Kazel Sa Apr 19, 2014 9:57 am
Sie schien gehörig entsetzt, dass Kallen nicht mehr war und dieses Entsetzen verpasste ihm einen neuerlichen Stich. Auch wenn er glaubte, dass er eigentlich nicht mehr in der Lage war etwas zu empfinden, so war er sich doch bewusst, dass diese Wunde niemals verheilen würde. Es gab keinen Tag, an dem er nicht mit seiner lieben kleinen Schwester tauschen würde. Sie hatte das alles nicht gewollt und so viel war schief gegangen… Kazel sah auf, als Eilidh meinte, sie würden sich nun öfter sehen. Ihr blick und ihre Stimme war hoffnungsvoll, ja gerade so, als gäbe es nichts, was sie sich sehnlicher wünschte. Kazel wägte ab.
„Ja…. Ich hoffe es sehr. Schließlich haben wir uns doch etwas versprochen, nicht wahr?“ Er drückte sie noch einmal, hielt sie ganz fest. Was sie nicht sah, war die Tatsache, dass er über ihre Schulter ausdruckslos und vollkommen steril schaute. Erst, als er sie wieder ansah, war sein Blick freundlich und liebevoll. Ja irgendwie glücklich. Es wirkte nicht gezwungen, sondern ehrlich und authentisch. Hätte er gewusst, dass sie ihn jagte, so hätte er sich im gleichen Augenblick in dem er sie umarmt hätte einen Plan zurechtgelegt, sie zu töten. Da das aber nicht so war, würde er sich mit ihr abgeben, wenn es notwendig war und den Schein wahren. Zur Not könnte sie ihm auch dann noch ein Alibi geben, wenn er sich heimlich davon gemacht hätte und sie im Moment bei ihm gelegen hätte. Er beherrschte es im Schlaf sich von schlafenden Personen zu entfernen ohne diese zu wecken. Kazel lächelte und sagte dann: „Also… Ich bin sehr müde von der Reise. Wie wäre es wenn wir… uns morgen Mittag in aller Ruhe treffen? Dann zeigst du mir die Stadt und ich versuche weiter die Sprache hier zu lernen.“ Er sah sie kurz an, hob die Brauen und meinte dann: „Wenn… du Zeit hast, morgen.“ Mit dem Wirt würde er sich später unterhalten. Vorher wollte er sich im Palast einschmuggeln um das Angebot ablehnen zu können, was dieser freundliche Mann ihm gemacht hatte.
Eilidh und er verabschiedeten sich und Kazel erklärte dem Wirt, dass er ins Zimmer gehen wolle und dass er am Morgen sehr früh essen wollte. Der Wort nickte freundlich und gab ihm den Schlüssel. Kazel ging hoch, schlief jedoch nicht, sondern stahl sich ungesehen aus dem Zimmer, indem er durchs Fenster abhaute. Er erkundete die Stadt von den Dächern aus. Bewegte sich wie eine Katze und flog förmlich über die Stadt. Er hatte nicht nur den Auftrag, den Shogun zu töten, sondern auch den ein oder anderen kleineren Fisch. Der Brief kam entweder durch einen Falken oder durch einen Informanten, der es ihm so unauffällig zusteckte, dass er es manchmal selbst kaum bemerkte.
Kazel fand, dass zu viele Aufträge in derselben Stadt, die Chance auf einen Erfolg beim Hauptfall sehr einschränkten, aber er machte die Regeln ja nicht.
Sein Opfer war gerade Heim gekehrt und Kazel stand in der finstersten Ecke de Zimmers. Es war so dunkel, dass man ihn einfach nicht wahrnehmen konnte. Eine Frau lag im Bett und Kazel dachte sich, dass es bessere Zeitpunkte gab, als einen Mann zu ermorden, der neben einer jungen Dame einschlief. Dennoch… Er wartete, bis die beiden fertig waren und war wirklich geduldig. Dass sich die beiden nicht beobachtet fühlten, lag zum einen daran, dass sie mit den Gedanken woanders waren und vor allem damit, dass Kazel einfach gut war. Als der Mann eingeschlafen war, trat Kazel hervor und stieß dem Mann den Dolch durch Kehle und Rückenmark. Eine Schwarze Feder landete neben seinem Kopf und Kazel verließ den Tatort, kam im Zimmer an, verließ dieses und ging zum Wirt. Er verlangte nach Tee und erklärte, dass er Kopfschmerzen habe…