Velkyn Do März 21, 2024 5:25 am
Tja… Shannon galt als Rücksichtslos in der Erfüllung seiner Ziele, ja und er war mit Vorsicht zu genießen. Er ging über Leichen und war ein sehr gefährlicher Gegner, aber er war auch gutaussehend und charmant. Er war „eine gute Partie“. Die Besessenheit Velkyn gegenüber war schließlich nicht bekannt. Um Politik kümmerte sich Velkyn zwar ohnehin nicht, aber dass Rache und Amaran Moltune einnehmen wollten, war nur eine Frage der Zeit gewesen. Charles hatte den Herrscher von Rache verachtet, aber Shannon verachtete seinen Vater und so kam es zu dem Bündnis. Neu erstarkt, konnten beide Nationen nun all ihren Wünschen nachkommen, solange sich keine andere Front zusammenschloss. FALLS es Krieg geben würde, würde er bald kommen.
Aber all das lag weit hinter Velkyns Interesse. Der einzige Grund, wieso er nach Moltune unterwegs war, war es seinen Bruder zu finden. Er musste ihn beschützen, koste es was es wollte!
„Ja, mein Volk.“, sagte er nun auf Nairas Frage und deutete dabei auf seine leuchtenden Augen. Warum sein Vater das getan hatte, blieb Velkyn verschlossen, aber er hatte von seiner Mutter zumindest erfahren, dass dieser Vertrag zu ihrer aller Schutz geschehen war. Vielleicht war es deshalb nun so, dass er gejagt wurde. Mit seines Vaters Tod war der Schutzvertrag mit Charles erloschen? Welchen Grund sollten die anderen Kayal haben, auf das Abkommen zwischen Shion und Charles einzugehen?
Er glaubte Naira nicht, dass sie sich auch nur annähernd vorstellen konnte, wie sein Leben ausgesehen hatte, was er durchlebt hatte und was echte Gefangenschaft war. Aber er ließ sie in ihrem Glauben. Wer war er überhaupt auch beurteilen zu können, ob sich jemand gefangen fühlte oder nicht. Vielleicht hatte sie ebenso gelitten wie er. Dann aber entschied sie, dass sie für seine Freiheit kämpfen wollte. Er sah zu ihr herüber. Er lächelte dünn und sagte leise und ruhig: „Und für deine.“
Sie legte schon die Decken aus und Velkyn überlegte sich, wie sie das Eizubereiten sollten. Mit einem einzelnen Hieb „köpfte“ er das Ei. Ein bisschen floss so natürlich heraus und er sah hinein. Das Ei war noch nicht entwickelt und bestand nur aus Dotter und Eiweiß. Perfekt! Buddelte ein Loch und machte daneben ein Feuer. Dann verarbeitete er das Ei zu Rührei in der eigenen Schale und würzte es mit etwas Salz aus einem Ledersack. Zum Glück war dort kein Wasser hineingekommen beziehungsweise nur sehr wenig. Irgendwann schob er die heiße Glut in das Loch und legte Feuerholz nach, welches er durch wedeln neu entzündete und schließlich hatten sie ein heißes Glutbett auf das er das Ei stellte. Er blieb dabei stumm wie ein Fisch und schließlich fiel ihm das auch auf also bemühte er sich, indem er sagte: „Was ist dein Lieblingsessen?“ Sie hatte ihn das gefragt und er hatte damals nicht zurückgefragt.