Blutmagie und das Gesetz

„Nein, weiß ich nicht.“, sagte er leise auf ihre erste Frage. Woher auch? Sie erklärte, dass er das nicht ernst gemeint hatte und Zoey war trotzdem verunsichert. Sie sah zu Varus und Bella sah aus, wie ein Höllenbote, der ihn jeden Moment häuten würde, wenn er ihr nun nicht zustimmte. Er sagte schließlich: „Ja es stimmt. Ich wollte dir nur Angst machen. Es gibt dort keine Monster.“ Noch nicht… Ja, die Vorstellung amüsierte ihn, da unten irgendwelche Monster zu züchten, nur um Bellas Worte Lügen zu strafen. Er würde es eh nicht machen. Zoey aß brav auf und ließ sich von Bella ins Bett bringen. Varus saß so lange im Wohnzimmer und verfolgte die Nachrichten. Nichts Besonderes. Als Bella zurück kam sagte er: „Sie sollte lernen, selbst ins Bett zu gehen, sonst verhätschelst du sie noch.“ Er hatte auch keine Ahnung von Kindererziehung. Sie war erst 5.

Oh und wie sie ihn häuten würde ... Gnadenlos und würde an sehr empfindlichen Stellen wirklich viel Zeit investieren, um es schlimmer zu machen. Zu seinem Glück stimmte er ihr aber zu und sie war zufrieden. Nach dem Essen, brachte sie Zoey ins Bett. Zoey mochte Geschichten, also las Bella ihr noch was vor, bis sie eingeschlafen war. Anschließend ging sie runter zu Varus ins Wohnzimmer. Natürlich hatte er gleich was dran aus zusetzen,d as sie das Kind ins Bett brachte. 
"So ein Unsinn. Du hast wirklich keine Ahnung von Kindern. Sie ist gerade fünf Jahre alt. Man bringt sie ins Bett, oder schickt sie vor, mit dem versprechen ihnen noch was vor zu lesen. Es ist .. etwas schönes für sie und sie fühlen sich dadurch geliebt."
Sie grinste schließlich spitzbübisch. 
"Ah ich verstehe ... du möchtest das ich mehr Zeit mit dir, als mit ihr verbringe."
Ein Kichern konnte sie nicht unterdrücken. Dann sah sie ihn aber wieder etwas ernster an. 
"Es tut mir leid. Ich ... hätte mich genauer ausdrücken sollen und mehr auf meine Worte achten sollen. Es ist noch so neu und ... ich möchte dich auch nicht herum kommandieren. Es ist eben so, das man es gewöhnt ist, Dinge zu sagen, die jeder versteht, aber nicht unbedingt verfolgt. Was ich meinte war eigentlich, das ich nicht nach hause kommen möchte und kein Zuhause mehr habe, weil es abgebrannt, explodiert ... oder unter Wasser gesetzt wurde."

Wollte er mehr Zeit mit ihr verbringen? „So ein Unsinn!“, sagte er jedoch und Bella erklärte ihren Befehl von vorher. Ja. Das hatte er sich ja auch schon gedacht… Er seufzte und sagte schließlich: „Ich weiß…“ Er war irgendwie dauerwütend, weil dieses Band eben einfach dafür sorgte, dass er nicht mehr genau wusste, was eigentlich sein eigener Wille war und was irgendwelche Gedanken und Wünsche von ihr. Er rieb sich die Augen. „Jedes mal, wenn du dich freust, habe ich das Gefühl, einen Herzkasper zu bekommen und immer, wenn du dich Sorgst, wird mir übel. Wenn du Angst hat, kann ich es auch nicht genießen und selbst, wenn dir etwas gefällt, bin ich verwirrt. Das ist auch für mich neu.“ Er war noch niemals gebunden worden. Er war immer sehr vorsichtig gewesen. Er schüttelte leicht den Kopf. „Mein Leben war einfacher, bevor ich dich kennengelernt hab.“ Vielleicht sagte er ihr das alles, weil er sich ebenfalls rechtfertigen wollte. „Ist ja auch egal…“
Bella hatte keine Ahnung, wie mächtig Varus wirklich war. Aber er könnte so viel Gutes in der Welt tun. Es war wirklich verschwendetes Potential. Und da war auch noch die Frage, wieso man nicht auf andere Wesen wie ihn traf. Müsste es nicht auffällig sein?

"Ich hatte ... ja keine Ahnung. Für meine Gefühle ... kann ich aber nichts. Also ich meine, ich kann sie nicht ... unterdrücken oder so was."
Da war es ja gut, das sie keine Begierde hatte oder sich in wen verliebt ... 
"Es ist schon merkwürdig ... das es scheinbar nur dich gibt. Wie kann das sein? Müsste es nicht auch noch andere wie dich geben? Oder eben ... das Gegenteil von dir?"
er hätte doch so vieles tun können. Warum musste er sich ausgerechnet von solchen Gefühlen wie .. Angst und Hass ernähren? Das war wirklich sehr traurig. 
"Und ... warum ... warum ist es Angst oder Sorge, die dich nährt? Hast du dir das selbst ausgesucht?"
Sie hatte die Narben gesehen und war davon überzeugt, das er nicht immer ein Dämon gewesen sein konnte.

Varus wusste selbst, dass sie für ihre Gefühle nichts konnte. Er schloss die Augen. Sie fragte ihn Dinge, an die er lieber nicht erinnert werden wollte. Als würde man es sich aussuchen nur von Verzweiflung und Angst zu leben… Er schüttelte leicht den Kopf. „Du hast kaum ertragen, meine wahre Natur zu erfahren und jetzt willst du noch mehr wissen? Ich fürchte, dein kleiner menschlicher Verstand würde dran zerbrechen.“ Nicht. Er wollte nur nicht reden.
Er sah zu ihr rüber. Er sah es förmlich in ihren Augen, wie es ihr auf der Seele brannte, aber sie befahl es nicht. Einen Augenblick sah er noch selbstgefällig aus, dann aber verschwand dieser Ausdruck und er schien dann doch verwundert. „Was denn? Traust du dich jetzt nicht mehr?“ Sie erklärte, dass sie ihn nicht zwingen wollte und Varus war noch überraschter. Ehrlich? „Keine Befehle?“ Sie zuckte die Schultern. Er wollte nicht reden und sie zwang ihn nicht. DAS war doch wohl ein Vertrauensbeweis. Und irgendwie verstand Varus es nicht. „Sehe ich das richtig? Du hast ein unsagbar mächtiges Wesen an deiner Seite und das einzige was du von ihm willst, ist Verbrecher fangen und Kinder zu hüten? Was für ein absurder Mensch bist du eigentlich?“ Er sprach noch immer verwundert. Sie könnte sich sonst was von ihm wünschen!

"Meinst du das wirklich? Du meinst das mein Verstand das nicht ertragen könnte? Weißt du, was mich wirklich erschreckt hat? Wir werden so erzogen, das wir zwar an .. Gott, den Teufel, Dämonen und Engel glauben. Anders herum erzählt man uns, das es keine Magie gibt. Menschen können glauben, aber wenn ihnen dann wirklich ein solches Wesen gegenüber steht, können sie es nicht glauben, weil sich ein solches Wesen doch nie offenbaren würde."
So war es wohl. Ihm etwas zu befehlen, kam ihr ja gar nicht ind en Sinn. Nicht mit Absicht. Als er sie nun fragte, ob  das alles war, was sie von ihm wollte, wo er doch so mächtig war, sah sie ihn nachdenklich an. 
"Was ich möchte, ist dir deine Entscheidungen frei zu lassen. Was nützt es mir, ein so mächtiges Wesen an der Seite zu haben, welches ich als Mensch aufgenommen habe, als Mensch, der schwierig ist, kennen gelernt habe, ein Mensch der nicht das geringste Vertrauen hat, wenn mir ein Freund, der mir von sich aus hilft, für mich da ist, weil er es selbst möchte und nicht dazu gezwungen wird, mir mehr geben kann, als alle Macht der Welt?"
Natürlich könnte sie sich von ihm sonst was wünschen. Die Macht über alles, den Weltfrieden .. doch wäre das von Bestand? Konnte man so etwas erzwingen? Nein. es gäbe immer irgend welche Hürden zu meistern. 
"Du bist kein Dschin aus der Flasche ... sondern jemand, der mir, auch wenn es noch so absurd klingt, viel bedeutet. Du bist oft schwierig, aber nun verstehe ich wenigstens warum. Oder wenigstens verstehe ich es teilweise. Wenn du nicht darüber sprechen willst, ist es ok, auch wen ich zugeben muss, das ich es wirklich sehr gern wüsste. Wenn du es mir erzählen möchtest, werde ich dir zu hören. Ich werde für dich da sein und dir bei stehen, so gut ich es eben kann Varus. Du gehörst zu meinem Leben und ich zu deiner Existenz."

Zu seiner Existenz… Das war ein guter Punkt. War es überhaupt leben, was er da machte? Lebte er überhaupt? Vielleicht nur im weitesten Sinne. Er sah auf seinen Schoß und wieder überraschte sie ihn mit ihren Aussagen. Er konnte nicht entscheiden, wie viel sie davon so meinte, wie sie es sagte, aber er hörte zumindest keine Lügen aus ihren Worten. Nicht, wenn sie SO mit ihm sprach, ihn SO ansah… Varus sah wieder in ihre Augen und sagte: „Es gab mehr, wie mich…“ Ja… bis die Pfeile des Lichts kamen. Oh Zyra… Er schloss die Augen und lehnte sich zurück. „Es gab sicherlich einige… Einige hatten sich zu einem Bund zusammengeschlossen und nannten sich verhüllte Meister. Wesen, die auf Erden wandelten, aber nicht auf die Menschen einwirkten.“ Er sah sie wieder an. „Und dann kamen die Pfeile des Lichts. Fanatiker, die unser eins gejagt haben. Sie haben mich getötet und in einen Sarg gesperrt. Zumindest dachten sie, dass sie mich getötet hätten… Jahrtausende war ich …“ Er hatte es ihr schon mal gesagt und eigentlich dürfte ihm das gar nichts ausmachen… „Vergiss es.“

Sie hörte ihm zu, hatte Mitgefühl für ihn. Er sah so schrecklich verzweifelt aus.
"Wie kann ich etwas vergessen, was dir so nahe geht, das du es selbst nach so langer Zeit nicht vergessen kannst?"
Sie legte ihre Hand auf die Seine.
"Ich kann dich nicht zwingen, mir etwas zu erzählen, was du nicht willst. Ich habe viel Geduld und Zeit. Ja, ich könnte es dir befehlen, aber genau das will ich nicht. Ich möchte dir zeigen, wie es sein kann, wenn man als Mensch lebt. Nicht alle sind glücklich ... nicht alle haben immer Glück, nicht alle haben was sie sich wünschen. Aber wenn man zusammen hält ... wenn man jemanden hat, dem man vertrauen kann, dann macht es vieles schöner und erträglicher."
So viel Mitgefühl und so viel ... man könnte sagen Liebe, die sie ihm da entgegen brachte.

Ja nach so langer Zeit… Er hatte es nie vergessen. Und jetzt, wo er Rache nehmen könnte, gab es niemanden mehr, an dem er sich rächen konnte. Seine Existenz war vollkommen sinnlos geworden. Sie sagte, sie könne es ihm nicht befehlen, aber da lag sie falsch. Sie konnte. Sie machte es bloß nicht. „Als Mensch…“ Ja. Er hatte es sich einst gewünscht… Aber der Preis den er bezahlt hatte, war unvorstellbar. Er musste nun doch etwas ironisch lachen. „DU hast Zeit? Glaub mir, Isabella Auditore: Zeit… ist etwas, was du dir nicht leisten kannst. Glaub mir. Ich spreche aus Erfahrung. Dein Leben dauert nur einen Wimpernschlag in meinen Maßstäben.“ Er meinte es nicht böse oder als Vorwurf. Der Spielfilm startete und Varus sah zur Glotze. Er meinte: „Erstaunlich womit die Menschen ihre Zeit füllen.“ Er sah deutete zum Fernsehen. Zu meiner Zeit, gab es keine Spielfilme, die nur so tun, als würden Menschen sterben. Ich finde es ganz erstaunlich, dass der Mensch einen Weg gefunden hat, Gewalt zu imitieren, um sein Verlangen danach zu sättigen. Ich glaube, ich unterscheide mich gar nicht so weit, von deinesgleichen.“ Er klopfte neben sich auf das Sofa. Ja… er wollte Zeit mit ihr verbringen. Ganz besonders dann, wenn sie solche Gefühle hegte.

Im vergleich zu ihm, hatte sie bestimmt keine Zeit. Sie lachte leise auf. 
"So meinte ich das nicht. Ich meinte damit ... das ich dich nicht drängen will. Das ich wesentlich weniger Zeit habe, als du, ist mir bewusst."
Das er immer alles so wörtlich nahm. 
"Menschen benutzen gern Metaphern. Hat man das denn früher nie getan?"
Er klopfte neben sich auf das Sofa und sie nahm es als Einladung, also setzte sie sich neben ihn. Der Film begann gerade und Bella musste Varus wirklich recht geben. 
"Ja ... Es ist eigentlich viel einfacher. Die Meisten wollen sehen, wie das Gute das Böse aus merzt. Es gibt immer diese Spaltung zwischen guten und bösen Jungs und Mädchen. Es gibt auch immer wieder solche, die eigentlich das Gute bevorzugen, aber sich von dem, was wir als Böse bezeichnen, angezogen fühlen. Ich glaube nicht, das sich die Menschen in den grundlegenden Dingen wirklich geändert haben. Im Prinzip ... verabscheuen viele Gewalt und doch liegt sie in unserer Natur. Bei einem stärker ausgeprägt, bei Anderen weniger."
Wieder sah sie ihn an. Fast immer lächelte sie, wenn sie ihn an sah. Er sollte spüren, das er gemocht wurde, das er ihr etwas bedeutete. 
"Möchtest du noch etwas zum Knabbern, oder etwas zu trinken?"
Sie freute sich wirklich darauf, den Abend mit ihm zu verbringen.

Das musste sie ihm nicht mit einem Lächeln zeigen, er spürte es. Aber das war wohl auch was Menschliches. Und ja, er lächelte ja auch hin und wieder. „Ich meine mich zu erinnern, dass ich es dir schon mal versucht habe zu erklären: Es gibt kein Gut und Böse. Es gibt nur Ordnung… und Chaos.“ Sie fragte nach Knabberkram und er verneinte es. „Es gibt auch keine Hölle oder den Himmel. Das ist etwas, was sich die Menschen ausgedacht haben. Und in jeder Religion heißt es wohl irgendwie anders.“ Er hatte das zumindest gelesen. „Wenn Menschen sterben, sterben sie. Nichts weiter.“ Irgendwie war das wohl nun ernüchternd. „Es gibt auch keinen Gott oder einen Teufel und das was ihr Engel und Dämonen nennt, ist nur… Ich glaube ich habe schon zu viel erzählt.“
Bella sah müde aus. Er musterte sie einen Moment und konzentrierte sich dann augenscheinlich auf den Film. Irgendwann schlief Bella ein. Sie rutschte am Sofa herunter und landete auf seinem Schoß. Er nahm die Hände hoch und sagte leise: „Gibt’s doch nicht!“ Er stupste sie an. „Bella!“, er sagte es leise. „He, Bella!“ Doch sie kuschelte sich nur noch mal ein. Er seufzte leise. Einen Augenblick wartete er noch und fragte sich, ob sie das absichtlich machte! Er sah rüber, wo sie gesessen hatte und angelte nach der Decke. „Oh man…“ Er deckte sie zu und ließ sich von der Glotze berieseln. Er spürte außerdem, dass er müde wurde. Das passierte auch eher selten. Der Tag hatte ihm jedoch viel abverlangt und so schloss er einfach die Augen. Auch er schlief einfach ein. Seine Hand rutschte auf ihre Schulter und so schliefen die beiden Gesetzeshüter nun friedlich auf dem Sofa.

Irgendwann früh am Morgen, wurde Bella wach. Sie fragte sich im ersten Moment, wo sie war, doch dann bemerke sie Varus Bein. Sie hatte auf seinem Schoß geschlafen? Moment ... er hatte den Arm auf ihrer Schulter.... Oh bitte wenn Zoey das sah. Wenn überhaupt jemand .. gut es würde niemand sehen. Sie waren Zuhause und sie waren allein. Warum sollte sie das nicht auch mal genießen? Es fühlte sich nicht falsch an. Allerdings ... was wenn er das nicht wollte? Aber er schlief offenbar auch. Seine Atmung war ganz ruhig. Bella traute sich ja gar nicht, sich zu bewegen. So vorsichtig und leise, wie es nur irgendwie ging, versuchte sie seinem Arm zu entkommen. Nicht das sie es wirklich wollte. Es wäre eine Lüge zu behaupten, sie fand es nicht schön, aber natürlich dachte sie wieder eher an Varus und das, was er wollen könnte. Was er über Gott und den Teufel gesagt hatte ... Er gehörte zu diesen Wesen. Bella ließ jedem seinen Glauben. Die Menschen brauchten einfach was woran sie glaubten. Egal. Wecken wollte sie Varus jetzt auf keinen fall. Würde er sie allerdings zurück ziehen, würde sie auch nichts dagegen unternehmen.

Er zog sie nicht zurück. Aber er wachte auf. Er sah auf sie herab, als habe er nur die Augen geschlossen gehabt und nicht geschlafen. Wie konnte einer von der einen Sekunde auf die andere SO wach sein? Er sagte: "Ich meine mich zu erinnern, dass ihr Menschen einen Begriff hierfür habt.“ Sie sah ihn an und er löste es auf: „Dornröschen.“ Er wollte sie aufziehen. Er bemerkte seine Hand, wie sie runter gerutscht war. Er streckte sich und stand auf. Er drängelte sich im Bad vor und ließ sich ziemlich viel Zeit. Aber schließlich kam er geschniegelt und gebügelt aus selbigen und setzte sich an den Küchentisch. Er wartete. Das kleine Monster würde jeden Moment wieder hier sein und ihn nerven. Dessen war er sich sicher.
„Morgen!“, flötete Zoey und Varus sah sie an. „Morgen.“, antwortete er und ihr Blick verriet ihm, dass sie irgendwas im Schilde führte. „Was heckst du aus?“ Sie stützte sich auf seinen Oberschenkel und meinte: „Schneidest du die Brötchen auf?“ Vaurs musterte sie. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Da liegt Toastbrot, das ist schon geschnitten.“ Sie strahlte ihn an, ging zum Toastbrot und nahm ihr Kindermesser. Sie schmierte es sorgfältig, belegte es und stellte es ihm hin. Auch Bella kam nun dazu. Der Tisch sah aus, wie ein Schlachtfeld, aber das war ok. Zoey hatte für alle das Toast belegt und fühlte sich sehr gut dabei. Varus sah auf das Toast und zuckte schließlich die Schultern, ehe er es einfach aß. Er vertraute drauf, dass Bella Kaffee machte. Er machte ja wirklich gar keinen Finger krumm. Wie ein Pascha.

Bella lächelte, als er sie Dornröschen nannte. Es war erstaunlich, wie man so schnell, so wach sein konnte. Das musste einfach an seinem Wesen liegen. Nun richtete sie sich auf, ließ Varus aufstehen und im Bad verschwinden. In der Zeit suchte Bella frische Sachen für sich und Zoey heraus und bereitete die Kaffeemaschine vor. Sie würde Varus die Faxen  noch austreiben, siech wie ein Pascha zu benehmen. Er aß sein Brot und seine Brötchen trocken, wenn man es ihm nicht belegte und überhaupt benahm er sich, als seien alle Anderen für sein Wohlergehen zuständig. Sie weckte Zoey und machte sich mit ihr ins Bad, nachdem Varus fertig war. Zusammen erledigten sie, was zu erledigen war. Zoey ging schon mal runter, während Bella noch einen Moment brauchte. Als sie herunter kam, saßen die beiden am Tisch. Auf den Tellern lagen belegte Toasts. Der Tisch sah aus, als sei eine Herde Elefanten durch gerannt, aber .. Zoey meinte es ja nur gut. Bella schaltete die Kaffeemaschine ein, so das es schon bald nach frischem Kaffee duftete. Als dieser dann durch war, sah sie zu Varus. 
"Schüttest du uns bitte Kaffee ein? Zoey bekommt Saft oder Milch. Die Tassen sind im Schrank oben."
Sie war gespannt, ob er es tun würde, oder ob er sitzen blieb und nur wieder einen blöden Kommentar von sich geben würde. Oh er würde sich noch wundern. Wenn Zoey im Kindergarten wäre, würde sie mit ihm Heim fahren, um ihm zu zeigen, wie die Kaffeemaschine funktionierte und nicht nur die. Es gab auch andere Haushaltsgegenstände, mit denen er sich durchaus anfreunden könnte.

Varus sah Bella verständnislos an. So weit käme es noch. Schlichtweg nein! Er senkte den Blick und antwortete ihr nur: „Ich werde nichts dergleichen tun.“ Zoey blieb mucksmäuschenstill. Sie steckte sich ein Brot in den Mund, während Varus genüsslich von seinem abbiss. Dann verzichtete er lieber auf den Kaffee. Er brauchte das Zeug sowieso nicht. Für wen hielt sie sich? Erst missbrauchte sie ihn als Kissen und nun sollte er sie bedienen? Er war doch kein… doch genau das war er. Wenn SIE es wollte, würde er ein Sklave sein. Er verstand natürlich nicht, dass normale Umgangsformen nicht mit Sklaverei zu tun hatten.
Zoey wusste, dass sie die Kaffeekanne nicht anfassen durfte, weil sie zu heiß war. Aber sie konnte die Milch aus dem Kühlschrank holen. Der Saft war in einer Glasflasche, weshalb sie da auch nicht unbeaufsichtigt rann durfte. Sie sprang also auf, machte den Kühlschrank auf und holte die Milch raus. Sie wollte wenigstens sich schon mal einschenken und Varus schien ein Duell im starren mit Bella führen zu wollen, als er plötzlich Zoey das Glas aus der Hand nahm. Sie sah ihn erschrocken an und Varus stellte es vor sich auf den Tisch. Sie wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte, aber es machte sie wohl traurig. Sie senkte den Blick.

Bella ließ das Brot sinken und sah Varus wirklich ernst an. Er war sich also selbst dafür zu fein? Wollte er sie herausfordern und sehen, ob sie ihm nicht doch einen befehl geben wollte? Zoey machte sich auf zum Kühlschrank, um die Milch zu holen, aber Varus nahm ihr das Glas weg und stellte es auf den Tisch. Nun war Bella wirklich sauer. Ihr Blick verfinsterte sich, als sei sie ein Rachedämon der schlimmsten Sorte. 
"Schüttest du ihr BITTE etwas Milch ein!"
fragte sie in bedrohlichem Unterton. Ja, er war weit mächtiger als sie, aber er sollte sich nie mit einer Frau an legen, die ein Kind beschützt, oder ihre speziellen Tage im Monat hatte.

Varus musterte Bella ebenfalls und selbst, wenn sie wie ein Dämon gucken konnte, schüchterte ihn das selbstredend nicht im Geringsten ein. Sie fragte ihn, ob er Milch einschenken könnte. Zoey hatte die Milch abgestellt und Varus sagte: „Auch das werde ich nicht tun.“ Warum er das nicht tun wollte, würde wohl sein Geheimnis bleiben. Vielleicht forderte er sie ja auch nur heraus, um ihre Worte vom Vorabend auf die Probe zu stellen, oder er machte es nur, um sie zu ärgern. Wer wusste das schon bei ihm? Er tat andauernd irgendwelche komischen Sachen, auf die ein normaler Mensch wohl kaum käme.

Bellas Mine normalisierte sich wieder. Sie nahm das Glas und die Milch, stellte beides vor Zoes ab,hielt das Glas fest und meinte:
"Siehst du mein Schatz? So benimmt sich ein Pascha. Das ist ein Prinz oder ein König aus dem Osten. Dem laufen die Diener sogar bis aufs Klo hinterher, um ihm den Allerwertesten nach dem großen Geschäft ab zu wischen."
Sie erklärte es Zoey absichtlich so, ohne auch nur eine  Mine zu verziehen. 
"Ich halte jetzt das Glas fest und du darfst dir dein Trinken einschütten."
Sie hoffte es munterte Zoey ein wenig auf. 
"Siehst du? Es klappt doch ganz gut. Sett dich nur und iss dein Brot auf meine Süße. Dann trinkst du deine Milch und gehst deine Zähnchen putzen, ja?"
Sie selbst stand auf, nahm zwei Tassen raus und stellte sie hin, ehe sie Kaffee ein goss. Sie überlegte ernsthaft, ob sie Varus den Kaffee hin stellen sollte oder nicht, entschied sich dann aber dafür. Schließlich war sie nicht so eine Prinzessin, wie er.

Varus beobachtete das Verhalten von Bella und seufzte langgezogen, als die Milch im Glas war. „Du machst es mir wirklich nicht leicht.“ Was er damit nun schon wieder meinte, blieb mal dahin gestellt. Er sagte: „Zoey. Du wirst diese Milch nicht trinken.“ Jetzt war die Kleine völlig hin und her gerissen. Was sollte sie denn jetzt machen. Bellas Augen kamen ihm vor, als würde sie Blitze hervor schießen. Er hätte es ja auch mal eher erklären können. Erneut nahm er der Kleinen das Glas weg und erhob sich sogar, um es in den Ausguss zu schütten. Dann drehte er sich zu Bella und nahm die Milchpackung. Er machte sie auf und hielt sie Bella unter die Nase. Sie war ganz klar sauer. Er stellte sie ihr vor die Nase und setzte sich. Sie hatte befohlen, dass er auf Zoey achten und sie beschützen sollte und er wusste, dass abgelaufene Lebensmittel mit unter giftig sein konnten. So viel dazu. Er nahm seinen Kaffee, den sie ihm hingestellt hatte und trank diesen ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren.

Also das schlug dem Fass ja wohl den Boden aus. Bella glaubte ja wohl zu spinnen. Wie konnte er dem Kind ihre Milch verweigern? Als er meinte, sie mache es ihm nicht leicht, wunderte sie sich allerdings doch. Sie sah ihm zu, wie er die Milch in den Ausguss kippte und roch and er Milch, die er ihr nun unter die Nase hielt. Gut ... hätte sie dran gerochen, hätte sie es auch gemerkt, nur SO fein, war ihre Nase nun auch nicht. 
"Warum sagst dud enn sowas nicht gleich? Du verunsicherst Zoey. Sie denkt sie habe was falsch gemacht. Wenn so etwas vor kommt, erklärt man sich doch."
Sie nahm die Milchtüte. 
"Ich hab ihm unrecht getan .. und das tut mir leid. Schau her. Rich mal an der Milch."
Bella hielt sie der Kleinen Maus hin, damit sie riechen konnte. 
"So riecht saure Milch. Die kannst du nicht mehr trinken, weil sie schon schlecht ist. Wir beide sollten uns angewöhnen, immer erst and er Milch zu riechen, ob sie noch gut ist. Ich hole dir Saft."
Sie ging zum Schrank, nahm ein neues Glas heraus und öffnete den Apfelsaft. Er roch normal und es schwebte noch nichts darin herum. Sie schüttete den Saft ins Glas und brachte es Zoey. Dann sah sie zu Varus, als sie sich weider setzte. 
"Danke ... aber .. erklär es wenigstens wenn so etwas ist. Bitte."

Sie tadelte ihn erneut, dass er sich anders verhalten sollte. Woher sollte er es wissen? Er trank den Kaffee aus. Er hatte sich niemals vor irgendwem rechtfertigen müssen und hatte einfach immer getan, wozu er Lust gehabt hatte. Er war fast immer allein gewesen und auch später, hatte er nie sin Handeln in Frage gestellt bekommen. „Du bist wirklich anstrengend.“, sagte er nun und wusste nicht, dass sich sein Vorwurf sehr gut auf ihn widerspiegeln ließ. „Ich muss mich vor niemandem rechtfertigen. Es wäre für alle leichter, wenn ihr mich einfach nicht in Frage stellt.“ So eine Arroganz war ja echt nicht zum Aushalten… Zoey meinte: „Dann… hab ich nichts falsch gemacht?“ Bella erklärte ihr, was eben passiert war und sie nickte. Sie trank nun letztlich ihren Saft und Varus sagte zu Bella: „Und wenn du wirklich das Bedürfnis verspürst, mir den Hintern abzuwischen, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe gern meine Privatsphäre. Davon abgesehen, habe ich überhaupt ncihts hiervon nötig.“ Er Frühstückte eigentlich nur, damit eine Art Normalität für Zoey entstand. So schienen Familien das nämlich zu machen.

Wenn er lernen wollte, würde er das akzeptieren müssen. 
"Glaubst du, du machst es mir leichter? Du sollst dich nicht rechtfertigen, sondern einfach jemandem,d er es nicht weiß, sagen, das die Milch schlecht ist, wenn sie es ist, und man sie deshalb nicht trinken soll. Das ist auch eine Art von Schutz, weißt du? Man beschützt jemanden davor, sich den Magen zu verderben oder noch schlimmer krank zu werden."
Er würde es sicher irgendwann verstehen. Sich rechtfertigen musste er nun wirklich nicht. Das tat man für gewöhnlich entweder dann, wenn man das Gefühl hate, es tun zu müssen, oder eben wenn man was angestellt hatte. Hatte er ja nicht in dem Sinne. 
"Nein, es wäre alles leichter, wenn du dich nicht immer quer stellen und auch mal was zeigen und erklären lassen würdest."
Nun sah sie zu Zoey. 
"Nein mein Kleines. Hast du nicht."
Dann war Varus wieder dran. 
"Ohhh, ganz bestimmt habe ich dieses Bedürfnis nicht und werde es auch niemals haben. Das kannst du wenigstens alleine, ja? Is ja erfreulich." 
Das er nichts davon nötig hatte, wusste sie selbst und sie war ihm ehrlich dankbar, das er es mit machte. 
"Wir sollten zu ende frühstücken. Zoey muss bald in den Kindergarten und wir zur Arbeit."
Sie wollte das nicht vor Zoey ausdiskutieren.

„Das habe ich doch gemacht!“ indem er die Milch weggeschüttet hatte, hatte er doch wohl Zoey davor beschützt, sich den Magen zu verderben. „Warum sind Menschen überhaupt so sorglos? Warum muss ich euch alles erklären? Wie ich sagte: Es ist einfacher, einfach zu akzeptieren, wenn ich etwas tue.“ Dann beleidigte sie ihn, indem sie ihm wohl gerade mal zutraute sich selbst den Arsch abzuwischen. „Du bist wirklich eine schreckliche Person. Weißt du was? Du bist undankbar und vollkommen hysterisch. Mach doch was du willst!“ Er stand auf und ging in den Keller. Dort schuf ein ein Portal und machte sich aus dem Staub. Er hatte keinen Bock auf diesen Müll. Was musste sie ihn denn immerzu belehren, wie er was zu machen hatte? Sollte sie doch sehen, wie sie klar kam. Sie hatte offensichtlich auch vor ihm überlebt. „Pff.“, machte er unzufrieden, als er nun in einem leer stehenden Haus ankam, dass er sich zuvor schon mal angesehen hatte. Er hatte ohnehin vor mal an ein bisschen Geld zu kommen. Er hatte das Gefühl von der Hand in den Mund zu leben.
Da er ein eigenes Bankkonto hatte, war das auch nicht besonders schwierig, da er schon einmal Gehalt bekommen hatte. Er hob alles ab und machte sich auf den Weg.

So war er noch nie gewesen. Sie wollte ihm helfen in dieser Welt klar zu kommen und er ... aber gut .... sie durften nicht vergessen, das er ein Wesen war, das nicht wirklich wusste, wie man sich verhielt. Sie hätte ihn anders behandeln sollen. Besser sie brachte Zoey jetzt erst mal zum Kindergarten. Wenn er sich wieder ein gekriegt hätte, würde sie sich ihm noch einmal erklären und versuchen ... ihm das alles etwas anders zu erklären. Sie war nicht undankbar ... sie konnte nur sehr schwer damit um gehen, das er sich nicht richtig zu verhalten wusste. Abgesehen davon, hatte sie ihn nicht angefahren ... aber das sie ihn beleidigt hatte, wurde ihr schon klar. Wie hatte er das früher gemacht? 
"Komm Schätzchen. Wir müssen los."
Sie packte Zoey ins Auto un fuhr mit ihr los zum Kindergarten. Anschließend fuhr sie, nachdem sie Zoey versichert hatte, das es nicht an ihr lag, direkt zum Revier. Sie hatten neue Fälle auf dem Tisch. Zeit was zu bearbeiten.

Sie arbeitete auch den ganzen Tag, aber von Varus war keine Spur. Weder kam er zum Revier, noch abends nach Hause. Auch in seinem Keller schien er nicht zu sein. Es war schließlich stock finster da unten und auch kein Laut zu hören. Es schien, als habe er wohl nun endgültig genug von ihr und war eben einfach cniht heim gekommen. Oder war ihm etwas passiert? Aber was hätte ihm schon passieren können? Sie hatten sich am Morgen gestritten und Varus hatte ihr gesagt, sie sei eine schreckliche Person. Was wenn sie sich nie wieder sehen würden? Und Bella hatte ihn beleidigt. Das war kein schöner Abschied. Zoy hatte nach ihm gefragt, aber Bella konnte nur behaupten, dass er sicherlich bald Heim käme. Das war jedoch eine Fehlanzeige.