Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 5 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Drakon So Aug 14, 2022 8:31 pm

    Drakon hatte seine Entscheidung schon getroffen. Schließlich war er kein Mann, der nur halbe Sachen machte. Die ganze Situation, Luna, der Brief, seine verlorene Erinnerung an dieses Versprechen… Wieso hätte er das in erster Linie tun sollen? Er musste das ganze irgendwie aufklären. Er musste herausfinden, wer dieser geheimnisvolle Freund sein sollte. Das alles war absurd.
    „Ja. Ich kann sie aufwachsen sehen.“ Es klang aber nicht ganz so begeistert, wie es vielleicht hätte klingen sollen, oder? Drakon senkte den Blick. Natürlich viel es ihm schwer seinen einstigen Lebenstraum aufzugeben. Es fiel ihm aber auch schwer sein Versprechen zu brechen. Das Versprechen, an das er sich nicht zu erinnern vermochte. Er nahm Tessas Hände und küsste sie beide. „Ich liebe dich auch.“, sagte er leise. „Ich weiß nicht, was ich stattdessen machen soll. Ich… kann nicht viel anderes. Und… Darius wird kochen. Aber, welche Wahl habe ich denn?“
    Er drehte sich zum Essen und setzte sich auf einen niedrigeren Stein an der Mauer. Er hatte zwar Hunger, aber ihm war trotzdem nicht zum Essen zumute. Er hatte zugelassen, dass Luna gestürzt war. Selbst wenn er nun hier war, um sie aufwachsen zu sehen, so wusste er doch trotzdem nichts über Kindererziehung. Er war einfach eingeschlafen! Er seufzte abermals und ließ den Löffel sinken. Einen Moment sah er noch auf den Boden, dann aber ballte er die Faust so sehr, dass die Knöchel weiß hervortraten. War doch auch egal. Er straffte die herabhängenden Schultern und spachtelte das Essen rein. Was wollte Darius schon machen? War ja nicht so, dass Drakon nun den Bund verlassen wollte. Er wollte ja nur versetzt werden. Schon wieder.

    Tessa und Drakon verbrachten also den Abend beisammen und am nächsten Morgen wollte Drakon gleich zu Darius gehen, doch der gute Lord Kommandant kam ihm leider zuvor. Er klopfte höflich an der Tür und Drakon öffnete, da er eh eben gerade losgewollt hatte. Tessa war gerade im Zimmer, wohingegen Luna noch im Bettchen lag.
    „Lordkommandant!“, rief Drakon überrascht aus.
    „Guten Morgen! Ich wollte mal sehen, wie es dir und deiner Tochter geht. Außerdem möchte ich wissen, ab wann du deine Wache wieder aufnehmen kannst.“ Drakon sah ihn erst sprachlos an, dann senkte er den Blick. „Ab sofort.“ Darius lächelte und meinte: „Ach? Na das ist erfreulich. Ich weiß, dass Luna übermorgen Geburtstag hat, also habe ich mir gedacht, dass du erst danach wieder hinaus gehen sollt. Wie klingt das?“
    Drakon stand steif vor Darius, ganz so, wie er es immer tat, wenn er einen Vorgesetzten vor sich hatte. Er sah geradeaus und schließlich erklärte er: „Klingt wunderbar, aber ich werde nicht mehr in die schwarzen Lande gehen können.“
    Eben wollte Darius nun zufrieden nicken, als ihm dann doch alles aus dem Gesicht fiel. „Bitte was?“; fragte er. Und Drakon schloss kurz die Augen, ehe er weniger militärisch von sich gab: „Ich kann nicht mehr hinaus.“
    „Ach? Und wieso nicht?“
    „Ich… habe es versprochen.“
    „Und wem?“
    „Nun sah Drakon zur Seite und sagte kleinlaut: „Das… habe ich vergessen.“
    Darius schwieg ihn vollkommen verdutzt an. „Du hast es vergessen.“ Drakon nickte. „Soll das ein Scherz sein?“ Drakon sah ihn an. „Das… ich würde keine Scherze darüber machen.“ Nun wurde Darius ernster und ein Anflug von Zorn bahnte sich an. Er sah ihn warnend an. „Drakon. Was zum Teufel soll das?“ Wie sollte Drakon das erklären? Er wollte auf keinen Fall den Brief erwähnen.
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    Beitrag  Aya So Aug 14, 2022 9:40 pm

    Tessa wusste ja, wie entschlossen ihr Mann war. Sie wusste auch, wie schwer ihm dieser Schritt fiel und erst recht wusste sie, wie schwer es ihm fallen würde, das dem Lordkommandanten zu erklären. Denn noch. Sie würde ihm bei stehen, wie sie es immer tat. Das alles war fiel für ihn, für sie und auch für Luna, aber wenigstens wäre er nun da und würde erleben, wie Luna auf wuchs, auch wenn er keine Ahnung hatte. Schließlich waren alle Eltern beim ersten Kind ziemlich aufgeschmissen. War ja nicht so, als wäre man allwissend. Er würde das schon schaffen.

    Am nächsten Morgen war Tessa noch im Raum nebenan, als es klopfte. Sie hörte den Ausruf Drakons deutlich. Augenblicklich hob sie den Blick. Das würde nun wirklich hart werden. Drakon erklärte sich mehr oder weniger, während Tessa befürchtete, das der Lordkommandant gleich vor Wut überschäumen würde. Sie hatte versprochen ihm bei zu stehen, also würde sie das auch tun. Luna lag noch im Bett. sie schlief zwar nicht mehr, aber sie durfte nicht hinaus, nachdem sie am Tag zuvor gestürzt war. Tessa hatte beschlossen, das sie noch ein paar Tage Ruhe brauchen konnte. Jetzt jedenfalls, kam Tessa auch dazu.
    "Lordkommandant. Guten Morgen."
    Sie lächelte freundlich, ohne sich von seiner Wut beeindrucken zu lassen.
    "Bitte regen sie sich nicht so sehr auf. Drakon würde euch nicht belügen. Er hat ein Versprechen gegeben und muss es nun, so schwer es ihm auch fällt, halten. Leider weiß auch ich nicht wem er dieses Versprechen gegeben hat, nur wurde er vor kurzem eben daran erinnert und ... nun vielleicht hat er dieses Versprechen bei einer Feier gegeben, bei der er Alkohol getrunken hat. Das würde dann erklären, warum er sich nicht erinnern kann. Er hat schon so viel für euch da draußen getan ... er wird nicht jünger Lord Kommandant."
    Damit meinte sie nicht das Drakon alt wäre, sondern eher, das es auch für ihn immer beschwerlicher werden würde, allein aufgrund der ganzen Verletzungen, die er im Laufe der Jahre erlitten hatte. Schließlich machten sich einige Dinge erst spät bemerkbar.
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    Beitrag  Drakon So Aug 14, 2022 9:55 pm

    Der Lordkommandant sah streng aus, auch wenn er immer noch etwas sprachlos wirkte. Drakon hatte den Blick gesenkt und Tessa betrat nun den Raum und fing an, ihn zu verteidigen. Darius sah sie ungläubig an. „Eine Feier? Wann? Etwa als er halb tot im Bett lag? Als eure Tochter krank war? Ich höre hiervon das erste Mal und bis heute hast du keinen Ton davon verloren, dass du das dort draußen aufgeben willst, Drakon.“ Drakon hob den Blick. „Nein ich-“
    „Wie soll ich das hier verstehen? Du gibst ein Versprechen, aber weißt nicht an wen? Das ist lächerlich. Du trinkst nicht mal!“ Drakon wusste nicht, was er sagen sollte.
    „Nein, Drakon, das akzeptiere ich nicht.“
    „Ich werdet es akzeptieren müssen, ich habe eine Entscheidung getroffen.“
    „Du verweigerst den Gehorsam?“
    „Wenn ich muss… ja. Ich hatte gehofft, euch es anders zu erklären, aber-“
    „Anders? Wie, anders? Bei Gebäck und Tee? Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?“
    „Nein.“
    Darius kochte. Er sah zu Tessa und dann wieder zu Drakon. Er trat nun so dicht auf ihn zu, dass er unhöflich und unangenehm nah vor ihm stand. Die Augen des Kommandanten sprühten regelrecht Funken und er sagte nun mit zusammengebissenen Zähnen: „Ich konnte darüber hinwegsehen, dass du dich vergiftest, um hier bleiben zu können. Ich schätze deine Familie, Drakon Dracaris. Aber ich werde dich nicht von deinen Pflichten entbinden, nur weil dir gerade danach ist. Wer soll deine Arbeit fortführen?“ Drakon senkte den Blick. „Ich weiß es nicht.“ Darius sah zu Tessa. „Du etwa?“ Drakon sah auf. Nein! DAS würde er nicht wollen. Sie war noch nicht mal fertig. „Oder Dein Vater?“ Drakon sah zur Seite. Niemand konnte, was er konnte, da er der einzige War, der sich so auf die Schatten eingelassen hatte, sodass sie ihn nicht als Feind betrachteten. Drakon schloss die Augen und sah gequält aus. „Lord Kommandant… ich… habe keine Antwort darauf…“
    Darius sah ihn nun kalt an. „Dann hoffe ich für dich, dass du schnell Antworten findest. Und dann hoffe ich, dass du mir heute Abend eine bessere Erklärung lieferst, ehe ich dich in den Kerker werfe…“
    Drakon verstand Darius. SO hatte er es sich auch nicht vorgestellt…
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    Beitrag  Aya So Aug 14, 2022 10:09 pm

    "Was ich meinte, war das er das Versprechen schon vor Jahren gegeben haben könnte Lordkommandant. Glauben sie wirklich, er würde es aufgeben, wenn er nicht müsste? Bedenkt, das er seine Familie immer zurück gelassen hat, nur um da draußen zu sein. Drakon würde niemals ein Versprechen brechen. Auch wenn ihr nun noch so wütend seid ... Drakon hat mehr da draußen erfahren, als jemals ein anderer zu vor und ja ... wenn es keinen anderen Weg gibt, werde ich seine Arbeit übernehmen."
    Tessa war entschlossen, Drakon bis aufs Blut zu verteidigen und Notfalls für ihn ein zu springen, egal ob sie nun fertig war, oder eben nicht. Sacht schob sie sich vor Drakon. Natürlich war sie kleiner als er, aber eben so entschlossen.
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    Beitrag  Drakon So Aug 14, 2022 10:20 pm

    „Tessa…“, sagte Drakon nun und Darius musterte sie. „Ach? Würdest du das? Du bist mutig, das weiß ich. Aber ich wäre sehr dumm, wenn ich dich dort hinaus schicken würde.“ Das hatte mehrere Gründe, die er wohl nun aber für sich behalten wollte. Sein Zorn war jedoch erst mal abgekühlt. „Ich verlange eine Erklärung, Drakon. Heute Abend.“ Drakon nickte und sagte: „Jawohl Lord Kommandant!“
    Darius ging zur Tür und blieb noch mal stehen. „Ich habe deine Entschlossenheit schon immer bewundert und respektiert, Drakon. Du wolltest nie etwas anderes als dort hinaus. Du hättest alles dafür getan. Du HAST alles dafür getan. Hilf mir, zu verstehen, was sich geändert hat.“
    Drakon sah ihm nach, als er nun hinaus ging und dann sagte Drakon schließlich einfach nur: „DU wirst nicht dort hinaus gehen.“ Er klang ernst, wenn auch sanft. Aber auch unmissverständlich. Dann sah er Tessa an. „Nicht für mich.“
    Wenn es wirklich ihr Wunsch wäre, würde er nichts dagegen sagen können. Aber er würde nicht zulassen, dass sie an seiner Stelle ging und genau das verpassen würde, von dem sie sich so sehr wünschte, dass er es erleben konnte. Lunas Kindheit.
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    Beitrag  Aya So Aug 14, 2022 10:28 pm

    Nun wenigstens hatte sich der Lordkommandant ein wenig beruhigt. Das Drakon ihm denn noch eine Erklärung schuldete, blieb jedoch immer noch so stehen. Er war erst mal weg und Drakon ... nun er sah Tessa ernst an. Sie kannte diesen Blick. Natürlich würde er nie zu lassen, das sie da hinaus ginge. Sie hätte es getan ... für ihn, doch Beide ahnten noch nicht, das Tessa ohnehin in einiger zeit nicht mehr da raus hätte gehen können.
    "Wenn es dir geholfen hätte, wäre ich gegangen. Ich habe die ersten Sechs Jahre gesehen ... du hast sie fast gänzlich verpasst. Abgesehen davon, weißt du doch, das er mich da nicht raus schicken würde."
    Sie nahm nun seine Hände, legte eine davon an ihre Wange und schmiegte sich an sie.
    "Ich weiß, das du gehen willst, aber ein Versprechen zu brechen ... Wer weiß was noch schlimmeres geschehen könnte, wenn du gehst. Vielleicht weiß dieser Freund, mehr über unsere Zukunft, als wir es auch nur erahnen können. Ich denke, du solltest in wenigstens finden ... und dich bei ihm bedanken, auch in meinem Namen, das er Luna gerettet hat. Vielleicht wirst du dann auch erfahren, warum ihm dieses Versprechen so wichtig ist."
    Sie küsste die Fingerspitzen seiner anderen Hand und umarmte ihn liebevoll.
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    Beitrag  Drakon So Aug 14, 2022 10:39 pm

    Drakon schmiegte seine Hand gegen Tessas Wange, als sie dies sanft einforderte. Er drückte sie danach an sich. „Ich weiß.“, sagte er auf ihre Opferbereitschaft, dass sie ihn vertreten würde. Er schmuste mit ihrer Wange und suchte nach Worten, die er nicht fand. Wie sollte er diesen „Freund“ finden? Wie sollte er überhaupt einen Anhaltspunkt finden? Er liebte seine Mädchen. Von tiefstem Herzen. Sein Blick ging durch den Raum und dann blieb er an der Umhängetasche hängen, die er immer mit hinaus nahm. Was sollte er Darius denn anderes sagen, als das, was er eh schon gesagt hatte? Er wusste es nicht. Er sagte nun lediglich: „Du musst zum Training.“
    Er würde sich um Luna kümmern, sobald sie wach wäre. Er würde sie heute zumindest hier in der Wohnung halten und sich überlegen, was er sagen wollte. Wie sollte er sie denn aufwachsen sehen, wenn er heute Abend im Kerker landen würde? Würde Darius ihn wirklich einsperren? Er wusste es nicht. Nachdem Tessa gegangen war saß er nun am Tisch und grübelte in sich hinein. Er merkte nicht mal, dass Luna erwachte.
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    Beitrag  Aya So Aug 14, 2022 10:48 pm

    Nur widerwillig verließ Tessa ihre beiden Liebsten, aber sie musste auch irgendwann fertig werden. Schließlich war sie hier nicht aufgewachsen und hatte viel aufgeholt, seit sie hier war. Luna würde ihrem Vater keine Schwierigkeiten machen, da war sich Tessa sicher. Sie eilte nun davon, um nicht noch zu spät zu kommen.
    Luna erwachte aus einem Traum, in dem sie mit einem Drachen geflogen war. Natürlich war das nur ein Traum, aber er war wirklich unglaublich toll gewesen. langsam kroch sie aus ihrem Bett. Sie würde heute nicht nach draußen dürfen, aber das war ok. Immerhin hatte sie so Zeit mit ihrem Papa. Der saß nun am Tisch und schien wirklich besorgt. War etwas passiert? Hoffentlich nicht. Nein ... dann würde er anders da sitzen. Sie kam langsam auf ihn zu. Erschrecken wollte sie ihn nun nicht, auch wenn die Gelegenheit wirklich gut gewesen wäre.
    "Papa? Papa bist du traurig?"
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    Beitrag  Drakon So Aug 14, 2022 10:57 pm

    Drakon sah auf, als er Lunas Stimme vernahm. Sie fragte ihn, ob er traurig war und er drehte den Kopf zu ihr. Er lächelte matt. „Nein.“, antwortete er wahrheitsgemäß. Traurig war nicht das Wort, was seine Stimmung beschrieb. Er streckte die Hand nach ihr aus und ließ sie auf seinem Schoß platz nehmen. Er hielt sie fest und sagte: „Ich muss nur über etwas nachdenken.“ er stupste ihre Nasenspitze und meinte dann: „Du bist schön brav, auch wenn ich mal nicht da bin, ja? So wie immer?“ Er wusste nicht was Darius aus Zorn über ihn mit ihm machen würde. Würde er ihn irgendwo weit weg von der Festung hin versetzen? Würde er ihn einkerkern? Er würde ihn doch wohl nicht hinrichten! Drakon stieß die Luft aus. „Mach dir keine Sorgen, Mäuschen. Ich bekomme alles hin, wie du weißt!“ er grinste und kitzelte sie. „Wollen wir uns eine Höhle bauen? Ich besorg uns nachher Kekse vom Koch!“
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    Beitrag  Aya So Aug 14, 2022 11:04 pm

    Luna saß auf Papas Schoß und versprach ihm, immer brav zu sein. Sie verstand zwar nicht, warum, aber sie versprach es ih,. Er kitzelte sie und sie quiekte fröhlich auf.
    "Eine Höhle! Au ja!!!" rief sie und sprang von seinem Schoß. Sofort eilte sie in ihr Zimmerchen und holte alles, was sie finden konnte, was man zum bauen einer Höhle brauchen konnte. Später wollte sie auch mal in irgendwelche Höhlen gehen, nur um zu wissen, wie das so war. Sie wollte noch so viel mit ihren Eltern erleben, sofern es ihr möglich war. Nachdem sie also die Höhle aus Stühlen, Decken und allem, was sich sonst so finden ließ, gebaut hatten, sah Luna ihren Papa an.
    "Weißt du, ich freue mich, das du hier bleibst und nicht mehr da raus gehst. So kann ich fast jeden Tag ein Abenteuer mit dir erleben,"
    erklärte sie. Immerhin ... Sie hätte an dem Fieber sterben können, was ihr selbst nicht bewusst war. Dann hätte Drakon sie nicht mehr gesehen.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 12:33 am

    Sie verbrachten jedenfalls den ganzen Tag hier und am Abend, als auch Tessa fertig war, gingen sie zum Abendessen. Drakon war still und auch Liam und Aya fiel das natürlich auf. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte nun Ares, der sich zu ihnen setzte. Er hatte noch ein Paar Rekruten zusammengeschissen, zu denen Tessa heute nicht gehört hatte. „Der Anblick deiner Visage.“, brummte Drakon und Ares hob die Brauen, Liam sah ihn mit halb offenem Mund an und es wurde still um ihn herum. Drakon hatte mal wieder geredet, ohne nachzudenken. Er war aber halt mit anderen Sachen beschäftigt und konnte einfach gerade nicht ertragen, von Ares blöd angemacht zu werden. Dieser sah so verdutzt aus, dass es schon komisch war und dann fing er einfach herzlich an zu lachen. Er schlug Drakon auf die Schulter, sodass er leicht nach vorne gedrückt wurde. Und auch Drakon war über diese Reaktion überrascht. Ares schien das nicht krumm zu nehmen. Und zugegeben: „Schön“ war Ares nun wirklich nicht.
    Schließlich aber erhob sich der Lordkommandant und seine Kommandanten und verließ den Speisesaal. Drakon seufzte. „Also schön.“ Er stand ebenfalls auf und Liam folgte ihm mit seinem Blick. „Was ist los?“, fragte er Tessa leise.

    Beim Büro von Darius atmete Drakon einmal tief ein und wieder aus. Die beiden Schwarzgardisten vor der Tür musterten ihn und schienen sich zu fragen, was er ausgefressen haben könnte. Die Sekretärin musterte ihn argwöhnisch, sagte aber nichts. Schließlich klopfte Drakon und Darius bat ihn herein. Er stand am Fenster. Er sah zu den Schwarzen Landen, über denen schon groß der Mond stand, auch wenn es eigentlich noch nicht sooo Dunkel war.
    „Drakon Dracaris. Melde mich zur Vorladung, bezüglich meiner Versetzung.“, sagte er militärisch und legte sich die Hand auf die Brust, wobei er den Oberkörper leicht nach vorne neigte.
    „Drakon.“, sagte Darius nun. „Komm näher.“ Drakon war verwirrt. Er tat es. „Was siehst du?“ „Die schwarzen Lande, Lord Kommandant.“ „Richtig. Und? Hat sich seit damals, als du dem Spähtrupp beigetreten bist, irgendwas verändert?“
    „Nein, Lord Kommandant.“
    „Oh, aber ich glaube doch.“ Drakon schwieg. „Du bist hier, weil du mir eine Begründung für deine Versetzung geben wolltest. Ich höre.“
    Drakons Kiefer spannte sich. „Ich kann euch nur das sagen, was ich bereits sagte. Ich gab ein Versprechen.“ „An wen?“ „Das weiß ich nicht.“ „Weißt du Drakon, ich kann einfach nicht verstehen, was mit dir passiert ist. Du warst krank, dein kleines Mädchen war krank. Ist das vielleicht der Grund?“ Drakon schüttelte leicht den Kopf. Was ist es dann?“ Drakon senkte den Blick.
    „Was soll ich mit dir machen?“
    Auch im Raum standen zwei Wachen herum, die aber aussahen, als würde sie das alles hier nichts angehen. „Ich wünschte mir, ihr würdet mich versetzen, Lord Kommandant.“ Darius zuckte ein Lächeln übers Gesicht. „Und wohin?“ Drakon schüttelte den Kopf. „Vollkommen gleich.“ Darius musterte ihn eine Weile. „Das werde ich nicht tun.“ Drakon sah ihn kurz etwas überrascht an. „Du hast eine Aufgabe, die du zu erfüllen hast. Niemand außer dir kann das tun. Teufel noch eins, ich weiß ja nicht mal, wie es DIR gelingt! Nein, Drakon. Nicht mit dieser fadenscheinigen Begründung.“ Drakon senkte den Blick. „Ist das euer letztes Wort?“
    „Ja. Du wirst in zwei Tagen aufbrechen und deine Forschung fortsetzen.“
    „Das werde ich nicht tun.“
    Darius sah ihn nun intensiv und herausfordernd an. „Du verweigerst meinen Befehl?“ Drakon schloss resignierend, ja fast schmerzerfüllt die Augen. „Ja…“ Darius musterte ihn eine weile kalt, dann etwas bestürzt und dann entschlossen. „Nehmt ihn fest und sperrt ihn in den Kerker, bis ich entschieden habe, was mit ihm passieren wird.“
    Die Wachen im Raum nickten und Drakon ließ sich ohne Gegenwehr die Handschellen anlegen. Dann wurde er rausgebracht. Mit gesenktem Kopf, lief er ebenfalls ohne Gegenwehr zwischen den beiden Schwarzgardisten, denen das ganze ganz klar auch nicht ganz einerlei war.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 1:25 am

    Großen Hunger hatte heute Abend wohl keiner von ihnen. Luna war noch dabei sich zu erholen, aß aber ganz normal. Tessa stocherte ein wenig in ihrem Essen herum. Sie wusste genau, das Drakon keine andere Erklärung hatte und wusste auch nicht, wie sie ihm aus der Situation heraus helfen sollte. Vermutlich wäre er ein Einsiedler in den schwarzen Landen, wenn Luna was passiert wäre. Sie wusste einfach auch nicht, wie man diesen Freund ausfindig machen könnte und wie es nun weiter gehen würde. Als Drakon nun ging, blieb sie noch sitzen. Sie verabschiedete sich nicht, denn sie hoffte doch, das der Lordkommandant nach geben würde, was allerdings sehr unwahrscheinlich war. Das Liam und Aya nun wissen wollten, was geschehen war, war wohl klar. Tessa bedeutete den Beiden, mit ihr zu gehen. Es musste ja nicht jeder mit bekommen, was geschehen war. Luna lief schon vorweg und bekam so nicht mit, was ihre Mutter Liam und Aya erzählte.
    "Er muss zum Lordkommandanten und eine plausible Erklärung abgeben, warum er nicht mehr raus gehen wird, in die schwarzen Lande. Jemand hat ihm eine Nachricht zukommen lassen, das Luna sterben wird ... wenn er wieder hinaus geht. Dieser "Freund" hat ihm eine Medizin hinterlegt, die er Luna geben sollte, wenn sie krank wird. Als Gegenleistung sollte Drakon ein gegebenes versprechen erneuern und die schwarzen Lande meiden. Er kann sich nicht erinnern, wem er das versprochen hat. Ihr wisst, was das bedeutet. Der Lordkommandant wird ihn wieder hinaus schicken ... und Drakon wird den Befehl verweigern. Er wird in den Kerker geworfen. Den Brief und die Medizin hat er dem Lordkommandanten gegenüber nicht erwähnt. So wie es aussieht, wird er in den Kerker geworfen werden."
    Sie hätte heulen können, riss sich aber sehr zusammen. Das würde ihm nun auch nicht helfen. Einzig konnten nun vielleicht noch Drakons Eltern helfen, aber auch sie wussten nichts von diesem Brief.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 1:39 am

    Liam verstand so gar nichts mehr. „Was? Was für ein Brief? Von wem?“ Doch Tessa hatte keine Antworten. „Woher konnte dieser Freund das wissen?“ Auch ihm kam sofort der Verdacht, dass hier jemand Drakon reinlegen wollte. Aber zu welchem Zweck? Und wer? Er sagte: „Das klingt überhaupt nicht gut! So wie ich Drakon kennen, wird er noch freiwillig in den Kerker wandern!“ Auch er blieb sehr leise, aber man hörte die Aufregung in seiner Stimme.

    Drakon ließ sich nun also abführen, auch die Sekretärin war schockiert und sah Darius entsetzt an, der noch in der Tür stand, aber nun wortlos wieder hinein ging. Drakon lief mit den beiden von der schwarzen Garde durch die Festung und just, wie es der Zufall oder besser das Schicksal wollte, begegnete er zuerst Luna und direkt danach Tessa Aya und Liam. Er wendete leicht den Blick ab und blieb stehen, als Luna ebenfalls erschrocken stehen blieb. Die Wachen ließen ihn.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 1:58 am

    Tessa hatte keine Antworten auf Liams Fragen. Wenn sie es wüsste, dann wäre sie wohl auch schlauer. Auch ihre Freunde konnten ihr nun wohl kaum helfen. Luna war schon ein kleines Stück vor gelaufen. Sie sah die schwarzen Gardisten und ihren Vater mit Handschellen. Luna wäre vor lauter Schreck fast gefallen. Ihr Kleiner Mund stand offen, die Augen waren weit aufgerissen und sie schnappte kurz nach Luft. Sie rannte auf ihren Papa los und klammerte sich an ihn.
    "Nein!!! Papa!!! Lasst meinen Papa los!"
    rief sie. Auch Tessa war erschrocken stehen geblieben. Das es Drakon nun unangenehm war, das er in Handschellen vor ihnen abgeführt wurde, verstand sie durchaus. Als Luna so auf schrie und sich an Drakon klammerte, kam Tessa nun auch dazu und ergriff Luna.
    "Aber Papa hat doch immer alles gemacht, was er konnte und durfte! Das ist ungerecht!"
    jammerte Luna. Tessa löste die kleinen Hände Lunas von ihrem Vater ab und zog sie zu sich.
    "Mach es nicht noch schlimmer Luna,"
    bat sie das Kind, doch Luna machte ein Heiden Spektakel. Sie verstand nicht, warum ihr Vater nun in den Kerker gehen sollte.
    "Soll ich deine Eltern um Rat bitten?"
    fragte Tessa ihren Mann. Sie konnte es kaum ertragen, ihren Mann so zu sehen und Darius hätte sie gern einige Tackte zu seinem Verhalten gesagt, nur würde das kaum etwas bringen.
    Aya war eben so schockiert. Drakon, der in der Ausbildung zwar oft ärger gemacht hatte, indem er zu spät dran war oder ähnliches, der immer seiner Pflicht treu ergeben war und nie etwas anderes über eben die Pflicht gestellt hatte, sollte nun wegen Befehlsverweigerung in den Kerker gehen? Er hatte so viel für die Festung getan und Darius steckte ihn einfach in den Kerker. Sie sah Liam hilfesuchend, jedoch auch irgendwie entschlossen an.
    "Wir müssen was unternehmen."
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 2:16 am

    Drakon blieb tapfer stehen, als Luna nun angelaufen kam. Sie war außer sich und Drakon sagte leise: „Luna, das kommt wieder in Ordnung. Ich habe was falsch gemacht. Es wird aber alles wieder gut werden.“ Nur wie? Drakon glaubte nicht, dass Darius ihn nun für immer wegsperren wollte. Aber er verstand den Befehl von ihm sehr gut. Die beiden Wachen sahen jedenfalls beide woanders hin und ließen Drakon den kurzen Moment mit seiner Familie. Tessa fragte ihn, ob sie Ragnar und Lanara einschalten sollte und er schüttelte leicht den Kopf. „Was soll das bringen?“ Die beiden wussten doch noch viel weniger über alles Bescheid. Er sah sie an. „Bleib tapfer, meine Liebste. Der Lord Kommandant ist kein schlechter Mensch, er wird tun, was das Richtige ist.“
    Liam sah ebenfalls recht wütend aus. Er hatte nicht gedacht, dass Darius ihn direkt einlochen würde. Er war kurz vorm Platzen. „Und was ist das Richtige?!“, fragte er zornig und Drakon ignorierte ihn. Er sah nur Tessa an und beugte sich leicht nach vorne, um ihr einen Kuss zu geben. Er hob die Hände, die man ihm vor dem Bauch gefesselt hatte und strich ihr kurz über die Wangen. Dann kniete er sich vor Luna und sah sie aufmunternd an. Er schien sich so gar keine Sorgen zu machen. „Du wolltest doch brav sein, nicht?“ Er wischte ihr die dicken Tränen ab und lächelte. „Wenn jemand etwas falsch macht, muss er dafür bestraft werden, Luna. Egal, wie viel jemand geleistet hat, ein Fehler bleibt ein Fehler.“ Er küsste ihre Stirn. „Das trifft auf alles zu. Auch wenn ein Mensch immer gut ist und stets das Richtige tut, so bleibt eine böse Tat eine böse Tat. Verstehst du das?“ Er wollte damit nicht sagen, dass er was Böses getan hatte, es war nur eine Analogie und ein Grundsatz dem er folgte. „Vergiss das nie, aber ganz egal, aus welchem Grund man einen Fehler macht oder etwas tut, was anderen schadet, man muss immer dazu stehen. Man darf sich nicht drücken oder es mit Lügen schlimmer machen. Und am wichtigsten: Man darf es nicht bereuen.“
    Dass er ihr diese Lektion nun so beibringen musste, war zwar unschön, aber er empfand es als richtig. Dann erhob er sich nochmal und sah wieder zu Tessa. „Sorge dich nicht, Liebste. Es wird alles wieder gut und ich werde IMMER zu dir zurückkehren.
    Dann sah er zu Aya und lächelte auch sie an. "Unternehmt nichts, was ihr im nachhinein bereut. Das hier ist meine Last. Nicht eure."
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 2:29 am

    Natürlich verstand sie, das er seine Eltern da nicht einschalten wollte. Er hatte recht. Was sollte das bringen? Sie würden kaum der Freund gewesen sein, der Drakon diesen Brief geschickt hatte. Tessa erwiderte den Kuss. Sie würde ihren Mann niemals auf geben, ihn niemals im Stich lassen. Sie strich ihm zärtlich über die Wange, als er seine Lippen wieder gelöst hatte. Die Wachen waren wirklich anständig und sehr zuvorkommend ihnen gegenüber. Sie ließen ihnen den Moment und auch den, mit Luna. Das Kind sah nun seinen Vater an, der ihr erklärte, was es mit Fehlern auf sich hatte. Sie nickte auf seine Worte. Sowohl auf das Brav sein, als auch auf die Erklärung von Fehlern und ihren Folgen.
    "Aber ... du hast doch nichts böses getan, oder?"
    Sie versuchte sich die Tränen zu verkneifen, denn sie hatte nicht vor ihrem Papa alles noch viel schwerer zu machen.
    Aya sah Drakon ernst an. Klar ... Befehlsverweigerung war natürlich schon ein Problem, aber keines, welches nicht lösbar wäre.
    "Würden wir nie tun,"
    erklärte sie. Aya war vernünftig genug, nicht irgendwelchen Mist zu bauen, aber sie konnte Ungerechtigkeiten einfach nicht aus stehen. Hätte ihr bester Freund den Lordkommandanten denn anlügen sollen?
    Luna klammerte sich noch einmal an Drakon, ließ dann aber los und klammerte sich an ihre Mama. Tessa konnte nun auch nicht viel mehr tun, als den Wachen und Drakon nach zu sehen. Schließlich ging auch sie auf ein Knie runter, um ihre Tochter an zu sehen.
    "Hab keine Angst mein Schatz. Der Lordkommandant muss so handeln, um den Anderen zu zeigen, das er sich nicht auf der Nase herumtanzen lässt."
    Sie sah Aya und Liam an. Es viel ihr so schwer, einfach zu zu sehen, wie Drakon weg gebracht wurde.
    "Ich weiß nicht, wie wir diesen Freund ausfindig machen sollen,"
    erklärte sie und sah noch einmal den Wachen nach.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 3:16 am

    Liam sah dem ganzen zu. Er war angefressen und Drakon wurde nun auch abgeführt. Wobei das wohl kaum so genannt werden konnte. Eigentlich ging Drakon los und die beiden Wachen folgten IHM. Liam drehte sich zu Tessa. „Wie auch? Wir wissen doch überhaupt nichts!“ Er stimmte Drakon jedoch nicht zu. Ragnar war der Kommandant des Spähtrupps. ER könnte Drakon auch suspendieren. Ihn als untauglich einstufen oder sonst irgendwas. Sie mussten Drakon da doch rausholen! „Wir können nicht „nichts“ tun!“ Er sah den Flur entlang.

    Drakon saß später immer noch in seiner Zelle. Ragnar hatte natürlich Wind davon bekommen und er kam nun herein. Tessa hatte ihm alles erzählt und er hatte ihr versprochen, dass Drakon nicht im Kerker bleiben würde. Jetzt trat er ein und sagte zu den Wachen: „Lasst uns allein.“ Sie nickten und schrieben in ein Protokoll, dass Ragnar den Gefangenen besucht hat.
    „Bist du noch ganz bei Trost?“, fragte er rund heraus. „Kommandant.“, sagte Drakon nur und erhob sich. „Schwachsinn! Du hörst mir jetzt genau zu. Darius hat dich hier eingebuchtet, weil du seinen Befehl verweigert hast. Und warum hast du das getan? Weil du dich an ein ominöses Versprechen erinnert hast, von dem du nicht mehr zuordnen kannst, wem du es gabst?“ Drakon sah ihn mit zornigen Augen an. „So ist es, Vater.“ Ragnar kam näher und packte ihn am Schlafittchen. „Erspar mir dein so ist es!“
    „Lass mich los!“, kommentierte Drakon.
    „Denkst du nie an deine Familie?!“ Drakon packte Ragnars Hand und zwang ihn, ihn loszulassen, wobei er ihn leicht zurückdrückte. „Ich denke IMMER an meine Familie!“, antwortete Drakon.
    „Wohl kaum, dann wärst du nicht so ein Vollidiot!“ Drakon fletschte die Zähne. Ragnar sah ihn herausfordernd an. „Ich werde dir jetzt sagen, was du tun wirst: Du wirst morgen bei der Anhörung, die ich verlangt habe, jedem sagen, dass du deine Tochter aufwachsen sehen willst, dass du lange genug dort draußen warst und dass du dich nicht mehr in der Lage fühlst dort hinauszugehen.“
    „Das werde ich nicht tun!“, sagte er trotzig. „Nein?“, fragte Ragnar zurück. „Nein! Weil es nicht stimmt!“ Ragnar sah ihn noch einmal stumm an. „Ist mir scheißegal. Ich werde dabei sein und ich werde das Behaupten und falls das nicht zieht, muss ich deine offenkundige Geistige Umnachtung feststellen.“
    „Ich werde nicht Lügen.“ Ragnar packte ihn erneut. „Ist es eine Lüge? Willst du Luna nicht aufwachsen sehen, hm?“ Drakon schwieg. Doch wollte er schon, aber das war nicht der primäre Grund. Ragnar funkelte ihn an. „Ich habe dein Pflichtgefühl immer gern betrachtet, Drakon, aber du hast nicht nur eine Pflicht dem Wächterbund gegenüber. DU hast auch Tessa etwas versprochen: DU hast versprochen, sie zu lieben, sie zu ehren und sie glücklich zu machen. Wie glücklich ist sie wohl, wenn du im Kerker versauerst? Nein Drakon. Ich werde nicht zulassen, dass du alles wegwirfst, was du dir mühsam aufgebaut hast, nur weil du in deinem falschen Stolz Entscheidungen triffst, die alles gefährden!“ Drakon hatte keine Worte dafür und er konnte auch gar nichts entgegnen. Er spürte, wie seine Augen etwas nass wurden. Er war verwirrt und er fühlte sich verloren. Er hatte keine Antwort auf das, was vor ihm lag und sein Vater bot ihm einen Weg. Eine Hand die er nur ergreifen musste. Ragnar sah streng aus und schließlich ging er und ließ Drakon zurück, der sich auf seine Liege setzte und einfach leise weinte.
    Ragnar hatte Recht. Luna hatte Recht und auch Tessa. Er wollte hier nicht versauern. Er wollte nicht für etwas bestraft werden, was er nicht mal verstand, aber… Er wollte auch nicht Lügen. Schon gar nicht wollte er seinen Lord Kommandanten belügen.

    Am nächsten Tag begann die Anhörung schon mittags. Es waren alle Kommandanten oder deren Stellvertreter da. Drakon stand vor ihnen und Tessa, wie auch Freunde und andere Wächterkollegen und Freunde saßen dabei.
    „Die Anhörung findet auf Wunsch des Kommandanten Ragnar Dracaris statt.“, begann Darius. „Drakon Dracaris, aufgrund deiner Befehlsverweigerung habe ich dich persönlich inhaftiert. Du sollst jedoch eine Möglichkeit bekommen dich zu rechtfertigen.“ Drakon schwieg. „Erneut.“ Und Drakon schwieg weiter. Darius seufzte. „Aus welchem Grund verweigerst du es deine Mission fortzuführen.“ Drakon sagte fest: „Ich kann nicht zurück in die Schwarzen Lande gehen. Deshalb.“ Darius musterte ihn. „Und wieso nicht?“ Drakon biss die Zähne zusammen. „Weil… ich es versprochen habe.“ „Wem?“ Drakon schwieg einen Moment. „Das kann ich nicht sagen.“ Er konnte es ja wirklich nicht.
    „Du sagst, du hast ein Versprechen gegeben. Und was ist mit dem Wächterbund? Schworst du nicht auch uns einen Eid?“ Drakon sah den Lordkommandanten an. „Ja, das tat ich und ich werde diesen Schwur niemals brechen.“ Draius musterte ihn. Drakon wollte ja nicht vom Wächterbund entbunden werden. Nur vom Dienst in den schwarzen Landen.
    Ragnar erhob sich und Darius erteilte ihm das Wort. „Ich als Drakons Kommandant empfehle, ihn von seinem Dienst zu suspendieren und ihn mit anderen Aufgaben zu betrauen.“ Darius sah nun rüber und fragte erneut: „Weshalb.“
    „Offenkundig ist es Drakon nicht selbst so bewusst, aber es gibt noch einen Grund, wieso Drakon nicht mehr hinaus gehen kann.“ Er sah zu seinem Sohn, dieser senkte den Blick. „Seine Familie.“ Ragnar erläuterte was er meinte: „Drakon war Monat um Monat dort draußen. Immer weitere Strecken und weitläufigere Gebiete hat er für den Aufklärungstrupp untersucht, kartographiert und zugänglich gemacht. Seine Tochter und seine Frau haben ihn nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Als Kommandant, sehe ich es, wenn ein Untergebener nicht mehr für den Dienst geeignet ist.“ Drakon ballte die Fäuste. „Das… trifft auf Drakon nicht zu.“ Drakon sah nun etwas überrascht zu ihm und Ragnars Gesicht weichte etwas auf. „Aber als Vater sehe ich, wie ihn und seine Familie das belastet. Drakon ist einer meiner besten Leute und ich würde es nur ungern sehen, dass ich ihn von seiner Pflicht entbinden muss, aber unter den Gegebenen Umständen, kann ich keinen anderen Antrag stellen, als die sofortige Versetzung in den Innendienst.“
    Darius sah nun zu Drakon, der dastand und keinen Ton sagte. Er hatte den Blick gesenkt.
    „Ist das wahr?“ Drakon schloss die Augen. „Stimmt es, dass du deiner Familie näher sein möchtest und deshalb nicht mehr hinausgehen willst?“ Drakon schwieg weiter. Den ersten Teil dieser Frage hätte er bejahen können. Aber den Zweiten nicht. Darius musterte Drakon und Ragnar hielt den Atem an. Schließlich sagte Darius: „Ich werte dein Schweigen, als schweigende Zustimmung.“ Drakon ballte die Fäuste. „Du kannst gehen. Ich werde dem Versetzungsgesuch von Kommandant Dracaris zustimmen. Ich werde dich rufen lassen, sobald ich weiß, wohin ich dich versetzen werde. Drakon hielt den Blick weiterhin gesenkt. „Die Anhörung ist vorbei.“ Man nahm ihm die Handschellen ab, die eh nur symbolisch waren und Drakon ging wie betäubt hinaus.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 3:39 am

    Tessa hatte keine Wahl gehabt, als Ragnar alles zu erzählen. Sie war verzweifelt und konnte Luna nicht erklären, was ihr Vater falsch gemacht hatte, ausser eben den Befehl zu verweigern. Luna hatte versucht tapfer zu sein, aber sie hatte geweint, als sie Heim gingen und so konnte Tessa es nicht länger raus zögern, Ragnar alles zu berichten.
    Am nächsten Tag sollte eine Anhörung statt finden. Luna war beim Training, denn sie brauchte Ablenkung und Tessa war dankbar, das das Kind nicht mit zur Anhörung musste. So etwas würde sie sicher noch öfter erleben. Jetzt saß sie dort, artete darauf, das ihr Mann gebracht wurde und hoffte, er würde das Richtige tun. Sie wusste, das er nicht lügen würde, das er lieber schweigen, oder sich die Zunge abbeißen würde, als eine Lüge von sich zu geben, aber sie wusste auch, das Ragnar sie nicht im Stich lassen würde. Sie folgte dem ganzen Gerede und war schließlich unglaublich erleichtert, als Drakon endlich frei gegeben wurde und er zu ihr zurück durfte. Tessa wartete im Hof. Sie hatte sich bei ihren Schwiegereltern überschwänglich für die Hilfe bedankt und freute sich nun, das sie ihren Mann endlich wieder in die Arme schließen konnte. Das ihm das alles nicht wirklich passte, sah sie ihm durchaus an. Es war manchmal nicht leicht, wenn man seinen Prinzipien treu bleiben wollte, aber immerhin hatte Ragnar ihn nicht lügen lassen, sondern einfach selbst entschieden was zu tun war. Als Drakon nun heraus kam, eilte sie gleich zu ihm. Sie musste nichts sagen. Er wusste, das sie ihn verstand, das sie wusste, das er gern wieder hinaus gehen wollte, doch er hatte ein Versprechen gegeben und Drakon Dracaris würde niemals ein Versprechen brechen. Eher würde er sich die Zunge ab beißen. Tessa umarmte ihren Mann und im nächsten Moment kam auch Luna um die Ecke gerannt. Sie wurde direkt geschickt, als die Nachricht vom Freispruch gemeldet worden war.
    "PAPA!!!"
    rief sie und rannte auf ihn zu, das sich ihre Beine fast überschlugen.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 4:08 am

    Drakon umarmte Tessa, die draußen wartete. Er hatte noch gar nicht wirklich begriffen, dass er frei war UND dass er nie wieder hinaus gehen würde, bis man ihn von seinem Versprechen entbinden würde. Oder er es aus welchen Gründen auch immer brechen würde. Luna kam ebenfalls um die Ecke gefegt und stürzte sich auf ihn. Es war ja nun auch nicht so, als sei er ewig weg gewesen. Wie betäubt fing er sie mit ein in die Umarmung und so standen sie dort kurz einen Moment. Ragnar wurde von Lanara mit Liebesbekundungen und Danksagungen überhäuft und die beiden verzogen sich erst mal. Liam hielt sich nun auch erst mal zurück und würde die beiden in Ruhe lassen. Er sah zu Aya. „Ich habe keine Ahnung, was in ihn gefahren ist und was es mit dem Brief auf sich hat, aber mi kommt das alles sehr suspekt vor. Wir sollten vorsichtig sein. Wenn irgendwer von der Krankheit gewusst hatte, so könnte er ebenso auch der Auslöser dafür gewesen sein, um Drakon nun zu zwingen hier zu bleiben. Und wenn das jemand von außerhalb war… dann ist es überaus bedenklich, dass er einfach in das Zimmer der beiden eindringen konnte und das niemand bemerkt haben soll.

    Lunas Geburtstag war bis jetzt doch wirklich schön. Sie hatte ihre Freunde eingeladen und da es hier nicht so viele Kinder gab, waren alle Kinder eben da. Auch der Junge, den sie eigentlich nicht leiden konnte. Drakon hatte ihr gesagt, dass alle Wächter immer zusammenhielten, auch wenn man sich mal nicht so gern mochte. Das war schließlich ein Grundsatz in dieser Gemeinschaft.
    Einer der Jungs hatte gerade ein Stück Kuchen in der Hand und sagte zu einem anderen Jungen, aber laut genug, dass Luna es hören musste: „Mein Papa hat gesagt, dass Lunas Papa ein Feigling ist, der sich hier lieber ausruht, als mit draußen sein Leben zu riskieren. Voll lahm!“ Er lachte dabei. Gerade waren die Kinder unter sich.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 4:23 am

    Luna war überglücklich, das ihr Papa nicht noch eine Nacht ind er Zelle verbringen musste. Sie wusste ja, das Mama mit Opa und Oma gesprochen hatte und würde sich später auch bei ihnen noch herzlichst bedanken. Jetzt jedenfalls, war sie erst mal glücklich ihren Papa da zu haben. Das Wichtigste ... er war zu ihrem Geburtstag da.

    Lunas Geburtstag war wirklich schön, wie Tessa fand. Natürlich gab es unter Kindern und Erwachsenen immer wieder mal Streitigkeiten. Niemand konnte immer jeden gleich gut leiden oder mit jedem zurecht kommen. Das wussten alle hier, nur das sich die Erwachsenen da mehr zusammen nahmen, als die Kinder. Gerade wenn es um Papa ging, war Luna alles Andere, als zu halten. Auch auf ihre Mutter ließ sie nichts kommen, aber Papa war ja fast schon heilig. Luna hörte natürlich, was der Junge über ihren Papa sagte. Sie drehte sich zu ihm um, deutlich wütend und nicht zum spaßen aufgelegt. Wie Kinder in dem Alter nun mal waren, ging sie zu ihm und blaffte ihn lautstark an!
    "Mein Papa ist kein Feigling! Er hat meine Mama gerettet, als sie eine Klippe runter gestürzt ist! Dein Papa geht nur mit da raus, damit er den Ruhm einheimsen kann! Mein Papa hat wenigstens Karten geschrieben und für Andere den Weg frei gemacht! Dein Papa ist der Feigling, weil er sich NICHT allein da raus traut! Sag noch einmal was gegen meinen Papa und du kannst was erleben!"

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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 4:29 am

    Der Junge sah Luna hochmütig an und lachte abermals. „Mein Papa hat gesagt, dass deiner sowieso immer nur Ärger gemacht hat. Und außerdem ist es voll dumm alleine da rauszugehen, das weiß doch jedes Kind! Dein Papa ist doof und vor dir hab ich sowieso keine Angst!“ Der Junge bei ihm wollte ihm wohl beistehen, aber Luna machte ihm Angst. Sie sah manchmal wirklich gruselig aus, wenn sie so böse war. Ein anderes Kind sagte nun: „Ich hab auch gehört, dass jemand gesagt hat, dass dein Papa ein Feigling sein soll“, nur sagte das Kind es eher ein wenig geknickt und nicht so, als wolle es Luna aufziehen. Der Junge aber machte nun auch noch eine unschöne Hühnchengeste und gackerte dazu.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 4:36 am

    Eigentlich wusste Luna ja, das sie über diesem Gerede stehen sollte, aber das konnte sie auf ihren Papa ja wohl kaum sitzen lassen. Sie packte die Hand des Jungen, in der er den Kuchen hielt, pflasterte diese in sein Gesicht, so das sich der Kuchen auch schön verteilte und warf den Bengel auf den den Boden, wo sie sich mit dem Knie auf seine Brust drückte und ihm die Arme auf den Boden drückte.
    "Dein Papa ist ein Feigling, weil er meinem Papa das nicht ins Gesicht sagen kann!"
    fuhr Luna den Bengel nun an. Der Wehrte sich natürlich und Luna fiel zur Seite. Sie wurde zur Wildkatze, wenn es darum ging ihre Eltern zu verteidigen und trotz all der Mahnungen und dem gesagten, sah sie in ihrem Verhalten gerade keinen Fehler. Sie prügelte sich regelrecht mit dem Bengel, der scheinbar nicht aufgeben wollte.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 4:44 am

    Natürlich gab Kenneth nicht auf. Er wischte sich den Kuchen aus dem Gesicht und setzte zum Gegenangriff an. Er patschte Luna ins Gesicht und beide schlugen sich regelrecht, wobei sie natürlich auch versuchten, anzuwenden, was sie gelernt hatten. „Ach ja!? Dafür ist meine Mama keine verwöhnte Adelige!“ Gerade schlug er Luna in den Bauch, wobei er einen Tritt gegen das Schienbein von ihr kassierte. Sie verletzten sich nicht wirklich schlimm, aber blaue Flecken würde es bei beiden geben.
    Der Tumult zog natürlich auch andere an. Und natürlich war es auch der Mann, um den sich dieser Streit erst entfacht hatte. „Schluss damit!“, sagte er energisch und zog die beiden auseinander. Dadurch, dass er so groß und stark war, trennte er die beiden problemlos. Was ist denn in euch gefahren? Drakon wusste, dass Luna den Jungen nicht ausstehen konnte. Er war ja auch der, den sie nicht hatte einladen wollen. Drakon betrachtete den Kuchen im Gesicht des Jungen und lupfte die Braue hoch. Er holte kontrolliert Luft und fragte dann gefasst. „Was ist hier los?“
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    Beitrag  Aya Mo Aug 15, 2022 4:54 am

    Und nun riss er auch noch Mama mit da rein.
    "Deine Mutter muss erst mal leisten, was meine Mutter getan hat!"
    Luna teilte eben so viel aus, wie sie einsteckte, wenn nicht mehr. Schließlich schaffte sie es, Kenneth erneut auf den Boden zu kriegen und Schlug ihm ins Gesicht, das es nur so klatschte. Sie mochte Kenneth nicht, weil er immer so an gab und immer glaubte, das seine Familie die beste hier war. Niemand sah so zu seinem Vater auf, wie die Leute zu Drakon auf sahen.
    "Meine Mutter hat alles für meinen Papa und mich aufgegeben! Und mein Vater hat seinen Mut schon öfter bewiesen, als du es je tun kannst! Hinter dem Rücken anderer Leute reden ist jedenfalls wirklich feige!"
    schnauzte sie. Sie wurde hoch gezogen, schlug und trat aber immer noch in blinder Wut um sich. Erst als sie Papas Stimme hörte, hörte sie auf zu schlagen und zu treten. Ihr ging es jedenfalls besser als Kenneth, auch wenn sie nun Magenschmerzen hatte.
    Sie stand da, immer noch Wutentbrannt.
    "Er hat gesagt, das sein Vater sagt, du bist ein Feigling und er sagt Mama sei eine verwöhnte Adelige!"
    Sie wusste, das ihre Mutter den Adel hinter sich gelassen hatte um bei Papa zu sein. Es war eine ihrer Lieblingsgeschichten, die sie immer wieder gern hörte. Sie wusste auch, das es dadurch fast zu einem Kontaktabbruch zu ihrem Opa und ihrer Tante gekommen war. Sie sahen sie sehr selten, aber auch Opa hatte ihr oft erzählt, das er sich gewünscht hätte, das Luna und Mama bei ihm leben würden. Sie hatten heir was sie brauchten und auch wenn es strenge Regeln gab, so wollte Luna nicht von ihren Eltern weg gezerrt werden.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 15, 2022 5:00 am

    Drakon viel ja wohl mal alles aus dem Gesicht, als er das hörte. Kenneth war ja auch von ihm hochgezogen worden und er hielt sich die Wange: „Luna hat angefangen! Sie hat mir den Kuchen ins Gesicht geschlagen! Ich hab nur Finn erzählt, was Papa gesagt hat!“, giftete er zurück. Drakon sah nun zu dem Jungen. Dann wieder zu Luna, die vor Zorn schon die Zähne fletschte. Eine Geste, die er auch machte, wenn er zornig war. Er holte tief Luft und sagte dann: „Kenneth, geh zu Tessa und lass dir das kühlen.“ Dann sah er zu Luna und sah sie streng an. Sie hielt sich den Bauch, aber eine kleine Rauferei stufte Drakon nun nicht als sehr gefährlich an. „Und wir beide unterhalten uns jetzt.“ Er hatte sie am Handgelenk gepackt. Er zerrte sie nun nicht durch die Gegend, aber sein Griff war unmissverständlich. Er setzte sie vor sich auf eine Bank und sah sie von oben herab an. Sie schien wirklich wütend zu sein. „Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte er sie.

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