Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 34 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 12:46 am

    Was konnte sie noch tun? Es half nichts ihm eins über zu ziehen. Sie musste ihn anders dazu bewegen zurück zu kehren. Was war denn nur mit ihm los? Sie verstand es nicht und sie war so hilflos. Hier lagen viele Muscheln am Strand, aber eine ragte nur ein wenig aus dem Sand. Sie war weiß und sah aus, als sei es nur die Spitze einer Muschel. Tessa rutschte hin, grub sie aus und hatte dadurch endlich etwas, womit sie Wasser holen konnte. Zugegeben, Salzwasser war nun wirklich nicht das beste, aber sie hatte kein anderes, als das Wasser aus dem Meer. Schon eilte sie hinunter, schöpfte etwas davon in die Muschel, die sie mit beiden Händen hielt, und eilte zurück. Erst schüttete sie es nur langsam, dann aber schneller. Er sollte nur zu sich kommen, nicht ertrinken.
    "Verdammt noch mal! Kommt ZU EUCH!"
    da konnte sie wohl lange schreien. Tessa versuchte es auf eine andere Weise. Vielleicht funktionierte es. Sie kniete neben ihm, hielt seine Hand in der einen und streichelte ihn mit der Anderen. Dann begann sie zu singen ... für ihren Liebsten, auch wenn es keine Zukunft hatte ... Gefühle konnte man einfach nicht abstellen.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 1:01 am

    Drakon starrte entsetzt auf den Drachen. DAS DING war in ihm?! Er brachte keinen vernünftigen Ton hervor. Er harrte darauf, was der Drache nun tun würde. Dieser beugte sich leicht nach vorne und sah Drakon aus einem seiner mohnfarbenen Augen an. “Du bist ein Kind! Stur und ungeschliffen!“ Drakon war immer noch starr vor Angst. “DU hast kein Recht, über mich zu urteilen! Ich werde dich das Fürchten lehren!“ Das brauchte er ja gar nicht mehr! “Kenne deinen Platz sterblicher! Du weißt nicht, welche Ehre dir zuteil geworden ist und wagst es MIR die Stirn zu bieten?! Lächerlicher Wurm!“
    Drakon fand seine Beweglichkeit wieder und dann auch seine Stimme. Letztlich sogar seinen Mut! Er stand auf und starrte dem Drachen entgegen. „Vielleicht… Vielleicht ist es eine Ehre. Aber so weit ich es mitbekommen habe… Brauchst du mich!“ Der Drache stutzte “Was?“
    „Ja! DU brauchst MICH! Andernfalls, wäre ich schon lange tot. Oder nicht? Von mir aus quäl mich so viel du willst. DU kannst nicht weg und ich kann dich nicht austreiben. So sieht es aus und wir müssen damit klarkommen! Du willst, dass ich mich aus deinen Angelegenheiten halte? Dann tu du es ebenso!“
    Zunächst schien der Drache wegen dieser Unverfrorenheit vollkommen sprachlos. Dann aber fing er an zu lachen. Es war kein schönes Lachen… sondern besorgniserregend bösartig. Drakon sah ihm fest entgegen.
    “Na gut, kleiner Mensch… Wenn du meinst, mir standhalten zu können… Wollen wir doch mal sehen, wie viel dein Herz und deine Seele ertragen kann, ehe sie zerspringt! Los, los! Bändige mich! Biete mir die Stirn! Du KANNST nicht gewinnen! Ich werde deine Welt mit Schmerz fluten, Drakon Dracaris und dann, für deine Arroganz bestrafen!“

    Drakon schlug in der realen Welt die Augen auf und gab einen Schrei von sich, der wohl in der ganzen Stadt zu hören sein dürfte. Seine Augen leuchteten hell und seine Wangenknochen schienen dunkle Schuppen zu bekommen. Das Siegel unter seinem Verband leuchtete protestierend auf. Seine Eckzähne machten den Anschein irgendwie länger zu sein als sonst.
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 4:45 am

    Tessa erschrak heftig, als sie diesen Anblick ertragen musste. Sie rutschte ein paar Meter zurück, als Drakon sich so heftig aufführte. Was konnte sie nur tun? Tessa sah ihn an. Sie wusste, er brauchte sie. Wenn er eine Chance haben wollte, dann jetzt. Schnell sprang sie auf, warf sich über ihn und hielt ihn mit aller Macht fest.
    "NEIN! Nein! Du darfst ihm das nicht an tun!"
    rief sie panisch. Tessa liebte Geschichten, besonders die, die ihre Großmutter ihr immer erzählt hatte. Die Wesen darin waren immer sehr alt und Großmutter hatte immer gesagt, das die Geschichten wahr wären ... Nun stand sie offenbar in mitten einer solchen Geschichte. Drakon schien sich zu verwandeln, doch in was, vermochte Tessa nicht zu sagen. Hatte ein Dämon von ihm Besitz ergriffen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht war es etwas ganz anderes?
    "Bitte! Er ist ein so guter Mensch ... bitte nicht! NIMM MICH ... an seiner Stelle,"
    weinte sie nun und hielt Drakon ganz fest in den Armen. Ihre Tränen Tropften auf seine Schulter, während sie sich an ihn klammerte, als müsse er sterben, wenn sie los ließe.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 5:17 am

    Drakon war zwar wieder bei Bewusstsein, aber der Schmerz war beinahe unerträglich. Er hatte nicht mal den Atem zu schreien, nach dem einen herzhaften Schrei. Na? Los doch! Los doch! Wehr dich gegen meine Mcht! Drakon gab einen erstickten Laut von sich der sehr kläglich klang und irgendwie verzweifelt. Sein ganzer Körper spannte sich und Tessa versuchte ihn verzweifelt festzuhalten und Drakon realisierte das sie da war. Was meinst du? Sollen wir sie zerquetschen? Drakon spürte, wie sich seine Arme zusammendrücken wollten. Er kämpfte dagegen an. Er zog sie mit aller Macht auseinander. Nein! Warum nicht? Meinstest du nicht, mir die Stirn bieten zu können?
    Drakon gab nun einen verzweifelten Laut von sich. Er wollte nicht... Er wollte nur nicht, dass Tessa etwas geschah. Sie war so lieb und uschuldig. Drakon versuchte sie von sich zu drücken, aber sie weinte und klammerte sich an ihm fest. Oh, kleiner Mensch begreifst du meine Macht? Es tat so weh. Drakon wollte nur dass es aufhörte. Bitte... Die Stimme lachte jedoch nur. Du begreifst nicht, auf was du dich eingelassen hast, nicht?
    Drakon biss die Zähne zusammen und dann nahm er alle kraft zusammen und stieß Tessa fort. "NEIN!" Er rollte sich auf den Bauch, krümmte sich zu sammen und rief: "Geh!" Er klang so angstrengt. "Geh... zu.... den... AH!"
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 5:48 am

    Zunächst war Tessa überrascht, als Drakon sie so von sich stieß, doch dann verstand sie, das er tatsächlich gegen irgendwas ankämpfte. Er sagte sie solle laufen, weg laufen, doch das konnte sie nicht tun. Sie blieb ihm zwar fern, aber dürfte sie ihn wirklich allein lassen? Das, was immer ihn da bekämpfte, schien wirklich kraftvoll und mächtig zu sein. Magie gab es, das wusste sie. Jeder konnte sie wirken, doch das da, war Magie, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Etwas oder Jemand, hatte Besitz von ihm ergriffen, oder war dabei es zu versuchen. SIE konnte da gar nichts ausrichten.
    "Drakon! Bitte! Ich kann euch doch nicht allein lassen!"
    Wer sollte ihr helfen? Er konnte es kaum. Nun würde sie wohl für ihn da sein müssen, egal mit welchen Mitteln. Sie wich zurück, doch ging sie nicht gänzlich fort. Was sollte sie denn bitte in dem Wirtshaus sagen? Drakon ist besessen und braucht Hilfe? Niemand würde ihr glauben.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 8:56 am

    Drakon wollte sie doch nur außer Reichweite. Er wünschte sich Ohnmacht und glaubte, dass er sterben musste. Er konnte diesem DING doch unmöglich standhalten. Er würde seine Seele zerreißen und… Wieso? Hatte er nicht gesagt, er würde ihn brauchen? Drakon schrie erneut gequält auf und wand sich im Schmerz. Tessa war verzweifelt. Weinte sie? Er wusste es nicht. Er öffnete die Augen halb und betrachtete Tessa. Sie sah verzweifelt aus. Jemand musste auf sie achten, doch wenn er starb? Drakon schloss die Augen wieder. Hör auf…
    Warum sollte ich?
    Hör auf!!!, schrien seine Gedanken förmlich. Er hatte keine Ahnung, dass er sich äußerlich verändert hatte, aber er wollte, dass Tessa nicht länger so verängstigt war und vor allem konnte er sie so auch nicht beschützen! Drakon wusste keinen Weg mehr aus. Er wollte nicht sterben, aber er wollte das es endete. Was… warum… tust du…? Er konnte kaum klar denken. Ich bin der Herr und du nur mein Werkzeug… Oder nicht? Drakon Dracaris. Du bist ein Schwächling. Du bist erbärmlich und SO wirst du niemanden beschützten… nicht mal dich selbst… Erneut öffnete Drakon die Augen und schrie, so laut wie er konnte: „AAAAYAAAA!!!“ SIE würde Tessa beschützen können.


    Zuletzt von Drakon am Di Mai 29, 2018 9:07 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 9:03 am

    Tessa stand da. Sie hatte sich zurück gezogen, aber sie konnte doch Drakon so nicht zurück lassen. Er sah so entsetzlich aus. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Er schrie. Er schrie nach IHR. Nach AYA! Warum? Ja, sie war stark, aber wie sollte sie ihm helfen? Tessa verstand es nicht, aber ... wenn er nach ihr rief, würde sie vielleicht wissen, was zu tun wäre.
    "Ich ... ich werde ... ich werde sie holen! Haltet aus! Bitte!"
    Damit rannte sie los. Sie jagte wie von wilden Hunden gehetzt. Ja, sie merkte ihren Knöchel noch, aber Drakon war gerade in so einer schrecklichen Verfassung. Halt. Was wenn die Anderen ihn so sahen? Was wenn sie... sie waren doch schon so besorgt gewesen, als er diese Alpträume hatte. Wenn sie DAS jetzt sahen, was würden sie tun? Konnte Tessa dieses Risiko eingehen? Würden sie ihr überhaupt glauben? Tessa sah zurück. Ihr Atem ging schnell, eben so wie ihr Herz. Hin und her gerissen, sah sie von Drakon hoch zur Straße. Was sollte sie tun?
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 9:25 am

    Drakon war zumindest zufrieden, dass sie nun Abstand von ihm hielt. Er gab sich dem Schmerz hin und die Stimme verhöhnte ihn: Was denn was denn? Schon platt? Ich hab noch nicht mal angefangen!!! Drakon stemmte seinen Körper hoch. Er kam in eine Kniende Position. Dann sah er auf. Noch war niemand zu sehen. Er war nur froh, dass er Tessa nicht mehr unmittelbar verletzen konnte.
    Was… glaubst du… wen du vor dir … hast? Selbst das denken viel unsäglich schwer. Der Drache lachte wieder. Einen weinerlichen kleinen Wurm. Selbst in der realen Welt huschte ein äußerst schiefes und sarkastisches Grinsen über sein Gesicht. Ein Wurm? Das bist… allenfalls DU! Körperlos! Machtlos! Du glaubst… du hast… Macht über mich?! Drakon ballte die Fäuste und dann kam er ganz allmählich auf die Beine. Tu mir an was du musst, aber DU wirst mich NIEMALS beherrschen! Ganz gleich wer du bist und was du vorhast. Egal wie stark deine Macht sein mag, DU bekommst mich nicht klein! Drakon stand nun mühsam auf. Tessa konnte nicht erkennen, ob er überhaupt Herr seiner Sinne war und sonst war noch niemand am Strand. Wieder lachte der Drache und sagte: Beweis es! Drakon spürte erneut, wie der Drache an seinen Muskeln zog, wie er seine Seele verbrannte und wie er von ihm besitz ergreifen wollte. Er wendete sich Tessa zu und er zog seinen Krummsäbel. Er richtete ihn auf Tessa.
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 9:33 am

    Was da vor sich ging, war nicht mehr schön mit an zu sehen, aber Tessa sah, was Drakon tat, wie er aufstand und wie er sich bewegte. Alles zeugte von einem innerlichen Kampf. Wie er da stand. Was tat er? War er überhaupt noch er selbst? Tessa konnte sich einfach nicht bewegen. Wie erstarrt stand sie da. Er richtete das Krummschwert auf sie? Wollte dieses Ding sie etwa töten? Sie sah Drakon voller Angst und doch voller eben so viel Vertrauen an. Er würde ihr nichts tun. Niemals würde er freiwillig jemandem etwas an tun. Seine Seele war viel zu rein dafür. Wenn ihr jemand etwas tat, dann war es nicht er. Immer hatte er sie beschützt. IHM vertraute sie. Er war stark und er würde sich durch ringen. Das arme Mädchen hatte ja keine Ahnung, was für ein Wesen da gerade versuchte seine Seele ein zu nehmen. Tessa ließ die Arme sinken, sah Drakon an und wartete. Angst war noch da, aber das Vertrauen hatte Überhand genommen.
    "Du bist stark und du schaffst das! Ich glaube an dich!"
    rief sie ihm zu, ohne irgendwelche Anstallten zu machen, weg zu rennen.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 9:59 am

    NEIN!!! Drakon fletschte die Zähne schloss die Augen. HÖR AUF!!! Ich sagte doch… Ich fange gerade erst an. Wen als nächstes? Aya? Meli? Wer soll danach sterben?
    Niemand verdient den Tod… Nicht einmal du…
    Die Kraft die an ihm zog hörte einen Moment auf. Sein Aussehen normalisierte sich Schlagartig. Drakon ließ das Schwert einfach fallen. Tessas Worte gaben ihm so viel Kraft. Sie vertraute ihm. Noch immer. Er durfte sie nicht enttäuschen. Was immer… dir widerfahren ist… Ich kann es nicht ändern. Ich kann es nicht besser machen, aber… ich kann… Ich kann dein Gefäß sein. Ich kann versuchen dir zu helfen… aber… nicht so!
    Er hielt seine Hand auf sein Herz. Es tat so weh. Tessa hatte nicht auf ihn gehört, jemanden zu holen, aber woher sollte sie es auch wissen. Sie wartete. Vertraute ihm, wollte ihn nicht verraten oder auflaufen lassen. Gott! Er liebte sie. Er liebte sie so sehr!
    Der Drache war unschlüssig. Drakon wollte ihn nicht irgendwie überreden, indem er um sein leben flehte. Er meinte jedes Wort ernst. Wieso auch immer… du hier bist… bei mir… es hat einen Grund und… ich werde dich nicht verraten. Ich werde dich nicht im Stich lassen.. und ich werde dich retten! Ich schwöre es, aber… nicht so.. lieber sterbe ich. Und das wo er das Leben so Wert schätzte.
    Er ging in die Knie und sagte: „Tessa…“ Er sah sie gequält an. Seine Augen waren Blut unterlaufen. „Nimm… mein… Schwert…“
    Das wagst du nicht!
    Würde sie? Sie würde es sicherlich niemals übers Herz bringen. Aber er versuchte es trotzdem. „Schlag…“ Er nahm die Hand vor den Mund und rief: „Töte mich!“
    Kajira hätte es vielleicht unverzüglich getan. Liam vielleicht auch und Aya? Er wusste es nicht. Aber Tessa nicht, oder?
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 10:16 am

    Tessa wusste ja nicht, wie hart er kämpfte, aber sie sah ihm an, das er wirklich schwer daran arbeitete. Wie gern würde sie ihm helfen, wie sehr wünschte sie sich, irgendeine Macht zu haben, die ihm helfen konnte, doch sie hatte solch eine Macht nicht. Alles was sie konnte, war ihm Mut zu sprechen, ihm sagen, wie sehr sie ihm vertraute. Was er nun tat ... so auf den Knien vor ihr zu hocken, sein gequälter Gesichtsausdruck ... es zerriss ihr fast das Herz. Er wollte das sie sein Schwert nahm, das sie ihn tötet, doch das würde sie niemals über das Herz bringen. Statt dessen kam sie ein oder zwei Schritte näher. Sie sah ihn trotzig und sehr willensstark an.
    "Nein! Ihr seid ein solch reiner Mensch. Niemand verdient den Tod, das waren eure Worte. Ihr seid stark, ihr seid stärker als alles, was euch je besiegen wollen könnte. Wehrt euch! Die ganze Zeit habt ihr gekämpft und nun wollt ihr einen feigen Ausweg wählen?"
    Sie sah ihn wirklich ernst an. Nein, sie würde ihn niemals töten können und wenn, würde sie sich selbst das Leben nehmen und sich in die Hölle wünschen, weil sie es getan hätte.
    "Wenn ihr schon nicht für mich kämpfen wollt, dann wenigstens für Aya ... für Liam ... Meli ... Wem auch immer, aber KÄMPFT!"
    schrie sie ihn an. Vielleicht half es, wenn sie seinen Wunsch ignorierte. Sie rannte plötzlich auf ihn los, schmiss sich ihm in die Arme und drückte ihn erneut an sich.
    "Kämpft mein Wächter ... Kämpft als würde es um mein Leben gehen,"
    flüsterte sie ihm ins Ohr, ehe sie ihn auf seine weichen Lippen küsste.
    Hoffentlich würde ihm das genug Kraft geben können, um diesen Kampf endlich für sich entscheiden zu können.
    "Ich liebe dich ... und brauche dich doch so sehr."
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 10:53 am

    Feige? War es ein feiger Ausweg? Einfach zu sterben und alles mit sich zu nehmen? War das ein feiger Ausweg? Ja… das war es wohl. Tessa glaubte an ihn. Glaubte an die Stärke seines Herzens. An die Stärke von Tessas Liebe zu ihm, die ALLES überschattete… Nein nicht überschattete, sondern mit Licht flutete! Drakon spürte, wie Sein Herz einmal aussetzte, wie es kräftig zu schlagen begann, als würde pures Licht, durch seine Adern strömen. Alles verlor an Bedeutung. Außer Tessa. Tessas Hände, die seine Wangen umfingen, wie ein liebevoller Kokon. Wie ihre Lippen seine Berührten. Aller Schmerz… All sein Leid… Einfach alles!
    Ihre wundervollen Lippen, die die seinen liebkosten. Drakon merkte förmlich, wie sein Körper brannte. Aber es war ein so angenehmes Brennen, dass er gerne in dieser Flamme verging. Fast gierig, wollte er diese Zuneigung erwidern. Seine bis eben noch tauben Arme umschlossen ihren zierlichen, schlanken Leib und hielten sie sanft, während er sie ebenso zart und voller Liebe küsste. Seine Lippen umfingen die ihren mit ebenso viel Liebe, wie sie sie ihm entgegen bracht. Nur kurz, aber lange genug es zu fühlen.
    Mein Wächter… Das hatte sie gesagt. Kämpft mein Wächter… Ja… er würde immer für sie kämpfen. Nicht für Aya, nicht für sonst wen… nur für sie! Sein herz schlug kraftvoll und voller Liebe und Mitgefühl für den, der eine eben solche Liebe verloren hatte.
    Du kannst mich nicht bezwingen… Und ich… ich werde dich retten! So wie sie mich retten wird… Das schwöre ich…
    Drakon liefen erneut ungewollt die Tränen und er hörte die machtvolle Präsenz in seinem innersten herzzerreißend schreien.
    Ich liebe dich… Ja… er wusste es… Er wusste es doch schon längst und es machte keinen Sinn mehr, es zu leugnen, dass auch er sie liebte. Wie ein gemeiner Dieb, hatte sie sich in sein Herz gestohlen. Es war so schon und doch so falsch… Drakon öffnete die Augen und sah in die ihren. Seine Augen glühten noch immer voller Licht und er löste die Lippen, nur um seine Stirn auf ihre Schulter zu legen.
    Ich werde… dich retten…, beteuerte er noch einmal und fügte an: Und wenn ich dich mir unterwerfen muss… Ich werde dich nicht verraten…
    Mit einem Mal riss der Schmerz ganz plötzlich ab. Etwas Unbekanntes erhob sich in ihm. Etwas, was ihn noch mehr verunsicherte, als alles zuvor. Eine Kraft, die ihn in allen Fasern durchströmte. Etwas, was ihm beinahe den Verstand raubte. Er spürte neben dieser Kraft aber auch die enorme Verzweiflung und doch unendliche Dankbarkeit in sich. Er weinte still, aber die Tränen wollten nicht versiegen. Was geschah hier?
    Mein Name ist… Vaelastrasz…
    Drakon hatte das Gefühl zu fallen. Er hielt sich an Tessa fest und dann hatte er das Gefühl aufzuschlagen. Es tat nicht weh, aber ein Ruck ging durch seine Seele und dann war es vorbei. Erst glaubte Drakon, alles in ihm sei Ausgelöscht, doch dann merkte er, dass nicht ER ausgelöscht war, sondern die Stimme… die nicht mehr mit ihm konkurrierte, sondern einen Moment verschwunden schien. Erneut verspürte er ein Gefühl, als hätte er etwas unglaublich wichtiges Verloren. Als wäre ein Teil in ihm gestorben. Nein… NEIN! Er sackte ein wenig zusammen und spürte, wie Tessa ihn hielt. Komm zurück! Ich rette dich! Nichts. Er richtete seinen Körper auf und sah in Tessas Augen. Seine Tränen waren echt. Sie gehörten ihm allein und dann konnte Tessa sehen, wie seine eben noch hell leuchtenden Augen langsam den weichen rötlich-orangen Ton annahmen. Die Pupillen waren geschlitzt und nach und nach verblassten sie zu seiner normalen hellblauen Augenfarbe. Die Pupillen wurden wieder normal und Drakon liefen noch immer die Tränen. Hatte er ihn getötet? Das durfte nicht sein!
    „Vaelastrasz…?“, sagte er ganz leise und voller Schuldgefühle. Doch es kam keine Antwort. Er schloss die Augen und fürchtete das schlimmste. Doch dann sah er überrascht auf, als er hörte: Ich glaube dir… Drakon wusste gar nicht wo ihm der Kopf stand. Hatte Tessa ihn gerade geküsst? Hatte er es erwidert? War das überhaupt wichtig? Er war verwirrt und berauscht. Er wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton raus. Und schließlich sagte er fast überrascht und als würde er jetzt erst merken, dass sie überhaupt da war: „Tessa!“
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 6:55 pm

    Tessa hielt ihn, hielt Drakon in ihren Armen. Sie küsste ihn und er, er erwiderte ihre Umarmung, wie auch ihren Kuss. Was war eben geschehen? Seine Umarmung war so fest und doch so sanft. Sie fühlte, wie ihre Herzen im Takt rasten, wie seine Liebe sie zu überschwemmen drohte. Nein ... sie überschwemmte Tessa mit so viel Liebe, wie es nur irgend jemand fühlen konnte. Niemals würde sie ihn aufgeben. Niemals. Er war ihr Wächter, ihr Liebster! Tessa sah in seine glühenden Augen. Sie blendeten Tessa fast, doch sie konnte nicht von ihnen lassen. Wie sie sich so langsam veränderte, vermochte sie durchaus zu sehen, es waren Augen eines Wesens, welches voller Schmerz und Verzweiflung war. Es war ein Wesen, so Alt ... so ... traurig und dann veränderten sie sich. Sie wurden wieder zu den Augen des sanften Drakon, der Wächter, den sie so sehr ins Herz geschlossen hatte, der ihr Herz in Händen hielt. Dieses wunderschöne Blau seiner Augen, welches sich doch schon tief in ihre Seele gebrannt hatte. Er löste den Kuss, langsam. Tränen liefen ihm über die Wangen. Seine Stirn legte sich auf ihre Schulter. Trost war es, den er brauchte. Sacht drückte sie ihn an sich, aber bestimmt. Halt .. halt war es, den er jetzt dringender als alles andere brauchte. Ihre Schulter wurde ein wenig nass, durch seine Tränen. Wen störte es schon? Sie gewiss nicht. Wie musste er sich gerade fühlen? Es war ein so schrecklicher Kampf gewesen.
    "Tessa,"
    hörte sie ihn ihren Namen erschrocken rufen.
    "Ja ... ich bin hier ... ich werde immer für dich da sein."
    Das IHR war weg. Nur noch ein sanftes Du war geblieben.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 7:23 pm

    Drakon zitterte ein wenig. Er wusste gar nicht, was so richtig geschehen war. Der Drache. Wie kam ein Drache in ihn hinein?! Das war doch alles nicht zu glauben! Und wieso war er so unfassbar verletzt, böse und doch traurig gewesen? War er nun noch da? Drakon hatte kurzzeitig solch eine Leere in sich gefühlt und nun kniete Tessa bei ihm und erklärte ihm, dass sie für ihn da sein würde. Und zwar für immer. Was sollte er denn jetzt machen? Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden und er? Er hatte sie geküsst! Langsam kehrte alles wieder zurück. Bis eben hatte es sich wie ein Traum angefühlt. Was hatte er denn nur getan? Ihre sanften Lippen brannten immer noch auf ihm und er konnte sich genau erinnern.
    „Was ist passiert?“ Er hasste Lügen. Aber er konnte sie nicht mit sich nehmen. Nicht so! „Wo… Sind wir?“ Er sah sich um. Am Strand. War ja offensichtlich. Er legte sich die Hand auf die Stirn. Sie durfte nichts von seinen Gefühlen erfahren und er durfte sich nicht auf sie einlassen. Auch wenn es weh tat. Vaelastraz hielt sich im Moment wohl ganz zurück… Er sah Tessa nicht in die Augen. Er wusste er konnte nicht lügen, aber seine verwirrten Fragen hatten doch ziemlich echt geklungen.
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    Beitrag  Aya Di Mai 29, 2018 7:36 pm

    Es war alles so schlimm gewesen und jetzt ... jetzt erinnerte er sich nicht mehr. Schmerz trat in ihre Augen, aber sie zeigte Verständnis.
    "Wir ... waren am Strand. Ihr hattet eine Art ... Anfall. Ich ... wusste nicht, wie ich euch helfen konnte, also habe ich ... Es spielt keine Rolle,. Ihr seid nun wieder da und ihr seid wieder in Ordnung."
    Sie senkte den Blick, ließ ihn los und stand auf.
    "Wir ... sollten zurück gehen. Die Anderen werden schon auf uns warten."
    natürlich klang ein wenig Traurigkeit in ihrer Stimme mit, doch sonst klang sie eher wie immer. Sie durfte sich keine Schwäche erlauben, auch wenn sie es gerade getan hatte. Sie wandte sich von ihm ab. Wenn er es wirklich vergessen hatte, war es eben so. Sie hatte nun gelernt, das sie mit schwierigen Situationen fertig werden konnte. Vielleicht ginge es dann auch mit der Hinrichtung.
    "Ich ... werde euch zu der Hinrichtung begleiten. Stellvertretend für alle ihre Opfer, werde ich da sein, um ihnen den Frieden zu bringen, den sie brauchen."
    Sie sah ihn nicht an, denn er hätte gesehen, wie viel Angst sie davor hätte und wie sehr es sie schmerzte, das er ihr nicht das sagte, was sie sich erhofft hatte.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 29, 2018 7:58 pm

    Es hatte geklappt? Es hatte wirklich geklappt! Doch irgendwie konnte er sich so gar nicht darüber freuen. Zum einen, weil er offenbar gelogen hatte und es ihm auch noch jemand abgekauft hatte und zum anderen… nun Tessa war traurig. Schon wieder. Und auch noch wegen ihm. Er legte sich die Finger auf die Lippen, schloss die Augen, schüttelte den Kopf und sah ihr nach. Sie hatte sich bereits umgedreht. So sie wollte zur Hinrichtung? Und sie benutzte wieder die förmliche Anrede. Sein herz schmerzte ihm. Aber es durfte einfach nicht sein. Und ER würde sich auch nichts anmerken lassen. Er hatte kein Recht dazu.
    „Wie ihr wünscht, Mylady.“, sagte er. Sie war stark. Drakon hatte nicht geglaubt, dass sie zusehen wollen würde. Aber sie hatte Recht. Sie war stellvertretend für all die Opfer der beiden.
    Er stand auf und ging los… nicht. Denn seine Beine sackten einfach weg. Verdutzt fand er sich wieder auf dem Boden. Ach du Scheiße, war er schwach. Das fiel ihm erst jetzt auf. Seine Muskeln brannten noch von der Anstrengung und er hatte das Gefühl 72 Stunden durchtrainiert zu haben. Er ächzte und kam nun erst mal auf alle viere. Wo er sich dann äußerst umständlich erhob. Er stützte sich dazu auf sein fallengelassenes Schwert und stemmte sich nach oben. Himmel! Wie sollte er laufen? Hatte Tessa das überhaupt bemerkt? Er hatte nicht aufgesehen. Jetzt aber setzte er langsam einen Schritt vor den anderen.
    Was zum Teufel ist da los? fragte er schockiert und bekam keine Antwort. Er hatte den Drachen wohl wirklich beleidigt. Wenigstens fühlte er nicht mehr diese elendige Traurigkeit. Er wischte sich sein Gesicht trocken und lief wie auf rohen Eiern. Meine Güte! Er steckte das Schwert weg und folgte so gut er konnte. Helfen lassen würde er sich nun auch nicht. So wenig Körperkontakt wie möglich haben, war nun die Devise.
    Du magst es nicht bemerkt haben, aber dein Kampf mit mir ist dafür verantwortlich. Schon klar… Ich dachte schon, du bist für immer fort. Der Drache schwieg sehr lange und dann fragte er: Wäre dir das lieber Drakon hingegen antwortete sofort: Sei nicht albern! Ich hab dir was versprochen. Drakon fühlte, wie sein Herz anfing schneller zu schlagen. Moment… freute sich die Stimme nun? Ha! Das hatte er ja noch nie erlebt. Sonst war der Drache eher verstimmt gewesen.

    Sie kamen jedenfalls irgendwie am Gesthaus an und Liam sah schon zur Tür heraus. „Da seid ihr… ja… wieder. Sag mal Drakon, was ist denn mit dir passiert?“
    „Wieso?“, fragte er ehrlich verwundert.
    „Du bist blass wie Käse.“ Drakon sah hoch zur Decke und sagte: „Etwas erschöpft.“ Das war die Untertreibung des Tages. „Vom Spazieren? Du solltest dich ausruhen und nicht durch die Gegend springen.“ Warum war Liam denn so redselig? Er sah auch irgendwie sehr glücklich aus. Drakon ließ sich auf einen Stuhl plumpsen und legte den Oberkörper auf dem Tisch ab. Ihm war schlecht und er war schwach. So ein Mist. Sie würden es auf die Wunde schieben. Also kein Problem. Tessa hatte allerdings alles gesehen. Dass er sich im Gesicht verändert hatte, wusste Drakon nicht. Liam sah besorgt aus. „Alles in Ordnung?“ Drakon winkte nur ab und sagte: „Ja, ja.“ Weshalb Liam die Achseln zuckte und wieder in die Küche ging. „Wir sind auch gleich soweit!“ Meli und Aya belegten gerade die beiden Kuchen mit den Erdbeeren.
    Aya
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    Beitrag  Aya Mi Mai 30, 2018 12:02 am

    Tessa kam sich so dumm vor. Wie hatte sie nur glauben können, er erwidere seine Zuneigung. Das war absurd. Er wusste, wo sein Platz war und vor allem wer ihr Vater war. Aya war wirklich hübsch. Sie kannten sich so lange und würden sich sicher gut ergänzen. Aya war ebenfalls in der Festung aufgewachsen und warum sollte ein Wächter sich in eine Adelige verlieben? Ihre Gedanken machten es natürlich nicht besser. Wie gern hätte sie jetzt da gesessen in seinen Armen ... aber er ... leugnete etwas zu wissen. Langsam ging sie dann doch weiter. Ja, sie merkte, das es Drakon gar nicht gut ging und sie ging mit Absicht langsamer. Sie wusste, wie er war. Helfen lassen? Er? Niemals. Wenigstens musste er so nicht all zu schnell laufen.

    Im Gasthaus erwartete man sie bereits. Drakon sah nicht gut aus. Die Augen waren noch immer gerötet vom Salzwasser und er war blass. Man hätte ihn für einen Zombie halten können. Liam begrüßte sie gerade. Auch Tessa fiel auf, das er irgendwie glücklich zu sein schien. Die Mädchen schienen noch in der Küche. Nun wäre Tessa wohl lieber hoch gegangen, doch sie schaffte es einfach nicht, die Anderen zu enttäuschen und ihnen somit auch ihren Schmerz zu zeigen.
    "Wahrscheinlich ist seine Wunde doch noch nicht so ausgeheilt, das er wieder durch die Gegend laufen kann. Er braucht sicher noch ein wenig Ruhe. Er war schon sehr erschöpft, als wir zum Strand gegangen sind. Deshalb sind wir auch schon zurück."
    Tessa sah Drakon an. Sie würde ihn nicht verraten. Niemals. Ohnehin würde ihr niemand glauben, aber darum ging es ihr nicht. Sie vertraute ihm und er sollte merken, das er ihr eben so vertrauen konnte.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 30, 2018 12:13 am

    Ja, aber dass sie nun log, machte es auch nicht besser. Er sah sie von der Seite an. Er selbst hatte vorgegeben, nichts mehr zu wissen, sie allerdings hatte alles gesehen. Und was hatte sie gefleht… Drakon hasste es, dass er ihr das angetan hatte. Schon wieder. Was hatte er eigentlich verbrochen, dass er andauernd einstecken musste?
    Karma. Das sagtest du schon mal. Was hast du denn verbrochen, dass deins für uns beide reicht? Doch der Drache Schwieg sich aus. Hör mal, dein Name ist total kompliziert, kann man das nicht abkürzen? Nein. Hä? Warum nicht? Es ist eine Große Ehre, den Namen eines Drachen zu erfahren. Und du bist…
    „Ich hab Hunger Liam, wie lange dauert es denn noch?“ ...Hör mir gefälligst zu!
    Liam sah wieder zur Küche raus und sah nun sehr unzufrieden aus. „Sei gefälligst etwas dankbarer!“ Drakon stieß die Luft aus und sah ausversehen zu Tessa, die nun sogar ein wenig lächelte. Wie schön… Wie wunderschön. Drakon senkte den Blick wieder und reif: „Ich wette Lady Tessa hängt der Magen auch schon in den Kniekehlen.“
    „Hör auf zu quengeln! Was bist du? Ein Kleinkind?“
    „Ich hab aber Hunger!“ Eine Kelle kam aus der Küche geflogen, traf Drakon direkt zwischen die Augen und schubste ihn so von der Bank, so dass er nun auf dem Boden lag und Sterne sah. „Ich hab gesagt, dass du Geduld haben sollst! Sonst gibt es gar nichts!“ Drakon jammerte nur leise: „Das ist gemein.“
    Aya
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    Beitrag  Aya Mi Mai 30, 2018 12:26 am

    Auch Aya hörte das Gequengel aus dem Schankraum und auch sie musste lächeln. Drakon war immer so ungeduldig. Wie hatte er geschlungen, wenn sie mit Meister Ares gegessen hatten.
    "Liam wenn er hunger hat ist er unausstehlich. Warte nur, bis sein Magen sich zu Wort meldet. Du wirst staunen, wie redselig sein MAGEN sein kann,"
    doch da war die Kelle längst geflogen. Es war irgendwie schön, mal wieder etwas ... so etwas, wie einen Alltag zu haben. Aya beobachtete Liam. Ihm lag das Kochen und Backen im Blut. Warum wollte er dann nicht auch in der Festung mehr kochen? Nun ... der Koch den sie hatten tat, was er konnte, aber er war eben schon ein altgedienter, der nicht mehr in die schwarzen Lande gehen konnte. Seine Lieblingsbeschäftigung nach dem Kochen, oder wie einige meinten, vor dem Kochen, war das Trinken. Im Schankraum hörte man gekicher. Tessa schien sich wirklich darüber zu amüsieren, wie Drakon nun da lag und alle viere von sich streckte.
    "Das hat er nicht verdient,"
    hörte man sie. Auch Kajira kam nun recht gut gelaunt in die Schenke. Sie schien einen guten Vormittag auf der Wache gehabt zu haben. Sie warf einen Blick auf Drakon, sah die Kelle neben ihm liegen und kommentierte das ganze mit einem :
    "Tse ... keine Geduld mehr die jungen Wächter heut zu Tage,"
    grinste und setzte sich mit an den Tisch.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 30, 2018 12:34 am

    „Sie hat recht! Das hab ich nicht verdient!“, kommentierte Drakon pikiert. Kajira kam nun auch wieder dazu. Er fragte sich, ob sie seine Schreie gehört hatte. Egal. Er richtete sich wieder auf, was ziemlich umständlich aussah, da er wirklich außerordentlich schwach war. Er hatte ein Baumwollhemd an, durch das nun auch langsam das Blut sichtbar wurde, was durch den Verband drückte. Wieso heilte der Drache ihn nicht? Der schien momentan sowieso zu schmollen. Er hielt sich die Hand auf den Bauch und setzte sich wieder auf die Bank. „Wenn du mich noch mal mit Küchengeräten bewirfst, kannst du was erleben, Liam!“
    „So wie du aussiehst, kannst du dich nicht mal gegen Meli verteidigen, großer Krieger!“, rief er verärgert aus der Küche und schließlich kamen er, Aya und Meli mit zwei Kuchen und einer Schüssel Schlagsahne heraus. Drakon lief das Wasser im Mund zusammen und Meli sollte die Aufgabe gebühren, den Kuchen anzuschneiden, was ihr auch vortrefflich gelang. Dann verteilte Liam den Kuchen und als er bei Drakon angekommen war, schickte er ihm Eislanzen entgegen. „Du warst frech. Du kriegst nichts.“
    „Waaaas?!“
    Liam wendete beleidigt und hochmütig den Blick ab und sagte: „Ich bin da eigen. Vielleicht bleibt ja was übrig.“ Drakon kamen fast die Tränen. „Das ist… gemein…“, jammerte er leise und herzzerreißend traurig.
    Ist ja ekelhaft! Reiß dich zusammen!
    „Aber… aber der… der Kuchen… und der Pudding… und…“

    Hoffnungsvoll und mit einem absolut niedlichen Hundeblick sah er nun zu Aya.
    Aya
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    Beitrag  Aya Mi Mai 30, 2018 12:41 am

    Kajira grinste vor sich hin. Was sie gehört hatte und was nicht, blieb ihr Geheimnis. Aya lachte leise auf und Tessa versuchte schlicht und ergreifend, nicht einfach laut los zu prusten. Ihr kamen schon die Tränen, weil sie versuchte nicht laut los zu lachen. Als sie dann noch den Blick sah, und Ayas Kommentar hörte, der da lautete:
    "Böser Junge du. Ich kann dir nichts geben, sonst is er mir auch noch böse und bei den Kochkünsten darf man es sich nicht verderben. Das verstehst du doch sicher, aber vielleicht darfst du dann hinterher die Schüssel auslecken?"
    Tessa konnte nicht mehr. Sie lachte laut los und schob Drakon ihren Teller rüber. Im Moment hätte sie sich vermutlich eh eher verschluckt. Natürlich hätte sie auch gern etwas davon, aber Drakon war einfach zu niedlich. Kajira sah Tessa lächelnd an.
    "Ihr wisst, das das ein Fehler war? Wenn man einen Welpen zum betteln ermutigt, wird er es auch im Alter nicht mehr ablegen."
    Tessa lachte noch immer.
    "Ja, nur er ist noch erziehbar und MAL darf man auch ein Auge zukneifen."
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 30, 2018 12:50 am

    Jetzt halten sie dich für ein kleines Hündchen! Das ist erniedrigend! Du besitzt die Kraft eines Drachen! Das sollte so nicht sein! Drakon lächelte nur. Er sah dabei irgendwie… zutiefst zufrieden aus. Ist doch egal, was andere von einem Denken. Nein ist es nicht! Hauptsache man ist mit sich selbst zufrieden, oder nicht? Erneutes Schweigen. Drakon sah Tessa an. „Mir ist egal, für wen oder was man mich hält.“ Er grinste und stürzte sich auf den Kuchen.
    „Ah! Hör gefälligst auf Lady Tessas Kuchen zu essen, du gieriger Nimmersatt!“
    „Nein!“, sagte er nur und weinte fast vor Glück, dass es so gut schmeckte!“
    „Sag mal gehört Diebstahl etwa zu den Tugenden eines Wächters?!“
    „Sie hat es mir geschenkt!“ Er hielt inne. Stimmte. Seine Augen weiteten sich kurz. Sie hatte ihm die Rüstung geschenkt. Er sah zu ihr. Sie lachte so wundervoll und fröhlich. Auch Meli schüttete sich aus vor Lachen. Früher in der Festung… Er hatte früher schon festgestellt, dass die anderen auf seine Kosten lachten und schon damals hatte ihm das das Gefühl gegeben, diesen Menschen etwas zu geben. Es war doch eine schöne Gabe andere zum Lachen zu bringen. Auch wenn er nicht genau wusste, wie er das machte. Er lächelte und Liam setzte sich schmollend. Er machte noch einen Teller fertig und stellte ihn vor Tessa ab. „Verzeiht Mylady. Dieser ungehobelte Klotz, hat sich nicht mal bedankt!“
    „Ich bin nicht ungehobelt.“
    „Doch bist du!“/Doch bist du! sagten Liam und die Stimme im Chor.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 30, 2018 1:03 am

    Alle lachten und es war schön. Es war einfach schön, das Drakon nicht wütend war, sondern sogar noch mit spielte. Das war unglaublich niedlich. Tessa wusste nicht, wann sie das letzte Mal so gelacht hatte, aber sie fand es herrlich, auch wenn es immer wieder Dinge gab ... Situationen oder ... Gefühle, die sie traurig werden ließen. Im Moment lachte sei einfach nur darüber, wie Liam und Drakon sich einen Schlagabtausch mit Worten lieferten.
    Auch Aya fand das ganze einfach großartig. Vor allem wie Drakon mal wieder guckte. Kajira grinste vor sich hin, schüttelte dann den Kopf und aß einfach weiter. Einen so guten Kuchen hatte sie noch nie zuvor probiert.
    "Mein höchstes Lob an die Bäcker,"
    ertönte es laut von ihr. Aya stand auf, ging zu Liam und meinte:
    "Nun für den wundervollen Gaumenschmaus, sollten wir uns bei Liam bedanken, denn er war es, der die Anweisungen gab und der das Rezept im Kopf hatte."
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, wobei sie versehentlich sacht an seiner Wange vorbei strich.
    Tessa bedankte sich bei Liam, für das neue Stück Kuchen.
    "Nicht doch. Er ist doch ziemlich groß, entsprechend verbraucht er mehr Energie als wir. Ich nehme es ihm nicht krumm, wenn er sich mal nicht bedankt. Immerhin hat er mir schon etliche Male das Leben gerettet."
    ~Und mir mein Herz gestohlen.~
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 30, 2018 1:11 am

    „Danke Mylady.“, sagte Drakon zwischen zwei Happen und bei Liam konnte man förmlich die Ader schwellen sehen. „Ich meinte uns, du Idiot!“ Drakon lächelte etwas verlegen und sagte dann: „Danke Mylady, Aya.“ Liam wollte am liebsten aus den Klamotten hüpfen und Drakon sah ihn herausfordernd an. SO hatte er Liam auch noch nicht gesehen. „Du suchst wohl Streit?“, fauchte er Drakon an der nur von sich überzeugt antwortete: „Nö? Du?“
    Liam Sprang über den Tisch, packte Drakon Am Hemd und schüttelte ihn. „Du machst mich echt aggressiv! Drakon wurde ein paarmal geschüttelt, ehe er einfach da hing und scheinbar fern ab von allem war. Liam sah ihn verdutzt an. „Ähhh… Drakon?“ Er legte ihn ab und wedelte ihm Luft zu. Dann sah er schuldbewusst zu den Anderen. „Das… das wollte ich nicht….“, stellte er stumpf fest und fächerte weiter. Er sah wieder auf ihn herab. „War wohl doch alles etwas viel, hm?“ Er machte das Hemd nun auf und sagte: „Er sollte sich ausruhen und nicht in der Gegend herumspringen.“
    Er und ein kräftig gebauter Gast schafften Drakon ins Bett, wo sie den Verband wechselten. Danach packte Liam noch zwei Stücken Kuchen auf einen Teller und stellte ihn ihm ans Bett. „Dickkopf.“ Dann ging er wieder zu den anderen. Sie hatten ja nnicht ahnen können, was am Strand schon wieder passiert war.
    „Warum war er eigentlich so sandig?“, fragte Liam nun in die Runde und sein Blick blieb bei Tessa stehen.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 30, 2018 1:27 am

    Der arme Drakon war nun mal zu schwach gewesen, um der Attacke Liams noch stand zu halten. Was das ganze noch viel witziger machte, war die Tatsache, das Drakon viel größer als Liam war und Liam nun wie ein Zwerg da stand,d er einen Elfen durchschütteln wollte. Tessa liefen die Tränen vor lachen, bis Drakon sich nicht mehr rührte. Ihm ging es wirklich nicht so besonders. Auf Liams Worte hin, nickte sie. Auch Kajira war der Meinung:
    "Der Junge gehört ins Bett. Soll sich erst mal ausschlafen. Is ja nicht zu fassen, wie er sich aufführt, als würden seine Wunden innerhalb weniger Stunden heilen."
    Sie ließ sich den Kuchen schmecken und lehnte sich dann zufrieden zurück, wobei sie die Beine ausstreckte und die Hände hinter dem Kopf verschränkte. Liam hatte die Hilfe eines anderen Gastes, der als Dank auch ein Stück vom Kuchen bekam. Liam wollte schließlich wissen, warum Drakon so voller Sand war. Armer Drakon. Er ahnte ja nicht einmal ein bisschen,Was Tessa alles für ihn tat, um sein Geheimnis zu wahren.
    "Wir waren am Strand. ich habe ihn ein wenig necken wollen und mit dem Meerwasser nass gespritzt. Damit hatte er nicht gerechnet und so bekam er das Wasser in die Augen. Salz in den Augen brennt furchtbar. Er hat sich dann hin gekniet. Als er aufstehen wollte, ist er einfach nach vorn über gefallen, hat sich dann auf den Rücken gedreht und ist einen Moment liegen geblieben, ehe er dann noch einmal versuchte auf zu stehen. Er wollte sich nicht helfen lassen, also konnte ich nur zu sehen. Aber er hat es geschafft und schließlich sind wir langsam zurück gekommen. Er ist WIRKLICH sehr erschöpft."
    Tessa hielt dem Blick Liams stand und man sah ihr nicht an, das sie die Unwahrheit sagte. Es war ja auch nur ein ganz kleines bisschen geflunkert. Letztlich hatte sie nur den Hauptteil der Geschichte weg gelassen.

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