Drakenhorst um 1013 LZ

Drakon wusste erst gar nicht, was Sora meinte, aber dann sprach sie von Flügeln. Er vergaß sehr oft, dass sie dort waren. Er schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Nein. Ich bin kein Engel. So etwas gibt es nicht.“ Sie hatte ihn schon einmal gefragt, woher die Narben stammten und er hatte damals geantwortet, dass er sie von einem Freund habe. Die Wahrheit konnte er nicht sagen. „Das ist passiert, als … Luna fast gestorben wäre.“ Er erzählte ihr, dass sie mal sehr krank gewesen war und sein Freund hatte sie gesund gemacht. Aber er sagte natürlich nichts Genaues. „Ich war in den Dunklen Landen, als ich die Nachricht über ihre Krankheit hörte und ich bin so schnell es ging zurück. Ich war unvorsichtig und nahm keine Rücksicht auf Verluste.“ Er überlegte noch einmal kurz und sagte dann: „Wenn ich es genauer betrachte, wäre ich auch fast gestorben damals.“
Er nahm sich was vom Abendessen und sah Sora an. Er hoffte, dass ihr das reichen würde. Dann zog er das Buch hervor. „Und? Noch wach genug für ein paar lesestunden?“

Sora war ja nicht dumm. Sie merkte, das Drakon nicht genauer drauf eingehen wollte, lauschte aber seinen Worten und war wirklich bestürzt, als er von beinahe Tod seiner Tochter und seinem eigenen erzählte.
"Dann hast du da aber einen wirklich guten Freund gehabt, wenn er dir so geholfen hat."
Sie ließ es gut sein, aß ihr Essen und freute sich, als Drakon sie fragte, ob sie noch fit für Lesestunden war.
"Klar! So schnell bin ich auch nicht kaputt zu kriegen nur bin ich eben körperliche Anstrengungen nicht so sehr gewöhnt. Was bringst du mir denn heute bei?"
Sofort saß sie an ihn gekuschelt und wartete auf den beginn der Stunde.

Drakon erfreute es irgendwie, dass Sora so wissbegierig war, obwohl sie sicher auch schon müde war. Er lächelte und als sie sich ankuschelte stockte er kurz, aber dann bewegte er seinen einen Arm so, dass sie sich richtig ankuscheln konnte und schlug das Buch auf. Er schlug eine Seite auf und sagte: „Ah… Ein „Langer Schatten“.“ Er sah zu Sora, die fast ehrfürchtig die Zeichnung betrachtete. Eigentlich sah es wirklich aus, wie ein Schatten auf dem Boden, der von einer Felsnadel geworfen wurde. Er erklärte: „Diese Wesen warten auf ihre Beute, indem sie einen Schatten imitieren. Sie liegen flach auf dem Boden und kommst du zu nahe, greifen sie an. Sie richten sich auf und wickeln dich ein, aber sie leicht mit einem Schwertstreich zu töten.“ Drakon sah auf die Notizen. „Ich konnte nicht einmal irgendeine soziale Aktion bei ihnen betrachten und auch andere Schattenkreaturen haben sich immer von ihnen ferngehalten.“ Er strich mit den Fingern darüber und dachte an den Tag, als die Wächter ihn zu einem der ihren gemacht hatten. „Ich bin einem begegnet, als ich meine erste Wache als Wächter angetreten hatte. Damals habe ich meinen Kameraden gewarnt, doch der hat nicht mal gewusst, was ein langer Schatten war.“ Drakon musste erneut lächeln, als er daran dachte. Doch auch er war tot. Drakon blätterte um. Er erklärte die nächsten fünf Seiten und es war erstaunlich wie viele unterschiedliche Kreaturen es gegeben hatte. Er brachte ihr etwas bei, was sie eigentlich nicht mehr brauchte und auch Vaelastrasz hörte ihm zu und betrachtete sein Volk das erste Mal aus den Augen eines Menschen. Früher hatte er sich nie darum gekümmert, was Drakon in dieses Buch geschrieben hatte.

Sora lauschte sehr aufmerksam. Sie wollte natürlich auch möglichst viel Wissen auf saugen. Was er ihr bei brachte, war Geschichte, aber eine, die einst gelebt hatte, keine Märchen. Sie betrachtete die zeichnung. Natürlich empfanden Mensche diese Wesen als Böse, wenn sie so handelten und nicht mal andere Schattenkreaturen an sie heran kamen. Sie sah sich das Bild genau an. Das war ein langer Schatten. Als Drakon erzählte, das er einem begegnet war, fan sie es nicht mal ungewöhnlich. Schließlich hatte er dieses Buch geschrieben, die Kreaturen gezeichnet und so weiter. Was sie erstaunlich fand war eher, das die Menschen in einer Festung lebten, direkt am Rande dieses Landes.
"Wurde eure Feste denn oft angegriffen von diesen Wesen?"

Drakon senkte den Blick. Sora stellte da eine sehr interessante Frage, die auch IHN immer beschäftigt hatte. Zumindest später, als er die Arbeit als Späher aufgenommen hatte. „Ich habe früher immer gedacht, dass wir die Menschen vor dem Bsen jenseits der Mauer beschützen mussten.“ Er machte eine sehr lange Pause. „Aber… in all der Zeit. SO lange ich dort lebte und diente, gab es nur einen einzigen Angriff.“ Er sah in die Ferne. „An jenem Tag hatte meine Mutter ihr Bein verloren und ein Konstrukteur hat die Festung angegriffen. Vermutlich, weil sie ihn provoziert hatten.“ Er sah zu Sora und dann zum Buch er blätterte in diesem und schlug die Seite des Konstrukteurs auf. Es war ein Bild gemalt aber daneben waren verschiedene andere Strukturen gemalt, die mit Pfeilen auf verschiedenen Körperstellen zeigten. Diese Kreaturen waren das größte Mysterium gewesen. Und Vaelstrasz hatte stets dazu geschwiegen. Es waren keine Notizen bei diesem Wesen. „Ich habe nie verstanden, wieso sie existieren. Sie haben die Landschaft geformt, aber sie haben keine Siedlungen oder dergleichen gebaut und sie haben zu niemandes offenkundigen Nutzen die Landschaft verändert. Sie sind extrem gefährlich gewesen.“ Drakon sah zu Sora. Er musterte sie. Sie war so erstaunt und interessiert. Ein Gefühl überkam ihn. Aber er konnte es nicht deuten.

Sora staunte enorm über diese Wesen und das, was er ihr berichtete. Ein Konstrukteur. Keine Notizen, aber Drakon wusste, er hat die Landschaft verändert. Kinder hatten immer eine Lebhafte Fantasie aber wollte sie ihn jetzt damit belagern? Sie behielt den Großteil ihrer Gedanken für sich, meinte dann aber:
"Ich hätte sie gern einmal mit eigenen Augen gesehen. Wenn sie das Land verändert haben, haben sie es vielleicht den Bedürfnissen der Anderen angepasst, die eben gerade da durch gekommen sind, oder ... sie haben einfach die Umgebung nicht so verändert bekommen, wie sie es haben wollten."
Nun so viel zu ihrer Theorie. Sie fühlte sich jedenfalls wohl in Drakons Arm und bekam eigentlich gar nicht genug vom Lernen.
"Gab es denn auch friedliche Wesen unter ihnen oder waren alle einfach nur gefährlich?"

Drakon überlegte kurz. „Hmm… Beides. Sie waren an sich friedlich. Sie haben in uns vermutlich nur ihre natürlichen Feinde gesehen.“ Er überlegte noch mal. Oder ihre Beute Na, wenn DU es nicht weißt? Vaelastrasz schwieg. „Einige haben sich an mich gewöhnt gehabt, auch wenn ich ihnen trotzdem nicht zu nahe kommen durfte, aber andere Menschen hätten sie sicher angegriffen. Alle.“ Er blätterte weiter und las ihr noch ein paar Kreaturen vor, ehe es langsam aber sicher zu spät wurde.
Sora schlief in Drakons Armen und Vaelastrasz durfte Wache halten, als auch Drakon einschlief. Schließlich verging auch diese Nacht ereignislos. Drakon wurde früh durch den Drachen geweckt und weckte dann auch Sora. „Es ist Zeit.“ Sie würde sich wundern, warum sie keine Wache hatte halten müssen, aber es hatte auch mal gut getan. Drakon lächelte nur und sagte nichts dazu. Sie liefen den ganzen Vormittag, als Drakon plötzlich sagte. „Still!“ Er blieb stehen und lauschte. Er nahm die Waffe vom Rücken und dann hörte auch Sora es. Etwas rannte auf sie zu. Etwas kleines, welches das Gras streifte. Drakon hatte kaum Zeit sich zu wundern, als er eine vertraute Stimme hörte: „Meeeeeeeeiiiiiiiiisteeeeeer!!!“ Der kleine weiße Drache sprang aus dem hohen Gras direkt auf Drakon zu und krallte sich in sein Hemd. Drakon hatte die Stimme erkannt und Pock so nicht einfach in der Mitte durchgeschlagen, aber er sah vollkommen entsetzt auf den Drachen, der sich an seine Brust kuschelte und dann um ihn herum schlängelte. Drakon ließ die Waffe fallen und packte ihn. Er sah zu Sora, die dem ganzen ungläubig zusah. SIE sah immerhin nur eine schlanke und braun gestreifte Katze, die aufgeregt Miaute.
Nicht DER schon wieder! Mhm… selbe Meinung… Drakon sah Pock enfach an und er quasselte drauf los. „Ich hab euch so vermihihihihist! Ich habe euch verloren und immer wieder bin ich zu falschen Fährten gelangt, aber dann habe ich euch endlich wieder gespürt! Ich bin so schnell es ging gekommen!“ Drakon sah Pock an, der echte Krokodilstränen weinte.

Es fiel Sora immer schwerer zu zu hören. Sie war total erledigt und wollte nur noch schlafen. Schließlich beendete Drakon auch die Stunde, was Sora nur noch am Rande mit bekam. Sie schlummerte friedlich bis zum nächsten Morgen. Sie hatte keine Wache halten müssen, aber Drakon ... er konnte doch nicht die ganze Nacht wach gewesen sein, oder? Ob sie ihn danach fragen sollte? Lieber nicht. Es lief doch gerade so gut. Am späten Nachmittag hörten sie etwas kleines schnell durchs Gras laufen. Ob es was gefährliches war? Sora hielt sich hinter Drakon, der gerade von einer wild maunzenden Katze angesprungen und beschmust wurde. Einen Moment hatte Sora gedacht, das Viech sei krank, oder schlimmer noch Tollwütig, doch das war es nicht. Es schien Drakon zu kennen. Sora begann zu lächeln, lachte schließlich und quietschte, so leise es eben ging:
"Oh mein Gott ist die Süüüüüüß!"
Sie war ja ganz hin und weg von dem Tierchen und schien sich gar nicht beruhigen zu können. Es sah aber auch zu niedlich aus.
"Ich hätte auch gern eine Katze gehabt, die so süß ist,"
entgegnete Sora, traut sich aber nicht, das Tier an zu fassen.

Pock hing nun in Drakons Händen und sagte wehleidig. „Ich habe euch SO vermisst, Meister!“ „Sei still!“ Schon kam Sora um die Ecke, dass sie auch gern eine Katze gehabt hätte und Drakon sah den Minidrachen verdutzt an. „Du bist eine Katze?“ Alter… Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, du hast dich kein bisschen verändert. Aber DAS ändert sich wohl nie, wie? Drakon sah zu Sora und ihm lief der sprichwörtliche Tropfen an der Schläfe herab. „Also… Natürlich ist das eine Katze. Hab sehr lange keine mehr gesehen.“ Er ließ sie einfach fallen.
„Und nun husch, husch.“, sagte er zu dem Tier. Pock sah mit riesigen Augen auf. „Ihr… schickt mich weg?“ Erneut drangen Tränen aus seinen Augen. Drakon konnte ihn wirklich nicht gebrauchen! Er sah auf Pock herab. Leid tat er ihm schon irgendwie.

Sora zog eine Augenbraue hoch. Was stimmte denn mit Drakon nicht. Klar war das da ne Katze. Was sollte das denn sonst sein? Als Drakon das Tier nun fallen ließ und weg scheuchen wollte, schnappte Sora sich das arme Tier doch und hielt es vorsichtig in den Armen.
"Du kannst nicht so herzlos sein sie weg zu schicken. Schau sie dir an. Was wenn die Infizierten sie erwischen? Lass sie uns mit nehmen. ich kümmere mich auch um sie,"
bettelte Sora und sah Drakon mit genau so großen Kulleraugen an, wie die Katze.
"Biiiiiiitteeeeeee!"

Drakon sah Sora an. „Infizierte jagen keine Tiere.“ Sie bettelte ihn an und Drakon sah eine Weile auf die beiden herab. Pock kuschelte sich an Sora und Drakon stieß die Luft aus. Er verdrehte kurz die Augen und sagte: „Fein…. Aber wehe er stört mich!“ Er. Der Kater. Drakon sammelte die Glefe auf und ging dann einfach los. Die „Katze“ miaute und schmiegte sich an Sora, wobei von Drakon vorne nur kam: „Klappe!“

Es war so süß, wie sich die Katze an Sora kuschelte, Verzeihung der Kater. Sora streichelte ihn ganz lieb und fürsorglich. Sie sah deutlich das es Drakon gar nicht behagte, den Kater mit zu nehmen, verstand aber auch nicht, warum er den nicht bei sich wollte. Er war doch schön warm und viel fressen würde er doch auch nicht. Als Drakon endlich zu stimmte, hüpfte Sora vor Freude ein paar Mal auf und ab.
"Danke du bist der Beste!"
meinte Sora Der Kater war wunderschön. Sie gingen weiter.
"Ich hab doch gar nichts gesagt,"
erklärte Sora ganz unschuldig und gab dem Kater einen Kuss auf den Kopf.
"Du kennst ihn, oder? Wie heißt er?"

Drakon wusste, dass das ganz sicher aus dem Ruder laufen würde. Warum nimmst du ihn dann mit? Hab ich eine Wahl? Äh… ja? Drakon schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Nicht du, sondern ER!“ Er schüttelte den Kopf und auf ihre Frage antwortete er nun: „Pock.“ Der Kater sprang aus Soras Armen und lief nun neben ihr her.
„Danke Meister! Ihr seid so großzügig! Ich werde euch nicht enttäuschen!“
„Ja, ja…“, sagte Drakon leicht genervt und ging einfach weiter. Die ganze Zeit schien der Kater zu Mauzen und Drakon schwoll langsam aber sicher die Ader an der Schläfe. Er drehte sich nun irgendwann um und fuhr den Kater an: „Halt endlich deine Klappe!“ Er wirkte ziemlich ungehalten und der Kater war stehen geblieben und sah erschrocken auf.

So? Das Maunzen störte also? Tja aber das war ja nun mal eine Katze und Katzen konnten sich wohl kaum anders mit teilen, oder? Schließlich sprang der Kater auf den Boden und lief, was Sora wirklich erleichternd fand, denn er war nicht gerade ein Superleichtgewicht. Nach einer Weile, der Kater war wirklich erzählfreudig, platze Drakond er Kragen. Sora kniete sich gleich zu dem Kater hin, nahm ihn hoch und tröstete ihn.
"Er meint es nicht so, aber wenn du nicht leise bist, werden uns die Infizierten finden. Sie sind vielleicht dumm wie ein Strohhalm, aber man weiß ja nie. Sei schön still, dann besorge ich dir, sobald es mir möglich ist, eine Schüssel Milch, ja?"
Nun konnte es wohl weiter gehen. Sora ließ den Kater wieder runter und hoffte, er würde nun Ruhe geben.

Drakon sah Sora ungläubig an. Musste sie nun auch noch mit Pock sprechen? Dieser wagte es nun auch nicht mehr auch nur einen Ton von sich zu geben. Sie liefen bis zum Abend und schließlich machte Drakon ein Feuer in einer Höhle und Pock blieb brav am Eingang sitzen. Er wollte den Meister nicht enttäuschen, sah aber immer wieder sehnsüchtig zu ihm und Sora. Drakon stieß unzufrieden die Luft aus. „Komm schon her…“ Sofort kam Pock angelaufen und rollte sich neben ihm zusammen. Als ob Sora hier irgendwo Milch auftreiben würde. Jedenfalls schienen die letzten Tage mit Drakon irgendwie, als hätten sie nie stattgefunden. Er war genauso griesgrämig, wie zuvor. Wirklich enttäuschend.

Sora ahnte ja auch nicht, was sich da hinter dem angeblichen Katzentier verbarg. Das Drakon nun so missgelaunt war, war irgendwie .... nun Sora versuchte heraus zu finden, was sie falsch gemacht hatte. Offenkundig war er nicht wirklich auf sie sauer, sondern auf diesen Kater, aber was konnte der ihm denn schon angetan haben, das Drakon nun so schlecht gelaunt war? Vielleicht sollten sie den Kater in der nächsten Stadt einfach irgendwo als Mäusefänger lassen. Dann wäre Drakon vielleicht nicht mehr so mies gelaunt.
"Was hat er dir getan, das du so schlechte Laune hast?"
Wollte Sora nun wissen.
Die ganze Zeit über warst du gut gelaunt, hast mit mir rum gealbert und jetzt ist es, als hätte sich dein fieser Zwilling an deine Stelle begeben."
Sie rutschte an die Katze heran, legte sich neben sie und legte den Arm um das Tier, wobei sie ihn direkt kraulte und streichelte.

Drakon sah Sora verwundert an. „Bin ich… schlecht gelaunt?“ Ohhh ja. Er sah wirklich verwundert aus. Er sah auf Pock. Irgendwie. Ja es stimmte. Er war mies drauf. Wieso eigentlich. Pock hatte ihm überhaupt nichts getan. „Nein… er hat mir nichts getan.“ Er sah zurück zu Sora. „Ich… tut mir leid. Er erinnert mich… einfach an früher.“ Er sah ins Feuer. Und er redete ohneUunterlass. „Und er ist laut.“ Wobei in der letzten Zeit ja nicht. Er sah ihr zu, wie sie ihn krauelte und Pock wirkte traurig. „Tut mir leid, Pock.“ Er sah nun auf. „Ich will euch nicht unglücklich machen. Viel mehr wollte… ich euch aufheitern.“ Drakn lächelte nun wieder etwas. „Ich weiß…“
Sora musste ja glauben, er sei nun verrückt geworden. „Sagt, Meister… Seid ihr böse auf mich?“ Drakon schüttelte leicht den Kopf. „Ich bin nicht böse. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“ „Kann ich was tun?“ „Nein…“
Und da wären wir. Drakon Dracaris. Offiziell verrückt in den Augen des Mädchens. Drakon hatte vergessen, dass SIE ja nur eine Katze sah. Er wurde etwas blass.

So, der Kater hatte ihm also nichts getan? Als er nun an fing, mit dem Tier zu sprechen, als könne er es verstehen, zog Sora zunächst die Brauen zusammen, hob dann eine wieder, setzte sich auf und wich ein Stück zurück. War er auf Entzug, oder hatte er irgendwas genommen, was ihm jetzt ein paar Halluzinationen vor gaukelte? Sie hatte keine Ahnung, aber es wirkte besorgniserregend ernst, wie er sich nun gab und dann wurde er auch noch blass.
"Sicher ... das du nicht doch was von den Infizierten ab bekommen hast? Vielleicht Sporen eingeatmet oder so was?"
fragte sie vorsichtig.

Was sollte er denn nun dazu sagen? Er senkte den Blick und sagte dann: „Alles… in Ordnung.“ Pock sah SOra an. „Soll ich mich ihr offenbaren?“ Drakon sah Pock wieder an. Wenn er nun wieder zu ihm sprach würde Sora denken, er sei verrückt geworden. Er räusperte sich. „Nein. Alles in Ordnung.“, sagte er nun, was sich ja auch gut auf Soras Frage beziehen konnte. Vaelastrasz seufzte langgezogen. Er bringt nur Ärger! Wird ihn los! Drakon reagierte nicht darauf und
„Ich bin etwas… durch den Wind, Sora. Ich weiß auch nicht. Ich kann es nicht erklären.“ Was sollte er nun auch sonst dazu sagen? Er hasste Lügen. Aber was sollte er schon machen? Er sah zurück ins Feuer. Das Pferd war in der Höhle angebunden. Drakon hatte es die ganze Zeit neben sich geführt, als Sora gelaufen war. Morgen würden sie wieder reiten. Das würde deutlich schneller gehen.
„Schlaf jetzt. Ich passe auf.“ Er hielt aber den Arm leicht zur Seite, sodass sie sich an ihn kuscheln könnte, wenn sie wollte. Pock sah das natürlich auch als Einladung und huschte auf seinen Schoß. Ist doch echt nicht wahr!

Nun wenn er das sagte ... Sora kuschelte sich wirklich bei ihm an, nachdem sich der Kater so schön bei ihm auf dem Schoß breit gemacht hatte und brauchte nun auch gar nicht lange, bis sie ein schlief. Sir träumte von früher, sah aber wieder nur schemenhaft, wer sie trug, dafür waren die Haare und die Stimme wie immer präsent. Auch die ihrer Schwester. Sie waren in einer Hütte und ein Feuer brannte. Ihre Mutter und ihre Schwester packten gerade ein paar Sachen. Als sie fertig waren, löschte Mutter das Feuer, während ihre Schwester sie auf die Arme hob und mit nahm. Sie hatten es recht eilig, doch ehe sie heraus finden konnte, wovor sie weg liefen, wurde sie schon wieder wach. Sie lag in Drakons Armen, was sie sofort wieder beruhigte. Er war wirklich schlecht gelaunt gewesen. Vielleicht gab es sich ja jetzt wieder. Am besten sie machte schon mal Frühstück während .... moment warum schlief er? Konnte die Katze etwa auch Wache halten? Eigentlich wurde er doch sofort wach,wenn sie auf wachte und sich bewegte. Er atmete, was Sora wirklich beruhigte. Sie stand auf und machte schließlich das Frühstück.

Ja normaler Weise wurde er immer sofort wach. Wieso jetzt nicht? Da er aber atmete machte sich Sora keine Gedanken. Sie machte Frühstück und Pock hob das Köpfchen. Er hatte keine Wache gehalten. Er hatte auf seinem Schoß geschlafen. Er sah nun hoch und zu Drakon, dann zu Sora. Dann wieder zu Drakon. „Alles in Ordnung, Meister?“ Doch dieser antwortete nicht.

Drakon sah sich um. Träumte er? Er blickte auf die weite Ebene. Es war 14 Jahre her, das er das letzte Mal in seiner Seelenwelt gewesen war, weshalb er sie natürlich nicht als solche erkannte. Zumindest erst Mal. Er stand auf einem Platz. Alles um ihn herum war zerstört. Tiefe Furchen waren auf dem Boden. Löcher von entwurzelten Bäumen waren zu sehen. Der Himmel war Schwarz und der Boden trist und grau. Er sah sich um.
„Was ist das hier?“, fragte er sich selbst. Er hockte sich hinab und strich mit den Fingern über den Boden. „Hm.“ Drakon stand wieder auf und lief weiter. Er kam zu einem großen Gebäude und langsam dämmerte es ihm. Es war der Käfig. Es war der Käfig in den sich Vaelastras zuletzt eingesperrt hatte, diesen dann aber zertrümmert hatte, als man das Ritual an ihm durchgeführt hatte. „Ach du…sch…“ Er sah sich noch einmal um. DAS hier war seine Seelenwelt? Unglaublich… Er rief aus vollen Lungen: „VAELASTRASZ!“

In der Realität wurde Drakons Haut ganz langsam blasser. Pock schnupperte an ihm und stupste sein Gesicht an. „Meister?“ Er wartete noch mal, dann rief er lauter: „Meister!!“

Sora bekam erst gar nicht mit, das etwas nicht stimmte. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, das Frühstück her zu richten, doch als der Kater auf schrie, sah sie sofort erschrocken zu Drakon. Er atmete, aber er wurde immer blasser. Sofort eilte Sora mit dem Frühstück zu ihm, stellte es ab und kniete neben ihm. Sie betrachtete Drakon, traute sich fast nicht ihn zu berühren, doch schließlich musste sie ihn irgendwie wecken. Sie rüttelte ihn sacht, ind er Hoffnung, er würde auf wachen, doch nichts geschah. Sora versuchte es mit einer Ohrfeige, doch auch die hatte keinerlei Sinn. Schließlich wurde sie panisch. Sie rüttelte ihn erneut, hämmerte mit den Fäusten auf ihn ein, während ihr Tränen über das Gesicht liefen.
"Drakon! Drakon lass mich nicht alleine!"
sie wusste nicht, was sie machen sollte, also ließ sie sich schließlich auf seine Brust sinken, weinte und flehte ihn an, nicht zu sterben.

Einen Moment geschah gar nichts, aber dann hörte Drakon den Flügelschlag des Drachen. Er sah immer noch Furcht erregend und Respekt einflößend aus und Drakon überkam kurz ein Hauch der Furcht, als der Drache landete. “Drakon! Was machst du hier?!“ Bei näherem Hinsehen sah er etwas kleiner aus und irgendwie mitgenommen oder gar irgendwie krank. Drakon sah ihn an. „Dasselbe könnte ich auch fragen! Und… Was ist hier passiert?“ Vaelastrasz sah sich kurz um. “Was hier passiert ist? Ja glaubst all das ging Spurlos an dir und mir vorbei?“ Drakon senkte den Blick und meinte dann: „Unwichtig. Ich habe keine Ahnung, wieso ich hier bin! Ich wollte das auf jeden Fall nicht!“ Vaelastrasz ging kurz auf und ab und dann sagte er: “Du musst sofort zurück! Du stirbst!“ Danke für die Neuigkeit. „Wie?!“

In der echten Welt hatten Soras Rufe und Pocks Gejammer jedoch genau eins zur Folge gehabt: Sora hörte sie. Infizierte. Keine Klicker, aber neu Infizierte schrien und rannten offenkundig auf die Höhle zu. Pock schreckte hoch. „Oh nein…“, sagte er leise und sprang vor Drakon und Sora, um sie zu beschützen.

Sora war verzweifelt. Sie hatte gar nicht mehr an die Infizierten gedacht, als sie so weinte. schließlich hatte sie ja auch in Drakons Oberteil geweint, jedoch leider nicht gerade leise wie sie jetzt fest stellte,d a der Kater von Drakons Brust sprang. Sora zog ein grimmiges Gesicht, als sie merkte, was vor ging, zog ihren Dolch und sah grimmig zum Höhleneingang.
"Lebend bekommt ihr uns nicht,"
zischte sie und machte sich bereit, die Infizierten an zu greifen.

Pock rannte auf den Höhleneingang zu und schon rannte der erste Infizierte herein. Er fixierte sich auf Sora, aber Pock brachte ihn zu all, als er mit seinen messerscharfen Zähnen die Achillessehne durchbiss. Der Infizierte fiel und sofort fiel Pock den nächsten an. Er sprang ihm an die Kehle und riss diese heraus, weshalb auch dieser zu Boden sackte und gurgelnd noch einen Moment versuchte weiter zu kriechen. Es kamen noch mehr. Drei rannten in die Höhle eine bekam Sora zu packen und warf sie um, weshalb Pock direkt angerannt kam und auf dessen Rücken sprang und diesen mit seinen Scharfen Krallen in Stücke riss, doch das schien ihn erst Mal nicht zu kümmern. Er wollte immer wieder in Soras Gesicht beißen. Pock verbiss sich in dessen Nacken.

“Drakon! Du musst zurück! Konzentriere dich! Versuche den Pfad zu öffnen!“ Drakon schloss die Augen er bekam Panik. Er versuchte es ja wirklich, aber irgendwie hing er hier fest. „Es klappt nicht!“ Vaelastrasz sah in den Himmel. Er merkte, was dort draußen vor sich ging. „Vaelastrasz! Hilf mir!“ Selbiger versuchte es ja auch, aber aus irgendeinem Grund wollte es nicht gelingen! “Sora! Sie wird angegriffen!“ In Drakon kroch die nackte Angst hoch. Was zum Teufel war los?! „Du musst gehen!“ “Drakon…“ Panisch rief er nun: „Ich befehle es!“ Vaelastrasz knirschte mit den Zähnen. Dann flog er in den Himmel. Drakon wurde aus der Seelenwelt katapultiert und fand sich über seinem Körper wieder er sah zu Sora. Hilf ihr!
Vaelastrasz erhob sich und sofort sprang er nach vorne. Er packte Pock und zerrte ihn von dem Infizierten, den er ebenfalls packte und gegen weitere dagegen warf. Dann machte er förmlich Hackfleisch aus ihnen. Drakons Wangen waren Schuppenbedeckt und die rot glühenden Augen Vaelastrasz‘ fixierten den letzten, der auf ihn zu rannte, dann aber zu Sora abdrehen wollte. Aber Vaelastrasz packte ihn und riss ihm einfach den Kopf ab. Dann wendete er den Blick zu Sora, die dort auf dem Boden saß. Sie schien unverletzt.