bella? Irgendwas blockiert dich doch.“ Er sah sie forschend an. Er setzte sich auf ihr Bett. Sie hatte ein Ordenssymbol in der Hand, was die Handhabung der inneren Magie verstärkte und in die richtige Richtung lenken sollte.

Es ging weiter, aber Bella kam damit so gar nicht klar, das sie ihm so sehr weh getan hatte und auch nicht damit, das sie überhaupt gestritten hatten. Zwar hatten sie einfach weiter gemacht wie bisher, aber es nagte schrecklich an ihr. Auch im Orden wurde das deutlich merklich, als sie begann mit der Magie umgehen zu lernen. Varus wollte ihr helfen und tat es so gut es ging, aber sie schaffte es einfach nicht. Es war zum heulen. Als er sie fragte, was los war, sah sie ihn betrübt an. Sie konnte sich nicht richtig konzentrieren, weil eben dieser Streit noch zwischen ihnen stand.
"Es ist ... ich ... ich komme mit dem Streit, den wir hatten, nicht klar."
Sie hatten ja nicht darüber gesprochen.
"Ich habe dich verletzt .... was ich gar nicht wollte. Ich sorge mich nur so sehr um dich, das ich den Gedanken nicht ertrage, dir könnte etwas zustoßen, selbst dann, wenn ich nicht mehr bin."
Ihr Blick wirkte verzweifelt. Wie konnte sie das nur wieder gut machen?

Varus war sogar ziemlich überrascht, dass ihr der Streit noch anhing und so tat er das einzige, was ihm dazu einfiel. Er nahm ihr das Symbol aus der Hand und zog sie an sich. Er schloss sie in seine Arme und sagte: „Ach, Isabella…“ Er drückte sie an sich und wiegte sie sogar ein wenig hin und her. „Ich verstehe dich.“ Er schloss die Augen. Er wollte ja, dass sie sich keine Sorgen machen musste, aber sie wusste so vieles nicht über ihn. Er wollte sie nicht beunruhigen, aber die Ungewissheit machte ihr auch Sorgen. „Ich verspreche dir, mich nicht unnötig Gefahren auszusetzen. Nicht jetzt und nicht in Zukunft. In Ordnung?“ Das würde wohl auch Sebastian beruhigen. „Und was unser Gespräch betrifft… Ja, es hat mich verletzt, aber ich habe auch verstanden, wie du es gemeint hast. Es geht mir gut und ich wünsche mir nichts weiter, als dich an meiner Seite zu wissen.“ Er küsste ihre Stirn und ließ sie nicht los.

Es tat so unglaublich gut, das er sie in die Arme zog, sie hielt, und ihre Stirn küsste. Tatsächlich beruhigte es sie, was er sagte. Bella schmiegte sich an ihn, nickte als er sprach. Das war alles nicht nötig gewesen.
"Es tut mir so leid. Ich vertraue dir doch ... aber uns Menschen scheint es irgendwie nie genug zu sein, zu vertrauen. Wir wollen sicher sein .... aber das sind wir auch dann nicht, wenn wir die Wahrheit kennen."
Sie fühlte sich schlecht, weil sie ihm nicht einfach vertraut hatte, aber wenigstens war das nun vom Tisch. Dann ... nach einer kurzen Weile, lachte sie leise auf.
"Vielleicht bin ich gar nicht dafür geschaffen, Magie zu beherrschen."
Sie löste sich leicht von ihm und sah ihn ganz verliebt an.
"Egal ob danach etwas kommt oder nicht. Ich liebe dich... und ich werde nie aufhören das zu tun."
Sie legte zärtlich ihre Lippen auf die seinen, um ihm einen eben so zärtlichen Kuss zu geben.

Varus Herz schlug wie ein junges Vögelchen, als sie ihn nun küsste. Sie fragte sich, ob sie überhaupt geschaffen war, Magie zu wirken. Er ließ sie letztlich doch los. „In Ordnung, versuchen wir etwas anderes. Manche Menschen brauchen ein Einschneidendes Erlebnis, um den Knoten platzen zu lassen. Nimm das Artefakt. Sie tat es. Varus schuf ein Portal und sie fanden sich an einem menschenleeren Ort mitten im nirgendwo wieder. Varus sagte nun: „Es wird dir nicht gefallen, aber du hast keine Wahl. Er schuf eine Klinge aus roter Substanz. Vermutlich Blut und warf sie hoch in die Luft. Er legte sich hin. Es war ziemlich gemein von ihm, aber er wollte ihr ja nur helfen. „Sie wird in ein paar Sekunden wieder runter fallen und mich genau hier treffen.“ Er deutete auf seine Brust. „Es liegt nun an dir, mich zu schützen. Er schloss die Augen. „Ich vertraue dir.“ Er lächelte leicht und ließ sie zetern, falls sie wollte.

Sie wusste, er wollte ihr helfen, also folgte sie ihm durch das Portal, zu diesem wirklich völlig verlassenen Ort. Unglaublich, das es so etwas noch gab. Anderer Seits, war das vermutlich nicht die Erde, oder ein Teil von ihr, der noch gar nicht entdeckt worden war. Was Varus allerdings dann tat, war wirklich alles Andere als nett. Er wusste doch genau, wie groß ihre Angst war, das ihm etwas zustoßen könnte. Sie hatte gar keine Zeit zu Zetern, sondern sah erschrocken zu der Klinge auf, die gleich herunter käme und Varus verletzen, wenn nicht gar töten würde. Mit aller Macht, die sie aufbringen konnte, konzentrierte sie sich darauf, diese verdammte Kling von seinem Körper fern zu halten. Sie stellte sich vor, wie sie die Klinge auf hielt, allein durch ihre Hand, die sie darunter hielt um es auf zu fangen. Es MUSSTE klappen. Er vertraute ihr und sie ihm, aber das hier war ... wenn er das überlebte ...

Varus spürte förmlich das Adrenalin in ihren Adern. Er konnte es fast schmecken und sie gab nun wirklich alles. Sie kam hoffentlich nicht auf die Idee, sich dazwischen zu werfen? Er beobachtete sie mit geschlossenen Augen. Nichts passierte, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschte und schließlich hörte man das Fauchen der Klinge schon und immer noch geschah überhaupt nichts. Sie sah die Klinge herunter kommen. Varus ließ die Augen geschlossen und dann…
Die Klinge zersplitterte förmlich zu staub. Varus riss die Augen auf, sah zu Bella, die panisch dort stand. Angst… pure Angst war auf ihrem Gesicht zu sehen und diese Angst würde vermutlich gleich in Zorn umschlagen, dass er das getan hatte! Vor allem, weil er ihr noch zuvor gesagt hatte, sich nicht in Gefahr zu bringen. Sie hatte keinen Schutzzauber gewirkt. Sie hatte die Aufgabe nicht gemeistert, aber… sie hatte weit mächtigere Magie gewirkt. Varus sah sie zunächst noch verdattert an.

Bella war wirklich panisch. Sie wollte Varus um jeden Preis schützen. Die Klinge fiel und Bella wurde noch panischer. Mit aller Macht die sie sich vorstellen konnte, versuchte sie die Klinge auf zu halten doch dann ... Die Klinge zersprang. Varus war gerettet, aber nicht vor ihr. Ihre Panik, wandelte sich tatsächlich in Wut, als sie sah, wie Varus nun auf stand. Sie hatte keine Ahnung, das sie die Klinge hatte zerspringen lassen, aber sie wusste,d as Varus sein Versprechen gebrochen hatte, nur um sie dazu zu bewegen, Magie zu wirken die sie nicht beherrschte. Augenblicklich ging sie auf ihn zu und trommelte mit den Fäusten auf seine Brust.
"Tu das nie wieder! Du hats mir versprochen dich nie wieder in Gefahr zu bringen! Wie konntest du das nur tun?! Wenn du die Klinge nicht zerspringen lassen hättest... Gott ich hätte dich verloren du ARSCH!"

Varus hatte damit gerechnet, aber er war noch zu verwirrt. Sie trommelte auf seiner Brust herum, was ihm natürlich überhaupt nichts ausmachte und dann behauptete er auch noch, ER habe die Klinge vernichtet. „Bella.“ Sie nannte ihn einen Arsch. „Bella!“ Sie schlug noch mal gegen seine Brust und er hielt ihre Handgelenke fest. „Bella!“ Sie sah ihn halb zornig und halb erleichtert und halt heulend an. „Ich WAR nicht in Gefahr. Illusion erinnerst du dich? Ich habe natürlich ein Schild um mich gelegt.“ Sie sah ihn mit ihren großen schönen Augen an. „Und nicht ICH habe die Klinge dematerialisiert, sondern du.“ Das schien sie nun auch erst mal begreifen zu müssen. Er ließ sie los. „Du hast die Magie in dir geweckt.“ Er trat einen Schritt zurück. „Mächtige Magie.“ Ronan hatte gesagt damals, dass Menschen, die von Außerweltlichen Wesen berührt worden, einen Funken erhielten und nun… Varus hatte sie mehr als nur berührt. „Du hast meine Magie negiert.“ Er sagte es trocken und immer noch ungläubig. Jedem anderen hätte er das Fell über die Ohren gezogen. Aber bei ihr war er nur erstaunt und er begriff es nicht.

Natürlich kam sie erst mal nicht damit klar. Ihr liefen die Tränen, als sie so auf ihn ein hämmerte. Er sprach sie an, aber das ging an ihr vorbei, bis er ihr Handgelenk fest hielt und sie auf klärte. Es war nur eine Illusion. ER und Zoey waren ihre größten Schwächen. Eine Illusion ... es war nur eine Illusion gewesen und sie war vollkommen drauf rein gefallen. Und dann noch die ernüchternde Wahrheit über das Zerspringend er Klinge.
"Aber ... wie kann ich denn eine ... Illusion ... zerspringen lassen ... ich beherrsche doch nicht mal den Schutzzauber."
Sie war völlig verwirrt und vollkommen überfordert in diesem Moment. Sie schmiegte sich an ihn.
"Tu mir das nie wieder an,"
flüsterte sie völlig durch den Wind.

Varus nahm sie in die Arme. „Das muss ich gar nicht… offensichtlich.“ Er lächelte leicht. „Das mit der Illusion war metaphorisch gesprochen. Ich habe dich in eine scheinbar ausweglose Lage gebracht, aber mein Schild hat mich so oder so beschützt. Die Illusion war, dass du nur dachtest, ich könnte sterben.“ Er fügte nach einer kurzen Pause an: „Die Klinge war echt.“
Er überlegte einen Moment. „Über das WIE denken wir später nach. Fakt ist, dass du deine Magie benutzt hast. Du solltest es gespürt haben. Jetzt sollte es dir zumindest leichter fallen, darauf zuzugreifen.“ Aber jetzt weiter zu üben, hielt er für keine gute Idee. Sie war viel zu aufgewühlt. „Gehen wir zurück.“ Er ging mit ihr zurück zum Zimmer. Tatsächlich hatten sie sich schon auf der Erde befunden. Es gab unzählige Landschaften, die weitestgehend unberührt von Menschen waren. Besonders Naturschutzgebiete.
Er streichelte noch mal ihren Schopf und zog sie wieder an sich dabei. „Ich war nicht in Gefahr. Ich schwöre es.“

Für einen Moment wallte die Wut wieder auf, doch verebbte sie gleich wieder. Varus brachte sie zurück. Sie hatte in der tat etwas gespürt. Es war wie eine Woge gewesen. Eine wahrlich mächtige Woge war durch sie hindurch gerauscht, die ein Rauschen, wie eine mächtige Welle mit sich gezogen hatte. Sie war nicht verklungen, sondern immer noch greifbar, aber ... jetzt weiter zu machen, wäre vermutlich nicht die beste Idee. Er schwor ihr neuerlich nicht in Gefahr gewesen zu sein. Bella versuchte sich zu beruhigen und schmiegte sich an ihn.
"Ich hatte solche Angst um dich ... Es wird nie aufhören. Können wir Heim gehen?"

Varus nickte. Er ging mit ihr nach Hause und schon klingelte sein Telefon. Er nahm es hervor und sah auf den Bildschirm. „Specter…“ Er drückte ihn weg. Er hatte jetzt keine Lust auf ihn. Doch direkt darauf klingelte es erneut. Er stöhnte und machte sein Handy aus. „So.“, sagte er zufrieden. Kurz darauf aber klingelte das Handy von Bella. Er sah sie an und letztlich war Specter offiziell ihr Boss und auch im Orden ihr Vorgesetzter. Sie hatte keine Wahl. „Dieser Bastard…“, sagte Varus.
Letztlich wollte Specter wissen, wo Varus sich rum trieb und dass er gebraucht wurde. Er machte ein langes Gesicht und weigerte sich, mit Specter zu reden.
„Na schön, dann sag ihm, dass sich ein Schüler schwer, SEHR schwer verletzt hat, beim Versuch Magie anzuwenden.“ Mit anderen Worten, Varus sollte den Schüler retten. Varus seufzte. Es schien Laura zu sein. Bellas Freundin und er fragte sie, ob sie mitkommen wollte. Zusammen gingen sie zurück zum Orden. Er ließ sie in ihrem Zimmer raus und sie trafen sich „zufällig“ auf dem Flur. Dann gingen sie zur Halle der Magie. Eigentlich hätte das nicht passieren dürfen. „Wozu gibt es Wächter, wenn sie nicht wachen?!“, fragte er ungehalten, als er mit Bella im Schlepptau die Halle betrat. Laura war total verbrannt. Ihre Hände waren fast gänzlich weg und Varus musterte das Mädchen. Er sah Dean an, der ziemlich verstört über den Anblick war. Die Schüler waren schon rausgebracht worden. Außer Chris, Ronan, Vivian und Sandra, die auch hier gewesen waren, als es geschehen war. Auch sonst war Lauras Körper ziemlich verbrannt und sie atmete kaum noch. Varus kniete sich hin. „Kriegst… du sie wieder hin?“, fragte Specter mit belegter Stimme. Varus sah nur kurz schneidend zu ihm auf. Dann breitete er beide Hände über dem Mädchen. Er schloss die Augen und seine Hände leuchteten violett. Seine Augen glühten golden und ein schwaches Leuchten ging von ihm aus. Einen Moment geschah nichts, aber dann setzte sich Lauras Körper wieder zusammen. Das verbrannte Fleisch kam zurück, die Haut wuchs wieder zusammen und schließlich war das Mädchen unversehrt.
Dann schlug ein Schwarzer Blitz hinter Varus ein. Selbiger erschrak und sprang auf. Sebastian stand dort. „Meister!“ Lanzen und Schwerter richteten sich gegen ihn und Varus sagte donnernd: „NEIN!“ Die Lichtpfeile hielten inne und Sebastian schien es egal zu sein, dass man ihn bedrohte. „Meister! Ihr DÜRFT das nicht!“ Varus packte ihn am Kragen. „Sag DU mir nicht, was ich DARF!“ Sebastian sah ihn flehend und etwas verzweifelt an. Dann wurde er scheinbar wütend. Er drehte den Kopf zu Specter. „IHR IHR habt ihn das tun lassen!“ Er deutete auf Laura. „Ihr armseligen Menschen, versteht nicht, was ihr ihm antut!“ „SCHWEIG!“, fuhr Varus ihn an. Specter sorgte dafür, dass die Lichtpfeile zurück traten. Die Kammeraden von Bella sahen dem ganzen verschreckt zu. Wer war dieser Mann? Und er nannte ihren Lehrer Meister… Sebastian schwieg. Varus sah Specter an. „Sie wird wieder. Um ihr Seelenheil kümmert ihr euch besser. Körperlich dürfte ihr nichts fehlen. Und WIR unterhalten uns jetzt.“ Er sagte es zu Sebastian. Selbiger sah ihn wieder traurig an. „Wie könnt ihr euch dafür hergeben, Meister?“, fragte er betrübt. „Wie könnt ihr euch-“ Varus schlug ihm unverhohlen ins Gesicht und setzte ihm nach. Dann verschwand er noch im Sprung mit ihm durch ein Portal.
Specter machte ein verdutztes Gesicht. Chris kratzte sich am Kopf und fragte: „Was… war denn das?“

Sie waren endlich zuhause und hatten etwas Zeit für sich, wie sie glaubten. Doch dann kam natürlich Specter wieder dazwischen. Erst bei Varus, dann bei ihr. Es war ein Notfall. Laura ... die Kleine, die sich so unsichtbar fühlte. Natürlich sie. Sie hatte so wenig Sebstvertrauen, das es schon peinlich war. Sie bräuchte dringend mal Hilfe. Sofort machten sie sich erneut auf den Weg. Dort angekommen, glaubte Bella schon nicht mehr daran, das Laura noch lebte. Sie war so verbrannt, das es eigentlich gar nicht möglich war überlebt zu haben. Varus kniete neben ihr und heilte sie. Die arme. Bella kniete zur anderen Seite. Als Lauras Hand wieder normal war, ergriff Bella sie gleich. Sebastian tauchte wie aus heiterem Himmel auf. Natürlich erschraken erst mal alle, doch Varus sorgte schnell für Ruhe. Bella kombinierte was Sebastian sagte, mit dem, was eben vor gefallen war. Ging es darum? Schadete es Varus, wenn er jemanden heilte? Sie würde es später hoffentlich heraus finden. Jetzt musste sie sich um Laura kümmern, die völlig fertig war. Varus war eh mit Sebastian erst mal weg.
"Kannst du laufen?"
Bella wartete einen Moment, half Laura dann hoch und brachte sie zu einem Stuhl.
"Was ist denn passiert? Wie konntest du dich so schwer verletzen?"