Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 20 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 2:45 am

    Dieser unglaubliche Moment, war so schön. Sie hätte sich gewünscht, das er sie küsst, aber das tat er natürlich nicht. Er war eben ein Ehrenmann. Auch wenn er jeden Anderen eben so gerettet hätte, war es für Tessa schon etwas besonderes, das er sie so selbstlos beschützte. Bei Anderen hätte es sie stolz gemacht, weil sie ihn kannte und wusste, er würde nie das Wohl eines Anderen hinter das seine stellen. Wie der Teufel es aber dann so wollte, war der Steinschlag vorbei und Drakon wollte sich eben erheben, als er erneut einen Stein ab bekam, der ihn offenbar ins Land der Träume und somit zwischen Tessas Brüste schickte. Wieder quiekte sie auf, wollte gerade aus Reflex zu schlagen, als sie merkte, das Drakon sich nicht rührte. Sie versuchte ihn hoch zu stemmen, was ihr nur sehr schwer gelang. Himmel er war aber auch schwer. Was reine Muskelmasse und Knochen nicht alles ausmachen konnten. Schließlich schaffte sie es und lehnte ihn an ihre Schulter, wobei sie ihn umarmte, damit er nicht wieder peinlich ab rutschte.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 3:01 am

    Es dauerte auch nicht lang, ehe Drakon das Bewusstsein zurückerlangte. Er lehnte irgendwie an Tessa, was war denn passiert? Er rieb sich den Hinterkopf, der nun auch blutete. Aber nicht sehr und stöhnte leise. Tessa hatte rote Wangen. Hatte er schon wieder irgendwas gesagt? Nein. Er hatte sie beschützt. Er hatte sie förmlich unter sich begraben, vielleicht lag es daran. Wie auch immer es regnete immer noch und es gewitterte auch immer noch. Jetzt schmerzte sein Rücken noch mehr und Drakon glaubte, dass er als Krüppel am Zielort ankommen würde, so viel Pech wie sie hatten. Tessa saß jedenfalls neben ihm und er sagte leise: „Soll ich euch wieder wärmen?“
    Sie stimmte zu und Drakon umfasste wieder ihren zierlichen Leib. Doch nachdem sie gerade nur eine kleine Pause gehabt hatten, passierte schon das nächste. Wieder Schlug der Blitz ein, dieses Mal nicht direkt über ihnen, aber der Berg schein leicht zu beben. Drakon hörte das verräterische Knacken. Seine Augen gingen zur Wand, wo sich ein langer riss bildete. „Nicht… doch…“, hauchte er. Doch die Götter meinten es nicht gut mit ihnen.
    Die Plattfom brach und Drakon und Tessa hielten sich nun aus Schreck wohl gegenseitig fest. Das erste Mal, seit der Reise ließ sich Drakon nun dazu hinreißen, einen Ausruf des Entsetzens und der Überraschung von sich zu geben. Sie rutschten – oder besser rasten – nun die Steilwand hinab. Drakon hielt in einem Arm tessa und mit dem anderen hielt er sich an der Plattform fast. Und schon ging die Wilde „Fahrt“ ins Tal hinab.
    Erstaunlicher weise hatten sie schon glück, auf dem Stein zu bleiben, aber das hier hielt doch wirklich keiner aus!
    Drakon versuchte die Augen offen zu halten, aber Splitter und Staub prasselten ihnen entgegen, vor denen er Tessa auch zu schützen versuchte. Die Steilwand wurde zusehends flacher und die Plattform auch etwas langsamer. Schließlich rief Drakon nur „FESTHALTEN!“ Als sie gegen einen flachen Felsen krachten und durch die Luft flogen. Drakon umfing Tessa, als hinge sein Leben davon ab. Dann landeten sie auf dem Boden und kullerten noch einige Zeit. Sie überschlugen sich ein par mal und schließlich rutschte Tessa aus seinen Armen. Nun sie kullerte heraus. Ihm lief Blut aus dem Mund und er hatte überall Schrammen und Schürfwunden.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 3:16 am

    Wieder kuschelte sich Tessa an ihn. Sie würde ihm nicht sagen, was passiert war, denn sie wusste, wie peinlich ihm das wieder wäre. Besser er wusste nichts davon. Es gewitterte und es knallte erneut, als der Blitz irgendwo einschlug. Auch Tessa hörte das Knacken. Sie sah nun ebenfalls zur Wand, wo sich die Plattform gerade löste. Als die Rutschpatie begann, spürte sie, wie Drakon sie mit einem Arm viel fester hielt, als vorher und sie klammerte sich an ihn, als hinge das Leben des gesamten Universums von ihnen Beiden ab. Das Lied, welches sie jetzt im Duett schrien, sprach von der instinktiven Angst ums Überleben, denn wer wollte schon freiwillig gern den Löffel abgeben? Niemand. Tessa sah schon nicht mehr hin. Sie vergrub ihr Gesicht an Drakons Brust. Zwar wurde es langsamer, aber es war immer noch schnell genug. Schließlich schrie Drakon, sie solle sich fest halten, was sie ohne Zweifel tat und dabei war ihr eigentlich ziemlich egal, woran sie sich hielt, Hauptsache sie würden das hier überleben. Vermutlich waren sie nun die ersten Menschen die einen derartigen Flug ohne Flügel hin bekamen, am Boden aufschlugen, sich mehrmals überschlugen, kullerten, sich verloren und schließlich erst mal reglos am Boden liegen blieben. Tessa öffnete irgendwann die Augen. Sie versuchte sich zu bewegen, stellte dann fest, das es nicht wirklich eine gute Idee war und ließ es noch mal. Von Drakon war nichts zu hören. Wo war er? Lebte er noch? Tessa zwang sich, trotz etlicher Schmerzen, sich irgendwie herum zu drehen. Drakon lag ein ganzes Stück weit von ihr entfernt. Er rührte sich nicht. In Tessa stieg Panik auf.
    "Nein ... nein, Nein, NEIN!"
    Trotz dem ihr wirklich jeder Knochen weh tat, sie an mehreren stellen blutete und sie das Gefühl hatte, ihr Knöchel wolle sich vom Rest ihres Fußes verabschieden, kniete sie auf allen vieren und kroch zu ihm hin. Sie strich über sein Gesicht, prüfte ob er noch atmete. Blut lief aus seinem Mund. Nein ... das durfte nicht sein. Tessa kniete neben ihm, rüttelte ihn und versuchte ihn zu wecken.
    "Drakon ... bitte! Ihr könnt mich jetzt nicht allein lassen! Wir sind doch so weit gekommen!"
    Nun wie weit sie jetzt noch kämen, war fraglich. Das Schwert und die Krücke lagen da, wo Tessa aufgewacht war. Ihr Knöchel war scheinbar verstaucht oder gebrochen oder was auch immer und sie hatte dieses Mal auch ordentlich was abbekommen. Ein wenig Blut lief ihr von der Stirn herunter, als sie Drakon erneut versuchte zu wecken.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 3:28 am

    Drakon lag da und rührte sich nicht. Auch als Tessa zu ihm kam und ihn schüttelte, wachte er nicht auf. Sie war nicht mal sicher ob er überhaupt noch atmete. Ihr Blut tropfte auf seine Stirn und auch ihre Tränen rannen auf sein Gesicht herab. Sie bekam ihn nicht wach und lauschte nun ob sein Herz noch schlug. Sie hatten Glück, denn es schlug kräftig, wenn auch langsam. Der Regen durchnässte die beiden Weiter und wenn sie nicht bald Schutz fanden, würde es zappenduster aussehen. Vor allem aber musste Drakon aufwachen.
    Erst nach mehreren weiteren Versuchen von Tessa regte er sich endlich. Er stöhnte leise und seine Lider flackerten leicht. Er öffnete die Augen nur einen Spalt. Er guckte starr in den Himmel und dann hustete er. Ein weiterer Blutschwall kam hervor und er verzog das Gesicht. Er erinnerte sich nicht genau, was passiert war, aber sie waren vom Berg oder? Er suchte nach Tessa. Ihre Stimme kam wie durch einen Wasserfilm bei ihm an und er drehte den Kopf leicht. Fehler. Sein Hirn wollte wohl herumspringen, wie ein Gummiball. Er kniff die Augen zusammen und stöhnte erneut. Er brachte keinen Ton zustande, außer dass er stöhnte und hin und wieder die Luft anhielt.
    Er war ja wirklich hart im Nehmen, aber zu viel war zu viel. Er wollte einfach loslassen. Seine bloße Existenz kam ihm vor, wie die größte Anstrengung seines Lebens. Er hustete erneut kraftlos und erneut spuckte er Blut aus. Wenn dieser Auftrag vorbei war, würde er Urlaub beantragen!
    Ihr müsst aus dem Regen. Auch gut… Drakon hatte sich schon gefreut, diesen penetranten Penner losgeworden zu sein. Schick sie los, nach einer Höhle zu suchen. Drakon wollte ja auch eine Höhle, aber er hatte keine Energie auch nur ein Wort zu sagen. Er stöhnte nur und ergab sich dem Schmerz.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 4:17 am

    Tessa war verzweifelt. Er lag da und rührte sich nicht. Sein Herz schlug wenigstens noch. Das sogar sehr stark. Hier konnten sie doch nicht bleiben. Sie mussten einen Unterschlupf finden, aber wie sollte sie ihn hier weg schaffen? Nach einer Weile sah sie, wie seine Augen flimmerten. Tessa kam sich bescheuert vor, weil sie schon wieder heulte wie ein kleines Kind. In der Lange mochte das verständlich sein, aber sie wollte doch stark sein. Ihr Knöchel schmerzte. Tessa sah Drakon an, hoffte er würde nun zu sich kommen, doch ausser blutigem Husten, kam da nicht viel. Sie musste ihn auf die Seite drehen, damit er nicht noch an seinem eigenen Blut erstickte. Vorsichtig versuchte sie ihn zu drehen, wobei sie darauf achtete, ihn nicht auf die gebrochenen Gliedmaßen zu drehen. Zärtlich strich sie ihm die Haare aus dem Gesicht. Sie Beide sahen sehr mit genommen aus. Tessa sah kurz auf. Sie waren ein gutes Stück weit gefallen. Wo sollten sie hier einen Unterschlupf finden? In der nächsten Nähe war nichts. Sie könnte Drakon hier nicht weg schaffen. Sie versuchte erst gar nicht auf zu stehen. Ihr Knöchel war blauviolett und geschwollen. Natürlich war das im Gegensatz zu Drakon nichts, aber es schmerzte auch gewaltig. Nicht weit weg von ihnen, schien eine Art Höhle zu sein. Eine Erdhöhle wenn sie das richtig sah.
    "Drakon ... Dort drüben können wir unter kommen ... ihr müsst auf stehen ... Wie soll ich das schaffen? Ich kriege euch hier nicht allein weg!"
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 4:30 am

    Drakon sah Tessa einfach nur an und brachte keinen Ton raus. Sie drehte ihn auf die Seite, was ihm ein gequältes Stöhnen entlockte. Die Arme… was musste er für einen Anblick geben, wenn sie so aufgelöst war. Und… sie weinte. Sie weinte so viele Tränen. Drakon fühlte sich schlecht deswegen.
    „My…“ Das Mylady brach in einen neuerlichen schwachen Husten-Anfall ab und wieder schmeckte er sein Blut. Er schmeckte Blut? Das war nicht gut. Er hatte das Gefühl, dass egal was er machte, alles einfach nur schlimmer wurde. Sie deutete auf eine Höhle und wie sollte er dort hin kommen? Er sah die Höhle nicht mal, weil sein Blick ganz verschwommen war. Er wollte ihr gern sagen, dass sie ihn einfach liegenlassen sollte und sich selbst in Sicherheit bringen, aber erstens würde sie nicht auf ihn hören und zweitens brachte er eh kein Wort zustande.
    Steh auf! Du musst leben! Ja… musste er. Aber er lebte ja auch nicht wahr? Langsam kam sein normales Denken zurück. Ja er musste leben! Er hatte versprochen Tessa zum Treffpunkt zu bringen und das würde er auch tun! Er würde… Er regte sich leicht. Sein Körper schrie auf, bei dem versuch aufzustehen und nicht nur sein Körper. Auch er gab ein schmerzerfülltes Geräusch von sich. Er sagte leise: „Ich… kann… nicht…“ Er klang wie betrunken. So was. War er schon mal so zugerichtet gewesen? Er wollte ja, aber… Oh gütige Götter, was sollte er machen?
    Er holte etwas tiefer Luft, um festzustellen, ob er sich innerlich etwas getan hatte. Die Lunge rasselte, aber er glaubte eher, dass er Blut geschluckt hatte, oder? Da alles gleich schmerzte, konnte er es nicht zuordnen. Erneut versuchte er aufzustehen. Wieder stöhnte er. Er krümmte sich leicht zusammen und stützte die Stirn auf den Boden. Er fühlte sich wie ein Wurm und nicht wie ein erwachsener Mann. Er zog sich zusammen, um vielleicht wenigstens auf die Knie zu kommen und Tessa wollte ihm wohl helfen. Ihre Hilfestellung schmerzte ebenfalls und Drakon glaubte, er würde hier einfach sterben. „Nicht…!“, keuchte er und sie ließ ihn erschrocken los, weshalb er wieder auf dem Boden landete. Durfte doch wirklich nicht wahr sein. Er verzog wieder das Gesicht und sie sah, wie ihm Tränen in den Augenwinkeln standen. Sie MUSSTE ihn irgendwie in die Höhle bringen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 4:41 am

    Tessa sah sich erneut um. Hier lag überall etwas herum. Sie konnte selbst kaum auftreten, ohne vor Schmerz schreien zu wollen, weshalb sie sich erst gar nicht wage sich ganz hin zu stellen, sondern auf allen vieren blieb. Das war eine verdammt beschissene Situation, aber sie gab nicht auf. Äste lagen hier herum. Sie würde irgend wie etwas zusammen bauen, womit sie ihn hier weg bringen konnte.
    Jetzt reiß dich mal zusammen. Vater hat dich nicht so weinerlich erzogen, auch wenn du weißt, wie sich ne Dame benimmt, so bist du nicht wie andere Adelige Gören!"
    schimpfte sie sich gedanklich selbst. Sonst hatte sie auch nicht aufgegeben.
    "Bleibt liegen .... ich werde das hin bekommen,"
    sagte sie und krabbelte auf allen vieren davon. Sie sah sich an, was sie finden konnte und durch Glück fand sie ein zurückgelassenes Netz. Vermutlich stammte es mal von einer Falle oder was ähnlichem. Sie befreite es von den Zweigen und Steinen die darauf lagen und schleppte es mit sich zurück zu Drakon. Knöchel hin oder her. Sie musste ihn irgendwie in die Höhle bringen, ehe sie Beide eine Lungenentzündung bekämen. Zurück bei Drakon, breitete sie das Netz neben ihm aus. Noch einmal musste sie ihn rollen, ehe sie ihn auf dem Netzt liegen hatte. Das Netzt war natürlich auch nicht mehr ganz, aber es würde für ihre Zwecke reichen. Erst jetzt stand sie auf, schonte dabei den rechten Fuß und schnappte ich die Enden des Netzes, welches gerade groß genug war, das Drakon darauf liegen konnte. Es tat so sehr weh, wenn sie auftrat, aber sie dachte daran, welch starke Schmerzen Drakon haben musste und so versuchte sie, trotzdem es offensichtlich war, die Stauchung zu verheimlichen, als sie Drakon, auf dem Netz hinter sich her, zur Höhle zog.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 4:59 am

    Drakon sah es… Er sah, dass sie Schmerzen hatte. Ein toller Beschützer war er. Nun musste SIE ihn schon wieder pflegen. Er wollte nicht, dass sie hier draußen starben. Er wollte nicht, dass sie wegen ihm weinte. Er wollte überhaupt nicht, dass irgendwas hiervon passierte! Erneut rührte er sich, als sie eben weg robbte. Sie brachte ein Netz. Sie wollte ihn ziehen?! Eben wollte er protestieren, aber sie zog schon wieder an ihm und drehte ihn um. So ein… Er gab einen überraschten und schmerzerfüllten Laut von sich und riss sich zusammen nicht zu schreien. So wie es sich im Moment anfühlte, hatte er sich wirklich ALLE Knochen gebrochen. Immer wieder ruckte sein Körper über den Boden und jedes Mal stöhnte er leicht. Er versuchte sich zusammenzureißen, aber es gelang nicht.
    Sie brauchte ewig, ihn in die Höhle zu zerren und der Steinige Boden tat seinem Rücken keinen Gefallen. Aber es war eh egal. Er schloss einfach die Augen und ließ nun alles geschehen. Sie hätte ihn bewusstlos lassen sollen. Was dachte er denn da? Sie brauchte ihn. Er sah sie an und sagte leise: „Ihr…“ Er verschluckte sich und keuchte. „Ihr seid… verletzt.“ Womit hatte er das eigentlich verdient.
    Mein schlechtes Karma reicht für uns beide., meldete sich sein Begleiter. Super. Danke dafür! Drakon schloss die Augen und im gleichen Moment kippte sein Kopf zur Seite. Er war noch bei Bewusstsein, aber er konnte einfach keinen Muskel länger angespannt lassen.
    Er sah schrecklich aus. Nicht nur, dass er überall Schrammen und Schlitze hatte, er war an sich recht farbenfroh. Blut sickerte aus seinen Wunden und die Verbände hatten sich ebenfalls verfärbt.
    Reiß dich zusammen! Ohne dich wird sie sterben! Drakons Augen öffneten sich wieder. Aber nur halb und er blieb auch trotzdem reglos liegen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 5:12 am

    Mit Tränen in den Augen, zerrte Tessa Drakon zur Höhle. Der steinige Boden würde ihm sicher noch ordentlich zu setzen, aber was hatte sie denn für eine Wahl? Schrammen würden heilen, Brüche sicher auch, aber in seinem Zustand konnte er nicht auch noch eine Lungenentzündung gebrauchen. Irgendwann hatte sie es geschafft. Drakon lag im trockenen. Tessa durfte sich jetzt nicht hin setzen. Sie musste da noch mal raus. Das Schwert und auch den Schlauch musste sie holen. Sie müsste seine Wunden aus waschen und nach seinen Brüchen sehen.
    "Ja, ja, das bin ich, aber nicht so schwer wie ihr,"
    antwortete sie so sanft es ihr gerade möglich war. Sie schenkte ihm ein Lächeln, beugte sich zu ihm herab und strich ihm über die Wange.
    "Ich bin gleich zurück."
    Schon war sie wieder verschwunden. Dieser steinige Boden tat auch ihr nicht gut. Sie humpelte stark, als sie barfuß zu dem Schwert und der Krücke eilen wollte. Zwischendurch fiel sie, weil der Knöchel einfach nicht mehr mit machen wollte. Tessa lag da. Sie hielt sich das Bein und weinte. Drakon ... sie durfte ihn nicht im Stich lassen. Tessa rappelte sich auf. Sie musste. Nach einer Weile erreichte sie ihr Ziel. Die Krücke war für sie viel zu groß, aber wenigstens konnte sie sich abstützen, als sie nun mit Schwert und Krücke bewaffnet zurück kehrte. Es schien ihr eine Ewigkeit zu dauern. Der Himmel gab ihr keine Auskunft über die Tageszeit und inzwischen war sie derart durchnässt, das sie glaubte, ihre Knochen selbst bekamen das Wasser ab. Gut das sie keinen Winter hatten. Schließlich kam sie wieder an der Höhle an. Sie machte noch einmal Pause, ehe sie hinein hüpfte und das Schwert hin legte. Gerade kam sie bei Drakon an, als sie ein letztes Mal fiel und neben ihm, schwer atmend, liegen blieb.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 5:24 am

    Sie beide waren am Ende. Drakon hörte, wie sein Schwert klirrend auf dem Boden landete und dann fiel Tessa auch schon neben ihm. Es tat ihm so leid und sie war nass bis auf die Knochen. Er sah ihr den Schmerz an, sah ihr an, wie kaputt sie war und was sie eben durchlitten hatte. SO sollte es nicht sein. Es war immer noch nicht wirklich warm, aber Drakon rollte sich unter aller Aufbietung seiner vorhandenen Kraft und seinem eisernen Willen wieder auf die Seite, legte Tessa den Arm um und zog sie an sich heran. Er ließ den Arm auf ihr liegen und so konnten sich beide irgendwie gegenseitig wärmen. Er hatte den anderen arm über ihrem Kopf und nun, wo er sie mit gefletschten Zähnen heran zog schob er ihr auch den Arm unter den Kopf. Er musste sie beschützen und sie sollte von seiner Körperwärme profitieren. Sie durfte nicht krank werden!
    Schlaf… Und das tat er. Er schlief traumlos und direkt ein. Er wusste nicht, ob Tessa es ihm gleich tun würde, aber im Moment waren ihm seine Wunden scheißegal. Er wollte, dass sie warm wurde. Er wollte, dass sie bei ihm lag und er sie umarmen konnte. Obwohl seine Welt nur aus Schmerz und Erschöpfung bestand, wollte er gerade nur bei ihr liegen und ihr Wärme spenden.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 5:34 am

    Tessa spürte, wie Drakon sich auf die Seite drehte, sie umarmte und an sich zog. Er schob seinen Arm unter den Kopf, damit sie gemütlich liegen konnte. Er war so unglaublich lieb. Tessa bezweifelte, das jemand Anderer an seiner Stelle genau so gehandelt hätte. Sie schmiegte sich an ihn, wobei ihr ebenfalls alles weh tat. Wenn sie aufwachen würde, denn sie wusste, sie würde gleich einschlafen, würde es noch schlimmer sein, aber das musste sie in Kauf nehmen. Drakon legte den gebrochenen Arm um sie und hielt sie. Das war so unglaublich schön. Sie waren noch Kinder, aber in ihrer Welt mussten sie wie Erwachsene handeln. Hätte Tessa die Wahl, sie würde ihren Vater bitten, Drakon nicht fort zu schicken, sie ihm an zu vertrauen. Drakon ahnte nicht, was sie empfand und sie würde es ihm nicht sagen, allein um ihn nicht zu beschämen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Tessa in Drakons Armen eingeschlafen war. So erschöpft war sie vermutlich in ihrem Leben noch nie gewesen.

    Als Tessa aufwachte, war sie fast ganz trocken. Drakon hielt sie noch immer im Arm. Er war da und er lebte. Seine Wärme half ihr dabei, nicht zu frieren. Es regnete noch draußen und sie vermochte nicht zu sagen, ob sie nur wenige Stunden oder Minuten geschlafen hatte. Tessa rührte sich jedenfalls nicht. Sie wollte einfach nicht aufstehen, auch wenn sie Drakons Wunden noch einmal versorgen wollte. Außerdem musste sie doch etwas zu essen suchen, damit sie überleben könnten. Den Wasserschlauch hatte sie auch noch nicht gefunden. Er musste da draußen noch liegen. Hoffentlich war er nicht kaputt gegangen. Denn noch. Sie genoß die Wärme, die Drakon ihr spendete und sie wollte sich nicht von ihm lösen.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 5:45 am

    Drakon schlief länger als Tessa. Er hatte nicht bemerkt, dass sie zwischenzeitlich wach gewesen war. Er jedenfalls wachte nun auf und stöhnte ganz leise. Er war SOWAS von im Arsch. Er spürte den unangenehmen druck in seiner Brust. Er hatte sich vielleicht doch mehr getan, als erwartet. Scheiße… Er wollte trotzdem mal prüfen, wie weit er sich bewegen konnte. Er versuchte es und stellte fest, dass er es besser gelassen hatte. Allerdings musste er auch sagen, dass er eigentlich nicht wirklich das Gefühl hatte, als habe er sich jetzt noch mal so schlimme Verletzungen geholt, wie beim ersten Sturz. Er betrachtete Tessas blonden Schof und lächelte leicht. Sie war warm und fast trocken. Na immerhin hatte er DAS geschafft. Es regnete immer noch. Also um Wasser mussten sie sich scheinbar erst mal nicht sorgen. Hungrig war er auch nicht, weil ihm einfach schlecht war. Er ließ Tessa nun los und drehte sich mühselig auf den Rücken. Sie lag auf seinem Arm und würde vermutlich nun erwachen. Er überlegte, was er sagen sollte und schließlich sagte er, das erste, was ihm im Moment durch den Kopf ging. „So… kommen wir… nie an.“ Dabei legte er sogar ein Lächeln auf. Mit einem Witz in den Tag zu starten, war doch ok, nicht wahr?
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 5:57 am

    Tessa war wieder eingeschlafen. Sie erwachte, als Drakon sie los ließ und seinen Arm bewegte. verschlafen blinzelte sie, erhob ihren Kopf und bedauerte es gleich wieder. Tessa wäre jedoch nicht sie, wenn sie sich einfach wieder hin gelegt hätte. Da half nur eins. Vorsichtiger bewegen.
    "Guten Morgen,"
    hauchte sie eher, als sie es sagte. Trotz Schmerzen lächelte sie Drakon an. Sie wollte nicht, das er sich sorgte. Langsam kam sie hoch und setzte sich auf. Nun sah sie erst, wie viel Drakon und sie sich zugezogen hatten. Hier würden sie erst mal fest hängen. Drakon könnte so nicht weiter kommen und sie, nun sie hatte sich den Knöchel verstaucht. Es störte sie nicht, ohne Schuhe zu laufen, aber es wäre schön gewesen, hätte sie wenigstens noch Verbandszeug und dergleichen gehabt. Sie würde erneut Teile ihres Kleides opfern, um Drakon zu verarzten. Egal. Er war es ihr wert.
    "Ich ... denke ich sollte nach etwas essbarem suchen ... aber erst ... sehe ich nach euren Wunden."
    Das war wichtiger, als alles sonst.
    "Und ... danke ... das ihr mich gewärmt habt. Ohne euch, wäre ich sicher schon sehr sehr krank."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 6:11 am

    Sie wollte nach den Wunden sehen. Na klar! Ja, bitte Mylady, seht nach meinen Wunden und holt euch den Schock eures Lebens! Drakon war unzufrieden. So wie er sich fühlte, musste er doch wirklich schon aussehen, als sei er tot! Seine halbgeöffneten Augen sahen sie an. Er wollte eben wieder was sagen, als er wieder von Husten gequält wurde. Mit jeder Erschütterung wollte er sterben.
    Tessa sah besorgt aus und Drakon sah, dass es ihr schlecht ging. Er sollte sie beschützen und nicht fast umbringen! Er entschied ihr wenigstens zu zeigen, dass sie sich nicht zu sehr sorgen sollte. Er richtete sich ganz langsam auf. Und stützte sich mit dem linken Arm nach hinten ab. Dabei hielt er die Luft an, bis er endlcih saß. Er keuchte, hielt die Hand vor den Mund und hustete erneut Blut! Was hatte er sich denn getan?
    Du Dummkopf! Willst du es noch schlimmer machen? Bleib gefälligst liegen! Drakon sah an sich herab. Er hatte sich keine Rippen gebrochen oder? Er sah Tessa an und krächzte: „Gern… geschehen.“ Er meinte das wärmen. War es eine gute Idee im Regen hinauszugehen? Würde sie eine Lungenentzündung bekommen, wäre das ihr Todesurteil.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 6:24 am

    Und auch sie sah, das es ihm nicht so gut ging, wie er es ihr weiß machen wollte. Tessa rutschte zu ihm. Ja, es tat weh und ja, es ging ihr nicht gut. Sacht legte sie ihre Hand auf seine Wange.
    "Wir sollten uns nichts vor machen. Es geht uns Beiden nicht gut, aber euch geht es deutlich schlechter als mir. Bitte ...Ihr hustet Blut Drakon. Ihr solltet nicht mal ans Aufstehen denken. Legt euch hin, lasst mich sehen, was ich retten kann und ich werde bei euch bleiben, anstatt da raus zu gehen."
    Was konnte sie sonst tun? Ohne auf eine Antwort zu warten, begann sie seine Schiene ab zu machen. Das Bein war die schlimmste Wunde und hatte den Vorrang vor allem anderen. Das er Blut hustete, gefiel ihr auch nicht, nur leider hatte sie keine Idee, was das sein könnte. Vielleicht ein kleiner Riss in der Lunge, oder der Luftröhre? Sie hoffte er erstickte nicht noch am eigenen Blut. Tessa betrachtete das Unglück. Die Naht hielt noch, doch geblutet hatte es schon.
    "Ist nicht schlimmer als vorher,"
    gab sie Auskunft. Der verband musste nun erst einmal trocknen. Sie legte ihn über einen Stein, stellte die Krücke auf, lehnte sie an die Wand und legte das andere Ende des Verbands über die Krücke. Nun betrachtete sie die ganzen Schürfwunden. Natürlich war ein Haufen dazu gekommen. Wirklich auswaschen konnte sie diese jetzt nicht, aber das würde sie so schnell wie möglich nachholen.
    "Wenn es aufhört zu regnen, werde ich Wasser holen."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 7:03 am

    Sie hat vollkommen Recht! Drakon stöhnte leise und legte sich wieder hin. Es war ohnehin immer Schmerzhaft, ganz egal, ob er auf den Wunden lag oder nicht. Sie sagte, sein Bein sähe noch normal aus. Fühlte sich nicht so an. Jetzt reiß dich zusammen! Du bist kein Weichei!, munterte er sich nun selbst auf. Sie erklärte, was sie mit den Schürfwunden machen würde und Drakon fand das in Ordnung. Sie hatte gehumpelt, als sie neben ihn gefallen war.
    „Was ist mit eurem… Bein?“, wollte er nun wissen. Sie musste sich auch selbst versorgen. Sein Unterarm hatte auch wieder geblutet, aber das hatte auch schon wieder aufgehört. Tatsächlich war er auch eher um seine Innereien besorgt. Was war eigentlich mit dem Kerl in ihm? Konnte er das nicht vielleicht ermitteln, was los war? Drakon konnte nicht klar denken. Eigentlich war ihm alles Recht.
    „Mylady… es tut mir leid…“ Eigentlich tat ihm alles Leid! Er hatte sie zwar vor einem Sturz bewahrt, aber es hätte nicht so weit kommen dürfen. Er hätte sie schon vorher irgendwie da wegziehen sollen. Er hatte sie dann das Zweite Mal vor dem Sturz bewahrt, wobei sie sich allerdings nun offensichtlich doch was getan hatte. Und diese Ganze Lage tat ihm leid!
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 7:17 am

    Er musste sich schrecklich fühlen. Der Arme. Natürlich tat ihr alles weh, aber sie hielt es allein deshalb aus, weil es ihm so viel schlechter ging. natürlich hatte jeder ein anderes Schmerzempfinden, doch was brachte es, die ganze Zeit zu jammern, was ihr alles weh tat, wenn er doch da lag und so tapfer war? Tessa sah zu, wie er sich wieder hin legte. Sie würde ihm ihren Schoß anbieten, aber er würde es ohnehin verneinen.
    "Ich habe mir wohl den Knöchel verstaucht. Er sieht so bunt aus, wie eure Brust, aber das ist bei weitem nicht so schlimm, wie eure Verletzungen. Wir werden das schaffen. Daran zweifele ich nicht. Wir sitzen sicher ein paar Tage hier fest, aber wir werden das sicher schaffen. Ganz sicher."
    Sie wollte ihm Mut machen. Er hatte schließlich eben so daran zu knacken wie sie, wenn gleich er sich vermutlich eher sorgte, das er seiner Pflicht nicht nach kam. Denn noch fand sie es schön, das er sich sorgte. Tessa war wirklich einfach nur fasziniert von ihm.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 7:26 am

    Drakon wusste ja gar nicht, wie er das wieder gut machen sollte. Er schloss kurz die Augen. „Ja… Ganz sicher.“ Wie sie ihn immer darauf hin wies, dass er viel schlimmer betroffen sei. Zum Glück! Konnte man da ja auch nur sagen. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was mit ihr gewesen wäre, wären sie an vertauschten stellen. Vermutlich wäre sie gestorben. An einem Schock oder so. Er war Strapazen und Schmerz gewöhnt, aber sie? Alleine die Vorstellung… Nein Tessa war eine zarte Blume, die geschützt werden musste und kein solcher Kerl wie er.
    „Ihr müsst ihn… stabilisieren.“ Den Knöchel. Das Pulver hatten sie auch nicht mehr, für die Desinfektion. Und Drakon wusste nicht, wie man es herstellte, noch wusste er, welche Pflanzen genießbar waren und welche für Wunden geeignet waren. Er fühlte sich so hilflos! Echt! Moment… Vielleicht wusste sein neuer Mitbewohner ja was! Drakon sah zu Tessa, sie war so lieb.

    Drakon wollte ihr gern bessere Gesellschaft sein, aber er brachte kaum einen anständigen Satz raus. Also ließ er es einfach. Stattdessen schlief er wieder ein und irgendwann hörte es auch auf zu regnen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 7:45 am

    Ja, stabilisieren, nur womit? Bald würde sie nur noch in Unterwäsche da stehen, wen sie so weiter machte. Nun sie hatte ja keine Wahl, aber sie wollte Drakon jetzt auch nicht noch zusätzliche Sorgen bereiten. Es gab ein reißendes Geräusch, dann band sie sich einen Stoffetzen so eng um den Knöchel, wie es möglich war. Nun war er zumindest erst mal stabil. Drakon selbst lag da. Er sah so mitgenommen aus. Tessa beugte sich zu ihm. Sie wollte ihm ein wenig Nähe geben und strich ihm über die Wange, als er eingeschlafen war. Der Arme. Was hatte er nur durch machen müssen und das alles nur wegen so einer bescheuerten Dummheit von ihr. Erneut küsste sie ganz sanft seine Stirn, ehe sie versuchte auf zu stehen. Sie schaffte es nicht gleich, aber das machte nichts. Es hörte irgendwann, sie vermutete am Mittag, auf zu regnen. Zeit nach was essbarem zu suchen und auch nach dem Wasserschlauch, sofern er nicht völlig kaputt war. Nur ungern ließ sie Drakon zurück, aber sie brauchten etwas zu essen und sie brauchte Wasser, um seine Wunden zu reinigen. Weg kam er hier jetzt eh nicht und Tessa hatte einen sehr guten Orientierungssinn. Sie stand auf, hinkte zum Eingang der Höhle und sah hinaus. Tatsächlich war alles Nass, aber es regnete nicht mehr. Tessa sah noch mal zurück.
    "Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück,"
    meinte sie, sprach aber dabei nicht so laut, denn sie wollte ihn nicht wecken. Er hatte die Ruhe bitter nötig. Vielleicht hatte sie ja Glück und fand noch andere Dinge, die sie gebrauchen konnten.

    Tessa war endlich da, wo sie die Krücke und das Schwert gefunden hatte. Tatsächlich lag der Wasserschlauch auch in der Nähe. Nur das Band war durchtrennt. Der Schlauch war noch immer mit etwas Wasser gefüllt, wenn auch nicht mit viel. Tessa hob ihn auf. Auch der Beutel lag noch ein Stück weiter. Wunderbar. Wenigstens konnte sie darin Früchte oder Ähnliches tragen. Sie knotete das Band des Schlauchs zusammen, hängte ihn sich um und sammelte den Beutel ein. Gut er hatte ein paar Löcher, aber größere Sachen würden darin durchaus noch transportiert werden können. Humpelnd ging es weiter. Sträucher und Büsche gab es hier immerhin auch schon mal. Nicht viel, aber wenigstens etwas. Tessa erkannte die bitter schmeckenden Früchte wieder. Hier wirkten sie allerdings nicht so unappetitlich, wie da oben. Tessa nahm erst mal ein paar davon mit. Sie suchte weiter und fand noch andere Früchte. Sie nahm, was sie fand. Es war egal, was es war, solange es sie am leben hielt. Einige Früchte kannte sie, andere wieder nicht. Bei denen, wo sie sicher war, das sie ungenießbar oder gar giftig waren, ging sie vorbei. Auch den kleinen Bach, der aus den Bergen herunter kam und immer weiter anwuchs, fand sie und konnte dort ihren Wasserschlauch auffüllen. Natürlich schüttete sie das alte Wasser weg, ehe sie frisches einfüllte. Drakon brauchte es,eben so wie sie. Tessa sah sich um. Sie fand eine alte, verfallene Hütte. Das hier mal jemand gelebt hatte, konnte sie sich gar nicht vorstellen.
    "Hallo?"
    fragte sie vorsichtig und hinkte auf das verfallene Gebäude zu. Nein, da war nichts. Tessa lugte kurz hinein. Da war ein zertrümmertes Bett und ... eine Decke. Eine DECKE! Tessa versuchte sie zu erhaschen, was angesichts der Trümmer gar nicht so leicht war, doch sie bekam sie zu fassen und zog sie raus. Darunter zum Vorschein kam ein Skelett. Tessa erschreckte sich so sehr, das ihr ein spitzer Schrei entfleuchte. Schnell beruhigte sie sich wieder. Wer immer das war, er war tot und würde die Decke nicht mehr brauchen. Dafür brauchte Drakon sie um so mehr. Nun machte sie sich langsam auf den Rückweg, denn es dämmerte langsam.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 7:58 am

    Drakon schlief wie ein Baby. Er brauchte den Schlaf wirklich und sein Körper konnte so auch viel besser heilen. Er schlief auch ganz ruhig und dieses Mal quälten ihn auch keine Alpträume oder dergleichen. Was dann allerdings den süßen Schlaf extrem störte, war die Panikattacke, die ihn überkam, als er Tessas Schrei hörte und aus dem Schlaf schreckte. Er blickte sich um. Keine Tessa! „Tessa!“, hauchte er erschrocken. Adrenalin flutete ihn und der Schmerz, war ihm im Moment so was von egal! Er „sprang“ unbeholfen auf. Er torkelte und strauchelte, aber er stand. Er humpelte zum Höhleneingang und nahm auf dem Weg auch sein Schwert mit. Er streckte den Kopf raus und suchte nach ihr. Er konnte sie nicht sehen. Die Stimme hielt sich dieses Mal zurück und Drakon lauschte. „Tessa…“, krächzte er. „Verdammt…!“ Er lief los. Er musste sie finden! Er musste sie unbedingt finden! Er ging schneller und es kam, wie es kommen musste: Drakon blieb an einem Stein hängen und schlug der Länge nach hin. Er keuchte und biss die Zähne zusammen. Er hustete erneut Blut und stöhnte. Er kroch weiter und versuchte wieder aufzustehen. „Tessa!“, kam es nun deutlich lauter und krächzend aus ihm heraus.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 8:09 am

    Tessa war ja bereits auf dem Rückweg, als sie Drakon hörte. Er hörte sich nicht sehr weit weg an und als sie um den nächsten großen Felsen kam, sah sie ihn schon da liegen, wie er nach ihr rief. Schmerzen hin oder her, sie durfte jetzt nicht warten. Sie musste alles, was sie gesammelt hatte, mit nehmen und zu ihm und das schnell. Sie versuchte zu rennen, aber das gelang ihr nicht. Sie stürzte, schlug sich beide Knie auf. Es pochte und brannte, aber das war ihr egal. Sie musste zu ihm. Unter Schmerzen rappelte sie sich auf, nur um dann wieder so schnell es ging zu ihm zu humpeln. Bei ihm angekommen, ließ sie einfach alles fallen, warf sich auf die ohnehin schon blutigen Knie, drehte ihn um und hielt seinen Oberkörper in ihren Armen, an sich gedrückt.
    "Drakon .. warum macht ihr denn so etwas? Warum seid ihr nicht in der Höhle geblieben?"
    Sie kam ja gar nicht auf die Idee, das er vielleicht wegen ihres Schreis raus gekommen war, um sie zu retten. Besorgt sah sie ihn an. Was für ein dummer Narr. Selbst halb Tod, versuchte er noch sie zu retten.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 8:19 am

    Drakon sah sie um die Ecke fegen. Sie hatte … was hatte sie da alles? Er realisierte es eh nur am Rand. Warum musste sie denn jetzt noch hinfallen? Drakon konnte nicht fassen, dass es ihr gut ging. Jetzt bluteten ihre Knie! Ihre wundervollen Knie! Sie kam zu ihm und nehm ihn gleich wieder in die Arme. Aber was sollte das denn nun wieder? Musste sie sich imemr auf die Knie werfen? Tat das nicht weh?
    „Ich… dachte ihr seid… Ich hab euch Schreien hören.“, verteidigte er sein törichtes Handeln. Immer noch schoss Adrenalin durch seinen Körper, aber langsam beruhigte er sich. Und mit dem Beruhigen kam der Schmerz und nicht nur das. Drakon wurde Schwindlig und dann schlecht und schließlich würgte er, aber es kam nichts. Er hielt sich die Hand vor den Mund und sagte geschwächte: „Lass uns… zurück gehen.“ Er richtete sich halb auf und kam so auf alle viere, dann stand er ganz auf. Sie konnte unmöglich alles tragen und auch noch IHN stützen. Er wollte sie nicht überbelasten. Sie hatte auch den Fuß verbunden.
    Ihm wurde bewusst, warum er überhaupt in diese Lage gekommen war. „Was ist denn passiert? Wieso… habt ihr geschrien?“ Drakon sah sie an und versuchte so wenig wie möglich erbärmlich auszusehen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 8:32 am

    Tessa tat natürlich alles weh, aber sie sorgte sich so sehr um Drakon, das sie es in kauf nahm. Sie hielt ihn auch dann noch, als er würgte.
    "Und was hättet ihr tun wollen, wenn wirklich etwas schlimmeres gewesen wäre? Ihr könnt euch doch kaum auf den Beinen halten, geschweige denn ein Schwert führen. Ach Drakon ... ihr seid einfach zu gut für diese Welt."
    Sie ließ ihn los, als er sich auf alle Viere nieder lies und wieder aufrappelte. Wie konnte ein Mann ... gerade in seinem Alter, so sein? Andere in seinem Alter hätten diese Situation längst schamlos ausgenutzt, aber er ... er war einfach nur unglaublich toll.
    "Ich ... ich hab diese Decke in einer halb zerfallenen Hütte gefunden .... Als ich sie weg gezogen hab, kam darunter ein Skelett hervor und ich habe mich erschrocken. Das war eigentlich schon alles. Ich wollte euch nicht beunruhigen. Es tut mir so leid,"
    erklärte sie, als sie versuchte auf zu stehen. Ihre Knie brannten, ihr Knöchel wollte am liebsten den Fuß und das Bein verabschieden und überhaupt schmerzten alle Knochen die sie hatte. Sie hob die Decke und den beutel auf, machte sich daran das Schwert auf zu heben und hinkte Richtung Höhle, wobei sie noch versuchte, Drakon nicht zurück zu lassen und ihn notfalls mit ab zu fangen.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 10, 2018 8:44 am

    Wieder trug sie sein Schwert. Er konnte einfach nicht glauben, dass sie so willensstark war. Irgendwie erfüllte ihn das mit Stolz. Er hinkte ihr hinterher. Er war ja nicht wirklich weit gekommen und als er zurück an der Höhle war ließ er sich so vorsichtig wie möglich… nein er kippte einfach um. Er röchelte leicht und hustete erneut. DAS war ne richtige Scheißidee gewesen. Warum hatte sie auch schreien müssen? Drakon spürte selbst jetzt im Liegen, wie ihm wieder schwindlig wurde. Sein Oberkörper schmerzte außerdem und er fürchtete wirklich, dass er sich irgendwas zugezogen hatte. Aber er wusste auch, dass es nichts Lebensbedrohliches sein konnte. Denn sonst hätte er vermutlich die Nacht nicht überlebt.
    Er blieb einfach liegen und wartete darauf, dass er wieder richtig zu sich kam. Dieser Schwindel… Er hatte jetzt drei Mal was gegen den Kopf bekommen! Vielleicht hörte er deshalb Stimmen! Er stöhnte leise. Tessa packte die Sachen aus. Perfekte Gelegenheit zu testen, was der Typ bei ihm taugte. Er sah sich den Kram an und sagte leise: „Kann man das essen?“ Und tatsächlich! Die Stimme antwortete: Nun… Es ist erstaunlich wie wenig du weißt. Drakon holte genervt Luft. Das zeug da ganz links ist ungereift bitter wie sonst was, wie du vielleicht schon weißt, man kann es kochen, dann verschwinden die Bitterstoffe. Die gelben Früchte kann man essen, schmecken gut. Von den roten Früchten da, würde ich die Finger lassen, wenn du nicht sterben willst. Hoffentlich hatte Tessa noch nicht davon gegessen. Der Rest ist auch genießbar. Ist aber auch Geschmackssache: Ach je die orangenen Früchte muss man schälen.
    Drakon sah Tessa an und sagte: "Die da... sind giftig." Und dann lächelte er etwas. "Und die..." er deutete auf die bitteren Scheißdinger. "Solllten wir einfach kochen."
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    Beitrag  Aya Do Mai 10, 2018 8:56 am

    Tessa hatte wirklich eine erstaunliche Willenskraft. Ohne sie, hätte sie Anett auch nicht die Liviten gelesen. Sie versuchte wirklich nicht zur Last zu fallen. In der Höhle angekommen, setzte sie sich direkt neben Drakon und packte die Früchte aus dem Betel auf den Boden. Die Orangenen hatte sie schon gegessen, die Gelben kannte sie aus einem Buch. Die Roten hatte sie auf verdacht mitgenommen und die bitter schmeckenden, hatte sie ja schon gegessen. Drakon schien jedoch mehr zu wissen. Er sagte ihr, das die roten Früchte giftig waren, also sortierte sie diese aus und warf sie aus der Höhle. Sie setzte sich wider zu Drakon und betrachtete ihn.
    "So? Wir sollen sie einfach kochen? Noch vorgestern habt ihr mir gesagt, ihr seid nicht Kajira und kennt euch nicht aus und nun kommt ihr mir daher, sagt mir so mir nichts dir nichts, die roten sind giftig und die komischen bitteren sollten wir einfach kochen. Womit sollen wir Feuer machen? Worin sollen wir sie kochen? Drakon ... ihr seid mir lieb und teuer. Wo kommt plötzlich das Wissen her?"
    Sie klang nicht wütend, sondern eher überrascht.

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