Der Dämon der Rache schlug wild um sich und erwischte nur Eiswände, die er anbrüllte. Besonders helle schien er ja nicht zu sein, plötzlich hielt er inne und betrachtete seinen heilenden Wunden… Er schien darüber zu erschrecken und seine Monströse Gestallt wurde kleiner und kleiner, bis er schließlich die Größe eines normalen Menschen erreicht hatte und an sich herab sah. Er war in ein Schwarzes Gewand gekleidet und keine einzige Wunde war mehr übrig, außer eine, die direkt über seinem Herzen klaffte. Auch die Wurde jedoch immer kleiner, bis sie ganz verschwand. Er ging in die Knie und hielt sich die Brust. Hatten sie ihn bezwungen? „Der Schmerz… ist verschwunden…“, sagte er nun nüchtern und erhob sich langsam aber sicher. Er sah sich im Spiegel der Eiswände an und schien feststellen zu wollen, ob wirklich alle Wunden verschwunden waren, dann sagte er leise… „Verschwunden…“ Er grinste plötzlich diabolisch und dann fing er an boshaft zu lachen. „Jetzt zeige ich euch die Welt des Wahren Schmerzes!!!“ Mit einem hieb seiner rostigen Schwerter zertrümmerte er die Eiswände und ließ dabei pechschwarze Energie frei, doch Rei holte zum finalen Schlag aus und würde ihn gewiss einfrieren…
Byakuya sagte im gleichen Moment den Pfad der Bindung auf und fesselte Kaname, zu dem er Sprang und sofort das Katane entwendete. „Wie reizend. Du bist aber einer der ganz schnellen Sorte, hm? Dabei ist die Liebe zu jemandem und besonders zu mir, doch etwas ganz besonderes…“ Byakuya und fragte: „Aber mir scheint… dass selbst du, die über die Liebe predigt… niemanden manipulieren kann, der herzlos ist.“
„In der Tat…“ Sie war bei ihm und küsste ihn ganz plötzlich. Er riss die Augen auf und dann stieß er ihr Kanames Schwert in den Leib, weshalb sie zurückwich und erbost aufschrie. Sie sah ihn an und meinte: „Ist dein Herz etwa wahrhaft frei von Liebe?!“ Byakuya atmete tief ein und sagte dann, als er über ihr stand, um ihr den Gnadenstoß zu verpassen: „Ist es nicht, aber meine größte Liebe gilt meinem eigenen Stolz und diesen zu beschützen… Und deshalb, werde ich NIEMALS einen Dämon lieben können…“
Azazel wehrte alle Attacken von Lysandael ab und sagte dann: „Du warst die einzige, die sich niemals nach dem angeblichen Licht sehnte, dass ich in mir trug… Du warst die einzige, die niemals auch nur daran gedacht hat, mich des Lichtes wegen zu verehren, weil du alles Licht gehasst hast… DU wolltest dieses Licht NIE besitzen… Was hat sich geändert, Lysandael?! Wieso jetzt?! Was ist es, was dich SO hassen lässt?! MICH den einzigen Bruder, der dich JE akzeptiert hat?!“
Lysandael hielt inne und sah ihn finster an. „Du begreifst einfach nicht, was du da sagst… Du glaubst MICH verstanden und akzeptiert zu haben? Du behauptest von dir, mich zu kennen und siehst nicht, dass ich dich mit all dem hier retten wollte… Du, der niemals der sein wollte, der du aber einst sein musst… Jetzt ist es zu spät. Nagrach stahl dir das Leben und meine Macht über dich ist erloschen…“ Lysandael liefen pechschwarze Tränen die Wangen herab… „Du glaubst, ich will deinen Thron?“ Azazel sah sie verwundert an und dann wurden seien Augen immer größer. „Was sagst du da?“
„Ich wollte dich niemals nur töten Azazel… Ich wollte niemals nur deine Existenz beenden… Ich wollte dich erlösen… Ich wollte, dass du endlich nicht mehr in deinem schwarzen und einsamen Schlaf vor dich hin döst… Ich verehrte dein Licht genauso, aber ich wusste, dass du es nicht ertragen hast… Nur deshalb tat ich so, als würde ich dich verachten!!! Azazel, du bist nicht mein Bruder…“ Man konnte sehen, wie verzweifelt Lysandael war. „Ich lasse dich nicht erneut so leiden, und wenn ich dafür deinen toten Körper zerschmettern muss… dann sei es so!!!“
Sie wandelte sich plötzlich in ihrer Hand erschien eine silbrige Sense und in ein schwarzes Gewandt gehüllt… Ihr Gesicht war verschwunden und nun sagte sie: „Niederhöllisches Feuer, Seelen der Besiegten, Ruhelosen und Verdammten, erhört meine Stimme und zieht hinab, was euch gehört. Öffnet die Tore zur wahren Hölle und zieht hinab, wer euch verschmähte! Holt die Seele in die tiefe Finsternis…“
„Lysandael?“… „Ich habe keine Seele.“, sagte Azazel und streckte die Hand nach ihr aus. „Deine schwarze Seele soll brennen in den Fegefeuern der Hölle. Winde dich in den Feuern der Läuterung und werde als sterbliche Seele wiedergeboren. Ich nehme deine Schuld von dir und werfe dich ins Licht. Dunkelheit weiche und Barmherzigkeit sei dir gewiss…“ Das gleiche Ritual, was er schon einmal in der Menschenwelt vollzogen hatte. Sie schrie auf und wehrte sich gegen das Licht, was sie schließlich weg schmetterte und Azazel finster ansah.
Ein knacken von Eiseskälte und spaltendem Gletscher ertönte. Nagrach und die anderen vier Erzdämonen tauchten plötzlich auf Nagrach sah, wie Lysandael sich in dem Lichte krümmte und wie die anderen Erzdämonen gerade um ihr Leben kämpften.
Mishkahra warf sich vor den Drachen, der jeden Moment den Gnadenstoß erhalten sollte. Nagrach stellte sich vor Blakharaz und Belhalhar vor Lolgramoth. Asfaloth kam raus zu der Dämonin der Begierde und stellte sich Byakuya in den Weg, indem er ihm die Klinge aus der Hand schlug. Und Caryptoroth erschien bei Lysandael, die zu ihr sah, ihr Gesicht war jedoch in Schatten gehüllt, sodass nicht zu sehen war, wie sie aussah…
WAS war denn jetzt?!