Ailish So Jul 20, 2014 10:05 pm
Anegin ging so viel durch den Kopf. Sein Bruder… Er war der einzige, seiner Familie, der ihn wirklich verstanden hatte. Er, der immer auf ihn Acht gegeben hatte und ihn immer in Schutz genommen hatte, wenn ihr Vater der Meinung gewesen war, dass sich Anegin auch mal nützlich machen könne. Amras… der stolzeste Krieger, den Anegin jemals gesehen hatte und nun ar er tot. Ermordet, von einer solch scheußlichen Kreatur, wie einem Dämon… Wie Anegin Dämonen hasste. Es gab nicht viel, was sein Herz und seine Seele mit Hass erfüllte, aber Dämonen gehörten dazu…
Elentari nahm ihn in den Arm, als seine Schwester verschwand. WO war Ezra? Sie waren doch fünf Kinder… Anegin spürte nichts und es war ihm im Grunde auch fast egal. Er ließ sich noch eine ganze Weile so halten, als er schließlich sagte: „Elentari… Es gibt nichts, was diesen Schmerz stillen könnte.“ Er antwortete damit auf ihre Frage, ob sie etwas tun könnte. „Die Zeit wird es zeigen…“ Vermutlich würde Anegin noch Jahrhunderte um seinen Bruder trauern, da er ein vollkommen anderes Zeitempfinden hatte, aber er würde darüber hinweg kommen, ohne andauernd zu weinen. Es schmerzte ihn selbst redend noch immer, aber er wusste auch, dass sein Bruder ihm gehörig eine gescheuert hätte, würde er ihn so sehen. Außerdem wusste Anegin auch, dass sein Bruder nicht ausgelöscht war, sondern nur an einen anderen Ort gegangen ist, von wo aus er vielleicht herab blickt.
„Sei nicht mehr traurig, Elentari… Ich… werde es… irgendwann…“ vergessen? wohl kaum. „Ich komme drüber weg.“ Er hasste es wenn andere litten und ganz besonders, wenn es wegen ihm war. Er drückte Elentari an sich und sagte: „Vielleicht wollt ihr ja mit mir, seiner gedenken. Ich kenne einige Geschichten über ihn.“ Wie schwer müsste es ihm nun fallen, diese zu erzählen? Ailish konnte das nicht so recht glauben und selbst für Elentari müsste das wohl befremdlich sein.
„Du musst… das nicht. Tut dir das denn nicht noch mehr weh?“, fragte Kiran schließlich ein wenig unisicher und Anegin brachte ein leichtes Lächeln zustande. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Durch Geschichten, ehren wir seinen Namen und er lebt in diesen Geschichten weiter. Je öfter ich sie erzähle und je öfter ihr sie in die Welt hinaus tragt umso schöner. Die Erinnerung an ihn ist schön, warum also sollte es mich traurig machen?“
Eine Logik, die Ailish so gar nicht verstand. SIE würde weinen müssen, wenn sie über einen verstorbenen lieben Menschen sprechen müsste.
Ailish gin jedenfalls mit Kira und Liv hinunter um eine kleine… nun Feier vielleicht nicht, aber wohl ein kleines Essen vorzubereiten. Die richtige Atmosphäre, zum Geschichten erzählen. Sie sagte: „Drachen mögen doch funkelnde Sachen, Edelsteine und so… Vielleicht kann und Kiran helfen, eine Illusion zu erzeugen. Oder… hm… ich wie auch nicht. Er mag Geschichten und… ach, was weiß ich. Ich bin da glaub ich nicht von Nutzen Liv…“ Sie klang dabei ein wenig traurig.