Velkyn Mo Mai 13, 2024 10:28 pm
Maena schüttelte leicht den Kopf und stand da wie ein Häfchen Elend, während Velkyn stehen blieb und Naira damit auf sich auflaufen ließ. Ihre Aussagen über Rache und dass es die Toten nicht zurückbrachte. Hatte er nicht selbes geplant? Rache an Shannon nehemn und dann? Doch… Doch, er würde einen Weg finden, seine Frau zurückzubekommen. Er würde sie wiederbeleben und dann bei ihr sein. Er fasste um das Ledersäckchen um seinen Hals und lief dann einfach weiter.
„Ich habe es nicht aus Rache getan…“, sagte Maena hingegen leise, aber laut genug, dass Naira es noch hören konnte. „Ich tat es, damit dieses Schwein keinen weiteren Mädchen etwas antut.“ Sie zog die Bluse zur Seite, wo man selbst auf ihrer Brust die dunklen Flecken ihrer Misshandlung sah. Velkyn hatte sich nicht noch einmal umgedreht, aber sagte dazu auch nichts mehr.
Er antwortete Naira jedoch nach einer Weile auf ihre Frage: „Und an wen soll sie uns verraten, wenn sie an unseren Hacken klebt?“ Er blieb also wieder stehen. Maena war ihnen leise und mit wackeligen Schritten einfach nachgegangen. „Maena.“ Sie sah herzzerreißend traurig aus. Hilf denen, die sich nicht selbst helfen können, mein Liebster… Er schloss die Augen und es sah aus, als würde er nach einem langen Überredungsversuch resignieren. „Das sagts du so leicht…“, murmelte er so leise vor sich hin, dass man es unmöglich hören könnte, und fügte eben so leise an: „Ich kann mir nicht mal selbst helfen.“ Er sah die junge Frau an, die sich wieder bedeckt hatte.
„Ich kenne mich nicht auf der Straße aus, ich habe all meine Habe zurücklassen müssen. Wenn ich nicht verhungere, werden mich Banditen schnappen und mir Selbes antun, wie der Mann, dessen Klauen ich entkam. Ich habe niemanden mehr.“
Velkyn war gezwungen ihr zu heflen. Andernfalls hätte er sie gleich ihrem Schicksal überlassen sollen, aber das hatte er auch nicht gekonnte, da Naira so darum gefleht hatte, ihr helfen zu können. Diese Frau hatte gelogen und Velkyn vertraute ihr nicht, aber dieser Anblick. Jetzt sank sie auch noch wieder auf die Knie und faltete die Hände. „Ich flehe euch an. Nehmt mich mit euch. Ich bin auch gewiss keine Last.“
Velkyn stand da. Diese Frau hatte keine Ahnung, was sie da sagte. Sie war sogar eine sehr große Last. Sie würden ihre Vorräte mit ihr teilen müssen und da sie eine gesuchte Verbrecherin war, würde sie allein durch ihr Aussehen eine Last sein. Aber am schlimmsten war, dass sie eine emotionale Last für Velkyn war. Er würde sie beschützen müssen und ihn so deutlich in Gefahr bringen. Er sah zu Naira. Auch sie musste er beschützen. Es war einfacher gewesen, als er alleine gewesen war, aber ohne sie wäre er längst tot. Und außerdem hatte er festgestellt, dass es ihm gefiel, wenn sie lächelte und glücklich war. Sie hingegen hatte ihm das Lächeln sogar untersagt, wenn es nicht echt war.
Er fand keine Lösung, für dieses Problem und ob nun bewusst oder unbewusst sah er hilfesuchend zu Naira.