Blutmagie und das Gesetz

Bella versuchte Zoey so gut es ging zu trösten. Das Mädchen durfte sich bei ihr so richtig ausweinen. Als Julia dann herein kam, brachte sie die Nachricht, die Bella gehofft hatte, nicht zu hören. Auch Varus kam nun zurück. Die Kleine hatte sich erst an Bella geklammert und nun klammerte sie sich an Varus. Er hatte sie und ihre Mutter beschützt? Ratlos sah sie zu den Bedien rüber. Das war ... ungewöhnlich. Vielleicht hatte Varus die Mutter der Kleinen doch gekannt und wusste daher, was da vorgefallen war. Es war jedenfalls Herzzerreißend und würde er Zoey nun wieder anpampen, würde Bella sich nicht noch einmal so zusammen reißen können. Bella stand auf. 
"Sie kann bei mir bleiben,"
erklärte sie einfach so aus dem Bauch heraus. 
"Ich habe ein geregeltes Einkommen und kann mir zur Not auch eine Nanny leisten. Dann muss sie nicht ins Heim und ... Hast du ihr echt gedroht ihr die Haare ab zu schneiden?"
Das war ja wohl nicht zu glauben. 
"Was STIMMT denn mit dir nicht?"
Jetzt kam es wohl eher auf Julia an. 
"Sie vertraut mir ... und ich würde ihr gern ein Zuhause geben, in dem sie aufwachsen kann und geliebt wird."

Das war nun alles irgendwie ziemlich verwirrend und seltsam. Sam hatte durchaus auch gehört, dass das Mädchen gesagt hatte, Varus habe sie gerettet. Er hatte den Blick gesenkt und sah deshalb auch zu Zoey herab, die ihn mit ihren großen unschuldigen Kinderaugen ansah. Varus spürte, dass der Druck auf seiner Brust unerträglich wurde. Zyra…
Isabella sprach mit Julia und auch mit ihm. Doch er hörte gar nicht zu. Ja, Zoey… eine Ausgestoßene der Gesellschaft, eben so wie sie damals. Vaurs hatte vergessen, wie es war. Er hatte vergessen, wie man liebte und weinte. Er hatte vergessen, wie schmerzhaft und wie schön es doch sein konnte…. Hatte er das wirklich? Nein. Er wusste es noch ganz genau. Solche Narben auf der Seele vergaß man nicht. Zyra war ihm wie eine Tochter gewesen. Zumindest glaubte er, dass sich väterliche Liebe so anfühlen … so schmerzen musste. Er sagte nichts und nun drückte er Zoey derart von sich, dass sie gegen Bella fiel, aber von ihr aufgefangen wurde. Er verließ den Raum. Das war wohl zu viel.
Das Mädchen sah hoch zu Bella. „Wirklich? Hast DU mich denn lieb?“ Julia konnte ja nicht fassen, wie herzzerreißend das war. Vorschriften… „Also… Miss Auditore. Ich würde nichts lieber tun, als Zoey ihnen zu überlassen, aber… Ich habe Vorschriften und wenn sie die Kleine bei sich aufnehmen wollen, müssen sie einen Antrag stellen. Die Herkunft muss geklärt werden. Vielleicht hat sie noch lebende Verwandte. „Bin schon dran!“, sagte Sam und würde alle Hebel in Bewegung setzen, die Identität der Mutter und deren Verhältnisse zu ermitteln. Er ging hinaus. Sollte Varus doch bleiben wo er war. War ihm doch egal.
„Aber bis das alles geklärt ist, muss sie in unsere Einrichtung kommen. Ich wünsche ihnen dabei wirklich alles Gute und unterstütze sie, aber sie müssen auch mich verstehen. Vielleicht wollen sie ja mit kommen, dann zeige ich ihnen alles und sie können Zoey natürlich so oft sie wollen besuchen.“

Richtig ... Bella hatte keine Ahnung, was das gerade in Varus aus löste. Sie wusste nicht, wie schlimm das alles damals für ihn gewesen war. Im Grunde genommen, hatte sie ja nicht mal eine Ahnung, das er schon vor langer Zeit gelebt hatte. Sie wusste nichts über ihn. Schließlich aber ... schubste er das Kind weg und Bella fing die Kleine auf. Sie lächelte die Kleine an. 
"Ja, das habe ich. Und ich glaube, das wir Beide ganz toll miteinander aus kommen."
Varus war raus gegangen. Bella konnte sich den Schmerz, den er gerade Empfand, nicht mal im Mindesten vorstellen, denn eigentlich glaubte sie, das er Gefühllos war .. oder eben niemals so etwas empfunden hatte wie Liebe für irgend wen. Denn noch sah es nicht so aus, als sei er irgendwie wütend, sondern tatsächlich eher so, als sei er wirklich traurig. Darum müsste sie sich gleich kümmern. Erst mal wollte sie das mit der Kleinen geklärt haben. 
"Was ist denn, wenn das Heim gerade keinen Platz hat? Sie wäre gut unter gebracht und bräuchte nicht die ganze Tortour mit machen."
Vielleicht hätte sie Glück. 
"Und wenn doch verwandte existieren, bräuchte sei sich nicht lange umgewöhnen."
Sam war schon ganz Feuer und Flamme. Er war gleich dran, die Daten der Mutter ab zu rufen. immerhin. Die Fingerabdrücke sollten gespeichert sein. Das Finden von Angehörigen sollte also schnell gehen. Bella hielt das Mädchen noch immer in den Armen. 
"Und falls du doch mit gehen musst, werde ich mit gehen und wir schauen, das wir dich ganz schnell da wieder weg holen."
Immerhin ... auch wenn sie eigentlich keine Kinder haben wollte, da ihr Beruf einfach zu gefährlich war, würde sie für Zoey da sein. Sie würde ihr ein großes Zimmer geben in dem sie schlafen und spielen könnte und sie würde dafür sorgen, das sie immer jemanden da hätte, der sich um sie kümmert, wenn sie selbst es nicht konnte. Natürlich all das nur gemäß dem Fall, das Zoey wirklich bei ihr bleiben dürfte. 
"Komm. Ich fahre mit, ok?"
Um Varus sorgte sie sich selbstverständlich auch, aber er war eh unnahbar. Als würde er sie an sich heran lassen. Er würde ihr ohnehin niemals vertrauen, also warum ... weil es ihre verdammte Pflicht war. Ihr gewissen würde sie plagen, wenn sie sich nicht  an ihm störte. 
"Haben wir noch einen Moment? Ich möchte kurz nach Varus sehen, ehe wir fahren. Vielleicht kommt er ja auch mit."

Julia schüttelte leicht den Kopf. „Sie machen es nur schwerer, Miss. Zoey muss erst mal registriert werden. Ich kenne sie ja gar nicht. Ich kann nicht einfach ein Kind irgendwo wohnen lassen. Ihre Lebensumstände werden geprüft werden und dann steht der Adoption nichts im Weg, solange keine Angehörigen da sind. Ich sagte schon, ich helfe ihnen, aber zu den gesetzlichen Bedingungen.“ Ihr waren die Hände gebunden. Und je mehr sie vor Zoey diskutieren würden, um so mehr Hoffnung würde es ihr machen, die dann doch zerstört würde. Julia sagte nun zu Zoey: „Also es iseht so aus. Du kannst bestimmt bald bei Isabella hier wohnen, aber zuerst müssen wir uns mal um dich kümmern, weißt du? Sie kann dich jeden Tag besuchen und während wir mit den Leuten reden, die ein Zuhause für dich suchen, kannst du mit anderen Kindern spielen. Kannst du noch ein paar Tage warten, ehe du mit Isabella nach Hause gehst?“ Sie sah hinauf zu Bella und dann zu Julia. Dann wieder zu Bella: „Und du holst mich ganz bestimmt ab?“ Julia lächelte und nickte auf Isabellas Frage. Sie nahm Zoey an die Hand und sagte: „Na komm, wir warten draußen.“

Varus selbst hatte das Zimmer verlassen und suchte irgend einen Ausweg. Das Männerklo war gerade mit Zeugen gefüllt und die Besenkammer wäre zu auffällig. Wieso machte ihn das alles überhaupt so fertig? Er lief durch die Gegend und lief direkt Caleb in die Arme. „Na? Wohin des Weges.“ „Lass mich!“, fauchte Varus. „H-hey warte Mal!“ Varus sah ihn so was von zornig an und sagte mit einer noch Furcht erregenderen Stimme: „Aus meinen Augen!“ Und Caleb tat dies und zwar sah er zu, dass er Varus nicht mehr über den Weg lief.
Varus sah ihm kurz nach und legte die Hand auf sein Gesicht. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er lehnte sich gegen die Wand. Was war das? Er bekam kaum Luft. Er presste die Hand auf seine Brust. Er holte stoßweise Luft und stützte sich an der Wand ab, um weiter zu gehen. Er spürte, wie Isabella näher kam und er konnte sie gerade gar nicht gebrauchen. Schnaell verschwand er nun doch in irgendeinem Raum und schloss hinter sich ab. Hier war zwar kein Schlüssel, aber das störte IHN ja nicht. Es war ein alter Aktenraum, der nun aber als Weihnachtsabstellkammer diente.

Bella nickte. Natürlich machte Julia nur ihren Job. Sie konnte kein Urteil geben und Bella musste das natürlich respektieren. 
"Schon gut. Ich verstehe das ja. Sie machen auch nur ihre Arbeit. Danke für ihre Hilfe."
Sie nahm Zoey noch einmal in die Arme. 
"Ich verspreche dir, ich werde dich da so schnell es geht ab holen, sofern du nicht noch Tante, Onkel, Oma oder Opa hast, die dich zu sich holen wollen. Sieh mal ... es hat auch was Gutes. Ich muss doch auch Sachen und ein bett und so was alles für dich haben. Das kann ich jetzt in aller Ruhe besorgen und für dich schon mal alles vor bereiten. Ich werde jeden Tag vorbei kommen und wenn ich es nicht schaffe, rufe ich dich ganz bestimmt an, ok?"
Sie verkniff es sich, Zoey einen Kuss auf die Stirn zu geben, da ja alles noch sehr unsicher war. Nun stand sie aber auf. 
"Oh sie können ruhig hier drinnen warten. Dann kann Zoey noch ein bisschen Malen. Der Raum ist extra für solche Angelegenheiten her gerichtet worden. Ich werde mich beeilen."
Und schon war sie auf dem Weg Varus zu suchen. Er hatte so ... unsagbar traurig gewirkt. Vielleicht ... war tatsächlich etwas in seiner Vergangenheit passiert, was ihn dazu veranlasste, keinen mehr an sich heran zu lassen. Caleb kam ihr entgegen. Er zeigte nur in die Richtung aus der er gekommen war und verschwand wieder. Nun .. ein Ausgang war hier nicht, also musste er wohl in einem der Räume sein. Sie öffnete die Türen, sah kurz rein und schloß sie wieder. Allerdings ... der Raum mit der Weihnachtsdeko war zu. Warum war der zu? 
"Varus? Bist du da drin? Komm schon ... Was ist denn los? Ich glaube das dich etwas sehr bedrückt und würde gern für dich da sein, aber du sperrst mich immer wieder aus!"
Damit meinte sie natürlich nicht räumlich. 
"Hör zu ... Ich muss eben mit fahren und ... es wäre mir sehr lieb gewesen, wenn du mit gekommen wärst. Die Kleine kommt erst mal ins Heim, bis alles geregelt ist. Falls du es dir überlegst ... warten wir unten."
Sie wartete noch einen kleinen Moment, drehte sich dann um und ging zurück. Dieser Kerl machte mehr Schwierigkeiten, als alle ihre Ex-Freunde zusammen.

Varus hörte ihre Worte, aber sie räumte ihm auch gleich wieder die Freiheit ein, zu entscheiden, ob er raus kommen wollte. Sie sagte, was sie zu sagen hatte und ging dann wieder. Er konnte sich ja selbst nicht erklären, was mit ihm los war. Und vor allem ärgerte er sich auch über die ganze Sache. Isabella sollte eigentlich hier bleiben, damit sie den Täter ab frühstücken konnte, aber nein! Er holte drei Mal Luft und schloss die Augen dabei. Dann straffte er sich. War doch nicht zu fassen, dass ein Mädchen ihn in die Knie zwang! Bella holte gerade die Kleine samt Julia ab, als er vorbei geschlendert kam, als sei nichts gewesen. Er sah sie an und fragte dann auch noch: „Was?“
Sie konnte nicht sicher sein, dass er wirklich in dem Raum gewesen war, aber wenn doch, war er sicherlich nicht traurig gewesen, so wie er nun aussah. Er war zwar kein unglaublich toller Schauspieler, aber im Moment ja wohl schon. Zoey sah ihn an und versteckte sich leicht hinter Bella. Er würdigte sie keines Blickes. „Solltest du nicht lieber deine Arbeit machen?“ Mit einem Mal zog er ein sehr überraschtes Gesicht und ließ die Faust senkrecht auf seine offene Handfläche fallen, als sei ihm ein Geistesblitz gekommen: „Ich habs! Du willst Baby-Sitter werden!“ Dann grinste er überheblich. "Passt auch viel besser.“ Das er sich damit ein Eigentor schoss, war ihm nicht bewusst, denn sie musste ja auch immer auf IHN achten.

Bella hatte gerade Zoey an der Hand und wollte mit Julia hinaus gehen, als Varus an kam. Tat er jetzt nur so oder war er wirklich recht zufrieden? Vielleicht hatte er ja auch einen fiesen Zwilling? Nein ... dann hätte sie zwei solcher Fieslinge zu betreuen. 
"Den mache ich gerade. ich beschütze eine Sozialbearbeiterin, die ein Kind, welches zeuge eines Verbrechens war, fort bringt."
Was dann folgte war ja wohl die Oberhärte. Denn noch blieb Isabella völlig gelassen. 
"Ach ... werden ... Bin ich schon seit ich dich im Wald gefunden habe. Los jetzt. Beweg deinen Alabasterkörper. Sam bleibt hier und macht die Nachforschungen. Willst du ihm dabei helfen, oder kommst du nun mit?"
Sie schützte Zoey, indem sie ihr einen Arm um die Schultern legte, sie aber nicht nach vorn zog. Wenn sie angst hatte, durfte sie das auch ruhig zeigen.

Alabasterkörper. Ja. Julia musterte den äußerst seltsam anmutenden Kerl. „Er kommt mit?“, fragte sie ungläubig und Varus antwortete: „Sicher nicht.“ Julia schien erleichtert. Zoey hatte nicht wirklich Angst, si traute sich nur nicht vor, weil sie befürchtete, dass sie ihn wieder böse machte und er wieder weg ging. Sie vertraute ihm, ohne überhaupt genau zuordnen zu können wieso. Varus sah hochnäsig auf Bella herab und sagte dann: „Wirklich rührend. Du findest also, ich sein ein Kind, das betreut werden muss?“ War er ja auch. Dennoch missfiel es ihm. Er hatte mittlerweile wirklich viel gelernt. Die Toten in South Central, hatten ihm viel Stoff gegeben. Immer noch ignorierte er Zoey und Julia fragte nun ungeduldig: „Können wir dann?“ Varus sah sie nun direkt an und sagte: „Einen Moment bitte.“ Es klang nicht wie eine Bitte, aber sehr charmant und Julia sah ihn an, als habe sie gerade Amors Pfeil getroffen. Mit roten Wangen sah sie auf den Boden. Nun sprach Varus wieder normal zu Bella und sagte: „Ich werde Sam ganz sicher nicht helfen. Ich hatte geglaubt, wir könnten was spannenderes machen, als das da.“ Er deutete auf Zoey.

"Oh ... entschuldige das ich dich mit meinem Job so sehr langweile,"
erwiderte Bella und klimperte zunächst mit den Wimpern, ehe sie wieder einen ernsten, ja strengen Blick drauf hatte. 
"Manchmal schon. Hätte ich dich nicht unter meine Obhut genommen, wärst du wahrscheinlich schon längst sonst wo gelandet! Mein Job bedeutet nicht nur Killer jagen und finden, er bedeutet auch denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können!"
Das er schon wieder eine Frau so hatte einschüchtern können. Bei ihr funktionierte das nicht. Sonderbar. 
"Wenn du was spannenderes willst, wirst du warten müssen, bis ich zurück bin, oder eben mit kommen. Ich will den Kerl kriegen, der Zoey und ihrer Mutter das angetan hat. Ausserdem stehen da noch ein paar Antworten aus, wie du sicher weißt."
Sie wäre die Letzte, die sich von einem Kerl vorschreiben ließe, was sie zu tun und zu lassen hätte. Vor allem nicht von einem Kerl, der nur als Berater tätig war und nicht mal ne Marke hatte. Selbst Sam hatte es oft schwer mit ihr.

Varus sah unzufrieden aus. Er wollte sich nicht, mit dieser Göre abgeben! Er konnte sie ja nicht mal ausbilden, wie er es schon einmal getan hatte und es wäre auch Zyra gegenüber nicht fair gewesen! Er sah zur Seite und machte ein langes Gesicht. Warten hasste er noch mehr, als Dinge zu tun, die ihn langweilten. „Wenn es gar nicht anders geht…“ Er schien also einzulenken und folgte ihnen nun. Julia ging vorweg und Zoey kicherte in sich hinein. Sie jedenfalls fand es gut, dass er mit kam.
Am Ziel angekommen kümmerte sich Julia erst mal um alles Weitere und dann fragte sie noch: „Miss Auditore? Haben sie einen Partner? Das könnte bei der Adoption wichtig sein. Normalerweise werden Kinder an alleinerziehende Frauen, mit so einem gefährlichen Beruf nicht vergeben.“, erläuterte sie noch. Varus stand an der Seite und wartete gelangweilt. Dennoch war er in Höhrweite.

Sie hatte gewonnen. Erst mal jedenfalls. Varus folgte ihr und sie konnten erst mal raus fahren. Zoey kicherte. Sie fand das scheinbar ziemlich witzig. Als sie an kamen, kümmerte sich Julia gerade um alles weitere. Als sie aber mit der Frage nach einem Partner um die Ecke kam, sah sie etwas erstaunt drein. 
"Also ... soweit ich informiert bin, ist das durchaus möglich. Gleich zwei Kolleginnen in New York haben erst kürzlich je en Kind adoptiert, aber falls das ein Problem ist, ja, ich habe durchaus einen Partner. Varus, also Mr. Adams, und ich wohnen sogar schon eine Weile zusammen."
Somit hatte sie die Frage sogar wahrheitsgetreu beantwortet. Sie warf Varus einen warnenden Blick zu.
"Wir sehen uns gerade nach etwas größerem um."
Wenn er ihr jetzt einen Strich durch die Rechnung machen würde, würde sie ihm mehr als nur die Hölle heiß machen.

Julia fragte nach einem Partner. Sie war wohl erstaunt. „Er?!“, fragte sie, während Varus die verschränkten Arme gelöst hatte und gleichzeitig mit ihr fragte: „Ich?!“ Julia sah ihn nun von der Seite an und Isabella klärte gleich auf, dass sie sich was Größeres suchten. Varus wusste genau, was hier los war und Isabella… nun sie brauchte ihn. Wenn das hier nach ihren Wünschen laufen sollte, würde Varus im Gegenzug ALLES von ihr verlangen können. Ein überaus gruseliges Lächeln trat auf sein Gesicht. Nicht, weil er es drauf anlegte, gruselig zu sein, sondern weil Bella direkt erahnen konnte, was er im Schilde führte. Er sagte nun: „Ja, es stimmt. Wir wollten uns eine neue Bleibe suchen. Mit vielen Zimmern und vielen Türen, die man abschließen kann. Ein Keller wäre nett.“ Julia sah verunsichert zu Bella.

Der liebe Varus vergaß dabei nur, das sie alle Fäden in der Hand hielt. es war ein Geben und Nehmen, wie es im Buche stand. Natürlich durchschaute sie gleich, was Varus im Schilde führte. Na warte du Aaas. Sie ging zu ihm, schmiegte sich an ihn, legte ihre Arme um seinen Hals. 
"Ach er scherzt nur, nicht war Schatz?"
Sie zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen Kuss direkt auf den Mund. 
"Spiel mit oder du wirst dir wünschen ich habe dich nie gefunden,"
raunte sie ihm dann zu. Zugegeben, Sie hätte ihm gern mehr als nur diesen simplen Kuss gegeben, nachdem ihre Lippen die seinen berührt hatten, aber sie musste sich zusammen reißen. 
"Dafür nehm ich dich zu jedem Fall mit, der auch nur andeutungsweise interessant für dich ist," raunte sie ihm noch einmal zu, ließ ihn dann aber los und lächelte. 
"Siehst du Zoey? Dann wird er vielleicht doch noch dein Papa."
Oh sie hoffte so sehr, das er mit spielen würde.

Was nun folgte, hätte er sich niemals auch nur vorstellen können. Noch nie… noch NIE!!! Hatte ihn jemand ungefragt geküsst! Eben hatte er sich noch auf der Siegerstraße gesehen, als sie nun einfach seine Wangen in die Hände nahm, ihre Lippen auf die seinen legte und ihn küsste. IHN! DAS war unverzeihlich! Wie hatte das nur geschehen können. Sie hatte die Augen dabei kurz geschlossen, deshalb konnte sie nicht sehen, dass seine Augen kurz aufflackerten. Seine Augen waren weit geöffnet und die Pupillen klein. Er atmete nicht, gab keinen Ton von sich. Sie raunte ihm was zu, was er nicht mal verstand. WAS er jedoch verstand, war die Tatsache, was sie eben getan hatte und der eindeutige Beweis, dass sie Teil von etwas großem war. Etwas sehr großem und dass nun eine Zeit kommen würde, in die sie sich nicht vorzustellen gewagt hätte.

Wenn dies mein letzter Atemzug sein soll, sage ich dir dies. Wenn die Nacht zum Tage wird und Flüsse aus Stein und Vögel aus Erz wandeln, dann wird sich dein Schicksal verbinden. Wenn dein Leben vorbei und dein Tod beendet ist, dann wirst du gebunden. Und wenn das band am stärksten ist, dann und nur dann wirst du erlöst von deinen Qualen der Ewigkeit. Denn dann wird die Welt vergehen oder neu erstrahlen.

Es hallte in seinem Kopf wieder, wie ein längst vergessener Zauberbann und in dem Moment, da sich Bellas und seine Lippen berührt hatten, war das Band geknüpft. Der Preis? Nun… das was Varus am aller meisten fürchtete: Knechtschaft. Als Bella nun von ihm abließ schien es immer noch so, als habe er soeben einen Schock erlitten. Er stand da vollkommen verkrampft und nicht fähig auch nur einen Muskel zu bewegen oder ein Wort zu sagen. Seine Augen zuckten zu Bella, die ihn nun wohl auch etwas fragend ansah und alles in ihm schrie und alles in ihm wollte weglaufen, aber er machte etwas vollkommen anderes: „Was immer du dir wünscht.“, sagte er, ging auf ein Knie und legte die Hand vor die Brust. „Ich gehöre dir allein.“ Alleine die Worte lösten in ihm Brechreiz aus und Julia sah verwirrt auf die sich bietende Szene. Bella musste ja denken, er spielte hier Kasperletheater und Varus wollte heulen. DAS würde noch was geben.

WAS?! Was war denn nun? Schalten ... sie musste schalten, damit Julia nicht dachte, das sei alles nur ein irrsinniger Witz. 
"Schatz wir sind hier nicht beim Theater. Steh auf und verhalte dich doch bitte normal,"
versuchte sie die Situation zu retten. Selbst sie war völlig überrascht über das, was Varus da eben abgezogen hatte. 
"Er macht sich manchmal einen Spaß daraus, mich mit sowas zu überraschen."
Sie sah wieder zu Varus und lächelte. Er hatte so weiche Lippen ... so unfassbar weiche Lippen und für einen Moment musste es für Julia wirklich so aussehen, als wäre Bella total verliebt in Varus. 
"Brauchen sie sonst noch etwas? Wir würden uns dann nun langsam von Zoey verabschieden, auch wenns schwer fällt, aber wir wollen wenigstens versuchen den Schuldigen zu schnappen."
Sie kniete sich noch mal zu Zoey, umarmte das Kind liebevoll und sagte: 
"Morgen kommen wir wieder. Dann bleiben wir auch ein wenig länger, ja? Sei schön brav. Ich hab dich lieb."
Sie sah zu Varus. 
"Ich glaube ... Varus wollte sich noch bei dir entschuldigen ... wegen vorhin und sich natürlich auch verabschieden."

Als Varus eben so darüber nachdachte, was er hier eigentlich tat, holte Bella ihn wieder in die Wirklichkeit. Steh auf! sagte sie und er tat es. Normal verhalten sie hatte ja keine Ahnung… Was sollte er machen?! Er war so zornig, so unfassbar zornig!
Er sagte: „Entschuldigt mich.“ Er ging ins Männerklo. Erschuf ein Portal und kam irgend wo in der Sahara raus. Dort ließ er seinem geballten Zorn freien Lauf. Sand explodierte um ihn herum und welle um Welle aus zerstörerischer Magie verließ seinen Körper, bis er in einem Krater saß und seine Ärmel zurück schob. Auf seinen Unterarmen waren schwarze feine Ketten zu sehen. Es sah aus, wie vor langer Zeit eingebrannt. Normalerweise sah man diese Überbleibsel aus seiner Vergangenheit nicht, aber dieser Zauber… Varus war außer Atem und versuchte sich zu beruhigen. Schließlich schuf er lustlos erneut ein Portal und kam zurück ins Klo. Er klopfte den Sand ab und versuchte normal auszusehen. Dann trat er raus. „Einen Scheiß werde ich tun.“, sagte er und war im Begriff zu gehen.

Zoey winkte ihm grinsend und umarmte Bella noch mal. „Aber nicht schwindeln!“, sagte sie nun mit der Strenge einer Lehrerin in der Stimme. Das war so herzallerliebst, dass Julia Varus links liegen ließ. Sie schien sich bei ihm über gar nichts zu wundern.
Varus ahnte schon, dass Bella ihn nun ausquetschen würde, wie ein Zitrone für den Tee.

"Bestimmt nicht,"
erwiderte Bella und drückte Zoey noch einmal, ehe sie nun aber wirklich los, und Varus nach ging. Er war schon vor gegangen und ja, sie hatte vor, ihn aus zu quetschen, wie eine Zitrone. 
"Hey warte mal ... was war das denn eben? Wolltest du mich verarschen? Hast du sie noch alle so eine Show ab zu ziehen? Das war ... Himmel noch eins ... Warum machst du so etwas? Was hat dich geritten,d as du dich auf ein Knie schmeißt und auf ritterlich machst?"
Sie war damit überfordert, das er so etwas getan hatte. Sie wusste nicht, das sie ihn mit diesem einfachen Kuss gebunden hatte. Woher auch. Sowas wie Magie war heute nur noch reine Illusion. Es gab keine echte Magie. Auch wenn manche meinten, Liebe sei wahre Magie. Jedenfalls schien er alles andere als Begeistert zu sein.

Das stimmte und er lief auch einfach vor ihr weg. Nicht dass er nun rannte, aber er ging zügigen Schrittes. Woher hätte sie es wissen sollen, oder war sie von irgendwem gesandt worden? WUSSTE sie vielleicht Bescheid? Nein, ihre Verwirrung, war ganz klar echt. Sie stellte ihn zur Rede, aber er dachte gar nicht daran, sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Natürlich könnte er auch einfach beleidigt sein, dass sie ihn einfach so geküsst hatte.
Sie stellte sich vor ihn, was ihn kurz inne halten ließ. Jetzt sah sie aber auch, wie zornig er war. Sie maulte ihn nun an: „Bleib stehen und sag mir, was los ist!“ Varus gehorchte. Er schloss dabei die Augen, die erneut aufblitzten, aber es war hinter seinen Lidern. „Das fragst du noch?“, fragte er mit zitternder heiserer Stimme. Er versuchte sich zu wehren, aber ihr Wort war bindend. „DU HAST MICH GEKÜSST! DU HAST MICH AN DICH GEKETTET!“ Ist ja so, als habe er einen besonders komischen Glauben, bei dem ein Kuss schon wie Sex war. Anders konnte man sich dieses Verhalten wohl kaum erklären. Die Passanten guckten kurz seltsam, aber dann gingen sie wieder ihrer Wege.
Varus musterte sie. So unverhohlenen Zorn, hatte sie bei ihm noch nie gesehen. Dieser Zorn schien alles andere auszulöschen.

Was für ein Dickköpfiger Idiot. Bella starrte ihn an, wie die Kuh wens Blitz. Dann musste sie allerdings lachen. 
"Echt jetzt? Du bist sauer, weil ich dir einen harmlosen Kuss gegeben habe?"
SIE fand das ziemlich witzig, allerdings verging ihr das Lachen, als er immer noch so hasserfüllt auf sie herab sah. 
"Ernsthaft ... das ist wirklich der Grund, das du so sauer bist? Ein Kuss, der nicht mal was bedeutet hat? Ist ja nicht so als hätten wir uns damit direkt verlobt oder so was."
Ihr schien was ei zu fallen und ihr Züge waren plötzlich verunsichert und ein wenig bestürzt. 
"Oder ist es, weil ich eine Frau bin? Stehst du auf Männer?"
Stand ihm ja nicht gerade auf die Stirn geschrieben. 
"Dann tut es mir noch mehr leid."
Sie schien wirklich im Zweifel,w as sie ihm denn so schlimmes angetan hatte.
"Ach komm schon ... Lass uns n paar Arschlöcher einbuchten und Fälle aufklären, dann gehts dir wieder besser. Und heute Abend koch ich was gutes für uns."
Sie zeigte wenigstens guten willen.

Nein tat sie nicht. Ganz und gar nicht, zeigte sie guten Willen! Sie versuchte nicht mal ihn zu verstehen, aber wie konnte sie auch? Konnte er ihr wirklich einen Vorwurf machen? Rational Denken war sonst seine Stärke, aber im Moment… All ihre Aussagen, die das Ganze nur ins Lächerliche zogen machten ihn fast noch wütender. Inzwischen waren sie – da sie weiter gingen – in einem weniger belebten Teil angekommen. Hier würden sie nicht mal ein Taxi bekommen.
„Du machst dir keine Vorstellung, was du mir gerade angetan hast.“ Und jetzt sah sie neben all dem Zorn auch die tiefe Emotion in seinen Augen, die sein ganzer geballter Zorn nicht überdecken konnte. Ihr würde klar werden, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
Er senkte den Blick. Varus würde sich damit abfinden müssen. Diese Hexe… Niemals hätte er geglaubt, dass diese Worte jemals wieder eine Bedeutung hätten. Nie hätte er gedacht, dass dieses sinnlose Gefasel damals IRGENDEINE Bedeutung gehabt hätte. Soweit er es beurteilen konnte, hatte sie es auch nicht absichtlich gemacht. Und jetzt war es zu spät.

Aber genau das war doch nicht ihre Absicht gewesen. Sie hatte keinerlei Ahnung von dem, was Varus war, was er einst tat, was sie ihm angetan hatte. Als er sich nun zu ihr um drehte, sah sie diese tiefen Gefühle in seinen Augen, die nicht der stärkste Hass der Welt überdecken könnte. Es war das traurigste, was sie jemals gesehen hatte. 
"Varus ich ... es tut mir wirklich leid. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich dir angetan habe und ich kann mir auch wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, was an einem einfachen unbedeutenden Kuss so schlimm ist, das du dich am liebsten umbringen möchtest, wie mir scheint. Ich hätte dich fragen müssen ... aber dann wäre aufgeflogen, das ... das ich allein stehend bin. Es tut mir leid. Ich hätte nicht nur an mich denken sollen."
Sie hätte gern gesagt, verzeih mir, aber das wäre vielleicht noch der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen brachte. 
"Lass uns Frieden schließen. Bitte."

Frieden. Etwas, was er niemals hatte erreichen können. In seinem gesamten Dasein nicht. Und jetzt forderte sie es von ihm so ehrlich, so unwissend und so… liebevoll. Er senkte den Blick erneut. „Wie du wünscht…“, sagte er nur leise und seine Gefühle bekämpften sich innerlich. Er rieb sich die Schläfen. Sie hatten Glück. Eben fuhr an Taxi vorbei und er hob die Hand. Sie stiegen ein und fuhren zurück zum Revier.
Varus war ruhig, die Fahrt über und hatte aus dem Fenster gesehen. Auch jetzt war er ruhig. Bella kam mit ihm rein und Specter winkte ihr. „Komm!“ Varus wusste, was los war. Er spürte die Anwesenheit des Mörders. Er ging mit Bella in einen Verhörraum. Dort saß ein Mann, wie ein Schrank. Er wirkte verängstigt, als sie rein kam und suchte nach etwas. Varus war draußen geblieben. Er ging aber hinter den Spiegel. Dort war auch Fred. „Na? Wie ist es?“ Varus sah ihn von der Seite an und der Blick reichte. „SO gut?“ Varus stieß die Luft aus und sagte nichts.

Im Verhörzimmer setzten sich Specter und Bella und Specter sagte: „Also. Mr. Ivans. Sie wollen eine Tat gestehen?“ Er nickte heftig. „Ich… habe Mary Pearson umgebracht. Ich habe sie vergewaltigt und dabei getötet. Ich war ihr Zuhälter und habe sie an die Red Skulls verkauft. Aber ICH habe sie getötet. Es war nicht absichtlich.“ Was es nicht besser machte. Specter sah zu Bella. „Mary Pearson. Die Mutter von Zoey.“
„Bitte! Ich möchte gestehen!“ Fred drübern klappte der Mund auf. Varus musterte den Kerl nur und sagte sonst nichts.

Wie du wünscht ... das hatte er doch vorhin schon mal so gesagt ... doer so ähnlich? Egal ... er wurde ruhiger. Vielleicht hatte er Kopfschmerzen? Das schloß sie nur aus dem Reiben and er Schläfe. Eben fuhr ein Taxi vorbei. Varus konnte es sogar heran winken. Sie fuhren ins Revier, wo Specter sie schon erwartete. Was war denn jetzt schon wieder? Sie sah zu Sam, der immer noch am PC saß und scheinbar nach Verwandten von Zoeys Mutter suchte. Unvoreingenommen dabei zu sein, fiel ihr sehr schwer. Bella malte sich gern aus, warum solche Frauen auf dem Strich landeten. Nun folgte sie Specter erst mal ins Verhörzimmer, wo auch schon ein wahrer Schrank von einem Kerl saß. Er war sichtlich verängstigt. Irgendwie ... waren das in letzter Zeit viele dieser Verbrecher. Bella setzte sich. Die Kameras waren an und auch das Aufnahmegerät lief. Sofort fing der Vogel an zu singen. Bella wusste ja mal gar nicht, was sie dazu sagen sollte. Ratlos sah sie Specter an. In letzter Zeit schien ein Virus zu grassieren, der die Verbrecher Geständnisse aus sich heraus sprudeln ließ. Die Red Skulls waren eine der drei großen Gangs gewesen, die in der vorherigen Nacht ihr Ableben hatten. Bella sah den Kerl noch einmal an. 
"Warum ... warum musste Mary Pearson sterben und das auch noch vor den Augen ihres Kindes! Ich hoffe du schmorst in der Hölle du Abschaum. In einer Hölle in der du auch vergewaltigt wirst ... immer und immer wieder."
Im Knast nicht gerade undenkbar. Wie sehr sie solche Menschen wie den Kerl hier hasste. Selbst Specter sah Bella warnend an. Sie durfte sich jetzt nichts zu schulden kommen lassen, den Kerl nicht an rühren und auch nicht bedrohen, aber sie durfte ihre Wünsche äußern. Wahrscheinlich wusste dieses Stück Dreck auch nicht wer der Vater der Kleinen war. Hoffentlich nicht der Kerl selbst. Bella begann dem Kerl seine Rechte zu verlesen, schob ihm einen Zettel für die Akten hin, auf dem er unterzeichnen musste, das er über seine Rechte aufgeklärt worden ist und einen Block, auf dem er das Geständnis sorgfältig notieren musste. Danach las Specter es ihm vor, um noch einmal sicher zu gehen und schließlich konnte der Kerl abgeführt werden. Was Zoey da mit gemacht hatte ... musste furchtbar sein. Wahrscheinlich musste sie immer unter dem Bett oder im Schrank warten, wenn Mary einen Freier hatte. Bella saß noch immer im Verhörraum. sie hatte die Stirn auf die Arme, die sie auf dem Tisch vor sich verschränkt hatte, gelegt und hätte am liebsten geheult. Tat sie aber nicht. Schließlich richtet sie sich auf, legte den Kopf ind en Nacken und atmete einmal tief durch. Nun erst stand sie auf und verließ den Raum, mit samt der Unterlagen. Ob Sam schon was für sie hatte?

Sam hatte was für sie: „Bella! Keine Verwandten. Mary war selbst eine Waise, die auf der Straße gelebt hatte, als sie aus dem System fiel. Sie geriet auf die Schiefe Bahen, machte sich die falschen Leute zu ihren Freunden und hat sonst keine bekannten sozialen Kontakte.“ Er lehnte sich zurück. Sichtlich vmitgenommen sagte er: „Das arme Kind… die Arme Frau. Manchmal wünschte ich, wir könnten mehr tun.“ Er sah zu ihr auf. Varus kam auch gerade angelaufen und setzte sich auf seinen Stuhl.
Lucy gesellte sich dazu und sagte nun sichtlich verstört: „Äh Leute… Also ich wollte nichts sagen, bis ich nicht sicher bin aber… Also die Gang-Morde… Es sieht fast so aus, als seien die Herzen… nun ja…“ Sie kaute auf der Lippe. „Mit der bloßen Hand.“, sagte sie Tonlos und Sam sah sie ebenfalls verstört an. „Mit der bloßen Hand?“ Lucy ahmte die Geste nach, jemandem das Herz rauszureißen und Sam sah sie ungläubig an. „Was?!“
„Ja! Ich hab mir das nicht ausgedacht! Ist verrückt! Das ist bei einem Menschen schon fast unmöglich zu glauben, aber gleich bei 72! Ich begreife es selbst nicht.“
"Hast du andere DNA gefunden?" Sie schüttelte ratlos den Kopf. Varus schien das kalt zu lassen.

Sam rief ihr gleich zu, was er gefunden hatte. Bella kam zu ihm, legte ihm die Hand auf die Schulter und nickte Stumm. Ja, beide taten auch ihr leid. 
"Wenigstens ... ist Zoey erst mal gut unter gekommen. varus ist so lieb und gibt sich als mein Partner aus ... Sonst werden sie mir Zoey nicht geben."
In dem Moment kam Lucy um die Ecke und verkündete ihre Neuigkeiten. Einmal mehr erstaunte es, wie kalt es Varus ließ. Vielleicht war er aber auch einfach nur immer noch sauer auf sie. 
"Mit der Hand? Wer zum Henker hat denn bitte so viel Kraft so vielen Leuten das Herz raus zu reißen, geschweige denn überhaupt jemandem?"
Das war wirklich unglaublich. 
"Wir haben schon mal den Killer von Mary ... Ist euch mal aufgefallen, das die singen wie die Nachtigallen und alle plötzlich irgendwas gestehen wollen? Was ist mit denen los? Die schreien ja förmlich nach dem Knast."