Jetzt war ihm irgendwie noch übler. Wo hatte sie diese Information her? Niemals in seinem gesamten Leben, hatte er davon erzählt. Nicht Martha, nicht seinem Freund im Lager und auch sonst keinem. Wenn sie also keine Gedanken lesen konnte, konnte das nur eins bedeuten: Sie musste ihn getroffen haben und er musste ihn identifiziert haben, sonst hätte er nie ein Wort darüber verloren. Er war hier an der Akademie…
Tales glitt an der Wand herab. Tales konnte noch gar nicht fassen, was sie ihm gesagt hatte und seine ohnehin recht gestörte Wahrnehmung trug nicht gerade zum positiven bei. Er dachte an seinen Freund, den er immer nur bei Nacht gesehen hatte. Tags über durfte er ja nicht raus. Er erinnerte sich, wie Blindfisch ihn vor den Männern beschützt hatte. Er spürte, wie ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Damals hatte er die Menschen noch nicht gehasst. Nur diese vier Männer, die seine Ziehmutter angefasst hatten. Großer Gott, sein Herz konnte das nicht aushalten. So viele Erinnerungen schossen ihm plötzlich durch den Kopf. Tage, in denen er gelacht hatte aus vollem Herzen. Dieser Mensch war sein erster echter Freund gewesen. Er wusste nicht, was er machen sollte, sollte er ihm tatsächlich gegenüber stehen. Er … Tales stand auf, rannte an Dana vorbei in den Garten zur Arena, wo er sich behände aufs Dach schwang. Man konnte ihn von unten nicht sehen. Er lag auf dem Rücken und blinzelte ins Licht. Die Gedanken drehten sich im Kreis und irgendwie wünschte er sich, Dana hätte nicht gefragt. Auf der anderen Seite, hatte er ihn nie vergessen. Die beiden hatten sich ein Versprechen gegeben. Sie hatten sich geschworen niemals zu Lügen und den Hohen Orden ein für alle Mal zu vernichten, das war kurz nachdem die Provinz vom Hohen Orden eingenommen worden war und kurz bevor Tales geschnappt wurde. Mit wem hatte Dana gesprochen? Immer noch lief ihm das salzige Nass über die Wangen.