Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 23 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 9:11 am

    Drakon wischte sich die letzten Tränen ab, aber er war nicht wirklich zu einem Gespräch aufgelegt und Liam schwieg ebenfalls. Jetzt hieß es erst einmal zurück zu r Festung zu gelangen. Sie hatten weder Waffen noch Nahrung noch Trinken. Wie sollten sie das überleben. Liam merkte das auch an: „Drakon. Wie sollen wir es zurückschaffen?“ Doch er antwortete nicht. Na toll. Liam half Aya auf und sagte: „Ich werde dich tragen.“
    Und das tat er auch. Bis sie hinter Drakon und Luna zurückfielen. „Drakon!“, rief er, als sie schon etwa zehn Schritt auseinander waren. Drakon hatte Luna auf dem Arm, da auch sie eingeschlafen war, weil sie nicht mehr gekonnt hatte. Er blieb stehen, und wandte sich überrascht um. Liam schloss auf und sagte: „Du… musst sie nehmen.“ Drakon nickte. Kurz ließ Liam Aya herunter und Drakon übergab Luna. Sie war viel leichter, als Aya. Dann ging er mit Aya auf dem Arm wortlos weiter.
    Sie verbrachten die erste Nacht und am zweiten Tag sprach Aya mit ihm, als er sie gerade turg. Luna ging total erledigt und mit keuchendem Atem neben ihm und Liam her und Drakon antwortete Aya: „Ich weiß.“ Er sah stur gerade aus. Dann blieb er stehen. Liam lief förmlich auf ihn auf und Drakon ließ Aya hinunter. „Ihr bleibt hier. Liam, du passt auf.“
    Drakon ging, ohne etwas zu erklären und so war er nun verschwinden. Liam sah ihm erschöpft hinterher und konnte nicht wirklich darüber nachdenken, wieso Drakon das jetzt tat und vor allem was er nun vorhatte. Er war von dem Tragen ganz erledigt und Aya brauchte auch deutlich mehr Wasser, um ihr Blut zu regenerieren.



    Drakon blieb den ganzen restlichen Tag verschollen und auch in der Nacht, war er nicht zurück. „Was hat er sich dabei gedacht!? Er muss doch wenigstens sagen, wohin er geht!“, sagte Liam gerade, der um das „Lager“ tigerte. Er machte sich schreckliche Sorgen. Dann machte er sich wieder Mut: „Er kann auf sich aufpassen!“
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 9:19 am

    Schön, das er das wusste. Das brachte sie nicht weiter, aber wenigstens hatten sie jetzt ein Lager. Aya war sicher, da Drakon sich hier aus kannte, er würde etwas finden, was sie am Leben hielt. Irgendwas ... oder er wollte Hilfe holen. Woher sollten sie auch wissen, was sie erwarten würde, wenn er zurück käme. Aya glaubte sicher daran, das er zurück käme. Die kleine Luna lag in ihrem Arm und schlief. Sie war so erschöpft, das sie nicht einen Meter mehr gelaufen wäre. Ihre Lippen wurden schon rissig und Aya überlegte, ob sie ihr etwas von ihrem Blut geben sollte, damit sie wenigstens eine Chance hatte. Liam lief um das Lager herum und passte auf sie auf. Drakon war schon lange weg. Er würde zurück kommen, allein um seine Tochter zu retten.
    "Er kommt zurück Liam. Er wird Luna hier nicht sterben lassen. Glaubst du ... wenn ich ihr etwas von meinem Blut gebe ... wird es ihr helfen?"
    Sie wusste ja, das sie selbst eigentlich Wasser brauchte, aber sie würde Luna nicht sterben lassen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 9:35 am

    Liam blieb stehen und sah sie an, als sei sie nicht ganz dicht. „Bist du vielleicht ein bisschen bescheuert? Halluzinierst du schon?“ Er fand ja gar keine Worte dafür. Erst mal würde Luna kein Blut trinken und zweitens würde das nicht viel bringen, nur Ayas Zustand verschlimmern. Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    Es dauerte aber ohnehin nur einige Momente länger und Drakon kam zurück. Da sie kein Feuer anhatten, kündigte er das auch an. „Ich bin es.“ In der Dunkelheit konnte man kaum etwas ausmachen. Ein wunder, dass er sie überhaupt gefunden hatte. „Wie hast du-?“
    „Ihr wart nicht zu überhören.“, gab er nur zurück und kniete sich zu Luna herab, der er Wasser einlöste und sie dann an sich nahm. Liam und Aya bekamen auch etwas ab und Drakon sagte leise: „Aya. Du hältst Wache. Weck mich, wenn es nicht mehr geht.“ Sie würde am nächsten Tag auch auf seinen oder Liams Arman schlafen können. Er selbst drückte Luna leicht an sich und legte sich mit ihr hin.

    Als die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont krochen, konnte Aya sehen, wieso Drakon keine Wache halten wollte. Über sein rechtes Auge hatte er einen notdürftigen Verband gewickelt. Seine beiden Unterarme waren ebenfalls eingewickelt und notdürftig verarztet. Ansonsten schien ihm aber nichts zu fehlen. Er musste gekämpft haben. Ohne Waffen…
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 9:48 am

    Sie wusste ja, das es keinen Sinn ergab, aber sie wollte irgend etwas tun, irgendwie Lunas Leben retten. Liam war sehr direkt. Sie selbst schwächelte auch aber nicht so stark wie Luna. Nach Liams Aussage, hörten sie endlich Drakons Stimme. Er kam zu ihnen, gab zuerst Luna und dann ihnen Wasser. Wo hatte er das denn nur her? Aya würde die Nacht irgendwie überstehen, denn Drakon war sicher nicht zum schlafen gekommen und Luna brauchte ihn dringend. Auch Liam brauchte Schlaf, sonst würden sie nie ankommen.
    Am nächsten Morgen, als es hell wurde, konnte sie die improvisierten Verbände sehen. Der Mann war unglaublich. Er hatte ohne Waffen gekämpft. SCHON WIEDER!
    Wie auch immer. Aya war völlig erledigt. Sie hinkte zu ihm, legte ihm die Hand auf den Arm und rüttelte ihn vorsichtig.
    "Es wird hell Drakon. Ich kann einfach nicht mehr."
    Vielleicht wollte er auch direkt weiter. Essen konnten sie jetzt eh erst einmal nichts mehr. Sie MUSSTEN weiter, egal wie, aber sie mussten die Festung erreichen.
    "Soll ich Liam auch wecken?"
    Luna würde sie sicher nicht wecken. Das Kind musste ja völlig am Ende sein.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 10:03 am

    Nun, jetzt wo sie alle wieder Wasser hatten, sollte es Luna von allen wohl bald wieder gut gehen. Tatsächlich sollte es ihr wohl bald am besten gehen, da sie niemanden tragen musste. Drakon erwachte mit einem leisen stöhnen. Er richtete sich auf und würde Luna vielleicht auch dabei wecken. Er war AUCH am Ende. Dennoch. Er stand auf. Neben ihm lagen noch drei gefüllte Schläuche mit Wasser. Ja… wo immer er sie herhatte, aber es war ein Segen. „Luna…“, sagte er leise, um sie zu wecken. Er konnte jetzt werde Aya noch Luna tragen. Seine unterarmverbände waren blutig. Die Wunde über seinem Auge hatte ebenfalls durchgeblutet. „Du musst die leeren Schläuche tragen.“ Essen hatte er keines dabei und das Wasser schmeckte auch sehr muffig. Schwerfällig erhob er sich und Liam wachte über Ayas Weckversuch direkt auf. Er stand auf und betrachtete Drakon oder eher das Unglück, was ihm widerfahren war. Der Mann war einfach nicht zu fassen. „Was hast du gemacht?“
    „Wasser geholt.“, sagte er emotionslos und machte sich bereit weiterzulaufen. „Drakon.“ Selbiger blieb wieder stehen. Liam nahm Drakons linke Hand in seine und hob den ganzen Unterarm damit leicht an. „Das muss besser verarztet und gewaschen werden.“ Drakon ließ den Arm wieder sinken und erwiderte. „Und womit? Hast du Salbe? Hast du Alkohol?“ Auch Ayas Wunden hätten vielleicht mal neu verbunden werden müssen. „Wir müssen zur Festung. Mehr ist nicht wichtig.“
    Liam nahm Aya hoch und fügte sich dieser Einschätzung. Dann fragte er im Gehen. „Was ist passiert?“ Drakon sagte nichts weiter dazu. Nur: „Ich musste kämpfen, um das Wasser zu bekommen.“ Deshalb hatte er auch gesagt, dass sie zurückbleiben sollten. Und Liam verstand, dass es hierbei nicht darum ging, dass er ihm nichts zutraute, sondern dass er wirklich Luna und Aya hatte schützen müssen. Sie gingen weiter.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 10:14 am

    Das Wasser müsste für ein paar Tage reichen. Wer wusste schon, wann sie endlich zurück wären?
    Luna wachte auf. Es ging ihr besser. Sie sah ihren Papa mit großen Augen an, sagte aber nichts, sondern nickte nur, als er meinte, sie müsse die leeren Wasserschläuche tragen. Luna rappelte sich auch sofort auf und nahm die leeren Schläuche auch gleich auf.
    "Wir können los,"
    meinte sie nur träge und wartete auf die Anderen.
    Jetzt jedenfalls, trug Liam Aya und sie versuchte sich leichter zu machen als sie ohnehin schon war. Der Versuch war nicht sehr lange von Erfolg gekrönt, denn auch Aya musste irgendwann einmal schlafen. Wie gern hätte sie den Beiden die Last, die sie für sie nun wahr, erspart. Leider war ihr das erst mal nicht möglich. Erst am späten Nachmittag wurde sie wieder wach. Um ihre Freunde zu unterstützen, würde sie die Wachen in der Nacht übernehmen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 10:26 am

    Sie schleppten sich voran und Liam biss die Zähne zusammen. Er konnte Drakon nicht Ayas Gewicht aufbürden. Nicht mit diesen Verletzungen. Außerdem wollte er Aya nicht wecken. Drakon hatte ein straffes Tempo angeschlagen, aber er mäßigte es zum Mittag und zum Nachmittag hin wurden sie sehr langsam. Sein Blut lief seine Hände hinab, da es durchblutete und schließlich stolperte Liam, weil seine Beine nicht mehr konnten. Seine Arme hatten sich vollkommen verkrampft und er hatte keine Möglichkeit, sich zu fangen. Also fiel er so, dass Aya auf ihn fiel und nicht unter ihn.
    Er stöhnte und sah zu Drakon, der nun über ihm stand und ungefragt einfach Aya hochnahm. Sie war nun wach, aber laufen konnte sie trotzdem nicht wirklich. Drakon sagte nur: „Wird es gehen?“ Liam kam sich so bescheuert vor. Er fühlte sich so schwach in Drakons Gegenwart. Das fragte ER ihn. Besorgt sah er zu Aya. Er hoffte, dass es ihr auch halbwegs gut ging.
    Sie liefen langsam bis zum Abend und Drakon setzte Aya ab, als er den Rastplatz erreichte. Er beugte sich vorn über, um eine versteckte Luke im Boden zu öffnen, wobei er einfach kippte und ins Loch fiel. Liam sprang sofort wieder auf und stolperte, wegen der wackeligen Beine. „Drakon!“ Es sah irgendwie lustig aus, wie seine Beine da nur noch rausragten. Aber die Situation, war alles andere als lustig und von Drakon kam nur ein: „Ahhhh!“ Was nicht von Schmerz, aber von Ärger kündete. Er hatte die Schnauze so sehr voll, dass konnte sich keiner vorstellen.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 10:36 am

    Aya erwachte, als Liam stürzte. Überrascht sah sie ihn an, als sie nun auf ihm lag. Kaum das sie verstand, was geschehen war, wurde sie auch schon von Drakon hoch gehoben wurde. mit seinen verletzten Armen trug er sie und Luna lief müde nebenher. Das Kind musste auch vollkommen fertig sein, aber sie hielt durch. Was war Aya froh, als sie den nächsten Rastplatz erreichten.
    "Ich werde wieder Wache halten, damit ihr euch ausruhen könnt,"
    erklärte sie. Drakon öffnete eine Luke im Boden. War dort nicht Trockenfleisch, oder andere haltbare Dinge gelagert? Oh etwas zwischen die Zähne zu bekommen wäre gerade traumhaft. Luna saß neben Aya, solange bis ihr Vater fertig wäre. Gerade wollte Aya fragen, ob Drakon was da drin gefunden hatte, fiel dieser Kopfüber in das Loch unter der Platte. Nicht genug, das so etwas geschah, was an sich komisch wirkte, aber gar nicht wahr, da musste Liam auch noch über seine eigenen Beine fallen. Luna kicherte und Aya hatte liebe Mühe nicht los zu lachen. Das Luna lachte, verziehen sie ihr sicher. Nun sie lachte auch nicht laut.
    "Alles in Ordnung mit euch?"
    fragte sie nun doch etwas besorgter. Schließlich war die Situation zu ernst, um darüber zu lachen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 10:46 am

    Drakon kam von selbst jedenfalls auch nicht wirklich wieder raus, da das Loch so eng war, dass er sich überhaupt nicht bewegen konnte. Seine Arme waren von seinem Körper eingeklemmt und er schnauzte Aya an: „Nein, verdammt!“ Liam versuchte schon irgendwie, ihn wieder hochzuziehen, aber Drakon zappelte, wie ein Fisch an Land, was es nur noch absurder machte. Liam musste mit einem Mal trotzdem loslachen. Er konnte nicht mal richtig ziehen vor Lachen. IHM schien es blendend zu gehen. Er war nur etwas erschöpft.
    Gemeinsam schafften sie es aber irgendwie und schließlich holte Drakon tief Luft, als er wieder draußen war und da vor dem Loch hockte. Liam hingegen begab sich nun sogar ins Loch. „Siehst du, groß und stark ist nicht immer ein Vorteil.“ Drakon knurrte nur irgendwas und auch wenn es schön gewesen wäre, aber dieses Versteck beherbergte auch kein Essen. Drakon betrachtete seine blutigen Verbände und Liam brachte zumindest neues Verbandsmaterial nach oben. Aber auch hier waren keine Nähsachen.
    Drakon wickelte die frischen Verbände einfach über die alten und zog diese ziemlich fest. Auch Ayas Verbände wagte er nicht abzumachen. Er zeigte ihr jedoch eine Flasche mit Alkohol. Er würde es auf seine Verbände kippen, aber sie musste es selbst entscheiden.
    Dann wickelte er den Verband um seinen Kopf ab. Er hatte eine Wasserflasche in der Hand. Es tränte und blutete leicht. Es würde sich ohne Zweifel entzünden, aber er konnte hier nicht mit Alkohol ran. „Wie sieht es aus?“ Der Hieb – wovon auch immer – zog sich von der Stirn über die Braue, übers Lid durch sein Auge, bis zur Hälfte der Wange. Er musste schreckliche Schmerzen haben. Liam hielt sich da lieber raus.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 10:57 am

    Aya biss sich auf die Unterlippe. Das da war gerade wirklich zu komisch und schließlich, als Liam los lachte, musste auch sie lachen. Sie bekamen sich schnell wieder ein, so das Liam und Drakon es mit Lunas Hilfe schafften, ihn da raus zu bekommen. Zu schade, das da nichts zu Essen drin war, aber wenigstens neues Verbandszeug. Drakon zeigte ihr den Alkohol. Aya nickte. Besser sie würden wenigstens einmal desinfizieren, um Wundbrand oder Sepsis vor zu beugen.
    "Ja ... besser Vorsichtig sein,"
    erklärte sie.
    "Nun ... als hätte dir jemand das Auge herausgeschnitten. Bis wir da sind, wird das Auge sicher dick entzündet sein."
    Es sah wirklich schlimm aus und selbst Luna starrte ihren Vater besorgt an.
    Sie hielt sich den Bauch und sah ziemlich leidend drein.
    "Mein Bauch tut weh,"
    verkündete sie. Kein Wunder. Sie hatten nun schon drei Tage nichts gegessen. Aya hatte Mitleid mit ihr.
    "Halt noch ein wenig durch. Wir sind wohl bald da, dann bekommst du was."
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 11:22 am

    Drakon hatte keinen Spiegel, aber so wie es sich anfühlte, traf Ayas Beschreibung wohl ganz gut zu. Liam sah ebenfalls besorgt aus. Sie behandelten also Ayas Wunden mit Alkohol und Drakon nahm die Flasche zurück. Er schüttete ihn auf seine Verbände und zog die Luft ein. Es brannte furchtbar, aber er würde es aushalten. Dann erinnerte er sich an Ayas Worte und sagte leise: „Scheiß drauf.“ Er kippte die den Rest direkt über sein Gesicht. Dann ließ er sie fallen und ließ sich auch selbst auf den Rücken fallen, wo er sich die rechte Gesichtshälfte hielt und jegliche Schreie unterdrückte, aber er stöhnte und keuchte, ob des Schmerzes.
    „Du bist doch echt nicht zu retten!“, schimpfte Liam und sprang auf. Eben war er damit fertig, Ayas Verbände gewechselt zu haben und beugte sich über ihn. Drakon drehte sich einige Zeit hin und her und Liam versuchte ihn zu beruhigen. SO schlimm hatte er es sich nun auch nicht vorgestellt. Liam ließ ihn schließlich liegen und sagte zu Luna: „Wenn wir in der Festung sind, mache ich Pudding.“
    Liam war trotzdem auch vollkommen fertig und in der Nacht, schwitzte Drakon ziemlich. Erst hätte man es für Fieber halten können, aber er hatte einfach nur Schmerzen und war am nächsten Morgen wie gerädert. Er wusste nicht, wie sie NOCH 4 Tage durchhalten sollten. Aber das mussten sie wohl.

    Am fünften Tag fanden sie ein Versteck mit Dörrfleisch. Es war auch noch gut und so bekamen sie zumindest ein bisschen was in den Bauch. Drakons Unterarme bluteten nicht mehr und auch seine Hände sahen nicht ungesund aus. Immerhin hatten sich die Schmerzen gelohnt. Auch Ayas Wunden heilten gut. Sie hatte immerhin auch einen Trank gehabt. Gerade stiegen sie eine Kraterwand hoch, als sie vertraute Geräusche hörten. Liam setzte Aya ab. „Shhh!“, machte Drakon leise und drückte sich mit den anderen gegen den Sand. Über ihnen rannten Schattenwölfe vorbei. Hatten sie sie entdeckt?
    Eben glaubten sie noch, dass sie in Sicherheit wären, als sie von oben ein Kreischen hörten. „Scheiße!“, stieß Drakon aus, packte Luna und sprang zurück in den Krater. Liam folgte mit Aya und so standen sie dort nun von den Schatten eingekreist. Ohne Waffen. Halb tot und am Ende ihrer Kräfte.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 11:41 am

    Liam umsorgte Aya so sehr. er wusste ja nicht, wie gern sie ihn hatte. Ihre Gefühle schwappten beinahe über. Drakon allerdings, musste gleich übertreiben. Er schüttete sich den Alkohol einfach ins Gesicht. Aya hielt Luna fest, die gleich zu ihm rennen wollte, als Drakon sich zu Boden fallen ließ und versuchte Schmerzensschreie zu unterdrücken.
    "Es brennt entsetzlich, weil die Wunden bei deinem Papa noch offen sind. Meine verheilen bereits und schmerzen deshalb viel weniger. Dein Papa steht das durch. Er ist stark, sowohl körperlich, als auch Geistig."
    ja, das war er. Es gab kaum etwas, was Drakon nicht schaffte. Jeder bewunderte ihn und er war schon jetzt eine Legende unter den Wächtern, trotz dem man ihn eine Weile wie einen Leibeigenen behandelt hatte. Liam versuchte ihn zu beruhigen. Was konnten sie anderes tun, als sich hier auf diese Art und Weise zu behelfen? Nichts.

    Am fünften Tag fanden sie ein versteck, in dem es Dörfleisch gab. Jeder bekam etwas ab und Luna ließ es sich schmecken. Später, als sie weiter gegangen waren und einen Krater empor kletterten, wurden sie beinahe überrascht. Schattenwölfe. Sie alle klemmten sich an an die Wand. Als diese Biester weg waren, konnten sie weiter, doch als sie gerade mitten im Krater standen, wurden sie von anderen Schatten umzingelt. Das war eine Ausweglose Situation. Wie sollten sie hier lebend wieder heraus kommen? Vermutlich war das nun ihr Ende. Aya sah jedenfalls keine Möglichkeit mehr hier raus zu kommen. Wie auch? Umgeben von mordlüsternen Kreaturen, mitten in einem Krater, nur zwei Tage von Zuhause entfernt, würden sie sterben.
    "Liam?"
    flüsterte sie leise.
    "Ich muss dir was sagen ... bevor es zu spät ist,"
    flüsterte sie weiter.
    "Ich liebe dich."
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 9:21 pm

    Tatsächlich waren es die gleichen Biester. Sie waren zurückgekehrt. Sie umkreisten sie und Drakon hob beide Hände nach oben. Ganz langsam und vorsichtig. Liam, Aya und Drakon hatten Dreieck um Luna gebildet, um sie zu beschützen. Er sagte ruhig: „Egal was passiert… Du bleibst in meinem Rücken, außer ich sage was anderes.“ Er blickte kurz hinter sich und lächelte. „Sei mein Schatten!“
    Dann sprach Aya zu Liam. Sie wollte ihm was sagen? „Hat das nicht Zeit?“, fragte Drakon, der ihre Worte trotz des Flüsterns hörte. Liam aber sah zu ihr und fragte leise: „Was?“ Und dann platzte doch wahrlich eine echte Bombe. Liams Augen weiteten sich er drehte den Kopf zu ihr und starrte sie fassungslos an. Ihr Blick so weich, so verzweifelt in dieser Endgültigkeit dieser ganzen Sachlage. Drakon drehte sich nicht um und schloss kurz bedauernd die Augen. Er machte sich keine großen Hoffnungen, dass sie das hier alle überlebten. Aya war verletzt, er war verletzt und Liam war am Ende ihrer Kräfte. Was konnten sie schon ohne Waffen tun?! Liam biss die Zähne zusammen. Die Viecher griffen an und sie versuchten sie irgendwie abzuwehren und Luna dabei zu beschützen. „Ich werde es nicht sagen!“, rief Liam nun. In seiner Stimme fehlte jegliche sonstige Ruhe. Er schlug ein Schattenwesen mit der bloßen Faust. „Nicht solange…“, wieder schlug er nach einem der Wesen und schmetterte es mit wenig Eleganz zu Boden, „ich noch auf meinen eigenen Beinen stehe“, er sprang auf den Leib einer Kreatur und verdrehte das Genick der Kreatur, „denn wir werden ALLE ÜBERLEBEN!!!“ Er hatte Tränen der Verzweiflung in den Augen, aber er wirkte noch nie entschlossener.
    Drakon fing an zu grinsen. „Ja…“, er packte gleich zwei Wesen, schlug sie hart gegeneinander und schleuderte sie mit einer heftigen Drehung davon. „Das werden wir!“
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    Beitrag  Aya Mi Mai 24, 2023 9:51 pm

    Nein, es hatte keine Zeit, denn wenn sie hier starben, wollte sie, das er es wusste. Aa sah ihn an. Sie wollte ihn gern umarmen, aber in dieser Lage war das nicht möglich. Ihr Geständnis schien eine unglaubliche Entschlossenheit in ihm aus zu lösen. Er kämpfte, wie Drakon es tat und er war sich so unglaublich sicher, das sie überleben würden. Während sie die Schattenkreaturen einfach so mit bloßen Händen töteten, konnte Aya nicht viel ausrichten. Zwar heilten ihre Wunden durch den Trank schneller, doch wie sollte SIE gegen diese Kreaturen nur an kommen? Egal ... sie musste Luna schützen, die sich an die Worte ihres Papas hielt und regelrecht genau das wurde, was er verlangt hatte, als würden sie das schon seit Jahren machen. Aya wehrte die Biester mit einem Arm ab, versuchte diese Biester mit ihrer Schulter weg zu stoßen. mehr konnte sie nicht machen. Wie sollte sie auch? Diese Bestien waren einfach viel zu stark und doch gaben sie alles, um zu überleben.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 24, 2023 10:39 pm

    Dieser Kampf war alles andere als fair und Liam rief: „DRAKON!“ Dieser hatte gerade etwas mühe mit den Kreaturen hier, aber er sah zu ihm. „Erinnere dich an die Zelle! Erinnere dich an Elenora!“ Drakon sah ihn kurz verstört an und fletschte die Zähne. „Hast du nichts Besseres zu tun?!“ Er schleuderte eines der Biester gegen ein anderes, was eben Aya den Kopf abbeißen wollte. Sie versuchte ihr möglichstes irgendwie keine Last zu sein und beschützte außerdem auch Luna. Liam verfluchte Drakon manchmal wirklich für seine lange Leitung. Zwar empfand er es als falsch, Drakons Hass auszunutzen, aber… „DU hast dich gewandelt! Du Hast Eisen zerschlagen!“ Drakon erinnerte sich an den Moment, wo er den Magier in Stücke hatte reißen wollen, aber nicht an das, was in dem kurzen Moment passiert war, bevor Vael sie da rausgeholt hatte. „Ich habe was?!“
    Liam wehrte eine Bestie ab, aber eine andere verbiss sich in seinem Unterschenkel. Er hatte sein Bein benutzt, um eines der Viecher wegzutreten, damit sie Luna nicht zu nahe kamen. Er fletschte die Zähne vor schmerz und schmetterte dem Wolf den Ellenbogen ins Genick, dass es nur so krachte und es deshalb von ihm abließ. Es waren noch 7 übrig. Drei hatten sie schon getötet. Drakon versuchte zu verstehen, was Liam meinte, aber er wusste, dass Vael ihm manchmal seine Kraft gegeben hatte. Aber jetzt war er nicht hier und wie sollte Drakon das ansteuern? Er konnte seine Seelenwelt nicht mitten in einem Kampf betreten. Ganz zu schweigen, ob das überhaupt ohne Vael möglich war oder ob es etwas bringen würde. Nein. Er konnte sich nicht nach belieben verwandeln. Er dachte also an die Zelle. All der Schmerz, die Verzweiflung des Drach und sein eigener Zorn… Doch es brachte absolut nichts. „Es geht nicht!!“
    Liam trat nach einem der Dinger und warf sich über Aya. Die von Drei Kreaturen angegriffen wurde. Eines der Viecher wollte ihm das bereits verwundete Bein abreißen und ein anderes verbiss sich in seiner Schulter. Ayas rechter Arm, den sie zur Abwehr benutzt hatte war auch in Mitleidenschaft gezogen worden und nun biss erneut ein wesen hinein, welches auch das Ziel hatte, diesen abzureißen. Liam lächelte. Er lächelte für Aya. Aber er widerstand den Drang, es ihr zu sagen. Dieser Moment sollte ihr letzter sein und er wollte einfach für sie lächeln. Wie an dem Tag an dem der Drache ihn mit Haut und Haar verbrannt hatte. Es war dasselbe Lächeln…
    Auf Drakons Rücken waren auch zwei der Wölfe, wobei eines sein Genick zum Ziel hatte und der andere seinen linken Oberarm. Mit je einer Hand drückte er die übrigen zwei derartig zu Boden, dass er ihnen die Schädel zerquetschte. Zumindest fast. Der linke entkam noch einmal. Das war’s… Er sah den Kiefer, der nach Luna schnappte und warf sich noch einmal dazwischen. Derart auf den Boden gedrückt, fasste der andere Wolf nach und würde Drakon jeden Moment das Genick zerbeißen.
    Luna indes konnte nichts ausrichten. Sie war nutzlos. Sie konnte nichts tun. Ihre Freunde und ihr Vater starben. Ihretwegen! Weil sie nutzlos war! Zumindest breiteten sich diese Gedanken in ihr aus. In ihrem innersten schien irgendetwas zu zerreißen, als sie ihre Faust hob und einfach nur ihren Vater beschützen wollte. Messerscharfe Klauen wuchsen aus ihren Händen und ihre strahlendblauen Augen leuchteten vor Magie. Ihre Schuppen waren nicht schwarz, wie die ihres Vorfahren oder ihres Vaters. Ihre glänzten in einem metallenen tiefen Violett, die sich auf ihren Wangen und ihrer Stirn bildeten. Ihre Augen färbten sich ebenfalls in diesen Ton und mit ihrem ersten Schlagpulverisierte sie das Wesen in Drakons Genick.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 12:28 am

    Sie waren in der verzweifeltsten Situation, die man sich vorstellen konnte. Luna musste mit ansehen, wie ihre Freunde und ihr Vater versuchten diese Bestien ab zu wehren und dabei mehr und mehr verloren. Aya war verletzt und nu, da die Wölfe an griffen, mehr als zuvor. Liam wurde gebissen und versuchte alles, die Schattenwölfe von sich und den Anderen fern zu halten und ihr Papa wurde eben von den Wölfen auf den Boden gedrückt. Luna fühlte sich schrecklich, weil sie nichts tun konnte. Sie war schuld, wenn sie alle starben, denn alle versuchten sie zu schützen. Es war aussichtslos und die Verzweiflung über ihre Unfähigkeit irgendwie zu helfen, überkam sie mit voller Wucht. In ihr spürte sie, wie etwas brach und sich hoch arbeitete. Sie spürte, wie etwas durch ihren ganzen Körper flutete, eine unsagbare Kraft, die sie schon einmalgefühlt hatte, jedoch nicht so unglaublich düster wie beim letzten Mal, sondern voller Entschlossenheit, ihre Freunde und ihren Vater zu retten, damit sie Heim kehren konnten. Luna nahm alles erneut viel intensiver wahr. Sowohl Gerüche, als auch die Umgebung. Auch hörte sie genau, wo sich was rührte. Sie holte zum Schlag aus und vernichtete den Wolf, der ihren Vater töten wollte. Im nächsten Moment, wirbelte sie herum, um einen zweiten Wolf einfach weg zu schmettern. Der andere Wolf, der bei ihrem Vater war, war der dritte im Bunde. Luna war nicht auf zu halten. Den vierten Wolf packte sie im Nacken und brach ihm einfach so das Genick. der fünfte Wolf wurde von dem Kadaver des vierten getroffen und gegen die Felswand geschmettert, wo er reglos liegen blieb. Alle Wölfe waren tot und sie waren gerettet. Luna stand da, die Arme an den Seiten herunter hängen und starrte auf den letzten Wolf, als könne er noch einmal aufstehen und sie anfallen.

    Aya fiel. Sie konnte sich nicht mehr halten, als sie einen weiteren Wolf weg stieß. Liam hatte so schön gelächelt. Sollte das das letzte gewesen sein, was sie sah? Wie in der Vision, die Vael ihr gezeigt hatte? Sie sah, wie Luna sich plötzlich veränderte. Sie wirbelte nur so durch den Krater und erledigte die Wölfe einen nach den Anderen. Als sie sich nun, da sie fertig war, zu dem letzten getöteten Wolf um drehte, konnte Aya die Schuppen an Wange und Stirn erkennen. Auch ihre Augen waren die eines Drachen, wie bei Drakon, als er sich da im Kerker wandelte. Auch ihre Klauen waren wie die Drakons, nur eben kleiner. Aya keuchte, als sie das sah. Sie alle waren gerettet, aber wie ginge es Luna, wenn sie sich zurück wandelte? Sie alle waren auch geschwächt.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 12:39 am

    Drakons Körper reagierte auf die Wandlung von Luna nahezu augenblicklich. Seine Augen wandelten sich ebenfalls, wobei er vollkommen fassungslos zu ihr aufsah. Sie zerstörte die Kreaturen förmlich und rettet sie alle. Liam drückte Aya an sich und hielt sie ganz fest. Einen Moment war alles still und dann brach er die Stille mit zitternder Stimme: „Ich empfinde wie du…“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und obwohl ihm die Tränen in den Augen standen, die der ganzen Lage geschuldet waren und auch ein Zeichen seiner Erleichterung sein konnten, lächelte er ein so zartes und wunderschönes Lächeln, dass man nur dahinschmelzen mochte. E passte überhaupt nicht zu ihm und doch war es wunderschön. Er wartete nur darauf, dass Aya ihn küsste.
    Drakon hingegen stand auf und stolperte zu seiner Tochter, die Reglos auf die letzte Bestie starrte. Er kam auf schlitternden Knien zu ihr und umfasste ihre Handgelenke. „Luna! Lass sie gehen!“ Er meinte die Kraft, die sie durchfloss. Er wusste selbst, wie es war, wenn er sich wandelte und er wusste auch, was daraus folgen würde, würde sie es zu lange aufrechterhalten. „Du hast uns gerettet, jetzt lass sie los!“ er drückte sie an sich. Er wollte sein kleines Mädchen nicht verlieren, weil sie sich überanstrengte. Doch sie reagierte gar nicht auf ihn. „LUNA!“ Er nahm ihr Gesicht und sah sie verzweifelt an. Ihre Augen fixierten ihn und ihre Drachenaugen zogen sich zu schlitzen, als sie in seine Blickte. Drakon erkannte, was das bedeutete. Da war nichts als Instinkt. Und ihr Instinkt sagte ihr: Dieser Drache bedroht mein Revier.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 12:58 am

    Aya schmiegte sich fest an Liam. Er war der hellste Stern an ihrem Himmel, die Sonne ihres Lebens. Sein Lächeln war so unbeschreiblich schön. Sie hatten es geschafft, dank Luna. Eben wollte Aya ihren liebsten Liam küssen, als sie Drakon hörte. Sie sah zu ihm. Luna wirkte nicht, wie sie selbst. Viel mehr wirkte sie wie ein wildes, sehr gefährliches Raubtier, welches jeden Moment zuschlagen würde und genau das Geschah nun auch.

    Ihre Instinkte schlugen vollends Alarm. Sie war ein Drache und da vor ihr stand ein andere Drache, der ihr Revier wollte. sie musste ihn töten, egal wie und wenn es sie ihr eigenes Leben kostete. Luna war nicht länger Luna das Mädchen, sondern ein Drache, der alles versuchen würde, um sein Reich zu verteidigen. Sie holte aus und der erste Schlag wurde gleich abgewehrt, doch sie stürzte sich auf den vor ihr knienden Drakon und biss ihm in die Schulter. Der Gegner wehrte sich nicht, sondern verteidigte sich nur, aber das war ihr egal. Sie schnappte erneu, versuchte seine Kehle zu erwischen und grub ihre Klauen tief in seine Schultern. Luna war nicht länger in der Lage klar zu denken, sondern handelte einfach nur instinktiv. Das Mädchen nutzte jegliche Chance, den anderen Drachen irgendwie zu besiegen. Sie riss ihm die vermeidlichen Schuppen vom Leib und brachte ihm tiefe Kratzer bei, während der Gegner sich weiterhin nur verteidigte, ihr aber nichts an tat. Sie wollte nur eins. Ihren Gegner tot sehen, denn sie war hier die Herrin dieses Reiches, in dem sie keinen anderen Drachen duldete. Erneut schnappte sie zu, bis Drakon in den Arm, als er sie versuchte ab zu wehren.

    Aya sah das ganze mit Schreckgeweiteten Augen. Wie sollten sie das Kind wieder zu Sinnen bringen?
    "Luna! Bitte hör auf! Das ist dein Vater, den du beschützen wolltest! Luna bitte! Wir müssen doch nach Hause kommen!"
    Sie war sich fast sicher, das auch sie nicht zu Luna durch dringen konnte. Das ganze sah fast aus, als wäre es Vaelastraz Rache an Drakon, für seinen verrat.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 1:22 am

    Drakon hätte nie für möglich gehalten, dass er eines Tages gegen sein eigenes Kind kämpfen müsste. Nicht so. Noch ehe er etwas tun konnte, schlug sie nach ihm. Er führte ihre Krallenbewehrte Hand ins Leere und wollte vorn ihr zurückweichen, doch schon verbiss sie sich in seinen Muskeln, die vom Hals zu der Schulter führten. Er biss die Zähne zusammen und stieß sie so sehr von sich, dass sie loslassen musste. Eben hielt er sich die blutende Stelle, als sie erneut auf ihn zuschoss. Zu schnell!
    Sie packte ihn erneut und versuchte zu schnappen. Dieses Mal wollte sie ihm Wohl die Kehle rausreißen. „Luna!“, keuchte er, doch die Klauen fuhren in seine Schultern, während er ihren Kopf nach hinten drückte.

    Liam hatte auch den Blick zu den Beiden gewendet und ließ Aya wieder los. Das dort zu sehen, war unfassbar. Luna kämpfte, wie eine wilde Bestie. Sie hatte offensichtlich ernste Absichten ihren Vater zu töten. Er erhob sich, knickte aber gleich wieder ein, da sein Bein übel zugerichtet war.

    Drakon indes drehte sich einmal um sich selbst und stieß Luna erneut von sich, wobei ihre Klauen tiefe Wunden in seinem Fleisch hinterließen. Wie sollte er sie bändigen? Drakon schrie schmerzerfüllt auf und wagte nicht den Blick von Luna zu nehmen, um den Schaden festzumachen, aber Lunas Hände sprachen Bände und auch ihr Gesicht war mit seinem Blut besudelt. Er konnte doch nicht seine eigene Tochter angreifen! Vor allem, war sie so viel schneller als er, und soweit er es beurteilen konnte, war sie viel stärker als sonst. Drakon blickte ihr entschlossen entgegen und sie zog einen Halbkreis um ihn. Drakon atmete ruhig ein und dann machte er einen festen Schritt auf sie zu, was sie zum Angriff trieb. Erneut wollte sie ihm die Kehle zerfleischen. Sie streckte ihre rechte Krallenbewehrte Hand nach vorne, die Drakon mit der rechten Hand packte, und vor sich schräg hinab zog, dabei hob er den linken Arm zur Verteidigung, in den Luna herzhaft hineinbiss und zu spät bemerkte, dass das genau Drakons Absicht gewesen war. Sie versuchte noch mit ihrer linken Kralle irgendwas zu erwischen, was sie auch tat, wobei sie Drakons rechte Seite aufriss, doch Drakon hatte schon mit seiner rechten Hand, die ihren Arm losgelassen hatte, weit ausgeholt und ließ nun die Faust mit einem lauten Geräusch direkt auf Lunas Schläfe aufkrachen. Ihre Drachenschuppen schützten sie zwar, aber die Heftigkeit und Gewalt, die hinter diesem Faustschlag steckte, beförderte sie direkt in die Bewusstlosigkeit, wo sich auch direkt darauf ihr Körper normalisierte und Drakon neben sie keuchend auf alle Viere stürzte und in Erfahrung brachte, ob sie noch am Leben war. Sie atmete.
    Drakon gab erneut einen Schmerzlaut von sich und betrachtete das Resultat seines Kampfes mit den Viechern und seiner Tochter. Sie hatte ihm deutlich mehr Schaden beigebracht als die Schattenkreaturen. Er konnte sich kaum aufrecht halten. Seine Kleidung war nahezu zerfetzt und er blutete an einigen tiefen Verletzungen. Er hielt sich die Seite und drückte die Reste seines Oberteils darauf. „Das hier… bleibt… unter uns…“, sagte Drakon keuchend und ließ sich auf die unverletzte Seite fallen und drehte sich dann auf den Rücken. Er hatte schon schlimmeres überlebt. Knapp. Und mit der Hilfe von Vaelastrasz.
    Liam kroch auf ihn zu. Auch er und Aya bluteten nicht gerade wenig und Sie hatten nichts mehr bei sich, um sich irgendwie zu verarzten. Er sah zu Aya. „Lass mich dich… wenigstens einmal küssen.“ Sie konnten nichts für Drakon tun. Oder für sich selbst…
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 1:36 am

    Luna spürte einen dumpfen Schmerz, ehe ihr die Lichter aus gingen. Der Schlag ihres Vaters war genau das gewesen, was ihren inneren Drachen zurück schickte. Später würde sie sich schlimme Vorwürfe machen, aber jetzt, konnte sie sich erst einmal erholen.
    Aya kroch mit Liam zu Drakon. Sie alle waren am Ende ihrer Kräfte. Wie sollten sie es jetzt nur nach Hause schaffen? Luna hatte die Wölfe getötet, doch dafür hatte sie nun auch Drakon ziemlich übel zugerichtet. Wenigstens waren sie alle zusammen. Vielleicht ... wenn sie sich etwas ausgeruht hätten? Nein ... Liams Bein war fürchterlich mitgenommen und auf Aya und Drakon könnten es so nicht allein zurück schaffen, mal zu schweigen von Luna, die nun auch bewusstlos da lag. Sie hatten keine Verbände mehr. Alles was sie hatten, trugen sie am Leib und das war auch nicht mehr viel. Sie konnten den Stoff ja nicht mal zerreißen. Liam wollte sie küssen. Aya sah ihn so sanft an, so liebevoll, wie es nur möglich war. Wenn das sein letzter Wunsch war, würde sie ihm diesen nur zu gern erfüllen. Ihre Gesichter kamen sich näher und schließlich berührten sich zum ersten Mal ihre Lippen. Aa schloß die Augen. Sie wollte den Moment genießen.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 1:47 am

    Aya und Liam sollten ihren Moment haben. Drakon versuchte den Schaden abzuschätzen. Seine Tochter hatte ihn wirklich übel zugerichtet. Sie waren hier aber auch, wie auf dem Präsentierteller. Er sah an sich herab und nahm das Tuch weg. Es war nicht so tief, dass es ihm den Bauch aufgeschnitten hatte. Immerhin. Zum Glück hatte er eine feste schützende Muskelschicht. Auch wenn er sich nicht sicher war, wie viele davon noch funktionieren würden, wenn sie erst einmal in Sicherheit waren und zeitgehabt hatten, sich zu regenerieren. Schon wieder verwundet… Von einem kleinen Mädchen zugerichtet.

    Liam sah Aya auf sich zukommen. Sie lächelte ebenfalls und dann schloss sie die Augen, als sich ihre Lippen berührten. Liam saugte jede Empfindung, die sich auf ihren wunderschönen Zügen abzeichnete in sich auf. Ihre geschlossenen Lider machten den Kuss perfekt und auch Liam ließ sich hinreißen die Augen zu schließen. Ja… jetzt könnte er sterben.

    Drakon richtete sich auf. War da nicht…? Er kam sehr mühsam auf die Beine und ignorierte die beiden, die da gerade ihren ersten Kuss teilten. Umständlich und unter heftigen Schmerzen krabbelte er den Krater hoch. Er konnte sich nicht so sehr täuschen, oder? Oben angekommen, konnte er es kaum glauben. Er wollte anfangen zu lachen, aber stattdessen schrie er aus vollem Hals: „HIIIEEEER!!!“
    Drakon hatte die Hufe der Pferde weit entfernt gehört. Er stand auf und hob die blutigen Arme und wedelte kurz damit, ehe er innehielt, die Augen verdrehte und wieder nach hinten kippte, wo er den Abhang hinab rutschte und dann reglos liegen blieb. Seine Wunden safteten ganz schön und Liam löste sich schon bei dem „HIER!“ aus dem Kuss. Konnte das wirklich sein? Waren hier Menschen? Waren hier Wächter zugegen? Auch er hörte nun die Hufe. Sie kamen näher und näher. Das war dann wohl wirklich Glück im Unglück…

    Und es war kein geringerer als Ragnar, der mit einem ganzen Trupp am Krater zum Stehen kam. Er sah zu den vieren hinab und sah sowohl seinen Sohn als auch seine Enkelin am Boden liegen. Sie war Drakon also wirklich gefolgt. Liam und Aya waren ebenfalls verletzt, aber er hatte ganz eindeutig Drakons Stimme gehört. „Status?“, fragte er atemlos und stieg schon vom Pferd.


    Zuletzt von Drakon am Do Mai 25, 2023 2:51 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 2:03 am

    Aya war im siebten Himmel, wurde dann aber doch jäh heraus gerissen, als sie Drakon schreien hörte. Liam und sie lösten den Kuss auf und sahen beide zum Kraterrand hoch. Es dauerte nicht lang, ehe sie die Pferde hörten und schließlich auch Ragnar sahen.
    "Zwei Bewusstlose, drei verletzte, einer davon schwer wie es scheint. Alle sind ausgehungert und nicht mehr in der Lage allein zur Festung zurück zu kehren,"
    gab Aya sofort Auskunft. Waren sie wirklich gerettet? Sie konnte es kaum glauben. Den Vorfall mit Luna dürften sie nicht erwähnen, das war so was von klar und sie würden es natürlich, allein zu Lunas Schutz, nicht erzählen. Ragnars Leute kamen herunter, um ihnen erst Hilfe zu leisten und schließlich hier weg zu bringen. Niemand konnte sich vorstellen, wie erleichtert Aya war. Wenn sie nur noch das andere Unglück abwenden könnten.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 2:31 am

    Ragnar überprüfte die Lage mit einem Blick und nickte knapp. Seine Enkelin schien weitestgehend unverletzt. Wieso waren ihre Hände dann so blutig und ihr Mund auch? Er hatte erst sie kurz angeschaut, dann ging er zu Drakon. Waren das Bisswunden? Aya hatte in ihrem Report wohl ausgelassen, was sie so zugerichtet hatte, deshalb fragte er nun nach: „Wie ist das passiert? Was hat euch angegriffen?“ „Schattenwölfe. Wir hatten keine Waffen.“ Ragnar musterte Aya und schien noch auf etwas zu warten. „Schattenwölfe? Das ist alles?“ Liam wollte eben intervenieren, aber Aya antwortete: „Phantome. Sie haben den Wagen und das Pferd gerissen. Wir sind nur knapp davongekommen. Das war vor fünf Tagen. Seit dem irren wir ohne Waffen und Proviant umher.“ Liam machte ein steinernes Gesicht bei der Aussage und wartete erst einmal ab, während Ragnar eben, die tiefen in Drakons Fleisch gerissenen Wunden betrachtete. Dieser war nämlich eben wieder zu sich gekommen und krächzte protestierend: „Wir… sind nicht… umhergeirrt.“ Ragnar sah ihn verdattert an und lächelte dann milde. Er erhob sich und ließ jemanden an ihn ran, der ihn verarzten sollte. Er wandte sich wieder Aya und Liam zu. „Bringen wir euch nach Hause.“
    Und so geschah es. Luna hob er bei sich aufs Pferd. Jemand half Drakon aus dem Krater und auch die anderen beiden wurden mit der Hilfe der Wächter hochgebracht. Ragnar ließ einen Trupp von Vieren zurück und ein Pferd. „Kannst du reiten?“, fragte er Drakon, der eben mit etwas Starthilfe auf ein Pferd verfrachtet wurde. Dieser antwortete nur leise und erledigt: „Wer zuerst da ist.“
    Auch Aya und Liam mussten reiten er sah zu ihnen: „Und ihr?“ Liam nickte entschlossen. „Wir werden es Heim schaffen!“ Und so konnte es los gehen. Luna erwachte auf halber Strecke. Sie würden keinen Tag mit den Pferden zur Festung brauchen, wenn sie schnell waren. Und das mussten sie, denn die Wunden mussten versorgt werden.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 2:46 am

    Sie alle waren schlimm zugerichtet, ausser Luna. Sie war die Einzige, die nicht verletzt war. Zwar mussten sie reiten, was ein wenig schwierig war mit den Verletzungen, aber dafür konnten wohl alle die Zähne zusammen beißen. Die Aussicht auf ein frisches Bad und ihr Zuhause, ließ sie alle noch mal ihre letzten Kräfte mobilisieren. Luna wurde mit Kopfschmerzen auf Ragnars Pferd wach. Verwirrt sah sie sich um und stellte dann fest, das sie gerettet worden waren.
    "Opa," rief sie erfreut, musste jedoch erst mal auf eine Umarmung verzichten, weil sie ja auf dem Pferd waren. Es dauerte auch gar nicht mal mehr den ganzen Tag, ehe sie zurück waren. An der Festung angekommen, kamen sofort Ärzte und Heiler angelaufen, um nach dem Rechten zu sehen. natürlich sollten sie alle in den Krankenflügel gebracht werden, doch Luna und ihr Vater hatten ganz andere Pläne.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 3:00 am

    Ragnar lächelte auf sie herab, als sie aufwachte und sah dann zu Drakon, der sich kaum noch auf dem Gaul halten konnte und ganz andere Sorgen hatte. Besser er lenkte ihn jetzt nicht ab. Er drückte Luna nur etwas fester und sagte leise: „Mama wartet schon.“ Er klang nicht böse mit ihr. Das würde sie beruhigen. Er war sich sicher, dass Drakon ihr bereits gehörig die Leviten gelesen hatte, aber er würde sie später dennoch noch einmal zurechtweisen.
    Gemeinsam erreichten sie die Tore der Festung und als sie durch waren, wollte Drakon eben absteigen, als sich sein Fuß – wie so oft – im Steigbügel verfing und er einfach vom Gaul klatschte, wobei sein Bein noch in dem Bügel hing. Immer wieder sah es lustig aus, aber Ragnar sprang mit Luna vom Pferd und lief direkt zu ihm, um ihn zu befreien. Drakon war wirklich nicht gut drauf und sah schon ganz verschwommen. „Sanitäter!“, rief Ragnar und richtete Drakon in eine sitzende Position auf. Wobei er kaum wagte ihn überhaupt anzufassen. „Geht es?“
    „Wo ist Tessa?“ Sie war sonst immer schon am Tor, weil Luna immer wusste, wann er zurück war. Drakon sah seinen Vater an. „Hilf mir auf, bitte.“ Er wollte hier nicht rumsitzen, wenn sie zu ihm kam. Jetzt hatte er auch noch Dreck im Gesicht. Ragnar sah ihn schon beinahe wütend an. „Du rennst jetzt hier nicht rum. Du bst halb tot!“ Drakon funkelte ihn zurück an. „Ich bin überhaupt nicht halb tot! Ich steck dich mit links in die Tasche!“ Wenn es darum ging, mit seinem Vater zu streiten, fand Drakon irgendwie immer noch ein bisschen mehr Energie. Er erhob sich nun und Ragnar protestierte zwar vehement, aber hielt ihn auch aufrecht, damit er nicht wieder stürzte. „Ich will erst zu meiner-“ Er würgte und hielt sich die Flanke. „… Frau.“ Er hielt sich das kaputte Auge und damit auch den Kopf. Er war eigentlich echt am Ende.

    Liam und Aya unterdessen stiegen beide ab und wurden von den Sanis in den Krankenflügel geschafft. Sie schienen keinen Anteil an Drakons Weigerung haben zu wollen und außerdem würden sie dort besser versorgt werden. Sie bekamen Betten nebeneinander und Liam sah zu Aya. Er sah glücklich aus, obwohl er kaum eine Mine verzog und schließlich legte sich auch Sorge auf seine Züge.

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