Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 24 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 3:37 am

    Man hatte gleich jemanden zu Tessa geschickt, die nun auch hochschwanger angelaufen kam. Sie schob ihren Bauch vor sich ehr und kam schneller angelaufen, als es gut für sie war. Eigentlich sollte sie nicht mehr rennen, doch das war ihr gerade egal. Ihr Kind und ihr Mann waren zurück. Was konnte sie da schon noch aufhalten. Sie sah Drakon als sie um die Ecke gerannt kam und ihre Tochter, die bei Ragnars Pferd stand. Sie wollte sie Beide in die Arme nehmen und drücken. Zuerst schnappte sie sich ihre Tochter. Sie kniete vor ihr aus dem Lauf heraus und drückte sie an sich. Freudentränen liefen ihr über die Wangen.
    "Oh Luna! Was hast du dir dabei nur gedacht? Ich habe mir solche Sorgen um euch zwei gemacht,"
    erklärte sie, allerdings nicht böse, sondern eher erleichtert. Sie versuchte Luna das Blut vom Mund zu wischen, was inzwischen ja schon getrocknet war, gab es dann aber auf. Sie würde Luna erst mal in die Wanne stecken. Tessa kam umständlich wieder hoch und zog die Kleine mit zu Drakon, den sie auch gerne umarmt hätte, aber so wie er aussah ... nein ... er musste Schmerzen haben und das war schon an sich schlimm genug.
    "Ach Drakon ... ich bin so froh, das ihr heil zurück seid,"
    meinte sie und wusste gar nicht, wie sie ihn berühren sollte, denn überall schien er irgendwas zu haben. Er sah aus, als habe man ihn als Futter für die Bestien benutzt zu haben. Sie wusste wie er war, wie er sich um seine Freunde und vor allem seine Familie sorgte, das er sich vermutlich da draußen selbst gegen die Wesen gestellt hatte, um sie alle zu beschützen. Verzweifelt, aber auch erleichtert, sah sie ihn an. Er gehörte auf die Krankenstation und nicht hier her. Später könnte sie sich immer noch zuhause um ihn kümmern.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 4:46 am

    Drakon sah – obwohl er nur verschwommen sah – wie Tessa auf ihn zukam. Sie wollte erst Luna in die Arme schließen, aber Drakon löste sich schon von seinem Vater. Dann blieb sie vor ihm stehen. Er sah ihr an, dass sie nicht wusste, wie sie ihn berühren sollte, weil sie ihre Arme kurz hab, sie dann aber zurückzog. Er lächelte. Sein rechtes Auge war wieder verbunden, sodass sie nicht sah, dass es möglicherweise zerstört war, aber erahnen konnte man es doch. Er streckte die Hand nach seiner Frau aus und sie ergriff sie, mit ihren zierlichen Fingern. Gott, wie hatte er sie vermisst. Wie hatte er gefürchtet, dass er sie nie wieder sehen würde… „Tessa…“. Er legte ihr die zweite Hand auf die Wange, wo sie sich dagegen schmiegte und die Sanitäter standen abwartend daneben. Sie kannten Drakon ja mittlerweile. Sie hatten auch eine Trage dabei. Drakon blieb unbeeindruckt und zog sie nun sanft zu sich heran. „Ich hab dich so vermisst…“ Nun für sie war er keine zwei Wochen weg gewesen. Er hatte geglaubt, dass er die Geburt wieder nicht erleben würde. Er legte seine Hand auf ihren Bauch und beide Eltern nahmen Luna in ihre Mitte. „Ich gehe nirgendwo mehr ohne dich hin…“, sagte er leise und küsste ihren Scheitel. Seine eine Hand ruhte auf Lunas Kopf und die andere um Tessas Hüfte, dann aber spürte Tessa, wie er zitterte. Seine Beine wollten nachgeben. „Ich… muss mich hinlegen“, stellte er fest und schloss kurz sein eines Auge. Er hielt sich wieder die Hand auf die Flanke. „Ugh…“
    Und so brachten sie ihn nun endlich in den Krankenflügel, wo man ihn wieder zusammenflickte. Er wusste nicht, ob Luna sich daran erinnern konnte, dass SIE ihn so zugerichtet hatte. Oder dass er sie niedergeschlagen hatte, aber sie machte zumindest nicht den Anschein. Aber er würde es Tessa bei Gelegenheit erzählen. Sie hatte ein Recht darauf es zu wissen und gegebenen Falls mussten sie sie irgendwie ausbilden. Und er sich aus, damit es nicht einfach passierte. Aber darüber machte er sich jetzt keine Gedanken. Er wollte einfach nur noch einschlafen. Und dann was essen…
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 5:02 am

    Es tat so gut, Drakon zu spüren. Tessa schmiegte sich in seine Hand, als er sie auf Tessas Wange legte.
    "Ich habe euch auch vermisst."
    Wie er wieder aus sah. Himmel er würde irgendwann nur noch ein Wrack seiner selbst sein, wenn das so weiter ginge. Seine Beine wollten nachgeben. Das er immer so ein Dickkopf sein musste. Tessa begleitete ihn mit Luna zum Krankenflügel. Während sie jetzt Drakon behandelten, musste sie sich um Luna kümmern, die nun doch wohl endlich mal baden sollte und sich natürlich um ziehen. Anschließend konnte sie wieder zu ihrem Mann gehen.
    "Was hast du dir nur dabei gedacht Luna? Ich weiß wie sehr du deinen Vater liebst, aber du kannst doch nicht einfach weg laufen."
    Sie wies Luna noch etwas zurecht, ließ sich von ihr erzählen, wie ihr Vater gekämpft hatte und sorgte sich natürlich um so mehr um alle. Nach dem Bad gingen sie erneut zum Krankenflügel, um nach Drakon und den beiden Anderen zu sehen. Drakon war verarztet worden und musste ziemlich fertig sein. Sicher schlief er. Kein Wunder nach all dem.

    Aya lag im Bett neben Liam. Sie sah zu ihm rüber und wirkte sehr glücklich. Liam hatte einen so sonderbaren Gesichtsausdruck, als sie ihn gerade an sah.
    "Was ist? Stimmt etwas nicht?"
    Glaubte er, sie hatte es nur gesagt, weil sie dachte, sie würden sterben? Sie hielt ihm die Hand hin.
    "Ich hätte dich nicht geküsst, wenn es mir nicht ernst wäre,"
    meinte sie nun.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 6:59 am

    Liam wollte ihr eben antworten, als sie schon den Kuss zur Sprache brachte. Was glaubte sie denn? Natürlich glaubte er nicht, dass sie das aus Verzweiflung getan hatte. Er stieß die Luft einmal aus, was wie ein einzelnes Tonloses Lachen klang. „Das weiß ich.“ Er hatte es seit Jahren vermutet und jetzt hatte sie es ausgesprochen. Er lächelte nun doch ein bisschen, dann aber sah er an die Decke. „Was wenn wir irgendwas verändert haben… Und was ist mit du weißt schon wem… Wir haben ihn einfach dort zurückgelassen. Er wird sich rächen.“

    Drakon indessen lag auf seiner Liege. Er schlief tatsächlich und war mal wieder am ganzen Oberkörper eingewickelt. Tessa saß bei ihm, obwohl sie hochschwanger war und Lanara setzte sich gerade zu ihr. „Kind… Du solltest nicht zu lange hier sitzen. Das tut dir nicht gut.“ Sie blickte auf ihren Sohn und strich ihm vorsichtig über die Wange, die unversehrt war. „Was er nur immer treibt.“ Sie wusste, dass ihrem Sohn egal, was er erdulden musste, solange seine Freunde oder seine Familie überlebte. Einer der Mediziner kam und sagte: „Er wird wieder. Ich bin aber nicht sicher, ob wir sein Auge retten konnten.“ Lanara nickte. Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie nun ihre Hand auf seine Hand legte, die leicht zuckte, ihn aber nicht erwachen ließ. Sie biss sich die Lippe sogar blutig. „Ich werde ihn nie wieder dort raus lassen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 7:23 am

    Aya sah nun auch zur Decke hoch.
    "Wenn wir etwas verändert haben, dann ist es nun mal so. Wir können es nicht wissen, aber was ... was sollten wir verändert haben? Wer weiß wie oft wir etwas verändert haben. Vielleicht haben wir es auch gar nicht. Was hilft es denn, sich darum zu Sorgen? Wir werden es nicht erfahren. Er hat uns das Ende dieser Welt vorhergesagt. Das Einzige, was wir tun können ist zu versuchen, unsere Lieben zu beschützen. Er hat mir gezeigt, was geschehen wird ... Es war schrecklich und ich habe Angst vor diesem Tag Liam. Denn noch können wir nur weiter leben und versuchen uns best möglich auf diesen Tag vor zu bereiten."

    Tessa wollte nicht woanders sein. Luna war Daheim, wo sie etwas gegessen hatte und dann direkt ins Bett gegangen war. Tessa wollte wenigstens etwas bei Drakon bleiben, für den Fall, das er wieder aufwachte. Lanara kam nun auch zu ihnen.
    "Es geht schon. Ich denke, das Kind wartet nicht mehr lang, bis es auf die Welt kommt,"
    lächelte sie ein wenig unbeholfen. Es war schon gesunken, was ein Anzeichen, das die Geburt kurz bevor stand.
    "Lanara ... ich möchte auch nicht, das er da wieder raus geht. Sie hätten da draußen sterben können. Ich hoffe, wer wird nicht noch einmal auf die Idee kommen da raus zu gehen. Er war immer schon so. Ich kenne ihn ja gar nicht anders. Immer haben Familie und Freunde Vorrang vor ihm selbst, aber das macht ihn auch aus."
    Sie nahm Drakons andere Hand, als der Pfleger gerade kam und erklärte, das Drakon wieder gesund wird.
    "Besser er verliert ein Auge als sein Leben,"
    brachte sie ein wenig betrübt hervor.
    "Ich möchte da sein, wenn er auf wacht."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 9:04 am

    Liam konnte das ganze nicht so locker sehen, wie Aya. Sie hätten dort niemals hingehen sollen. Er senkte den Blick. Auch er war sehr müde. Er ergriff nun ihre Hand, die sie ihm hingestreckt hatte und rieb kürz über ihre Fingerspitzen. „Wenn der Tag kommt, werde ich bei dir sein. Du musst dich nicht fürchten.“ Er wusste ja auch nicht, was sie wusste. Er wusste nur, dass Vaelastrasz ihn vermutlich töten würde. Außer sie hatten den Lauf der Zeit verändert, indem sie ihn zurückgelassen hatten…

    Lanara saß bei ihrer Schwiegertochter. Sie wollte unbedingt bei ihrem Mann bleiben und Lanara verstand es. Sie hätte es bei Ragnar auch gewollt. Der Arzt verzog sich wieder und auch die Hand Drakons in Tessas Hand zuckte leicht, als sie sie ergriff. Nachdem sie ihn behandelt hatten, hatten sie ihm was gegen die Schmerzen und einen starken Trank gegeben. Das hätte jeden aus den Latschen kippen lassen. Lanara lächelte nun. „In Ordnung. Mute dir nicht zu viel zu. Ich lasse dich mit ihm allein.“
    Auch Aya wurde von ihren Eltern besucht, aber sie schienen nicht zu bemerken, dass sie und Liam ein Paar waren, da dieser auch eingeschlafen war. Er war ebenfalls am Ende seiner Kräfte gewesen, schließlich hatte er Aya auch getragen.

    Irgendwann kam Ragnar noch vorbei und strich seinem Sohn über den Scheitel. „Er ist immer so tollkühn…“ Dann sah er zu Lanara. „Danke, dass du auf ihn aufpasst.“ Das meinte er wirklich so. Sie hatte ihn wohl schon öfter an Dummheiten gehindert. Aber sein Dickschädel war auch legendär.
    In der Nacht schließlich machte Drakon langsam das verbliebene Auge auf. Das andere war ja bandagiert. „Tessa…“, sagte er leise, hob die Hand und legte die Finger schwach an ihre Wange.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 9:24 am

    Nein ... Aya sah das ganze nicht so locker, wie er dachte. Sie hatte nur begriffen, das sie es nicht mehr ändern konnten. Egal was sie verändert hatten, es war zu spät sich darüber Gedanken zu machen. Was passiert war, war passiert und nur weil sie Vael zurück gelassen hatten, würden sie nichts geändert haben, da war sie sich sicher. Liam wollte sie immer beschützen ... das hatte er schon die ganze Zeit getan. Er hatte sie getragen, hatte ihr bei gestanden. Sie war so egoistisch gewesen, als sie einfach los gezogen war. Sie hatte nur daran gedacht, wie sie sich fühlen würde, wenn den Anderen, besonders Liam etwas geschehen würde und er ... sie hatte nicht daran gedacht, wie sich die Anderen fühlen würden. Sie strich ihm ebenfalls mit den Daumen über die Finger und lächelte ihm noch einmal zu. Später, als er eingeschlafen war, bekam sie Besuch von ihren Eltern. Sie freute sich sehr sie zu sehen. Ihre Mutter war Botschafterin. Hoffentlich war sie mti ihrem Vater auf Reisen, wenn das Unglück geschah. Sie wusste nicht, wie sie es abwenden könnten und wie sie ihre Familie retten sollte, aber sie wollte nichts unversucht lassen.

    "Bestimmt nicht. ich habe nicht vor die Nacht wach zu bleiben. Wir sehen uns bestimmt später noch."
    Tessa liebte ihre Schwiegereltern. Sie waren so verständnisvoll und lieb, auch wenn man denken konnte, Ragnar sei ein unglaublich strenger Krieger. Er kam auch, allerdings war seine Frau da schon lange weg.
    "Ja, das ist er. Er hat das herz eines Löwen und die Sanftmut einer Taube. Er ist stur wie ein Esel und doch ist er so gütig und liebevoll, wie man es sich nur wünschen kann. Ihr habt ihn gut erzogen und einen wunderbaren Mann aus ihm gemacht. Wie könnte ich da nicht versuchen, ihn von Dummheiten ab zu halten?"
    meinte Tessa. Sie liebte ihn, wie er war. Mit all seinen Macken und Fehlern. Die hatte sie schließlich auch.
    "Ahhh ... das Baby tritt,"
    lächelte sie und legte ihre Hand auf ihren Bauch. Sie wusste, das es nicht mehr lang dauern würde, ehe das Kind auf die Welt wollte. Man hatte ihr einen bequemeren Sessel gebracht und so konnte sie nun auch ein wenig schlafen, während sie hier war. Lanara hatte Luna geholt und sie bei sich schlafen lassen, so das Tessa hier bleiben konnte. Mitten ind er Nacht wurde Drakon also wach und legte seine Hand an Tessas Wange, wodurch sie wach wurde. Sie legte ihre Hand an seine.
    "Ich bin bei dir,"
    flüsterte sie. Wie geht es dir?"
    fragte sie sanft.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 10:15 am

    Nun, wie sollte es ihm schon gehen? Er fühlte sich furchtbar. Wie durch den Fleischwolf gedreht, traf es ganz gut. Er richtete sich auf. „Ich hab Hunger.“ Das war wohl die Antwort darauf, wie es ihm ging. Man hatte ihm auch eh schon Brot und Käse und ein wenig Schinken hingestellt. Sie alle kannten und liebten Drakon nun einmal. Niemanden hier würde es wundern, wenn er Lordkommandant werden würde. Aber alle wussten auch, dass er das niemals machen würde und außerdem war da auch noch Aya. Sie wäre die erste weibliche Lordkommandantin. Sofern sie es denn überhaupt noch wollte.
    Er saß dort nun und forderte von Tessa: „Gib mir einen Kuss.“ Er lächelte dabei und er sah wirklich lieb aus. Dann machte er sich über das Essen her und ließ es sich auch schmecken. Er hatte seit Tagen nur das allernötigste gegessen und das bisschen Brot reichte bei weitem nicht. Dabei war es ein halber Laib. Er beschwerte sich aber nicht und würde ja auch zum Morgen wieder was bekommen. Stattdessen stellte er den Teller beiseite und betrachtete Tessas Bauch. „Ich hatte dich nicht ganz so dick in Erinnerung.“ So wie er es sagte, klang es in seinen Ohren normal. Er legte nun seine Hand auf den Bauch und das Baby trat noch einmal. Es freute ihn, es dieses Mal auch wirklich mitzuerleben. „Es hat Kraft!“, stellte er überrascht fest. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlen musste, so ein Wunder in sich zu haben und es auszutragen. Und plötzlich konnte Tessa einen Ausdruck auf seinem Gesicht sehen, den sie noch nie gesehen hatte. Drakon schien an etwas zu denken, was ihn zutiefst erschütterte, ihm Schuldgefühle aufbürdete und ihn gleichzeitig auch zornig machte. Nur ganz kurz war dieses Gesicht da, aber sie konnte es selbst im dämmrigen Kerzenlicht sehen. Drakon hatte nämlich an Vaelastrasz gedacht. ER hatte dieses „Wunder“ am eignen oder viel mehr geborgten Leib gespürt.
    Drakons Mund fühlte sich ganz trocken an und schließlich fragte er Tessa: „Und… wie geht es dir eigentlich? Ich wollte dich nicht in Sorge verletzen.“ Er zog ihren Kopf ein bisschen zu sich heran und legte seine Stirn an ihre. „Ich liebe dich so sehr, dass es manchmal weh tut.“
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 9:22 pm

    Das er nicht das blühende Leben war, konnte Tessa deutlich sehen. Er sah schrecklich aus, aber sie war froh, das er lebte. Kurz musste sie auflachen, als er meinte, er habe Hunger. Natürlich hatte er das. Er war immer hungrig und nach dem, was sie gehört hatte, waren sie alle äußerst ausgehungert. Luna hatte auch noch ziemlich viel gegessen, nach dem sie gebadet hatte. Kein Wunder. Es musste sehr hart gewesen sein. Tessa beugte sich vorsichtig vor. So ganz ließ ihr Bauch das auch nicht mehr zu, aber auch sie lächelte. Er war vom ersten Tag an in ihrem Herz zuhause gewesen und würde es immer sein. Ihr Kuss war zärtlich. Erneut trat das Baby. Es war heute sehr aktiv. Sie löste sich wieder von ihrem geliebten Mann und ließ ihn erst einmal richtig essen. Natürlich war das nicht genug. Sie hätten ihm hier besser ein ganzes Buffet hin gestellt. Jetzt jedenfalls, sah sie ihm erst einmal zu. Als er fertig war, brachte er ein wunderbares Kompliment zu Stande. Jede andere Frau wäre sicher beleidigt gewesen, doch Tessa nahm es ihm nicht übel.
    "Du konntest schon immer gut mit Worten um gehen."
    Er legte seine Hand auf ihren Bauch und das Baby trat erneut. Es war wirklich kräftig. Leider musste sie in Drakons Gesicht für einen Moment eine so tiefe Trauer sehen, das sie sofort verstand, das etwas schlimmes passiert sein musste, doch im nächsten Moment, war er wieder der Alte. Wie es ihr ging?
    "Mir ... geht es den umständen entsprechend. Mein Rücken schmerzt ... ich bin viel Müde und die Natur ruft nach jedem Tropfen Wasser,"
    lächelte sie.
    "Ich bin nur froh, das ihr wieder zurück seid und das lebendig."
    Ein Schmerz zog ihr über den Rücken, der sie kurz aufkeuchen ließ.
    "Ich glaube ich habe zu lange herum gesessen."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 25, 2023 10:58 pm

    Als Tessa nun so aufkeuchte, zuckte er kurz als, ganz so als wolle er sie stützen. Sie hatte Rückenschmerzen. Augenblicklich fragte er sich, wie lang sie hier schon saß. Er versuchte sich aufzustützen und spürte dabei dass seine Unterarme furchtbar schmerzten. Besonders der linke. Luna hatte ihm dort den Knochen zerbissen. Zum Glück hatte nichts gerichtet werden müssen. Er schaffte es trotzdem irgendwie, sich zur Seite zu bewegen. „Leg dich zu mir.“ Zugegeben, es war sehr schwer mit ihm in diesem schmalen Bett zu liegen. Aber er wollte wenigstens einen Moment mit ihr kuscheln.
    „Wie geht es Luna? Hat sie was gesagt?“ Er hatte sie niedergeschlagen und er fragte sich an wie viel sie sich erinnern konnte. Er hatte einen Arm federleicht auf Tessas Bauch gelegt. Dieses Mal würde er da sein. Dieses Mal würde er es richtig machen! Er ließ die Hand auf Tessas Wange gleiten. „Dieses Mal… werde ich da sein. Für dich… für unsere Kinder.“ Ihm stiegen die Tränen in die Augen, als er an all die Tage dachte, die er sie alleine gelassen hatte. Er hatte nie eine Familie haben wollen. Genau deswegen. Und nun wollte er sie nichts als beschützen. „Du hast verdient, glücklich zu sein.“ WENN er wollte konnte er doch mit Worten umgehen. „Trotzdessen, dass du mit so einem Taugenichts, we mir verheiratet bist.“ Seine Lider wurden wieder schwerer. Er lächelte und hatte eben Tessas Vater zitiert. Er mochte sich nicht vorstellen, wie oft Tessa am Fenster gesessen und geweint hatte und alle Götter angefleht hatte, er möge gesund zurück kommen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 25, 2023 11:16 pm

    Wie lieb er war. Sie legte sich gern zu ihm und genoß es, auch, wenn es so eng war. Sie kuschelte sich vorsichtig an ihn, um ihm nicht weh zu tun.
    "Nein ... Luna hat nur gesagt, das niemand wusste, das sie dabei war, bis vor ein paar Tagen. Wie hat sie sich nur so lange versteckt halten können?"
    ja, das war ihr wirklich ein Rätsel.
    "Ihr geht es gut. Sie war nur Müde und hatte etwas Kopfweh."
    Sein Arm legte sich sacht über ihren Bauch.
    "Ich schätze, das du genau zum richtigen Zeitpunkt zurück gekommen bist mein Herz. Es wird nicht mehr lange dauern, ehe das Baby auf die Welt kommt."
    Sie wusste es noch von Luna. Sie hatte sich auch angekündigt. Drakons Hand an ihrer Wange fühlte sich so warm an. Sacht legte sie ihre auch an seine und lächelte.
    "Ich werde dich da nicht mehr raus gehen lassen,"
    flüsterte sie liebevoll. Er hatte eh nicht mehr gehen wollen und ja, sie hatte oft am Fenster gestanden, oder auf der Mauer und in die schwarzen Lande gesehen, hatte geweint, weil sie sich sorgte. Denn noch bereute sie nichts.
    "Du bist ein wunderbarer Ehemann und Vater. Ich könnte nicht glücklicher sein und ... du bist kein Taugenichts. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte. Ich BIN glücklich ... mit dir."
    Ja, das war sie. Sie liebte Drakon mehr als ihr eigenes Leben und ihre Kinder hatten den wohl wunderbarsten Vater der Welt, auch wenn er bei Luna wenig da gewesen war. Sie hatten eine wunderbare Verbindung, wie Tessa es noch nie zuvor bei irgendwem gesehen hatte. Sie merkte, das er müde war, dasseine Lider schwer wurden.
    "Schlaf ruhig. Ich bin bei dir und werde nach dir sehen,"
    lächelte sie und küsste ihn noch einmal. Sie wusste genau was das für Rückenschmerzen waren und sie wusste, das sich das Baby nun ankündigen würde. Das konnte zwar noch ein paar Tage dauern, aber sie wusste, es deutete die nahende Geburt an und Drakon wäre dieses Mal auch da.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 26, 2023 1:04 am

    Dass Luna Kopfweh hatte, konnte er sich vorstellen. Drakon war nicht besonders eingebildet, wusste aber, zu was er im Stande war und ehrlich gesagt, wollte er von sich selbst auch keine verplättet bekommen. Tessa tat ihm immer wieder gut. Sie sprach von dem Baby und wie glücklich sie mit ihm war. Drakon lächelte noch etwas mehr und zog sie schließlich dichter an sich heran. Dann sah er sie wieder an, als er sein Auge wieder öffnete. Sie wollte auf ihn Achten und er sah ihr tief in die Augen. „Ich würde alles für dich tun, mein Herz.“ Und wenn ich die Welt in Schutt und Asche legen müsste… Ich würde es tun, nur damit du bei mir bleibst… Er küsste ihre Stirn und schloss das gesunde Auge wieder. Er war so unendlich müde.
    Drakon träumte von Elenoras Schändung und er träumte von Vael, den er einfach zurückgelassen hatte, da er gefürchtet hatte, er würde ihn und seine Familie niemals in Ruhe lassen. Vaelastrasz hatte ihm prophezeit, dass er irgendwann sein Feind sein würde, aber Drakon würde es nicht dazu kommen lassen. Drakon schwitzte ziemlich, weil auch die Schmerzmittel nachließen und gab ein leises Stöhnen von sich. Aber alles in Allem blieb er ruhig. Schließlich aber wachte er mit schreckgeweiteten Augen auf. Er setzte sich dabei rasch auf und hielt sich die Hand aufs Gesicht. Man konnte meinen er hielt sich das Auge. Er zitterte leicht, als er seine Hand betrachtete. Auch Liam war aufgewacht und betrachtete das Ganze. Nun… Drakon war kein kleines Kind und er wollte sicher nicht bevormundet werden. Liam betrachtete sein Bein und sah dann zu Aya zurück. Er betrachtete ihr silbernes Haar und einen Moment erschien wieder dieses Lächeln auf seinem Gesicht. Sie wirkte im Schlaf so unschuldig. Er hatte sich in sie verliebt, aber im selben Moment glaubte er, dass er sie nicht verdient hatte. Trotzdem würde er sie nie wieder los lassen.
    Du bist ein Narr, du wirst sie ebenso zerstören… Seine Augen weiteten sich. Wie lange hatte er diese Stimme nicht mehr gehört. Du verdienst sie nicht. Du weißt, dass du nichts hiervon verdienst… Liam schwieg und ließ seine Gedanken über sich ergehen. Du kannst es leugnen, aber es ändert nichts an der Wahrheit. Liam legte sich wieder hin und schloss die Augen.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 26, 2023 1:15 am

    Tessa wachte über Drakon, als sei sie sein Schutzgeist. Sie würde eben so alles für ihn tun. Als sie sich kennen lernten, glaubte sie nicht im geringsten daran, das sie einst seine Frau werden würde, doch bei ihrer Reise, war sie von ihm so oft beschützt worden, hatte ihn gepflegt und verliebte sich mehr und mehr in ihn. Er hatte es immer wieder abgeschmettert, hatte ihr immer wieder klar gemacht, das für ihn keine Familie in Frage käme, doch dann ... Sie konnte ohne ihn ja gar nicht mehr, oder anders ausgedrückt, es würde ihr das Herz brechen, würde ihm etwas zustoßen. dann würde auch sie nicht mehr leben wollen. Zärtlich strich sie ihm über die Wange, als er eingeschlafen war. Sie konnte nicht ewig hier liegen, dafür war das Bett zu schmal. nach einer Weile stand sie auf. Sie setzte sich wieder in den Stuhl, lehnte sich zurück und schlief erneut ein. Als Drakon ind er Nacht leise aufstöhnte, war Tessa sofort wach. Drakon schwitzte und schien etwas unruhig zu sein. Mit Schreck geweiteten Augen schoß er plötzlich in eine sitzende Position und schien sich die Hand auf das verbundene Auge. Wieder merkte Tessa das ziehen im Rücken. Kurz verzog sie das Gesicht, beugte sich dann zu ihrem Drakon vor und strich ihm über die Hand.
    "Schlecht geträumt? Hast du Schmerzen, brauchst du etwas?"
    Wieder sorgte sie sich um ihn, obwohl er doch hier bestens aufgehoben war.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 26, 2023 1:44 am

    Es war ja wohl auch verständlich, dass sie sich sorgte und Drakon hatte ihr mal versprochen, nichts vor ihr zu verheimlichen. Auch nicht, wenn es ihm schlecht ging. Er sah zu ihr rüber. Er musste sich erst mal sammeln und antwortete auf ihre Frage: „Schmerzmittel.“ Sie kannte ihren Mann viel zu gut, als dass er ihr was vormachen konnte. Und sie wusste auch, dass er eigentlich nicht einfach so nach Schmerzmitteln verlangen würde. Er hasste es, wenn er benebelt war. Also entweder hatte er wirklich schlimme Schmerzen oder er wollte von etwas Schlimmeren ablenken.
    Ja… er hatte schlecht geträumt. SO schlecht, dass er eigentlich ungern wieder einschlafen wollte. Er massierte sich die Schläfen und versuchte sich in den Griff zu bekommen. Dann sah er wieder zu Tessa und sagte leicht lächelnd: „Mach dir keine Sorgen. Bald geht es mir sicher wieder gut.“

    Liam lag ebenfalls immer noch wach und bekam das alles mit. Er fragte sich kurz, ob Drakon wirklich einfach Schmerzen hatte, oder ob es Gewissensbisse waren. ER jedenfalls empfand keine Gewissenbisse. Er hatte Mitleid mit dem Drachen und auch mit Elenora gehabt, aber… er empfand keine Reue, sie zurückgelassen zu haben. Er drehte sich auf die Seite und betrachtete Drakon und Tessa, was sie trieben. Er fand es schön, wie sich Dakons Frau um ihn kümmerte und wünschte sich, dass es bei ihm und Aya auch so wäre. Sie hatte ihn einmal zurückgelassen, um ihn zu schützen. Würde sie das wieder tun? Er konnte die Frage nicht beantworten. Natürlich wird sie das. Sie wird es herausfinden und dann wird sie dich verlassen. So, wie du es verdient hast. Liam drehte sich zurück zu Aya. Sie sah wirklich aus, wie ein Engel. Seine dunkelgrauen Augen verschwanden hinter seinen Haaren, als er den Blick nun senkte. Er ballte beide Fäuste und entspannte sie wieder. Dann versuchte er sich darauf zu konzentrieren, dass diese Stimme in seinem Kopf schwieg. Und das tat sie auch.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 26, 2023 1:53 am

    Schmerzmittel? Tessa sah ihren Mann ungläubig an. Er hasste es zu tiefst und nahm nicht mal Narkosen in kauf, wenn es nicht zwingend erforderlich war und nun wollte er Schmerzmittel? Sie stand denn noch etwas umständlich auf und ging zur Tür, wo sie einen Sanitäter um selbige bat. Sie kam zurück zu Drakon. Vielleicht hatte er wirklich starke Schmerzen, aber dann würde er kaum lächeln.
    "Ja ... bald wirst du wieder zuhause schlafen können. Der Sanitäter besorgt gerade deine Schmerzmittel."
    Sie war unsicher, ob sie ihm das einfach so glauben sollte, aber er hatte auch wirklich wieder ordentlich eingesteckt. Mal zu schweigen davon, wurde er auch nicht jünger.
    "Sicher ... das es Schmerzen sind, oder willst du mich nur nicht in Sorge versetzen?"

    Wüsste Aya, welchen Kampf Liam gerade aus focht, würde sie kaum so friedlich schlafen, sondern würde bei ihm sitzen und versuchen ihn zu beruhigen. Eigentlich wusste sie nur über ihn, was sie in den Jahren hier mit ihm erlebt und gemacht hatte, was andere des Wächterbundes über ihn sagten, aber viel war das nicht. Wenn es um seine Vergangenheit ging, war er mehr als nur schweigsam. Sie wäre sicher die Letzte, die ihn zwingen würde, etwas zu erzählen, was er nicht wollte.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 27, 2023 1:31 am

    Drakon wartete, bis Tessa zurück war und musste dann noch einmal lächeln. „Sorgst du dich denn nicht schon genug?“ Er sah sie an. „Ich habe schlecht geträumt. Und ich habe Schmerzen.“ Er legte wieder die Hand auf ihre Wange. Dass er das auch noch zugab. „Ich werde wieder in Ordnung kommen.“ Er war sich da auch ziemlich sicher drüber. Er würde nicht hier im Lazarett mit ihr besprechen, was in der Vergangenheit vorgefallen war. Aber er würde es ihr erzählen. Nach der Entbindung.
    Am nächsten Morgen wachten Liam und Aya wieder auf. Liam setzte sich auf und betrachtete erneut sein Bein, welches er prüfte, wie schmerzhaft es war, es zu bewegen. Einer der Sanitäter kam angelaufen und brachte Frühstück ans Bett. Liam dankte ihm knapp und sagte dann: „Wann dürfen wir gehen?“
    „Sobald ihr gehen könnt.“, feixte der Sani und deutete auf das verwundete Bein. Liam sah ihn finster an. „Wirklich witzig. Können wir keine Krücke haben?“
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    Beitrag  Aya Sa Mai 27, 2023 11:27 pm

    Das er schlecht geträumt hatte, hatte Tessa ja gemerkt. Das er Schmerzen hatte geahnt, aber da war sicher noch mehr. Tessa kannte ihren Liebsten gut genug um zu wissen, das er hier nicht darüber reden würde, was ihn bedrückte. Zu viele Ohren, auch wenn man sie nicht sah. Es konnte immer jemand zufällig vorbei gehen oder sich verstecken um zu lauschen, was sie hier niemandem unterstellen würde.
    "Bald kannst du nach Hause, hoffe ich. Das Baby ... es wird jetzt bald auf die Welt wollen. Es kündigt sich bereits an,"
    erklärte sie liebevoll lächelnd, verzog dann aber einmal kurz das Gesicht, weil es wieder durch den Rücken zog. Bei Luna hatte sie geglaubt, sie habe sich die Nieren verkühlt, doch nun wusste sie ja, woher das kam. Vielleicht noch ein paar Tage, dann wäre es soweit.

    Aya sah zu Liam herüber. Ihr Bein war auch gut verbunden wordeen, Die Schattenwölfe und der Drache hatten ganz schön zugelangt. Wenigstens hatten sie hier Ruhe, um sich aus zu kurieren.
    "Was ist? Du wirkst ... ernster als sonst. Nimm dir die zeit, die dein bein braucht um zu heilen. Schlimmer wäre es, wenn es nicht richtig auskuriert ist und du es vielleicht verlierst."
    Es würde Aya nicht stören, denn sie würde ihn auch dann immer noch bedingungslos lieben, nur wäre es dann für ihn wohl ähnlich wie bei Lanara.
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    Beitrag  Drakon So Mai 28, 2023 12:01 am

    Liam sah zu Aya, als sie im sagte, er würde ernster wirken. Liam aber zuckte die Schultern. „Ich bin wie immer.“ War er auch. Er war doch immer recht ernst. Auch wenn er anders konnte. Dann sah er auf sein Bein zurück und meinte: „Ich habe Luna was versprochen.“ Er hatte ihr versprochen, den Pudding zu machen. Dann sah er zu Drakon. Der schien noch zu schlafen und nicht aufwachen zu wollen. Sie alle hatten heftig eingesteckt. Aya durch die Schergen des Drachen und die Wölfe. Er nur durch die Wölfe und Drakon vor allem durch seine eigne Tochter. Liam erinnerte sich eher bruchstückhaft an den Vorfall und nur wenn er sich genau konzentrierte ergab das alles ein bisschen mehr Sinn. Er schüttelte leicht den Kopf. „Aya, wir müssen mit ihm und Luna reden.“

    Lanara und Ragnar passten unterdessen auf Luna auf, wobei sich Ragnar nun erhob und sagte: „Ich will nach ihnen sehen.“ Lanara lächelte. „Du willst einen vollständigen Bericht. Lass sie doch erst einmal genesen.“ Ragnar musterte seine Frau. „Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl bei alledem.“ Er musterte Luna, die stumm wie ein Fisch beim Frühstück saß. Er würde sie jetzt nicht unter Druck setzen. Noch nicht.
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    Beitrag  Aya So Mai 28, 2023 12:12 am

    "Ja, du hast ihr den Pudding versprochen. Sie weiß aber auch, das dein Bein verletzt ist. Lanara wird es ihr sicher gesagt haben. Luna wird sich noch gedulden können."
    War ja nicht so, das sie selbst nicht auch wieder aufstehen wollte, und sei es nur, um einen Weg zu finden, das alles auf zu halten. könnten sie das? Konnten sie diese Katastrophe verhindern, oder würden sie sie bei dem Versuch sie zu verhindern auslösen?
    "Weißt du ... vielleicht sind sie ja so lieb und bringen uns Krücken. Allerdings fürchte ich, wir werden hier erst mal fest sitzen."
    Sie saß im Bett und schaute auf sein Bein.
    "Gedulde dich noch ein zwei tage. Ich möchte auch hier raus. Vielleicht geht es morgen besser."

    Luna frühstückte. Sie hatte großen Hunger und beim essen redete sie nicht, weil sie ohnehin den Mund voll hatte. Sie wusste durchaus, was ein vollständiger Bericht zu bedeuten hatte. Durfte sie ihren Großvater an lügen? Vermutlich würde die Geschichte als Kindliche Fantasie abgetan, hervorgerufen durch Dehydrierung und Hitze. Als Ragnar gegangen war, sah Luna nun ihre Großmutter an.
    "Papa wusste nicht, das ich mit gegangen bin. ich hab mich im Karren versteckt. Als er gemerkt hat, das ich da war, waren wir aber schon ganz weit weg und auf dem Rückweg hat er mich vor den Phantomen beschützt. Papa ist der mutigste Mann auf der ganzen Welt und der liebste."

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    Beitrag  Drakon So Mai 28, 2023 12:33 am

    Liam nahm Ayas Worte zur Kenntnis, aber es war ohnehin egal, was sie sagte. Er würde tun, was er für richtig hielt. Im Moment war das aber tatsächlich auch die Bettruhe. Er sah sie an und schließlich sagte er: „Wenn Kommandant Dracaris hier auftaucht, wird er wissen wollen, was genau passiert ist. Unsere Berichte sollten sich decken.“ Er legte sich wieder hin und legte die Hand über die Augen und auf die Stirn.

    Ragnar betrat tatsächlich auch gerade wieder die Station. Er sah zuerst zu seinem Sohn und zu Tessa. Er winkte einen Sanitäter heran, teilte ihm irgendwas mit, ehe er zum Bett ging. Drakon schlief und er konnte seine Schwiegertochter nicht einfach dort sitzen lassen. Sie würde sich nur viel zu sehr verausgaben. Er hingegen lief nun weiter zu Aya und Liam.
    „Tessa.“, sagte einer der Mediziner und kam zu ihr, wobei er sie leicht an der der Schulter berührte. „Wir werden dir Bescheid sagen, wenn er wieder aufwacht. Du darfst dich jetzt nicht so verausgaben.“
    Ragnar stand neben Ayas und Liams Bett. „Also. Phantome und Schattenwölfe. Die haben euch so zugerichtet?“ Liam nickte. Es war nicht ganz gelogen. Er verschwieg nur den Rest. Er sagte: „Wir werden einen vollständigen Bericht schreiben, wenn ihr uns die nötigen Utensilien dazu heranschafft, Kommandant.“ Ragnar schüttelte leicht den Kopf. „Ich möchte es hören. Jetzt.“ Liam schwieg einen Moment länger und musterte den Kommandanten. Wie viel durften sie sagen? Was sollten sie verschweigen? Sollten sie überhaupt etwas verschweigen?

    Lanara saß unterdessen mit Luna noch am Tisch. Dieser Kerl. Immer ging er nur seinen Pflichten nach. Sie war stolz auf ihren Mann, aber manchmal brachte er sie wirklich auf die Palme! Er hätte ruhig noch warten können, bis auch Luna mit dem Essen fertig wäre. Dann sprach Luna über den Ausflug, den sie gemacht hatte und Lanara zog sie zu sich. „Das ist er.“ Sie legte ihre Wange auf Lunas Scheitel und hielt sie an sich gedrückt. „Du bist bestimmt schon von ihm ausgeschimpft worden, aber was du da getan hast, Luna… Das ist wirklich schlimm.“ Ragnar hatte alles versucht, diesen Fehltritt von Luna irgendwie zu rechtfertigen, aber die Regeln in der Festung waren eindeutig. Sie streichelte die Kleine. „Du darfst das nie wieder machen. Versprich es mir.“
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    Beitrag  Aya So Mai 28, 2023 12:52 am

    Ja, ihre Aussagen sollten sich decken. Wer wusste schon, was Luna so erzählen würde. Für ein Kind war das ein riesiges Abenteuer und Kinder sprachen gern über solche Dinge. Ragnar kam, kurz nachdem Liam es angemerkt hatte. Keine Zeit irgendwas ab zu sprechen. Was sie ihm sagen konnten wusste Aya auch nicht. Wäre es besser alle vor zu warnen? Sollten sie es lieber verschweigen? Aya war da eben so ratlos, wie Liam. Warum konnte Drakon jetzt nicht einfach aufwachen und das ganze übernehmen? Aussagen müssten sie eh.
    "Kommandant ... können wir dieses Gespräch vielleicht unter uns besprechen? Es gibt Dinge, die hier nicht erwähnt werden sollten."
    Sie wussten doch noch gar nicht, wie sie sich überhaupt auf diese Katastrophe vorbereiten sollten.

    Tessa war wieder eingenickt. Ja, ihr tat alles weh und sie wollte eigentlich hier nicht weg, aber sie musste sich auch um Luna kümmern. Das Mädchen war sicher noch bei Lanara.
    "Wie kann ich mich verausgaben, wenn ich nur hier bei ihm sitze?"
    wollte sie ein wenig trotzig wissen, stand dann aber auf und ging erst mal dem Ruf der Natur nach.

    Es war schön, wenn ihre Großmutter mit ihr kuschelte. Luna liebte ihre Großeltern und sie wollte sie auf keinen Fall verlieren , oder enttäuschen.
    "Nein Oma. Ganz bestimmt nicht. ich werde die Regeln von jetzt an immer befolgen und werde ganz bestimmt nie wieder so etwas dummes tun."
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    Beitrag  Drakon So Mai 28, 2023 1:12 am

    Ragna musterte Aya mit scharfem Blick. Er ging an ihr Bett und beugte sich am Fußende leicht nach vorne zu ihr. „So? Du hast mich neugierig gemacht. Offenbar verschweigt ihr also mal wieder etwas. Ihr solltet wissen, dass ich nicht immer den Kopf für euch hinhalten kann. Ich verlange Antworten. Jetzt. Ich glaube euch keine Sekunde, dass Schattenwölfe und Phantom euch SO zugerichtet haben.“ Er deutete in Richtung Drakon. „Dass sie IHN so zugerichtet haben. Wieso hat er Bisswunden von einem Menschlichen Gebiss? WAS ist passiert? Und wenn ihr mir jetzt wieder irgendeine Ausrede auftischt, landet ihr schneller im Kerker, als ihr für möglich halten würdet.“
    „Wir erinnern uns nicht!“, sagte Liam nun. Er hatte sich wieder aufgerichtet. Ragnar sah überrascht zu ihm. „Wie bitte?“ Liam funkelte ihn an. „Wir erinnern uns nicht. Alles was wir wissen ist, dass wir vor etwa 7 Tagen einen Blackout hatten und uns zurück zur Festung durch schlagen mussten. Aya war verletzt. Wir wissen aber nicht wieso.“
    Selbst Aya, die ja dabei gewesen war, glaubte Liam einen kurzen Moment. Wieso konnte der Kerl SO unglaublich gut lügen? „Ich verstehe eure Lage, Kommandant, aber wir können euch nichts sagen, von dem wir nichts wissen. Wenn Drakon wieder zu sich kommt, kann er vielleicht mehr sagen, aber WIR erinnern uns an gar nichts.“
    Ragnar musterte Liam. Er wollte eine Lüge finden, fand sie aber nicht. Er grübelte einen Moment und schließlich sagte er: „Wir werden sehen.“ Er ging zurück zu Drakons Bett. Wieso wachte er nicht auf? Er rüttelte ihn leicht und Drakon schien es nicht zu bemerken. „Kommandant! Er ist schwer verletzt! Würdet ihr das bitte unterlassen?“, fragte eine Krankenschwester. Sie hielt seinem schneidenden Blick stand und schließlich gab er klein bei. „Wieso wacht er nicht auf? Er war doch schon wach!“, wollte Ragnar nun wissen und die Schwester ging vorsichtig, an Drakons Bett und prüfte, wie es ihm ging. „Er braucht vermutlich einfach nur Ruhe und Zeit. Seine Verletzungen waren tief und gefährlich. Sein Körper muss erst wieder Kraft schöpfen.
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    Beitrag  Aya So Mai 28, 2023 1:20 am

    Tja, was sollte sie dazu noch sagen? Sie sah zu Liam. Verdammt er konnte Lügen, ohne das es jemand merkte. Wieso? das saß erst mal Ragnar schien ihm zu glauben, aber irgendwie schien er noch immer misstrauisch zu sein. Er versuchte sogar Drakon zu wecken, nur da funkte ihm die Krankenschwester gehörig dazwischen. Aya sah noch einmal kurz zu Liam. Sie hatten einen Blackout? Nun die Sache von Luna würde sie ihm GANZ bestimmt nicht sagen, aber sie war der Meinung, das er wissen sollte, das es so aussah, als würde es bald zu einer Katastrophe kommen.

    Tessa wollte eigentlich nicht von Drakons Seite weichen, aber wenn Ragnar sie fort schickte, blieb ihr wohl kaum was anderes übrig. So kam sie nun zu Lanara und Luna, die noch beim Frühstück saßen.
    "Hallo ihr zwei,2
    begrüßte sie Beide und umarmte erst Lanara und dann Luna, die sie auch erst einmal nicht los ließ.
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    Beitrag  Drakon So Mai 28, 2023 6:53 am

    Ragnar war echt angefressen. Insbesondere, da er trotz dessen, dass er keine Lüge gefunden hatte, nicht glaubte, dass die drei einen Gedächtnisverlust hatten. Er ging trotzdem zurück zu Lanara und Luna. Lanara hatte Tessa umarmt und freute sich, dass sie ihr Kind nun wieder bei sich hatte. Sie hatte sich schrecklich gesorgt und auch Lanara hatte sich sehr gesorgt. Als Ragnar zurückkam, lächelte sie ihm entgegen, sah aber deutlich, dass ihm irgendwas nicht passte. Oh je. „Ist alles in Ordnung, Schatz?“ Ragnar schüttelte nur leicht den Kopf und setzte sich zu Tessa, die ja immer noch Luna hielt. Er tippte kurz mit den Fingern auf den Tisch und sagte dann: „Also schön. Ich war geduldig genug. Luna. Ich möchte, dass du mir genau beschreibst, was auf deiner Reise passiert ist.“ Lanara musterte ihren Ehemann. Ein bisschen unzufrieden war sie schon, aber sagte nichts.
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    Beitrag  Aya So Mai 28, 2023 9:17 am

    Tessa war froh, ihr Kind wieder da zu haben. Ihre Schwiegermutter war für sie da gewesen, als Drakon und Luna weg waren. Keine der Beiden hatte geglaubt, das Luna einfach weg laufen würde. Jetzt war sie zurück und das Baby würde nun auch bald da sein. Die Familie war erst einmal wieder vereint. Ragnar kam zurück und auch Tessa sah ihm an, das er ziemlich sauer war. Er wollte von Luna wissen, was auf der Reise passiert war. Durfte Luna überhaupt alles erzählen? Nun Tessa dachte sich nicht viel dabei und fragte Luna:
    "Würdest du deinem Opa bitte erzählen, was geschehen ist?"
    Sie wusste, wenn Drakon ihr verboten hatte etwas zu sagen, würde Luna nicht auspacken, egal was man ihr an tat, denn Luna vergötterte ihren Vater.
    Das Mädchen nickte und begann zu erzählen, wie sie in den Wagen geschlichen war, wie sie die Reise erlebt hatte, wie der Karren von einem Phantom zerstört worden war und ihr Papa sie gerettet hatte. Sie erzählte, wie sie weiter reisten und sie sich fürchtete, das es ihre Schuld wäre, wenn ihr Papa nun sterben musste. Einen Moment schwieg sie, holte Luft und erzählte dann von der Rückreise. Sie ließ die Geschichte in der Vergangenheit aus. Niemand würde das glauben, aber sie erzählte von dem Angriff der Schattenwölfe und das sie ab da, wo alle glaubten, sie müssten sterben, nicht mehr wusste, was geschehen ist.
    "Als nächstes bin ich bei dir auf dem Pferd wach geworden und hatte Kopfweh,"
    endet sie dann. Papa hätte bestimmt nicht gewollt, das sie die Geschichte von Elenora und dem Drachen erzählen würde.

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