Ailish Fr Aug 23, 2013 1:29 pm
Ailish fand den Plan von Liv ausgezeichnet. Ihre Schwester war immer diejenige, die eher für die Praxisorientierten Dinge verantwortlich war. Sie hatte auch die Vogelscheuche entworfen und das Vogelhaus. Während sie sich immer mit den Weibersachen beschäftigt hatte. Irgendwie bewunderte sie sie gerade, was sie natürlich niemals zugeben würde. Ihrem tollen Retter ging es offenbar ziemlich schlecht, aber sie würde ihn erst verazten können, wenn sie hier wieder heil raus waren. Die ganze Aktion dauerte eine Weile, aber Ailish bemühte sich den Anweisungen ihrer Schwester genauestens zu folgen. Schließlich hatten sie den Kerl auf dem Pferd hängen und banden ihn fest. Er war offensichtlich nicht tot, da sie ihn wach bekommen hatten. Zwar hatten sie einige Versuche gebraucht, aber sie hatten es geschaft. Er hielt sich zumindest so gut er konnte noch zusätzlich fest, als sie davon ritten. Ailish fühlte sich sehr gut. Sie hatten dem Mann gerade das Leben gerettet und das fühlte sich für sie sehr gut an. Sie hatten solches Glück gehabt, dass die Tussi nicht zurückgekommen war, aber sie sollten ihr Glück nicht heraus fordern. Aus diesem Grund ritten sie auch die halbe Nacht durch und fanden schließlich einen geeigneten Platz, den Mann zu verarzten und Schutz zu haben.
Sie befanden sich in einer Höhle, die unbewohnt war. Im hinteren Teil gab es eine Grotte mit blinden Fischen und Ailish versuchte ihren „Helden“ irgendwie vom Pferd zu bekommen, ohne dass er nun einfach runter fallen würde. Sie band ihn los, während Liv ein Feuer machte und als sie das Pferd gerade herunter bringen wollte rutschte der Kerl doch echt von dem Gaul runter. Scheppernd schlug er auf und stöhnte leise.
„Oh Gott! Tut mir leid!“, entfuhr es ihr. „Hast du dich verletzt?“ Was für eine bescheuerte Frage. Ailish biss sich auf die Lippen und versuchte ihn ordentlich hinzulegen. „Man bist du schwer...“, murrte sie und mit einem beherzten Griff zog sie ihn in eine liegende Position. Er stöhnte abermals und Ailish hielt sich die Hand vor den Mund. „Himmel! Tut mir leid.... Tut mir leid!“ Sie kniete sich herab und benutzte eines ihrer Kleider um es als Lappen zu missbrauchen.
„Mein... Schwert...“, sagte er leise und Ailish musterte ihn. Sie war besorgt. Er blutete aus zahlreichen Wunden und wer wusste, was er sich noch alles getan hatte. „Es... Dein Schwert ist hier. Es liegt gleich da drüben. Sie drehte sanft seinen Kopf und zeigte es ihm. Darauf hin schloss er die Augen und schien wieder einzuschlafen... oder das Bewusstsein zu verlieren. Ailish seufzte und begann nun damit seine Wunden zu versorgen. Sie machte dabei den meisten Teil seiner Rüstung ab, die scheinbar nur zierde war, weil sein halber Oberkörper ja schutzlos war. Sie befand schließlich, dass es ein Wunder war, dass er noch in einem Stück da herum lag.
„Sieht nicht gut aus. Sie hat ihn ganz schön... verprügelt.“, sagte Ailish schließlich leise und blickte zu Liv. „Ich kann die Wunden nähen. Ich hoffe nur, er hat sich nichts gebrochen. So wie der herum turnt, würde das nie heilen...“ Sie sagte es mit einer Spur Beleidigung in der Stimme. „Du bist ein ganz toller Hecht. Erst rettest du uns und dann so was. Was hast du dir dabei nur gedacht? Ist ja nicht so als, sei sie dir offensichtlich überlegen gewesen mit diesem... diesem Monster. Du bist ganz schön Dumm weißt du das?“, redete sie auf ihn ein, doch lediglich seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Als sie fertig war, graute bereits der Morgen und Ailish war todmüde.
„Tut mir leid... Ich muss schlafen ich falle gleich um, Liv.“
Sie war Blut besudelt und hatte sich ihre Finger wund genäht, aber immerhin blutete der Kerl nicht mehr. Ailish schlief auf der Stelle ein und am späten Vormittag schlug ihr Patient die Augen auf, während sie seelenruhig zwei Schritte entfernt neben ihm lag. Der Typ sah sich zunächst nur mit den Augen um und dann drehte er leicht den Kopf. Er blickte zu seinem Schwert und dann drehte er den Kopf in die andere Richtung zu seiner Ärztin. Er versuchte sich aufzurichten und beschloss, dass das eine blöde Idee war. Er war in Sicherheit. Vorerst und die beiden Mädchen hatten ihn augenscheinlich befreit. Wirklich? Er zweifelte an seinem Verstand und konnte nicht glauben, dass ausgerechnet diese beiden ihn befreit haben sollten. Er gab keinen Laut von sich, auch wenn sich der Schmerz durch seinen ganzen Körper zog. Er hatte tierischen Durst und stellte fest, dass er direkt an einer Grotte lag. Er streckte also den Arm aus und zog sich ein kleines Stück nach oben, wo er sich dann mühsam, umständlich und unter Schmerzen drehte um zu trinken. Als er das gemacht hatte, ließ er sich wieder auf den Rücken fallen und starrte an die Decke. Sein Blick war zornig und irgendwie auch bedauernd. Dann schloss er die Augen und plötzlich sah er einfach nur unglücklich aus und nicht mehr so wild und böse. Was war eigentlich los mit ihm? Ailish regte sich und richtete sich schlaftrunken auf. Er hatte sich bewegt. Na klar. Ein toller Held war er. Sie sagte nichts, sondern sah ihn nur bissig an. Dann sah sie zu Liv.