Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


3 verfasser

    Die weite Welt der Fantasy

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    Beitrag  Liv Sa Jun 28, 2014 12:27 pm

    Nun … längeres Warten war vermutlich ohnehin sinnlos. Es war an der zeit weiter zu ziehen. Sollte Gavin wirklich so großen Wert darauf legen, sie nähmen seinen Sohn mit, würde er sie auch in der nächsten Stadt finden. Liv hatte Anegin und Kiran unterrichtet, damit sie sich selbstständig bewegen konnten. Elentari ließ Anegin nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie lief ständig neben ihm, gefolgt von ihrem Säbelzahntiger, der durchaus die Größe eines Schlachtrosses hatte. Die Festlichkeiten in dieser Stadt waren in der tat schön, doch was die Mädchen noch vor den Männern zu sehen bekamen, ließ ihnen den Atem stocken. Liv schlug die Hand vor den Mund, während Lilly einfach nur dem Engel hinterher starrte. Kira sah ebenfalls hinauf, jedoch war ihr Blick finsterer. Sie hatte es gewusst. Sie hatte gewusst, Kazel würde sich wieder von diesem grausamen Kerl einwickeln lassen. Lilly war nicht zu halten. Sie rannte einfach drauf los, immer dem Engel nach. Durch die Menschenmenge eilte sie durch die Straßen, bis sie endlich an der Gasse an kam, in der Kazel eben von seinem Meister gehalten wurde.
    „Kazel,“ hauchte Lilly mehr als das sie sprach. Enttäuschung, Freude und Angst standen ihr ins Gesicht geschrieben. Wie hatte er sich nur wieder darauf einlassen können.
    Liv rannte Lilly nach. Sie wollte sie vor etwas beschützen, ahnte jedoch nicht vor was.
    „Lilly NEIN!“ rief sie, doch Lilly war schneller, als jeder von ihnen gedacht hätte. Schon lief Liv ihr nach, suchte sich ebenfalls einen Weg durch die Menge, bis sie endlich Lilly am Rand einer Gasse stehen sah. Liv konnte sie nicht einfach diesen Kerlen ausliefern. Sie rannte zu ihr, wollte sie gerade herum reißen, als sie erkannte, wer da vor ihnen stand. Naberius hatte Wunden am Hals und einige Schnitte im Unterarm. Was war denn hier nur los? Hatte Kazel sich versucht zu wehren? War das alles nur eine Falle?
    Kira erklärte den Männern was geschehen war. Schließlich konnten Anegin und Kiran nichts sehen.
    „Lilly ist dem Engel nach und Liv ist Lilly hinterher gerannt. Ich fürchte sie stolpern direkt in eine Falle. Wir müssen ihnen nach.“
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    Beitrag  Ailish Sa Jun 28, 2014 9:32 pm

    „Worauf wartest du dann noch?!“, fragte Kiran barsch. „Schnappt ihn euch!“ Auch ANegin stimmte zu. Wir können ohnehin nichts ausrichten. Redet mit ihm. Versucht ihn zu überzeugen!“

    Panisch versuchte Kazel seinem Meister nun das Tuch auf die Halswunde zu pressen. Sie mussten augenblicklich zu einem Heiler. So durfte es nicht enden. Kazel hatte die Tiefe der Wunde und den Blutverlust gespürt. Lange würde sein Herr nicht mehr…
    Kazel drehte sich blitzartig um. Jemand schrie seinen namen! Auch das noch! Kazel redete sich ein, dass er unmöglich gemeint sein konnte und sein Herr lächelte leicht. Warum zum Teufel lächelte er denn jetzt?! Es ärgerte Kazel fast. „Warum habt ihr das getan?“, fragte er vorwurfsvoll, während er die Wunden zu gut es ging behandelte.
    „Kazel… Du wärst sonst gestorben.“
    „Na und?! Besser ich, als ihr!“ Nun lachte sein Meister sogar einmal kurz auf. „Du hast Besuch…“
    „Keinen Schritt weiter!“, befahl Kazel und hielt die Nachtschwarze Klinge nach oben, die er seinem Meister aus der Schwertscheide gezogen hatte. So was machte mehr Eindruck, als bloß seine Hände, die jedoch vergleichsweise tödlicher waren. „Noch einen Schritt und ich mache Hackfleisch aus euch!“ Panik schwang in seiner Stimme mit. Panik, die sie niemals zuvor bei ihm gehört hatten. Er schien wirkliche und tiefe Angst zu empfinden. Angst, dass der Mann hinter ihm sterben könnte.
    Dieser Mann – nämlich Naberius – setzte sich nun auf und lehnte sich gegen die Wand. Er blickte starr vor sich hin und sagte dann leise: „Ihr könnt es einfach nicht lassen, hm?“ Kazel sah kurz zu ihm und stellte sich direkt vor ihn. „Ich werde sie wenn es sein muss töten, Meister. Seid unbesorgt.“
    „Nein!“ Kazel zuckte dabei fast zusammen und sah seinen Meister merkwürdig an. „Ich meine… nein… Er streckte die Hand nach Kazel aus, der ihm aufhalf und ihn dann stützte. „Ihr solltet nicht…“
    „Und seit wann gibst du die Befehle?“ Kazel schwieg, während Naberius sich den beiden Damen zuwandte. „Ich habe euch getäuscht, eure beiden Magier geblendet, euch mehrfach zu verstehen gegeben, dass ihr euch von ihm fern halten sollt. Was soll ich noch tun? Wollt ihr wirklich sterben?“
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    Beitrag  Liv Sa Jun 28, 2014 11:29 pm

    „Ich kann nicht. Er will mich nicht in seiner Nähe und ich glaube nicht, das es gut ist, wenn ich auch noch hinterher renne.“ Irgendwie musste sie ihr neues Leben beginnen, wenn gleich große Zweifel sie überkamen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie los rennen wollte. Sie überlegte einen Moment … wägte ab. Schließlich aber siegte der Schutzinstinkt. Kira rannte los. Sie lief und kam schließlich an der Stelle an, wo Liv und Lilly standen. Naberius saß an der Wand, stark blutend. Was war denn hier geschehen?

    Lilly starrte Kazel an, der Liv und sie mit einer schwarzen Klinge fern halten wollte.
    „Aber du … du wolltest … warum?“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Der Mann der da am Boden saß, hatte Kazel das Leben gerettet, hatte ihnen mit dem Tot gedroht und doch tat er ihr leid.
    „Ich … ich sah nur … wie er taumelnd flog und wollte wissen, ob es ihm gut geht. Nun sehe ich es und …“
    Sie konnte nicht weiter sprechen. Es war zum verzweifeln. Sollte sie sich nun abwenden? Sollte sie gehen? Ihn wieder zurück lassen, mit diesem Mann?

    Kira betrachtete die Situation, sah Kazel mit dem Schwert und Lilly, die vermutlich gleich wieder weinen würde. Kazel liebte diesen Mann und er liebte ihn.
    „Nun leg endlich das Schwert weg und drück ein Tuch auf die Wunde. Ich werde die Elfe holen. Sie kann ihn heilen.“
    Kira sah dieses Bild des Elends. Wie könnte sie da anders handeln. Vermutlich würden sie zu spät kommen und es würde eh nichts mehr bringen, aber einen versuch war es wert.

    Liv sah Kira an, als sei sie ein Geist. Diese Worte ausgerechnet von ihr zu hören. Sie sah ihr nach, wie sie los rannte. Sie hatte Kazel also noch immer nicht aufgegeben. Die Freundschaft war also noch immer stärker.
    „Wir … wir wollten ihm helfen. Unser Leben ist uns lieb und teuer, aber ein Freund ist es eben so. Wie könnten wir einfach so zu sehen, wie ein Freund leidet, was er ja offensichtlich gerade tut. Eigentlich … war es nicht geplant euch erneut zu begegnen, doch … wer konnte denn ahnen, das ihr ausgerechnet hier seid?“
    hatte sie nicht noch eine Tinktur, die die Blutung stoppen könnte? Sie suchte in ihrem Rucksack danach, fand ein paar Kräuter, die eben so helfen konnten.
    „Kazel .. bitte nimm sie und leg sie auf. Ich weiß nicht ob sie auch bei so starken Blutungen helfen, aber sie sollten die Blutung zumindest verringern.“
    Vorsichtig streckte sie die Hand aus, die Kräuter auf ihr liegend, so das Kazel sie nehmen könnte.

    Kira kam wieder bei den Anderen an.
    „Elentari … Du wirst gebraucht. Du bist die Einzige, die Heilen kann. Wir haben ihn gefunden … eben so seinen Meister, aber er ist schwer verletzt und wird sterben, wenn wir ihm nicht helfen.“
    Elentari sah zu Anegin.
    „Meister?“
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 12:21 am

    „Was zum Teufel redest du denn da?!“, fragte Kazel vollkommen entgeistert, als Liv zu ihm sprach. Die Worte Lillys hatten ihn verwirrt, aber das hier eben noch mehr. „Meister, macht es rückgängig!“ Naberius lächelte immer noch und Kazel hätte ihn am liebsten dafür geohrfeigt, aber eigentlich auch wieder nicht.
    „Ich bin ein begnadeter Magier, Kazel… Aber ich habe es nie geschafft dich zu heilen, ohne selbst ein Opfer dafür zu geben. Wieso nicht?“
    „Meister, nicht sprechen. Ich…“
    „Du bist zur Hälfte ein Dämon und es berauscht mich, in deiner Nähe zu weilen, wie es eine zarte Jungfrau berauscht, dicht in den Armen eines Mörders und bösen Burschen zu liegen.“ Er sah dabei zu Lilly. Dann blickte der Meister zu Liv. „Richtig, du konntest es nicht ahnen, das ist wohl wahr.“ Der Meister verzog das Gesicht und schien um sein Bewusstsein zu ringen. Kazel kamen die Tränen und er ließ das Schwert fallen, als sein Meister zusammen sackte und er ihn erneut auffing. „MEISTER!“, Kazels Stimme überschlug sich, so voller Furcht war er nun. Er hatte eben die Kräuter nehmen wollen, aber, er musste doch seinen Herrn und Meister halten.
    „Hast du gewusst, dass Menschen anders sterben, als Dämonen? Oder Engel?“ Er hielt immer noch die Hand auf die Halswunde unter der dunkles Blut hervor quoll. „Es musste so kommen…“
    „Meister…“
    „Du sollst die Wahrheit erfahren, Kazel, aber vorher… zeig sie mir noch ein letztes Mal.“ Nun hatte sogar der Meister die Tränen in den Augen. „Zeig mir deine dunkeln Schwingen, die mich so faszinieren…“ Kazel schüttelte den Kopf. „Ihr werdet sie sehen, wenn ihr wieder bei Kräften seid…“
    „Dummkopf…“, ächzte Naberius. „Ich will dir die Wahrheit sagen…“

    Während dessen nickte Anegin langsam und sagte: „Sei vorsichtig Elentari.“ Kiran fühlte sich mit Tryn recht sicher, aber irgendwie behagte ihm das alles nicht. „Anegin… irgendwie, hatte ich das Gefühl eben, als würde ich die Präsenz, die sich hier befindet kennen…“
    „Und?“
    „Aus längst vergangener Zeit.“
    Anegin brummte nachdenklich. „Wer weiß…“

    Kazel hielt ihn immer noch in den Armen und weinte nun wirklich heiße Tränen auf den Mann herab. „Bitte, lasst mich nicht allein…“, flehte er immer wieder und irgendwann legte der Meister seine blutbesudelte Hand auf die Wange Kazels, der ihn mit verschwommener Sicht anschaute. „Bitte… Ich brauche euch.“ Kazel wusste nicht mehr, was er tun sollte. „Macht es rückgängig…“, flehte er immer wieder und dann kam Elentari um die Ecke gefegt. Naberius ließ die Hand sinken. „NEIN!“, schrie Kazel ihn an. Und drückte ihn an sich, während der Mann in seinen Armen eher schlaff hing. Elentari griff beherzt nach dem Hals des Meisters und heilte so schnell sie konnte.
    Die Wunden verschwanden sehr schnell und viel schneller, als Elentari es auch nur im Ansatz vermutet hätte. Irgendwas stimmte doch da nicht und als sie das Gefühl hatte, der Kerl würde ihr die Macht regelrecht entreißen, schubste er sie zurück. Er stöhnte leicht und machte die Augen auf. Kazel sah ihn an und spürte, wie sein herz aussetzte, den Mann lebend in seinen Armen zu halten. Er drückte ihn überschwänglich an sich und weinte noch immer.
    „Kazel… Du erdrückst mich.“, sagte er und Kazel ließ ihn sofort lockerer, half ihm sich aufzurichten und schmiegte sich erneut an ihn.
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 12:56 am

    Elentari fackelte nicht lang. Sie rannte los, Kira hinterher. Diese führte sie in eine Gasse, in der Naberius in den Armen Kazels lag. Ihn sollte sie heilen? Eigentlich hatte sie geglaubt, Kazel sei verletzt, aber das hier war was anderes. Der Mann lag bereits Reglos da. Sofort legte Elentari ihre Hand auf seinen Hals, begann ihn zu heilen. Leider merke sie schnell, das er sich ihre Energie deutlich zu nutze machte. Er stieß sie von sich, was sie deutlich als unangebracht empfand, jedoch nichts sagte.

    Lillly liefen Tränen über das Gesicht. Er wusste nicht, wovon sie sprach? Sie sah ihn durch einen Schleier aus Tränen an.
    „Du... du sagtest, ich sei wunderschön und das du nicht willst, das mir etwas zu stößt. Du hast mir mehr als einmal das Leben gerettet … Hast … hast du das alles vergessen?“
    Das konnte doch nicht sei, oder hatte er das alles nur geheuchelt? War am Ende das doch ihr Vater, den er da getötet hatte?

    Kir kniete neben Naberius und Elentari. Sie fing Elentari ab, ehe sie fallen konnte, nachdem Naberius sie fort gestoßen hatte.
    „Sie hat euch das Leben gerettet und ihr stoßt sie einfach weg.“
    Irgendwie wirkte das Undankbar. Vielleicht hatte er aber auch einen Grund dafür?
    „Danke Elentari. Ich hätte es nicht ertragen, einen Freund so sehr leiden zu sehen.“
    Sie sah zu Kazel auf, half dann Elentari auf die Beine und ging ein paar Schritte zurück.

    Liv stand da, wie die Kuh wenns Blitzt. Das alles hier war so unwirklich. Gestern noch wollten sie Naberius aus schalten, wobei sie selbst nicht das geringste Interesse daran hegte jemanden zu töten. Denn noch war das ganze hier irgendwie sehr unwirklich. Sie packte die Kräuter wieder ein und lächelte Naberius an. „Würdet ihr … bitte die Blendung rückgängig machen? Ich weiß selbst wie schrecklich es sein kann blind zu sein. Ihr seid ein wirklich großer Magier. Größer noch als Kiransal. Bitte …“
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 2:03 am

    Kazel sah nicht von seinem Meister herber, sondern war einfach nur glücklich, dass er noch am Leben war. Jedoch sah Naberius zu ihnen herüber. Ohne hinzusehen, sagte Kazel schließlich: „Ich weiß nicht wovon du redest.“ Dann endlich sah er zu Lilly. „Du bist schön, aber ich habe nicht dein Leben gerettet. Du verwechselst mich.“ Naberius lächele, sah zu Kazel. „Sieh mich an!“ Er tat es. Er legte ihm die Hand auf die Stirn und drückte ihn sanft nach hinten. Kazel wurde schläfrig und schließlich war er weg. Naberius fing ihn auf und lehnte ihn an die Wand, wo Kazel reglos liegen blieb.
    „Ich hatte gehofft, es müsse nicht dazu kommen.“, begann er nun, blickte dann Kira an und sagte: „Er sagte, du seist tot, aber offenbar bist du lebendig genug, mir immer wieder in die Quere zu kommen… Ihm in die Quere zu kommen. Damals wollte ich dich mitnehmen, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt. Ich wollte dich, Kazel und auch Kallen zu mir nehmen.“ Bevor er weiter zu Kira sprach wendete er sich nun an Elentari. „Hätte ich dich nicht weg gestoßen, hätte ich dich getötet und mir liegt nichts ferner, als eine Drachenelfe zu ermorden.“ Er schien wirklich über alles Bescheid zu wissen.
    „Er ist euer Freund sagt ihr? Das mag sein. Er flehte mich an, euch am Leben zu lassen. Aber als ich ihm sagte, ich würde ihm einen Wunsch erfüllen, sagte er nur, dass er euch vergessen wollte. Diesen Wunsch habe ich ihm erfüllt und nun tretet ihr wieder in sein Leben. Wieder und wieder verwirrt ihr ihn, fügt ihm Schmerz zu. Ihr versteht, dass ich das nicht erlauben kann.“
    „Naberius!“ Kiran stand mit Tryn und Anegin im Eingang der Gasse.
    „Der Magier und der Drache. Hat euch mein Geschenk gefallen?“
    „Bastard…“, sagte Kiran und man konnte seine Macht förmlich spüren, die die Gasse schwängerte. „Vorsicht, Kiransal. Du verstehst nicht, womit du dich hier anlegst. Ich weiß alles über dich.“ Kiran schien überraschung auf das Gesicht zu treten. Du versteckst dich in der dritten Sphäre und hoffst, dass man dich in Frieden lässt, solange du nur nicht wieder in die Geschicke…“
    „GENUG!“, rief Kiran und Naberius lächelte.
    „Offenbar besteht viel Redebedarf.“, sagte Anegin nun leise.
    „Ich wollte nur Frieden, aber ihr konntet einfach nicht aufhören? Sag mir Kira… Was hast du geglaubt, erwartet dich, wenn du ihn zu mir zurück bringst? Dein Tod? Deine Freundin? Eine Umstimmung Kazels? Was? Nein sag es nicht, denn deine Vorstellungen reichen nicht aus, für die Größe, die hinter all dem hier steckt.“
    Er ging langsam auf Anegin und Kiran zu. Tryn reckte ihm die Klinge entgegen und Ailish schob sich zu ihrer Schwester. Sie hatte einen aufgespannten Bogen in der einen und einen Pfeil in der anderen Hand. „Soll ich?“, fragte Naberius an Liv gewandt und Anegin ging ihm vorsichtig entgegen nicht zu stolpern.
    Naberius lächelte und Anegin sagte: „Ich kann euch nicht sehen, Naberius, aber ich kann durchaus fühlen. Zorn und Wut. Verbitterung und Leidenschaft.“
    „Ja…“, sagte Naberius nun ohne zu lächeln und eher grimmig, als nett. Er stand nun so dicht vor Anegin, dass er ihn ganz locker hätte töten können. Aber er tat es nicht. Anegin hielt Elentarie die Handfläche entgegen, um ihr zu signalisieren, dass sie sich zurück halten sollte. Naberius legte seine Hand auf Anegins Augen und kurz leuchtete diese, ehe Anegin die Augen öffnete und ihn betrachtete. „Du bist kein Magier.“, stellte trocken fest.
    „Nein. Bin ich nicht.“ Naberius sah zu Kiran. „Los komm.“
    „Tu es.“, sagte Anegin und verunsichert trat Kiran vorsichtig heran. Bei ihm widerholte er das Ganze und auch Kiran konnte wieder sehen. Fast zur Verteidigung sagte Naberius, als er einen Schritt zurückging: „Ihr habt mich ausspioniert. Ich hatte keine Wahl.“
    Naberius sah zurück zu Kazel. Er seufzte und ging zu seinem Schützling, den er nun vorsichtig aufhob. Nun endlich wandte er sich wieder an Lilly. „Ich habe den Mord an deinen Eltern nicht in Auftrag gegeben.“ Er blickte auf Kazel herb und lächelte leicht, dann sagte Anegin: „Ihr lieb ihn.“
    „Mehr als alles andere auf dieser Welt.“, sagte Naberius und dann strich er ihm leicht die Strähnen aus der Stirn. „Ja ich liebe ihn und deshalb, kann er nicht zu euch zurück.“
    „Was bist du?“, fragte Ailish strenger, als beabsichtigt und ihr wich die Farbe aus dem Gesicht.
    „Was?“, fragte Naberius und blickte von Kazel auf. „Liegt das nicht auf der Hand?“
    „Nein?“, sagte sie verunsichert und Naberius lachte.
    „Ich bin Azrael.“ Kiran taumelte zurück stieß gegen Tryndamere und schnappte nach Luft. Aneigns Mund wurde zu einem Strich. Ailish sah ihn verwirrt an und sagte dann: „Muss mir das jetzt was sagen?“
    „Er… er…“, stammelte Kiarn und Anegin beendete den Satz: „…ist der wahre Engel des Todes."
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 3:09 am

    Die Überraschung stand allen ins Gesicht geschrieben. Kira sah zu Naberius. Das er der wahre Engel des Todes war, war wirklich eine verdammte Überraschung.
    „Was ich erwartete? Ich hoffte, meine Freundin zurück zu bekommen, auch wenn es mein Leben kostete. Nein … nicht das meine … das Eilidhs. Eilidh starb auf dem Hof Lillys Eltern und mit ihr Nasu. Mein Name ist Kira. Ich bin eine Tänzerin … die es zufällig versteht, Wunden zu versorgen. Nasu wird nicht wieder auferstehen und … mit ihm hab ich abgeschlossen. Dieses Mal wollte ich nur helfen. Ich habe erkannt, wie sehr er euch liebt … wie weh es ihm täte, euch zu verlieren. Man hat Eilidh aus der Krankenstation entführt … und sie machte sich ihr Leben lang bittere Vorwürfe, ihren besten Freund und Bruder nicht gesucht zu haben. Ihr habt recht, ich hatte keine Vorstellung des Ausmaßes. Denn noch … ich werde ein einfaches Leben führen und ihn in Frieden lassen, soweit es sein Wille ist.“
    Was könnte sie sonst dazu sagen?

    Lilly starrte einfach nur auf die Gestalt, die da Kazels Körper in den Armen hielt. Er hatte gesagt, er habe den Mord an ihren Eltern nicht aufgetragen, aber wer dann?
    „Hat … er hat .. er hat mich doch beschützt … er hat mir das Leben gerettet. Und … war der Mann, den Kazel am Hofe tötete … war er wirklich ein Doppelgänger? … Nein … sag es mir nicht. Ich denke … ich kenne die Antwort. Bitte … pass auf ihn gut auf. Er ist ein guter Kerl.“
    Nun sie hatte wohl nun selbst gesehen, wie sehr Kazel an seinem Meister hing, wie sehr er ihn liebte und weil sie ihn so gern hatte, konnte sie ihn nicht zwingen, mit ihr zu gehen.

    Liv stand neben Lilly. Sie beobachtete das ganze, hörte zu und wusste so gar nicht, was das alles sollte. Normaler Weise war es Ailish die wütend und gemein wurde, doch dieses Mal …
    „Das ist doch völliger Unsinn. Selbst wenn er ein Gott wäre … er handelt egoistisch.“
    Sie sah den Engel direkt an.
    „Töte mich meinetwegen wenn du meinst, aber du bist absolut egoistisch. Du tust alles, damit man ihn nicht verletzt, versuchst alle von ihm fern zu halten, weil DU ihn liebst. Wäre er dir lediglich ein Diener, würdest du so nicht handeln. Wenn man jemanden liebt, dann lässt man ihn selbst entscheiden und ist er verwirrt, dann hilft man ihm nicht, indem man ihn vergessen lässt, sondern sich über seine Gefühle klar zu werden.“
    Dann sah sie zu Kiran.
    „Und du … er ist wenigstens ehrlich und sagt, was los ist, während du dich offenbar versteckst, wie er sagt. Was bist du Kiran? Was? Bist du auch ein Engel oder vielleicht doch ein Dämon, wie man so sagt? Oder ein gefallener Engel? Ach weißt du was? Es ist mir völlig egal. Ich kann wohl nur noch Ailish trauen. Sie verheimlicht mir jedenfalls nichts oder spielt mir irgendwas vor. Wenn ihr dann mit dem Theater fertig seid, findet ihr mich in der Schenke.“
    Damit drehte sie sich wutentbrannt um und verschwand. Sie war wirklich enttäuscht. Warum sie gerade so geplatzt war lag an Kiran. Die ganze zeit hatte sie gewusst, das mit ihm was nicht stimmte, das er in dem Schloß einfach nicht glücklich war. Den ganzen Weg über hatte er mit seiner Magie geknausert, was sie völlig in Ordnung fand, doch dann kam Anegin, der Drachen und brauchte ihn nur zu bitten irgendwas zu machen und er sprang ohne Widerrede. Das alles war einfach zu viel. Sie hatte sie alle gern, auch Elentari und den Drachen, doch das hier war ein Tropfen zu fiel in dem Fass, das sich bei ihr gefüllt hatte. Sie marschierte schnurstracks an allen vorbei in die nächste Schenk und tat etwas, was sie zuvor noch nie getan hatte. Sie setzte sich an einen Tisch, bestellt sich einen Krug Wein und begann zu trinken.

    Elentari sah den Engel an. Sie hätte es doch wissen müssen, das er ein Übernatürliches Wesen war, doch sie war viel zu sehr mit ihrer Aufgabe beschäftigt, als das sie darauf geachtet hätte, was ihr in diesem Moment klar wurde. Es gab eben viele Dinge, die sie beachten musste und nicht nur diese eine, wollte sie ihren Meister wirklich schützen. Sie sah zu Anegin, sah dann zu dem Engel und verneigte sich.
    „Habt Dank, das ihr mein leben verschont und meinem Schützling sein Augenlicht zurück gegeben habt.“
    Zumindest das, war sie diesem Mann schuldig.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 3:52 am

    Azrael hörte dem gesprochenen zu, was ihn überraschte, war die Reaktion des Menschenmädchens. Sie stellte Kiransal zur Rede und dann verschwand sie? Das ergab keinen Sinn. Dennoch blickte Kiran nicht eine Sekunde von Azrael zu ihr herüber. Nein er hatte den Engel fixiert und schien vor Panik, wie gelähmt, während er da stand und Kazel in seinem Armen wiegte.
    „Der… Todesengel…“, hauchte Ailish und ließ kraftlos den Bogen sinken, als Liv an ihr vorbei stürmte und davon lief.
    Azrael hörte auf zu lächeln und dann sagte er voller Verbitterung und Zorn. "Das war ich..." Kiran hatte nichts Besseres zu tun, als schlichtweg die Augen zu verdrehen und in Ohnmacht zu fallen.
    "Man sagt, du seist voller Mitgefühl und Liebe...", stellte Anegin fest und wieder trat ein Ausdruck von Verbitterung auf Azraels Gesicht. "Ja... auch das war ich." Nun blickte er zu Kazel herab, der von alle dem nichts mitbekam. Tryn versuchte Kiran wieder wach zu machen, aber es gelang ihm nach ein paar Ohrfeigen doch nicht. Er ließ es schließlich bleiben und hob ihn nur auf.
    „Das ist doch alles dumm!“, sagte er schließlich und Ailish sah zu ihm herüber. „Todesengel, Dämonen, Drachen und was sonst noch alles! Ich steig da nicht durch. Ich weiß nur, dass man Männer nicht einfach auf Straßen herumliegen lässt, wenn sie nicht tot sind. Also schlage ich vor eine Unterkunft zu suchen.“
    Anegin lächelt über Tryns Naive Art und legte Elentari die Hand auf die Schulter. Sie hatte sich bedankt und Azrael schüttelte nur den Kopf. Dann sah er zu Tryndamere und verkündete: „Ich will nicht.“
    „Ich bitte euch.“, sagte Anegin. „Versteht auch uns. Wir möchten Antworten haben und wir wissen beide, dass ein kalter Krieg entstehen wird, wenn wir nicht reinen Tisch machen.“
    „Krieg? Nein. Kazel bleibt bei mir, er ist zu MIR zurückgekommen.“ Anegin sah ihn bedeutsam an und dann weichte sein Blick auf. Er ging auf ein Knie herab und sagte: „Wir wollen ihn euch nicht nehmen. Verzeiht die vorschnellen Worte unserer Freundin. Wenn wir darüber reden…“
    „Es sind genug Worte gefallen!“, beharrte der Engel. „Du bist ein ehrbares Geschöpf Anegin und ich habe zu viel Achtung vor dir und deines Gleichen, aber mein Entschluss steht.“
    „Meine Elfe, gab euch euer Leben zurück…“
    „Und ich ließ ihr das ihre.“
    „Azrael!“, donnerte Anegin woraufhin er ein wenig verstört drein blickte. „Azrael… Bote des Todes, Bewahrer des Lebens. Ich bitte euch doch nur um ein Wort und nicht um euren… Liebsten. Ich sah wie sehr er euch liebt, bitte zieht seine Hingabe nicht in den Dreck indem ihr euch vor einigen wenigen Worten versteckt.“
    Einen Moment überlegte der Engel und dann seufzte er. „Also schön.“ Anegin erhob sich und lächelte erneut. „Ich danke euch.“
    Gemeinsam gingen sie zur Kneipe, wo Anegin ein Zimmer mietete und sowohl Kiran, als auch Kazel hinauf bringen ließ. Er setzte sich zu Liv an den Tisch, ließ seine Hand auf dem Krug liegen und sagte: „Das macht es nicht besser.“ Der Wein wurde zu Saft und Anegin sagte: „Komm… Weg laufen macht es nicht besser.“
    Ailish hatte derweil Lilly an die Hand genommen, sie an sich gedrückt und versucht zu trösten: „Es wird alles wieder gut.“, versuchte sie ihr zuzureden und sie klang dabei so, als würde sie wirklich daran glauben.
    Als Anegin Liv hinauf gebracht hatte, stand Azrael in der Ecke. Er sah unzufrieden aus und er war sich ihrer Worte bewusst geworden. Sie beide würden jetzt vermutlich vollkommen aneinander vorbei reden und Anegin wusste, dass ein Wort zum anderen führen würde. Er würde versuchen zu schlichten. Sie hatten einen großen Tisch und Anegin bat nun alle, sich zu beruhigen und hinzusetzen. Tatsächlich strömte eine beruhigende Aura durch den Raum und alle wurden wieder ein wenig abgekühlt im Gemüt.
    „Ich habe jedes Recht dazu egoistisch zu sein.“, sagte Azrael und blickte Liv an. „Du weißt nichts, Mensch.“
    „Sind die Eltern der beiden denn tot?“, fragte Tryn schließlich einfach so in den Raum hinein. Alle Blicke richteten sich auf ihn und Azrael, sah ihn sprachlos an. „Was denn? Eine einfache Frage, oder nicht?“ Hoffnungsvoll sah Ailish zu Azrael und der schien zu begreifen, worauf sie hinaus wollte. Er wurde noch ruhiger, sah auf die Tischplatte und sagte schließlich: „Woher soll ich das wissen?“
    „DU bist doch Azrael.“
    „Ja! Aber das…“ Er blickte zur Seite. Worüber wollt ihr nun sprechen?“, fuhr er den Drachen an. „Ihr habt eure Macht verloren?“
    „Nein.“ Er sah in das fragende Gesicht Anegins. „Nun… ein bisschen vielleicht.“
    Noch mehr fragende Gesichter. „Was ist denn geschehen?“, fragte Anegin. Und Azrael seufzte. Es war ein Wunder, dass er überhaupt so kooperativ war. Er sah zu Kazel, dann zu Kiransal. Dann wieder zu Liv und schließlich auf den Tisch. „Fragen wir doch ihn.“ Er wischte in Kiransals Richtung und der schlug überrascht die Augen auf, holte tief Luft und setzte sich auf. Verwirrt sah er sich um und sah dann in die Fragenden Gesichter, der Anwesenden. Einen Moment herrschte Schweigen.
    „Der Pakt.“, stellte er schließlich trocken fest und sah zu Liv. „Ich nehme an, ihr wollt Antworten…“
    „Allerdings…“, sagte Ailish tonlos und streng.
    Kirans seufzte und erhob sich langsam. „Ich habe von einem Pakt gesprochen.“, sagte er. „Hier sitzt er.“ Azrael sah ihn finster an und Kiran wagte nicht aufzusehen. „Das ist alles ein wenig kompliziert.“ Die Sense kam zum Vorschein. Die, die eigentlich mit ihm verschmolzen sein sollte. Azrael betrachtete ihn genau und Kiran sah ihn scharf an. „Noch nicht!“ Worauf hin Azrael sich wieder zurück lehnte.
    „Ich schließ den Pakt mit dem Todesengel.“, sagte Kiransal. „Ich wollte noch nicht sterben, doch das Leben, als unsterblicher gefiel mir selbst dann noch, als ich meine Blutige Rache vollzogen hatte. Azrael ging den Pakt mit mir ein, weil er als [i]Mensch[7i] auf erden Wandeln sollte. Ich sollte seine Arbeit machen, doch ich tat es nicht. Das Ende vom Lied, war ein heilloses Durcheinander. Die Waffe, vernichtete das, was mir am teuersten war. Kylar, war ein Helfer. Eigentlich der, der die Aufgabe fort führen sollte, als er mir meinen Schatz nahm, versklavte ich ihn und ließ Azrael vollkommen zurück. Seine himmlische Macht funktioniert offenbar immer noch sehr gut und…“
    „Kazels Seele steht auf der Liste.“, sagte Azrael schließlich. „Ich konnte sie ihm nicht nehmen, selbst, wenn ich gewollt hätte. Er hätte sterben sollen. An dem Tag, da er den tötete, der ihn eigentlich töten sollte. Ich habe ihn, Edward töten lassen. Und ich habe ihn so viele weitere töten lassen, weil ich … Ich konnte nicht zulassen, dass er einfach so starb. Er ist zur Hälfte ein Dämon und ich…“ Kiran sagte nun forsch: „Ich hatte keine Ahnung, was geschehen würde! Ich war genauso egoistisch, wie der Engel des Todes und nun sind wir beide verdammt!“
    „Verdammt?!“, fragte Azeral nun laut und stand auf. „Ich zeige dir wer von uns beiden verdammt ist!“
    Ein leuchten ging von ihm aus, aber nicht so ein schöner Himmlischer Glanz, wie man es erwartet hätte, sondern ein gräuliches Wabern. Dann stand er in seiner Engelsgestalt da. Man konnte sehen, dass er wohl mal ein Engel war. So schön wie er war. Die rötlich glühenden Augen, das himmlische Antlitz, was sich nur wenig von seiner menschlichen Gestalt unterschied und dann die Flügel, die nicht vorhanden waren. Nein… Sie waren regelrecht zerfetzt. Abgehackt und verstümmelt. Ein schrecklicher Anblick, der Anegin die Tränen in die Augen trieb.
    „DAS ist Verdammung!“
    Kazel schlug die Augen auf, sah seinen Meister an, der mit dem Rücken zu ihm stand. Die schwarzen Flügel, waren weg und Kazel verstand die Welt nicht mehr. Das Gewand, was ihn kleiden sollte, war zerrissen und zerfetzt, man konnte noch das getrocknete Blut sehen und Kazel verstand die Welt nicht mehr.
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 4:38 am

    Kira war sich endlich der Situation bewusst. Warum sich eigentlich niemand wirklich wunderte, war schon offensichtlich. Der Schreck war viel zu groß. Sie zuckte merklich zusammen, als Anegin so laut wurde und starrte Kiransal,d er noch immer in Tryns Armen lag, an. Endlich hatte sich Azrael entschlossen, ihnen Rede und Antwort zu stehen. Zusammen gingen sie in eben jenes Gasthaus, in dem auch Liv verschwunden war.
    Das alles war wirklich ein bisschen viel. Liv hatte gerade angesetzt zu trinken, als Anegin herein kam. Sie wollte nicht gerade als Alkoholikerin enden, doch sie wollte für einen Tag mal die Sorgen hinter sich lassen und einfach nur einen friedlichen Schlaf haben. Wie konnte das alles nur so aus arten? „Ich weiß,“ gab sie zu, als Anegin mit ihr sprach. Sie lief mit ihm hinauf in den Raum, wo sich bereits alle versammelt hatten. Sie alle setzten sich an einen Tisch, wo Anegin sie alle darum bat sich zu beruhigen. Als Azrael dann zu Liv sprach, sah sie nur auf. Sie war nicht mehr wütend und zornig, sondern wirkte eher niedergeschlagen, als sie nun aufsah um ihm zu antworten.
    „Weder besitze ich die Weisheit eines Uralten Wesens, noch bin ich eine Gelehrte. Ich kann mir vorstellen, wie einsam ihr sein müsst … doch weiß ich auch, was es heißt, jemanden zu lieben. Ich habe mich dafür entschieden, den, den ich liebte gehen zu lassen, auch wenn es mir das Herz fast heraus riss. Ihr habt euch entschieden ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Ich habe vorschnell geurteilt, aber es tut mir nicht leid, meine Meinung gesagt zu haben. Ihr müsst für euch entscheiden, wie ihr damit um geht. Nichts liegt mir ferner, als ihn euch weg zu nehmen. Wir alle haben gesehen, wie sehr er euch liebt. Wir alle glaubten, es sei eine Abhängigkeit, da ihr ihn auf grausame Art und Weise von euch abhängig gemacht habt. Das tut mir wirklich leid.“
    Sie hatte zu Ende gesprochen und lauschte nun weiteren Worten. Was sie sich nun wünschte war einfach nur weit weg zu sein. Denn noch sah sie Kiransal nun mit Tränen in den Augen an.
    „Ich habe dir geglaubt, habe dir vertraut und nun? Du bist einen Pakt ein gegangen und hast ihn gebrochen? Du bist Schuld an diesem Chaos? Kein Wunder das du dich lieber selbst töten wolltest, als seine Arbeit zu machen. Sieh ihn dir an Kiransal! Sieh was du aus einem erhabenen und liebevollen Engel gemacht hast, den du als Dämon bei mir ausgegeben hast! Und Kylar? Was ist mit ihm? Hast du ihn am Ende doch so sehr verletzt und ihm Sprache und Gedächtnis genommen? War er am Ende doch kein Dämon, wie du behauptet hast!?“
    Liv war aufgestanden und schrie Kiransal an. Sie konnte nicht glauben, was hier geschah. Wie hatte Kiransal sie nur so belügen können? Sie hatte ihn gern, hatte sogar geglaubt ihn zu kennen, ihn wirklich gern zu haben und dann das? Sie war so bitter enttäuscht, das ihr nun purer Schmerz ins Gesicht geschrieben stand. Heiß Tränen liefen ihr die Wangen herab.
    „Wenn du seine Macht hast, dann kannst DU uns vielleicht schon die ganze zeit sagen ob sie noch leben oder wir sie vergeblich suchen!!!“
    Lilly wollte Liv nun in die Arme schließen, dich Liv schob sie sanft zur Seite.
    „Nicht Lilly … das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.“
    Lilly nickte. Irgendwie konnte sie das gut verstehen, wenn gleich sie den Schmerz in Liv nahezu greifen konnte, wie vermutlich alle hier im Raum.

    Kira sah sich das ganze nur sehr mitgenommen an. Erst jetzt wurde ihr das ganze Ausmaß bewusst.
    „Du hast ihn geschickt, die zu töten, deren zeit abgelaufen war und hast Kazel die ganze zeit über nur geschützt. Denn noch … du hast ihn Kallen töten lassen … warum? Warum hat ER sie töten müssen? Weißt du wie schrecklich das für ihn ist? Weißt du welchen Schmerz du ihm damit zu gefügt hast? Er wäre daran fast zerbrochen. Dein Wunsch ist verständlich, aber das war … du hättest es doch verhindern können.“
    Kira sah ebenfalls, wie alle Anderen auch, das dieser Mann da ein Engel gewesen sein musste, der mehr als nur gefoltert wurde. Er sah furchtbar aus. Auch Kazel wachte auf, verstand jedoch nichts. Keiner schien auf ihn zu achten, ausser Lilly, die sich von Liv abgewendet hatte und nun zu Kazel ging.
    „Verzeih mir … ich glaubte … ach schon gut. Geh zu ihm. Er braucht dich viel mehr, als ich.“
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 5:52 am

    Nirgendwo ging Kazel hin. Er verstand das alles nicht. Sein Meister vor ihm. Lilly neben ihm, die er scheinbar gar nicht kannte. Er sah in die Runde, wusste nicht was hier gespielt wurde. Verstand die ganzen Vorwürfe nicht und das einzige, was er raus brachte war: „M-Meister?“
    Dieser verzog Schmerz erfüllt das Gesicht und wagte es kaum sich umzudrehen. Er stand vor Kazel, wie er es nie vorgehabt hatte. Er wollte nicht, dass Kazel ihn SO sah und nun war es doch passiert. „Er drehte sich zu ihm um und Kazel blickte in das Antlitz eines Engels… Es schmerzte fast ihn anzusehen und Kazel wandte den Blick ab. Azrael wandelte sich zurück und ging zu Kazel, vor den er sich kniete. Kazel sah ihn nur ungläubig an und als Azrael sagte: „Vergib mir, Kazel…“ Wurde Kazels Mine irgendwie ausdruckslos. Er blickte auf den Mann herab, der ihn geführt hatte, der ihn geformt hatte und der ihn gerettet hatte. Er konnte nicht glauben, dass er vor ihm kniete und um Vergebung winselte. Kazel sah ihm in die Augen und sagte dann mit so viel kälte in der Stimme, dass man hätte frieren können: „Was ist das für ein Spiel?“
    Es schockierte Azrael regelrecht, wie er mit ihm sprach und es tat weh, das er hätte schreien können. Kazel sah zu Lilly. Ebensolche härte war in seinem Blick, wie bei seinem Meister. Er betrachtete sie eine Weile und dann sagte er: „Du weißt nichts von ihm.“ Nun, das war nicht ganz die Wahrheit, sie kannte je nun mehr, als er, aber das war es nicht, worauf Kazel hinaus wollte.
    „Azrael… gib ihm zurück, was du ihm genommen hast.“
    „Azrael?“, fragte Kazel. Und der Engel sah Anegin zornig an. Er stand auf und Kazel sah zu ihm auf. „Kazel, du hast mich gebeten, dir Vergessen zu schenken.“
    „Warum?“
    „Ich weiß es nicht, aber du tatest es.“ Kazel sah in die Runde. „Dann könnt ihr es wieder tun, sollte ich es mir erneut wünschen?“ Azrael nickte. „Ich will eines wissen, Meister.“
    „Warum habt ihr gelogen?“
    „Was?“
    „Ich fragte euch nach eurem Namen und ihr sagtet, ihr seid Naberius, wieso habt ihr gelogen?“ Kazel schien nicht einfach nur enttäuscht, er war irgendwie vollkommen ruhig und das ganze hier schien fast so, als ginge ihn das alles gar nichts an.
    „Ich… hatte Angst.“
    „Vor mir?“ Nun trat der erste Gefühlsausdruck auf Kazels Gesicht. Er war zutiefst verletzt. „Ich habe alles für euch getan.“ „Kazel..“ „ALLES! Und ihr antwortet mir nicht mal auf die Frage nach eurem Namen?!“ Kazel war nun offenbar wütender, als man es ihm ersten Moment geglaubt hatte. „Ihr lullt mich in tiefe Ohnmacht, um was? Mich erneut zu belügen?!“
    „Ich wollte dich schützen!“
    „IHR!“ Kazel war aufgestanden packte seinen Meister an der Robe und riss ihn an sich. „Wie viel von allem war gelogen?! WIE VIEL!?“
    Kazels Augen wurden weißlich und schlugen Funken. Auch auf seinem Rücken zuckten Funken hervor, wie Schwingen aus Blitzen. Kazel war kurz vorm Ausrasten. Azrael, schloss die Augen und sah so verloren gequält und verletzt aus, dass er einem leid tun konnte. Er schnippte Kazel gegen die Stirn und der schien überrascht und dann bestürzt und dann irgendwie… betäubt zu sein. Er ließ Azrael los, taumelte leicht zurück und hielt sich den Kopf. Er sah flüchtig zu Lilly und dann drehte er sich um sprang aus dem Fenster. Die Arme hielt er vor sein Gesicht und sprang durch die Scheibe. Er verwandelte sich dabei und schwand in den Nachthimmel. Man konnte deutlich einen Schrei der Verzweiflung hören. Wie viel konnte er ertragen?

    Zurück blieben die anderen Azrael sah aus dem Fenster. An den Schereben war Blut, aber nicht viel. Azrael sah nicht so aus, als würde er ihm Folgen. Wie auch… Ohne Flügel.
    „Seid ihr nun zufrieden?“, fragte er nur.
    „Nein, ganz und gar nicht. Anstatt alles aufzuklären ist alles nur schlimmer.“, sagte Anegin.
    „Ich habe ihn nicht grausam behandelt.“, sagte Azrael schließlich. „Streng und unnachgiebig, aber nicht grausam…“ Auch Kiransal war ziemlich geknickt. Es war das reinste Chaos. Gerade wollte er etwas sagen, als Azrael ihm wieder ins Wort fiel. Eine unheilvolle Aura eines wahrlich gefallenen Engels umgab ihn. „Wenn ihm etwas zustößt, werde ich euch alle in mein Buch schreiben und dann wird es mir eine Freude sein, eure Existenz zu beenden!“ Das Buch… Hatte er es denn selbst jetzt noch? Die Sense flog in seine Hand zurück.
    „Unser Pakt ist nichtig.“ Seine Stimme war ein Donnern und keine Stimme mehr. Kiran sah ihn fast ängstlich an. „Füge dich deinem Schicksal!“ Kiran wollte ganz sicher nicht sterben. Er hob die Hände. „Warte… Azrael… Wir sterben beide, wenn du jetzt ausrastest!“
    „Das ist mir egal…“, sagte er mit dieser Furcht erregenden Stimme, die jedem – selbst Anegin und Tryn – das Blut in den Adern gefrieren ließ. Kiran wich einen Schritt zurück. Er hatte dem Tod selbst nichts entgegenzusetzen. „Hör zu. Wir klären das!“ Er sah zu Liv. „Liv, vergieb mir! Ich wollte nicht… Du musst verstehen, dass ich das nicht einfach erzählen konnte. Kylarl ist zurück im Himmel. Er ist kein Dämon, sondern ein Himmelsgesandter! Ich erzähl dir alles, was du wissen willst. Azrael… wir klären das!“
    „Es ist alles gesagt…“ Offenbar war Azrael nun der Meinung, das Kazel nie wieder auch nur daran denken würde zurückzukommen. „Weißt du wie Engel sterben, Kiransal?“ Er sah ihn nur an. Sein Mohnfarbenen Augen waren stechend scharf. „Sie verbrennen… Mit Haut und Haar. Als seien sie im Fegefeuer. SIE haben keine Chance sich zu verabschieden. Sie sterben einfach und verschwinden ins nichts…“ Er hob die Sense zum Schlag. „Es wird mir eine Freude sein für DICH zu brennen!“
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 7:09 am

    Lilly wusste so gar nicht, wie sie reagieren sollte auf das ganze. Sie sah diesen kalten Gesichtsausdruck und dann … Azrael gab Kazel seine Erinnerung wieder. Es war ein schrecklicher Anblick, wie Kazel plötzlich alles wieder ins Gedächtnis gerufen wurde. Wie verzweifelt er schien. Es war wirklich schlimm und Lilly sprang hinter ihm her zum Fenster. Sie wusste, sie konnte ihm nicht folgen und doch sah sie aus dem kaputten Fenster ihm nach.

    Kira war eben so bestürzt, wie Lilly nur das sich ihre Gefühle längst nicht mehr so stark für Kazel an fühlte. Sie konnte sich vorstellen, wie schlecht es ihm ging. Er war durchaus durcheinander und von all den Gefühlen verwirrt. Sie wusste nicht, wie sie das alles hier entschärfen sollte, doch es musste einen Weg geben. Sie sprang aus dem Fenster, kam auf dem Boden auf, wie eine Katze und folgte ihm, so fern sie es denn konnte.

    Liv reagierte vollkommen anders. Sie sah Kiransal an, der da wimmerte, wie ein Wurm und nicht wusste, wie er sich entschuldigen könnte, im Staub wand. Sie sollte ihm vergeben?
    „Ich soll dir vergeben … nach dem du mich so belogen hast … Also gut. Ich vergebe dir.“
    Ihre Augen waren völlig klar, sahen ihn traurig aber denn noch gütig an. Als dann aber Azrael kurz davor war vollkommen aus zu rasten, tat sie etwas vollkommen irrationales. Sie warf sich dem Engel in die Arme, umklammerte ihn am Hals und drückte ihn liebevoll an sich.
    „Bitte … bitte tut das nicht. Er wird zurück kommen, denn er liebt euch. Er ist nur durcheinander. Bitte tut das nicht. Das ist nicht eure Art Azrael. Ihr seid gütig und liebevoll. Euer Zorn ist gerechtfertigt … doch wäre Rache der falsche Weg.“

    Lilly wandte sich von dem Fenster ab. Sie sah, was Liv da tat und lief sofort zu ihr, um sie zu unterstützen. „Wenn ihr jemanden bestrafen wollt … dann nehmt mich. Ich habe nicht locker lassen können … Sie alle taten es um meinet willen.“
    Anegin nicht, aber sie schloß ihn nun einfach mit ein.
    „ich bitte euch lieber Azrael … mein leben ist vollkommen unwichtig. Meine Familie ist tot, ich habe niemanden mehr, der auf mich wartet. Bitte verschont die Anderen.“

    Nun ergriff Liv wieder das Wort.
    "Soll Kazel denn zu einem Haufen Asche zurück kehren? Er braucht euch ... bitte ... beruhigt euch."

    Elentari war mit der Situation überfordert. Sie wich zurück, wusste so gar nicht, wie sie damit um gehen sollte. Sie wusste nicht mehr ein und nicht mehr aus. Sie hatte Angst um Anegin, doch dann webte sie einen zauber, der plötzlich Blüten im Holz der Wände entstehen ließ, die einen beruhigenden Duft ab gaben. Blieb nur zu hoffen, es wirkte auch auf den Engel.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 7:59 am

    Azrael war wie gelähmt, als sich Liv plötzlich an ihn hing. Die Sense zum Schlag erhoben und den Blick auf Kiran gerichtet stand er unbewegt dar. Liebe und Güte… Ja, das hatte seine Brust beflügelt, biss sie ihm die Flügel verstümmelt hatten, weil er so dumm war mit einem Menschen einen Pakt einzugehen. All das war Kiransal Schuld, weil er zu viel Macht haben wollte, Zu gierig war und nun wurde er von den reinsten Wesen der Erde beschützt. Den Sterblichen… Selbst die Elfe versuchte Frieden zu stiften und Anegin breitete eine Aura, der Glückseligkeit aus um IHN zu besänftigen. Die Sense funkelte gefährlich und alle hielten förmlich den Atem an. Kiran blickte auf und eine ganze Zeit geschah absolut nichts. Kirans Blick wanderte auf Lilly herab.
    „Du bist das einzige, was er neben mir begehrt hat und stellst dich vor meine Sense?“, fragte Azrael. Einen furchtbar langen Moment, glaubte Kiran, dass er nun auch noch die Schuld an Lilly’s Tod haben würde, doch der Engel nahm die Sense herab. Sie hing fast lustlos neben ihm und löste sich schließlich in Staub auf. Kiran atmete leise und erleichtert auf.
    Er sagte nun besser aber nichts, weil er froh war, nicht von dieser Erde getilgt worden zu sein. Azrael sah auf Liv herab, die an ihm hing und sah dann zu Ailish, die einem Herzinfarkt bevor stand.
    „Du hast ein großes Herz Lilly. Ich will dir deine Frage beantworten: Ein Engel zieht schon seit Menschengedenken schwache Seelen an. Die Sterblichen verehren uns, ohne es wissentlich zu bemerken. So ist es auch bei den Drachen.“ Er blickte zu Anegin der bedächtig nickte. „Sie wissen nicht wen sie vor sich haben und empfinden dann fast eine Art… Ehrfurcht. Deine Eltern waren beide Mitglied und…“
    „Dein Vater hat deine Mutter aus Besessenheit umgebracht.“, sagte Kazel in seiner dämonischen Gestalt vollkommen unverblümt. Er hatte Kira auf den Armen, die sich wohl von ihm tragen ließ. Die beiden zumindest schienen im Reinen zu sein.

    Einige Minuten zuvor, hatte Kira Kazel auf ein Dach verfolgt. Er schien dort auf sie zu warten und dreht e sich rasch zu ihr um. Er lief auf sie zu und nahm sie ohne Vorwarnung in seine Arme. Er drückte sie an sich und sagte ihr: „Es tut mir leid. Ich habe so viel falsch gemacht, aber ich kann nicht raus aus meiner Haut. Ich empfinde so viel Liebe für ihn, dass es weh tut.“ Er sah sie an. Selbst jetzt als Dämon war ihm der Schmerz und die Verwirrung anzusehen. „Warum passiert das alles…? Ich will doch nur… Frieden. Nur ein kleines bisschen. Eil… Kira…“ Dann entschloss er sich für etwas, was er soooo lange nicht gesagt hatte: „Puppenmädchen… Ich will nur Frieden.“ Er weinte nicht und das war auch gut so, er wollte es richten. Wollte alles klar stellen. Er hatte keine Lust nun einfach WIEDER davonzulaufen. „Ich brauche dich auf meiner Seite, bitte… Hilf mir noch einmal.“
    Kira glaubte zunächst an einen Angriff, doch der blieb aus. Sie ließ die Umarmung zu, drückte Kazel an sich. "ich bin immer auf deiner Seite. Auf meine Hilfe kannst du immer zählen. Wir alle ... und besonders ich, werden deine Entscheidung akzeptieren, egal wie sie ausfällt. Ich muss dich um Vergebung bitten Kazel. Ich habe immer geglaubt, er würde dir etwas an tun ... dabei hat er dich immer geliebt und tut es noch. Er hat eben so viel Angst um dich, wie ich und Lilly auch."
    Kazel drückte sie noch einmal und nahm sie auf seine Arme.

    Nun ließ Kazel Kira herunter und sah Azrael an. Diese hatte sich nun auch beruhigt und Kiran zog sich zurück. Stellte sich aber absichtlich nicht in die Nähe Anegins, um ihn nicht zu gefährden.
    „Kazel ich…“
    „Nein.“ Unterbrach er ihn. Er wandelte sich zurück. „Ich habe überreagiert.“, sagte er schließlich. Azrael sah ihn nur aufmerksam an und wagte nicht, ihn zu unterbrechen. „Ich habe euch eine Frage gestellt und ihr habt mich belogen. Wie viel danach war noch gelogen?“ Nun wartete er auf die Antwort Azraels. „Nur der Name.“
    Kazel nickte und schien nachdenklich. „Und…“, fügte Azrael an. „Der Grund… Du wolltest wissen, warum ich dich so lange dort ließ.“
    „Ihr gabt mir keine Antwort. Ich will es nicht wissen.“
    „Kazel…“, sagte Anegin beschwichtigend. „Nein. Keine Lügen mehr. Keine Wahrheiten. Azrael … Der Engel des Todes. War das eine Parodie, als ihr mir diesen Namen gabt?“ Schweigen. „Ich war beim Herrn des Waldes. Unumstößliche Wahrheit. Sagt euch das was? Gibt es da noch etwas, was ihr mir vielleicht sagen wollt?“, fragte Kazel nun.
    „Nein.“
    „Ich tötete meine Schwester zu Unrecht und ihr wusstet davon.“
    „Es war deine Entscheidung.“
    „Ihr hättet mich aufhalten müssen.“ Nun sah Azrael auf. Sein Blick war schneidend, wie ein Messer. „Musste ich? Und wieso? Was hätte es für einen Unterschied gemacht?“
    „Sie würde noch LEBEN!“
    „Würde sie nicht!“ Er blickte auf den Boden und Kazel schien verwirrt. „Kazel… Sie stand auf der Liste. Sie wäre sowieso gestorben, was immer du getan hättest!“
    „Ihr hättet sie schützen müssen!“
    „Ich schützte dich!“ Kazel sah nun noch einmal verwirrt an. „Ich verlor meine Flügel, wegen dir! ICH hätte dich töten sollen, aber ich konnte es nicht!“
    Kiran war verwirrt. Eben noch hatte er geglaubt, dass es seine Schuld war, warum… Das war doch alles merkwürdig. Die Flügel waren doch ab, weil er einen Pakt eingegangen war. Oder nicht? Eben noch wollte Azrael ihn dafür töten, weil er seine Existenz vernichtet hatte und nun war es plötzlich zum Schutze Kazels geschehen?
    „Du warst nicht der einzige, der den Herrn des Sees getroffen hatte… Er prophezeite mir lange vor deiner Geburt, dass ich dich lieben würde, er sagte mir, ich könne meine Kraft verlieren indem ich einen Pakt schließen würde, dann müsste ich dich nicht töten. Aber er sagte weder, dass dieser Paktierer mich verraten würde, noch sagte er mir, dass sie andere Schicken würden!“
    Na gut… jetzt ergab es Sinn. Der Herr des Sees war grausam und Kazel war verwirrt. „So… lange schon? Und… das ist die Wahrheit?“
    „Ich wollte es dir sagen, als ich dir die Wunden nahm, aber… dann wurde ich geheilt.“ Er sah zu Elentari. Dann sah er zu Kazel, der zu ihm herüber sah. Er wandelte sich zurück.
    „Ein Engel, der einen Dämon liebt… Wie grotesk…“
    Ein Mann hockte mit einem Mal auf dem runden Tisch. Er hatte rotes Haar und ebenso rote Flügel. Er trug ein Schwert und war oberkörperfrei. Er sah gelangweilt aus.
    „Michael…“, hauchte Azrael und ging auf die Knie. Nicht wie es schien vor Ehrfurcht, sondern vor Verzweiflung. „Hab ich dich endlich gefunden Azrael.“
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 8:18 am

    Als Kazels Stimme erklang, ließen Lilly und Liv von Azrael ab. Lilly sah Kazel zu Kazel. Ihr eigener Vater hatte also seine Mutter so sehr gequält und sie getötet. Er hatte also auch vor, sie zu töten. War sie sonst so naiv, dachte sie in diesem Moment doch sehr klar. Der Schmerz überrollte sie regelrecht. Es war schrecklich zu erkennen, das ihr eigener Vater sie hatte töten wollen. Sie wollte etwas sagen, konnte es aber nicht. Ihr blieben die Worte im Hals stecken, als ihr die Tränen regelrecht aus den Augen spritzten.
    Liv hielt Lilly in den Armen, als sie endlich die Wahrheit hörte. Das es sie sehr mit nahm, war nur all zu verständlich.
    Kira stand neben Kazel. Sie stand da, hielt seine Hand und gab ihm die Kraft, die er brauchte. Sie sagte nichts, sondern ließ ihn reden. Allerdings erschrak selbst sie heftig, als plötzlich dieser Rotgeflügelte auf tauchte. Was um Himmels Willen ging denn nun vor sich?
    Elentari stand wieder vor Anegin. Ihn zu schützen, war das höchste für sie, egal vor wem.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 10:28 am

    Das Lilly nun weinte, war Kazel klar und er ertrug den Anblick kaum. Er erinnerte sich an sie und ihre Wortwechsel, aber was sollte er machen? Es war die Wahrheit. Als nun auch dieser andere Kerl erschien, war das ganze nun doch eher unkontrollierbar.
    „Michael… ich… kann das erklären.“, sagte Azrael. Konnte er nicht, aber das war nun sowieso egal.
    „Ja, ja, ja… Ich weiß. Der Pakt und deine Sense. Bla, bla…“
    „Nein… Ich tat es aus Liebe…“
    „Du liebst einen Dämon.“ Er räusperte sich. „Äh… Halbdämon. Das ist ja rührend. Interessiert mich aber nicht die Bohne, weißt du?“ Er stand auf. Elegant sah das aus und sprang vom Tisch. Ebenso elegant. „Du kommst jetzt mit mir und…“
    „Nein.“
    „Nein?“ Er wandte sich an Kazel, der nein gesagt hatte. „Und willst DU mich aufhalten? Ich bin ein Erzengel, weißt du?“
    „Und wenn du der Allmächtige wärst…“
    „Ohoooo.“ Echtes Erstaunen trat auf das Gesicht des Engels. Er ging zu Kazel und schon stellte sich die Sense in den Weg. Der Engel schüttelte nur den Kopf. „Oh nein! Zwei geflügelte… nun ja. Deine sind ja ab. Ich zittere.“ Er sah wieder auf Azrael. „Weißt du was DEIN Vorteil ist? Gefallene Engel werden wie Menschen gehandhabt. Sie sind Flügellos. Du wirst wiedergeboren. Ist das nicht großzügig?“
    „Du lügst.“
    „Du bist aber auch gerissen. Wie lange hast du denn geglaubt, dich verstecken zu können, Azrael? Glaubst du dass es das Wert war?“
    „Jede Sekunde.“
    „Hm. Dann bist du wirklich nicht zu retten. Komm mit mir. Ich enthebe dich…“
    „Nein.“, widerholte Kazel. Nun sah ihn Michael mit einer Mischung aus Zorn und Belustigung an. „Du kannst mich nicht aufhalten, junger Halbdämon, so sehr du es dir auch wünscht.“ Kazel Verwandelte sich in einem Funkenregen.
    „Ich und meine Freunde!“, stellte er zu aller Überraschung fest. Azrael sah Kazel an. Tränen glitzerten in seinen Augen. „Kazel… Ich habe dich immer geliebt, aber das hier… ist zu groß. Ich werde mit ihm…“
    „Nein! AZRAEL!“, rief Kazel entschlossen. „Auch ich liebe dich und ich werde dich nicht aufgeben!“ Anegins Augen leuchteten und er sagte: „Elentari, zieh dich zurück!“ Kiran war ebenso aufgestanden und griff nach seiner Macht. Azrael liefen die Tränen. Das erste Mal hatte Kazel ihn bei seinem Namen gerufen. Der rotgeflügelte Engel sagte: „Putzig. Dann werdet ihr alle…“
    Die Sense Azraels leuchtete. Der Stein in der Fassung pulsierte und wabernde leuchtende Ströme gingen von ihm au, die den Raum erfüllten. Aus seinem Rücken Schossen nagelneue schwarze Schwingen hervor und ihn umgab eine Macht, die unglaublich schien. Michael riss die Augen auf und Zog sein Schwert. Dann befanden sie sich plötzlich in einem Menschenleeren Raumgefüge und hinter Azrael spannte sich ein Schatten auf, der sich unendlich in die Länge zu ziehen schien. Der Schatten hatte eine humanoide Form, doch er war so riesig, dass man alleine bei seinem Anblick vor Ehrfurcht in die Knie ging. Kein Wunder, dass Kiran solch eine Macht besessen hatte. Die Flügel des Wesens schienen unzählbar zu sein und sie waren von Augen besetzt und gaben dem ganzen einen solch unheimlichen Eindruck, dass alle wie gelähmt da standen. Michael ließ sein Schwert fallen. Und betrachtete den Anblick, dann donnerte Azraels Stimme: „Ich bin der Bote des Todes und der Bewahrer des Lebens, Mein Buch hält alle fest, die lebten und leben. ICH bin der wahre Engel des Todes und meine Augen sehen ALLES!“
    „J-ja… Dem ist wohl so.“, sagte Michael grimmig.
    Dann wurde diese riesige Gestallt nur noch ein Schemen. Azraels Züge wurden weicher. „Mir wurde vergeben und Friede sei mit euch…“
    Michael gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, zuckte die Achseln und hob sein Schwert wieder auf, was er weg steckte. „Von mir aus… Was für eine Farce, ich geh Heim… Solltest du auch machen, oh großer Todesengel! Pha!“ Damit verschwand Michael und die anwesenden fanden sich zurück in der Taverne.
    Betretenes Schweigen. Azrael wandte sich Kazel zu. Kazel sah ihn stumpf an und war wie gelähmt. „Kazel… Ich werde dich niemals vergessen, aber nun… ist es Zeit. Man vergab mir meine Schuld, doch… für dich… wird sich alles ändern. Folge deinem Herzen… nur… bitte!“ Nun lächelte er. „Folge nicht mir.“ Die Konsequenz sollte jedem klar sein…
    „Azrael… Ich… ich…“
    „Wir sehen uns wieder.“
    Seine Gestalt war nun wieder wunderschon und zwei Flügelpaare hingen an seinem Rücken, die er nun spreizte. Eine Feder schenkte er Kazel und sagte: „Ich wache über euch.“ Dann drehte er sich zu Liv. „Eure Eltern wandeln im Diesseits und ihre Zeit ist noch nicht gekommen.“ Dann zu Lilly. „Sterblichkeit ist etwas Kostbares. Deine Eltern weilen im unendlichen Reich des Schöpfers. Mach dir keine Sorgen. Es geht ihnen gut.“ Schließlich sah er zu Kiran, der ihn immer noch voller Ehrfurcht ansah. „Du… Ach weißt du… Besser ich wende den Blick ab, sonst überlege ich es mir anders.“
    Kiran sagte nichts und hatte nur die Augen weit geöffnet. „Aber du wirst meinem Blick nicht ewig entfliehen und wenn deine Zeit gekommen ist, dann hole ich dich.“
    Er sah noch einmal in die Runde und sagte: „Lebt wohl. Wir sehen uns wieder… dessen bin ich mir sicher.“
    Er schlug einmal mit den Flügeln und verschwand im nichts. Dann war es still und Kazel ging auf die Knie. Er weinte. Er weinte in der dämonischen Form und seine Tränen waren rabenschwarz, wie es sich wohl für einen Dämon gehörte. Kiran setzte sich erst mal und Tryndamere versuchte das alles zu verarbeiten. Seine Klinge hing lustlos neben ihm herab. Ailish nutzte den Moment umzufallen und Anegin stieß erleichtert die Luft aus. „Ich… brauche einen Schnaps.“, stellte er fest und Elentari hatte es bisher nicht einmal gehört, dass er sagte er brauche Alkohol.
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 11:07 am

    Für einen Moment wirkte Azrael so erbärmlich, das es fast weh tat. Er wirkte überhaupt nicht mehr erhaben. Ganz im Gegenteil. Er wirkte völlig verängstigt und als wolle er um sein Leben flehen. Es war ein wirklich trauriger Anblick. Der andere Engel ,achte es wirklich nicht besser. Er erklärte, Azrael würde wiedergeboren werden, was dieser ihm nicht glaubte. Wie lange war Azrael vor ihm geflohen? Alle standen da, betrachteten die Situation und wurden in etwas hineingezogen, was ihre Weltsicht wohl verändern würde. Liv, Lilly und sogar Kira stellten sich zu Kazel und Azrael. Einzig Kira konnte kämpfen, doch es ging nicht um den Kampf als solches, sondern um den Zusammenhalt der Freunde. Elentari wollte Anegins Befehl gerade Folge geleistet, als sie alle samt in eine andere Sphäre gezogen wurden. Was hier geschah, war unglaublich. Selbst die Elfe hatte keine Ahnung davon, wie mächtig der Gott der Menschen war. Azrael vergeben, was wohl im Nachhinein alle freuen würde, doch in diesem Moment, war es einfach nur beängstigend, wie schrecklich erhaben und mächtig er war. Liv konnte kaum glauben ein solches Wunder mit erleben zu dürfen. Irgendwie freute es sie für Azrael. Michael schien das ganze nicht zu gefallen, doch er ging und sie alle fanden sich wieder in der Taverne.
    Für Kazel würde das alles am schlimmsten sein, denn es war wohl jedem klar, Azrael würde nun ohne ihn gehen. Er verabschiedete sich von ihm auf eine wirklich besondere Weise. Anschließend wandte er sich an Liv, der er erklärte , das Ailishs und ihre Eltern noch lebten, das ihre Zeit noch nicht gekommen war. Lilly beruhigte er, als er ihr sagte, es gehe ihnen gut. Kiran würde nun mit der Sterblichkeit leben müssen, was Liv gar nicht so schlimm fand. Sie selbst war unglaublich froh,d as alles nun doch auf eine traurige Weise ein gutes Ende nahm.
    „Hab tausend Dank für alles Azrael.“
    Was sonst konnte sie sagen.
    „Auf wiedersehen.“
    Spätestens wenn sie sterben würde, würde sie Azrael noch einmal sehen, was sie wirklich beruhigte.
    Nachdem Azrael endgültig verschwunden war, sah Lilly auf. Sie hatte selber so schrecklich viele Tränen über, doch nun hatte sie etwas anderes, was sie betrübte. Es war Kazels Schmerz, der sie nun so unglaublich traurig machte. Sie ging zu ihm, kniete sich vor ihn und nahm ihn in die Arme. Sie sagte nichts, sondern war einfach nur für ihn da, denn einen halt brauchte er nun.
    Elentari sah Anegin ungläubig an.
    „DU? Na dann nimm ein großes Glas, denn den werde ich mit dir teilen.“
    Liv grinste.
    „Hast du mir nicht vorhin noch gesagt, das es nichts bringt?“
    Kiran hatte sie zwar verziehen, denn noch wollte sie gerade nicht mit ihm reden. Er war nun wieder sterblich. Seine Macht war wieder normal. Nun war es an ihm, sich zu erklären, ihre Gunst wieder zu erlangen. Verzeihen hieß nicht, dass das vertrauen automatisch wieder da war. Da müsste er sich schon was einfallen lassen. Ailish war einfach um gekippt. Sie war dem ganzen nun doch nicht mehr gewachsen. Liv kniete neben ihr, hob sie leicht an und tätschelte sie. Schließlich aber überließ sie Tryn ihre Schwester. Liv ging zum Fenster, sah hinauf in den Himmel.
    „Ich vermisse dich Kylar, aber ich weiß nun, das es dir gut geht.“
    Damit drehte sie sich um und verließ den Raum, um unten in der Schankstube einen Tisch für sie alle zu suchen.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 11:21 am

    Kazel kniete da vor Lilly und sie vor ihm. Seine Flügel hingen lustlos herab und in seiner Faust hatte er die schwarue Feder von Azrael. Seinem Meister. Seinem Herrn, seinem… Geliebten? Er erinnerte sich an alles. Auch an die Zeit, als er – wie er geglaubt hatte – Bewusstlos gewesen war. Er war nicht bewusstlos gewesen, sondern berauscht von dem Engel, der seinem dämonischen Selbst gehörige eingeheizt hatte. Kazel weinte bittere Tränen. All das Leid, all die Jahre für nichts. Wo sollte er hin? Was sollte er denn jetzt tun? Sein Weltbild war erschüttert und er stand vor einem Scherbenhaufen, den er mal seine Existenz nannte.
    Stürmisch schlang er die Arme um Lilly und weinte einfach weiter. Sie gab ihm Halt. Sie war es, die er so gerne hatte schützen wollen und nun war sie sicher. Niemand würde ihren Tod in Auftrag geben und er musste nie wieder jemanden ermorden, weil man es von ihm verlangte. Die Organisation würde ihn nicht vermissen, dessen war er sich sicher und vielleicht… würden sie das Werk weiterführen.
    „Ich kann nicht aufhören…“, sagte er durch den Tränenvorhang. Er konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Als würden ihn nun all die Jahre einholen, in denen er hatte stark sein müssen. Die Feder in seiner Hand lag schwer und er würde sie bewahren. Bis sein Ende kommen würde.
    Anegin wollte die zwei alleine lassen. Er lächelte Eilidh zu und sah zu Tryn, dann hob er Kiran an und nahm ihn einfach mit. „Los Barbarenkönig!“, er zwinkerte. „Lass uns einen heben.“ Tryn brummte und sagte dann nur: „Ist… wohl besser…“ Er bekam das Bild einfach nicht aus dem Kopf. Er hatte immer noch weiche Knie, wenn er nur daran dachte! Es war so schrecklich und doch schön gewesen, dass er es selbst nicht fassen konnte. So was hatte er noch nicht erlebt und er kam sich klein und unbedeutend vor. Das Prisma war ein Witz dagegen!
    Ailish hatte sich bei Tryndamere eingehakt und sagte dann: „Wenn der Tod So aussieht, will ich gern ewig leben…“ Anegin musste kürz lächeln und sagte dann: „Vergiss nicht seine Worte: Sterblichkeit ist kostbar.“
    „Ich… oh! Ähm.. ich wollte dir nicht… zu nahe treten.“ Anegin lachte und sein Lachen war irgendwie ansteckend. „Haken wir das ganze ab und verbuchen es als Traum.“
    „Alptraum…“, verbesserte Tryndamere ihn und Anegin lachte erneut. Nun waren Kazel und Lilly alleine. Denn auch Kira wurde einfach mit eingesackt.

    „Lilly…“, sagte Kazel irgendwann. „Vergib mir, dass ich dich vergessen wollte.“ So viel Flehen um Vergebung heute… Wahnsinn…
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 11:37 am

    Lilly hielt ihn, als sei er der letzte Mensch auf Erden, den sie verlieren wollte und doch war es kein Griff, der ihm es nicht erlaubte sich zu bewegen. Heftig schlang er seine Arme um sie und weinte. Er konnte nicht aufhören zu weinen, was Lilly durchaus verstand. Sie weinte mit ihm. Er war so schrecklich traurig, das sie gar nicht anders konnte. Sacht streichelte sie ihm über das Haar, über sein Gesicht, versuchte ihn zu trösten. Er stand nun allein da, ohne seinen Meister, den er so sehr geliebt hatte. Er musste sich ähnlich wie Kira und Lilly selbst fühlen. Es tat ihr weh ihn so zu sehen. Sanft drückte sie ihn an sich. „Schhh es ist gut. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir …“ Ja, das war sie. Sie war bei ihm und würde ihn nicht einfach so verlassen. „Ich … also wenn du möchtest … dann … ich würde mich freuen, wenn du uns begleitest.“ Sie lauschte seinem Schluchzen und weinen, zwischen dem er die Worte sprach. „Dann lass es alles raus. Es ist sicher lange überfällig.“
    Für Lilly waren alle längst ausgeblendet. Sie wollte nur eines. Kazel lächeln sehen.

    Kira ließ sich von Anegin und Elentari schnappen und mit nach unten ziehen, wo Liv bereits einen Tisch gesucht hatte. Becher und Flaschen standen bereits da. Sie hatte schon bestellt. Das würde ein einzigartiger Abend werden. Kira durfte neben ihr sitzen, auf der anderen Seite Ailish und Tryn. Ihr war klar, das Kiran nicht einfach so damit heraus platzen konnte, doch irgendwie war sie verletzt. Nun war er nicht mehr so mächtig, wie sie vermutete.

    Lilly hob Kazels Gesicht an, als sie ihre Hände auf seine Wangen legte.
    „Aber das habe ich doch schon,“
    erklärte sie.
    „Ich weiß doch … wie sehr du gelitten hast unter dem Zwiespalt.“
    Sacht küsste sie Kazel auf die Wange.
    „Wirst du uns begleiten? Wirst du mich auch weiterhin beschützen? Bitte … geh nicht wieder weg, jetzt, wo … du nur noch uns hast.“
    Sie wollte ihm nicht noch mehr weh tun. Die Feder würde sie ihm nicht nehmen. Sie war das letzte Andenken an seinen Meister, den er so sehr liebte. Denn noch sah sie Kazel nun hoffnungsvoll an.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 6:02 pm

    Nun… Kiran war eigentlich weit mächtiger gewesen, als sie alle vermutet hatten. Er hatte nur nicht die Kraft gehabt, diese enorme Macht zu beherrschen. Nun sollte es ihm jedenfalls deutlich einfacher fallen, mit seiner Kraft klarzukommen. Kiran selbst hatte damals gesagt, dass so viel Macht niemand besitzen sollte. Er hatte ein ganzes Schlachtfeld niedergemäht und das nur, weil er die Sense herausgeholt hatte. Nun ja… das war ja auch vorbei. Der Todesengel hatte seine Macht zurück und Kiran würde sterblich sein. Eine Vorstellung, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte.

    Oben im Zimmer war Kazel immer noch in den Armen Lilly’s die ihm nun schon das zweite Mal die Frage stellte, ob er sie nicht begleiten wolle. Sie verzieh ihm außerdem. Kazel beruhigte sich irgendwann und er wagte es kaum, sich zurückzuwandeln, wenn es ihm in dieser Form schon so sehr schmerzte, was sollte es dann erst in seiner menschlichen Form werden? Er wagte es trotzdem und die Schwarzen Tränen färbten sich nun klar.
    Er nicke und sagte dann: „Ich beschütze dich…“

    Unten im Schanksaal kehrte langsam wieder Leben in die Gruppe und Aneign stimmte mitten im Gespräch, als Ailish gerade anfangen wollte sich irgendwie aufzuregen, ein Lied an. Er wusste das Elentari es kannte und ließ sich von ihrem zweistimmigen Gesang begleiten. (https://www.youtube.com/watch?v=I_3Vx8UsESo) Er liebte das und es machte ihm ganz offensichtlich Spaß. Seine Stimme verzauberte alle im Raum und es war wie ein magischer Moment. Anegin sang in der alten Sprache, die selbst Elentari unbekannt sein dürfte und es war ein trauriges Lied. Aneigin jedenfalls wurde melancholisch. Dann jedoch lächelte er, als er fertig war und sagte: „Wir haben ein solches Glück. Ich danke euch für eure Zeit, die ihr mit mir verbringen wollt. Nun haben wir zwei Seelen in unserer Mitte, die wir gesund machen dürfen. Ich erflehe euren Beistand, auch wenn die Nacht dunkel ist und voller Schrecken. Lasst uns einen Weg beschreiten, der uns ins Licht führt und uns Frieden gewährt.“
    „Gut gesprochen, Anegin!“ Tryn hob sein glas und schlug die Faust auf den Tisch, weshalb Kiran irgendwie zusammen zuckte. Er schien die ganze Zeit in Gedanken zu sein und schließlich stand er auf und sagte: „Entschuldigt mich.“
    Er ging vor die Tür. Offenbar musste er nachdenken oder wollte nur allein sein. Tryndamere sah ihm verdutzt nach. „Hab ich… was Falsches gesagt?“ Ailish strich ihm über den Arm und sagte: „Nein… Schon gut.“ Anegin lächelte. „Auch er braucht nur Zeit.“
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 6:28 pm

    Das Kiran nun mit seinen Kräften besser zurecht käme, war beruhigend. Liv schloss es einfach aus der Tatsache, der Todesengel hatte seine macht nun zurück erlangt. Seine Worte hatte er nicht vergessen. Wie oft hatte sie geglaubt, Züge von Kylar in ihm zu sehe, dabei war er im Himmel und nicht mehr auf Erden. Sie vermisste ihren besten Freund sehr. Nie hatte sie sich eingestehen wollen ihn zu lieben, dabei hätte sie für alles gegeben. Nun es war vielleicht auch nur das wissen, es durfte und konnte nicht sein, wie schon bei Gavin. Ein Schluck Branntwein, der ihr in der kehle brannte, ließ die Welt gleich schon wieder anders aussehen.

    Lilly hielt Kazel noch immer in den Armen. Sie konnte ihn gar nicht los lassen. Ihre großen blauen Augen suchten die seinen, noch während ihr und ihm die Tränen flossen. Sie sah das hier nicht als Sieg. Es war einfach nur sehr traurig, dies mit erlebt haben zu müssen, denn sein Leid schmerzte sie. Sacht wischte sie ihm die Tränen aus dem, nun wieder menschlichem, Gesicht.
    „Wir werden ihn wieder sehen und wenn es soweit ist … wirst du bei ihm sein können. Er wird bei uns sein, in unseren Herzen. Kannst du mir verzeihen?“

    Anegin stimmte dieses wunderschöne Lied an, welches wirklich jeden hier verzauberte. Kira konnte gar nicht anders, als zu der wunderschönen Melodie und Stimme des Drachen, zu tanzen. Sie besaß die einzigartige Fähigkeit, ihren Tanz der Melodie an zu passen, so das er wirklich nicht einfach nur schön wirkte, sondern nahezu eine traurige Geschichte zu erzählen schien.
    Liv sah Kiran nach, der hinaus gegangen war. Er brauchte Zeit … ja .. die brauchten sie wohl alle. Denn noch wollte sie ihn nun auch nicht so allein wissen. Sie stand auf, die Wangen stark gerötet von dem Branntwein, da sie ja eigentlich nie Alkohol zu sich nahm, und ging hinaus, direkt hinter ihm her. Sie blieb vor der Tür stehen und suchte nach ihm, ihren Becher noch in der Hand haltend. Da stand er. Liv trank noch einen Schluck und noch einen, um sich irgendwie Mut zu machen. Sie war ganz schön ausgerastet und hatte ihn ordentlich angefahren, was ihr nun wirklich leid tat. Der Alkohol stieg ihr verdammt schnell zu Kopf und sie merkte, wie ihr heiß und schwindelig wurde. „Kiran ich … es … es tut mir leid,“
    erklärte sie. Ihre Zunge wurde schwerer, doch sie konnte noch recht deutlich sprechen.
    „Ich war so … so wütend und habe nicht darüber nachgedacht … wie es dir damit gegangen sein muss. Ich habe dir verziehen … und … wenn du reden möchtest … werde ich immer für dich da sein.“
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 9:24 pm

    Anegin war sehr angetan von dem Tanz und beschloss einfach weiter zu singen. Es erfreute ihn so sehr, dass er sich fast darin verlor und beinahe vergaß weiter zu singen. Sie hatte wirkliche eine tolle Körperspannung und einen atemberaubenden Ausdruck in ihrem Tanz. Anegin konnte förmlich die Geschichte vor sich sehen. Tryndamere trank Bier und betrachtete Kira ebenso gebannt, bis Ailish ihm fast spielerisch auf den Hinterkopf schlug und sagte: „Du ziehst sie mit deinen Blicken ja fast aus! Hör auf so zu gaffen!“
    „Sie aus… ziehen? Wie soll das gehen? Ich bin kein Magier.“, Natürlich. Tryndamere und Metaphern… „Außerdem ist sie eine schöne Frau, da kann man sie auch ansehen.“
    „W-was? Aber…“ Sie hielt besser den Mund und ein eifersüchtiger Seitenblick traf Kira.

    Kiransal schaute draußen in den Himmel. Er war irgendwie ein kleines bisschen verwirrt. All die Jahre hatte er mit der Angst gelebt, dass sich Azrael furchtbar an ihm rächen würde. Das eine Begegnung mit ihm seinen Tod bedeuten würde, aber… es war ganz anders gewesen. Und das nur, weil dieser Engel Kazel geliebt hatte und Kazel sich von ihm gewünscht hatte, dass er sie am Leben ließ? Das war… grotesk. Derjenige, dessen Existenz bewahrt wurde hatte auch seine Bewahrt… Was war das nur für eine komplizierte… Arg! Kiran schüttelte den Kopf und seufzte.
    Er sah zum Taverneneingang und dann wieder in die Sterne. Liv war sauer auf ihn, weil er sie belogen hatte. Aber was hätte er denn machen wollen? Sie hatte Antworten gewollt, die er ihr nicht hatte geben können. Er hatte sich etwas ausgedacht, um das ganze irgendwie erklärbar zu machen. Er konnte doch nicht jedem auf die Nase binden, wem er seine Macht gestohlen hatte! Und er war selber auch wütend. Was hatte sie denn geglaubt? Wie naiv war sie eigentlich? Und warum beschäftigte ihn das so?! Er seufzte… Sie hätte nicht anders gehandelt. Kiran war davon überzeugt und es wurmte ihn, dass sie ihn so angefahren hatte. Er war ihr NICHTS schuldig. Nicht jetzt und nicht in Zukunft… Nun auch das stimmte nicht ganz, sie hatte ihn aus der Einsamkeit und Leere befreit.
    „Mha!“, rief er in den Himmel und sagte: „Hättest mich besser mitnehmen sollen.“ Er verzog das Gesicht und tat etwas vollkommen irrationales. Er trat ein kleines Steinchen weg. So etwas hatte er noch nie getan. In dem Moment kam Liv heraus gelaufen. Kiran drehte sich zu ihr um.
    Unzufrieden sah er aus, als sie näher kam. Eigentlich… Eigentlich hatte sie gar keinen Grund böse auf ihn zu sein. Nein. Eigentlich hätte er sich nicht bei ihr entschuldigen müssen im Gegenteil. Er war der Meinung, dass sie sich bei ihm entschuldigen musste! Gerade wollte er ihr das an den Kopf werfen, als sie ihm allen Wind aus den Segeln nahm und mit einer Entschuldigung anrückte. Kiran zog ein wirklich dämliches Gesicht und im ersten Moment glaubte er sie könne Gedanken lesen…Nun konnte sie. Sie konnte zumindest Erinnerungen lesen… Und dann sagte sie es wieder. Er verschränkte die Arme und tat genauso unnahbar wie sonst auch immer: „Eigentlich weiß ich gar nicht, wofür ich mich entschuldigt habe. Ja ich war in dem ganzen Chaos auch ein bisschen involviert und ich gebe zu, dass mich eine Teilschuld trifft, aber ich entschuldige mich nicht dafür, dir nicht vorher davon berichtet zu haben.“ Er sah sie nicht an. „Wieso auch? Du würdest das auch nicht jedem erst besten erzählen, der dir über den Weg läuft oder? Außerdem war das Privatsache. Und ganz nebenbei, hatte ich keine Ahnung ob eure Eltern noch lebten UND ich habe Kazel Stimme und Gedächtnis genommen… wobei zweiteres eher ein Unfall war, damit er dem himmlischen keinen Bericht erstatten kann!“ Er schien offenbar doch redebedarf zu haben. „Außerdem … war es alles schon kompliziert und schwer genug, auch ohne, dass ihr davon wusstet und euch da einmischt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Kazel von Azrael geschützt wurde! Woher auch?! Ich habe einen Fehler gemacht, aber diesen Fehler konnte ich nicht korrigieren ohne dabei zu fürchten, dass ich sterben muss. Der Mensch ist nun mal so! Er denkt immer zuerst an sich! Es ist eine romantische Vorstellung zu glauben, jemand würde sich für jemand anderen Opfern. Ich jedenfalls nicht…“ Er verschwieg bewusst, dass er es mal getan hätte, aber das konnte Liv nicht wissen. Nun holte er einmal tief Luft und nur um seine eigene Unsicherheit zu verbergen sagte er schließlich: „Aber ich nehme deine Entschuldigung an.“
    So wie er eben mit ihr gesprochen hatte, klang das alles nicht böse oder wütend. Eher so als müsse er sich selbst einreden, dass er im Recht war, was dem ganzen durch den Rausch in Livs Kopf etwas niedliches verlieh. Zumindest klang er weder böse noch Vorwurfsvoll.

    Kazel oben bei Lilly sah sie fast erschrocken an, als sie sich bei ihm entschuldigte. Sein Blick wurde fragend und dann sagte er „Nein.“ Natürlich hätte er ihr verziehen, wenn es was zu verzeihen gäbe, aber sie hatte ja nun wahrlich nichts getan, oder?
    „Ich meine… du hast nichts getan, was verziehen werden müsste.“
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 9:53 pm

    Kira ließ die Melodie auf sich wirken, verband sich völlig mit dem Lied, als sei sie eins mit ihm. Nur so konnte der Tanz gelingen, eine Geschichte erzählen. Eine jede Bewegung so geschmeidig, als würden in ihren Genen die einer Katze liegen. Er hatte sie um einen Tanz für ihn gebeten, also warum dann nicht zu einem seiner Lieder? Alles um sie herum war vergessen, nur de Melodie und die Stimme Anegins schwirrten um sie herum. Das andere Kerle natürlich ebenfalls gafften, ignorierte sie vollkommen.

    Liv trank den Rest aus dem Becher auch noch aus. Sie lauschte Kirans Worten und grinste. Was hatte er nur wieder zu mäkeln. Sie hatte ihm verziehen, sie hatte sich bei ihm entschuldigt und nun... nun stand er da wie ein kleiner Junge, der sich selbst einreden musste, das er keinen Fehler begangen hatte, als er seiner Mutter etwas verschwiegen hatte, jedoch für sich selbst eben so einsah, einen dicken Fehler gemacht zu habe. Es war so niedlich, das Liv einfach nicht aufhören konnte zu grinsen. Der Alkohol schlug natürlich mit voller Härte zu und so stand sie inzwischen schwankend da. Das Sprechen wurde nun leider auch schon zur Qual.
    „Wasch du da redst. ICH hätte mich für die da ALLE geopfrt.“
    Himmel die Zunge war aber auch schon schwer.
    „S gibt immer gute Menschn die sich auuuch für andre Opfrn. Und DU .. du bst n gaaaanz lieber Kerl … der einfach … n Dickkopp is.“
    Sie taumelte auf ihn zu, ließ den Becher fallen und legte ihre Arme um seinen Hals.
    Dann sah sie ihn an, lächelte schief und meinte:
    „Is mir allls egal. Ich bin nur fr – froh … das du
    nch da bist … un dir nischt pass-ss-siert is.“
    Sie drückte ihm einen Kuss direkt auf die Lippen, wobei sie trotz des trunkenen Zustandes noch immer sehr sanft war, ehe sie nach hinten zu kippen drohte.

    Lilly sah Kazel fast entsetzt an, als er `Nein´ sagte, doch gleich darauf erklärte sich, das er nicht einmal glaubte, sie habe etwas getan.
    „Ich … ich konnte nicht einfach aufgeben. Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, dir eine Nachricht zu kommen zu lassen. Es tut mir leid … das ich nicht aufgeben konnte. Es war einfach … ich konnte dich nicht vergessen. Nich nie war jemand so für mich da … wie du.“
    Der letzte Satz war mehr geflüstert, als gesprochen und sie senkte den Kopf, gerade so, als schäme sie sich.
    Ailish
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 10:20 pm

    Kiran beäugte Liv, die reichlich einen sitzen hatte. So lange war er doch gar nicht weg gewesen! Er versuchte ihren halb genuschelt und halb gelallten Worten irgendwie zu folgen. Er war also ein Dickkopf und wenn schon. Sein Kopf war ja auch mit allerhand Dingen gefüllt. Und sie sagte er sei lieb… ER! Sie MUSSTE betrunken sein. Wo war er denn lieb? Er … Was machte sie denn da?! Sie schlang ihre Arme um sein Genick und erklärte ihm, dass sie froh war, dass er noch am Leben war. Nun immerhin einer, hm? Kiran verdrängte den gedanken jedoch sofort wieder, als er sie mit riesigen Augen ansah. „W-was wird d…?“ Das „das“ wurde durch einen zärtlichen Kuss ihrer seits abgeschnitten und Kiran konnte nichts tun, als es zu ertragen… zu erdulden… zu genießen. Es fühlte sich an, als habe er soeben etwas wieder erlangt, was er vor ewiger Zeit verloren hatte. Der Kuss fühlte sich vertrat und doch verwirrend an. Er wusste nicht wie ihm geschah, aber er spürte, wie ihm schwindlig wurde. Sei Herz anfing zu hämmern und er nicht mehr Herr der Lage war.
    Sie kippte und er versuchte sie aufzufangen, doch er scheiterte jämmerlich und stolperte so hinterher und landete mehr oder weniger auf ihr. Seine Arme und knie waren links und rechts von ihrem Körper und seine Hand unter ihrem Kopf, damit dieser nicht auf den blanken Dreck fiel. Er hatte so sein Gewicht abgefangen, ohne direkt auf ihr zu landen.
    Erschrocken keuchte er, während Liv nur sturzbetrunken kicherte. Er war mit seinem Gesicht direkt auf ihr Dekolte gefallen und wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, ging auch noch die Tür auf. Tryndamere lief hinaus. Er war raus gekommen um sich zu erleichtern. Die Latrine war zwar hinterm haus, aber ihm behagte die Vorstellung nicht, sich in ein Loch zu erleichtern und das dort alles zu sammeln… Das war irgendwie abartig. Er blickte Kiran an, der eben den Kopf hoch hielt und sagte zu ihm: „Also… Ich dachte du wärest eher der Südlichen Kultur angehörig, Kiran. Eine Frau mitten vor einem Gebäude zu nehmen, ist eher der nordischen Kultur…“
    „Ich nehme sie nicht! Klar?! Sie ist gestürzt!“
    Tryndamere schaute auf das glückselige Gesicht Livs und sagte dann: „Ist… klar… Ich verrats auch niemandem.“
    „Irgendwann reiß ich dir die Eingeweide raus!“
    „Ich freu mich drauf.“ Lässig ging er an den Wegesrand zu einem Busch und erleichterte sich, während Kiran versuchte, Liv irgendwie hochzuziehen und sie zu tragen. Er hob sie unter den Armen hoch und sagte: „Halt dich fest!“ Ihre Arme schlangen sich um ihn, als würde sie ihn umarmen und er hatte keine Wahl, als sie vor sich „Quasi-Huckepack“ zu nehmen. Er hatte den Eingang fast erreicht, als er ernet stolperte und die Tür verfehlte. Er bremste ab und trotzdem lehnte Liv nun mit dem Rücken an der Hauswand und Kiran vor ihr. Er musste erst mal verschnaufen. Sehr stark war er wirklich nicht…
    Tryndamere ging wieder rein… Nun er blieb stehen und betrachtete das Bild, was nun wirklich seeeehhhr eindeutig aussah. Er schüttelte nur den Kopf und setzte sich wieder. Kiran fluchte und ersann eine neue Idee. Er murmelte etwas und mit einem Mal, fühlte sich Liv an, wie eine Feder. Na bitte! Er trug sie nun vor sich, wie man es vielelicht von einem Prinzen kannte, der eine Prinzessin trug und ging in die Taverne, wo er ausversehen mit Livs Kopf am Türrahmen antockte. „Ups… ‚Tschuldigung…“, murmelte er nur und sagte dann in den Raum. „Sie ist vollkommen betrunken! Ich bring sie hoch.“ Wie peinlich. Sein Gesicht war gerötet und er wäre am liebsten im Boden versunken.

    Unterdessen oben, löste sich Kazel nun langsam von Lilly. Er sah sie ernst an und schüttelte dann den Kopf. „Ich mag es nicht, wenn Schuldfragen hin und hergeschoben werden.“, stellte er klar. „Es wäre in jedem Fall so gekommen. Mein Meister… ähm… Azrael, wäre von Michael gefunden worden und wer weiß… wenn wir nicht hier gewesen wären… wir alle… er hätte ihn… einfach getötet oder was auch immer…. Verbrannt vielleicht?“ Kazel sah Lilly in die Augen und ertrank beinahe. „Lilly. Für mich… wird sich alles ändern. Genauso wie für dich. Wenn wir… uns gegenseitig beschützen… kann das ein Neuanfang sein, der überraschend schön sein könnte. Ich bin kein Mann großer Worte und Gefühle, aber… ich will dich beschützen. So lange ich kann.“ Er wischte ihr die letzten Tränen weg und auch seine und sagte dann: „Du wolltest doch… immer glücklich sein.“ Er hatte ihren Vater ermordet, das konnte er nicht rückgängig machen und wollte er auch nicht. Aber er wusste, dass sie auch um den Tod ihrer Eltern weinte. Dennoch… hatte Azrael nicht gesagt, dass es ihnen gut ginge? Wieso weinten sie eigentlich? Wieso weinte er? Der Verlust seines Lebens vielleicht? Der Verlust Azraels? Er wusste es nicht, aber es musste aufhören.
    „Ich hatte mir einst geschworen, dass ich keine Tränen mehr für mich vergießen werde.“ Er sah Lilly an. „Denn ich habe gesehen, wie sehr sie die, die mich liebten verletzt hatten…“ Er blickte aus dem Fenster. „Lass uns beide versuchen nicht mehr zu weinen.“
    Liv
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 11:12 pm

    Liv war so betrunken, sie würde es am nächsten Tag wirklich bereuen. Kiran hatte sei auffangen wollen, doch statt dessen fielen sie beide auf den Boden. Sein Gesicht landete auf ihrem Dekolte gelandet. Sie kicherte nur. Es fiel ihr nicht mal auf, das sie irgendwie eine eindeutige Pose ein genommen hatten oder das Kiran mit Tryn schimpfte. Sie hob den Arm schwerfällig und winkte Tryn zu.
    „Halloooo Tryyyyn!“
    Es war aber auch wirklich schlimm mit ihr. Kiran schaffte es irgendwie sie hoch zu heben. Sie klammerte sich mit den Beinen um seine Hüften und mit den Armen um seinen Hals. An die Mauer gelehnt, lies sie sich einen Moment gegen jene mit dem Rücken fallen.
    „Ohhh Gott!“
    rief sie als würde sie gerade ein ziemlich schönes Erlebnis haben, dabei war ihr nur ein wenig schlecht. Kiran murmelte irgendwas und brachte sie dann rein, wobei sie mit dem Kopf gegen den Türrahmen kam. Kiran entschuldigte sich, doch das war ohnehin völlig egal. Sie merkte es ja in dem moment nicht. Drinnen rief er den Anderen wohl zu, das sie völlig betrunken war.
    „Dasss ne Lüge!“
    protestierte Liv.
    „Das war eben da drausn soooo schön. Können wa das nich nochmal machen?“
    Was sie meinte, war der Kuss, denn sie war zwar betrunken, doch hatte sie deutlich dieses Gefühl gespürt, wie schön es sein konnte.
    „Du bissst einfch dr besde Kiran … Isch hab disch sooooooo lieeeeeb.“
    Ihre Arme legten sich um seinen Hals und erneut sah sie ihn mit ihren aquamarinfarbenen Augen auf eines sehr seltsam liebevolle Weise an.
    „YOHOO UN N BUDDL VOLL RUM!“
    lallte sie lautstark, als sie schließlich zu Tisch sah und dümmlich grinste. Peinlicher konnte es nicht werden, es sei denn, sie würde sich nun noch dazu hinreißen lassen sich aus zu ziehen, aber das kam ihr glücklicher Weise so gar nicht in den Sinn.

    Liv sah wieder auf, betrachtete Kazel und schien zu erschrecken. Sie hatte ihr versprechen gebrochen.
    „Es tut mir so leid … ich …“
    Aber das wollte er nicht hören. Vorsichtig wischte er die Tränen weg und sah sie an, erklärte, was er dachte und fühlte. Schließlich lächelte sie wieder. Dieses Lächeln erreichte sogar ihre Augen.
    „Du hast recht. Ich habe es dir versprochen und deshalb will ich es von nun an für dich sein. Ich werde dich beschützen und immer für dich da sein.“
    Eigentlich sollte Eilidh an ihrer Stelle hier knien und vermutlich hatte Kazel das schon mal alles gehört. Denn noch meinte Lilly es wirklich ehrlich und würde ihn nicht mehr verlassen.
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    Beitrag  Ailish So Jun 29, 2014 11:23 pm

    Kazel sah sie forschend an, schüttelte leicht den Kopf und widerholte seine Worte, die er ihr schon einmal gesagt hatte: „Nicht für mich. Sei für dich glücklich.“ Er strich ihr ihr Haar aus dem Gesicht und dann konnte sie ein leichtes Lächeln sehen. So zerbrechlich, dass man kaum wagte es zu betrachten. IHN lächeln zu sehen war etwas ganz besonderes.

    Peinlicher konnte es wohl kaum noch werden. Kiran sah Liv ungläubig an und ihm stand ins Gesicht geschrieben, WIE peinlich das für ihn war. Er schloss nur kurz die Augen und Tryndamere sagte: „Das war schnell…“
    Kiran wollte ihn eben verfluchen und verteufeln, als Liv rief, dass alles eine Lüge sei… Kiran blickte auf sie hinab und sie sah ihn wieder an. Sie sagte ihm, wie lieb er sei und eben wollte er irgendwas stammeln, als sie auch schon anfing laut zu singen. Sie wollte die Stimmung anheizen und Ailish fiel fast alles aus dem Gesicht. Sie hatte nur den Mund halb geöffnet und versuchte das alles zu verstehen. Liv war betrunken. Aber… Was hatten sie denn draußen gemacht? Trynndamere sah in seinen Becher und sagte besser nichts mehr dazu. Er wollte gewiss nicht Kirans Zorn spüren. Auch Anegin blickte ein wenig verwirrt aus der Wäsche und Kiran versuchte irgendwie einen Gedanken zu fassen.
    „Sie ist betrunken…“, wiederholte er kleinlaut. „Ich… bring sie besser nach oben. Schon drehte er sich um und stapfte die Treppe hoch. Er war so peinlich berührt, dass er es nicht in Worte fassen konnte. DAS war ihm noch nie passiert.
    Er stieß, die Tür auf und sah Kazel und Lilly voreinander knien. Beide sahen ihn verwirrt an und Kiran sagte nur wieder: „Betrunken… Vollkommen verrückt, das Mädchen…“
    Liv
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    Beitrag  Liv So Jun 29, 2014 11:33 pm

    Lilly sah Kazel wirklich glücklich an. Dieses wunderschöne Lächeln …
    „Das kann ich aber nur dann, wenn du mir das da öfter zeigst,“
    erklärte sie ein wenig schüchtern, lächelte, senkte den Kopf und sah ihn von unten her an. Sie liebte dieses Lächeln.
    „Es sieht so schön aus wenn du lächelst.“
    Leider wurde der Moment kurz drauf unterbrochen. Die Tür ging auf und in wirklich peinlich berührter Kiran kam mit einer vollkommen betrunkenen Liv herein, die ihn gerade irgendwie auf seine Worte hin entsetzt an sah. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Du magst mich nicht,“
    stellte sie mit bebender Unterlippe fest, ehe sie anfing fürchterlich zu weinen. Das Kiran jemals einen solchen Streifen mit ihr mit machen würde, hätte vermutlich niemand jemals gedacht, doch so war es eben.

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