Luca Do Sep 26, 2013 12:02 pm
Kylar hatte Posten vor den Gemächern seines Herrn bezogen, während Geralt das kleine Biest ruhig stellt und Kyla ihr eine Strafpredigt hielt. Oder besser ihr ins Gewissen redete und obwohl jeder andere auch die Sorge in Kylas Blick sah, sah Luca nur Zorn und sie blickte Kyla mit dem selben Zorn entgegen. Eben so schien sie sehr trotzig zu sein. Allerdings weichte der Zorn etwas auf, als Kyla so ruhig und besorgt mit ihr sprach. Dennoch. Sie hasste es, wenn Geralt sie so fest hielt und sie hasste es, nicht zu wissen, ob Zel noch lebte und wo er war. Schließlich sah Luca auf den Boden und sagte: „Ich bleibe.“ Geralt sah Kyla nun ein bisschen überrascht an. „Ich bleibe hier und versuche nicht wieder alleine dort hin zu gehen.“ Sie blickte Kyla mit Tränen in den Augen an. Ich gebe dir mein Wort, aber jetzt lasst mich frei!“
„Nun das Wort einer Königin, sollte Gewicht haben.“, bemerkte Geralt und erinnerte sie so daran, es besser zu halten.
„Ich weiß...“, sagte sie leise. Geralt ließ den Zauber abfallen und seufzte ein kleines bisschen gequält. IHM schien es nicht so leicht zu fallen, Magie zu wirken, wie den meisten Magiern. Aber das war bei der Art, wie er die Magie wirkte, wohl kein Wunder.
Luca würdigte Geralt keines Blickes und auch das Gespräch mit Kyla schien sie für Beendet erklärt zu haben. Sie ging zum Balkon, öffnete die Türen und sah hinaus. Sie war offensichtlich beleidigt, aber nicht gewillt, einen weiteren Versuch zu unternehmen, sich davon zu stehlen.
„Wenn er stirbt, dann könnt ihr euch die Schuld an seinem Tod geben!“, sagte sie bissig und mit Tränen erstickter Stimme. Geralt seufzte und nahm Kyla in den Arm. Er wusste, dass ihr dieser Satz ganz sicher weh tun würde und er wusste auch, dass sich Kyla ohnehin immer die Schuld an allem gab, aber er wollte sie einfach fest halten und sie trösten. Und er wollte nicht, dass ein neuer Streit vom Zaum brach.
Schließlich zog der Abend heran und Geralt erinnerte Luca noch mal an ihr versprechen, als er die Tür zum Nebenzimmer offen ließ. Sie hatte den ganzen tag nicht mehr mit ihnen gesprochen. Nicht mal, wenn sie sie angesprochen hatten. Luca ging jedoch an die Tür und sagte: „Und? Willst du mir etwa beim Umziehen zuschauen?“ Geralt suchte eine gewisse Heimtücke hinter ihren Worten, fand aber keine, also lehnte er die Tür an. „Fein!“, sagte Luca schnippisch und man konnte ihre Klamotten auf den Boden fliegen hören. Geralt schüttelte den Kopf und ging dann ins Bett. Er lag lange wach und lauschte. Ebenso, wie Kyla, aber letztlich übermannte ihn der Schlaf.
Spät in der Nacht, war Luca jedoch wieder wach. Sie zog ein Pergament hervor und schloss ganz leise die Tür. Sie hatte kein Geräusch von sich gegeben und Luca war sicher, dass die anderen beiden Schliefen. Aira wachte zwar auf, war aber beruhigt, als Luca den Finger an die Lippen legte, lächelte und ganz leise „pssst.“, sagte. Luca hatte nicht vor abzuhauen, aber die Ungewissheit, gab ihr keine Ruhe. Sie baute den Kreis so auf, wie er angezeigt war und stellte die Kerzen hin, dann zog sie den Kreidekreis und legte einen Ring in die Mitte. Zel hatte ihn ihr Geschenkt. Zum Geburtstag. Vor einigen Jahren. Sie flüsterte ganz leise die Formeln und wollte nichts weiter wissen, als ob Zel noch am Leben war und wo er sich befand. Was Luca nicht wissen konnte, war die Tatsache, dass Selbst Tales diese Art der Aufspürung versucht hatte. Und zwar um seinen Bastard zu finden, aber auch er hatte schmerzlichst feststellen müssen, dass es unmöglich war. Tales hatte bei dem Versuch damals sein Leben gelassen, Luca hingegen entwich ein kurzer Schrei und dann lag sie auf dem Boden. Sie lag da, rührte sich nicht, lebte aber immerhin. Aira war aufgesprungen und schlich um sie, wobei sie immer wieder leise ihren Namen sagte.