Drakon Mi Mai 09, 2018 4:48 am
Drakon sah nun vom Tal zu ihr herüber. Er lächelte matt und lauschte ihren Ausführungen. „Ihr irrt euch. Ich glaube, all meine Brüder und Schwestern, hätten das selbe für euch getan. Ich bin ihnen nur zuvorgekommen.“ Dann erläuterte sie weiter und Drakon musste nun etwas breiter lächeln. Ja, es gab überall Arbeit, aber das war nun einfach nicht seine Bestimmung. Er hatte schon immer gewusst, dass er hinter die Mauer gehörte und irgendwas zog ihn sein Leben lang schon dort hin.
„Wenn man einmal hinter der Mauer war, kennt man das wahrhaft Böse. Auf dieser Seite gibt es nichts, was ich als böse bezeichnen kann.“ Nein, das wahre Grauen, hatte hier in dieser Welt keinen Namen. Dort drüben schon. Er hielt eine der Früchte in der Hand und sagte: „Meine Bestimmung liegt hinter der Mauer, Mylady. Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss z…“ Doch das Wort verschluckte er, zerdrückte dabei die Frucht und beugte sich nach vorn, wo er weit die Augen öffnete und einen gepressten schmerzlaut von sich gab. Direkt danach gingen ihm einfach die Lichter aus. Er hatte seine andere Hand auf seinen Bauch gepresst und dann sackte er zusammen und fiel einfach zur Seite um, wo er reglos liegen blieb. Sein Herz raste und sein Körper zuckte leicht, ehe er sich gar nicht mehr regte, aber ganz klar am Leben war.
Drakon kam langsam zu sich. Er hielt sich die Hand auf den Bauch und keuchte. Der Schmerz war vorbei. Aber… wo war er? Um ihn her, war alles Schwarz, aber dann… da war doch ein Licht oder? Drakon.
„Wer bist du? Was ist das hier?“
Wer ich bin… das ist schwer zu erklären. Im Moment musst du nur wissen, dass ich ein Teil von dir bin.
„Ein Teil von mir? Hä?“
Das Licht nahm Gestalt an. Ein Mann. Er imitierte Drakons Aussehen scheinbar. Drakon legte den imaginären Kopf schräg. Die Person sah aus wie er, nur dass seine Augen… Oh Gott diese Augen! Sie strahlten irgendwie, wie ein blasses Licht und sie hatten geschlitzte Pupillen.
Ja. Und ob du willst oder nicht, wir sind untrennbar miteinander verbunden.
Drakon musterte ihn und sagte nichts. Die Person legte den Kopf schräg und schien auch auf was zu warten. Sie schwiegen sich eine Weile an und dann sagte Drakon: „Und?“
Und? Die Person sah ihn verdutzt an.
„Ja, was soll das jetzt? Soll ich für immer hier… in…wo bin ich eigentlich?“ Nun sah die Person noch verwirrter aus und räusperte sich. Wir sind in deiner Seele.
„Meiner… Seele?“
Ja. Du erinnerst dichh vielleicht daran, als du vor Schmerz zusammengebrochen bist, nicht wahr?
„Wie soll ich das denn bitte vergessen? Natürlich! Was war das?“
An jenem Tag, haben sich unsere Seelen verbunden. Meine Macht ist zu viel für deine Seele und deshalb gab es eben… Komplikationen.
„Komplikationen?“
Ja. Das äußerte sich in Schmerz. Ich kann von Glück sagen, dass ich dir die Seele nicht zerschmettert hab.
Drakon sah ihn kritisch an und fragte dann: „Du willst also sagen, die Seele ist im Bauch?“ Nun, das überraschte die Gestalt nun wieder. Also… uhm… ja, wenn du so willst. Ja.