Halte dich bereit. Und bitte… Hör EINMAL auf das, was ich dir sage! Drakon nahm das zur Kenntnis. Er verstand nicht wirklich, was hier los war. Aber eines wusste er: Er konnte der Stimme Vertrauen. Liam hatte ja nicht ahnen können, dass der Plan nun aufgehen würde.
„Wenn es dich zufrieden stellt, Dämon. Lassen wir sie kämpfen. Ich glaube das Monster da zerquetscht das „dürre Hemd“.“ Die Matrosen ringten sich um sie und Drakon, wie auch Liam wurden losgebunden. „Ohne Waffen.“, sagte Vincent und Drakon stellte sich Liam. Der schien auf einen passenden Moment zu warten. Er wusste, dass er keine Chance gegen Drakon hatte und hoffte einfach, dass er den Plan durchschaut hatte. Hatte er nicht, aber zum Glück hatte er ja eine innere Stimme. Kämpf mit ihm, aber lass dich besiegen. Was? Frag nicht! Tu es! Drakon zog ein langes Gesicht und dann gingen die beiden aufeinander los. Es ging ihm gehörig gegen den Strich und er war außerdem schwach und kränklich.
Liam war flink, wie eh und je und eine Zeit sah es so aus, als würden sie Katz und Maus spielen. Drakon hielt sich zurück und nach einigem Gerangel. Hatte Liam Drakon im Schwitzkasten. Drakon lag auf dem Bauch und versuchte nicht, sich wirklich zu befreien, zappelte aber. Ihm war schon wieder reichlich schlecht. Die Matrosen johlten und dann ließ Liam kaum merklich locker.
JETZT! Schnapp dir die Mädchen und spring über Bord! Drakon straffte seinen Körper und Schleuderte Liam von sich, der im hohen Bogen gegen eine Gruppe Männer flog. Drakon schnellte nach vorn und packte Tessa mit Meli. Rechts runter! Drakon machte noch einen Satz an Aya vorbei und Sprang über Bord. Liam war plötzlich bei Aya. Er rammte sie beherzt und stieß sie so ebenfalls über Bord. Sowohl Drakon, als auch Aya landeten in dem kleinen Beiboot und die Männer von Victor, ließen das Segel fallen. Der Wind packte dieses und das Schiff raste davon, während die Piraten von eben jenem Schiff sprangen. Drakon wusste noch gar nicht was los war und fiel auf seinen Allerwertesten, als das Schiff plötzlich davonjagte, wobei die Mädchen auf ihm landeten. Sie hörten Vincent laut fluchen, aber das Schiff war so schnell, dass er sie unmöglich direkt einholen konnte.
Victor lachte erneut und hob dann überrascht die Schultern und sagte scheinheilig. „Ups?“ Er packte Kajira, die gekonnt, wie früher schon einfach auf seiner Armbeuge platz nahm, griff nach einem Seil, was von seinen Männern nun kräftig angezogen wurde. Liam hingegen beeilte sich nun, ihnen nachzusetzten und schon lösten sich die großen Schiffe voneinander.
„VICTOR!“, schrie Vincent erbost und doch, konnte er nichts tun, als ihn ziehen zu lassen. Gemeinsam landeten sie an Deck, während Liam nun am Schiffsrumpf hinaufkletterte. Victor lachte immer noch schallend und zu Vincent rüber rief: „Sieh mal zu deinem Hauptsegel!“ Er machte ihm die Nase lang. Während der ganzen Aufregung hatte es einer seiner Männer nämlich von oben bis unten aufgeschnitten. Auch er schwang sich nun mit einem Seil auf Victors Schiff und die Mannschaft lachte die von Victor aus, während das angebliche zweite Schiff von Vincent sich dem von Victor anschloss.
„ICH BRING DICH UM!!“, schrie Vincent dem Seebären nach, doch das war nichts als eine leere Drohung. Sie würden hir festsitzen, bis sie den Schaden behoben hätten.