Aya So Jun 17, 2018 4:20 am
Tessa bekam von alle dem nichts mehr mit. Sie war bereits im Delirium. Auch sie bekam Fieber, durch das Gift. Ihre Atmung war eben so flach, das man denken konnte sie atme nicht mehr. Das allerdings wurde nur durch das Zittern ihres Körpers überdeckt. Sie merkte nicht, das Meli bei ihr saß und weinte. Sie merkte gar nichts mehr, ausser Schmerz und Übelkeit.
Adi, Aya und Meli schaften es endlich hinunter zu ihren Freunden und Liebsten. Drakon eröffnete gleich, was geschehen war. Tessa schien schon in anderen Welten zu verharren. Sie schien nicht mal zu bemerken, das sie da waren. Das war verdammt ernst. Adi meinte, das kein normaler Mensch diesen Biss überleben könnte, aber Aya weigerte sich, das nun einfach hin zu nehmen. SIE würde niemanden einfach so sterben lassen. Sofort zog sie etwas Seil hervor, das sie aus dem Dorf mit genommen hatte, und band Drakons Arm ab, wie auch Tessas Hand, wobei es da schon zu spät sein dürfte.
"Bleib ruhig liegen. Wenn es die Schlange war, die ich vermute, war sie hoch giftig und ein gegengift ... ist nur sehr schwer zu gewinnen."
Sie sah zu Tessa und Meli.
"Sie muss durchhalten. Die Schlange hat sie zuerst gebissen, nicht wahr?"
Aya schloss es aus dem Fortschreiten des Giftes. Als Drakon nickte, war klar, er hatte die größeren Überlebenschancen. Jede Minute zählte. Sie würden Tessa vielleicht nicht mehr helfen können, wenn sie nicht noch etwas länger durch hielt.
"Ok. Wir müssen versuchen, aus deinem Blut ein Antiserum her zu stellen. Aus ihrem wäre es zu Risikoreich, auch wenn du krank bist. Das Gift ist bei ihr zu hoch konzentriert."
Aya blieb ganz ruhig in dieser Situation, auch wenn sie innerlich hätte schreien wollen. das würde vermutlich alles erst später kommen, wenn die Situation vorbei und Aya zur Ruhe käme.
"Meli bleib bei ihr. Sprich mit ihr."
Das würde Meli beschäftigen und Tessa hoffentlich nicht fort schweben lassen. Tessa war ganz blass. Sie sah nicht gut aus und auch Drakon musste kämpfen. Da fragte man sich doch glatt, wo er die Kraft her nahm. Aya machte sich ans Werk. Es würde schwer werden, da was zu gewinnen, zumal sie nicht die richtigen Utensilien hatte, um ein Gegengift her zu stellen. Denn noch ... sie musste improvisieren.Es war wohl Glück, das Aya immer ein paar Spritzen dabei hatte, mit denen sie Substanzen und Gifte nicht nur aufziehen, sondern auch Blut ab nehmen und ein paar Experimente, mit dem Blut der Beiden Patienten, im Schatten durch zu führen. Schließlich erlangte sie einen Durchbruch, der wohl nicht zu spät kam. Tessa begann zu krampfen. Schaum bildete sich auf ihren Lippen, die nun auch schon blau wurden.
"Schnell! Dreht sie auf die Seite!"
Sie eilte zu Tessa, kniete sich zu ihr und spritzte ihr das Serum, welches nun hoffentlich wirken würde. Der Schaum floss aus Tessas Mund, als sie auf der Seite lag. War sie stark genug dem Gift noch weiter die Stirn zu bieten? Aya konnte es nur hoffen. Das Krampfen hörte auf und auch der Schaum floss nicht mehr. Tessa keuchte einmal heftig auf, bäumte sich dabei auf und fiel wieder zurück auf den Rücken. Ihre Augen waren schreckgeweitet und ihre Atmung wirklich sehr sehr flach, aber sie hatte puls, wenn auch sehr schnellen.
"Hoffen wir, das sie die Nacht übersteht. Wir müssen hier lagern,"
erklärte Aya, die nun wieder nach Drakon sah, den es wohl besser ging, als Tessa.