Akt I - Cadis Etrama Di Raizel

Die Stunde ging zu ende. Himmel der Kerl benahm sich ... er war einzigartig. Seira und Regis hatten sich an den Plan gehalten. Regis hätte am liebsten sofort alles aufgedeckt, aber so einfach war es leider nicht. In der Pause saßen sie zusammen mit Rai und den anderen Kindern. Keiji verteilte irgendwelche Sachen, die scheinbar zum Essen waren. Es sah gut aus und roch auch sehr lecker. Sie sah den Anderen zu, wie sie es aßen und machte es ihnen nach. Das war unglaublich lecker. Sie genoß jeden einzelnen Happen, während Regis wieder vor sich hin träumte. Keiji bot auch ihm einen Riegel an, doch den lehnte Regis ab. Die Frage nach ihrer Herkunft, war nicht so angenehm, aber zugegeben, sie verhielten sich anders als die anderen Kids. Was sollte sie darauf schon antworten? Waren sie Adelige? Eigentlich schon aber mussten sie es den Kindern hier auf die Nase binden?
"Wir sind gut erzogen,"
meinte Seira. Schließlich waren sie ganz anders aufgewachsen, als diese Kinder hier.

Jedenfalls schien es heute, dass die Kinder wieder mit zu ihrem Freund Rai wollten, also liefen alle zusammen zum Haus des Direktors. Sie ließen sich nieder und überlegten, was sie machen sollten. „Vielleicht sollten wir irgendwann mal alle zusammen ins Kino!“, schlug Keiji vor. „Ja oder ins Freibad! Rai? Warst du schon mal im Freibad? Gibt es da wo du herkommst so was?“, fragte Shu.
„Die hatten bestimmt 'nen eigenen Pool!“, witzelte Keiji. Rai senkte den Blick als Shu erneut nach dem Freibad fragte und schüttelte den Kopf. Ein Bad im Freien? Was waren die Menschen eigentümlich. War das nicht etwas... peinlich?
„Dann ist es entschieden! Morgen nach der Schule gehen wir ins Freibad!“
Der Direktor kam nach haus und sah auf seinen Wohnzimmertisch. Spiele, Papier, Geschirr... Er ging einfach vorbei und sagte: „Da seid ihr ja wieder.“ Rai musterte seinen Untergebenen und als dieser den Blick auf sich spürte lächelte er wieder irgendwie glücklich. Regis fing dieses Minensppiel durchaus ein und er wunderte sich. Dieses Kind bedeutete dem Rektor offensichtlich sehr viel. Rai hingegen sah immer eher forschend aus. So als würde er sich vergewissern, dass es auch wirklich in Ordnung war. Oder? Er war sich nicht sicher.
Er blickte nun Seira an. Sie waren immer noch nicht weiter. Später am Abend verabschiedeten sich wieder alle und als Regis den Kindern auf Wiedersehen sagte, spürte er förmlich den stechenden Blick Rais im Nacken. „Er drehte sich um und dieser saß in seinem Sessel und stierte ihn an.
„Oh man...“ Na wenn sie hier schon wohnten... Er sog sein Jackett an und brachte die Kinder zusammen mit Seira nachhause. „Das müsst ihr echt nicht machen.“, sagte Keiji und Shu nickte. „Aber danke!“ Regis sah nur beleidigt zur Seite. War ja nicht so, als würde er es freiwillig tun. Was bildete sich dieser Mensch eigentlich ein, sie herumzukommandieren?

„Frankenstein.“ Angesprochener sah auf. „Du magst es nicht, wenn die Kinder hier sind.“ „Mitnichten. Sie sind laut und verursachen immer Schmutz, selbst wenn sie aufräumen, aber... Sie erfreuen euch.“ Rai sah weiter aus dem Fenster, dann stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Ja... sie sind laut.“ Aber sie gaben ihm das Gefühl sehr lebendig zu sein. Dank dieser Kinder fühlte er sich wirklich und wahrhaftig am Leben. „Darf ich euch etwas fragen, Meister?“ „Ja.“ „Wie lange habt ihr vor, dieses Leben weiter zu führen?“ Raizel betrachtete Frankenstein durch die Reflexion der Scheibe und schwieg eine Ewigkeit gefühlt und dann sagte er: „Noch eine Weile.“ Frankenstein lächelte zufrieden und verneigte sich. „Ich werde einen Tee bereiten.“

"Ja, Kino und schwimmen. Gehen wir doch erst schwimmen und danach ins Kino. Das wird bestimmt lustig."
Airi war gleich Feuer und Flamme. Sie sah freudestrahlend in die Runde.
"Rai dann müssen wir dir aber vorher noch Badesachen besorgen."
Sie meinte natürlich Badelatschen und Badehose. Ohne würde er ja wohl kaum mit gehen können. Es wurde geplant und später gingen sie schließlich Heim ... begleitet von Seira und Regis, der scheinbar immer noch nicht bereit war, mit ihnen warm zu werden.
Seira versuchte sich wenigstens zu integrieren, aber leicht war es auch nicht. Sie sprach nicht viel und war eher zurückhaltend, aber da sie hier noch fest saßen, war es eben besser sich an zu passen und den Wünschen des anderen Mitbewohners nach zu kommen. Nicht das sie es müssten, aber sie tat es, um weitere Schwierigkeiten zu vermeiden.
"Und du Seira? Hast du denn einen Badeanzug?"
wollte Airi wissen, kurz bevor sie bei ihr an kamen. Seira schüttelte den Kopf.
"Gut, dann müssen wir dir auch noch einen besorgen. Regis wird sicher auch noch Schwimmsachen brauchen. Das wird sicher ein toller Tag."
Sie lächelte, verabschiedete sich und verschwand im Haus. De Jungs brachten sie auch noch Heim, dann waren sie wieder allein. Sie liefen die Straße entlang, in Richtung des Hauses des Direktors. Seira freute sich schon auf eine weitere Kochstunde und eine schöne Tasse Tee. Regis dagegen war immer noch mürrisch und schien mit der Gesamtsituation vollkommen unzufrieden.

Ja mit der Gesamtsituation unzufrieden. Das traf den Nagel auf den Kopf. Dieser Kerl im Haus des Direktors und dass sie im Fall nicht voran kamen. Sie hatten alle offiziellen Kanäle bereits untersucht und sie hatten die Tatorte untersucht. Der Modifizierte hatte gesagt, dass der schuldige tot war, aber wer hatte ihn getötet und warum? Das war keine einfache Angelegenheit und mit abwarten, würden sie nicht weiter kommen. Sie mussten den Kerl ausquetschen und ihn von den Menschen fern halten. Und wie er nun so darüber nachdachte, tauschte dieser unverschämte Lümmel auch einfach direkt vor ihnen auf.
Regis sah ihn an und der Kerl starrte zurück. Er seufzte schließlich und sagte: „Ich... muss mit euch reden.“
„Ach? Auf einmal?“, fragte Regis und M-21 fletschte die Zähne. „Ich würde es sicherlich nicht freiwillig tun, wenn ich nicht müsste!“ „Sprich!“ Erneut seufzte der Kerl unzufrieden und sagte dann: „Ich sagte euch bereits, dass der Fall abgeschlossen ist, da der Täter tot ist.“ „Ja. Wie können wir dir glauben?“
„Ich habe euch auch gesagt, dass ich nichts im Schilde führe. Ich bin wirklich nur hier, weil ich mich vor der Organisation verstecke.“
Regis sah diesen Mann an und suchte nach einer Lüge. Er wusste nicht, ob der Kerl die Wahrheit sprach oder nicht, aber... warum sollte er lügen? Hätte er gelogen und etwas mit der Organisation am Hut, hätte er längst über alle Berge sein können, aber er war immer noch hier... Warum würde er das in kauf nehmen, wenn da nicht etwas wahres dran wäre? Regis sah zu Seira, dann wieder zu ihm. „Und das war alles? Warum kommst du damit nun zu uns?“
„Ich will, dass ihr wieder dort hin zurück geht, wo ihr hergekommen seid. Ganz einfach.“
Regis grinste. „Ach? Nein, vergiss es. Selbst wenn es stimmt, werden wir bleiben und die Lage hier im Auge behalten.“ M-21 seufzte nun zum dritten mal und ärgerte sich über die Sturheit der Nobles. „Na fein, aber es wäre nett, wenn ihr mich dann in Zukunft in Frieden lasst!“ Er drehte sich um und hob die Hand lässig, als würde er sich verabschieden.
„Ah... Seira, halte mich auf, ihn einfach umzubringen!“, stieß Regis hervor. Wie konnte er so respektlos und herabschauend mit ihnen umgehen?!

Am nächsten Tag hatten sie früher Schluss und gingen gerade über den Schulhof. „Hey! Dahinten ist wieder der Mitarbeiter! Weiß einer von euch wie der heißt?“ Wusste keiner und Rai hielt es nicht für nötig Auskunft zu erteilen. Dann aber fragte Keiji ihn direkt. „Du wohnst doch mit dem Direktor zusammen. Du musst doch wissen wie er heißt!“ Rai sah zu M-21 herüber, der kurz zu ihm sah, dann aber schnell den Blick abwendete. „Ich kenne seinen Namen nicht.“ Was die Wahrheit war, da M-21 seinen Namen ja nicht mal selbst kannte... Shu sah zu dem Mann rüber und sagte: „Unheimlich... Wie auch immer lasst uns Badesachen kaufen!“ Rai blieb wie angewurzelt stehen. Er sah erschrocken aus. Sie drehten sich zu ihm um und jemand fragte, was los sei. Rai beruhigte sich wieder, senkte lässig den Blick und schon kam der Direktor aus der Schule gelaufen und wedelte mit ein paar Geldscheinen. Er kam zu Rai und lächelte die Kinder an. „Hier.“ Er drückte es Rai in die Hand, der es einfach nur fest hielt. „Damit du … dir was auch immer kaufen kannst.“
„Badesachen.“, sagte Rai und Direktor Lee sah mehr als überrascht aus. „Eh?“, fragte er. „Ja, wir wollen ins Freibad!“, erklärte Keiji und Direktor Lee sah immer noch verstört aus. Auch die Beiden Nobles schienen mit von der Partie. „Ich weiß nicht, ob das... so eine gute Idee...“
Ein Blick von Rai und der Schulleiter erstarrte. „Nun, ich denke, das Wetter ist noch nicht zu kalt, wie? Dann... viel Spaß!“
Gemeinsam gingen die Kinder also in die Stadt... Was sie natürlich nicht erahnten, war, dass M-21 und Frankenstein ihnen heimlich folgten. „Warum machen wir das Boss? Ich verstehe, dass sie sich um ihren Meister sorgen, aber...“ Frankenstein sah aus, als habe er eine fiese Magenverstimmung. Meister kennt das alles doch gar nicht! Ich will nicht, dass er in eine... Situation gerät! „Du hast ja keine Ahnung, wie er ist.“, sagte Frankenstein nun zu M-21. „Er kommt mir vor wie ein junger Mann. Was kann schon schief gehen?“ „Halt den Mund, und tu einfach was ich dir sage!“ M-21 stöhnte leicht und sagte: „Wie sie wünschen...“ Gefallen tat es ihm trotzdem nicht. Er saß auf diesem Kerl, wie eine Glucke. Was war so besonderes an ihm? Außer seiner offensichtlichen Stärke? Er konnte kein Familienoberhaupt sein, da die beiden Nobles ihn sofort erkannt hätten. Sein Boss ebenso wenig, denn den hätten sie auch erkannt. Wer also waren die beiden eigentlich wirklich?!

Im Laden wurde Rai direkt mit zwei Badehosen in eine Kabine geschoben. Regis betrachtete die Kleidungsstücke und fragte irgendwann: „Wo sind die Oberteile?“
„Hä? Ach so, du meinst ein Hemd!“ Klar, was man halt so zum Sonnenschutz anhaben könnte. Keiji zeigte ihm ein buntes Hemd. Regis betrachtete es und nickte. Dann wurde auch er in eine Kabine gezerrt, damit er sich umziehen konnte. Rai hingegen stand nun hinter dem Stoffvorhang und betrachtete die beiden Kleidungsstücke. Er sah an sich herab und wieder zu der Badehose. Dann setzte er sich hin und schlug die Beine übereinander, wo er nun wartete.

Sie waren auf dem Heimweg, als der Modifizierte auf sie zu kam und sie an sprach.. Seira hörte zu. Sie zog die Augenbrauen zusammen, betrachtete den Kerl einen Moment und legte Regis die Hand auf die Schulter. Er versteckte sich vor der Organisation ausgerechnet bei Menschen? Das war schon überraschend. Er wollte das sie zurück gingen. keine Chance, ehe nicht klar war, was hier gespielt wurde und was die Organisation hier zu suchen hatte. Das der Modifizierte sie so behandelte war wohl darauf zu schließen, das er erstens ohnehin keinen Respeckt vor ihnen hatte und zum zweiten, weil Regis ihn ständig beleidigte und ihn eben so von Oben herab behandelte. Sie zog Regis ein wenig zurück. Nachdem der Modifizierte weg war, gingen sie zurück zum Haus des Direktors.

Der nächste Tag. Die Schule endete früher und so konnten sie auch früher etwas unternehmen. Fehlte ihnen wenigstens hinterher nicht die Zeit zum Spaß haben, den sie ohnehin auch beim Einkaufen haben würden. Natürlich fragten sich alle, wie der Name des neuen Aufpassers war, nur wusste ihn offenbar niemand. Keiji wollte es gheraus finden, bekam jedoch eben so wenig eine Antwort von dem Kerl selbst, als von irgendwem sonst. Nicht mal Rai wusste den Namen. Airi zuckte mit den Schultern.
"Wenn er will, das wir den Namen wissen, wird er ihn uns schon sagen. Wollen wir dann?"
Und so gingen sie los um Badesachen zu kaufen. Airi schleppte Seira mit und zeigte ihr den einen oder anderen Badeanzug. Auch ein Bikini war dabei. Er gefiel Seira gut und so probierte sie ihn an. Aira steckte kurz den Kopf rein.
"Wenn du so ins Freibad gehst, werden dich die Jungs nicht mehr in Ruhe lassen."
Selbst Aira bekam den Mund nicht zu. Das sah so toll aus. Sie reichte ihr dann aber doch noch einen Badeazug in schwarz, den sie dann an probieren konnte. Seira entschied sich für den Badeanzug. Sie reichte ihn Aira und zog sich wieder an. So was kompliziertes. Sachen fürs Baden zu kaufen, aber gut. Wenn es sein musste, dann eben so. Zumindest die Mädels konnten schon mal zur Kasse gehen. Airi hatte sich für einen blauen Bikini entschieden. Den Rest hatte sie schon dabei.

Regis betrachtete die Klamotten. Als würde er sich nun umziehen. Er seufzte. Umziehen, wie ein normaler Mensch? Nein. Er kam wieder raus. Er sagte nur: „Passt.“ Rai saß immer noch in seinem Abteil und nachdem er nach 10 Minuten immer noch nicht draußen war fragte Keiji: „Rai was ist? Kannst du dich nicht entscheiden?“ Rai sah auf. Er sollte sich entscheiden? Er betrachtete die beiden Kleidungsstücke und schließlich nahm er einfach das, was oben auf hing. Er erhob sich und kam raus. „Was hast du denn da drin gemacht?“ Rai schwieg sich aus und Keiji betrachtete die Hose. „Schön, dann passt das Hemd dazu!“ Er hielt es gegen Rai und Shu nickte bestätigend. Auch gut. „Wir brauchen noch Schuhe für dich!“, sagte Shu und ging zu den Flipflops. „Setzt dich.“ Er tat es und Shu betrachtete seine Füße. Dann verschwand er wieder. Rai sah ihm nach und fragte sich, was nun passieren würde. Da kam er auch schon wieder und brachte die Flipflops an. Er legte sie gegen Rais Schuhe und sagte: „Sollten passen, zieh sie an!“ Rai sah auf... das waren keine Schuhe! Er betrachtete diese seltsamen Gebilde wirklich lange, aber dann ergriff Keiji die Initiative. Er zog Rai einfach den Schuh aus und meinte: „Vielleicht kennen die in seinem Ort keine Flipflops.“ Rais Augen hatten sich ziemlich geweitet, als die Jungs ihn nun einfach „Auszogen“ und er hatte einen erschreckten Laut von sich gegeben. Klang irgendwie süß. Regis betrachtete das ganze. Ja... er benahm sich wirklich komisch für einen Menschen.
Shu jedenfalls steckte Rai den Schuh an. Er versuchte es zumindest, aber Rai sprang plötzlich auf und Shu fiel auf seinen Allerwertesten. Rai selbst sah so dermaßen überrascht aus, dass es schon lustig war. „Was...?“, fragte Shu und sah hinauf zu ihm, während Rai ihm in die Augen schaute. Shu kam sich in seinem Leben noch niemals so bedeutungslos vor, wie in diesem einen Moment. Das ganze spielte sich relativ dicht an der Kasse ab.

Seira hörte diesen erschreckten Laut und sah sich um. Rai. Irgendwas war da mit den Jungs. Warum benahm er sich so seltsam? Airi bezahlte gerade, bekam das aber auch mit. Sie sah da rüber und fragte sich ebenfalls, was denn da los war.
"Alles ok da drüben?"
Shu saß auf dem Boden und die Anderen standen um ihn herum. Rai sah Shu an als sei er eine nichtswürdige Made die im Staub herum kroch. Airi hatte diesen Blick auch schon ertragen müssen. Bei dem Gedanken zog ihr ein Schauder über den Rücken. Seira sah diesen Blick. Das war ... atemberaubend. Nicht einmal in ihrer Familie gab es jemanden, der so gucken konnte. Airi steckte das Geld weg und sie gingen zu den Jungs.
"Siehst du? Die brauchst du auch noch. Lass uns welche aussuchen und Rai ... ohne diese Schuhe dürfen wir da nicht rum laufen."
War jedenfalls besser als in Scherben, Bienen oder andere Dinge zu treten. Seira bekam auch direkt passend zum Badeanzug Flipflops. Airi zeigte ihr, wie man sie trug und Seira ließ sich darauf ein, diese Dinger zu probieren. Sie passten und damit war zumindest sie fertig.

Rai hatte verstanden, dass er diese Schuhe anziehen musste, aber... Dieses Gefühl eben... Shu erhob sich jedenfalls und sagte: „Ich wollte dir nicht zu nahe treten Rai. Ist denn alles in Ordnung?“ Er nickte. „Ach da bin ich ja froh.“ Dann fing Keiji an zu grinsen. „Sag mal, du bist doch wohl nicht kitzelig an den Füßen oder?“ Rai konnte mit dem Wort nichts anfangen, deshalb senkte er den Blick. Keiji fing an zu lachen und sagte: „Dafür musst du dich doch nicht schämen! Jeder ist irgendwo kitzelig!“ Er demonstrierte es direkt an Airi, die da zufällig neben ihm herumstand. Sie wurde ordentlich von ihm durch gekitzelt und obwohl sie auch nach Luft schnappte lachte sie. Eine Anblick, der Rai als vollkommen absurd erschien. Sie flehte aufzuhören, aber trotzdem lachte sie. Da versteh einer die Menschen... Rai jedenfalls saß immer noch da und starrte auf den ausgezogenen Schuh.

Draußen stand der Direktor mit M-21 und versteckte sich hinter einer Seule. Ach Meister... könnt ihr euch nicht mal selbst und ohne eure Kraft alleine anziehen? Ich bin so ein nichtswürdiger Diener... „Was ist mit ihm? Er guckt den Schuh an, als wisse er nicht mal, was das ist?“ „Ich schätze... er kann nur nicht fassen, dass er ihm ausgezogen wurde.“ M-21 schüttelte den Kopf. „Wer SEID ihr zwei Kerle?!“ Frankenstein verzog das Gesicht und sagte fast ein bisschen schmerzerfüllt: „Zwei Ailiens von einem anderen Stern.“ „Ja... das würde ich dir sogar glauben...“

Seira sah Rai an, wie die Kuh wenns Blitzt. SIE kannte diesen Ausdruck, kitzlig sein, auch nicht. Auch sie sah überrascht zu, wie Keiji Aira da auskitzelte. Das arme Mädchen ... Sie bekam keine Luft, musste lachen und war doch irgendwie ...war das eine Art Folter? Nachdenklich sah sie zu Regis. Ob ER kitzlig war? Ihn würde sie ja auch lieber mal lachen sehen, als ihn dauernd nur mosernd und meckernd zu sehen.
Airi wurde überfallen von Keiji, der ja genau wusste, wie kitzlig sie war. Er wollte aber auch nicht aufhören. Airi japste nach Luft.
"Schwimmen hahaha gehen hihi! Hör auf ...hahaha bitte!"

Keiji ließ natürlich irgendwann von Airi ab und lächelte lieb. „Siehst du. Nichts dabei.“ Rai sah das rote Gesicht von Airi, die nun wieder zu Atem kam und konnte sich nicht vorstellen, wie man vor... Unbehagen lachen konnte. Aber... er konnte sich ohnehin nicht vorstellen, wie man lachte. Shu zog ihm den Schuh nun wieder an und abermals erschreckte er sich kurz, ließ es aber geschehen. „Ist ja nicht mit anzusehen, wie verwirrt du bist. Wie ist das? Zieht dich Direktor Lee jeden Tag an?“ Keiji und Shu prusteten ob der Vorstellung los und Rai erhob sich. Er antwortete jedoch auf die Frage mit: „Nein.“ Er würde es aber ausprobieren. Sich an und ausziehen, wie ein Mensch. Das würde eine neue Erfahrung sein. Er hatte also nun all seine Sachen und spazierte aus dem Laden. Draußen flog die Hand von Frankenstein gegen seine Stirn und er hörte schon den Ladenbesitzer. „Hey!! Du kannst doch nicht einfach gehen! Du musst das bezahlen!“ Rai war stehen geblieben und seine neuen Freunde halfen ihm aus. Keiji sagte: „Man Rai, du bist ja echt durch den Wind! Los bezahl den Mann.“ Dann zum Ladenbesitzer: „Entschuldigen sie bitte, das hat er nicht mit Absicht gemacht.“ Er verbeugte sich tief und sagte: „Los! Entschuldige dich!“ Rai sah rüber zu Keiji und dann senkte er das Haupt, legte die Hand auf die Brust und verneigte sich leicht. „Bitte verzeiht mein Fehlverhalten.“ Der Mann glotzte ihn an. Es war, als habe ihn gerade ein Engel geküsst und er stammelte sich eins zurecht, während Rai sich daran erinnerte, was es bedeutete, etwas zu kaufen. Er nahm also das wertlose Papier und legte es auf den Tresen. Es war natürlich viel zu viel. Der Ladenbesitzer war in einer Art Schockstarre gefangen und auch Regis sah Rai an, wie einen Lord. Er konnte mal wieder nicht fassen, wie viel Anmut dieser Mann in sich vereinte.
Frankenstein stand hinter seiner Säule und starb den Heldentod. Er hatte den Handrücken über den Augen und wollte dem Meister helfen, aber er hatte ausdrücklich befohlen, sich nicht einzumischen! Er wollte dieses Leben erforschen. Er wollte die Menschen kennenlernen und Zeit mit ihnen verbringen, so lange er es noch konnte. „Geht es... also geht es ihnen gut?“, fragte M-21 und die eiskalten blauen Augen blitzten plötzlich unter Frankensteins Haaren hervor. „Suchst du Streit?“ M-21 wurde bleich wie die weiße Säule vor der sie standen und er gab ein leises „Eeeek!“ von sich. D-dieser Mann.... ist ein Dämon!

Wäre Seira nicht noch so jung, sie hätte vermutlich genau so gehandelt, aber sie wusste, was es bedeutete etwas zu kaufen und so brauchte sie sich keine Gedanken machen. Rai allerdings war ja wirklich ... Er hätte eine Gottheit sein können, so wie er sich verhielt. Einzig fehlte ihm offensichtlich das Wissen. Regis war von ihm so fasziniert, das es kaum zu ertragen war. Wie kamen diese Kinder auf die Idee, der Direktor würde seinen Schützling jeden Tag anziehen? Machten Menschen das? Eigentlich doch schon seid hundert Jahre nicht mehr oder selten, oder stimmten die Aufzeichnungen etwa nicht? Auch das Mädchen .. Airi ... sie war ganz rot im Gesicht. Der Junge der sie eben gefoltert hatte, schien sie aber denn noch sehr zu mögen.
Airi hatte es sich abgewöhnt, Rai an zu fassen, obwohl er es ihr erlaubt hatte und so würde sie es auch bei Regis und Seira halten.
"Das kriegst du noch wieder Keiji,"
prophezeite sie.
"Wenn wir nicht bald los gehen, wird das nichts mehr."
Und so bezahlten sie die Flipflops noch und zogen los ins Freibad. Dort angekommen, ging es in die Umkleidekabine. Die Mädchen brauchten sicher einen Moment länger als die Jungs, aber als sie fertig waren, kamen sie mit ihren Taschen, einer großen Decke und Handtüchern heraus.

Also ab ins Freibad. Rai schlenderte hinter den Kindern her und die beiden Nobles liefen hinter ihm. Sie schienen einen Überblick behalten zu wollen. Nun zumindest glaubten sie das wohl, dass das ihr Grund war. Rai war das alles ziemlich egal.
Sie kamen an, bezahlten den Eintritt und schon zogen sie sich um. Regis seufzte langgezogen, er zog sich um. Das war entwürdigend. Warum sind sie noch mal mitgegangen? Er sah an sich herab. Er war durchtrainiert und hatte einen Traumkörper. Außerdem hatte er eine Sonnenbrille dabei.

„Hör zu M-21. Du wirst sie weiter alleine beschatten.“ „Was?!“ „Und was soll ich machen, wenn irgendwas schief geht?“ „Dann rufst du mich an. Wenn du im Schwimmbad bist, ist es nicht so auffällig, als wenn ich dort bin.“ „Sie machen Witze!“ Frankenstein sah ihn gruselig an und es schien, als würde seine schwarze Aura ihn umgeben. „Sehe ich aus, als würde ich scherzen?“ … „Nein?“, piepste M-21 und tat, was von ihm verlangt wurde.

Rai saß nun in seiner Kabine auf der Bank. Er öffnete die Schuhe und zog sie aus. Dann die Socken. Er betrachtete seine Füße kurz und stand auf. Er öffnete das Jackett und zog auch dieses aus und dann sah er wieder an sich herab. Was sollte er denn überhaupt alles ausziehen. Er lugte kurz hinaus und betrachtete die Menschen. Sie waren alle halb nackt. Er kannte noch eine Spezies, die sich so verhielt und blickte seine neue Badebekleidung an. Er seufzte tonlos und schließlich sah er ernst in den Spiegel. Er zog sich das Hemd und die Hose aus und dann zog er sich schnell die Badehose an. Er nickte zufrieden. Er sah zu seinen Klamotten und machte eine Handbewegung. Sie verschwanden augenblicklich zu nichts und Rai kam heraus. Er blinzelte in die Sonne und hatte auch sein Hemd angezogen. Die Schuhe hatte er allerdings in der Hand. Es fühlte sich wirklich gut an, über das Gras zu laufen. Er schloss die Augen und reckte das Gesicht in den Himmel. Der Wind wehte durch sein Haar. Herrlich! Einen Augenblick fühlte er sich zurück versetzt in die Vergangenheit. Ja... er hatte mal einen Freund gehabt, damals. Seinen einzigen... Muzaka... Rai senkte den Blick wieder und wo er eben so schön ausgesehen hatte, eben so verloren und einsam, sah er plötzlich aus.

Alle Blicke fielen auf Seira. Sie bewegte sich geschmeidig wie eine Katze und so elegant, wie eine Prinzessin. Sie folgte Airi, die die Decke mit sich trug. Es gab eine große Wiese, auf die sie direkt zu hielten. Airi sah Rai. Er stand direkt auf der Wiese, an einem perfekten Platz und die Decke aus zu legen. Er sah so schrecklich traurig aus.
"Rai ist alles ok?"
fragte Aira auch gleich besorgt. Auch Seyra sah diesen traurigen Blick. Es machte sie mit traurig, das er so traurig aussah. Sie sagte nichts. Wenn er reden wollte, würde er das sicher tun und so nah stand sie ihm leider auch nicht. Airi legte schon mal die Decke aus.
"Setzt euch wenn ihr mögt oder legt euch ruhig hin. Wir warten noch auf die Anderen, dann gehen wir ins Wasser,"
erklärte Airi, die es sich auf der wirklich großen Decke auch gemütlich machte. Sie legte auch schon mal zwei Handtücher aus. Die Jungs hätten sicher eigene. Seira blieb stehen. Sie drehte sich um, konnte die Jungs aber noch nicht entdecken. Waren die so langsam oder hatte es andere Hintergründe, das sie nicht kamen. Regis würde sie doch hier nicht allein zurück lassen. Unwahrscheinlich. Nun gut. Sie setzte sich und sah aus wie eine Meerjungfrau, die eben auf einem Felsen hockte.

Rai sah nicht traurig, sondern eher verlassen aus. Was die Sache zwar nicht schöner machte, aber... nun ja. Er blickte Airi an, als sie ihn ansprach und nickte auf ihre Frage, ob alles gut war. Sie breitete die Decke aus und Rai sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. Wirklich? Musste er wirklich auf dem Boden sitzen? Er blickte zu Keiji und Shu, die gerade ankamen. Sie hatten eine Liege organisiert und Rai musterte sie interessiert. Keiji grinste und Shu sagte: „Ha! Wussten wir es doch! Du würdest dich nie auf den Boden setzen, richtig?“ Rai setzte sich direkt auf die Liege, als sie da war.
Regis kam nun auch angelaufen und hatte einen Eiskaffee dabei. Er setzte sich zu Seira und wartete. Keiji und Shu hatten auch einen Wasserball dabei und Rai schien zufrieden, auf der Liege zu sein. Die Jungs drängten jedenfalls zum gehen: „Leute! Los! Ins Wasser!“ Rai reagierte gar nicht und saß da einfach, während Regis meinte: „Ich bin ja offensichtlich verhindert.“ Keiji zog ein langes Gesicht und schließlich flüsterten er und Shu sich etwas zu. Sie schienen zu beratschlagen. Sie waren gar nicht so weit, vom Wasser entfernt und schließlich schienen sie wohl fertig. Shu und Keiji standen über Rai, der sie nun einfach zu ignorieren schien. Auf ein unsichtbares und tonloses Zeichen packte sich Keiji plötzlich Regis und Shu schob die Liege bis zum Wasser, wo er Rai einfach rein kippte! Regis wurde hineingeworfen und beide Jungs kamen wieder an die Oberfläche. Regis atmete erschrocken ein und Rai tauchte langsam auf und stand dann da im flachen Wasser. Er schien zwar auch überrascht, aber er war deutlich ruhiger.
„Wie kannst du es wagen?!“, fauchte Regis und Keji stand am Rand und lachte aus voller Brust. Auch Shu konnte sich kaum halten.

M-21 hingegen stand neben dem Kiosk und hielt sich die Hand vor den Mund. Er konnte kaum atmen, so sehr musste er lachen, dass Regis von einem Menschen ins Wasser befördert wurde. Ihm kamen schon die Tränen und er versuchte mögichst kein Geräusch zu machen.

Aira verdrehte ein wenig die Augen, jedoch nicht genervt , sondern lächelnd, als Rai sich auf der Liege breit machte. Er konnte aber auch wirklich nicht EINMAL auf dem Boden sitzen. Sie selbst stand auf, als die Jungs sie aufforderten ins Wasser zu kommen.
"Kommst du auch mit Seira?"
wollte Airi wissen. Sie sah Seira erwartungsvoll an, doch diese schüttelte erst mal mit dem Kopf. Die Jungs planten irgendwas. Das konnte nicht gut gehen und schon war es passiert. Seira sprang erschrocken auf. Sie sah zu, wie die Jungs Regis und Rai ins Wasser schmissen. Als Regis auftauchte und so fauchte, stand sie kichernd da. Sie versuchte sich sichtlich zusammen zu reißen, was ihr allerdings nur mäßig gelang. Auch Airi stand da und lachte. Das war so ... niedlich. Wenigstens nahm Rai es dann doch etwas gelassener.

Regis stand immer noch im Wasser und es sah aus, als müsse es um ihn jeden Moment anfangen zu kochen. So? Seira weigerte sich also auch? Keiji sah schelmisch zu ihr herüber. Sie sollte wohl das nächste Opfer werden und Regis hüpfte aus dem Wasser. „Wag es nicht, sie anzufassen!“ Keiji grinste nur und stellte fest: „Da ist aber jemand verklemmt!“ „Bin ich nicht!“ „Pff. Na klar bist du!“ Rai sah dem ganzen nur stumm zu. Er sah an sich herab. Sein Hemdknopf war abgerissen, als er über die Liege geflutscht war. Irgendwie schockierte ihn das. Er stieg nun also aus dem Wasser und schüttelte das Haar aus. Seine Marmorhaut war perfekt. Eben so wie seine Bauch und Brustmuskulatur, die sich in sanften Wölbungen unter der Haut abzeichnete. Rai war einfach nur perfekt. Regis betrachtete ihn erneut und konnte sich kaum satt sehen an ihm. Er senkte jedoch irgendwann den Blick. Es konnte nicht sein, dass ein simpler Mensch ihn so in den Bann zog.
„Wenn ihr nicht mit ins Wasser kommt, ist es nur halb so witzig!“, schimpfte Keiji und auch Shu bettelte darum. Er klammerte sich an Rais eines Bein und sah zu ihm auf. Im ersten Moment erschreckte es Rai, dann aber wurde sein sonst so vernichtender Blick sehr weich. Shu sagte. „Bitte, bitte, bitte! Komm mit rein! Ich flehe dich an!“ Rai drehte sich leicht, sodass Shu von ihm abließ und sagte: „Du musst nicht flehen.“ Dann zog er sein T-Shirt aus und die Damen rings um wollten wohl alle in Ohnmacht fallen. Sein Körper war wirklich makellos. Bis eben hatte Keiji noch gedacht, dass er vielleicht etwas unangenehmes verbergen wollte, aber er war perfekt.
„Wenn wir mit ihm und Regis unterwegs sind, Shu... bekommen wir nie eine ab! Wir werden ewig Single bleiben!“
Regis sah den anderen nun zu und war auch nicht mehr verärgert. Er lag auf seinem Handtuch und sah hinauf in den Himmel. Er dachte wohl nach.
Wenigstens war Rai mit reingekommen und nun versuchten sie Wasserball zu spielen, aber Rai schien nicht mal zu verstehen, was er machen sollte. Er brachte wohl eine Lehrerin, da Keiji wenig Geduld hatte und Shu einfach nicht erklären konnte.

Das Seira nicht mit ins Wasser wollte, war schon schade, aber wenn sie nun mal nicht wollte, konnte man das wohl kaum ändern. Sie sah Regis an und lächelte. Wie ein kleiner Bruder beschützte er sie. Airi konnte ja nicht glauben, wie perfekt die Körper von Regis und Rai waren. es war, als hätten die drei, Regis Rai und Seira, die Perfektion des Körpers für sich beansprucht.
"Hört auf rum zu jammern,"
meinte sie etwas zickiger als gewollt und sprang ins Wasser. Wasserball wollten sie also spielen? Nun gut. Rai verstand also überhaupt nicht, was er zu tun hatte. Airi kam zu ihm. Sie begann zu erklären und vor zu führen, was er machen sollte. War schließlich nicht schwer und Airi hatte wirklich sehr viel Geduld. Es machte Spaß mit den Jungs im Wasser zu toben, aber Airi hätte auch gern Seira dabei gehabt. Seira stand schließlich auf, kam zum Wasser und begab sich in einer geschmeidigen eleganten Bewegung hinein. Anpassen Sie hatte beobachtet, was die Kinder da trieben und hatte gesehen, wie Airi langsam Zeite, was mit dem Ball zu tun wäre. Das sah leicht aus und so gesellte sie sich schließlich doch zu ihnen. Sie sah auffordernd zu Regis. Er konnte nicht immer alles meiden.

„Wer jammert hier?!“, rief Keiji und Airi wurde Opfer einer Spritzattacke. Rai wich dem Wasser gekonnt aus, was er eventuell abbekommen hätte und direkt danach erklärte Airi Rai, wie man Wasserball spielte. Er wurde ein paar Mal einfach am Kopf getroffen, weil er nicht reagierte, aber auch keine Gefahr in dem Ball sah. Eigentlich sah es generell nicht so aus, als wolle er Ball spielen.
Schließlich gesellte sich auch Seira dazu und Rai setzte sich auf den Beckenrand, wo er die Füße im Wasser ließ.
Regis schien keinen Gefallen daran zu finden, nass zu werden und so blieb er draußen sitzen und beobachtete nur. Schließlich fragte Shu: „Hey Rai, wo hast du eigentlich deine Klamotten gelassen?“ Rai blickte an sich herab und sah zu seinem Hemd, was er ausgezogen hatte. Er hatte die Sachen doch an. Er schwieg daher. „Nein ich meine dein Schuluniform. Hast du sie etwa in der Umkleide vergessen?“ Wieder schweigen. „Ach Rai...“, sagte Shu nun, der vom kalten Wasser schlotterte. Er war sehr empfindlich. Shu und sagte: „Ich hol sie schon.“
Rai sah ihm nach. Es würde nichts bringen, ihn nun aufhalten zu wollen. Einen Moment noch sah er Keiji nach und dann wieder zu Seira und Airi. Es war auch für ihn ein ungewöhnlicher Anblick eine Noble so im Wasser zu sehen, aber irgendwie erfreute es ihn auch, denn so hatte er das Gefühl, dass diese Menschenkinder glücklich waren. Keiji und Airi waren also mit Seira im Wasser und Rai hatte zumindest die Füße drin hängen. Auch jetzt sah er aus wie ein Kaiser, und nicht wie jemand, der einfach Spaß im Schwimmbad haben wollte.
Regis hingegen ignorierte die auffordernden Blick Seiras. Im Gegenteil. Er gab ihr mit seinen Blicken auch unmissverständliche Signale, dass er das, was sie tat nicht gut hieß.

M-21 beobachtete weiter. Hm... ob sich der Junge nicht einen Sonnenbrand holen würde? Mit seiner haut, würde das doch ganz sicher passieren. Würde der Boss dann wütend sein? Er seufzte. Er ging zum Kiosk und kaufte Sonnencreme. Dann tat er gaaanz unschuldig und schlenderte an der Gruppe Jugendlicher vorbei. „DU!“, sagte Regis und erhob sich.

Eigentlich gehörte es sich wohl nicht für eine Nobls ihres Standes, sich mit den Kids hier so zu vergnügen, aber erstens war es gar nicht schlimm, sondern viel mehr schön, zweitens mussten sie sich, wie schon oft bemerkt, anpassen und drittens, sah es ja wohl keiner, ausser den Anwesenden. War doch nicht so schlimm und wer hatte überhaupt bestimmt, das sie keinen Spaß haben durften? Sie würden schon früh genug in ihre Welt zurück kehren und Seira wollte dann so viele Erfahrungen wie möglich mit nehmen.
Airi fand es toll, das sich Seira zu ihnen gesellt hatte. Sie konnte so schön lächeln, wenn sie denn mal lächelte. Es schien ihr wirklich Spaß zu machen und auf ihrer Marmoren Haut glitzerten die kleinen Wassertröpfchen wie kleine Diamanten. Regis sprach jemanden ziemlich scharf an. Sofort sah sie zu ihm herüber und erkannte, wen er da ansprach. Das würde doch nur wieder ärger geben. Konnte er denn nicht wenigstens einmal ruhig bleiben?

Rai sah zu M-21 auf, als Regis ihn angesprochen hatte und M-21 tat ganz unschuldig. „Na so was? Was für ein Zufall!“ „Hä? Zufall? Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, antwortete Regis. Rai stand ohne Worte auf und blickte M-21 ins gesicht. Er schien verstimmt zu sein, aber der Mitarbeiter seines Dieners war wohl nicht ganz freiwillig hier. „Ich... wollte eben...“ Ihm fiel ein, was er eben machen wollte Er fuhr mit dem Finger beinahe zitternd über Rais Brust und dieser nahm das schockiert und verwundert zur Kenntnis. „Du... du bist gar nicht eingecremt... Hehe.“ Er holte die Sonnenmilch hervor und kratzte sich am Hinterkopf. Er wusste nicht, ob Nobles oder vergleichbare Kreaturen Sonnenmilch brauchten. Er wusste nur, dass ER einen Sonnenbrand bekam, wenn er sich nicht eincremte. Er hielt Rai die Sonnencreme hin, der sie entgegen nahm und meinte dann: „Ich geh dann mal wieder.“ Er wendete sich mechanisch ab und marschierte dann davon. Rais sah ihm nach: „...“
Regis war ebenso verdutzt und fragte sich, was mit dem sonst so gesprächigen und kaltschnäuzigen Kerl los war? Hatte er ihn eben so eingeschüchtert? Er setzte sich jedenfalls wieder und sah zu Seira. Jetzt musste doch selbst SIE zugeben, dass das auffällig gewesen war.
Keiji hatte inne gehalten, Airi nass zu machen und war ebenso verwirrt. „Rai? Du hast dich nicht eingecremt? Das ist aber nicht gut!“ Rai sah auf die Creme und wusste nichts damit anzufangen. Die beiden Nobles selbst wussten natürlich, dass jemand wie sie keinen Sonnenbrand bekam, aber sie hielten Rai ja für einen Menschen.

Ja, das war mehr als einfach nur sonderbar. Der Kerl tauchte hier auf, suchte scheinbar nach einer Erklärung und ihm fiel nichts besseres ein, als das Rai sich nicht eingecremt hatte? Seira wusste nicht, was sie davon halten sollte. Das das allerdings komisch war, gab sie zu. Sie wandte sich von dem Geschehen im Wasser ab, ging zurück zur Liegewiese, wo ihr wohl alle Jungs zu Füßen liegen wollten, und setzte sich zu Regis. Das war wirklich sehr SEHR sonderbar. Auch Rais Reaktion war nicht weniger sonderbar. Was hatten die zu verbergen? Regis hatte den Mann sicher nicht so eingeschüchtert.
Aira und Keiji ließen nun auch voneinander ab. Sicher hätte sich hier jedes Mädchen darum geprügelt ihn ein zu cremen, nur hatte er nicht mal den Hauch einer Rötung.
"Hattest du noch nie einen Sonnenbrand?"
wollte Aira wissen und kam schon zu ihm. Sie nahm ihm die Sonnencreme ab.
"Wenn es dir recht ist, werde ich dich eincremen. Du hast so hell Haut, da solltest du eigentlich sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen, wen du dich nicht schützt."

M-21 verschwand schon wieder hinter dem nächsten Baum und beobachtete. Er sah, dass das Mädchen ihm die Creme abnahm. Gut so und jetzt creme ihn ein! So machen das Kids in deinem Alter doch! Er wartete darauf was passierte.
Rai sah auf die Creme und dann zu Airi, die ihn fragte, ob er schon mal einen Sonnenbrand gehabt hätte. Rai wusste nicht mal, was das war. Er konnte die Frage also eigentlich nicht beantworten. Zumindest nicht mit einem Nicken oder Kopfschütteln. Er sagte aber: „Ich glaube nicht.“ Keiji musterte ihn und sagte: „Echt? Dabei hast du so eine helle Haut! Das ist aber sehr komisch. Bist wohl nicht oft raus gekommen.“ Das wiederum zeichnete kurz Überraschung auf Rais Gesicht dann senkte er den Blick und sagte: „Nein... nicht sehr oft.“ Oh. Das hatte Keiji nun auch wieder nicht gewollt. Keiji würde Airi sicher nicht aufhalten, wenn sie Rai eincremte und er sah sich mal um. Shu war schon eine ganze Weile weg.
Rai verweigerte sich zumindest nicht, als Airi ihm anbot, ihn einzucremen. Also waltete sie ihres Amtes. Rais Haut ließ jedenfalls keine Unebenheit zu. Wie eine Puppe...

M-21 freute sich über seinen Einfall. Sicher hätte er ärger bekommen, htte Rai sich verbrandt. Sehr gut!, freute er sich. Jetzt sollte nichts mehr schief gehen... was ist das nur für ein Gefühl? Irgendwas stimmt hier doch nicht, es ist als ob... M-21 merkte, wie ihm das Blut förmlich in den Adern gefror. Dann drehte er sich mechanisch um. Frankenstein stand hinter ihm und im ersten Moment glaubte er, ein Dämon würde auf ihn herab sehen. „Was... glaubst du... was du da tust?“, fragte er. M-21 fuhr eine Gänsehaut rauf und wieder runter. „I-i-i-ich... weiß nicht was sie meinen.“ „So?“ Er deutete auf Rai und Airi. Sie schmierte eben seinen Rücken ein und sah se nicht ein wenig verträumt aus, als sie auch noch seine Brust einrieb? „Wie kannst du zulassen, dass jemand seine Haut berührt!?“ M-21 hätte ja nicht gedacht, dass DAS das Problem war! „Soll er Sonnenbrand bekommen?“, fragte er nun zurück und Frankenstein schwieg einen Moment, ehe er ihn packte und fast erwürgte – natürlich nur im übertragenen Sinn. Er erklärte sich jedoch nicht. „Warum bist du überhaupt hier?“, krächzte M-21 und Frankenstein stieß die Luft aus. Er sah wieder zu den Kindern. „Ich hatte ein ungutes Gefühl.“ Er überreichte M-21 nun ein Handy. „Damit können sie dich nicht aufspüren und du bist für mich immer erreichbar. Melde dich, wenn was ist.“

Wow ... Das war als würde man eine alabasterne Statue streicheln. Airi war ganz hin und weg, während alle anderen Mädchen schmachtend zusahen oder Airi giftende Blicke zuwarfen. Wie konnte man nur so traumhafte Haut haben? Airi hätte am liebsten gar nicht aufgehört ihn ein zu cremen, aber es sollte ja auch nicht komisch werden, also machte sie nur was nötig war. Ja, sie war verträumt, rief sich aber auch ins Gedächtnis, wie ungern er sich anfassen ließ und das er ein Freund war. Sie nahm schließlich die Sonnenmilch und sah Keiji an.
"Würdest du mir bitte noch den Rücken eincremen? Da kam ich allein nicht dran."
Sie drückte ihm die Sonnemilch in die Hand und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.

Rai ließ sich von ihr eincremen. Es fühlte sich erstaunlich schön an, gestreichelt zu werden, auch wenn er ihre Finger kaum spürte. Warum trugen die Menschen dieses Zeug auf ihrer Haut auf? Es klebte ein wenig. Er würde es später entfernen. Er ließ es einfach geschehen und als sie fertig war, bat sie Keiji das selbe bei ihr zu machen. Na wenigstens hatte er nun nicht mehr das Gefühl, als einziger nicht eingecremt zu sein.

Keiji hatte sich eben noch nach Shu umgesehen, als Airi ihm die Creme in die Hand drückte. „Was? Äh, klar!“ Natürlich cremte er sie ein. Er hatte bemerkt, wie behutsam sie Rais Körper „gestreichelt“ hatte, aber es machte ihm nichts aus. Auch wenn er heimlich in sie verliebt war, so würde er ihr weder Vorschriften machen, noch würde er sich selbst geißeln, indem er eifersüchtig werden würde. Außerdem durfte ER sie ja auch eincremen. So wie er es sonst auch immer machte.

M-21 beobachtete nun weiter und rieb sich den Hals. Der Boss war ganz schön aus dem Frack gehüpft, als er gesehen hatte, wie das Mädchen mit dem Kerl umgegangen war. Die hatten doch hoffentlich keine skurrile Beziehung zueinander... oder doch? War ja auch egal. Wieder überkam ihn eine Gänsehaut

Rai sah Keiji und Airi zu, als er plötzlich aufstand und einfach los marschierte. Es sah aus, als habe er sich irgendwie erschreckt, oder als sei ihm etwas eingefallen und schon ging er zu den Umkleiden. Er war schnell außer Sicht. Als er eine der Türen aufschlug, sah er, wie ein paar Kerle Shu bedrängten. Rai sah dem ganzen zu. „Na sieh einer an, ist DAS etwa deine Verstärkung?“ Rai sah ihm ungerührt auf die Brust und meinte nur: „Lasst ihn in Frieden.“ Er sprach ganz Ruhig und die Kerle lachten ihn aus. „Rai! Lauf! Hol Keiji!“, doch Rai lief auf die vier Kerle zu und als sich ihm einer in den Weg stellte sagte er: „Aus dem Weg.“ Auch ganz ruhig und der Kerl erstarrte.
Keiji hatte Rai nachgesehen und fragte: „Was hat er denn?“

Airi sah, wie Rai fort ging. Er lief in die Richtung, in der die Umkleidekabinen waren. Shu war wirklich schon lang weg. Vielleicht wollte Rai nach ihm sehen?
"Keine Ahnung, aber vielleicht sollten wir ihm nach?"
Sie jedenfalls lief schon mal los, sicher das Keiji ihr auf jeden Fall folgen würde. Seira und Regi blieben da wohl lieber bei der Decke. Airi lief neben Keiji und sah sich dabei zu allen seiten um. An den Umkleidekabinen angekommen, konnte sie Shu rufen hören.
"Er steckt schon wieder in Schwierigkeiten,"
stellte sie besorgt fest, hörte aber auch gleich Rais Stimme.
"Oh nein ... er auch."