Blutmagie und das Gesetz

Varus zuckte die Schultern. „Er hat uns einer Sphäre eingeschlossen, die außerhalb zu eurer Welt liegt. Sie ist zwar leicht mit ihr verbunden, aber alles was hier geschieht, dürfte da draußen nicht zu sehen sein. Er schielte zu ihr rüber. “Das ist dann eure Vorstellung von Geistern…“ Menschen waren SO abergläubisch. Er ignorierte den Heini vor sich förmlich.
„Und wer bist du denn jetzt? Sir Tunfischdose?“
„Diese Faxen werden dir noch vergehen, Unhold! Ich werde dich dahin zurück schicken, wo du hingehörst!“ Bella war ein Stück vorgekommen und konnte Varus von der Seite sehen. Einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen, dann ballte er die Fäuste und schließlich grinste er doch wieder überheblich. „Und wo wäre das?“, fragte Varus nun. „Das weist du sehr genau und deine Dienerin befreie ich von deinem Bann! Mach dich bereit!“ Der Mann richtete die Lanze auf Varus und dieser sah ihn nur gelangweilt an. „Wer BIST du denn überhaupt?“
„Eduardo von Vengerten!“
Varus schien überrascht und dann sagte er nur: „Eh?“ Er legte den Kopf schief. „Noch nie gehört. Und was machst du beruflich?“ Der Mann schien nun zu stutzen. Er musterte Varus kurz und verkündete: „Ich bin Vampirjäger! Du musst von mir gehört haben!“ Jetzt schlug es aber wirklich 13! Varus biss die Zähne zusammen. „Du hältst mich für einen Vampir?!“, fragte Varus entrüstet.

Sebastian im Wohnzimmer bewegte sich nun ein paar Schritte, um zur Küche rein sehen zu können und Zoey hatte scheinbar richtig Spaß. Sie machte es natürlich nicht absichtlich, aber sie kleckerte und verschmierte eigentlich ziemlich viel. Sebastian ballte leicht die Fäuste. Er sagte nichts und seine Augen lagen hinter dem Haarvorhang und mit einem Mal erschien ein Riss unter seinen Füßen, der dem Druck seiner Kraft einfach nachgab.
…
Vollkommen entsetzt betrachtete er den Riss, der nicht gerade klein war und schien über die Maßen bestürzt. Er hatte das Eigentum des Meisters kaputt gemacht! Was sollte er machen?! Was würde der Meister tun?! Nach außen hin stand er noch immer unbewegt da, aber innerlich raufte er sich die Haare und lief panisch im Raum hin und her.

"Er hat was? ... Ah ich verstehe."
Tat sie nicht aber so ganz blöde da stehen wollte sie dann doch auch nicht. Sie starrte den Kerl da vorn ein wenig verwundert an. Was wollte der? 
"Was für nen Bann? Der Typ is kein Vamp. Er ist mein Mitarbeiter bei der Polizei .... oder der Garde oder wie auch immer sie das nennen wollen und nun würde ich sie bitten, dieses Sphären Ding auf zu lösen, denn wir haben einen Mordfall auf zu klären." 
War ja wohl eine Frechheit sowas. 

Leonora verursachte keinerlei Dreck, sondern achtete darauf, das es nicht zu schlimm wurde. Das die Kleine einen solchen Dreck verursachte, war wohl schon genug. Und nun stand er auch schon da, wie der Fürst der Hölle höchst selbst. Armer kleiner Handlanger. Nun so klein war er gar nicht, aber das spielte ja keine Rolle. Ohhhh er hatte was kaputt gemacht. Natürlich könnte er jetzt keine Magie ein setzen, denn Zoey war ja da. 
"Komm her Kleines. Du musst jetzt das Mehl und die Eier und die Butter zusammen verrühren und natürlich den Zucker, sonst können wir den Teig nicht fertig machen."
Naja die Eier waren wirklich nur da, um ihn zu ärgern, aber so gäbe es auch leckere Plätzchen. Sie sorgte dafür,d as Zoey sich mit dem Rücken zu Sebastian drehte, hielt mit ihr zusammen das Handrührgerät fest und machte das Ding an. Einmal sah sie noch zu ihm, als wollte sie sagen ... nu mach schon hin!

Varus sah den Kerl an, Finster wie die Nacht. „Ich werde dich von diesen fehlgeleiteten Gedanken befreien, schönes Mädchen!“ Eduardo schien sich seiner Sache sicher und plötzlich schoss er wie ein Pfeil nach vorn, um Varus zu durchbohren. Dieser blieb unbewegt stehen. Die Lanze spickte in ihn ein… nicht. Sie prallte auf seine Haut und verharrte da.“ Varus‘ Augen waren noch immer hinter seinen Haaren und er fletschte nun leicht die Zähne. „Hast du’s dann jetzt? Du nennst mich einen VAMPIR?!“ Das schien ihn ja wirklich aufzuregen. Der Mann sprang zurück und bespritzte ihn mit Wasser. Verdutzt nahm Varus das erst zur Kenntnis und dann musste Bella ihn am Arm ziehen, als er sagte: „Ich bring ihn um! ICH BRING IHN UM!!!“

Als ob! Er war eine Chaos-Kreatur! Wie sollte er wissen, wie man etwas zusammenfügte?! Sonst konnte er auch nur zerstören… Er seufzte leise und sank auf die Knie, wo er leicht mit den Fingern, über den Boden fuhr. Der Riss war schon sehr deutlich zu sehen und dann schien ihm ein Geistesblitz zu kommen! Er sprang auf, verließ kurz das Blickfeld Leonoras und dann schob sich ein Sideboard von der Seite ins Sichtfeld. Wollte er nun wirklich ein Regal mitten im Raum stehen lassen, um seine „Untat“ zu verbergen?

Fehlgeleiteter Gedanke? Selbst um Bellas Kopf kreisten nur noch Fragezeichen. 
"Sag mal gehts noch? Wo haben sie die denn frei gelassen?"
fragte sie, doch da schoss er schon auf Varus zu. Bella schrie erschrocken auf. Sie konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, das Varus nicht zu verletzen war. Zumindest Körperlich nicht. Dann aber war sie erleichtert, das es ihm gut ging. Was war mit dem Kerl da nicht richtig? varus war auf jeden fall angefressen un sie wusste, das er Vampire als Abschaum an sah. Das der Kerl ihn nun auch noch beleidigt hatte, setzte dem ganzen NICHT die Krone auf, sondern viel mehr, das der andere Typie Varus nun auch noch mit Wasser bespritzte. Das konnte doch nicht wirklich wahr sein. Was stimmte mit dem denn nicht? Varus blieb erstaunlich gefasst ... aber nur für einen kurzen Moment, dann drehte er auf. Bella schaffte es eben noch ihn am Arm zu packen und zog ihn zurück.
"Wie sagte er gerade zu mir? Er hat einen fehlgeleiteten Gedanken. Dazu vermutlich einen Heldenkomplex und einen Fetisch für Lanzen und komische Klamotten. Beruhige dich bitte! Ich hab keine Lust Specter auch noch zu erklären, warum wir einen toten ... was auch immer aus welcher Zeit auch immer wir hier haben."

Leonora konnte ja nicht fassen,w as hier vor sich ging. Sie hatte keine Zeit, diesem Idioten auch noch nach zu räumen. Sie sah ihn mit strafendem Blick an und schüttelte den Kopf. Dann wies sie auf den Weg zurück, den er mit dem Sideboard gekommen war. 
"Schätzchen ... Es ist gut. Komm. Du kannst ihn schon mal ausrollen und dann  schon ausstechen und aufs Blech hier legen. Ich muss einmal schnell diesem Butler da helfen. Dann bin ich gleich wieder da. Mach den Teig schon mal schön platt. Aber nicht zu dünn."
Sie kam zu dem Trottel. Ja ... Dämonen. Alles in Schutt und Asche legen aber bloß nichts wieder auf bauen. Genau so waren sie. Das da bedufte ganz sicher anderer Magie als die des Chaos. So wieder Boden aussah, würden sie das wohl kaum repariert bekommen, ehe die Beiden wieder da wären. Es wäre ihr ja ein Fest mit dem Finger auf ihn zu zeigen, aber ... Zoey sollte gute Vorbilder haben und deshalb würde sie dem armen Irren helfen.

Bella hielt Varus erfolgreich zurück und Eduardo schien verwirrt. „Hmmm… Eigentlich hätte es wirken müssen!“ Varus sah ihn nun mit leuchtenden Augen an. Sie schimmerten rötlich und voller Zorn. Aber er durfte den Kerl jetzt nicht aus einer Laune heraus töten. Beruhige dich bitte! Und schon geschah es. Er würde irgendwann den Verstand verlieren.
„Eduardo… Weder bin ich ein Vampir, noch zum Spaßen aufgelegt. Du wirst jetzt ganz langsam verschwinden und vielleicht... Nur vielleicht! lasse ich dich am Leben.“
Angesprochener sah Varus noch mal an. „Dir haftet die Aura des Bösen an und ich bekämpfe das Böse. Wenn ich dich nicht herkömmlich verbannen kann, dann eben so.“ Varus sah auf, als der Mann eine Kugel in die Luft warf. Dort blieb sie nun schweben und Eduardo murmelte irgendwas. Varus sah dem ganzen kurz ungläubig zu und dann streckte er die Hand nach der Kugel aus, drückte zu, auch wenn er sie gar nicht wirklich anfasste oder gar erreichte und sie zerplatzte in Tausend Scherben. Der Mann wich zurück. „Was… wer bist du?“, fragte er nun und Varus sah ihn finster an. „Du wirst den Raum-Zauber jetzt beenden und verschwinden…
„Nein, ich…“, sagte er leise und Varus verlor die Geduld. Er packte den Kerl einfach an Hals und Kiefer und hob ihn hoch. „Ich zähle bis drei…. Ich bin sicher deine Falle löst sich auch mit deinem Tode auf…“ Seine andere Hand hatte eben genau die Position eingenommen, die Lucy mal vollführt hatte, als sie von den 72 Leichen gesprochen hatte.

Sebastian sah Leonoras Zeichen, aber er wendete nur empört den Blick ab. Als ob sie ihm helfen wollte! IHRE Idee war doch erst Schuld daran! Sie kam herbei und sah sich den Schaden an. Das war nicht gerade zu biegen, wie sie feststellte und Sebastian blickte zur Küche. Zoey rollte den Teig aus und als sie eben rüber sah, trafen sich die Blicke der beiden. Sie lächelte so niedlich und schön und einen Moment schloss Astaroth die Augen. Er sah etwas. Dann öffnete er sie wieder und blickte in die von Leonora. Sie musste geglaubt haben, es ging ihm nicht gut, denn er hatte leicht das menschliche Gesicht verzogen. Ihre Blicke trafen sich jedenfalls und einen Moment war es unmöglich für ihn, den Blick abzuwenden.

Sie hatte ihn gebeten, nichts befohlen, oder etwa doch? Nein ... Sie hatte ihn gebeten. Sie wollt ihm nichts befehlen. Leider war das ganze eh nicht von langer Dauer, denn der Kerl schien es einfach nicht zu raffen. 
"Herr Gott du bist ihm nicht gewachsen! Check das endlich! Nu gib endlich diesen bescheuerten Zauber auf!"
Er musste Varus in unglaubliche Wut versetzt haben. Bella sah, wie er die Hand, nein den ganzen Arm, wie auch die Hand in Position brachte und wusste, was Varus tun würde. Bella konnte das nicht zu lassen. Sie warf sich auf den Boden umklammerte sein Bein und sah zu Varus auf. 
"Tu das nicht! Bitte tu das nicht!"
Sie sah wirklich verzweifelt aus. Das wollte sie auf keinen Fall sehen. Sie wollte nicht,d as Varus es vor ihren Augen tat. Sie wollte eigentlich GAR NICHT das er es ÜBERHAUPT tat.

Nein ... da war wirklich gar nichts zu machen.Der Boden war hin. Leonora konnte sicher viel, aber nicht so was eben weg zaubern. Als sie aufstand und zu dem Butler sah, trafen sich die Blicke der Beiden. Gott diese Augen ... Sie zwang sich weg zu sehen, räusperte sich und sah dann zu Zoey. 
"Also ... keine Ahnung wie wir das erklären sollen, aber das können wir unmöglich beseitigen, ehe die Zwei zurück sind. Was Zoey und ich aber tun werden, ist unsere Schweinere gleich wenigstens in Ordnung bringen."
Sie würde selber putzen. Eigentlich wäre es ihr ein Fest, ihn beim Arbeiten zu beobachten, aber Zoey sollte lernen, das man seine Sachen selbst wieder in Ordnung brachte. 
"Ähm ... ich habe deinen Namen wohl nicht mit bekommen. Das ist Zoey und ich heiße Leonora. Vermutlich sollten wir lernen miteinander aus zu kommen, anstatt uns zu bekriegen."

Eben sah Varus noch so wütend aus und nun schlich sich doch das Grinsen auf sein Gesicht und er fing an zu zählen. „Drei…“ Der Man hielt sich an seinem Handgelenk fest und fletschte die Zähne. „Zwei…“ Varus Augen spiegelten freudige Erwartung wieder und der Kerl würgte schon Sabber hervor. „Eins…“
Tu das nicht! Bitte tu das nicht!
Varus Augen weiteten sich erneut. Der Mann hing da immer noch und Varus war wie erstarrt. Bellas Herzenswunsch sprang auf ihn über. Wieso tat er das eigentlich? Wieso gefiel es ihm so? Wieso nahm er so gerne Leben und wieso auf diese Art und Weise? Ihr Befehl war eindeutig, wer brauchte darüber nicht nachdenken… aber er tat es trotzdem… Er sah zu Bella herüber. Sie sah… verzweifelt aus. War das seine Schuld? Er ließ den Mann einfach fallen und dieser lag nun auf dem Boden und keuchte und rang nach Atem. Varus selbst ging den einen Schritt noch auf sie zu und musterte sie. Er sah so gar nicht mehr wütend aus. Aber irgendwie verwundert und schließlich sah sie, wie sich in seinem einen Auge Tränen sammelten. Eine lief direkt heraus und es schien ihn zu überraschen. Er hob die Hand und strich sich über die Wange, dann ging er auf ein Knie herab und neigte den Kopf nach unten. Er hätte ihr nicht beantworten können, wieso er es tat, aber es war das einzig richtige in dem Moment. „Wie… du wünscht.“, sagte er nur leise. Aber dieses Mal sagte er es anders. Nicht so zornig und gereizt, sondern fast so, als habe sie ihm eine Last abgenommen, die er seit unendlich langer Zeit mit sich herum geschleppt hätte… Varus verstand es selbst nicht und es machte ihn auch nicht zornig. Er fühlte sich, als habe sie… ja was? Als hätte sie ihm ein Geschenk gemacht.

Sebastian hätte solche Worte aus ihrem Mund ja gar nicht erwartet und sie erklärte auch, dass man das nicht erklären könnte. Er richtete sich auf und sagte nun leicht grantig: „Sebastian… Ich erwähnte es, als sie mich fragten, wer ich sei.“ ER schien keinen Frieden zu suchen. Er drehte sich von ihr weg und ging einfach los. Innerlich starb er tausend Tode. WAS war das eben gewesen? Sie hatte ihn mit einem einzigen Blick förmlich gelähmt. Hatten sich diese Lichtpfeifen einen neuen Zauber überleget?! Sie DURFTE gar nicht Zaubern!

Bella wollte es einfach nicht. Sie fürchtete nicht einfach nur um diesen Bekloppten, sondern eher um Varus. Darum, das er sich irgendwann vergaß, das er noch einmal ein so schreckliches Massaker veranstalten könnte .... davor, das sie sich dann wirklich vorstellen könnte, wie ER diese Männer getötet hatte. Das wollte sie unter keinen Umständen, denn dann würde sie nie wieder ruhig schlafen können. bisher hatte er niemandem was in ihrer Gegenwart getan und sie wollte, das es so blieb. Was folgte, überraschte sie so sehr, das sie ja gar nicht sagen konnte, wie sehr es sie überraschte. Sie starrte auf ihn herab .... Tränen ... eine einzige Träne kullerte seine Wange herab. Wie schön diese kleine Perle aus Salzwasser doch war. Bella legte die Hände an eine Schultern, um ihn auf zu richten. Sie war doch nicht mehr als er. 
"Danke ..." 
Sie wischte diese Kostbarkeit ganz zärtlich auf ihren Finger. Es gab nichts worin sie dieses Kleinod hätte aufbewahren können und doch wollte sie sie wenigstens auf ihrer Haut spüren. Ein liebevolles Lächeln lag auf ihren Lippen. Dann sah sie nach diesem Vollidioten. 
"hast du es jetzt endlich begriffen? E ist kein Vampir. Lös nun bitte den Zauber auf. Jeder hat eine Chance verdient, auch jemand, der einmal schlecht war und eine böse Aura hat. Er hat dir auch eine Chance zum Weiterleben gegeben."
Wenn auch eher durch ihre Bitte. 

Leonora sah dem Dämon nach. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Richtig ... Sebastian. Er hatte einen anderen Namen sagen wollen, war dann aber bei Sebastian geblieben. Was war er denn nun so knurrig? Sie hatte ihm doch helfen wollen. Egal. Sie half nun Zoey mit dem Teig ausrollen und den Plätzchen ausstechen. Schließlich konnte die erste Ladung schon mal in den Ofen und das ganze Haus duftete sehr bald nach frischen Plätzchen.

Angesprochener versuchte sich irgendwie zusammenzureißen, aber Varus hatte ihm ganz schön zugesetzt. Sie hatte sich bei ihm bedankt und ihre Finger an seiner Wange hatten ein Gefühl dort hinterlassen. Es war irgendwie warm und dieses einzelne Wort des Dankes, was sie ihm da geschenkt hatte…. Varus konnte damit nicht umgehen und irgendwie… Er sah nun zu dem Mann. Ungeduldig wurde er. Bella hatte doch wohl eindeutig etwas verlangt! Er zog den Mann auf die Beine, indem er ihn vorne an der Rüstung packte. „Laufen wir uns nochmal über den Weg… ist sie vielleicht nicht dabei…“, drohte er nun und dann streckte er die Hand erneut vor sich. Einen Moment dauerte es kurz und erneut schien er die Luft unsichtbar zu packen. Der Kreis zerschepperte und Varus und Isabella waren wieder wo sie sein mussten. Der Mann selbst stand nun auch dort.
Varus sah auf den Boden. Sie hatten zu tun. Allerdings war es auch schon Abend mittlerweile. Sie entschieden also lieber nach Hause zu gehen. Zumindest mal nach de Kleinen wollte Bella sehen. Also kamen sie zuhause an. Es roch verführerisch nach Plätzchen und Sebastian erwartete sie an der Tür. Er sah unterwürfig aus und Varus beachtete ihn gar nicht weiter. Dann allerdings kam er an dem Spalt im Boden an. Zuerst malte er sich aus, wie Sebastian und Leonora hier gekämpft hatten, aber Zoey saß friedlich auf einem Sessel, war aber eingeschlafen.
„Was ist hier passiert?“, fragte Varus nun sah schon zu seinem Untergebenen. Allerdings war auch Zoey noch hier unten. Nachdem sie ihre Mama begrüßt hatte sprang sie nun auch zu Varus. Sie umklammerte wie immer seine Hüfte und verkündete, dass sie sich freue ihn zu sehen. Zu Bella sagte sie das natürlich aber auch immer. „Ja, ja und nun geh ab ins Bett.“ Sie wollte noch nicht. Sie hatte ja gar nichts, von ihren neuen Eltern gehabt!

Sie war ehrlich dankbar, denn etwas so schreckliches würde wohl niemand sehen wollen. Varus selbst brach den Zauber. Endlich waren sie hier raus. Bella war völlig erledigt und wollte nur noch Heim. Morgen wäre auch noch ein Tag. Sie fuhren Heim. Kaum das sie angekommen waren, öffnete Sebastian auch schon die Tür. Varus lief einfach rein, während Bella sich schon die Schuhe aus zog. 
"Danke Sebastian;"
meinte sie ihm ein Lächeln dabei schenkend und ging ins Wohnzimmer, wo Zoey im Sessel schlief. Auch sie sah den Riss im Boden, überließ das aber Varus. Als dieser nun aber seine Frage stellte, wurde Zoey gleich wach und überfiel sie beide. Als Varus sie ins Bett schicken wollte, schnappte Bella sich Zoey und ging mit ihr in die Küche. 
"Es riecht hier so gut. Habt ihr Plätzchen gebacken?"
Leonora sah nun zu Sebastian. 
"Ich fürchte es ist meine Schuld gewesen. Ich hatte die Idee zu backen, was Sebastian vermutlich falsch aufgefasst hat. Er glaubte sicher, ich wollte ihn ärgern, weil er eben erst alles sauber gemacht hatte. Ich muss zugeben, das es mich schon gereizt hat, ihn ein wenig zu trietzen, da ich aber dachte, das hier Harmonie herrschen soll, ließ ich es schließlich doch. Abgesehen davon wäre ich kaum ein gutes Beispiel für Zoey."
Vom Demütigkeit keine Spur, sah sie Varus direkt ins Gesicht, ohne auch nur eine Mine zu verziehen und stand zu dem,w as sie getan hatte.

Das sich ein Mensch bei einem wie ihm bedankte… Er hatte es ja auch gar nicht freiwillig gemacht… Bella brachte die kleine Maus nach oben und Leonora berichtete direkt, was vorgefallen war. Sebastian sah sie von der Seite an und der Hausherr schien zu grübeln. Er hatte nicht wirklich schlechte Laune, aber gut war sie auch nicht wirklich. Dieser Knilch… was hatte er sich nur dabei gedacht? Wie hatte er ihn gefunden? Egal. Er sah auf den Riss. Leonora hatte Sebastian also geärgert. Er hatte keine Lust für die beiden das Kindermädchen zu spielen oder jedes Mal Angst zu haben, dass das Haus in Schutt und Asche liegen würde, wenn er nicht aufpasste. „Keine Magie, habe ich gesagt. Das gilt für euch beide! Besonders, wenn Zoey anwesend ist! Isabellas Anweisungen dazu waren mehr als eindeutig.“, wiederholte er. Sebastian erwartete natürlich die Strafe des Jahrhunderts. Er sagte jedoch nur: „Arrangiert euch!“
Dann machte er eine Handbewegung und hielt die Hand über den Riss. Es dauerte einen Moment und schließlich ging dieser plötzlich einfach zu. Ebenso schnell, wie er gekommen war, war er nun wieder weg. Sebastians Augen funkelten wie Sterne und Leonora hatte etwas gesehen, was ihr vollkommen fremd war. Sie hatte noch nie von Magie gehört, die einfach irgendwelche Materie zusammensetzen konnte. Es war nichts mehr zu sehen. Varus schlenderte nun an ihr vorbei und setzte sich aufs Sofa, wo er selbstredend darauf wartete Abendessen serviert zu bekommen.
„Ich will, dass Papa auch gute Nacht sagen kommt!“, jammerte Zoey oben in ihrem Zimmer. „Ich sehe euch doch so wenig. Ihr seid den ganzen Tag arbeiten und morgen ist kein Kindergarten, muss ich dann auch den ganzen Tag wieder alleine sein?“ Sie sah Bella mit ihren riesigen, traurigen Augen an. Vielleicht sollten sie mal einen Familienausflug machen…

Leonora sah es, aber glauben konnte sie es nicht. Sie selbst kannte keine Magie, beherrschte auch keine und so sah sie da nun einfach diesen nicht mehr vorhandenen Riss. Denn noch blieb sie gefasst. 
"Wir werden schon auskommen. Es war nur ... überraschend, ohne Vorwarnung jemanden hier an zu treffen."
Wenigstens sind sie sich nicht an die Gurgel gegangen, sondern hatten sich nur geärgert. 
Bella war mit Zoey oben und ließ sich erzählen, was sie denn heute gemacht hatte. Dabei half sie dem Kind sich um zu ziehen, wie sie es immer tat. Sie herzte Zoey und küsste sie, kitzelte sie und ließ sie sich ein Buch aussuchen. Eigentlich wollte sie die Kleine noch nicht ins Bett stecken, aber es war erstens Zeit für sie und zweitens, war Bella selbst auch sehr müde. Als sie dann aber jammerte, sah Bella sie bedauernd an. 
"Ach mein Schatz. Weißt du ... wir haben ein neues Aufgabengebiet dazu bekommen, weil zu wenig Leute da sind, um alles zu machen. Der Chef hat nun viel Arbeit auf alle im Revier verteilt. Das bedeutet aber auch etwas mehr geld für uns, aber ... du hast recht. Ich denke, einen Tag lang können die auch mal ohne uns aus kommen. Schließlich solltest du nicht hier bei uns ein ziehen, damit du nur mit Leonora zusammen hängst, sondern weil ich dich schrecklich lieb habe und auch sehen möchte, was du alles machst und kannst. Morgen nehmen wir uns frei und dann werden wir mal sehen, was wir schönes unternehmen können. und nun hol ich dir deinen Papi."
Das klang selbst in ihren Ohren nicht richtig, aber wenn Zoey es so sah, sollte es auch so sein. Bella ging zur Tür, öffnete sie und rief runter: 
"Varus? Kommst du bitte mal hoch?"
Sie selbst setzte sich wieder zu Zoey aufs Bett und nahm sie auf den Schoß.

Zoey strahlte: „Wirklich?“ Sie wollten einen ganzen Tag mit ihr verbringen? Das war so schön! Bella zitierte ihn heran. Was hatte er denn jetzt wieder angestellt? Er rief nach oben: „Was ist?“ Er hatte ja so gar keine Ahnung, wie sehr Zoey an ihm hing. „Du musst Zoey noch gute Nacht sagen. Richtig und nicht nur rauf rufen.“ Varus malte es Überraschung auf das Gesicht. So? Musste er das? Er blickte kurz auf seinen Schoß und schließlich erhob er sich. Sebastian sah ihn von der Seite an. Wie er sich herum kommandieren ließ… von einem Menschen! Sebastian wusste, sein Meister hatte keine Wahl, aber es passte ihm trotzdem nicht.
Varus kam nach oben zum Zimmer und sah hinein. „Hätte dir das nicht unten einfallen können?“, fragte er und Zoey sah ihn lächelnd an, aber sie war auch etwas verunsichert. Varus musterte sie. Er stieß die Luft aus, ging zum Bett und sagte: „Gute Nacht.“ Sie streckte die Hände nach ihm aus. Zoey wollte ihn wohl noch mal drucken. Varus sah sie merkwürdig an und dann wollte er sich eben abwenden, als er Bellas Blick sah. Was war das? Er spürte ein brennen in der Brust. Er blickte zu dem Mädchen zurück und schließlich seufzte er zum dritten mal und beugte sich hinab. Er HASSTE Körperkontakt und kleine Menschen sowieso! Sie legte ihre Arme um sein stattliches Kreuz und zog sich an ihn oder besser ihn zu sich. Und dann flüsterte sie ihm ins Ohr: „Gute Nacht, Papa. Ich hab dich lieb.“ Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und Varus hatte erneut das Gefühl zu fallen. Plötzlich fühlte er sich fast schwerelos. Zoey hatte ihn längst losgelassen, aber er stand da immer noch ganz erstarrt. Das Mädchen erwartete nicht, dass er ihre Aussage erwidern würde, aber sie freute sich, dass er ihr Gute Nacht gesagt hatte.
Varus Augen waren weit geöffnet, aber auf niemanden bestimmten gerichtet und schließlich schloss er seine Seelenspiegel, richtete sich auf und verließ wortlos das Zimmer.

Unten putzte Sebastian gerade noch mal die Küche. Scheinbar war er mit Leonoras „Versuch“ nicht zufrieden gewesen. Er sah aber auch nicht mehr so beleidigt aus, wie zuvor. Sie hatte die Schuld zum Teil auf sich genommen und Varus hatte ihn nicht bestraft. Er verstand die Welt nicht mehr. Dabei sah er doch sonst ALLES. Dieses Leben hier und in diesem Körper verwirrte ihn.

Bela freute sich mindestens genau so, wie Zoey, das Varus ihrer Aufforderung, vor allem aber ihrem Blick, nach kam und Zoey auf diese Weise eine gute Nacht wünschte. Es war so süß und seine Reaktion ... es musste ihn bewegt haben, sonst würde er kaum so erstarren. Wäre er wütend gewesen, hätte er ein anderes Gesicht gezogen. Nachdem Varus nun aus dem Zimmer war, sah sie Zoey glücklich lächelnd an, gab ihr noch einen Kuss und verließ den Raum, ließ die Tür aber einen Spalt auf, damit Zoey sich nicht fürchten musste. Wie gern wäre sie neben Zoey einfach eingeschlafen. Morgen könnten sie machen was sie wollten: Der Tag gehörte der Kleinen und da duldete sie alles, aber keinen Widerspruch. Ohnehin war es mal Zeit einen freien Tag zu nehmen. Wann sie den letzten wirklich hatte, vermochte sie gar nicht zu sagen. Sie kam nach unten, wo Varus natürlich auf sein Essen wartete. Er war aber auch was bequem. Allerdings sah er nachdenklich aus. Sie ging in die Küche, wo Sebastian eben noch putzte. Bella lächelte ihm zu. Sie würde ihn nicht anders behandeln, als einen normalen Menschen auch, außer, es müsste sein. 
"Wie kriegst du das nur so sauber? Das ist wirklich unglaublich,"
stellte sie fest. Immerhin gebrauchte er keine Magie. Sie nahm Töpfe raus und stellte sie auf den Herd. Dann begann sie etwas zu kochen. Eigentlich wollte sie nur schlafen, aber hunger hatte sie auch, also musste sie wohl oder übel noch mal ran. Es musste nichts aufwendiges sein, also putzte sie die frischen Champignons, die im  Kühlschrank standen, setzte Bandnudeln auf und bereitete eine Champignoncreme Soße zu. Dann richtete sie alles schön an und stellte es auf den Tisch. 
"Wenn ihr noch hunger habt, solltet ihr in die Küche kommen."
Für Zoey würde sie das frisch kochen. Aufgewärmt fand Bella das ganze nicht so angenehm. Sie stellte für alle Erwachsenen, die noch da waren, einen Teller hin. Schließlich sollte das hier ja mit ihnen allen funktionieren und so war auch Leonora noch zum Essen geblieben. Sie dürfte Sebastian Gegenüber sitzen.

Varus hatte keine Lust noch mal aufzustehen, aber Bella hatte gekocht und so ging er nun in die Küche. Zoeys Worte… sie hatten ihn verwirrt und deshalb saß er nun schweigend da. Hatte er dem Kind nicht die ganze Zeit nur Abneigung entgegengebracht? Wie konnte sie es sich erlauben, trotzdem zu sagen, dass sie ihn „lieb“ hätte? Irgendwann sah er nun doch auf, als bereits alle schon angefangen hatten zu essen. Er fragte: „Was macht SIE denn noch hier?“, wollte er nun wissen.

Astaroth hatte jedenfalls alles aufgeräumt und geputzt und schließlich war auch das Essen fertig. Bella hatte ihn gefragt, wie er das schaffte, aber darauf hatte er irgendwie keine Antwort. Na er… hatte es eben einfach gemacht? Und jetzt machte sie schon wieder (!) alles schmutzig. Na ja nicht alles, aber eben Geschirr und Herd. Obwohl sie sehr sorgsam vorging.
Schließlich saß er Leonora gegenüber, die er nicht ein einziges Mal ansah. Auf die Worte seines Meisters sah er nun aber doch auf. So? Er wollte gar nicht, dass sie hier war? Er fragte nun ruhig: „Soll ich sie entfernen?“ Und nun empfing sie einen Blick, den sie nur allzu gut kannte. Dämonisch und scheinbar der Hölle entstammend.

Das Varus nun so ruhig war, überraschte Bella. Eigentlich hatte er doch immer etwas, worüber er was sagen konnte. Vielleicht die Sache mit Zoey? Die ihm einfach so gesagt hatte, das sie ihn lieb hatte? Ja, das war es wohl. Als er Leonora dann bemerkte und Sebastian dann noch so unverschämt fragte, ob er sie entfernen sollte, blieb Bella gelassen, aber bestimmt. 
"Nein. Sie ist mein Gast. Ich habe sie eingeladen. Sie beschützt unsere Tochter und ich wollte, das sie wenigstens noch mit uns isst, ehe sie fort muss."
Ganz schlicht und ergreifend. Ohnehin hatte Leonora es nicht so mit dem Dämonenpack. Das sie die Schuld auf sich geladen hatte, war schlicht und ergreifend richtig gewesen. Es war weder ein Gefallen für den Anderen, noch ein Zeichen irgendwelcher Zuneigungen. Ohnehin war ihr Teller nicht sehr voll. Sie hatte um eine kleine Portion gebeten, so das sie möglichst bald los konnte. 
"Leonora ... sie können morgen ihren anderen Tätigkeiten nach gehen. Wir werden den Tag morgen mit Zoey verbringen und einen kleinen Ausflug mit ihr machen. Seit sie hier ist, sieht sie uns kaum noch. Ich werde den Chef gleich noch kontaktieren, damit er bescheid weiß. Übermorgen dann wieder zur gewohnten Zeit,"
erklärte Bella. Leonora nickte bestätigend. Als sie aufgegessen hatte, brachte sie ihren Teller noch zur Spüle und spülte ihn ab. Dann verabschiedete sie sich von Bella und verließ das Haus. Bella machte dann noch den Rest weg. Sie wollte schlafen. Sie war Hundemüde und wollte nur noch ein paar Minuten Fern sehen, ehe sie ins Bett gehen würde.

Varus musterte die Frau, während Bella sprach. So. Ein Gast? Er konnte ihr das schlecht verwehren, da sie ebenfalls für das Haus bezahlt hatte. Und außerdem würde sie eh nicht mit sich reden lassen, wenn es um so was ging. Er hasste die Lichtpfeile… Und sie hassten seines Gleichen… Oder besser, sie fanden solche wie ihn abstoßend, verabscheuungswürdig und böse.  Varus senkte den Blick. Was sollte das überhaupt heißen? SIE beschützte Zoey. Das stimmte nicht. ER beschützte sie! SIE passte nur auf das Menschenkind auf, wenn sie nicht zuhause waren, weil das wohl bei Menschen so üblich war. Kleine Menschen konnten alleine nichts bewerkstelligen. Er ließ das Abendessen verstreichen und sagte nichts weiter dazu. Sollte sie doch machen was sie wollte. Bella räumte ab und wusch auf, um sich danach vor den Fernseher zu setzten.
Varus erinnerte sich, dass sie das schon gemeinsam getan hatten. Sie war auf seiner Schulter eingeschlafen. Er kam ins Zimmer und betrachtete sie einen Moment. Dann aber setzte er sich doch zu ihr. Er fragte: „Wir machen was morgen?“ Er wollte nur noch mal sicher gehen, ob er es richtig verstanden hatte. Bella erklärte es ihm und er sah unentwegt auf die Glotze, ohne dem ganzen wirklich zu folgen. „Aha.“, sagte er nur und schien sich nicht weiter dazu äußern zu wollen. Überhaupt kam er gerade so rüber, als würde ihm irgendwas mal wieder nicht passen. Trotzdem war es doch auch ein gutes Zeichen, dass er sich nicht im Keller einschloss, sondern hier mit Bella auf dem Sofa saß.
Sebastian war noch immer in der Küche und polierte das Besteck, Teller und Gläser.

Es war schön, das Varus sich zu ihr begab. Sie freute sich wirklich darüber, auch wenn sie so müde war. Kein Wunder. Wenig Schlaf, die Aufregung, dann die Kleine, die eigentlich mehr Zeit mit ihnen wollte ... Das alles nahm sie schon ein wenig mit. Schließlich hatte sie nicht geahnt, das die Lichtpfeile ins Spiel kämen und noch mehr ihrer wenigen Zeit beanspruchen würden.Und das alles nur, weil sie ihn geküsst hatte. 
"Wir verbringen den Tag mit Zoey. Wir können mit ihr in einen Freizeitpark gehen oder in den Zoo oder einfach irgendwas schönes mit ihr machen."
Varus war scheinbar jenseits des Interesses, antwortete aber denn noch. Schließlich meinte Bella: 
"Keine Sorge ... es war eine einmalige Sache. Ich wollte nur freundlich zu ihr sein und sie und Sebastian sollen sich halt arrangieren. Besser wir sind dabei, als das sie das haus in Schutt und Asche legen."
Sie hatte das Gefühl, das es eben mit dem Abendessen zusammen hing, das er nun so schlecht gelaunt war.

Ihr Gefühl täuschte sie da nicht, aber das war nicht alles. Eigentlich war es eher ein Zusammenspiel zwischen dem Abendessen und Zoey. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich rechtfertigen würde, aber sie tat es trotzdem. Auch dieses Mal nahm er es einfach zur Kenntnis, aber schließlich sagte er: „Sie war dein Gast. Du hast ein Recht darauf, welche zu empfangen.“ Auch wenn es ihm nicht passte, wenn es ein Lichtpfeil war.
Schließlich schauten sie einfach fern. Was Schönes mit ihr machen? Ja was war den schön für so ein Mädchen? Am Geld sollte es nicht scheitern. Varus hatte weit mehr in der einen Woche verdient, als so mancher in einem Jahr. Letztlich schliefen die beiden Gesetzeshüter aber auch einfach wieder vor der Flimmerkiste ein. Wieder rutschte Bellas Kopf gegen Varus nur dieses Mal saßen sie so, dass sie direkt auf seiner Brust landete und er noch ein wenig tiefer in die Ecke sank. Sein Herz schlug langsam und beruhigend und der Fernseher hatte sich mit der Sleepfunktion direkt selbst ausgeschaltet.
Auch am nächsten Morgen lagen sie noch da. Sie schienen beide geschafft zu gewesen zu sein. Es war jedenfalls ein äußerst friedliches Bild, was sich bot, wenn jemand hereingekommen wäre. Zoey wachte jedenfalls als erste auf und wunderte sich, warum sie allein war. Erst dachte sie daran ein wenig zu spielen, doch dann ging sie aus dem Zimmer. Sie tapste umher und lief die Treppe herunter, wo sie ihre Eltern angekuschelt auf dem Sofa vorfand. Sie strahlte ganz glücklich und schon lief sie auf die beiden zu. Vorsichtige kam sie näher und suchte ein Fleckchen, wo sie sich mit ankuscheln könnte, aber die machten sich ganz schön breit. Sie verschränkte die Arme und zog eine Schnute. Dann hatte sie eine zündende Idee. Sie krabbelte von der Rücklehne. Eben wollte sie vorsichtig auf Bella hinab klettern, als sie abrutschte, quiekte und direkt auf Bella landete. Ihr Ellenbogen rammte sich hierbei in Varus‘ Oberbauch und der Friede und die Ruhe schien dahin.
Varus schreckt hoch und keuchte auf. Wurden sie angegriffen?! Wieso hatte er es nicht bemerkt! Er suchte noch nach einem Feind, aber er fand niemanden, sondern einfach nur Zoey, die erschrocken zu ihren Eltern aufsah. „Tsch…uldigung!“ Varus stöhnte leise, was wohl eher Verzweiflung, als Schmerz war, aber einen Moment hatte er nach Luft gerungen, weil sie ihn exakt an der Stelle unter dem Brustbein getroffen hatte.

Was machte kleinen Mädchen Spaß? Bella bräuchte da sicher nicht lang überlegen. Es gab tausend Möglichkeiten, aber im Moment war es ihr egal. Ein wenig entspannen und dann ab ins Bett. Nun das Bett gestaltete sich als Varus und Bella schlummerte auch einfach so weg. Sie bekam es erst mit, als Zoey plötzlich auf quiekte und ihr auf die Brust fiel. Bellas Reflexe waren wirklich gut. Sie hatte die Kleine sofort geschnappt, damit sie nicht noch auf den Boden fiel. Varus schoß hoch und schnappte nach Luft. Sie selbst setzte sich nun auch auf, um Zoey auf den Schoß und in die Arme zu nehmen. Bella musste erst mal verstehen, was hier passiert war. Sie war im Wohnzimmer .. ER war im Wohnzimmer und SIE waren mal wieder zusammen auf dem Sofa eingeschlafen. Wahrscheinlich wollte Zoey sich einfach nur dazu kuscheln. 
"Alles in Ordnung mit euch?"
wollte Bella wissen, ehe sie Zoey betrachtete und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Das Mädchen war so lieb und so süß. Ihre wahre Mutter hatte versucht sie zu beschützen, aber den Absprung hatte sie nicht geschafft. Bella mochte nicht daran denken, was aus Zoey geworden wäre, wenn das Mädchen bei ihr geblieben wäre. Wie auch immer. Sie betrachtete Varus. Sein Herz hatte so ruhig geschlagen .... oder hatte sie das nur geträumt? 
"Ich mach Frühstück. Während wir essen, können wir uns überlegen, was du heute machen möchtest mein Schatz,"
meinte Bella und setzte Zoey auf Varus Schoß, um anschließend in die Küche zu eilen und, sehr zu Sebastians Leidwesen, das Frühstück vor zu bereiten.

Zoey hatte sich ebenso erschrocken, wie alle anderen auch und Varus sagte: „Was zum…?“ Aber er fand auch einfach keine Worte hierfür. Bella küsste dem Mädchen die Stirn und verkündete Frühstück zu machen. Sebastian hielt sich gar nicht in Sichtweite auf und war unten im Keller verschwunden. Wie auch immer. Eben wollte Varus aufstehen, als ihm das Kind auf den Schoß gesetzt wurde. Erneut fragte er dieses Mal nur sich selbst: Was zum…?!
Zoey klammerte sich gleich an ihm fest und er sah auf das Kind herab, als sei es ein besonders gruseliges Monster. „Tut mir wirklich leid! Hab ich dir wehgetan?“ Sie sah auf und ihre feuchten großen Kulleraugen machten es einem wirklich schwer…
Varus starrte sie einfach nur an. Sie legte den Kopf schief und als er nun wie mechanisch den Kopf langsam schüttelte lächelte sie wieder. Dann umarmte sie ihn wieder und schien zufrieden. Sie meinte dann: „Dein Herz schlägt.“
„Jaaa… das machen Herzen.“ Sie kicherte. „Meins auch?“ Sie rückte ihre Brust an sein Ohr und Varus erstarrte erneut. Wie konnte sie es wagen, SO mit ihm umzugehen!? Er hörte ihr kleines Herz schnell schlagen und dieses Gefühl, dieses Geräusch. Er schloss die Augen, was machte sie hier mit ihm? Sie ließ wieder von ihm ab, stand nun aber auf seinen Oberschenkeln und sah ihn von oben herab freudig lächelnd an. Dann ließ sie sich wieder auf ihre Knie fallen und landete dabei wieder auf seinen Schenkeln. Sie legte ihr Ohr wieder an seine Brust und sagte: „Jetzt schlägt es viel schneller!“ Sie schien überrascht. Varus packte sie unter den Achseln. „Das reicht jetzt.“ Er stellte sie vor sich hin und ging in den Keller. Dort sah Sebastian auf und wollte ihn eben begrüßen: „Meist-“ „Hinaus!“
DAS ließ sich der brave Untertan nicht zwei Mal sagen. Zoey dachte sich nichts bei und hpfte in die Küche. Sebastian kam nach oben und schien leicht verwundert.

Bella war dabei das Frühstück auf den Tisch zu stellen, die Teller und auch die Messer und was man sonst eben so brauchte. Langsam wurde es aber auch Zeit. Nach dem Frühstück würde sie mit Zoey ins bad gehen, um sie und sich erst mal fertig zu machen. Anschließend, sofern sie denn schon ein Ziel für den Ausflug hätten, würden sie dann, wenn Varus auch so weit wäre, los können. Bella hörte deutlich wie die Kellertür zwei Mal ging und Zoey herein gehüpft kam. Sie nahm die Kleine direkt wieder auf den Arm kuschelte kurz mit ihr, gab ihr noch mal einen Kuss und setzte sie wieder ab. 
"Möchtest du mir helfen die Sachen aus dem Kühlschrank auf den Tisch zu stellen?"
Zusätzlich zum eigentlichen Frühstück, machte sie gerade noch Pancakes. 
"Guten Morgen Sebastian,"
lächelte Bella ihn an, als er hoch kam. 
"Frühstück ist gleich fertig."
Pancakes waren aber auch was lecker. 
"Varus ist unten nehm ich an? Zoey war irgendwas?"

Sebastian sah Isabella an und nickte nur auf ihre Aussage. Sie war ein Mensch, aber sie wusste, zu wem er gehörte und was er war und doch behandelte sie ihn, wie ihresgleichen. Er wusste nicht ob er erbost oder gerührt sein sollte… Er entschied sich jedenfalls in der Küche zu bleiben.
Zoey sagte: „Nö? Ich hab nur an seinem Herz gelauscht. Und dann hat er mich abgesetzt und ist runtergegangen. Wieso?“ Sebastian ging eine Gänsehaut hinab und wieder hinauf. Sein Meister war offenbar sehr zornig gewesen. „Er hat mich rausgeworfen.“, sagte er. Zoey kicherte. „Wohnst du etwa im Keller?“ Sebastian legte den Kopf schief und antwortete: „Ob ich… da wohne?“ Natürlich hielt er sich in Varus‘ Nähe auf, aber „wohnte“ er hier? Er schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht!“, sagte er nun und Zoey hörte schon gar nicht mehr zu. Sie half die Sachen auf den Tisch zu tragen und schaute Bella beim Pancakes machen zu.

Er hasste Berührungen und es fiel ihm schwer, manche Sachen zu akzeptieren, oder sie zu verstehen. Bella wusste das. Das er Sebastian raus geworfen hatte, zeugte nur von seiner Unzufriedenheit. Ob es sich dabei um das nicht verstehen handelte, oder eher um Wut, blieb mal dahingestellt. Er war früher jemand gewesen, der über alles erhaben gewesen war. Heute war er das nicht mehr. Heute war er ein Mensch ... unter anderen Menschen ... zumindest zum Schein. Niemand, ausser den Pfeilen des Lichts, wusste noch, wer er war und Bella entdeckte das alles erst. 
"Schön aufpassen und nicht die Hände da drauf legen, sonst wirst du dir sehr weh tun. Das ist wirklich sehr heiß,"
erklärte sie Zoey, die neben ihr stand. Zoey wollte wissen, ob Sebastian da unten wohnte. Bella kicherte. 
"Sebastian wird ein Zimmer hier bekommen. Er hat nur erst mal da unten ein bett mein Schatz. Wir richten das Zimmer morgen ein. Heute werden wir was mit dir machen."
Sie würden Sebastian ein eigenes Zimmer geben, und sei es nur zum Schein.

Von wegen „Bett“… Ein Operationstisch stand da. Sebastian wunderte sich dennoch über die Aussage. Er sollte hier ein eigenes Zimmer bekommen?! Ehrlich? Einfach so? Er glaubte an irgendeine Heimtücke, aber was sollte ein Mensch ihm schon anhaben können? Er legte den Kopf schräg. Schließlich war das Essen aber auch soweit und Bella fragte ihn, ob er den Meister holen könne. Er lief los und klopfte an die Tür. „Mei… Varus? Das Essen ist fertig.“
„Ich hab keinen Hunger!“
„Das entspricht nicht der Wahrheit, Meister.“
„Willst du mich etwa einen Lügner nennen?“
„Aber mitnichten. Ich höre nur sehr gut.“
Varus sah auf seinen Bauch, der wiederholt protestierte und machte ein langes Gesicht. Sebastian sagte noch einmal durch die Tür hindurch: „Lady Isabella wäre sicherlich glücklicher, würdet ihr oben sein.“ Als ob IHR Seelenheil ihm am Herzen lag, aber wusste durchaus, dass das Band zwischen ihm und der jungen Frau so einiges bewirkte. Schweigen wehte ihm entgegen. „Meister?“ Die Tür flog auf. „Du SOLLST mich nicht so nennen!“ Sebastian wich zurück. „Und du sollst mich duzen!“ Er zischte es nur und dann ging er die Stufen hoch. Sebastian war eben noch eingeschüchtert, aber dann lächelte er. Mission erfüllt!

Oben warteten die Damen und Zoey saß schon am Tisch wobei sie sagte: „Können wir vielleicht in ein Schwimmbad gehen? Ich war noch nie in einem und ich möchte so gern rutschen!“