Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die weite Welt der Fantasy

    Ailish
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    Beitrag  Ailish Fr Jul 18, 2014 9:18 pm

    Kazel saß auf seinem Bett und versuchte angestrengt nachzudenken. Er hatte wirklich Hunger und heiß war ihm auch. Er hatte es noch nicht ganz überstanden, aber er war wenigstens wieder wach und ansprechbar. Er fühlte sich zittrig und matt. Ihm war schlecht und er hatte Kopfschmerzen. Aber es ging ihm auch schon bedeutend schlechter als jetzt, also machte er keine große Sache daraus, nahm die Suppe entgegen und trank den Saft. Hilfe brauchte er dabei eigentlich nicht. Er gab Lilly die Schüssel zurück und fragte: „Gibt es noch mehr?“
    Kiran musterte ihn argwöhnisch. Man… der Bursche tat so, als sei nie was gewesen. Kiran hoffte, dass Kazel dafür nun nicht auch noch die Quittung bekam und hier alles wieder auf dem Boden verteilte. Ach, was ging ihn das eigentlich an? Er drehte sich weg und setzte sich an den Tisch. Kazel suchte Elentaris Blick. Er nickte ihr dankbar zu und wartete auf Lilly, dass sie wieder kam. Auch den Teller aß er leer und trank den zweiten Saft. Er sah auf und sein Blick sagte schon aus, dass er Nachschlag wollte. Nun sagte Kiran doch: „Jetzt hör mal zu. Schön dass du so einen Appetit hast, aber findest du nicht, du übertreibst? Du bist eben noch mal mit dem Leben davon gekommen, hast glück überhaupt bei Bewusstsein zu sein… Meinst du nicht, du solltest es langsamer angehen lassen?“
    Kazel funkelte Kiran an. Er wusste nicht dass er einen Großteil zu seiner Genesung beigetragen hatte und sagte dann nur, als er zur Seite blickte: „Es ist mir egal, was mein Körper will und wie es ihn schmerzt. Ich muss wieder zu Kräften kommen und das bedeutet essen und trinken.“ Kiran sah ihn sprachlos an.
    Ja Kazel war speiübel, aber er traute sich so viel Körperbeherrschung zu, sich nicht zu übergeben. Kiran schüttelte nur den Kopf und warf die Hände in die Luft. „Mir doch egal…“ kommentierte er leise und eher zu sich selbst.
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    Beitrag  Liv Fr Jul 18, 2014 10:40 pm

    Lilly brachte Kazel natürlich, was er wollte. Elentari nickte auf Kazels Danksagung hin. Sie würde wohl die nächste Zeit nur für Anegins Wohl sorgen und so begann sie ihn nun wenigstens zu waschen, soweit sie es konnte, denn seine Rüstung nahm sie ihm nicht ab. Liv schien wirklich berührt von Kazels Aussage. Er sorgte sich also doch. Irgendwie fand sie das schön. Es zeigte, das sie mit ihrem Denken recht hatte. Lilly hingegen sah Kazel ein wenig betrübt an.
    „Er und Kira haben das Gegengift her gestellt. Ohne die Beiden wärst du nicht mehr hier.“
    Tatsächlich war sie nicht mal wirklich böse wegen dem, was Kazel sagte, sondern einfach nur traurig.
    „Wir können eh nicht weiter reisen. Du solltest dich also wirklich noch etwas ausruhen Kazel,“
    meinte Kira, die allerdings nicht mal zu ihm herüber sah, sondern gebannt auf den Kuchen wartete. Lilly stimmte dem einfach nur zu. Sie nickte mit dem Kopf.
    „Du musst dich ausruhen, sonst wirst du deinen Körper überanstrengen und wirst nur noch länger hier herum liegen müssen.“
    Immerhin war ihr Vater Arzt gewesen.
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 5:27 am

    Kazel sah zu Lilly herüber, als sie ihn aufklärte, wer an seiner Genesung „Schuld“ war und dann ging sein Blick zu Kiran. „Ich halt mich da raus. Ich übernehme keine Verantwortung dafür. Ich habe lediglich ein Gift identifizieren wollen.“ Kazel blickte zu Kira, die wohl auf den Kuchen wartete. Ein merkwürdiges Bild. Er versuchte das alles irgendwie einzuordnen und bekam Kopfschmerzen. Er legte sich hin, als Lilly ihn nun darum bat. Er sagte nichts mehr dazu und schloss die Augen. Eigentlich war es auch gar nicht so schlimm einfach weiter zu schlafen, oder?
    Tryndamere und Ailish setzten sich an den Tisch und Tryn schien sich riesig auf den Kuchen zu freuen. Er starrte ihn wie gebannt an und Ailish war fast entzückt über die Niedlichkeit bei diesem Anblick. Sie schmunzelte, wollte aber auf Liv und Lilly warten.

    Anegin lag unverändert auf dem Bett, wie im Schneewittchen-Schlaf, doch Elentari konnte deutlich fühlen, wie er sich leicht regte. Seine Hand zuckte leicht, aber das bedeutete wohl nichts. Ganz so, wie bei einem Komapatienten, der sich bewegte, aber eigentlich doch nichts mitbekam. Er blieb wieder reglos.
    Kiran sah zu ihm herüber und betrachtete dann Elentari, die wie ein Raubtier über ihn wachte… Nein… eher wie ein Drache, der seinen Hort beschützte. Sie sah schlafend aus, aber sie war wach. Genauso hatte er es sich immer vorgestellt. Er sah zurück zu den anderen und setzte sich ebenfalls an den Tisch.
    Er saß noch gar nicht ganz, als er schon wieder aufsprang, als Anegin aufschreckte und einen Schrei von sich gab, der von Abgrundtiefem Schmerz kündete. Aber Seelischem… Er … was war los? Anegin sprang aus dem Geschlossenen Fenster und zerbrach dabei das Glas, verwandelte sich noch in der Luft und stieg als Drache in den Himmel, wo Elentari ihn dann aus den Augen verlor. Sie konnten ihn hören. Sie alle. Und Elentari – die eine so besondere Bindung zu ihm hatte – spürte eine so tiefe Trauer in sich, dass sie unwillkürlich weinen musste.
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 5:39 am


    Liv kam ebenfalls zum Tisch und auch Lilly ließ Kazel nun ungern allein, aber sie setzte sich nun auch an den Tisch, denn der Hunger war nun doch schon etwas größer. Kira und die Anderen warteten alle brav, doch als Kiran sich eben setzen wollte, regte sich Anegin, sprang auf und sprang durch das geschlossene Fenster.
    Elentari hatte es gespürt. Sie hatte geahnt, das er irgendwas hatte. Dieser Schmerz, war so furchtbar. Irgendwas musste geschehen sein, was ihn fürchterlich schmerzte. Sie machte nicht den Versuch ihm zu folgen, denn das wäre Sinnlos. Er müsste sich beruhigen und würde dann zurück kehren. Sie saß da und weinte. Es schien, als trüge sie den Schmerz der ganzen Welt in sich.
    Alle starrte erst zum Fenster und dann zu der weinenden Elfe. Sie schien wirklich unglaublich traurig zu sein. Sie selbst hatte das Gefühl, es würde ihr das Herz zerreißen. War ein Familienmitglied gestorben?
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 10:27 am

    Kiran war zum Fenster gestürmt und sah hinaus. Er beobachtete den Drachen, wie er hoch ins Gebirge flog und dort landete. Er hörte ihn noch immer und dieser Schmerz, der aus der Drachenstimme sprach, brach selbst ihm das Herz. Ailish ging zu Elentari und traute sich gar nicht, sie anzufassen, doch dann gab sie sich einen Ruck und nahm sie einfach in ihre Arme.
    Elentari wusste, dass Anegin – wenn er zurück käme – ganz sicher irgend eine Art Zerstreuung finden müsste. Bloß was? Wie konnte man jemanden wie ihn aufbauen, wenn es ihm die feinfühlige Seele zerriss?
    Der Tag war ruiniert und der Kuchen stand unberührt auf dem Tisch. Selbst Kazel saß wieder auf dem Bett und sah fast Melancholisch aus dem Fenster. Tryndamere ging hinaus und sah in den Himmel. Er machte sich wohl seine eigenen Gedanken dazu und kam erst spät wieder herein.

    Es dauerte ganze sieben Tage, die sie hier verbrachten und sie saßen gerade unten und nahmen ihr Abendessen ein. Eine Frau trat ein. Sie hatte langes Schneeweißes Haar und ihre Silbrigen Augen glänzten förmlich. Sie trug eine Ähnliche Rüstung wie Anegin, nur dass ihre silbrig weiß war. Sie suchte den Raum scheinbar ab und ihr Blick, blieb auf der ungewöhnlichen Gesellschaft hängen. Sie ging zum Wirt und sagte: „Ich suche einen Mann.“
    „Aha? Hier kommen einige Männer durch.“, sagte der nur.
    „Sein Name ist Anegin Ocard.“, sagte sie und in ihrer Stimme klang ein zarter Hauch von Ungeduld heraus.
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 10:38 am

    Elentari wusste, Anegin hätte sie niemals zurück gelassen. Das war es auch, was sie so sicher machte, er würde zurück kehren. Ihre Tränen versiegten nicht, auch nicht, als Ailish so lieb war, die Elfe in die Arme zu nehmen und sie zu trösten. Es war wohl das erste Mal, das Elentari so viel Nähe der Anderen zu ließ, ohne selbst zu ihnen gegangen zu sein. Sonderbar, wie Menschen manchmal waren, doch das Ailish ihr nun Trost spenden wollte, tat auf eine seltsame Art und Weise gut.

    Nach sieben Tagen, die Elentari wachend am Fenster oder vor der Tür verbracht hatte, saß sie mit den Anderen unten im Schankraum, um etwas zu sich zu nehmen, ehe sie wieder vor der Tür auf Anegin warten würde. Eine Frau trat ein. Ihre Augen, ihr wunderschönes Haar und die Rüstung, ließen darauf schließen, sie sei eine der wenigen Drachen, die noch lebten. Denn noch könnte sie eben so gut eine Drachentöterin sein. Elentari hatte natürlich gehört, was diese Frau wollte. Sie stand auf, ging zu ihr.
    „Verzeiht, aber aus welchem Grund sollte eine Dame wir ihr diesen Mann suchen?“
    Elentaris Blick war prüfend. Sie wusste nicht genau, womit sie es hier zu tun hatte, aber sie wollte kein Risiko ein gehen, also blieb sie zwar freundlich, aber reserviert.

    Kira saß mit den Anderen am Tisch. Lilly freute sich, das es Kazel wieder besser ging und Liv hatte sich bei Kiran noch einmal bedankt, das er geholfen hatte, auch wenn er davon nichts hören wollte. Sie alle betrachteten die Frau die herein kam mit sonderbaren Blicken, wobei Lillys einfach nur fasziniert war. Liv verwickelte sie geistesgegenwärtig direkt ein ein Gespräch, damit sie nicht gleich fragen würde, ob dieses Dame da auch ein Drache wie Anegin war. Zum Glück erfolgreich. Nach allem, was sie bisher erlebt hatten, konnte man ja nicht vorsichtig genug gegenüber Fremden sein.
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 10:45 am

    Die Dame sah kühl zu Elentari herüber. Elentari war nicht groß und diese Frau war auch nicht viel größer als sie. Sie musterte die Elfe und sagte dann: „Also kennt ihr ihn, nehme ich an. Wo ist er?“ Kiran war aufgestanden und musterte die Frau ebenfalls. Er wollte Elentari entweder so was wie Rückenhalt geben oder er war nur neugierig. Sie musterte auch ihn und dann drehte sie sich gänzlich zu Kiran und Elentari um.
    „Ich muss zu ihm. Er braucht meine Hilfe, wenn ihr also wisst, wo er ist, dann sagt es mir…“ Sie stockte. „Bitte.“ Auch sie trug einen solch traurigen Ausdruck in ihren Augen, dass es einem beim Hinsehen wehtat. Aber dieser Blick war nichts im Vergleich zu dem, den Anegin Elentari zugeworfen hatte.
    „Mein Name ist Esme Glacard. Er weiß wer ich bin und ich muss ihn sprechen.“
    „Verstehe…“ Kiran senkte den Blick und überließ es nun Elentari weiter zu reden. Er fand, dass er sich dort nicht einzumischen hatte. Denn für ihn war klar, dass diese Frau ebenso wie Anegin jemand war, dem Man Respekt zollen musste.
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 10:54 am

    Elentari war sich zunächst unschlüssig, doch dann … Der Name alleine ließ erahnen, sie war eben so wie Anegin. Elentari beugte ihr Knie vor ihr und senkte das Haupt.
    „Verzeiht my Lady. Ich schütze ihn so gut ich kann … aber vor sieben Tagen ist er auf und davon. Er wird zurück kehren, da bin ich sicher, aber .. der Schmerz den er in sich trägt … jemand der ihm nahe stand ist gestorben … nehme ich an. Wenn ihr ihn kennt … wisst ihr wie … zerbrechlich er ist. Ich mache mir große Sorgen um ihn my Lady.“
    Nun sah sie auf, wagte es jedoch nicht, ohne Erlaubnis wieder auf zu stehen. Die Dame würde in Elentaris Augen allein lesen können, wie ehrlich sie es meinte, wie sehr sie ihn vermisste, sich sorgte und vieles mehr.

    Liv sah zu Kiran und flüsterte:
    „Ist sie auch ein Drache?“
    Nun diese Frage war wohl nicht nur für sie interessant. Es schien zumindest so, denn warum sonst sollte Elentari vor der Dame knien?
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 11:04 am

    Kiran sah auf das Bild, hörte Livs Worte und sagte: „Sieh dir das Bild an, was glaubst du?“ Er klang dabei nicht gereizt oder tadelnd, sondern eher so, als wolle er lediglich ihren Verdacht bestätigen. Die Drachendame sah auf Elentari herab und schien ein wenig überrascht. Sie sah sich um und fragte: „Habt ihr ein Zimmer?“

    Gemeinsam gingen alle hinauf und schlossen die Tür. Die Frau stellte sich allen noch einmal vor und sie hatte in Elentari erkannt, dass sie eine Drachenelfe war. Wie lange war es her, eine ihres Clans gesehen zu haben. Sie hatte Elentari unten erlaubt aufzustehen und schien nun mehr oder weniger mit ihr reden zu wollen. Sie sagte: „Ich bin Anegins Schwester. Du bist seine Elfe, hab ich Recht?“ Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort. „Dann hast du vielleicht gespürt, welchen Schmerz er empfindet… Welchen ich empfinde. Ich muss ihn finden, ehe er etwas unsäglich Schlimmes anstellt. Er ist so feinfühlig, wie niemand von uns und wir haben jemanden verloren, der ihm sehr viel bedeutet.“ Sie sah sehr traurig aus. „Er antwortet mir nicht und… ich habe Angst, dass er in seiner Trauer auch unvorsichtig ist und getötet wird.“
    Kiran sah sie erschrocken an. Er hätte es schon eher tun können, aber er wollte Anegin nicht nachspionieren, weil er es respektiert hatte, dass er alleine sein wollte. Er sagte: „Ich kann ihn aufspüren. Hat jemand etwas von ihm? Eine Schuppe? Oder etwas in der Art?“ Die Drachin schüttelte betrübt den Kopf.
    Kazel betrachtete das ganze eher skeptisch, aber er sagte nichts. Er fand, dass er sich einfach viel zu wenig auskannte, als da nun ein Wort drüber zu verlieren.
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 11:15 am

    Liv sah es sich an und fühlte sich in ihrem Verdacht bestätigt. Sicher hatte sie etwas mit ihm zu tun und würde ihn deshalb suchen. Vielleicht wusste sie ja auch, warum Anegin plötzlich so schrecklich verstört war.

    Nachdem ihr erlaubt worden war auf zu stehen, führte Elentari die Drachendame hinauf, in das Zimmer.
    „Verzeiht, wenn ich zuvor unhöflich wirkte, doch … Vorsicht ist besser, als Nachsicht. Ja, ich bin sein. Ich diene ihm und beschütze ihn. Sein Leid ist das meine. Es hat mir fast das Herz zerrissen. Zunächst fiel er in eine Starre. Als er aus ihr erwachte, sprang er durch das Fenster dort und verschwand. Ich sorge mich schrecklich um ihn. Kurz zuvor hat er mich noch gebeten, vorsichtig zu sein. Ich hoffte, er würde zurück kommen, doch … bisher ...“
    Sie senkte den Kopf. Es fiel ihr schwer zu glauben, der große wunderschöne und feinfühlige Drache käme nicht zurück um sie zu holen. Kiran fragte schließlich, ob jemand etwas von ihm habe. Augenblicklich fasste sie an ihren Dolch. Sie nahm ihn, sah ihn an und übergab ihn schweren Herzens Kiran.
    „Sein Zahn. Er schenkte ihn mir, als ich in seine Dienste trat. Bitte … finde ihn.“
    Es schien, als sei die Elfe vollkommen aufgewühlt und schmerzerfüllt, doch sah sie einen Hoffnungsschimmer in Kiran. Wenn er ihn nur so finden konnte, so sollte es so sein.
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 11:26 am

    Kiran nahm den Dolch entgegen und die Drachin sagte Elentari ruhig: „Entschuldige dich nicht bei mir. Ich bin froh, dass du ihm derart dienst und ihn beschützt. Er ist zu weilen recht… ungestüm und viel zu neugierig für unser eins…“
    Kiran bereitete alles vor. Er erinnerte sich an den letzten Aufspürungszauber und schmerzlich war ihm bewusst, dass Anegin einen ähnlichen Schutz haben könnte. Damals hatten seine Augen… nein lieber nicht daran erinnern. Er breitete die Hände aus, als die Tür langsam und quietschend aufgeschoben wurde.
    Anegin sah völlig mitgenommen aus. Er hatte Schrammen im Gesicht und wer wusste, wo sonst noch überall. Seine Augen waren rot und verquollen. Er musste viel geweint haben. Seine Rüsung war in tadellosem Zustand, aber er selbst war seelisch und körperlich doch sehr angeschlagen. Er brachte keinen Ton heraus und die Drachin sah ihn so voller Schmerz an, dass Elentari ihrem Drang Anegin einfach zu umarmen nicht nachgeben durfte, weil es irgendwie höflicher war, seiner Schwester den Vortritt zu lassen.
    Sie sah ihn nur einen Moment an, als sie auch schon auf ihn zu lief und ihn einfach in die Arme Schloss. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und Anegin ließ den Kopf sinken um seine Stirn auf ihrer Schulter zu betten. Dabei knickte er den Oberkörper leicht ab, weshalb die Drachin ihr Kinn nun auf seine Schulter legte.
    „Oh mein lieber Bruder… Was hast du dir nur gedacht?“ Gemeinsam gingen die Geschwister auf die Knie und nun drückte auch Anegin seine Schwester an sich. Es war das wohl traurigste Bild, was die beteiligten je gesehen hatten. Wie betäubt reichte Kiran Elentari den Dolch zurück und Ailish liefen die Tränen, ohne dass sie es sich erklären konnte. Kazel betrachtete die beiden nur kurz, dann stand er auf und schloss die Tür hinter Anegin. Nicht jedoch, ohne zuvor einen Blick hinaus geworfen zu haben.
    „Amras…“, sagte Anegin leise und Esme streichelte seinen Kopf, wo sein Haar regelrecht zerzaust war. „Er ist…“
    „Shhhhh.“ Sie sah bedeutsam zu Elentari, die seinen Schmerz direkt fühlen konnte. Es war nicht mehr ganz so schlimm, wie vor sieben Tagen, aber immer noch sehr schlimm. Was nun?
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 11:42 am

    Dabei war es doch nur recht und der Drachin gegenüber gerecht, sich zu entschuldigen. Ihr Lob tat der Elfe gut. Es war, als habe sie ihn schon zuvor gespürt, denn der tiefe Schmerz nahm erneut ihr Herz in Beschlag. Elentari blickte zur Tür, als diese quietschend auf ging und Anegin herein kam. Oh wie gern wäre sie ihm nun um den Hals gefallen, hätte ihn getröstet, doch das durfte sie in Anwesenheit seiner Schwester nicht. Diese hatte jedes Vorrecht, denn sie war seine Blutsverwandte, während Elentari nicht mehr als … nun eigentlich regelrecht eine Sklavin war, wenn gleich Anegin sie weder so behandelte, sie noch als solche bezeichnete. Auch ihr liefen die Tränen. Betroffen sah sie auf das Paar herab, welches nun da kniete. Amras … der Bruder auf den Anegins Vater so stolz gewesen war, den Anegin so sehr liebte. Der Elfe blieb einfach nichts anderes, als sich selbst auf die Knie zu begeben und ihr Gesicht in ihren Händen zu verbergen. Ein hoher Drache war verstorben … vermutlich getötet worden. Das war der Schmerz den sie spürte. Jeder Drache war für sie nahezu heilig und jeder Drache der starb, wurde beweint. Es waren die wohl edelsten magischen Wesen, die diese Welt bewohnten, hinzu kam, das sie eben so selten wie die Einhörner waren, die zwar nicht so versessen auf Gold und Juwelen waren, dafür jedoch die Reinheit des Herzens liebten. Viele Tränen flossen nun. Wie gern hätte Elentari ihren Freund nun getröstet, doch sie durfte nicht. So lange sein Schwester da war, müsste sie sich zurück halten. Das war sie ihm schuldig, wenn gleich es schwer werden würde. Für diesen Drachen dort, würde sie alles tun. Eines jedoch, musste sie tun, auch wenn es unhöflich wirkte. Langsam stand sie auf, kniete sich neben die Beiden.
    „Ich fühle mit euch. Es tut mir so unglaublich leid. Bitte erlaubt mir, mit euch zu trauern und euch bei zu stehen.“
    Ihr Blick war von so viel Schmerz erfüllt, das es schon unheimlich war, wie sehr sie das Leid dieser Wesen teilte.

    Lilly liefen die Tränen eben so wie Ailish und Liv. Ja selbst Kira hatte tränen in den Augen. Sie kannte keinen anderen Drachen, doch wusste sie, das auch bei ihr Zuhause … in ihrem ehemaligen Zuhause, Drachen verehrt wurden. Angeblich lebten noch welche in den bergen, doch das hatte sie nie heraus finden können. Denn noch … sie hatte Anegin in seiner wahren Gestalt gesehen, was ihr ein unauslöschliches Bild ins Hirn gebrannt hatte. Ein solch schönes Wesen sterben zu sehen, welches noch dazu so sanft sein konnte … unvorstellbar.
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    Beitrag  Ailish Sa Jul 19, 2014 12:05 pm

    Anegin weinte mit seiner Schwester um ihrer beider Bruder und als Elentari zu ihnen kam, blickte er auf und betrachtete die Elfe, die er so mochte. Er ließ von seiner Schwester ab, die sich respektvolletwas zurück bewegte um Elentari platz zu machen… Nein um Anegin Platz zu machen, um zu tun, was er tun wollte. Er fasste Elentaris Hände, die Er zu seinem Mund führte und ihr je einen Kuss darauf drückte. Er zog sie noch weiter zu sich und schloss sie nun auch in seine Arme. Die Drachin betrachtete das Bild mitleidig und keines falls beleidigt. Sie erhob sich schließlich und wahrte gebührenden Respekt. Auch die anderen wendeten sich ein wenig ab, um nicht zu stören und dann sagte Anegin leise und mit belegter Stimme: „Verzeih mir… ich ließ dich allein…“
    Kazel sprang auf und zog eine Waffe, als die Tür förmlich aufgetreten wurde. Anegin erschrak und er sprang mit der Elfe im Arm auf. In der Tür stand ein älterer Mann. Der Weisheit und Erhabenheit ausstrahlte mehr noch, als Anegin es jemals gekonnt hätte. Er wehrte Kazels Klinge fachmännisch ab und schubste diesen zurück. Esme krachte auf die Knie und hauchte ehrfürchtig: „Vater…“
    Nun… das war eine Überraschung. Für einen Moment schien Anegin die Trauer ganz und gar zu vergessen und er sah seinen Vater betäubt an, der auf ihn herab blickte, als sei er es kaum würdig von ihm angesehen zu werden. Der Drache blickte Elentari missbilligend an, als sei sie ein Insekt, von dem man sich überlegte es zu zerquetschen oder es doch besser leben zu lassen…
    „Anegin…“, sagte die tiefe und geschmeidige und doch autoritäre Stimme. Dieser klammerte sich förmlich an Elentari fest und dann ließ er sie los um sich ebenfalls auf die Knie zu begeben.
    „Steh auf! Esme!“ Beide gehorchten und sahen ihren Vater an, als stünde ein Gott vor ihnen. „Euer Bruder ist ermordet worden und ihr steht hier herum und vergießt sinnlose Tränen, anstatt ihn zu rächen! Ich verlange Rache an dem Mörder.“
    „Vater…“, sagte Esme leise und fast ein wenig so, als wolle sie ihn für seine herzlosen Worte tadeln.
    „Kein Wort mehr! Und was soll diese Versammlung niederer Kreaturen? Er blickte auf die Brustplatte Anegins. „Ich sehe DU trägst sie… Vielleicht hätte sie deinem Bruder mehr genützt!“
    Elentari spürte regelrecht, wie dieser Satz Anegin traf. Ihm schnürte es die Kehle zu und erneut traten Tränen in sein Gesicht. Der Vater kam nun zu ANegin und packte ihn. Seine beiden Augen funkelten Anegin an. Das Eine Auge war rot wie die Glut und das andere Hellblau, wie ein Aquamarin. „Wo warst du als er starb? Du hättest ihm beistehen sollen, aber stattdessen nimmst du seinen einzigen wahren Schutz und amüsierst dich in der Weltgeschichte!“, fuhr er Anegin an, der Schmerz erfüllt in die Augen das Mannes sah, den er Vater nannte. „Nutzlos! Wie so oft! Du kennst das Wort Familie scheinbar nicht, was?!“
    „Vater!“, rief Esme und er brachte sie mit nur einem Blick zum Schweigen, während Anegin sich zusammen riss, vor Gram nicht zu sterben. „Wieso warst du nicht dort?! Wieso musste er sterben?!“, rief der Vater weiter und Anegin riss sich los. Mit Tränen in den Augen und schrie: „UND DU?!“ Das schien den älteren Mann nun ein Wenig aus der Bahn zu werfen. „Du hast geschlafen! Wo warst du?!“
    „Hab ich dir etwa beigebracht dich so gegen...“
    „Du hast mir GAR NICHTS beigebracht!“, rief Anegin nun und sein Vater scheuerte ihm eine. Der Drache bebte förmlich vor Zorn und Anegin sank auf die Knie. Esme kniete sich neben ihn und hielt ihn fest.
    Der ältere Drache blickte auf seine beiden Kinder herab. Dann weichte seine Mine etwas auf und schließlich machte er einen Schritt auf seine Kinder zu. Er kniete sich leicht herab und legte Anegin und Esme schließlich je eine Hand auf ihre Köpfe. „Es… tut mir leid.“
    Nun jeder wurde wohl anders mit seinem Schmerz fertig. Die Drachen schienen alle anwesenden offensichtlich redlich zu ignorieren. Und die Gruppe hatte sich ohnehin schon so weit zurückgezogen, dass sie so wenig wie möglich störten. „Es tut mir leid…“, widerholte der Mann und nahm seine beiden Kinder in den Arm.
    Hätte der Wirt gewusst, dass drei Drachen in seinem haus waren, er wäre vermutlich gestorben.
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    Beitrag  Liv Sa Jul 19, 2014 12:24 pm

    Eigentlich hatte Elentari nicht damit gerechnet, das er sich ihr zuwenden würde, doch er tat es. Er küsste ihre Hände und die Elfe spürte, wie ihre Wangen in dem Moment rot wurden. Eben wollte sie ansetzen etwas zu sagen, als die Tür aufgetreten wurde. Anegin sprang mit ihr zusammen auf, als dieser Mann herein trat. Er war also Anegins Vater, wie sie aus Esmes Überraschung heraus hörte. Auch sie kniete vor dem hohen Drachen, jedoch rutschte sie nun ein Stück zurück, denn dieser Drache schien wirklich ernsthafte Probleme mit Menschen und anderen Geschöpfen, die nicht seiner Art entsprachen, zu haben. Wie gern wäre sie aufgesprungen, hätte Anegin in Schutz genommen und seinen Vater zur Rechenschaft gezogen, doch damit würde sie Anegin entehren und ihn als Schwächlich da stehen lassen. Statt dessen neigte sie das Haupt, sah auf den Boden und wagte es nicht, den Blick auch nur annähernd zu heben. Ein wütender Drache war nicht zu unterschätzen, vor allem dann nicht, wenn er eines seiner Jungen verloren hatte. Er wollte Rache, doch Anegin würde niemandem das leben nehmen, da wusste sie. Sie würde es für ihn tun, wenn er es ihr erlauben würde, doch dafür müssten sie erst heraus finden, wer es gewesen war. Gedanken, die hier nicht hin gehörten, jedoch bald angesprochen werden würden, wie sie vermutete. Wer so voller Trauer war … durfte durchaus auch mal wütend werden. Wenigstens sah er seinen Fehler ein und nahm seine Kinder in die Arme.

    Alle hatten sich zurück gezogen und waren nun so erschrocken darüber, wie Anegins Vater mit ihm um ging, das sie nicht wagten, auch nur ein Wort zu sagen. Nicht mal Kiran hätte eine Chance gegen dieses mächtige Wesen. Liv griff nach Ailishs Arm.
    „Sag bitte nichts, was uns später leid tun könnte.“
    Sie wusste genau wie schnell ihre Schwester wütend wurde und sich angegriffen fühlte, nur leider würde sie die Tatsache, das da ein riesiger Drache vor Ailish stand, sie nicht davon ab halten diesen zusammen zu stauchen. Würde er sich dann wandeln, wären sie ohnehin alle tot. Denn noch war es wirklich rührend, wie der Alte seine Kinder nun doch in die Arme schloß und sich entschuldigte.
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    Beitrag  Ailish So Jul 20, 2014 7:52 pm

    Die drei Drachen hielten sich noch eine ganze Weile so im Arm und dann lösten sie sich voneinander. Kiran mochte sich gar nicht ausmalen, wie die Begegnung verlaufen wäre, wenn sie sich vor einer Woche schon getroffen hätten. Anegin und sein Vater hätten sich vermutlich zerfleischt. Ailish hatte kein Interesse daran, sich in Wurmfutter oder besser Wyrmfutter verwandeln zu lassen und sie signalisierte Liv, dass ihre Lippen versiegelt bleiben würden. So was… Wie einsichtig sie war.

    „Anegin, Esme… kommt! Wir werden dem Schuldigen das Handwerk legen.“
    „Und wer ist der Schuldige?“, wollte ANegin bedrückt wissen.
    „Das wissen wir noch nicht.“, sagte der Vater schließlich und sah auf seinen Sohn herab. Der nun auf sah: „Dann werde ich dich nicht begleiten.“
    „Wie bitte?!“, es klang sehr gefährlich und Ailish versteckte sich instinktiv hinter Tryn.
    „Ich helfe dir, wenn du es herausgefunden hast, bis dahin bleibe ich bei meinen Freunden. Ihre Lage ist deutlich prekärer.“
    „WAS?!“
    „Vater, Amras ist… von uns gegangen. Niemandem nützt es etwas blind in der Gegend herumzulaufen, um seinen Mörder zu finden, während es lebende gibt, die geschützt werden müssen.“ Esme nickte leicht und sagte: „Ich strecke miene Fühler aus und versuche aufzuklären, was geschehen ist.“
    „GENUG!“, rief der alte böse. „Du wirst mich begleiten. Es können nur die Dämonenhorden gewesen sein, die gegen die Küsste schwämmen, die ER im übrigen seit Jahrzehnten hielt, wärend du in der Weltgeschichte herumspaziert bist!“ Anegin verzog schmerzhaft das Gesicht.
    „Ich bin kein Krieger, wie er…“ Esme nahm ihn erneut in den Arm und schien ihn fast vor seinem Vater schützen zu wollen.
    „Er hat Recht Vater, du tust ihm unrecht. Er hat so vieles von Mutter, wieso verachtest du ihr Andenken so?“
    Nun schluckte der hohe Drache und sein zorniger Blick wurde traurig. Einen kurzen Moment nur. Dann drehte er sich um und sagte: „Mach was du willst, ich brauche dich nicht!“
    Er ging und Anegin sah auf den Boden, während Esme ihn umarmte und ihn aufrecht hielt. „Shhhh… Er meint es nicht so.“
    „Und wie meint er es dann?“, fragte Anegin, der sich nun fast energisch von ihr löste. „Geh und hilf ihm.“
    „Anegin…“
    „Geh!“ Er drehte sich von ihr weg und verschränkte die Arme. Die Drachin sah ihn verletzt an und dann wurde ihr Blick entschlossen. Sie drehte ihn um zu sich und funkelte ihn an. „Anegin du wirst nicht den Kopf in den Sand stecken! Das ist es was er am wenigsten gewollt hätte. Er…“
    „JA! ER wäre Vater gefolgt! Aber ich bin nicht ER!“
    „Nein… Er hätte vermocht, was ich nicht schaffe. Er hätte dich aufrecht gehalten. Hätte dir Trost gespendet und du hättest auf ihn gehört. Tu was du willst Anegin. Es liegt gerade in der Natur unserer Rasse unserem Herzen zu folgen. Und dein Herz war nun mal zu großen Teilen dein Bruder… Mach ihm keinen Vorwurf, auch er folgt nur seinem Herzen. Zwei Kinder hat er schon verloren. Tu ihm den Schmerz nicht noch ein drittes Mal an und lebe aufrecht und ehrlich.“
    Anegin kamen erneut die Tränen und nun umarmte er seine Schwester doch.
    „Pass auf ihn auf, Esme…“, sagte er, sie lächelte und ließ ihn los.
    Liv
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    Beitrag  Liv So Jul 20, 2014 9:11 pm

    Die Familie würde Elentari nun gewiss nicht unterbrechen, doch fand sie den Alten durchaus ungerecht. Anegin war wirklich kein Krieger. Er würde sich sicher verteidigen, eben so wie seine Freunde, aber er war weit entfernt davon, ein mächtiger Feldherr zu sein, oder auch nur andeutungsweise ein Krieger. Er war viel zu sensibel, bedauerte jedes Wesen, das sterben musste: Schon ein Streit war zu viel für seine sensible Seele. Wie sollte er da gegen Heerscharen von Dämonen stand halten, diese vertreiben und töten? Erst als der Alte gegangen und auch Esme nun den Rau verlassen hatte, stand Elentari auf, um Anegin in die Arme zu schließen.
    „Es tut mir unendlich leid. Kann ich etwas tun, damit es dir ein wenig besser geht?“
    Besorgt sah sie ihren Drachen an, der so wahnsinnig unglücklich war. Eigentlich kannte sie ihn doch sehr gut und wusste, wie sie ihn aufheitern konnte, nur bisher war es auch nie der Fall gewesen, das ein Familienmitglied gestorben war.
    „Und … du musst dich nicht entschuldigen. Es gibt nichts zu verzeihen. Du hast einen großen Verlust erlitten und brauchtest Zeit für dich. Ich wusste, du kommst zurück.“
    Zwar war da ein Zweifel aufgekommen, als Esme meinte, er könne etwas dummes tun, doch dieser hatte sich auch gleich wieder gelegt. Nun legte sie ihm die Hand auf die verschrammten Wagen, um ihn zu heilen. Es waren keine tiefen Wunden, doch es war schlimm genug sie überhaupt erst zu sehen.

    Liv nickte ihrer Schwester zu. Sie fühlte sich wie ein Fisch im Netz und atmete erleichtert auf, als der alte Drache nun verschwand. Lilly hatte die ganze zeit hinter Kazel und den Anderen gesessen und gezittert, wie Espenlaub. Ihr hatte dieser alte Drache durchaus die meiste Angst eingejagt. Vor allem dieses rot glühende Auge. Liv betrachtete Elentari, wie sie da ihren Drachen umarmte und heilte. Wie sehr sie doch mit ihm litt. Das musste wirkliche und echte Zuneigung sein. Nein … das musste wahre Liebe sein. Sie wollte ihn aufheitern und womit könnte man das besser, als mit ein paar Leckereien und anderen Dingen, die Drachen liebten? Es wäre sicher schön, würden sie einfach zusammen sitzen, vielleicht sogar um ein schönes Lagerfeuer und würden sich ein wenig erzählen. Anders herum könnten sie auch den Schankraum unten nutzen, denn dort war genügend Platz, es war warm und trocken. Getränke könnten nach bestellt werden und sie wären nicht auf das, was sie dabei hatten angewiesen.
    „Kira, Ailish? Kommt mal mit bitte.“
    Liv verschwand mit den Beiden Mädchen unten, um mit dem Wirt zu sprechen Schließlich brauchte Liv auch noch die Küche. Sie hatte noch etwas ganz besonderes vor.
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    Beitrag  Ailish So Jul 20, 2014 10:05 pm

    Anegin ging so viel durch den Kopf. Sein Bruder… Er war der einzige, seiner Familie, der ihn wirklich verstanden hatte. Er, der immer auf ihn Acht gegeben hatte und ihn immer in Schutz genommen hatte, wenn ihr Vater der Meinung gewesen war, dass sich Anegin auch mal nützlich machen könne. Amras… der stolzeste Krieger, den Anegin jemals gesehen hatte und nun ar er tot. Ermordet, von einer solch scheußlichen Kreatur, wie einem Dämon… Wie Anegin Dämonen hasste. Es gab nicht viel, was sein Herz und seine Seele mit Hass erfüllte, aber Dämonen gehörten dazu…
    Elentari nahm ihn in den Arm, als seine Schwester verschwand. WO war Ezra? Sie waren doch fünf Kinder… Anegin spürte nichts und es war ihm im Grunde auch fast egal. Er ließ sich noch eine ganze Weile so halten, als er schließlich sagte: „Elentari… Es gibt nichts, was diesen Schmerz stillen könnte.“ Er antwortete damit auf ihre Frage, ob sie etwas tun könnte. „Die Zeit wird es zeigen…“ Vermutlich würde Anegin noch Jahrhunderte um seinen Bruder trauern, da er ein vollkommen anderes Zeitempfinden hatte, aber er würde darüber hinweg kommen, ohne andauernd zu weinen. Es schmerzte ihn selbst redend noch immer, aber er wusste auch, dass sein Bruder ihm gehörig eine gescheuert hätte, würde er ihn so sehen. Außerdem wusste Anegin auch, dass sein Bruder nicht ausgelöscht war, sondern nur an einen anderen Ort gegangen ist, von wo aus er vielleicht herab blickt.
    „Sei nicht mehr traurig, Elentari… Ich… werde es… irgendwann…“ vergessen? wohl kaum. „Ich komme drüber weg.“ Er hasste es wenn andere litten und ganz besonders, wenn es wegen ihm war. Er drückte Elentari an sich und sagte: „Vielleicht wollt ihr ja mit mir, seiner gedenken. Ich kenne einige Geschichten über ihn.“ Wie schwer müsste es ihm nun fallen, diese zu erzählen? Ailish konnte das nicht so recht glauben und selbst für Elentari müsste das wohl befremdlich sein.
    „Du musst… das nicht. Tut dir das denn nicht noch mehr weh?“, fragte Kiran schließlich ein wenig unisicher und Anegin brachte ein leichtes Lächeln zustande. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Durch Geschichten, ehren wir seinen Namen und er lebt in diesen Geschichten weiter. Je öfter ich sie erzähle und je öfter ihr sie in die Welt hinaus tragt umso schöner. Die Erinnerung an ihn ist schön, warum also sollte es mich traurig machen?“
    Eine Logik, die Ailish so gar nicht verstand. SIE würde weinen müssen, wenn sie über einen verstorbenen lieben Menschen sprechen müsste.

    Ailish gin jedenfalls mit Kira und Liv hinunter um eine kleine… nun Feier vielleicht nicht, aber wohl ein kleines Essen vorzubereiten. Die richtige Atmosphäre, zum Geschichten erzählen. Sie sagte: „Drachen mögen doch funkelnde Sachen, Edelsteine und so… Vielleicht kann und Kiran helfen, eine Illusion zu erzeugen. Oder… hm… ich wie auch nicht. Er mag Geschichten und… ach, was weiß ich. Ich bin da glaub ich nicht von Nutzen Liv…“ Sie klang dabei ein wenig traurig.
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    Beitrag  Liv Mo Jul 21, 2014 5:25 am

    Natürlich gab es nichts, was ihn trösten könnte. Wie konnte sie nur so töricht sein, danach zu fragen. Innerlich ohrfeigte sie sich dafür, doch sie wusste, er war ihr nicht böse, wusste wohl ihre gute Absicht zu schätzen. Sacht strich sie ihm nun über die geheilten Wagen. Diese unglaubliche Trauer in seinen Augen war einfach viel zu unerträglich, als das die Elfe noch länger hin sehen konnte. Es trieb ihr einen Dolch ins Herz. Schließlich aber, wollte er doch eine Art Gedenkfeier ab halten, was sicher keine schlechte Idee war. Sie verstand wie Anegin das meinte. Amras lebte in den Geschichten,, die man über ihn erzählte, für alle weiter. Sicher würde er weiterhin über Anegin wachen, auch wenn er es nicht mehr direkt tun könnte. Elentari lächelte nun.
    „Du hast recht. Es würde ihm sicher gefallen, würden wir seine Geschichten erzählen und sie weiter tragen. So entstehen Legenden und Sagen.“
    Ihr Blick richtete sich nun freundlich auf Ailish.
    „Jedes Volk trauert auf seine Weise. Natürlich sind alle traurig und vermissen den, den sie verloren haben, doch letzten Endes leben sie in unseren Herzen weiter. Sie haben uns einiges gelehrt, oder waren in anderer Weise wertvoll für uns, darum erzählen wir an den Lagerfeuern ihre Geschichten, denn sie sollen nicht vergessen werden, sondern in der Erinnerung weiter leben.“
    Gab es denn ein besseres Andenken als eine Geschichte?

    „Unsinn Ailish. Du kannst schon mal kochen. Ich kümmere mich um den Nachtisch und Kira … Wie wäre es, wenn du dir schon mal Gedanken über einen schönen Tanz machst, den du für uns aufführen kannst? Anegin mag doch schöne Dinge. Er liebt sicher auch den Tanz. Letztens erst, war er noch so begeistert, als du zu dem Lied getanzt hast.“
    Natürlich könnte jeder etwas dazu bei tragen. Es dauerte auch gar nicht lange, ehe das Wirtshaus vom Duft leckerer Speisen und Gebäck durchflutet wurde. Kira hatte sich daran gemacht, ein wenig Platz fürs tanzen zu machen, achtete aber darauf, das es wirklich nicht störend für andere Gäste wäre und schließlich genug Platz für sie da wäre. Während das Gebäck im Ofen war, lief Liv hinauf, um Kiran zu holen und bat ihn um Hilfe, Anegin ein schönes Fest her zu richten.
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    Beitrag  Ailish Mo Jul 21, 2014 7:10 pm

    Anegin stand jedoch einfach weiter im Zimmer herum und schien irgendwie nicht den Antrieb zu finden, sich zu bewegen. Er war immer noch total aufgelöst und der Tod seines Bruders nahm ihn viel mehr mit, als er es je gedacht hätte. Der Tod des Kriegers, den er immer bewundert hatte. Amras hatte ihren Vater für seine Stärke und seine Größe bewundert, aber Anegin hatte seinen Bruder für sein starkes Herz und seinen Mut und einfach alles bewundert. Er hatte es ihm nie gesagt. Hatte es nie zugegeben und nun war es zu spät. Er würde seine heroischen Taten so erzählen, wie er sie gesehen hatte und sicher hätte sich Amras darüber gewundert.

    Ailish nickte ihrer Schwester zu und sie begab sich in die Küche. Sie hatten natürlich vorher mit dem Wirt gesprochen, der ihnen zusagte, dass er die Schenke für den Zeitraum der Feier zu machen könnte, aber das wollten die Damen nicht. Je mehr Gäste da waren, umso mehr würden Amras‘ Geschichte hören umso glücklicher würde Anegin sein. Der Wirt nickte und wies seinen Koch an… Ailish machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Sie kommandierte seinen Koch bereits herum und sagte ihm, wie er was zu machen hatte. Ailish war eine Meisterin der Küche und der Koch würde heute noch einiges dazu lernen, was dem Geschäft des Schenkenbertreibers wohl auch zu Gute käme.
    Kira probte indes ihren Tanz, den sie aufführen könnte, sobald Anegin hier war und die Vorbereitungen waren im vollen Gange. Und gerade als Kiran oben das Zimmer verließ und mal sehen wollte, warum es so köstlich duftete, lief Liv ihm in die Arme. Nun sie prallte gegen ihn und er hielt sie fest, damit sie nicht nach hinten fiel und am Ende noch die Treppe herunter stürzte. Er sah sie fragend an und schon trug sie ihm ihre Bitte vor. Kiran musterte sie und nickte dann bedächtig. Er konnte es ebenso, wie der Rest nicht haben, dass Anegin litt.
    Und hörte man Ailish: „Komm sofort zurück, du Dieb! Bring es zurück! HEY!“ Sie klang nicht wirklich böse, aber doch ein wenig verärgert. Man hörte Tryndamere lachen und er lief gerade hinaus um sich über sein erbeutetes Essen herzumachen. Er schien Hunger zu haben. Nun ja. Ailish stampfte mit dem Fuß auf und als er draußen war, sah sie zur Tür und fing an ein wenig zu lächeln. Kopfschüttelnd ging sie zurück in die Küche.


    Zuletzt von Ailish am Di Jul 22, 2014 12:34 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Liv Mo Jul 21, 2014 9:47 pm

    Liv war so froh, das Kiran ihnen half. Sie fiel ihm um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Hoffentlich war er nun nicht wieder gleich beleidigt. Schon drehte sie sich um und hüpfte wieder hinunter. Das Gebäck war fertig und musste aus dem Ofen geholt werden. Es duftete herrlich. Eine Symphonie der Düfte strömte aus der Küche, die etliche Gäste an lockte. Hinzu kam, das Kira nicht nur einfach ihren Tanz übte, sondern für die Gäste das ein oder andere kleine Tänzchen zeigte, wobei sie verkündete, das am heutigen Abend einige wunderbare Geschichten eines großen Kriegers erzählt werden würden. Das Gasthaus füllte sich immer mehr, bis schließlich schon stehende Gäste eintrafen, für die aus den Zimmern noch Stühle geholt werden mussten. Wo kamen nur all die Leute her? Sie wollten ja auch alle versorgt werden. Gut das der Wirt noch so viele Vorräte hatte. Liv zeigte der Tochter des Wirtes, wie man die Plätzchen zu bereitete, damit sie noch ein bisschen Hilfe hatte. Liv sagte ihr, sie solle beim Zubereiten an etwas wunderschönes denken, n jemanden, der sich freuen würde, wenn er solche Kekse bekäme. Immerhin war das Geheimnis der Kekse Liebe und wenn man sie mit Liebe im Herzen zubereitete, würden sie sich verkaufen wie warme Brötchen. Liv kam nicht drum herum auch noch Lilly mit ein zu spannen. Sie brauchten so viel Gebäck als Nachtisch, das der Wirt sich wirklich schon die Hände reiben konnte. Auch Ailish hatte gekocht, was das Zeug herhielt. Die Bestellungen allein der Düfte wegen, wurden immer mehr, so das der Wirt sie bereits aufschreiben musst. Endlich war es soweit. Liv ging hinauf, klopfte an und meinte, sie sollen nun doch alle herunter kommen. Sie selbst kramte noch etwas aus ihrer Tasche. Sie könnte heute zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zwar nicht so, wie sie es geplant hatte, aber sie wollte ja auch Kiran eine Freude machen. Die gläserne Flöte hatte sie noch immer in ihrem Rucksack. Auf ihr würde sie spielen und Kira dazu tanzen.

    Elentari hatte sich mit Anegin hin gesetzt. Er sollte sich noch ein wenig ausruhen und erholen. Der Schmerz würde sicher irgendwann vergehen, doch jetzt war alles zu frisch. Sacht streichelte sie ihrem Drachen über das schwarze Haar. Wie sehr sie ihn bewunderte und wie glücklich sie war, ausgerechnet ihm dienen zu dürfen. Ohne etwas zu sagen, versuchte sie ihm ein wenig Trost zu spenden. Niemand könnte ihm seinen Bruder ersetzen, dessen war sie sich bewusst, doch gute freunde würden ihm hoffentlich schnell über den Verlust hinweg trösten, wie sie hoffte. Irgendwann kam Liv herein und bat alle hinunter zu kommen. Elentari stand auf, zog Anegin ebenfalls hoch, wobei er sich glücklicher Weise nicht schwer machte und zog ihn mit hinunter.
    „Du wolltest Geschichten über ihn erzählen, also lass uns nicht länger warten. Es duftet nach gutem Essen. Du bekommst Wein, aber nicht zu viel … und kannst uns von ihm erzählen.“
    Aufmuntern war das nicht direkt, aber wenigstens sorgte sie sich um ihn und ließ ihn nicht einfach hängen, wie es manch ein Mensch vermutlich getan hätte.
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    Beitrag  Ailish Di Jul 22, 2014 12:56 am

    Und wie es ihn aufmunterte. Doch. Er hätte nie im Leben damit gerechnet, dass in so kurzer Zeit ein solcher Tumult entstehen würde. Und wie er es liebte unter Menschen zu sein. Es erfüllte sein schmerzendes Herz mit Freude und als er unten die vielen Gäste sah, huschte ihm ein Lächeln über die Züge. Er war so unglaublich froh und glücklich, dass die beiden Schwestern DAS hier für IHN errichtet hatten, dass er am liebsten schon wieder geweint hätte. Aber er ließ es. Elentari hatte ihn oben stumm getröstet, aber das hier war wirklich… wow…
    „Meine… Freunde… Das ist unglaublich…“
    Kiran hatte den ganzen Raum in Glanz und Glorie erstrahlen lassen, auch wenn es nur eine Illusion war, sie war so echt, dass Anegins Augen regelrecht funkelten. Elentari sagte ihm, dass nun aber auch alle die Geschichte des großen Kriegers hören wollte und Anegin setzte sich erst mal. Das war doch alles ein bisschen viel und es überwältigte ihn über die Maßen. Kiran hatte ihm einen Platz geboten und die Gäste aßen und tranken schon.
    Ailish brachte ihm das Essen und Wein und Kiran setzte sich. Er hatte es noch nicht geschafft sich etwas zu holen, aber es war ihm auch zu blöd sich anzustellen. Tryndamere war indessen wieder hereingekommen und saß in der Ecke. Er schätzte eine gute Feier.
    Anegin erzählte bereits die ein oder andere Heldengeschichte seines Bruders. Erzählte, wie er eine Stadt von Untoten befreit hatte, wie er die Damen eines Bauern verführt hatte und derlei Geschichten eben.

    Kazel hingegen stand draußen. Er sah in den Himmel und lief dann einmal um das Gebäude. Er traute dem Frieden nicht und stieg dann aufs Dach, wo er ungesehen war. Dieses Mal hatte er sich vorbereitet. Auf keinen Fall würde man ihn wieder so überraschen können, wie das letzte Mal. Er seufzte. Er kletterte vom Dach aus in das Zimmer und holte das Cape von Lilly. Er würde es erst mal flicken und dann noch mal ordentlich waschen. Sein Blut und Giftspuren waren daran, so konnte er es ihr unmöglich geben.
    Das Cape selbst hatte zwei Schnittstellen. Er betrachtete die Einstichstelle und nahm Nadal und Faden. Er flickte es anständig und nähte von innen schwarzen Stoff seines Umhangs entgegen, damit die Naht kaum auffiel.
    Als er fertig war, war die Erzählung unten bereits im vollen Gange und er schlich sich in die Küche, darauf achtend, dass Lilly ihn nicht entdeckte und wusch das Cape. Anschließend hing er es mit der Erlaubnis der Tochter des Schankwirtes auf. Ja, hier konnte es trocknen. Eben wollte er wieder hinaus gehen, als er von einer Frau aufgehalten wurde. „Wohin so schnell, mein Hübscher?“, fragte sie und drückte dabei ihre Hand gegen seine Brust. Er sah hinab. „Aus dem Weg.“, sagte er vollkommen ruhig und gefasst.
    „Nun sei doch nicht so… Ich suche doch nur ein Bett für die Nacht.“
    „Es sind noch Zimmer frei.“, erklärte er ihr.
    „Ach, das mein ich doch gar nicht. Wie wäre es? Wir zwei?“ Kazel begriff nicht, wie SIE nicht verstehen konnte, dass er kein Interesse an ihr hatte.
    „Wenn ihr nicht wollt, dass ich euer Handgelenk in eine Mischung aus Blut, Fleisch und Knochensplitter verwandle, lasst ihr eure Hand besser bei euch und geht mir aus dem Weg.“ Doch anstatt Angst zu bekommen, lachte die Frau amüsiert. Scheinbar hatte sie schon einiges getrunken. Kazel funkelte sie an. Er wusste, dass töten nicht immer zum Erfolg führte und außerdem hatte er auch kein Interesse daran die Frau zu töten, also tat er, was er für richtig hielt. Er packte ihr Handgelenk und brach es ihr so schnell, dass sie es erst gar nicht realisierte. Erst als er schon raus ging und sich auf das Dach schwang, schrie sie plötzlich laut auf und das Fest wurde gestört.
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    Beitrag  Liv Di Jul 22, 2014 5:52 am

    Liv gab sich wirklich viel Mühe, eben so wie alle Anderen auch. Das es Anegin so gut gefiel, erfreute sie alle. Es war doch schön, ihn wieder lächeln zu sehen, wenn gleich er immer noch so traurig war. Ein kleines Licht hatten sie ihm geben können. Allein das war es wert gewesen, denn dieser Drache hatte schließlich auch ihnen schon viel Freude bereitet. Anegin erzählte Geschichten von seinem Bruder, die jeder wirklich faszinierend fand. Ale tranken und aßen, waren begeistert und freuen sich eben so an dem Tanz Kiras, die gern in den Pausen eine kleine Tanzeinlage gab. Das ganze wurde schließlich unterbrochen, als der Schrei einer jungen Frau aus der Küche zu hören war. Sofort waren die Mädchen in selbiger und sahen die Frau mit dem gebrochenen Handgelenk an. Diese schien vor Schmerz nichts mehr machen zu können. Elentari musste her halten. Ihnen war natürlich klar, wer dafür verantwortlich war, nachdem die Dame erklärt hatte, sie habe einen Mann in der Küche getroffen, der sie grob angefasst hatte, doch Lilly, die dazu gekommen war, war sich sicher, das Kazel ihr nichts getan hätte, hätte sie ihn nicht provoziert. Elentari heilte das Handgelenk, damit die Feier weiter gehen konnte. Nachdem man de Frau schließlich auch wieder zufrieden gestellt hatte und sie einem Kerl in die Arme drückte, konnten sie weiter feiern. Außer natürlich Lilly. Sie suchte nach Kazel. Wo war er denn nur?
    Während nun Liv endlich dazu kam, dieses wunderschöne Stück für Kiran und Anegin zu spielen, welches sie auch an kündigte, verschwand Lilly unbemerkt nach draußen. Sie wollte nach Kazel sehen, der sich überhaupt nicht mehr blicken ließ. Die Straße war ziemlich ruhig. Niemand war zu sehen, nirgendwo jemand zu hören. Wo war er denn nur?
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    Beitrag  Ailish Di Jul 22, 2014 11:30 pm

    Kazel beobachtete Lilly, wie sie in der Dunkelheit fast blind unten im hof herum lief. Sie schien etwas zu suchen. Er hatte die Frau vor einiger Zeit aufschreien und zetern hören. Sie hatte erklärt, dass er sie grob angefasst hatte und das hatte er ja auch, aber er hatte sie ja wihl auch davor gewarnt. Er hatte sich sogar arg zurückgehalten, schließlich wollte er hier keine Schwierigkeiten, weil er jemanden umgebracht hatte. Auch wenn er es vermutlich einfach und ohne Reue hinter sich gebracht hätte.
    In Gedanken beobachtete er Lilly, wie sie herum lief und dachte über Azrael nach. Er hatte es ihm nie gesagt und auch als er nach seinem Namen gefragt hatte, hatte er ihn angelogen. Doch irgendwie verstand Kazel das ja auch. Er vermisste ihn und fühlte sich die meißte Zeit ziemlich alleine, wobei er ja eigentlich auch zuvor schon immer alleine gewesen war. Nun abe hatte er die Gewissheit, dass Azrael nicht mehr da war und das betrübte ihn irgendwie. Auf der anderen Seite verspürte er aber auch eine Art Gleichgültigkeit... Es war schon seltsam. Er rutschte ein Stück nach vorne und seine Halbdämonischen Augen betrachtten Lilly. Er schlitterte Absichtlich ein wenig über das Dach, damit sie ihn eventuell sehen konnte. Sein Umriss war deutlich vor dem großen runden Vollmond zu sehen. Er sagte nichts und sah sie nur ausdruckslos an.

    Drinnen feierte man weiter und Anegin ließ sich von Kiras tanz bezaubern. Sie sah aus, als tanze sie nur für ihn und er lächelte. Es erfüllte ihn mit viel Freude, wie alle versuchten für ihn da zu sein. Er schien für den Moment glücklich.
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    Beitrag  Liv Mi Jul 23, 2014 1:34 am

    Lilly hörte sehr wohl, das jemand auf dem Dach war, als Kazel sich rührte. Sofort sah sie hinauf und betrachtete ihn. Trotzdem er sie eher nichtssagend an sah, war es ein unglaublich schönes Bild. Es sah einfach herrlich aus, wie ihr persönlicher Schutzengel, der über sie wachte. Unmittelbar nachdem sie ihn erblickt hatte, legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
    „Warum hast du dich denn so zurück gezogen? Alle anderen feiern da drin … und haben irgendwie .. nun sie freuen sich, aber … ohne dich … habe ich keine Freude an dem ganzen. Ich … fühle mich so allein … wenn du nicht da bist.“
    Sie senkte den Kopf und sah auf den Boden, als habe sie ihm eben gestanden etwas unsagbar dummes getan zu haben.
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    Beitrag  Ailish Mi Jul 23, 2014 1:48 am

    Kazel sah wieder auf sie herab, als er nur krz in eine dunkle Gasse geblickt hatte. Sie fühlte aich allein? ER fühlte sich allein... Er blieb unbewegt sitzen und sagte: "wie kannst du dich da drinnen allein fühlen? Die anderen sind doch dort." War ja nicht so, als seien sie ein Paar, auch wenn er nicht leugnen konnte, dass er sie neben kira am meisten mochte.
    Wieder sah er in die Gasse eine ganze Weile sogar und dann blickte er erneut zu ihr herab. Er musterte sie und sagte dann: "Geh wieder rein, ich halte Wache." Er blinzelte leicht. "Du lenkst mich ab."
    Ja und wie! Er konnte kaum die Augen von ihr lassen, wenn sie so unschuldig vor ihm stand und so hinreißend lächelte. Sie war regelrechtes Gift für seine Sinne. Er fühlte sich jedoch recht sicher hier oben, da er ihr nicht zutraute an der Fassade hochzuklettern. Er konnte ncht wissen, dass ein relativ bequemer Weg von innen auf das Dach führte. Wenn sie wollte, konnte sie ihn hier oben einfach überfallen und überraschen. Er sah irgendwie imme Recht traurig aus.

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