Schicksal oder Zufall?

Das Vater und Sohn sich immer so uneins sein mussten. Elariel war schon im Begriff selbst zu gehen, als Valas dann doch endlich mal los ging. Jin beobachtete das ganze und hörte ihn fluchen. Dann war er weg. es dauerte nur einen Moment, ehe die Leiche des dritten Dunkelelfen auf dem Dach herunter fiel, Jin wieder herunter kam und Valas sich den Kerl in der Gasse vor nahm. Wenn jetzt noch Dunkelelfen da wären, würde die sich auf was freuen können. Alle drei schlichen ins Haus. Elariel blieb oben an der Tür, um eventuelle Feinde auf zu halten. Valas suchte scheinbar nach dem letzten Dunkelelf und Jin suchte die Mädchen.

Aideen konnte deutlich hören, das da draußen irgendwas war. Es war sehr leise, aber ihre feinen Ohren nahmen es wahr. Jin ... das musste er einfach sein. Jemand zog ihr den Sack vom Kopf und sie erkannte ihren Retter. Dann war Cana dran. Sie wollte nicht weg ohne ihre Sachen und Aideen musste zugeben, sie wollte ihre Tasche auch wieder haben. Allein der Kräuter wegen. Die Tasche selbst war ihr nicht so wichtig wie der Inhalt, wenn gleich ihre Tasche immer alles perfekt beherbergt hatte. Langsam stand sie auf. Sie wussten ja nicht, wie viele hier waren. Immerhin waren sie betäubt worden, als sie hier her gebracht wurden. Wo ihre Sachen waren, wussten sie auch nicht.

“Los jetzt!”, sagte Jin so leise und Cana schüttelte den Kopf. “Ich will nicht ohne das Messer! Und Aideens Tasche!” Jin wollte zusammenbrechen. Ob sie eine Ahnung hatte, wie es ihm ging? Konnte sie nicht EIN Mal etwas Rücksicht nehmen? Schlimm dieses Mädchen! “Dann bleib eben hier!”, sagte er ungeduldig und ging schon voran.
Elariel war oben an der Tür oben am Hauseingang. Es schien alles ruhig, aber dann hörte sie, wie in der Richtung in der Valas verschwunden war Lärm war. Valas musste gerade gegen den letzten kämpfen. Sie fegte um die Ecke, um ihm zu helfen.
Unten machte Jin die Kellertür leise auf und konnte ebenso noch den Arm heben, um einen Dolch abzuwehren. “Aber, aber…”, sagte der Dunkelelf und Jin sprang ein bisschen zurück. Er hatte sich nicht verletzt, da er den Arm des Angreifers abgewehrt hatte und nicht das Messer selbst. “Ein Dunkelelf, der einen Menschen retten kommt. Was es nicht alles gibt.” Nun… das waren vermutlich normale Sklavenhändler, die es nicht auf ihn abgesehen hatte. Wenigstens was. Jin funkelte ihn an. “Lass uns gehen!”, sagte Cana und der Elf fragte: “Und wieso sollte ich das tun?” Sie grinste. “Ganz einfach! Dein König steht vor dir.” Jin sah erschrocken aus und fauchte: “Cana!” Der Elf lachte und sagte: “Ein lustiges kleines Geschöpf bist du, Mädchen.” Jin griff ihn an, doch er wehrte ihn ab. “Und du? Ein Assassine… was scheren dich diese beiden? Lass uns einfach unserem Geschäft nachkommen, und wir lassen dich und deinen Freund gehen.” Er meinte zweifellos Valas. “Ausgeschlossen.”, sagte Jin. Verdammt, sah er doppelt? Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. “Dann wirst du hier sterben. Dunkelelfen verkaufen sich ziemlich schwer… aber das weißt du sicher.” Er grinste und Jin sagte: “Schöne Grüße an die Königin…” Er deutete erneut einen Angriff an, zog dabei aber an der Seite vorbei und rammte das Messer in die Seite des Elfen, der zwar auch nach Jin schlug, er sich aber weg duckte. Dann zog Jin das Messer einmal nach vorn und schlitzte den Bauch des Kerls einmal komplett auf. Er starb noch an dem Schock, ehe er auf dem Boden aufkam. Cana sah die Innereien heraus quillen udn ihr wurde so schlecht, dass sie sich übergeben musste. Jin sah zu ihr zurück. Oh nein, das hatte er nicht gewollt, aber er hatte nun mal nur eine Hand frei. Er suchte Aideens Blick, um zu sehen, wie es IHR dabei ging.

Während dessen wehrte sich Valas gegen zwei Dunkelelfen, die ihm das Leben schwer machten.

Da waren die wohl doch nicht nur zu Dritt gewesen. Elariel hörte den Krach und ihr war klar, das Valas alleine es schwerer hätte, als mit ihr zusammen. Wenn sie gemeinsam kämpften, dann waren sie einfach unschlagbar. Sie hatte so viel magisches Potential, welches sie nie ganz ausgeschöpft hatte und auch in heiklen Situationen nicht gebraucht hatte. Auch dieses Mal würde sie nur dann bis zum Äußersten gehen, wenn sie keinen anderen Weg mehr sah. Als sie um die Ecke kam, schon direkt ein Feuerball auf einen der Dunkelelfen zu und grillte ihn. Das schöne an diesem magischen Geschoss war, es brannte nur das, was auch getroffen wurde. Das haus würde nicht abfackeln. Der Dunkelelf wand sich am Boden, doch die Wucht des Aufpralls allein, hatte ihn schon ziemlich betäubt und so zuckte er mehr als das er sich wand.
"Kann ich dich nicht wenigstens einmal allein lassen?"
fragte sie, während sie interessiert zusah, wie er mit dem anderen Dunkelelfen fertig wurde.

Aideen hatte die Augen geschlossen und zur Seite gesehen, ehe die Gedärme platschend zu Boden fielen. Sie versuchte Cana noch die Augen zu zu halten, doch das klappte gar nicht.

So viel zum Thema rein raus und das möglichst leise. Jin schupste den Toten seitlich die Treppe herunter und sagte hölzern. “Passt auf sein Blut auf… Er nahm nun Canas Hand und ging mit ihr voran. Aideen würde so folgen müssen. Oben angekommen hörte Jin schon den Kampf.

Valas sah den Feuerball im Augenwinkel und nutzte die Überraschung des anderen aus, um ihm einen herben Schlag zu verpassen. Anschließend vollführte er eine Drehung und rammte ihm das Messer in die Brust und durchs Herz, was den Elfen sofort tötete. Es sah elegant und geschmeidig aus. “Haha. Ich hätte die beide fertig gemacht!”, grinste er und sah an ihr vorbei, wo Jin gerade mit cana und Aideen ankam. SIe wandte sich nun auch endlich aus seinem Griff und sagte ungehalten: “Ich gehe nicht ohne unsere Sachen!” Jin knirschte mit den Zähnen und sah zu seinem Sohn und Elariel. Er war sowas von geladen, dass man ihn nun besser nicht noch mal ansprach. Er sagte nur: “Kümmert euch darum!” Dann sah er zu Aideen und sein schneidender Blick war … beängstigend. “Komm!” blaffte er sie an. Valas hob eine Braue. Sie sollten sich wohl um Cana und ihr Hab und Gut kümmern. “Danke für die Rettung!”, blaffte Cana unzufrieden udn Jin blieb stehen. Er wollte am liebsten jetzt wirklich explodieren.

Das war dann wohl alles andere als leise. Sie gingen hinauf, vermieden es ins Blut zu treten und machten sich schnellstens auf den Weg, die Andren ein zu sammeln. Cana hatte sich übergeben und sie war sauer, weil ihre Sachen weg waren. Aideen war einfach nur dankbar, das sie gerettet wurden und Jin wieder frei war. Natürlich wollte Cana ihre Sachen haben, aber deshalb musste sie sich nicht gleich so verhalten. Elariel sah die drei an. Jins Miene war düsterer als alles, was man bisher gesehen hatte. SIE würde sich nicht mit ihm anlegen wollen. Selbst Aideen sah nur auf den Boden, als wisse sie genau, was sie angestellt hatte.
"Schon gut. Wir kaufen auch gleich ein. geht zum Schiff wir räumen hier auf. Nicht das noch jemand auf die Idee kommt sich was von deren Blut ab zu füllen."
Elariel sah zu Cana.
"Geh. Wir bringen eure Sachen schon mit."
Als die Drei raus waren, warf Elariel noch ein paar Feuerkugeln um die Leichen zu verbrennen. Auch die von draußen mussten verschwinden. Besser sie wurden verbrannt, als das noch jemand ihr Blut als Gift missbrauchte. In den falschen Händen wäre das fatal. Auch die Sachen der Beiden Damen fanden sie ausgebreitet auf einem Tisch, Die Tasche war geöffnet, aber nichts entnommen worden. Alle Leichen waren beseitigt, also auch im Keller und nun hieß es einkaufen, damit sie so schnell wie möglich wieder weg kämen.

Cana wollte lieber bei Valas und Elariel bleiben und Jin würde nicht diskutieren. Er ging nun einfach los und Cana sah ihm nach. Was hatte ER denn bitte für eine Laune? gemeinsam fanden sie also auch was sie gesucht hatten und räumten hier auf. Jin lief schweigend zum Schiff und würdigte niemanden auch nur eines Blickes. Er achtete trotzdem darauf, dass Aideen folgte. Am Schiff angekommen ging er einfach zur Kabine, schwarte die Tür hinter sich zu, sodass das Glas klapperte und legte sich aufs Bett.
Raze sah ihm nach, musterte Aideen und fragte: “Was hat DEN denn gebissen?” Für ihn war das alles ja gar nicht bekannt, was geschehen war. Vielleicht war Jin nur sauer, dass er festgenommen worden war. Wer wusste schon, was im Kopf dieses Mannes vorging?

Valas und Elariel gingen mit Cana durch die Stadt. Luxia hielt sich währenddessen bei Aideen auf, um sie ein wenig zu trösten, falls der Bedarf da war. Der Karren von Jin und Valas stand da noch am Markt. Jedoch hatten sich wohl schon verschiedene Leute hier bedient. Valas seufzte und Cana war auch etwas in sich gekehrt. Sie verstand nicht, was sie verbrochen hatte, dass Jin SO sauer gewesen war. Es war ja nicht so, als habe sie sich absichtlich fangen lassen...

Keine der Beiden konnte wissen, wie sehr sich Jin um sie sorgte. Allerdings verstand er ja auch nie, das sie sich um IHN sorgten und deshalb in solche Situationen gerieten. Wie auch immer. Aideen folgte Jin, ohne auch nur auf zu sehen. Ja, sie war traurig und sie wusste, es war mit ihr Verdienst, das er so wütend war und wieder konnte sie sich ihm nicht erklären. Warum sie sich bisher verweigert hatte die Handelssprache zu schreiben? Nun sie mochte die grobe Art der Schreibweise nicht, auch wenn man sie dann besser verstand. Abgesehen davon waren ihre Rezepte, die sie Cana anvertrauen wollte, nicht für andere Bestimmt, als für die aus dem Volk der Elfen. Die Menschen bräuchten diese Mittel natürlich auch, aber Elfen hatten eine ganz besondere Bindung zur Natur. Eine die niemand ausser ihnen verstehen konnte. Auf dem Schiff angekommen, setzte Aideen sich auf das Sacksofa von Raze. Er würde hoffentlich jetzt nicht deswegen beleidigt sein. Aideen wusste, er hätte nicht gewollt, das sie allein ging, aber was hätte sie tun sollen? Als Cana die Frau angesprochen hatte, war es zu spät um zu kehren. Aideen sah Raze an und dann zur Kajüte. Sie wies auf die Kajüte, machte ein wütendes Gesicht, welches wohl eher ein grimmiges Tier darstellen sollte und wies dann auf sich selbst. Jedenfalls glaubte sie, er sei auf sie wütend. Dan wies sie erneut auf die Kajüte und dann auf den Arm und ahmte ein schmerzerfülltes Gesicht nach. Er würde schmerzen haben, das stand ausser Frage.

Elariel und Valas sammelten die Sachen von Cana und Aideen ein, verließen das Haus und suchten nach dem Karren, den sie teils geplündert wieder fanden. Gemeinsam kauften sie ein, was sie noch brauchten und gingen dann zurück zum Schiff, wo sie eine sehr nieder geschlagene Aideen bei Raze und Ari vor fanden.

Raze folgte ihren Ausführungen und er glaubte sie zu verstehen. “Warte was? Er ist sauer, weil du ihn retten wolltest?” Er wusste ja nichts von ihrer Entführung. Er schüttelte verständnislos den Kopf und sah zur Kajüte. Jetzt zu fragen, wo die anderen waren, war sinnlos. Luxia, die ja immer noch auf Aideens Schulter saß sagte: “Nein, nicht ganz. Aideen und Cana sind entführt worden. Und er ist wütend, weil Cana ihn so angemotzt hat und es überhaupt notwendig war, Aideen und Cana zu befreien. Sie ist bei den anderen mit einkaufen.” Raze sah auf Aideen und Luxia herab. Und nein, er war nicht beleidigt, dass sie auf seinem Sofa saß. Er verschränkte die Arme und fragte: “Ihr seid entführt worden?” Luxia nickte traurig. “Na sicherlich doch nicht absichtlich?” Sie schüttelte den Kopf. “Hm! Der sollte mal lockerer werden.” Aber eigentlich kümmerte es ihn auch nicht wirklich. Er setzte sich nur neben Aideen, weil sie ja mit auf seinem Sofa saß und las weiter in seiner Geschichte. Luxia sah zur Kajüte. Ja… er hatte ganz sicher Schmerzen.

Valas kam mit Elariel und Cana zurück und schaffte den Proviant und den Rest eingekauftes mit. Er sagte lächelnd: “Alle Mann an Deck!” Valas hatte nämlich Geschenke gekauft. Raze sah auf und Valas hatte einen Beutel dabei. “Hier, das ist für dich, Schiffswächter!” Er meinte Raze, der ihn mürrisch anschaute, aber als Valas ihm Bücher mitgebracht hatte, war seine Laune gleich wieder oben. Er nahm sie ihm aus der Hand und inspizierte sie gleich. Er sagte nicht mal Danke. “Das ist für dich, Ari.” Er hatte ihr ein schönes, violettes Tuch besorgt, was sie um ihre Hörner Binden könnte, anstatt immer nur diesen Umhang tragen zu müssen, der sie ganz versteckte. “Probier es an!” Sie machte es und Valas lächelte: “Sieht toll aus!” Cana stimmte lachend zu und Valas packte weiter aus: “Und hier haben wir was für die liebe Aideen.” Er holte eine kleine Sammlung seltener Kräuter hervor, die wirklich schwer zu kriegen waren.” Die Kräuterfrau sagte, dass eine gute Heilerin was damit anzufangen weiß. Ich selbst kenn mich da aber nicht wirklich aus.” Tatsächlich würde sie damit eine Mixtur zusammenmischen können, die viel reiner und ohne Nebenwirkungen für einen traumlosen Schlaf war. SIe würde viel davon herstellen können udn Jin so eine ganze Zeit versorgen können. Außerdem würde sie noch stärkere lindernde Schmerzmittel und Salben herstellen können und vieles mehr. Valas hatte ein halbes Vermögen gelassen. WIe immer wollte er wohl für eine bessere Stimmung sorgen. “Das hier ist fr dich Cana.” Es war ein ähnliches Kleid, wie Jin es ihr schon einmal gekauft hatte und sie strahlte ihn an. “Oh vielen DANK!”, sagte sie. Dann zauberte Valas eine kleine Schachtel hervor. “Luxia.” Sie sah auf und schwirrte heran. “Ich auch?”, fragte sie und Valas sagte nachdrücklich: “Selbstverständlich!” Er öffnete die Schachtel und darin war eine kleine Frucht. “Ich weiß nicht, ob sie mich über den Tisch gezogen haben, aber…” “Eine Sternenfallfrucht!”, sagte sie ganz aus dem Häuschen. Sie schnappte sie und biss direkt hinein. Sie fühlte sich augenblicklich stärker und so frisch wie nie. Die Frucht würde Luxias Fähigkeiten steigern. Vielleicht würde sie bald ein wenig mehr Magie beherrschen. Dann sah er zu Elariel. “Tja und für dich, meine kleine Lieblingsfee ist mir nicht wirklich etwas eingefallen.” Valas hatte beim Einkaufen sehr über die ganze Situation nachgedacht und wie schnell alles vorbei sein könnte. “Deshalb habe ich beschlossen, dir das beste auf dieser Welt zu schenken.” Er hatte eine einzelne Blumen aus dem Sack geholt und nahm Elariels eine Hand. “Mich.” DIe Blume hatte eine mitternachtsblaue Blüte und einen Sternförmigen Kelch. Sie galt bei den Elfen als Symbol der ewigen Treue. “Willst du den Rest deines Lebens mit diesem Elf hier verbringen?” Er sah sie liebevoll und doch ein wenig nervös an. ER fragte Elariel nach dem elfischen Bund.

Aideen wusste, wie sehr es Jin störte, wenn sie ihm nach lief, aber er verstand sie eben nicht. Nun saß sie bei Raze und lehnte sich an ihm an. Er sollte doch auch merken, das er zur Gruppe gehörte. Es war gut, das Luxia auch da war und das ganze klar stellte. So musste Aideen nicht ewig lang alles zu erklären versuchen. Vielleicht müsste sie doch mal die Handelssprache in Schriftform lernen, aber bisher hatte es doch auch so geklappt. Sie wollte nicht mit einer Tafel oder ständig mit Schriftzeug umherlaufen um sich verständlich zu machen. Sie hörte den karren, der da die Rampe hoch gezogen wurde und schon sah sie Valas und Elariel mit Cana. Valas nahm einen Beutel vom Karren und verteilte Geschenke. Sie alle freuten sich sehr. Gerade auch Ari, weil sei nun ihre Hörner nicht mehr unter dem Umhang verstecken musste. Aideen stand auf, schloß Valas in die Arme und drückte ihn. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand in den Gemeinschaftsraum, der nun für so ziemlich alles missbraucht wurde. Hier bereitete sie auf dem Tisch alles vor um gute Mittel her zu stellen. Diese Kräuter ... sie hatten zum Teil noch Samen, die Aideen sorgsam verpackte und in ihrer Tasche auf bewahrte. Wenn sie Heim käme, würde sie sie in ihrem Tal anbauen.

Elariel bekam die wohl größte Überraschung. Sie war völlig überrumpelt, lächelte dann aber, nahm die wunderschöne Blume an un sagte:
"Es gibt niemanden, mit dem ich mein Leben lieber verbringen möchte. Ja ... ich möchte mein Leben mit dir verbringen und die Ewigkeit danach."

Wie kompromisslos und schnell sie zu stimmte. Valas wusste, das jedes ihrer Worte ernst gemeint war. Todernst. Sie würde ihm überall hin folgen und er würde es ihr gleich tun. Solange sie nur zusammen waren, würde alles gut gehen. so viel war sicher. Sie legte ihre Hände an die Blume und Valas umschloss ihre mit den seinen. Es war besiegelt. Ein Fest würden sie feiern können, sobald sie etwas Ruhe hatten.
Aideen verschwand gleich nach unten und Raze musterte Ari, die sich sehr über das Tuch freute. Er sagte nur scheinbar beiläufig: “Ich finde es grässlich.” Er hatte mal gesagt, dass er ihre Hörner mochte. Vielleicht reagierte er deshalb so. Cana stürmte gleich unter Deck und zog sich um und so waren alle beschäftigt.
Jin hatte natürlich jedes Wort gehört. Valas… er gab sich so viel Mühe, die Stimmung oben zu halten und Jin war ihm dankbar dafür. Ständig machte sich Jin über die Lage gedanken und plante schon im Voraus alle Eventualitäten der neuen Reisebedingungen ein und es ärgerte ihn maßlos, wenn etwas nicht nach Plan verlief. SIe würden heute nicht mehr ablegen, weshalb sie einen Tag im Verzug waren. Das würde eventuelle Wetterlagen oder Handelsrouten beeinflussen, die er sich vorher angeschaut hatte. Jetzt musste er wieder umplanen und… Er legte sich die Hand auf die Stirn. Wusste dieser Haufen überhaupt, was eine kleine Unregelmäßigkeit in der Planung anrichtete? Jin blieb einfach liegen. Es war nicht nur die Schuld seiner Crew… er hatte sich auch gefangen nehmen lassen und so alles verzögert, aber DAS hatte er eingeplant, denn er wusste, dass viele Menschenvölker seinesgleichen gerne verhafteten oder direkt versuchten zu töten. Jin hatte einen Tag verspätung von vornherein berücksichtigt, aber schade war es trotzdem wirklich JEDES verdammte Mal die Ausweichroute zu nehmen. Vielleicht sollte er gar nicht mehr planen? Dann konnte auch nichts schief gehen. Und diese verdammten Schmerzen! Er schlug neben sich mit der Faust aufs Bett. Er sah auf den Arm und seufzte. Er wollte gerade wirklich niemanden sehen. Trotzdem klopfte es nun an der Tür. Valas…
“Was ist?”, fragte er nur etwas gereizt. “Ich hab auch was für dich. ich denke, du hast das draußen mitbekommen, wie?” Jin sah zu Valas herüber. Er stellte ihm das Geschenk einfach auf den Tisch. Dann verkrümelte er sich wieder und Jin war überrascht, dass er ihn nun nicht damit nerven wollte. Valas hatte schnell wieder zu seiner Liebsten gewollt und außerdem hatte er keine Lust auf die Laune seines Vaters.

Wer hatte schon die Lust Jin so zu genießen? Aideen wäre da wohl die Einzige, die es sich trauen würde, ihm länger unter die Augen zu treten. Sie würde als erstes ein wirklich hochwertiges Mittel zubereiten, welches sie Jin so bald wie möglich geben wollte. Das schöne daran war, das sie es konzentriert herstellen konnte und so lange Zeit Vorräte davon hatte. Unverschlossen würde es nicht sehr lange haltbar sein, aber bei dem Bedarf, den allein Jin hatte, wäre das kein Problem. Zeitgleich konnte sie den Sud und die Reste für Salben benutzen die Schmerzen linderten, aber auch die Heilung begünstigten. Während die Zutaten kochten, legte Aideen einen ganz besonderen Samen in ihre Hand. Er war so selten, wie der Samend er Sternbäume. Eigentlich sogar ein naher verwandter der seltenen Bäume des Sternenvolkes. Aideen legte ihre Hand auf ihn und ließ ihn langsam sprießen. Er würde wunderschön werden. Ihre Gedanken zeigten dem Spross, wie er wachsen sollte, wenn er ihre Bitte denn erhörte. Wenn nicht, würde sie ihn wieder weg packen und ihn aufheben, bis sie einen geeigneten Ort für ihn gefunden hätte. Der Spross kam ihrer Bitte allerdings nach und so hielt Aideen das Ergebnis später in Händen, glücklich das es geklappt hatte.

Elariel war wirklich glücklich. Damit hatte sie so schnell noch gar nicht gerechnet, aber sie wusste, es gab niemand andren mehr, der ihr Herz haben könnte. Es gab nur diesen einen Elfen, der es ihr längst gestohlen hatte.

Ari sah Raze an.
"Ich finde es schön. Ausserdem ... es ist doch nur für die Städte, wenn ich was besorgen muss. Schließlich möchte ich nicht wegen der Hörner entführt und als Kuriosität bei einem Zirkus landen. Ach ... und da fällt mir auch gerade ein ... Das Amulett, welches du mir gegeben hast ... es ist wunderschön und ich würde es gegen nichts in der Welt eintauschen wollen."
Sie lächelte ihn an. Er trug ebenfalls eins und es verband sie. Sie würde sich nach etwas anderem Umschauen müssen.

Raze sah zu Ari herüber. Sie rechtfertigte sich für das Tuch… Nein, sie erklärte ihm, wofür sie es brauchte. Es stimmte. Wenn sie nicht bei ihm war hatte er immer sorge, dass sie jemand wegschnappen könnte. Nicht, dass er es nicht mitbekommen würde, aber es wäre dennoch nicht in Ordnung. Dann sagte sie etwas zu dem Amulett und dass sie es niemals eintauschen könnte. Raze schnaubte einmal belustigt und sagte: “Du könntest es auch gar nicht eintauschen.” Denn es saß fest und ließ sich auch nicht abreißen.

Jin betrachtete unterdessen das Geschenk. Er war etwas argwöhnisch. Was mochte Valas ihm besorgt haben? Er brauchte doch auch gar nichts. Wollte er überhaupt ein Geschenk? Nun ja… Geschenke konnte man nicht wirklich ablehnen. Man konnte sie nur ungeöffnet lassen oder sie wegschmeißen. Jin sah zur Tür. Er tat dem Jungen Unrecht. Er versuchte wirklich alles, ihn zufriedenzustellen, die Stimmung hochzuhalten und als Puffer für Jins Laune zu dienen und Jin wusste das auch. Er ging so selbstverständlich damit um, dass er oft auch vergaß, wie sich Valas fühlen musste. Er schloss die Augen und packte das Geschenk schließlich aus. Es war ein Satz perfekt ausbalancierter Wurfmesser. Er hatte in letzter Zeit einige Verloren. “Ach Valas…” Er entdeckte in dem Säckchen jedoch noch etwas zweites. Ein kleines Fläschchen. Auf dem Schildchen stand: Gute Laune. Valas musste es geschrieben haben. Dahinter war ein Gesicht gemalt, welches sehr fröhlich aussah und Jin überkam mit einem Mal so eine Gefühlswelle, dass er sich arg zusammenreißen musste, nicht loszuheulen. Sie alle. nicht nur Valas. Sie alle wollte, dass es ihm gut ging, wollten ihn entlasten und schafften in ihrer Naivität und ihrem nicht vorhandenen Gefahrenbewusstsein nur das Gegenteil. Aber es zählte doch eigentlich der Gedanke oder nicht? Jin stellte die Flasche ab auf der Rückseite des Schildchens stand noch: Und ein bisschen Schmerzmittel. Jin schüttelte leicht den Kopf und dann straffte er sich. Er hatte sich etwas vorgenommen.

Draußen angekommen sah Jin sich kurz um. Er musste das hier tun und dann würde er sich ausruhen. Noch immer hatte er die Falte zwischen den Augenbrauen, aber fünf Augenpaare sahen ihn erwartungsvoll an. Cana und Aideen fehlten. Jin holte einmal tiefer Luft und ließ sie langsam ausströmen, dann sagte er: “Wir reisen morgen früh ab. Bleibt bitte heute Nacht alle auf dem Schiff.” Wie normal er klang. Gar nicht zornig… Valas lächelte leicht. “Ich werde mich gleich ein wenig hinlegen, es geht mir nicht sehr gut. Also bitte teilt die Wachen selbst ein und versucht nicht aus Versehen umzukommen.” Er sah die verdutzten Gesichter und dann lächelte er sogar ein kleines bisschen. Sein Schachzug war geglückt. “Das war alles.” Damit drehte er sich wieder um und ging in die Kajüte. “Er hätte ruhig Danke sagen können.”, scherzte Valas leise.

Ari sah Raze ein wenig säuerlich an. Warum musste er immer alles kaputt machen?
"Das weiß ich auch."
Damit drehte sie sich von ihm weg, verschränkte die Arme vor der Brust und ging zum Heck des Schiffes. Da wollte sie ihm durch die Blume sagen wie viel ihr dieses doofe Amulett bedeutete und er musste es gleich im Keim ersticken. Überrascht war sie allerdings schon, als Jin da so heraus kam , als wäre nie was gewesen. Es war ja nicht gerade die riesen Entfernung zum Heck des Schiffes.

Elariel sah ihren Schwiegervater in Spe an. Der verkündete gerade seelenruhig, was er vor hatte.
"Wer ist er und wo ist der echte Jin?"
fragte sie Valas leise.

Valas lächelte nur ein wenig wissend. Er sagte ebenso leise: „Na... Vielelciht sollten wir einfach froh sein, über das, was wir haben.“ Offensichtlich war sein Geschenk gut angekommen. Valas lächelte Elariel an und sagte: „Also... Raze bleibt eh wach, dann können wir doch trotzdem die erste Wache übernehmen, was meinst du?
Raze sah Ari nach. War sie nun etwa beleidigt? Er wusste nicht mal, was er gesagt hatte, aber auch sie durfte Mal schlecht drauf sein. Oder? Nein, Moment mal! Sie hatte ihn gefälligst zu unterhalten und das da unterhielt ihn nicht im Geringsten. Im Gegenteil es machte ihn... es machte ihn irgendwie wütend. Er ging hinter ihr her. „Hey! Was ist denn?“, fragte er gereizt.

Jin selbst machte wahr, was er gesagt hatte. Er legte sich hin und nahm ein wenig der Schmerzmittel, die Valas mitgebracht hatte. Er versuchte zu schlafen, aber es gelang nicht so richtig. Trotzdem versuchte er es weiter. Irgendwas beschäftigte ihn jedenfalls und er konnte es nicht wirklich zuordnen. Komm zu mir... Hallte es in seinem Kopf wieder und Jin riss die Augen auf. Er setzte sich auf und hielt sich den Kopf. „Darauf kannst du lange warten...“, antwortete er nur leise.

Ari stand da und sah aufs Meer hinaus.
"Nichts,"
erwiderte sie eben so gereizt. Er verstand das nicht, aber er konnte eigentlich auch nichts dafür. Ihre Miene weichte auf. Er könnte ja gar nicht von selbst drauf kommen.
"Ich ... habe nicht darüber nachgedacht ... das du vielleicht nicht verstehst, was ich dir sagen wollte."
Sie drehte sich zu ihm herum und sah ihn eher traurig und schuldbewusst an.
"Was ich dir sagen wollte war, das ich dieses Amulett selbst dann nicht hergeben würde, wenn ich es könnte, weil es mir so sehr viel bedeutet. Ich habe es von dir, vermutlich mit einem ganz anderen Gedanken als ein Geschenk , bekommen, aber denn noch ... es ist ein Geschenk von dir. Es ist für mich wertvoller, als jeder Schmuck oder Edelstein der Welt. verstehst du was ich meine?"
Sie sah sich noch immer nicht als sein Besitz an, aber sein Lämmchen zu sein, fand sie irgendwie ... schön.

Aideen war mit dem Trank fertig. Er musste bei diesen Kräutern nicht lang kochen, sonst würde alles nur verkochen. Elariel war so freundlich gewesen, ihr eine Stelle ein zu richten, an der sie kochen konnte, ohne das Feuer sehen zu müssen. Das magische Feuer war zwar blau, und jagt ihr nicht so viel Angst ein, aber denn noch genug um es zu meiden. Sie füllte zumindest den Trank schon mal in kleine Phiolen ab, die nun abkühlen durften. Eine nahm sie allerdings nun mit. Das andere Zeug würde sie gleich noch verarbeiten, aber erst wollte sie zu Jin. Sie ging hinauf, klopfte leise an und öffnete die Tür. Jin saß da und hielt seinen Kopf. Er musste wieder was gehört oder geträumt haben. Aideen schloss die Tür und ging zu ihm. Sie setzte sich auf die Bettkante und nahm seine Hand. Den Trank stellte sie auf den Beitisch des Bettes. Sie sorgte sich natürlich um ihn und das nicht wenig.

Raze wusste nicht, was er von Aris Verhalten halten sollte, aber dann erklärte sie sich. Besser, sie erklärte ihm, was los war. Raze verstand es trotzdem nicht. Das Amulett war doch ein Zeichen dafür, dass er Besitz von ihr ergriffen hatte. Eigentlich etwas, was er als schlecht empfinden würde, wenn das jemand mit ihm machen würde, aber... SIE empfand es als nette Geste... als Geschenk! Und es hatte sie wohl verletzt, dass er das anders sah. „Du bist komisch.“, gestand er schließlich. Wie hätte er es auch besser wissen sollen. Sie hatte das Tuch gerade nicht auf und wie sie so vor ihm stand legte er nun wieder die Hand auf ihren Kopf. „Ich verstehe es in der Tat nicht, aber wenn es dich glücklich macht, sieh es als Geschenk.“ Er sah aufs Meer hinaus. Noch schien Raze von dieser Unternehmung hier fasziniert und er war neugierig, wie es weiter ging. Blieb zu hoffen, dass sich das nicht änderte.

Jin saß auf seinem Bett und hörte das Klopfen. Es klang zaghaft und leise und das konnte nur Aideen sein. Sie musste gesehen haben, dass er sich den Kopf gehalten hatte und kam nun hinein. Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand. Sie hatte irgendeinen Trank mitgebracht und Jin wusste nicht was er sagen sollte. Ja, er war stinksauer gewesen auf sie, aber er hatte eingesehen, dass Aideen ja gar nicht anders gekonnt hatte. „Aideen...“, sagte er leise. „Du musst damit aufhören.“ Was er wohl meinte? Aber er konkretisierte sich. „Geh nicht ohne Schutz los.“ Er wusste ja nicht mal, dass sie auch ohne Elariel Kräuter sammeln gewesen war. Was DA alles hätte passieren können!

"Nein ... Du kannst das nicht verstehen ... weil du nie gutes erleben durftest. Weißt du ... ich habe auf dem Markt nach einem Amulett geschaut, welches ich dir schenken kann. Weil ich dich gern habe und dir eine Freude machen wollte, aber dann, als du mich kontaktiert hast und gefragt hast ... in dem Moment fiel mir ein, das du ja schon eines trägt und im nächsten Moment zog Elariel mich mit sich. Ich hätte dir gern etwas geschenkt ... aber das muss nun wohl leider noch warten."
Ja, Ari hoffte auch, er würde die Lust an der Reise nicht verlieren. Er sollte doch merken, was es bedeutete, sich auf jemanden verlassen zu können und das Freundschaft wertvoll war.

Aideen hörte Jin aufmerksam zu. Sie sah auf ihre Hand, die seine fest hielt. Er sorgte sich um ihren Schutz, weil sie als Einzige die Ketten sprengen konnte. Dann aber sah sie ihn an und nickte. Er müsste auch sorgsamer mit sich um gehen. Aideen legte die Hand aufs Herz, um ihr Versprechen zu unterstreichen. Anschließend lächelte sie ihn liebevoll an, griff in ihre Tasche und zog eine Kette aus feinen Wurzeln und Ästchen hervor, die aussah, als habe ein besonders geschickter Goldschmied mit feinsten Metallen gearbeitet hatte. Aideen legte sie Jin um. Vorn. Mittig der Kette, lag ein kunstvoller Knoten auf, der auch eine Knospe sein könnte, die mit Moos überdeckt war. Diese Kette war ihr Geschenk an Jin. Sie sollte ihn immer an Aideen erinnern, egal wo er war und sie sollte ihn schützen.

Raze sah Ari wieder an, als sie weiter sprach. So? Sie hatte ihm eine Freude machen wollen? Sie hatte keine Ahnung, dass sie das einzige war, was er brauchte und dass ihre Anwesenheit, ja ihr Lächeln für ihn das wertvollste war. Ganz egal, was geschehen würde, er würde Ari nie wieder los lassen... „Ich... verstehe...“, sagte er nun. Es musste ihr einfach auffallen, dass er wirklich nicht daran gedacht haben könnte, dass sie ihm eine Freude machen wollte. Er patschte leicht ihren Kopf und ihre Hörner und sagte dann: „Bleib einfach bei mir.“ Nun lächelte er wirklich schön, wobei er aber schon wieder aufs Meer sah und fügte leise dabei an: „... mein kleines Lämmchen.“

Jin war überrascht, dass sie so schnell zustimmte. Na wenigstens was. Er war schon ein wenig erleichtert. Und dann überreichte sie ihm das wohl wundersamste Schmuckstück, was er jemals gesehen hatte. Die Kette war kunstvoll und aus Pflanzlichen Bestandteilen oder? Sie legte sie ihm um. Der „Anhänger“ in der Mitte mutete merkwürdig aber wirklich schön an. Jin war überrascht. Er sagte nur fast ehrfürchtig: „Danke.“ Er wollte sich gern ausruhen. Sie sollte aber auch nicht merken, dass es ihm nicht wirklich gut ging. Sie hatte es ja vorhin auch nicht gehört. Jin ließ den Kopf etwas sinken in Aideens Gegenwart hatte er immer das Gefühl, dass er ruhiger schlief und dass es ihm alles leichter fiel. Er seufzte leise. Er schloss die Augen und wollte eigentlich gern schlafen, aber wenn Aideen anwesend war wollte er sie auch nicht vor den Kopf stoßen. Sie hingegen zog ihm sanft die Hand weg, mit der er sich aufstützte und bettete ihn so sanft auf ihrem eigenen Schoß nieder. „Aideen...“, protestierte er halbherzig, aber er hatte keine Chance und schon gar keine Wahl. Er war so fertig und warum sollte er es sich nicht gönnen? Er war zur Seite gekippt und nahm sogar noch die Beine hoch. Vermutlich ein Reflex. Er schlief ziemlich schnell ein und spürte nicht mal, wie Aideen ihm noch eine verirrte Strähne aus dem Gesicht strich. Jin fühlte sich so wohl wie lange nicht und schlief auch ohne die Medikamente seelenruhig.

Woher sollte Ari das auch wissen? Sie wusste doch nicht, das er nichts anderes, als sie bei sich haben wollte. Noch immer sah sie zu ihm auf. Sein Lächeln war unglaublich schön. Schade das es die Anderen nie sehen konnten.
"Ich habe nichts anderes vor Raze."

Aideen blieb bei Jin. Sie strich ihm die Strähne aus dem Gesicht, lehnte sich zurück und ließ ihn bei sich schlafen. Sie selbst war nach den Strapazen auch müde, schlief aber nicht sofort ein. Sie streichelte Jins Haupt. Sein Haar war so seidig weich und so wunderschön. Er wusste nicht, wie schwer es sie träfe, würde ihm etwas zustoßen und er ahnte nicht, das er sich einfach in ihr Herz geschlichen hatte, um es nie wieder zu verlassen. Die Reagenzien im Gemeinschaftsraum liefen nicht weg. Sie konnte sie auch später noch verarbeiten. Leider hatte sie auch nichts von Valas Bitte an Elariel mit bekommen. Sie wäre verzückt gewesen. Sie würde es früh genug erfahren. Jetzt war sie erst mal für Jin da, der sie wirklich brauchte. Auch sie hatte gemerkt, das er ruhiger schlief, wenn sie bei ihm war.

Elariel hatte Valas mit hinauf ins Krähennest genommen, wo sie eigentlich die einzige Chance hatten, ein wenig allein zu sein. Sie sah ihrem Liebsten tief in die Augen. Sie musste ihn nicht fragen, ob er sich sicher war, denn sie wusste es eben so wie er. Der König wäre sicher auch nicht überrascht. Wie aber würde sein Volk auf diese Verbindung reagieren? Egal. Elariel himmelte Valas an, obgleich er so sehr viel jünger als sie war. Es gab für jeden Elfen immer nur einen richtigen Partner. Einen Partner, de sie ihr Leben lang begleiteten und für sie war es nun mal Valas. Würde sein Volk die Verbindung nicht akzeptieren, so würde es vielleicht ihr Volk.

Ari versicherte Raze, dass sie bei ihm bleiben würde und obwohl sie das jetzt sagte, konnte er ja nicht sicher sein, dass sie sich in Zukunft nicht anders entscheiden könnte. Trotzdem... für den Moment war es in Ordnung.
Aideen hingegen blieb bei Jin, der auf ihrem Schoß lag. Sie strich sein haar zur Seite und Jin bemerkte es nicht mal. Dennoch verschaffte sie ihm ein Gefühl des Friedens und der Ruhe.
Valas und Elariel hatten sich zurückgezogen und sßen gemeinsam im Krähennest und schauten in die Sterne. Valas war sehr froh, dass seine Geschenke angekommen waren und die Stimmung war ja auch wieder gut. Er sah rüber zu Elariel und sagte: „Friedensbemühung Plan A: Erfolgreich abgeschlossen.“ Er hatte ihr zumindest den Plan für die anderen beim Einkaufen erklärt und die Blume für Elariel dann klammheimlich gekauft. Er hatte so ein schönes Lächeln, was er zweifellos von seinem Vater geerbt hatte. Er legte wieder eine Hand an Elariels Wange und legte seine Stirn auf ihre. „Du hast mich zum glücklichsten Elfen der Geschichte gemacht.“ Sie war so viel älter... wobei er wusste gar nicht, wie alt sie war. „Aber jetzt bin ich doch neugierig. Ich weiß, man fragt eine Frau so was nicht, aber wie alt bist du eigentlich?“

Sicher konnte man wohl nie sein, aber wo sollte sie schon hin? Raze hatte so viel schlimmes erfahren, da musste es doch wenigstens etwas von bestand in seinem Leben geben, das gut war, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie wirklich gut war. Die Menschen teilten alles in schwarz und weiß ein, doch es gab auch die Grauzone. Im Endeffekt WAR alles grau. Was die einen für böse hielten, hielten andere für gut oder notwendig. Die sich für gut hielten, taten böses und die die böses taten, konnten durchaus auch gutes bewirken.

Elariel schmiegte ihre Wange an Valas Hand. er wollte wissen, wie alt sie war. Sie war alt genug die Königin der Elfen noch gekannt zu haben und auch Aidens Eltern. Sie war auf so vielen Kriegen mit gezogen ... wenn sie zurück dachte, waren viele Begebenheiten sehr traurig und doch schön gewesen.
"Dieses Jahr werden es 998 Jahre, die ich hier auf der Erde wandele,"
erklärte sie liebevoll und auch ein wenig wehmütig.

Valas sah seine Elariel erwartungsvoll an, als sie ihn so anlächelte und als sie es dann verkündete sah sie wie Valas Gesichtszüge einschliefen. Sie war SO alt? WIe konnte sie sich dann mit IHM einlassen? Ausgerechnet mit ihm! Er versuchte sich schnell wieder in den Griff zu bekommen und räusperte sich etwas verlegen. “Also… das sind ja nur … ich meine du bist ja nur etwa sechsmal so alt wie ich…” Valas war gerade Mal 158. Valas war etwas blass, aber es änderte natürlich gar nichts an seiner Liebe zu ihr. Trotzdem schockierte es ihn etwas. Aber eigentlich war es auch egal. Er küsste sie nun und sagte besser nichts mehr dazu.

Diese Nacht verlief für alle Beteiligten ausnahmsweise mal ruhig. Raze hielt einfach die ganze Nacht Wache und ließ Ari bei sich auf dem Sofa schlafen, wo er sie nach einer Weile auch zugedeckt hatte. Er beobachtete sie in ihrem schlaf. Sie hatte eine niedliche Angewohnheit, wobei sie manchmal leicht die Lippen bewegte, während sie träumte. Es sah ziemlich niedlich aus. Raze lächelte unbewusst darüber.

Am nächsten Morgen erwachten die Teilnehmer dieser Reise auf unterschiedliche Art und Weise. Raze, der ja gar nicht geschlafen hatte, kitzelte Aris Nase mit einem Halm aus Stroh. Er hätte sich wegschmeißen können, wie ihr Näschen wackelte und sie dann verschlafen die Hand zur Hilfe nahm, um den Störenfried loszuwerden.
Valas erwachte mit seiner Liebsten im Arm und sein Herz machte einen Satz.
Cana fiel aus dem Bett, als sie geträumt hatte, dass sie im Traum fallen würde und kam dann zerzaust und mit verschlafenen Gesicht am Bett wieder hoch. Sie hatte Luxia durch den Aufprall geweckt, die desorientiert in der Gegend herum flatterte.
Und Jin? Nun, der erwachte friedlich im Schoß on Aideen. Erst öffnete er die Augen nur einen spalt breit und fragte sich wo er war. Als es ihm einfiel schloss er die AUgen noch mal kurz, doch dann stellte er fest, WO genau er lag und erschrak sich. Er spannte sich, wie eine Sprungfeder und saß aufrecht im Bett. Er sprang auf und betrachtete Aideen, die auch recht verschlafen von seinem Wirken erwacht war. Hatte er die GANZE Nacht auf ihr geschlafen?! Er spürte schon wieder, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg. “M-morgen!”, sagte er verwirrt.

Ja, deshalb hatte sie ja auch nie etwas gesagt, weil sie nicht wollte, das es ihm unangenehm wurde. Sie hätte längst eine seiner vielen Urgroßmütter sein können. Das Herz wollte nun mal, was das Herz wollte und bisher hatte es niemals jemandem anderen gehören wollen. Sie merkte wohl, das Valas schockiert war. Es machte ihr Angst, aber schon im nächsten Moment küsste er sie wieder und alles schien vergessen.
Am morgen erwachte Elariel in Valas Armen. Wann hatte sie zuletzt so gut geschlafen? Sie wusste es gar nicht mehr, aber sie liebte dieses Gefühl, am morgen schon in den beschützenden und liebevollen Armen ihres Liebsten zu erwachen. Dieses Gefühl von Schmetterlingen im Bauch sagte man frisch verliebten nach, doch sie wusste, sie kamen dann, wenn man glücklich war, so wie jetzt.

Ari wurde von irgendeinem nervigen Insekt an der Nase gekitzelt. Es war wirklich nervig und Ari versuchte es mit Nase wackeln und kraus ziehen weg zu scheuchen. Irgendwann war es aber so nervig und kitzelte so sehr, das sie es mit der Hand zu verscheuchen versuchte. Es wollte sie offenbar wirklich ärgern. Sie öffnete verschlafen die Augen und sah den Strohhalm. Dann sah sie selbigen entlang und erblickte Raze. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
"Guten Morgen,"
begrüßte sie ihn und streckte sich.

Aideen wurde durch Jins schnelle Bewegung wach. Sie sah ihn verschlafen an, setzte sich wieder richtig hin und musste sich erst einmal strecken. Ihr tat alles weh, aber das würde sie ihm sicher nicht zeigen. Schließlich war das lediglich eine kleine Verspannung. Warum wurde er jetzt weider so nervös? Sie schenkte ihm ein fröhliches Lächeln und umarmte ihn kurz.

Ja warum wurde Jin wohl so nervös? Lag bestimmt nicht an ihr, hu? Jin sah zur Seite weg und schon umarmte Aideen ihn wieder. Es war etwas stürmisch, aber trotzdem vorsichtig, um ihm nicht wehzutun. Sein Arm war schließlich noch lange nicht verheilt. Was sollte er nun auch sonst dazu sagen? Er ließ es einfach geschehen und fragte besser nicht, warum sie ihn nun schon wieder umarmen musste. Als sie sich löste blinzelte er gerade hinaus und sagte nur leise: “Wir müssen los.” Er schlug also die Tür unten auf.

Valas lag oben mit Elariel und sie schwebten ja fast wortwörtlich über allem. Sie waren auf Wolke sieben und Valas stupste mit seiner Nase auf ihre. Dann hörte er, wie unten die Tür aufflog. Er seufzte leise: “Das war es wohl mit der trauten Zweisamkeit.” Er erhob sich mit Elariel, als Jin schon unten rief: “Alle Mann an Deck!”

Raze sah Ari dabei zu, wie sie langsam zu sich kam. Sie entdeckte, dass er es gewesen war, der sie da geärgert hatte, aber sie schenkte ihm ein glückliches lächeln, weshalb Raze selbst auch ein wenig lächeln musste. Auch das geschah unbewusst und dann rief schon dieser nervige Dunkelelf nach ihnen. Raze Miene verdunkelte sich wieder und er ließ den Strohhalm sinken. “Man, wie der nervt.”, sagte Raze, aber er erhob sich und so kam er zu den anderen mit Ari im Schlepptau.

Cana war unten in der Kombüse und Jin wusste das zwar, aber dennoch schickte er Ari runter, sie und Luxia zu holen. “Was ist denn? Die Eier brennen noch an.” Sie hatte die Pfanne vom Herd genommen, also würde nichts passieren.
“Herhören! Wir werden weit in den Süden reisen. Das bedeutet, wir durchqueren die wärmste Klimazone und fahren weiter bis in den kalten Süden. Eine Schiffsfahrt dorthin ist gefährlich. Das was wir das letzte Mal erlebt haben, wird in den warmen Gebieten fast Tagesordnung sein. Am nächsten Hafen verstärken wir den Schiffsrumpf, denn danach werden wir durch das dunkle Meer fahren. Die Kristallsee ist ein warmer Badespaß gegen die Gewässer dort.” Und sie alle wussten, dass Jin sich da drin ziemlich erkältet hatte und immer noch nicht gesund war. “Es ist also unerlässlich… ich betone es nochmal: UNERLÄSSLICH” Und alle wussten, wie ungerne er sich wiederholte. “dass ihr tut, was ich sage.” Er sah in die Runde und alle schienen es zumindest gehört zu haben. “Wenn ihr das nicht ernst nehmt, lasse ich denjenigen, der gegen diese Regel verstößt einfach am nächsten Hafen zurück.” Er wollte niemandes Tod hier mit ansehen müssen. “Verstanden?” Alle nickten.
“Na dann… Segel setzen!” Jin stellte sich ans Steuerrad und Valas und Elariel walteten ihres Amtes. Raze holte den Anker ein und Cana ging zurück in die Küche. Luxia gesellte sich zu Aideen und Ari legte ein paar Seile zusammen.

Sie umarmte in, weil sie froh war, das er ruhig geschlafen hatte und nicht mehr böse auf sie war. Leider hatte er recht. Sie müssten weiter, denn auch die Verderbnis würde irgendwann wieder zuschlagen. Besser sie waren dann weit von hier weg und brachten niemanden in Gefahr. Abgesehen davon ... hoffte Aideen auf Heilung für Jin. gemeinsam mit ihm, ging sie an Deck. Die Anderen kamen ebenfalls dazu, nachdem Jin sie gerufen hatte. Sie alle mussten nun ihren Aufgaben nach kommen und Aideen ... nun sie hatte genug im Gemeinschaftsraum zu tun. Die Salben wollten noch angerührt werden und andere Tränke gebraut. So würde sie niemandem ärger machen und niemandem im Weg stehen. Schon war sie auf dem Weg hinunter.

Elariel und Jin hörten die Klappe. Ja ... aus war es mit der trauten Zweisamkeit. Dabei hatten sie es sich gerade so bequem gemacht. Elariel liebte ihren Valas. Auf seine Aussage hin antwortete sie:
"Lass den Kopf nicht hängen. Wir haben noch ein ganzes Leben vor uns."
Sie lächelte, als sie das sagte und küsste ihn noch einmal, ehe sie auf stand und sie hinunter mussten. Jin gab Anweisungen und schließlich machten sich alle daran, das zu erledigen, was zu erledigen war.