Drakon Di März 20, 2018 4:06 am
Drakon kam erneut zu sich. Er spürte, erneut, dass er gefesselt war. Aber dieses Mal auf einem Tisch. Der Schmerz, der ihn durchzuckte, war schrecklich. Er war immer noch in der Höhle und war in diesem Kreis. Er schrie auf und riss an den Fesseln. Er konnte kaum atmen. Panik überfiel ihn für einen kurzen Moment, dann aber fasste er sich wieder. Er öffnete die Augen und irgendwie sah es für ihn so aus, als sei die Welt nun etwas heller als sonst. Er konnte perfekt sehen und blickte sich um. Dort stand die Frau wieder. Außerhalb des Kreises: „Was… macht ihr… mit mir?!“, wollte er angestrengt wissen.
Sie brabbelte jedoch einfach weitere Formeln. Er sah auf seinen Bauch. Dort war eine seltsame Zeichnung. Symbole, die keinen Sinn ergaben. Zumindest nicht für ihn. Er schrie erneut auf, als diese aufleuchteten. Was… ist das?! Es tut so weh! „AUFHÖREN!“, schrie er schmerzerfüllt und seine Wangen liefen Tränen hinab, ehe ihm erneut das Bewusstsein entglitt.
Liam drehte sich von Aya weg und sagte: „Ich bin nicht verschlossen.“ Kain guckte nun auch ins Zelt und sagte fröhlich: „Nein! Nur etwas schüchtern!“ Liams Wangen röteten sich, was ja aber zum Glück niemand sah. Er sagte erst mal nichts und Kain sagte: „Man sagt, er wurde von Schattenwesen aufgezogen.“ Liam erhob sich und sah nun wirklich zornig aus. „Das ist eine Lüge!“ Kain hob spielerisch die Hände und sagte: „Ich weiß ich weiß.“ Er grinste und Liam schmollte scheinbar. Das jedenfalls hatte nun alles geweckt und Liam sah nun wieder auf seine Decke. Er legte das Gesicht in die Hand und sagte: „Die Welt wie sie hier ist Grausam und in einem sind wir uns doch wohl einig. Drakon ist nicht freiwillig ohne seine Sachen losgezogen und er hat sich sicherlich auch nicht freiwillig ausgezogen, Es sei denn…“ Er sah nun auf. „Es sei den er ist verrückt geworden und wenn das der Fall ist, wird er nie wieder der Selbe sein. Ich glaube einfach nicht, dass es hier draußen so intelligente Wesen gibt.“
Drakon wachte wieder auf. Er war nicht gefesselt. Er hatte keine Rüstung an und neben ihm lag Ayas Brief. Was? Er richtete sich auf und sah sich um. Er saß inmitten eines Steinfeldes. Seine Muskeln schmerzten, Sein Verstand war vernebelt und sein Kopf tat weh. Er versuchte aufzustehen und schaffte es gerade Mal auf die Knie.
„Kalt…“, sagte er leise zu sich selbst. „So… kalt…“ Er sah auf den Brief. Was war passiert? Wieso war er hier nackt inmitten der Schwarzen Lande? Er hielt sich den Kopf und zuckte zusammen. Blut an seiner Hand und heftiger Kopfschmerz durchzuckte ihn erneut. Eine Erinnerung, die sich empor kämpfen wollte? Zu anstrengend! Er stöhnte und setzte sich wieder. Die scharfen spitzen Steine hatten leicht seine Knie aufgeschlitzt und Drakon beschloss, sich noch einen Moment hinzulegen. Was hatte er denn getrieben? WAS war geschehen? Er hatte sich mit seiner Mutter gezofft… oder besser er war unzufrieden über all das gewesen und jetzt? Welcher Tag war es? Er sah in die Sterne. Er war alleine aufgebrochen und dann? Was war dann geschehen? Drakon schloss die Augen und stöhnte abermals. Schließlich richtete er sich nun doch wieder auf und versuchte, wie auf rohen Eiern den Krater zu verlassen, in dem er sich befand. Den Brief hielt er dabei fest umklammert. Wieso war DER das einzige, was er noch hatte? Er sah über den Rand und stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, wo er war. Weder konnte er die Mauer noch andere Markante punkte sehen. „Scheiße…“, sagte er und setzte sich wieder. Er starrte den Brief an und schließlich machte er ihn auf. Wenn er hier schon sterben sollte, konnte er wenigstens noch den Brief lesen…
Liam und die Anderen waren derweil ganz woanders. Sie konnten nicht ahnen, dass sie ihre Spur ins Nichts führen würde, aber sie würden es früh genug merken. Nämlcih spätestens am nächsten Tag. Und sie konnten auch nicht ahnen, dass Drakons Handeln der Auslöser für weiter Ereignisse sein würde, die die Zukunft beeinflussen würde…