Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 18 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 12:27 am

    In der Tat. Man musste immer weiter machen. Nie durfte man aufgeben, egal, was geschah. Tessa hatte gelernt nie auf zu geben. Sie war zierlich, wirklich nicht die Größte, aber sie war auf ihre ganz eigene Art und Weise stark. Niemand konnte es für sie sein, also musste sie selbst stark sein, hatte ihr Vater ihr immer gesagt. Erst hatte sie das nicht verstanden, hatte es auf den Körper bezogen doch mit der Zeit, hatte sie begriffen, was er meinte. Nun saß sie hier mit Drakon an die Wand gelehnt und aß eine schrecklich schmeckende Frucht, um zu überleben. Es überraschte sie schon ein wenig, das Drakon nun zugab, das sie ja nicht schuld an seinem Schrecken war, sondern die Melodie sogar schön war. Es zauberte wieder ein Lächeln auf ihre Lippen, welches ganz eindeutig ihre Augen erreichte. Romantisch klang das zwar nicht, aber sie fand es denn noch schön, das es ihm gefallen hatte. Sie biss in die Frucht, deren namen sie nicht kannte. Vielleicht war es erträglicher, wenn man die Schale ab machte. Sie versuchte es. Tatsächlich war die Frucht danach immer noch bitter, aber es schmeckte nicht mehr ganz so widerlich. Wieder wollte er wissen, ob sie wohl auf war. Als würde sie ihm jetzt sagen, das es ihr richtig dreckig ging, was es natürlich nicht ging.
    "Sollte nicht ich euch das fragen, wo ihr der mit den gebrochenen Knochen seid? Ich trage die Früchte und ich trage euer Schwert. Es wird den paar Schrammen, die ich habe nicht schaden, wenn wir so weiter gehen."
    Sie konnte sich nicht auch noch was brechen oder verstauchen. Das wäre jetzt wirklich nicht gerade das, was sie brauchten.
    "Ich sorge mich mehr um euch, als um die kleinen Schrammen."
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 3:05 am

    Drakon sah Tessa nun durchdringend an. „Es würde mir sehr helfen, wenn ihr einfach meine Frage beantwortet, als mit einer Gegenfrage abzulenken. Meine Sicherheit ist zweitrangig.“ Was war denn daran nicht zu verstehen. „Wirklich, es ehrt euch, dass ihr euch sorgt. Versteht mich nicht falsch, aber meine Aufgabe ist es, dass es euch gut geht, aber wenn ich das nicht weiß, mache ICH mir sorgen. Wollt ihr das? Es geht mir gut genug.“
    Ha! Drakon freute sich über diesen Einfall. Ein simples Ja würde ihm „Ja“ schon reichen oder eben auch ein „Nein“ Dann würde er es besser machen können. Warum musste sie immer um den heißen Brei reden? Er sah sie an. Eben kroch die Sonne über die Klippe und bestrahlte ihr wunderschönes Antlitz. Sie sah aus, wie die Sonne selbst und einen unendlich langen Moment blickte Drakon ihr einfach nur in ihre Seelenspiegel. Sie waren so wunderschön, wie die saftige grüne Erde. Drakon konnte den Blick nicht abwenden und sie konnte stattdessen in seine blassen und doch strahlenden Aquamarinaugen sehen, die so aufrichtig und freundlich strahlten. Dieser Moment war magisch.
    Drakon senkte den Blick schließlich und drehte sich demonstrativ etwas weg. „Nun… wir… sollten dann weiter, sofern es euch gut geht.“
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 3:30 am

    Tessa sah Drakon nun ein wenig ernster an. Er hatte ja recht, aber was sollte sie ihm sagen? Mir tut alles weh, aber sonst gehts gut? Dann würde er noch versuchen die Sachen selber zu tragen. Ihre Füße schmerzten auch und ihre Hände waren noch immer aufgeschürft, eben so wie der Oberschenkel und das Schienbein. Die Arme hatten auch gelitten, hatten aber überall schrammen, blaue Flecken und schmerzten, wie auch die Beine.
    "Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ich werde euch sagen, wenn es mir nicht gut geht. Macht euch bitte keine Sorgen um mich."
    Das war eine Antwort, mit der er sich zufrieden geben musste. Sie sahen sich an. Seine wunderschönen Augen. So klar, so ehrlich und so freundlich. Er war kein böser Mensch. Wieder hatte sie das Verlangen, sein Gesicht zu berühren, ihn einfach zu streicheln, aber sie unterdrückte es. Das dunkle haar passte so wunderschön dazu. Er schien ihr wie ein Krieger, der so edel war, wie kein zweiter. Edel ... das traf es. Trotzdem er so geschunden war, blieb er noch immer aufrecht und stolz, versuchte alles daran zu setzen, seinen Auftrag zu erfüllen. Tessa war sicher, dieser Mann war einmalig auf dieser Welt. Er drehte den Kopf zur Seite und sie tat es ihm gleich.
    "Ja. Vielleicht finden wir noch einen bequemeren Platz, an dem wir auch ein wenig geschützter sind. Bisher war uns das Wetter noch hold."
    Sie stand auf, half ihm dann hoch und nahm den Beutel und das Schwert wieder auf. Nun konnten sie weiter gehen.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 3:43 am

    Auch sie wendete den Blick und schlug vor, weiter zu gehen. Drakon begrüßte das, auch wenn er eigentlich nicht mehr aufstehen wollte. Ein wenig könnten sie wohl noch laufen, nicht? Zumindest bis auch die letzten Strahlen weg waren.
    Drakon hatte sich mit ihrer Antwort zuvor zufriedengegeben und erklärte dann: „Dann werde ich es euch auch in Zukunft auch von mir aus sagen, wenn es mir nicht gut geht. Macht IHR euch also auch keine.“ Er sah es ihr doch an, dass sie Mitgefühl für ihn empfand und sich vor allem sorgte, dass er sich zu viel zumuten könnte.
    Auf dem Weg hielt er selbst eigentlich kaum Ausschau nach irgendwas, weil er viel zu sehr damit beschäftigt war, nicht hinzufallen. Außerdem achtete er auf seine regelmäßige Atmung, damit er kein Seitenstechen bekam und drauf, nicht des Gleichgewicht zu verlieren. Er hatte sich ganz klar eine Gehirnerschütterung geholt, so schwindlig, wie ihm manchmal wurde. Sein Auge hatte nun auch eine dunklere Farbe angenommen und die Blutergüsse wurden dunkler und farbenfroher. Letztlich aber schafften sie es zu einer Höhle. Das war der perfekte Ort, sofern er nicht bewohnt war.
    Drakon sagte leise: „Wartet bitte hier.“ Er machte Licht in seiner Hand und betrat die Höhle. Sie war nicht sehr tief und barg keine Ecken, wo noch eine unbekannte Gefahr herkommen könnte. „Es ist sicher!“, verkündete er und schon ließ er sich vollkommen erschöpft nieder, während das Licht wieder ausging. Er war am Ende. Im hinteren Teil der Höhle war tatsächlich Trinkwasser zu finden, aber Drakon hatte sich einfach an Ort und Stelle nieder gelassen. Er wollte keinen Schritt mehr tun. Seine Krücke, hatte ihm schon die Haut aufgerieben, was sehr unangenehm war.
    Sein Oberkörper war durchgeschwitzt und die Verbände zeigten zumindest am Bein, dass es geblutet hatte. Aber nicht sehr doll. Vielleicht könnte sie ihn ja ein wenig kühlen. Er selbst wollte nur noch schlafen, was sich aber als schwierig darstellte. Er war zwar geschafft, aber überhaupt nicht müde.
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 3:59 am

    Natürlich konterte er mit einer solchen Antwort. Sie lächelte, denn er musste doch wissen, das es nicht möglich war, sich nicht zu sorgen, wenn man jemanden mochte. Zusammen schafften sie noch ein Stück weit. Tessa sah immer wieder auf sein Bein, seinen Arm und auch nach den anderen Schrammen. Sie versuchte es unauffällig zu machen, was ihr hoffentlich gelang, wo Drakon gerade auf andere Dinge konzentriert war. Nach einer Weile, kurz bevor die Sonne ganz unterging, fanden sie eine Höhle, in der sie Schutz finden konnten. Tessa folgte Drakon erst hinein, als er sein Ok gab. Sein Schwert und den beutel legte sie an einer der Wände ab. Ihren Schlauch konnte sie mit dem Wasser nun wieder auffüllen. Das tat sie nun auch. Sie füllte den Schlauch, brachte ihn dann zu Drakon und ließ ihn trinken. Er musste wirklich durst haben. Als er fertig war, konnte sie den Schlauch erneut füllen. Nicht das Drakon ihn leer gemacht hätte, aber ganz voll war er ihr lieber. Tessa selbst trank direkt von der Quelle. Als sie fertig war, riss sie, an der Seite ihres Kleides, ein Stück Stoff ab, das groß genug war, um es auf Drakons Stirn zu legen. Sogar ein Stückchen größer. Sie tauchte es ins Wasser, brachte es zu ihm und legte es auf seine Stirn, ehe sie sich neben ihn setzte.
    "Es tut mir leid, das ich nicht mehr für euch tun kann. Ihr seid ein so freundlicher, gutherziger Mensch. Ihr habt es nicht verdient, so verletzt zu sein."
    Sie drehte das Tuch einmal, um Drakon ein wenig zu kühlen.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 4:46 am

    Drakon hatte die Augen geschlossen und öffnete sie erst, als sie durch die Höhle wuselte. Sie gab ihm zutrinken, was er dankend annahm. Es tat wirklich gut! Das musste direkt von einer Quelle kommen und dann unterirdisch versickern. Er schmeckte jedenfalls sehr gut. Als sie wieder zur Quelle lief, folgte sein Blick wachsam. Sie zerriss ihr Kleid und tränkte das entstandene Tuch mit Wasser, was sie ihm dann auf die Stirn packte, als sie es zu ihm gebracht hatte. Himmel, war das Angenehm. Drakon gestattete sich ein hörbar zufriedenes Seufzen. Sie sagte irgendwas, was erst nach einigen Augenblicken in seinem Kopf sinn ergab. Er dachte nur kurz darüber nach und erklärte: „Niemand verdient es verletzt zu sein…“ Er wurde nun doch irgendwie müde. Sie tat ihm so gut. „Ihr tut mehr, als ihr ahnen könnt.“ Sie war doch eben so gutherzig und freundlich. Sie war gar nicht so, wie die Diplomaten immer geschimpft hatten, in der Festung. Sie war blütenrein und wunderschön. Und dazu besaß sie eine Freundlichkeit und Nächstenliebe, die einen umhauen konnte. Sie war einfach perfekt.
    „Ihr… seid doch… selbst…“ Doch er schlief ein. Vielleicht konnte sie ihm ja noch weiter helfen, indem sie seinen Körper wusch. Er war schließlich ganz durchgeschwitzt und auch ein bisschen schmutzig. Seine Haut war außerdem ziemlich warm, durch die Anstrengung und das kühle Wasser schien ihm doch gefallen zu haben. Drakon selbst war im Halbschlaf und würde vermutlich jeden Moment einschlafen. Sie könnte vor allem aber auch ihre eigenen Wunden waschen und die Prellungen kühlen.
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 4:59 am

    Sie hätte alles nur erdenkliche tun können, doch erst einmal nahm sie sich Zeit, Drakon zu versorgen. Er war doch so viel schlimmer dran, als sie selbst. Tessa versuchte so leise wie möglich zur Quelle zu gehen. Sie wusch das Tuch aus, kam zurück und begann ihn zu waschen. Sie musste oft hin und her laufen, ehe sie es geschafft hatte, ihn vollkommen sauber zu bekommen. Anschließend wusch sie sich selbst. Auch sie fühlte sich danach deutlich besser. Er hatte gesagt, niemand habe es verdient verletzt zu werden. Welch gütiges Herz er doch hatte. Es stand niemandem zu über das Leben oder Leid eines Anderen zu entscheiden, nur leider war die Gesellschaft so veranlagt. Gerechtigkeit hieß entweder zu tun, was die Gesetzgeber verlangten, oder zu leiden. Tessa erwischte sich, wie sie Drakon so bewunderte. Er war schön. Innerlich, wie äußerlich. Sie hatte ihn sehr gern und gewann ihn nur noch lieber, währen sie nun allein unterwegs waren. Einen Mann wie ihn wünschte sie sich später zu heiraten, denn nur ein solcher Mann, konnte sie wirklich glücklich machen. Tessa schüttelte einmal den Kopf. Ihr Haar war ganz verstaubt. Es war nicht gerade ein ganzer Wasserfall, der da herunter lief, aber er hatte gereicht den Schlauch zu füllen. Sicher würde er auch reichen, um ihr Haar wenigstens mit Wasser aus zu waschen. Genau das tat sie nun auch. Als sie fertig war, ließ sie ihr Haar einfach nass auf den Rücken fallen. Erneut nahm sie das Tuch, ging zurück zu Drakon, der ja nun nicht mehr so verschwitzt war und Kühlte seine Stirn erneut. Sie hatte wirklich glück gehabt. Jeder Andere hätte sie fallen lassen. Drakon Dracaris. Ein wunderbarer Mann. Das er nun so da hing, konnte sie nicht zulassen. Sie legte ihn vorsichtig auf ihren Schoß, lehnte sich dann selbst gegen die kalte Wand und schlief ebenfalls ein. So lag er sicher bequemer.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 5:21 am

    Drakon war leicht weggetreten. Dieser Gewaltmarsch hatte ihn wirklich angestrengt und sein Körper forderte nun seinen Tribut. Er spürte, wie ihm etwas Kühles, die Haut kühlte und mit jeder Berührung bildete sich dort eine wohlige Gänsehaut, aber sein träger Verstand, begriff nicht, dass es nur Tessa sein konnte, die ihn da so pflegte. Er war einfach nur gerade schwerelos und fügte sich der Müdigkeit und der Erschöpfung.
    Später spürte er erneut eine Bewegung. Er wurde auf ein Kissen gelegt. Leicht regte er sich, aber nur ganz leicht und schlief dann weiter. Es war so viel bequemer und weicher und er fühlte sich unglaublich wohl. Das angenehm kühle Gefühl fand wieder platz auf seiner Stirn und Drakon ließ sich erneut einfach fallen.
    Am nächsten Morgen wachte Drakon auf und das erste was er wieder mal sah, war Tessa. Sie schlief und ihre Haare hingen zu ihm herab und ließen sein und ihr Gesicht, so hinter einem goldenen Vorhang sein. Wie kam er denn zu so einer perspektive? Er ließ die Augen wandern, spürte ihre wunderschönen zarten Hände an seinem Kopf und dass er scheinbar auf ihrem Schoß lag. Ach du Scheiße! Er schreckte regelrecht auf, dabei stellte er sich so ungeschickt an, dass er sie halb umriss Sein gebrochener Arm konnte seinen Körper natürlich nicht halten und so sackte er wieder zusammen auf sie drauf mit dem Gesicht…. Ja genau direkt in ihren Ausschnitt. Kurz sammelte er sich, schreckte erneut zurück und landete auf seinen vier Buchstaben. Er stützte sich hinter sich auf seinem nicht gebrochenen Arm und sah sie vollkommen schockiert an. „T-tut… mir… leid?“ War das eine Frage?, hörte er Ares in seinem Kopf, schüttelte ihn leicht und sagte energischer: „Tut mir leid!“
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 7:42 am

    Tessa erwachte durch Drakons hektische Reaktion, die ihm nur noch peinlicheres einbrachte, als es für ihn ohnehin schon war. Sie wollte ihm eben sagen, das er ruhig bleiben sollte, als sein Gesicht schon in ihrem Ausschnitt landete, worauf hin sie kurz aufschrie, jedoch nicht schlug, sondern eher erschrocken wirkte. Schon kam Drakon wieder hoch und viel auf seinen Allerwertesten. Tessa hielt sich die Hände automatisch vor dem Ausschnitt, als könne da irgendwas verloren gegangen sein und starrte Drakon an, der wiederum sie anstarrte und eine Entschuldigung stammelte. Tessas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und schließlich kicherte sie. Sie konnte nicht anders. Es wurde immer mehr und schließlich musste sie aus vollem Herzen lachen. Drakon sah so süß aus und so schockiert. Die ganze Situation war zum schreien komisch. Tessa versuchte sich zu beruhigen, doch ihr liefen schon ein paar wenige Tränen. SO hatte sie schon lange nicht mehr gelacht. Sie schüttelte den Kopf und versuchte ihrer Seits eine Entschuldigung heraus zu bringen.
    "Tsch -schu- tschuldigung,"
    und schon musste sie wieder lachen. Sie sah zu Drakon, holte ein paar mal Luft und beruhigte sich augenscheinlich wieder.
    "Es tut mir leid. Eure Reaktion-,"
    wieder musste sie kichern,
    "zu herrlich. ihr seid der ehrbarste Mann, den ich je kennen gelernt habe. Wirklich."
    Den Rest schluckte sie lieber runter. Sie wollte ihn nicht in noch größere Verlegenheit bringen. Tessa stand auf.
    "Geht es denn, oder tut es doch zu sehr weh?"
    Schon sorgte sie sich wider um ihn, hob das Tuch auf und ging gleich zur Quelle um es aus zu waschen udn ihm noch einmal das Gesicht sanft ab zu wischen.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 11:40 am

    Drakon sah Tessa noch immer sehr verstört an, als sie mit einem Mal anfing zu lachen. Sie lachte! Drakon wollte gern mitlachen, aber er verstand erstens nicht, was so lustig war und zweitens, war ihm gar nicht zum Lachen. Er hatte rote Wangen und war ziemlich peinlich berührt. Und trotzdem… sie so lachen zu sehen, ihr Lachen zu hören... es war unglaublich. Es war wie Musik in seinen Ohren. Er konnte nicht genau entscheiden, was genau er nun so schön fand, den Klang ihres Lachens oder ihre aufrichtigen Augen ihren Mund ihr gesamtes Erscheinungsbild. Alles in allem war es einfach wunderschön. Sie entschuldigte sich für ihr Lachen und schließlich räumte sie ein, dass sie über ihn… oder besser seine Reaktion lachte. Er war wirklich peinlich berührt. Sie bezeichnete ihn gar als „ehrbar“! War er das? Glaubte sie das wirklich? Er selbst hatte keine wirkliche Vorstellung von „ehrbar“ in Adelskreisen.
    Noch ehe Drakon sich überhaupt gefangen hatte und sich irgendwie wieder bewegen konnte, fragte sie nach seinem Wohlbefinden und ob ihm was weh tun würde. Sie ging zurück zur Quelle und machte wieder ihr Tuch nass. Noch immer saß er da und wusste nicht wohin mit seinen Gedanken. Waren es wirklich Gedanken? Oder waren es gar Gefühle? Und als er noch immer darüber nachdachte, kam sie wieder auf ihn zu. Sie wischte ihm sein Gesicht ab und er sah sie an, wie eine übernatürliche Erscheinung. Sie wollte ihm helfen und er selbst wollte nur im Erdboden verschwinden. Schließlich reagierte sein Körper, vor seinen Gedanken. Er umfasste ihre Hand und sie hielt inne. Einen kleinen Moment verharrten sie so, sahen sich in die Augen und schließlich sagte er leise: „Nicht…“ Es hörte sich absolut nicht so an, als sei das ernst gemeint. Er drückte die Hand ganz leicht weg, wendete den Blick ab und verharrte kurz so. Dann ließ er ihre Hand los und verkündete leise: „Es… geht mir gut.“ Das hier war ganz und gar nicht gut. Sein Herz schlug schneller als sonst und er spürte wieder dieses Feuer in seiner Brust.
    Was sollte er denn dazu noch sagen? Ihm fiel wirklich nichts ein. Sein Kopf war wie leer gefegt. Was machte dieses Mädchen nur mit ihm. Er sagte nicht wirklich ernst gemeint: „Wir… sollten… aufbrechen.“ Sein Blick ging dabei gen Boden. Er sah in diesem Moment irgendwie sogar traurig oder vielleicht nachdenklich aus. Er stellte sich Aya an Tessas Stelle vor und er bemerkte, dass es ihm bei Aya nichts ausgemacht hätte.
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 7:47 pm

    Tessa fand es so süß, wie er sich gab. So verwirrt und unbeholfen. Sie wollte ihm das Gesicht abwischen, doch er hielt ihr Handgelenk fest und sah sie an. Er wollte das nicht? Aber es klang nicht ernst gemeint. Was war denn nur los mit ihm? War es ihm so peinlich, das sie ihn ein wenig pflegte? Oder steckte etwa mehr dahinter? Ach was. Er war so ehrbar, das er nichtmal wusste, was Gefühle sind. Tessa senkte das Tuch.
    "Nein. Wir werden erst etwas essen, Trinken und den Schlauch noch einmal ganz voll machen. Wir wissen nicht, wann wir das nächste mal Wasser finden oder zu den Anderen zurück finden."
    Abgesehen davon, müssten sich Beide sicher mal erleichtern. Tessa Half Drakon sich besser hin zu setzen und setzte sich mit dem Beutel und dem Schlauch dazu. Jetzt konnten sie essen. Später hatte sie den Schlauch aufgefüllt und sie konnten wieder los.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 7:57 pm

    Erneut sagte sie, wo es lang ging und Drakon fand sich damit ab. War ja auch nun wirklich nicht das unvernünftigste. Er war gerade mit seinem Gesicht zwischen ihren Brüsten gewesen! Und das am frühesten Morgen! Er wurde wieder ordentlich hingesetzt und war noch in Gedanken, bis sie ihm wieder den Obstsack vor die Nase stellte. Toll… Schon wieder dieses ungeniesbare Zeug. Er nahm sich eine Frucht und biss hinein. Sie schmeckte genauso furchtbar, wie zuvor. Trotzdem sagte er: „Langsam gewöhnt man sich dran.“ In der Not fraß der Teufel Fliegen, nicht?
    Sie konnten weiter gehen und nach einem halben Tag, mit etlichen Pausen erreichten sie nicht etwa den Gipfel, sondern vor ihnen erstreckte sich ein langes grünes Tal. In weiter Ferne konnten sie das Meer funkeln sehen. Dort war ihr Ziel. Die Bucht sah toll aus und doch, so dachte Drakon würde der Weg ewig dauern. Insbesondere wegen des Tempos, was sie gerade an den Tag legten. Er deutete auf den Horizont, wo die Sonne das Wasser zum funkeln brachte: „Dort ist unser Ziel.“ Sie würden mindestens noch eine Woche unterwegs sein.
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 8:07 pm

    Drakon ließ sich sagen, was zu tun war. Tessa war ja auch nicht unvernünftig. Natürlich würden diese Früchte nicht mehr lange halten. Es wurde Zeit neue zu finden, die sie essen konnten.
    "Ja, man gewöhnt sich."
    Nach dem Frühstück ging es weiter. Sie waren nun mit einem vollen Wasserschlauch und ein paar Früchten unterwegs, die hoffentlich noch ein zwei Tage ausreichen würden. Selbst Tessa achtete darauf, genug Pausen ein zu legen und sei es nur, indem sie vorgab erschöpft zu sein, damit Drakon sich aus ruhte. Ihr Herz hatte geschlagen wie verrückt, als er ihre Hand fest gehalten hatte. Sie wusste, das sie eigentlich keine Gefühle für ihn hegen durfte. Vater wäre nie damit einverstanden, aber was konnte sie schon für das, was das Herz wollte? Sie waren lange unterwegs, ehe sie dieses wundervolle grüne Tal fanden, hinter dem das Meer lag. So wunderschön, das sie es kaum fassen konnte. Das Meer funkelte, als wären da tausende von Kristallen im Sonnenlicht. Wunderschön. Es war weit bis da hin, aber sie würden es nun sicher schaffen. Wo ein so grünes Tal war, musste es auch etwas zu trinken und zu essen geben.
    "Es ist wunderschön, nicht wahr?"
    Sie sah Drakon lächelnd an.
    "Wollen wir weiter oder wollen wir eine Pause ein legen? Dort unten werden wir sicher etwas essbares finden. Ausserdem gibt es dort bestimmt frisches Wasser."
    ja, da war sie sicher. Einmal wieder baden, und sei es in einem Fluß oder Bach, wäre wunderbar. Sicher würde Drakon das auch gut tun. Er könnte auch mal einen Verbandswechsel brauchen, aber dafür wollte sie fließendes Wasser haben, um die Wunden auch ordentlich versorgen zu können.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 8:15 pm

    Sie würden ohnehin einem Bach oder Fluss folgen müssen, denn das wäre der sicherste Weg zum Meer. Drakon kannte sich in der Wildnis gar nicht aus und er bezweifelte, dass Tessa das besser konnte, aber manche Sachen, waren eben in jeder geographischen Begebenheit gleich. Zum Beispiel, dass Flüsse ins Meer führten. Von hier oben konnten sie auch direk schon einen kleinen Flusslauf sehen. Das größte Problem, was sich ihnen nun jedoch darstellte: „Wie sollten sie den Abstieg schaffen? Drakon konnte nur seine linke Körperseite benutzen und Tessa konnte zwar klettern, aber gleichzeitig ihn unterstützen, war wohl eher nicht drin. Drakon überlegte einen Moment und entschied dann: „Wir warten noch bis morgen, dann können wir hinabklettern. Er würde es wie letztens machen. Seine Glieder mit Magie verstärken, dass er nicht einknickte und eben einfach den Schmerz ertragen, den er sich zufügen würde. Links und rechts von diesem Ausblick gingen die Felswände nämlich sehr Steil nach oben und der einzige Weg vor ihnen bedurfte erst einer Kletterpartie, ehe der Steilhang langsam abflachte, wobei er immer noch ein gefährlich hohes Rutschpotenzial barg. Drakon wollte noch gar nicht daran denken. Sicher würde wieder irgendwas schief gehen. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ein einfacher Geleitschutz in so viel Arbeit ausarten würde.
    „Wie es wohl den anderen geht?“, fragte er mehr sich selbst, als er sich nun vorsichtig nieder ließ.
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    Beitrag  Aya Di Mai 08, 2018 8:29 pm

    Tessa nickte. Drakon war wirklich nicht in der Lage da runter zu steigen. Sicher würden sie es irgendwie schaffen, aber sie würde ihm nicht noch zur Last fallen wollen, indem sie sich auch noch etwas tat. Wenn er bis morgen warten wollte, würden sie das tun. Sie half ihm sich zu setzen und setzte sich dann neben ihn. Es würde noch dauern, ehe es dunkel wurde, aber sie würden sich die Zeit schon vertreiben. Eigentlich fand Tessa es schade, das sie Drakon bald nicht mehr sehen würde. Die Reise ging gut voran, soweit sie es beurteilen konnte, selbst dafür, das Drakon so verletzt war. Sie saß da, sah ein wenig traurig ins Tal und dachte darüber nach, was kommen würde, wenn sie sich trennten. Sie würde es hin nehmen müssen und später furchtbar weinen. Sie würde ihn nie vergessen, das wusste sie schon jetzt. Tessa verscheuchte diese traurigen Gedanken und lächelte wieder. Sie musste die Zeit genießen, die sie hatten, nicht der nach trauern, die kommen würde. Dafür hätte sie später noch genug Zeit.
    "Ich könnte die Verbände wechseln und nach den Wunden sehen. Dort unten wird Wasser sein. Ich möchte nur sicher sein, das die Wunden gut heilen."
    Es war ja nur zwei tage her, seit er sich die Knochen gebrochen hatte. Eine Blutvergiftung die unbemerkt bliebe, wäre nun fatal. Eben so ein Wundbrand.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 08, 2018 11:48 pm

    Ja vielleicht wäre es nicht die schlechteste Idee, mal nach den Wunden Drakons zu sehen. Schließlich konnte man ja nie wissen. Und Drakon selbst konnte unter all den ohnehin dauerhaft anhaltenden Schmerzen nicht entscheiden, ob sich da was entzündet hatte oder nicht. Er sah Tessa an und er war mal wieder ein wenig überfordert, dass sie sich so um ihn sorgte und kümmerte. Es freute ihn natürlich, aber es war auch irgendwie unangenehm, dass er auf sie angewiesen war. Er nickte schließlich und meinte: "Ja... Dort unten ist ein Bach. Vermutlich auch aus der Quelle in der Höhle gespeist."
    Er lehnte sich also zurück und ließ Tessa machen. Zuerst wollte sie wohl nach der schwersten Wunde sehen und so montierte sie die Schiene ab und wickelte den Verband ab. Es sah eigentlich nicht schlecht aus. Keine dunklen Linien auf der Haut, keine geröteten Wundränder und die Schwellung war zwar noch da, war aber deutlich zurückgegangen. Die dunklen Blutergüsse, sahen schrecklich aus, aber das war wohl normal. Nach dem sie die Knochen hatte richten müssen, waren wohl einige Blutgefäße verletzt worden. Die Naht an sich war jedoch schon zu und hielt.
    Drakon hatte ganz klar enorme Selbstheilungskräfte. Vielleicht hätte die Wunde schon so gut ausgesehen, wenn das die einzige wäre, aber das war sie ja nicht. Er hatte einen Trank getrunken, der zumindest den Anfang der Heilung beschleunigt hatte und so war es wohl auch kein Wunder, dass es schon so gut aussah. Das Pulver hatte außerdem alles desinfiziert.
    Sie musste also gar nichts mehr auswaschen lediglich die Blutreste, die auf seiner Haut waren weg waschen. Auch bei den Anderen Wunden sah es gut aus und Drakon ließ einfach alles über sich ergehen. Die Platzwunde am Kopf, musste sie auch nicht noch mal verbinden.
    Das einzige, was wirklich schon recht übel aussah, war die abgeriebene Haut, am Oberarm, der Brust und unter der Achsel. Die teils blutigen Stellen rührten wohl von der Krücke, die ja alles andere als angenehm zu sein schien. Das musste sie auf jeden Fall mal behandeln, ehe es sich entzündete. Auch die Wunde am Unterarm schien durch die anhaltende Belastung langsamer zu heilen. Sie war allerdings auch nicht entzündet.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 09, 2018 12:32 am

    Wenigstens verneinte er das alles nicht. Tessa machte sich an die Arbeit. Die Schiene am Bein war als erstes dran. Die Wunde heilte gut, wenn gleich es immer noch schrecklich aus sah. Das restliche Blut wusch sie ihm ab und verband alles neu. Offen lassen wollte sie es nicht, denn wenn er vielleicht doch noch mal stürzte, oder auf das bein fiel, könnte sich doch wieder was öffnen. Außerdem band sie ihm die Schiene wieder an das Bein. Er sollte es möglichst ruhig halten. Auch bei den anderen Wunden handelte sie so, außer beim Kopf. Die Wunde verband sie nicht mehr. Die Schrammen an Brust und Armen, wischte sie einmal vorsichtig ab. Unter der Achsel, sah es allerdings eher böse aus. Tessa hätte sich selbst ohrfeigen können, das sie nicht von selbst daran gedacht hatte, die Krücke ein wenig zu polstern. Sacht wusch sie die Wunden aus, ehe sie sich einfach die Krücke schnappte, ein weiteres Stück Stoff von ihrem Kleid ab riss und damit die Krücke so verband, das sie die Stelle unter Drakons Achsel polstern würde. Wenigstens, so hoffte sie, würde er sich das nicht weiter aufreiben. Als sie fertig war, legte sie ihm die Krücke wieder hin und versuchte auch die offenen Stellen irgendwie zu verbinden, was irgendwie kläglich scheiterte, da sie einmal um den ganzen Brustkorb hätte verbinden müssen.
    "Ich weiß nicht ... wie ich den verband da anlegen soll. Es tut mir leid. Ich habe damit keine Erfahrung."
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 09, 2018 2:36 am

    Drakon ließ alles geschehen, was sie tat. Sie hatte innerhalb kurzer Zeit sehr schnell begriffen, wie man Wunden versorgte und Verbände anlegte. Irgendwie fand er es schön, dass er ihr dieses Wissen mehr oder weniger vermittelt hatte. Gut, das Nähen, hatte sie selbst hinbekommen, vermutlich auch einfach deshalb, weil sie nähen konnte. Er ließ sich überall die Wunden waschen und schließlich beobachtete er sie, wie sie die Krücke polsterte. Er fand sie so lieb. Sie riss sich für ihn ja förmlich ein Bein aus! Schließlich wollte sie die offenen Stellen verbinden und stellte geknickt fest, dass sie das nicht konnte. Es tat ihm irgendwie leid und so lächelte er einfach nur: „Ach was. Das ist doch nichts!“
    Tatsächlich brannte es zwar, aber Drakon war ja kein Weichei. Er würde auf jeden Fall auch so klarkommen. Tja… wäre die Rüstung nicht hin gewesen… egal.
    „Danke… Mylady.“
    Dann schwieg er wieder. Was sollte er auch sagen? Eigentlich wollte er die Dame ja auch gern irgendwie unterhalten, aber erstens war er echt schwach und zweitens wusste er auch gar nicht, was er sagen sollte. Das war schon ziemlich… blöd. Irgendwie… Er sah Tessa an. Sie sollte sich nicht unnötig Sorgen machen und war sie etwa skeptisch ob das wirklich so in Ordnung war? Er musterte sie und sagte dann: „Es geht wirklich.“
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    Beitrag  Aya Mi Mai 09, 2018 4:17 am

    Wie lieb er war. Er versuchte sie auf zu muntern und das war irgendwie ... sehr schön. Sie sah auf, zwar etwas enttäuscht, aber sie versuchte wenigstens zu lächeln.
    "Es kann eben wohl nicht immer alles funktionieren, wie man es möchte. Wenigstens sind eure anderen Wunden in Ordnung."
    Die Verbände saßen nun auch viel besser, als zuvor. Nach einer kurzen Weile, meinte er, das es wirklich gehe. Wieder beruhigte er sie. Das war wirklich so lieb. Dieses Mal lächelte sie schließlich doch.
    "Für euch muss das alles, was für mich hier draußen so normal ist, doch alles völlig fremd sein, wenn ihr immer nur in der Festung gelebt habt. Oder seid ihr auch mal woanders gewesen?"
    Tatsächlich versuchte sie ihn nun zum Erzählen zu bewegen. Sie würden hier bis morgen fest hängen, die Sonne würde noch nicht untergehen und sie wollte einfach nicht, das sie sich nur an schwiegen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 09, 2018 4:26 am

    Auch Drakon wollte das natürlich nicht. Dass sie sich anschwiegen. Er lauschte ihrer Frage und sah dann in die Ferne, hinab ins Tal. Es war wirklich atemberaubend. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass es so etwas in der Welt gab. Ja er hatte natürlich Zeichnungen gesehen im Unterricht, aber das hier? Ja… vermutlich würde er das alles hier vermissen.
    „Nein… ich war nie woanders. Immer nur in der Festung.“ Er überlegte noch mal. „Und jenseits der Mauer.“ Aber da hatte er ja schon eingeräumt, dass er darüber nicht erzählen durfte. Toll und das sollte nun das Gespräch gewesen sein? Denk nach! Drakon schloss die Augen. Wie konnte man sich nur so anstellen? „Wisst ihr… es ist dort nicht so… farbig. Ja, das trifft es. Und ja… ich denke, dass ich den Anblick vermissen werde.“ Nicht nur den der Natur.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 09, 2018 4:39 am

    Das tat Tessa irgendwie leid. Sie war schon viel gereist, wenn auch wohl behütet, denn ihr Vater sorgte sich ständig um seine Kinder. Es war nun nicht so, das er sie wie im goldenen Käfig hielt, aber er war sehr auf ihren Schutz bedacht.
    "Und denn noch wollt ihr zurück und hinter die Mauer gehen? Warum nehmt ihr euch keiner Aufgabe an, die im Landesinneren zu erledigen ist?"
    Sie konnte sich durchaus vorstellen, warum er dort bleiben wollte. Dabei gab es doch auch hier so wahnsinnig viel zu tun.
    "Es wäre doch schön, wenn ihr euch hier den Wachen anschließen könntet. Gute Schutzwächter werden doch immer gesucht. Und ihr ... ich kenne niemanden der einen besseren Wächter abgeben würde, als ihr. Das was ihr hier für mich getan habt ... das war Herzensgüte und nicht einfach nur ... euer Auftrag. Kein Anderer hätte sein leben für mich riskiert."
    Und das meinte sie vollkommen ernst.
    "Die Welt braucht mehr Männer und Frauen, die so sind, wie ihr. Es gibt auch hier so viel böses, welches gestopt werden muss."
    Versuchte sie ihn gerade zu überreden? Vielleicht.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 09, 2018 4:48 am

    Drakon sah nun vom Tal zu ihr herüber. Er lächelte matt und lauschte ihren Ausführungen. „Ihr irrt euch. Ich glaube, all meine Brüder und Schwestern, hätten das selbe für euch getan. Ich bin ihnen nur zuvorgekommen.“ Dann erläuterte sie weiter und Drakon musste nun etwas breiter lächeln. Ja, es gab überall Arbeit, aber das war nun einfach nicht seine Bestimmung. Er hatte schon immer gewusst, dass er hinter die Mauer gehörte und irgendwas zog ihn sein Leben lang schon dort hin.
    „Wenn man einmal hinter der Mauer war, kennt man das wahrhaft Böse. Auf dieser Seite gibt es nichts, was ich als böse bezeichnen kann.“  Nein, das wahre Grauen, hatte hier in dieser Welt keinen Namen. Dort drüben schon. Er hielt eine der Früchte in der Hand und sagte: „Meine Bestimmung liegt hinter der Mauer, Mylady. Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss z…“ Doch das Wort verschluckte er, zerdrückte dabei die Frucht und beugte sich nach vorn, wo er weit die Augen öffnete und einen gepressten schmerzlaut von sich gab. Direkt danach gingen ihm einfach die Lichter aus. Er hatte seine andere Hand auf seinen Bauch gepresst und dann sackte er zusammen und fiel einfach zur Seite um, wo er reglos liegen blieb. Sein Herz raste und sein Körper zuckte leicht, ehe er sich gar nicht mehr regte, aber ganz klar am Leben war.

    Drakon kam langsam zu sich. Er hielt sich die Hand auf den Bauch und keuchte. Der Schmerz war vorbei. Aber… wo war er? Um ihn her, war alles Schwarz, aber dann… da war doch ein Licht oder? Drakon.
    „Wer bist du? Was ist das hier?“
    Wer ich bin… das ist schwer zu erklären. Im Moment musst du nur wissen, dass ich ein Teil von dir bin.
    „Ein Teil von mir? Hä?“
    Das Licht nahm Gestalt an. Ein Mann. Er imitierte Drakons Aussehen scheinbar. Drakon legte den imaginären Kopf schräg. Die Person sah aus wie er, nur dass seine Augen… Oh Gott diese Augen! Sie strahlten irgendwie, wie ein blasses Licht und sie hatten geschlitzte Pupillen.
    Ja. Und ob du willst oder nicht, wir sind untrennbar miteinander verbunden.
    Drakon musterte ihn und sagte nichts. Die Person legte den Kopf schräg und schien auch auf was zu warten. Sie schwiegen sich eine Weile an und dann sagte Drakon: „Und?“
    Und? Die Person sah ihn verdutzt an.
    „Ja, was soll das jetzt? Soll ich für immer hier… in…wo bin ich eigentlich?“ Nun sah die Person noch verwirrter aus und räusperte sich. Wir sind in deiner Seele.
    „Meiner… Seele?“
    Ja. Du erinnerst dichh vielleicht daran, als du vor Schmerz zusammengebrochen bist, nicht wahr?
    „Wie soll ich das denn bitte vergessen? Natürlich! Was war das?“
    An jenem Tag, haben sich unsere Seelen verbunden. Meine Macht ist zu viel für deine Seele und deshalb gab es eben… Komplikationen.
    „Komplikationen?“
    Ja. Das äußerte sich in Schmerz. Ich kann von Glück sagen, dass ich dir die Seele nicht zerschmettert hab.
    Drakon sah ihn kritisch an und fragte dann: „Du willst also sagen, die Seele ist im Bauch?“ Nun, das überraschte die Gestalt nun wieder. Also… uhm… ja, wenn du so willst. Ja.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 09, 2018 4:56 am

    Tessa lauschte den Worten Drako0ns mit Bedauern, aber sie verstand auch, das er wirklich glaubte, dorthin zurück kehren zu müssen. War das nicht so, als wolle man vom Himmel in die Hölle? Er hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als er sich vor Schmerzen krümmte. Tessa sprang sofort auf. Sie lief um ihn herum, hob ihn an und hielt ihn in den Armen. Dort am Bauch hatte er doch nur eine Schürfwunde gehabt. Da war kein Splitter und sonst auch nichts. Tessa hielt Drakon fest in den Armen, setzte sich wieder hin, ihn dabei haltend und versuchte seine Wange zu tätscheln, um ihn zu wecken. Als das nicht funktionierte, streichelte sie ihn einfach und sah ihn besorgt an.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 09, 2018 5:11 am

    Tessa hatte keine Chance ihren Liebsten zurückzubekommen. Er lag da, wie tot und tatsächlich wurde er auch plötzlich etwas blasser. Es sah aus, als würde er sterben.

    Irgendwie fand dieser kerl, dass er wirklich einen sehr… speziellen Wirt hatte. Er legte die Hand an die Stirn und fragte dann: Also… Wir teilen uns jetzt deinen Körper. Das ist dir doch schon klar jetzt oder?
    Drakon zuckte mit den Achseln. „Also im Moment, frage ich mich eher, was mit meinem Körper ist, wenn ich hier bin. Dort draußen sitzt ein sehr nettes Mädchen, die sich vermutlich riesige Sorgen macht.“ Die Person, die sich als er ausgab überlegte ein bisschen. DU bist der Seltsamste Mann, der mir jemals begegnet ist.
    „Wie viele Männer können dir schon in meiner Seele begegnet sein? Das ist doch Blödsinn! Na ja auch egal. Also hör mal, ich weiß nicht, was du willst oder was du hier machst, aber ich will nicht, dass du irgendwas komisches hier machst. Und hör auf, mir weh zu tun. Das ist wirklich unangenehm!“
    Also gut… Du verstehst nicht um was es geht und es interessiert dich scheinbar auch nicht, aber ich habe dich nicht aus Jux hierhergeholt. Und bevor wir weiter Zeit verschwenden, will ich dir etwas auf den Weg geben. DU bist mein Wirt und mit dir werde ich nach einem passenden Gefäß für meine Seele suchen. Leider haben meine Anhänger ein wenig Mist gebaut und nun muss ich es so tun. Drakon sah ihn trotzig an. „Ich will nicht.“
    Ich fürchte, du hast keine Wahl.
    „Bring mich zurück, ich will nicht, dass sie leidet.“
    Du solltest dir mehr Sorgen um dich selbst machen. Aber ja, ich bringe dich zurück. Gleich. Vermutlich wirst du dich schlecht fühlen, wenn du zu dir kommst. Das tut mir leid und diese Unterhaltungen werden in Zukunft wohl eher, anders stattfinden. Aber du solltest wenigstens noch dies wissen: Sie werden kommen und nach dir suchen. Sie werden dich zurück ringen wollen. Und daher will ich dich warnen. Du darfst nicht zurück in die Dunklen Lande. Drakon sah ihn skeptisch an. „Aber ich muss.“
    Ja, aber nicht jetzt. Wir haben keine Zeit mehr du stirbst, ich werde es dir später erklären. Bewahre Stillschweigen. Das ist sehr wichtig. Du magst mir nicht vertrauen können, aber ich beschwöre dich. Sag niemandm, was hier geschehen ist.
    Die Gestalt fing wieder an zu leuchten und Drakon wurde in die Wirklichkeit gestoßen.

    Er riss die Augen auf, die wie magisch leuchteten. Sie sahen blau-weiß aus und Drakon holte keuchend tief Luft, dann hustete er und drahte sich zur Seite, wo er sein Mittag noch mal betrachten konnte. Erneut hustete und keuchte er und hielt sich den Bauch. Dann aber beruhigte er sich langsam wieder. Benommen sah er auf und seine Augen waren wieder normal.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 09, 2018 5:26 am

    Sie schaffte es einfach nicht. Er wurde immer blasser, so das sie fürchtete, er würde sterben. In dem Fall müsste sie ihn zurück lassen, aber das wollte sie nicht. Sie wollte das er lebte.
    "Drakon ... Drakon bitte! Bitte lass mich nicht allein,"
    bettelte sie, wobei ihr Tränen in die Augen stiegen. Plötzlich öffnete er die Augen, die hell leuchteten, und beugte sich zur Seite, wo er sich erst mal übergab.
    Tessa hielt ihn denn noch. Tränen liefen ihr über das Gesicht und schließlich umarmte sie ihn, drückte sich an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf.

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