Alec Blake Mi Jan 08, 2020 9:44 pm
Sie forderten jedenfalls die Bänder an und tatsächlich fuhr da der schwarze Van herum. Sie hatten den ganzen Tag gebraucht, da sie ja nicht wussten, wann sie suchen mussten und schließlich hatten sie eine Spur. Patrick jedoch sagte: „Mha. Fahrt ohne mich.“ Er setzte sich noch mal an die Bänder.
„Du kleines Schlitzohr…“ Er sprang auf und machte sich auf den Weg. Auf dem Standbild der Überwachungskameras war ein gewisser Butler zu sehen, wie er kurz nach Blakes Verschwinden in ein Haus ging. Sah aus, wie ein stillgelegtes Geschäftsgebäude.
Dort angekommen verschaffte sich Jane zutritt und lief direkt in die Arme Sebastians. „Mr. Jane. Ich hatte gehofft, sie würden etwas länger brauchen.“
„Wenn ich es mit ihnen zu tun habe, lege ich mich extra ins Zeug.“ Er sah sich um. „Also? Wo ist er?“ Sebastian grinste. „Ich kann leider nicht zulassen, dass sie die Pläne durchkreuzen, Mr. Jane. Hätten sie sich doch nur rausgehalten.“
„Sebastian!“, rief es von weiter hinten und Alec kam hervor. Patrik grinste. „Da sind sie ja.“ Alec kam näher und sagte: „Ich kann trotzdem nicht zulassen, dass sie ausplaudern, wo ich bin.“ Patrik sagte: „Dann suchen sie sich besser ein neues Versteck. Noch bin ich allein, aber wenn Isabella zurück kommt, wird sie sehen, wo ich bin.“ Alec erschrak etwas. „Was haben sie getan?“ „Verkehhrskameras.“ Daran hatte Alec nicht gedacht. Er war aber auch wirklich gerade nicht auf der Höhe. „Denken sie bei sowas nie an ihre Tochter?“
„Ich denke andauernd an sie!“
„Wie wird sie es dann wohl finden, wenn sie vermisst werden?“
„Sie wird traurig sein, aber das muss ich in Kauf nehmen, ich brauche einfach nur Zeit!“
„Wofür? Und wieso haben sie nicht einfach gefragt?“
„Weil Isabella niemals eine Ermittlung für nichts angestoßen hätte!“ Jane sah kurz nach oben und nickte dann so, als wisse er, was Blake meinte. Sebastian wartete scheinbar nur darauf, Jane auszuschalten, aber dieser sagte nun: „Sie wird außer sich sein.“ Alec sah ihn finster an. „Oder… sie lassen mich jetzt gehen und ich behaupte, nichts gefunden zu haben. Allerdings müssen sie sich nach was auch immer, dafür verantworten, Mr. Blake. Sie haben die Polizei an der Nase herumgeführt und ein Verbrechen vorgetäuscht.“
„Das ist Ansichtssache. ICH habe die Polizei ja nicht verständigt.“ „Aber ihr Butler hat uns belogen.“ „Sie haben nur die falschen Fragen gestellt.
Alec schüttelte den Kopf. „Mr. Jane… Bitte! Ich brauche wirklich nicht mehr lange und danach verantworte ich mich für alles, was sie wollen, aber bitte…“ Er sah ja wirklich herzzerreißend besorgt und flehend aus und Jane war etwas irritiert davon. „Bitte kriechen sie nicht vor mir Mr. Blake. Ich werde eine Weile nichts sagen. Aber Isabella ist schlau sie wird auch ohne meine Hilfe dahinter kommen.“
Und so verschwand Patrik wieder und spulte die Bänder an andere Stellen. Er sagte erst mal gar nichts dazu, denn lügen würde er ganz sicher nicht.
Isabellas Spur hingegen führte nur in eine Sackgasse. Der Wagen hatte dort gestanden aber er gehörte einem Mann namens Jim Carter. Es war wohl nur zufällig sein Auto und er hatte keine Ahnung, was das alles sollte. Dennoch entschied sich Isabella dazu eine Hausdurchsuchung zu machen, da sie Gefahr im Verzug vermutete. Sie fanden zwar nicht Mr. Blake, aber dafür ein Drogen- Labor im Dachstuhl. Und im Keller fanden sie außerdem Unmengen von Drogen etlicher Sorten. Für die DEA wäre das ein unfassbar großer Fang gewesen. War es Zufall, dass dieser Van sie zu dem Verbrecher führte, der zum großen Überfluss International gesucht wurde? Jim packte direkt aus und nannte alle Namen, seiner Handelspartner. Drogenbarone, Politiker und irgendwelche reichen Leute, die wohl zu viel Langeweile hatten.
Jane war darüber ehrlich überrascht. Konnte Blake das alles so geplant haben? Hatte er SO etwa gerade irgendwelche Leute ausgeschaltet, die in seinem Spiel … Nein… war er SO gerissen? Das nahm ja Ausmaße an hier!
Und ja. Alec trieb Mira immer weiter in die Enge. Sie wollte das St. Marys und sie würde nur vor einem Scherbenhaufen Enden. Alecs Plan war aufgegangen und dadurch setzte sich nun die gesamte Maschinerie in Gange, die er so sorgfältig all die Jahre Aufgebaut und gewartet hatte. Alecs Herz schlug voller Anspannung und Aufregung, als er die Nachrichten darüber verfolgte. Sein Handy klingelte sich tot, aber er hatte es stumm geschaltet. Nein. Jetzt konnte er keine Feineinstellungen mehr vor nehmen, entweder es funktionierte…. Oder eben nicht.
Nach zwei Tagen klingelte sein Handy erneut und Sebastian weckte ihn. Alec sah auf das Display und las „Mira“. Er räusperte sich und sammelte sich und ging dann heran. „Mira.“ Sie fluchte ihm Dinge entgegen, die wohl sehr unfein waren und Alec lächelte nur. „Wolltest du sonst noch was? Ich würde sonst gern dabei zusehen, wie dein Imperium zerfällt.“ Sie fluchte erneut Dinge vor sich hin und schließlich sagte Alec: „Weißt du… Es gibt einen Weg, wie das alles noch aufzuhalten ist. Gib mir endlich den Namen. Den echten! Wenn du das tust… werde ich nur einen Anruf machen und dein Kartenhaus wird nicht vollkommen einstürzen.“
Nach nur zwei Tagen, hatte sich natürlich noch nicht viel am Markt getan, aber Mira war sehr schlau und ihr war das Ausmaß von Alecs Handlungen im Hintergrund durchaus klar. Er würde sie vernichten und zwar ganz und gar. Und selbst, wenn er es jetzt noch aufhalten könnte, hatte er so viel Schaden angerichtet, dass sie ihm unmöglich jemals wieder gefährlich werden könnte. „Francis Winters…“ Alecs Augen weiteten sich. Endlich hatte er einen Namen! „Ich schicke dir belastendes Material. Alec… Du hast gewonnen. Ich gestehe die Niederlage ein. Ich hoffe, du denkst daran, dass ich nie unfair gespielt habe.“ Alecs Mund war ein Strich. „Ich tue mein möglichstes.“ Sie legte auf und Alec zitterte. Dann bekam er eine Mail mit einem Schließfach-Code. Anschließend einen Ort mit der Schließfachnummer und dessen Standort. Er schickte Sebastian los und machte besagten Anruf, um Mira nicht gänzlich zu vernichten. Eine tonnenschwere Last fiel von seinen Schultern.
Er verhinderte den Verkauf des St. Marys nun gänzlich und ließ alle kriminellen Spuren, die er hinterlassen hatte verwischen. Er bezahlte all dies mit schwarzen konnten, die er mittels Geldwäsche angelegt hatte und verwischte ach diese Spuren, er brach den Kontakt zu seinem Drogenlieferanten ab (Der Austausch war mehrfach verschlüsselt und anonym gelaufen) Und legte sich ausgestreckt auf den Boden. Er fing an zu kichern, dann fing er an zu lachen und schließlich wollte er einfach nur noch schlafen.
Sebastian brachte die Unterlagen und den Namen zu Isabellas Abteilung. Jane setzte sich auf und sah ihn fragend an. Eben hatte Isabella ihn zur Rede stellen wollen, dass er ihr doch etwas verschweigen würde und nun sagte er: „Wie können wir helfen?“
Sebastian legte das Material vor. „Francis Winters. Drahtzieher der Entführung Alec Blakes.“ Er sprach nicht von dieser Entführung. „Er ist der, der den Tod meines Herrn wünschte. Und der in den letzten zwölf Jahren immer wieder Anschläge versuchte.“
Francis Winters war auch kein kleines Licht. Aber er hatte persönlich nie was mit Alec zu tun gehabt. Er hatte ihn als Rivalen gesehen, wo er doch eigentlich ganz anderen illegalen Geschäften nachgegangen war. Wer wusste schon, was in dem Kopf eines Mannes so vor sich ging.
„Und… Er hat Mr. Blakes Eltern ermordet.“