Alec Blake

Abby lächelte, als er sie sein Gift nannte. Sie betrachtete den Ring. Er war wunderschön. Zwar etwas schmal, aber wirklich schön. Sie würde ihn nie wieder ab nehmen. Die Vorspeise wurde aufgetragen. Fischsuppe. Es schmeckte wirklich großartig. Sie dachte daran, wie häufig die Japaner in ihren kleinen Restaurants lebendiges Essen verzehrten. Das war so gar nicht nach ihrem Geschmack. Selbst die Kinder aßen das nicht immer. Manche ekelten sich, andere wollten die Tiere frei lassen. Abby sah schließlich auf, als sie gegessen hatten. 
"Komm ... lass uns noch etwas unternehmen. Ich will mit dir den Abend und die ganze Nacht verbringen."
Sie schnappte sich seine Hand, zog ihn übermütig mit sich hinaus und winkte ein Taxi heran, welches sie erst mal in die Stadt brachte. 
"Der Kimono ist wirklich wundervoll, nur für mein Vorhaben nicht geeignet,"
erklärte sie schließlich im Taxi. Sie fuhren erst mal in die Stadt, wo Abby ihn direkt neu einkleiden würde. Unter anderem erst mal ordentliche Jeans, bequeme Schuhe, in denen er auch laufen könnte, Shirts und was er sonst noch so brauchte. Immerhin sollte er ein paar bequeme Sachen tragen und nicht wieder einen Anzug oder so etwas. 

Kayla war so überglücklich. Ja, sie liebte die englischen Rosen, weil sie so herrlich dufteten. Die Farbe spielte für sie da gar keine Rolle, wenn gleich sie wohl um die Bedeutung der roten Rose wusste. Sie nahm seine Hand, ihr Glück kaum fassen könnend. Ihr Versprechen würde sie halten. Sobald Alec wieder einsatzfähig war, würde sie kürzer treten, denn sie wollte auch Zeit für Jack haben. Urlaub würde sie ohnehin brauchen, denn sie war völlig überarbeitet und gestresst, doch heute Abend, ließ sie es sich nicht anmerken. Einen zarten Kuss gab sie ihm auf die Hand, als wolle sie testen, ob er wirklich da ist. Was hatte sie ihm nach geweint, ihn vermisst, aus ihren Gedanken verbannt, weil sie die Trennung nicht verschmerzen konnte.

Kaien wurde nach dem Essen, was selbstverständlich er bezahlte einfach von ihr mitgezerrt. Überrascht war er und dachte sich einen Moment, dass Abby, wie ein Orkan in sein Leben gefegt war und ihn nun mit all ihrer Gewalt hinfort fegte. Dennoch war es kein unangenehmes Gefühl ganz im Gegenteil… Es war herrlich.
Sie erklärte ihm im Taxi, dass sie ihn neu einkleiden würde. Hatten jetzt etwa noch Läden offen? Und tatsächlich. New York schlief niemals… Sie ging mit ihm in einen… Nun Ausstatter war wohl übertrieben… Es war ein Laden mit merkwürdigen Kleidungsstücken. Kaien identifizierte die Kleidung als die, die gewöhnliche Amerikaner trugen und es verwunderte ihn, dass Abby wirklich wollen konnte, dass er so etwas trug. Das war… nun… es war ungewöhnlich.
Sie steckte ihn in eine Jeans, die schon kaputt war… Bei näherem Hinsehen stellte er jedoch fest, dass es gewollt war, denn alle anderen Jeans dieser Sorte, waren an exakt der gleichen Stelle kaputt. Nun… Als nächstes gab es ein T-Shirt. Immer mehr sollte er anprobieren, bis sie das richtige gefunden hatte. Es war ärmelfrei und brachte seine Muskulatur so sehr schmackhaft zur Geltung. Zumindest sahen Frauen das wohl so. Es war ansonsten schwarz und hatte die Aufschrift Bad Boy, wobei der Text aussah, als würde er beim draufdrucken verlaufen sein. Kaien betrachtete sich im Spiegel. Er fand keine Worte dafür und schließlich brachte sie ihm Schuhe, nein Stiefel, die einem Biker konkurenz gemacht hätten. Er sah sie kurz an und schließlich nahm er auch noch die Stiefel in Kauf. Er zog sie an und begutachtete nun sein ganzes Outfit. Schließlich fragte er: „Wo gehen wir hin? Zu den ‚Hells Angels‘?“
Das war ja was ganz neues, das ER einen Witz machte… Oder meinte er das vielleicht sogar ernst?

Abby war wirklich zufrieden mit ihrer Wahl an Sachen für Kaien. Es war ganz schön warm draußen. Abby selbst hatte ja bereits lockere Sachen an. Sie würde gern mal wissen wollen, in was Kaien sie gesteckt hätte, wenn er Gedurft hätte. Auf seine Frage hin sah sie ihn ein wenig überrascht an. 
"Woher weißt du das?" 
fragte sie ihn völlig überrumpelt, musste dann aber gleich darauf hin lachen. 
"Nein ... die lassen wir schön in Ruhe. Wir gehen in einen Club. ich möchte mit dir ein wenig feiern und tanzen. Du kannst doch tanzen?" 
Himmel sie war wirklich im siebten Himmel. Wie hatte er sie nur so eine wahnsinns Ausstrahlung auf sie haben können? Sie fühlte sich ... zum ersten Mal in ihrem Leben .. behütet und sicher, obwohl sie sich doch verdammt gut selbst verteidigen konnte. Es war ungewohnt, aber wirklich schön.

Kaien sah sie überrascht an, als sie ihn fragte, woher er es wisse, doch dann erläuterte sie, dass sie nur einen Spaß gemacht habe. Er betrachtete sie mit dieser ihm zu eigenen Gleichgültigkeit, doch sein wahres Gefühl, war weitaus tiefer. Er betrachtete sie gern, wie sie sich bewegte, wie sie lachte, wie sie redete. Es gefiel ihm einfach nur. Es gefiel ihm sogar sehr…
„Kann ich.“, sagte er und konnte nicht ahnen, dass sie eine Disco meinte. Er sah wieder an sich herab und fragte sich, wie man in dem Aufzug ernsthaft tanzen konnte. Nun ja. Er würde schon sehen.
Gesagt getan, sie suchten sich einen Club, wo den ganzen Abend nur E-Gitarren durch die Säle schallten. Von Heavy Metal bis Rock war alles da und Kaien staunte, dass es Leute gab, die sich freiwillig einem solchen Lärm aussetzten. Wirklich nicht zu fassen. Auch wenn es ihn eigentlich nicht wirklich störte. Er sah sich mit einem geübten Blick um und scannte den ganzen Raum. Er konnte Gewohnheiten eben nicht einfach ablegen. Nun ja. Was sie hier wollte, war ihm ein Rätsel. Er nahm sie bei der Hand und fragte: „Was machen wir hier?“

Abby war schon so lange nicht mehr aus gewesen, das es selbst für sie sehr ungewohnt war. Kaien scannte sofort den ganzen Schuppen. Auch Abby sondierte gern. Die Leute hatten sich verändert. Jüngere Rocker waren nun auch da. Irgendwie gefiel es Abby nicht so, wie früher. 
"Ich weiß nicht ... ich hatte es anders in Erinnerung. Vielleicht sollten wir ganz woanders hin gehen?" 
War sie ruhiger geworden? Jemand begann eine Schlägerei und diese artete auch gleich aus. 
"Entweder wir verschwinden hier ganz schnell, oder wir werden gleich in eine Handfeste Schlägerei geraten," 
meinte sie und versuchte Kaien schon hinaus zu schieben. Sie selbst würde die Prügelei sicher nicht stören. Sie würde sogar noch  fleißig mit machen, aber Kaien ... er würde sich bestimmt nicht absichtlich in eine Prügelei verwickeln lassen.

Da hatte Abby allerdings Recht und sollte er doch hineingezogen werden, würde er sie im Handumdrehen beenden… zu SEINEN Gunsten. Er betrachtete das Handgemenge und schüttelte nur leicht mit dem Kopf. Unästhetisch und überflüssig. Nur weil diese Leute betrunken waren, glaubten sie, sie müssen sich gegenseitig an die Wolle. Höchst… unfein. Sie gingen wieder. Draußen sagte er: „Und der Eintritt?“ Es war nicht viel gewesen, dennoch war er irgendwie froh, dass sie wieder draußen waren.
Und nun? Abby ging mit ihm durch die Straßen und er blickte sich genauso um, wie er es immer tat, wenn er irgendwo lang ging. Er blieb schließlich stehen und sagte: „Nicht da lang.“ Er blickte direkt vor sie, doch es war nichts zu sehen. Gar nichts. Was war also sein Problem? Vielleicht hatte er etwas gesehen, was nun wieder verschwunden war oder nur so ein unbestimmtes Gefühl, oder es war etwas ganz anderes. Auch Abby hatte dieses Ungute Gefühl, doch es war zu spät, denn beiden waren die vier Männer entgangen, die hinter ihnen auf der Lauer gelegen hatten und nun hervor kamen. Kaien war ein bisschen verblüfft. Aber die lauten Klänge hatten ihrer beider Ohren geschadet und nun waren sie doch in den Hinterhalt geraten. Sie hatten keine Waffen dabei, wozu auch? Wer hätte es schon auf sie absehen sollen. Ihre Kontrahenten hatten jedoch Messer Schläger und Eisenstangen.
„Ein Schlitzauge und seine Hure.“ Kaien senkte den Blick und Abby sah, wie eine seiner Hände bei dem Wort Hure zuckte. Scheinbar waren das Rassisten. „Keine sorge, wir lassen das Mädchen laufen, nachdem wir uns vergnügt und dich verprügelt haben, du wärst besser wieder in deine Heimat gegangen, Reisfresser!“

Abby war es einfach nicht mehr gewöhnt, in solche Bars zu gehen und dachte sich noch, das es wohl an der Zeit wäre, es sich auch nicht mehr vor zu nehmen. 
"Der Eintritt ist mir egal. Da hört man sein eigenes Wort nicht mehr. Wir hätten es wie Kayla machen sollen und einen gemütlichen Irish Pub aufsuchen sollen."
Abby sah niedergeschlagen aus. 
"Es tut mir leid. Ich hatte gehofft, wir könnten noch etwas ... nun etwas unternehmen." 
Ihr Blick sprach Bände. Sie war wirklich enttäuscht. Schließlich wusste sie nichts von Kaien und konnte ihn somit auch kaum überraschen. Starr auf den Boden sehend, ging sie mit ihm. Sicher war er eben so enttäuscht, das sie alles versaut hatte. Nach ein paar Metern, begann sie jedoch, wie gewohnt, die Umgebung zu sondieren. Dieses Ungute Gefühl, wollte sie nicht in Ruhe lassen und auch Kaien spürte es deutlich. Er wollte eben mit ihr einen anderen Weg einschlagen, als sie schon von vier Kerlen umzingelt waren, die Ärger suchten. Als sie hörte, wie die Kerle Kaien und sie nannten, ballte sie die Fäuste. 
"Es gibt doch immer wieder Leute, die nicht wissen, was gut für sie ist. Es ist wirklich egal, wo man hin kommt. immer große Fresse und nichts dahinter. Was denn ... Ohne die Dinger könnt ihr euch wohl nicht wehren, was?" 
Sie meinte die Baseballschläger, Eisenstangen und was sie sonst noch alles dabei hatten. 
"Ihr wollt euch vergnügen? Dann mal zu."
Sie würde sicher nicht zu lassen, dass man ihren Tiger so beleidigte. Was sie selbst an ging, wusste sie wohl nur zu gut, das sie keine Hure war. Sie würde denen mal zeigen, was ein Mädchen so alles drauf haben konnte.

„An deiner Stelle würde ich nicht so eine dicke Lippe riskieren, Weib!“ Kaien sah zu ihr herüber und legte ihr schließlich den Arm vor den Oberkörper. „Mach sie nicht wütend.“, sagte er ruhig. Er steckte die Hand in die Hosentasche und zog seinen Geldbeutel heraus. „Wollt ihr Geld?“
„Oh, er spricht unsere Sprache. Nein, man, die Kohle holen wir uns eh.“ Er lachte dreckig und seine Kumpels lachten ebenso dreckig mit. Keien steckte die Geldtasche wieder weg und sagte dann mit höflicher kälte in der Stimme: „Bitte, geht aus dem Weg! Wir sind nicht auf Ärger aus.“
„Halst’s Maul!“ Einer der Jungs ging nun auf Kaien und Abby zu und Kaien schüttelte nur den Kopf. „Ihr wisst nicht, was ihr hier tut. Ihr werdet nicht gewinnen.“
Ein Messer flog und Kaien fing es mit der Hand. Er sah zu dem Kerl und sein Blick war so Furcht erregend, dass der Kerl ihn nur schockiert ansah. Wäre er nur ausgewichen, hätte es vermutlich Abby getroffen. Aber er hatte es ja gefangen. Nun gab er sich in Kampfhaltung und schien reichlich angefressen genug, um die nun mehr zehn Mann starke Truppe, zu Kleinholz zu verarbeiten.
Auf Abby stürzten sich vier und auf ihn nun mehr fünf, weil der letzte immer noch zu erstarrt war. Kaien wehrte alle Schläge, scheinbar Mühelos ab oder leitete sie ins Leere und verpasste den Leuten Schläge und Tritte, die sie Sterne sehen ließen. Kaien bewegte sich geschmeidig, wie eine Katze und alle Schläge trafen präzise und schnell und irgendwie unwirklich. Welchen Kampfstil er wählte war offensichtlich: Kung Fu – Tiger. Auch Abby langte kräftig zu und vermöbelte ihre Gegner vom feinsten. Bis endlich einer, einen Revolver zog.
„Schluss jetzt! Aufhören, oder ich schieße!“
Kaien sah ihn an. Er stand rund fünf Meter entfernt. Und zielte auf ihn. Doch hinter ihm war auch Abby. Kaien hielt inne.

Na dafür war es wohl deutlich zu spät. Abby würde sicher keinem der Kerle durch gehen lasen, sich so auf zu spielen. Man war das ein Dreckshaufen. Das Geld wollten die sich eh holen? Dann mal los. Abby sah nicht mal hin, doch sie beherrschte eben so Kung Fu. Sie wählte den Drachenstil, der sie unberechenbar machte. Das ganze ging wirklich gut und gern sehr schnell. Die Gegner wussten nicht, wo Abby als nächstes hin schlagen würde. Sie vermöbelte die Kerle heftigstens, wie auch ihr Tiger seine Gegner. Ein wahrhaftes Traumteam, bis der eine einen Revolver zog. Aufgeben? Abby sah zu Kaien. Er konnte sich eben so schnell bewegen, wie sie, wenn nicht sogar schneller. Sie nickte ihm vorsichtig zu. Abby war bereit, selbst der Kugel dieser Waffe aus zu weichen, wenn gleich es ein großes Risiko dar stellte. Der andere Kerl war viel zu nervös um richtig zu zielen. Er trat von einer Stelle auf die Andere und wollte nur seine, teilweise zahnlosen, Kollegen wieder haben. 
"Kaien ... bereit, meinte sie nur. Das Risiko getroffen zu werden, nahm sie in Kauf, solange ihm nichts geschehen würde und würde sie mit heiler Haut davon kommen, würde sie sich diesen Arsch da vorn packen.

Kaien sah Abby im Augenwinkel. Sie sagte ihm, sie sei bereit. War sie das? Konnte sie einer Kugel ausweichen? Das konnte nicht mal er. Ein paar der Kolegen stöhnten und versuchten aufzustehen. Nun zog auch noch ein anderer aus Abbys Richtung eine Schusswaffe.
„Ihr Bastarde… Wie könnt ihr es wagen?! Ihr verfluchten Scheißkerle!“ Er wollte Kaien angreifen und dann ging alles so schnell, dass es nicht real schien. Anstatt Abby die Möglichkeit zu geben, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen schupste er sie zur Seite, zog den Angreifer vor sich, entwendete ihm das Messer und schleuderte es in der Drehung auf einen der Pistolenträger, während sich ein Schuss löste, der aber den Kerl traf, den er im gleichen Moment hinter sich gezogen hatte. Dieser Schrie kurz auf. Dann lösten sich ein zweiter Schuss und noch einer. Alle verfehlten das Ziel, während Kaien sich um die eigene Achse drehte und den Mann, der schon angeschossen war. Mit einem Schulterwurf Richtung Schütze beförderte. Er rannte sofort hinterher und traf auf den Schützen, wobei sich ein vierter und letzter Schuss löste. Doch es war nicht ersichtlich, wen er getroffen hatte.

Abby hatte gar keine Zeit mehr aus zu weichen. Sie wurde kurzer Hand von Kaien weg geschubst. Sie fiel auf einen, der noch am Boden kauernden Angreifer, den sie sich gleich schnappte und noch mal ordentlich eins aufs Maul schlug, so das er direkt die Vöglein singen hörte. Mehrere Schüsse fielen, als Kaien die Kerle vermöbelte und einem Schuss nach dem Anderen aus wich. Erschrocken drehte Abby sich zu ihm um. Bis her war ihm nichts geschehen, doch dann ... sie schrie vor Schreck auf. 
"KAIEN!!!"
Abby sprang auf. Hatte es ihn n erwischt, oder den anderen Kerl. Schon rannte sie, ungeachtet der Gefahr, auf Kaien zu, bereit ihn notfalls auf zu fangen, sollte er zurück kippen.

Er kippte nicht, doch er drehte sich mit der Waffe in der Hand um und hielt Abby die Knarre förmlich ins Gesicht, drückte ab und der Schuss glitt fauchend neben ihrem Ohr vorbei und tötete den anderen Angreifer. Auch der Mann, der zuerst geschossen hatte, schien zu sterben, da er röchelnd zusammen brach. Kaien ließ die Waffe sinken und der erschossene lag nun mit seiner Waffe in der Hand am Boden. Als Kaien ihn das Erste Mal mit dem Messer getroffen hatte, hatte er ihm nur die Waffe aus der Hand gefetzt.
Er sah Abby ausdruckslos an. Er hatte zwei Menschen erschossen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Die anderen waren kaum zu gebrauchen. Sie hatten tierische Angst und suchten ihr Heil in der Flucht. Sie hörten aber auch schon den Sirenenklang und Adam betrachtete den Schläger, der drei Kugeln an seiner Statt kassiert hatte. Kaien hatte nichts abbekommen nur das Blut, seines Opfers.
Er legte die Waffe vor sich auf den Boden und ging zwei Schritte zurück. Als die Polizisten dann da waren, sagten sie das übliche. „Hände wo ich sie sehen kann!“ Kaien gehorchte. „Auf den Boden und die Hände auf den Kopf! Alle beide!!!“ Auch das tat Kaien. Stumm und ohne Protest, wurde er festgenommen. Ebenso wie Abby.

Für einen Moment glaubte Abby, ihr Herz sei stehen geblieben. Als Kaien sich dann um drehte, die Waffe ihr entgegen hielt und schoss, zweifelte sie keinen Moment daran, das er sie beschützen wollte. Sie hörte, wie hinter ihr der Kerl zusammen brach und wollte eigentlich nur Kaien in die Arme fallen, doch das konnte sie erst mal nicht. Sie würde ihn später ohnehin noch zusammen falten. Wie hatte er es nur wagen können, genau so reglos da zu stehen, wie der andere Kerl. Sirenen ... Weg rennen, wäre der größte aller Fehler, die sie machen konnten. Sie blieb wo sie war, tat, was die Polizei von ihr wollte und ließ sich mit nehmen. Die Toten wurden natürlich erst gesichert, eben so wie der Tatort. Abby sagte nichts. Sie war wirklich sauer. Auf dem Revier gab sie ihren Namen und alle weiteren Informationen, ohne zu zicken ab. 
"Ich habe einen Anruf frei. Ich möchte ihn bitte nutzen."
Nun ... sie hatte die Wahl. Entweder sie nutzte ihre Verbindungen aus, oder sie rief direkt bei Kayla an, die ja eben so was zu melden hatte, wie Alec, da sie ja gerade den Laden führte und nicht im Bett lag, wie Alec, obwohl ... vielleicht wäre das eine Möglichkeit, das Kaien bei ihm bleiben würde? Aber Alec würde bestimmt nicht selbst an das Telefon gehen. Eher das es Adam wäre, der da dran gehen würde. Egal. Dann eben er.

Kaien ließ sich ohne was zu sagen einpacken und auf’s Revier bringen. Die Polizistin sagte: „Na sie machen von ihrem Recht zu schweigen, wohl gerne gebrauch, wie?“ „Ja.“, sagte er leise. Er und Kayla fuhren in unterschiedlichen Wägen und Kaien wurde auch in ein anderes Verhörzimmer gebracht, wie sie. Kayla saß ein junger Mann gegenüber, der sie erst mal nur anschaute. Er sagte nichts und auf ihren Hinweis einen Anruf zu haben, sagte er nun: „Den haben sie, wenn ich sie verhört habe, junges Fräulein. „Also… Erzählen sie mal, wie es kam, dass sie und ihr asiatischer Freund inmitten von drei Leichen stehen. Dass sie sich ergeben haben, spricht ja für sie, aber ich hätte dann doch ein paar Fragen.“

Auch Kaien wurde einer jungen Frau gegenübergesetzt. Er sah sie an und eigentlich wollte sie ihn einschüchtern, doch sein starrer und kalter Blick schüchterte eher sie ein. „Herr… Hisagi…“
„Kaien.“
„Was?“
„Mein Nachname ist Kaien.“
„Aber sie sagten ihr Name sei Kaien Hisagi.“
„Das ist in Japan so üblich.“
Sie sah ihn etwas überrascht an und dann sagte sie: „Oh… äh… ok. Herr Kaien. Nun erzählen sie doch mal, wie das alles abgelaufen ist. Sie… wurden mit ihrer Begleitung zwischen drei Leichen aufgefunden. Ist das ihre Waffe?“ Sie hob die Tatwaffe hoch.
„Nein.“
„Und… wie ist das abgelaufen?“
„Die Männer griffen an, ich habe mich verteidigt, jetzt sind sie tot.“ Ein bisschen überrascht und geschockt sah die Dame schon aus. Sie drehte sich zum Spiegel und schien ein wenig fragend auszusehen.
Kaien konnte ihr Spiegelbild natürlich sehen. Sie drehte sich wieder um und fragte: „Also haben SIE die drei Männer erschossen?“
„Nein.“ Kaien sah sie ernst an.

Abby senkte den Blick und lächelte. 
"Natürlich Mr ... " 
Nun der Name blieb erst mal noch offen. 
"Wir gingen die Straße entlang, als hinter, wie auch vor uns, diese Männer auftauchten. Zehn Mann gegen zwei. Nicht gerade fair nicht? Sie benannten meinen Freund als Reisfresser und mich als seine Hure. Der Wortlaut war ungefähr .... Keine Sorge, wir lassen sie laufen, nachdem wir ein bisschen Spaß mit ihr hatten und dich verprügelt haben. ... Wir haben uns also verteidigt. Ich wurde zur Seite gestoßen. Es fielen Schüsse, denen er versuchte aus zu weichen. Die Schüsse trafen nicht ihn. Der letzte Schuss galt eben so ihm. Sie haben miteinander um die Waffe gekämpft, die dabei los ging."
Nu das war alles, was sie dazu sagen konnte.

Der Beamte sagte schließlich. „Nennen sie mich, Mr. Drake. Beantworten sie mir doch mal diese Fragen: „Es wurden zwei Waffen am Tatort gefunden, aber nur eine wurde benutzt, wie kann das sein? Wem gehörte die Waffe und wie konnten sie die angeblichen 10 Männer ausschalten, wenn zwei von ihnen, wie sie behaupten Waffen hatten, mit denen sie schießen konnten? Wer genau hat auf die Männer geschossen?“
Vor dem Verhör wurden Kaien und ihr natürlich auch die Fingerabdrücke genommen.

Kaien sah die Frau fest an. Sie sah zurück und fragte: „Nicht? Und wer war‘s dann?“
„Ich habe nur zwei von ihnen getötet. Der Dritte wurde von seinem Kameraden erschossen, weil ich ihn als Kugelschild benutzte.“ Die Frau wurde bleich. „Sie haben zwei Männer erschossen und einen passiv umgebracht und sitzen hier, als würden wir über Tee und Gebäck sprechen!“
Kaien sagte nichts. „Bereuen sie denn gar nicht?“ „Nein. Ich habe in Notwehr gehandelt.“ „Das wird wohl ein Gericht entscheiden müssen!“
Sie erhob sich ruckartig und Kaien sah zu ihr auf. Sie konnte nicht fassen, was er da sagte, als ginge es ihn überhaupt nichts an. Als würde er von Tieren sprechen! „Wie können sie so über das Leben von Menschen reden, als würde es ihnen überhaupt nichts bedeuten?“
„Es kümmert mich nicht, nein.“
Sie riss die Tür auf und ging schließlich in das Zimmer hinter dem Spiegel. Sie kam nicht wirklich klar mit diesem… diesem Killer!

Abby betrachtete den Detektiv vor sich. 
"Wirt sind die Leibwächter der Blakes. Glauben sie wirklich, er würde Leute zum Schutz einstellen, die nicht mal mit ein paar Leuten fertig werden? Über Kaien Hisagi kann ich keine Aussage machen. Er wurde von Mr Blake angestellt und ist sehr Loyal. Er hat mir das Leben gerettet heute Abend. Ich selbst wurde beim FBI ausgebildet und habe eine zeit lang in Japan gelebt, wo ich in der Kampfkunst ausgebildet worden bin. So einfach ist das. Wenn sie die Fingerabdrücke von mir vergleichen, werden sie sie zweifelsohne in der Kartei der ehemaligen Mitarbeiter des FBI finden können."
Das war doch wohl mehr als genug Information oder?

Der Mann schlug mit der Hand auf den Tisch und sagte: „WEM gehört die Waffe?! Und WER hat geschossen, hab ich sie gefragt!“ Der Beamte schien sich ja wirklich ins Zeug legen zu wollen. Vielleicht, sah der Chef zu? Wer konnte das schon sagen? Er war jedenfalls sehr ungeduldig, oder er spielte es nur. Er legte die Fotos der Männer vor sie hin. „Mussten diese Leute wirklich sterben?!“

Kaien sah in den Spiegel. Nein er versuchte förmlich hindurchzusehen, was ihm natürlich nicht gelang. Er bewegte sich keinen Millimeter und hinter dem Spiegel munkelte man was von Yakuza. Ein zweiter Beamter kam herein. „Mr. Kaien. Ich bin Mr. Andrews. Bitte, ich möchte ihnen noch ein paar Fragen stellen. Ich…“ Es klopfte. Eine Frau kam rein und rief den Mann wieder raus. Kaien ließ das alles kalt. Er starrte nur vor sich hin.

Alecs Handy klingelte. Adam hatte es konfisziert und ging ran. „Alec Blakes Telfen, sie sprechen mit Adam Cain.“ … „Wer?“ „Oh, äh… Hallo. Ist was passiert?“… „Er schläft. Wie wichtig ist es d…“ … „Ich… verstehe.“ Adam ging in Alecs Schlafzimmer. „Moment bitte.“ Er legte das Telefon zu Seite und ging zu Alec. Er weckte ihn vorsichtig. „Alec… Wach auf.“
„Mmhhhnn.“ Wie niedlich. „Alec. Chiefinspektor Abberden ist am Telefon.“ „Soll später anrufen…“, murmelte Alec schlaftrunken. „Es schein äußerst wichtig.“ Alec machte die Augen auf und sah Adam an. „Was kann so wichtig sein. Wie spät ist es überhaupt?“ Adam sagte es sei halb elf und Alec brummelte irgendwas und sagte dann: „Na schön…“ Adam half ihm sich auf den Rücken zu drehen und Alec setzte sich auf. Dann reichte Adam ihm das Telefon und Alec sagte: „Blake…“ … „Ja. Hallo, was kann ich für sie tun?“… „Wie bitte?!“ … „Ja sie arbeiten für mich! Was ist denn passiert?“ Alec wurde aufgeklärt und er sagte: „Ich komme vorbei!“ Er legte auf und sah Adam an. „Wir müssen aufs Revier.“
„Ich glaube nicht, dass du dafür schon…“
„Sofort!“ Er wählte schon James‘ Nummer und erklärte, dass sie sich dort treffen würden. Adam war wie erstarrt. „Das ist nicht gut für dich!“
„Abby und Kaien werden am Tod von drei Menschen verdächtigt! Es IST verdammt noch mal gut für SIE!“ Adam wich die Farbe aus dem Gesicht und er nickte langsam. Er holte Sachen und zog Alec an. Dann hob er ihn in den Rollstuhl. „Geht’s?“
„Ja doch!“ Adam ging zu Lizzy. Sie musste zu Kayla, denn hier wäre sie Schutzlos. Er rief Kayla an.

Jack und Kayla saßen immer noch im Lokal und unterhielten sich, tranken ein bisschen was und hatten wirklich einen wundervollen Abend, bis zu dem Punkt, wo Kaylas Handy klingelte. Jack erstarrte. Das konnte doch nun wirklich nicht wahr sein!

Abby zuckte nicht mal zusammen, als der Kerl so auf den Tisch donnerte. 
"Wie ich ihnen bereits sagte, war ich beim FBI. Das bedeutet, sie können aufhören den wilden Mann zu spielen und mich einschüchtern zu wollen. Ich habe keine Ahnung, wem die Waffen gehörten, oder wem diese Kerle sie gestohlen haben. Die Männer wurden gewarnt. Mr Kaien hat ihnen sogar sein Geld geben wollen. Die waren nur daran interessiert, ihn zusammen zu schlagen und was sie mit mir vor hatten, muss ich ihnen wohl nicht näher erläutern. Das ganze wird sehr unschön für sie enden, wenn sie sich weiter so aufregen. Sie sollten an ihr Herz denken. Des weiteren, weiß ich nicht, ob deren Tod zu rechtfertigen ist. Weder Mr Kaien, noch ich, hegten die Absicht, irgend wen zu töten. Die Kerle haben auf jeden Fall geschossen. Zumindest einer von ihnen. Mr Kaien hat sich lediglich herum gedreht und den Mann vor sich gehabt, der dann erschossen wurde. Er selber hat sich nur gewehrt. Er hat versucht den anderen Schützen zu entwaffnen. Dabei ist ein Schuss los gegangen und hat den zweiten getötet. Der Dritte wollte mich von hinten Angreifen. Hätte Mr Kaien nicht geschossen, wäre ich jetzt unter den Leichen. Wenn ihre Fragen damit nun beantwortet wären ... "
War ja nicht zu fassen, wie dreist dieser Idiot war. Da sagte man ihm schon, das man selber beim FBI war, wo die Leute mehr al nur eingeschüchtert wurden und der glaube echt noch, er könne einen einschüchtern.

Kayla sah Jack entschuldigend an. 
"Es tut mir leid, das es ausgerechnet jetzt geht, aber wenn es nicht wichtig wäre ... würde mich niemand darauf anrufen."
Sie nahm ab und hörte Adam am andren Ende, der ihr erklärte, was geschehen war. 
"Hallo? --- Ja? --- WAS? Natürlich nehm ich Lizzy. Wir holen sie gleich ab. Ist sie im Hotel? --- Gut wir sind so schnell wie möglich da." 
Sie legte auf, warf Jack erneut einen wirklich aufrichtig entschuldigenden Blick zu meinte: 
"Es tut mir so leid, aber ich muss Lizzy abholen. Du kennst sie noch als Baby. An Abby wirst du dich sicher auch erinnern und an Mr Kaien, den Bodyguard? Die beiden werden des Mordes an drei Männern beschuldigt. Lizzy ist vollkommen Schutzlos, wenn wir sie nicht ab holen. Du ... kommst doch mit?"

Jacks Augen weiteten sich. „Um Himmels Willen!“ Er stand schnell auf und winkte den Kellner heran, den er großzügig bezahlte. „Dann dürfen wir keine Zeit verlieren!“ Er stieg mit Kayla zusammen in seine Limousine und sie fuhren zum Hotel, wo sie gleich hinauf fuhren. Kayla kannte den Code. Oben angekommen fand er Alec im Foyer vor und die beiden glotzten sich erst mal an. Jack, weil er nicht fassen konnte, wie schlecht Alec aussah und Alec, weil er nicht fassen konnte, dass ausgerechnet, dieser Playboy hier in seiner Wohnung stand! „Was zum…!“, sagten beide gleichzeitig und Adam schien wie erstarrt, dass Jack Larson hier in der Wohnung stand. Alec ballte die Fäußte und sagte ungehalten: „Was will ER denn hier?!“ Adam sah auf ihn herab und sagte lieber nichts, während Lizzy wie ein Mäuschen daneben stand.
„Ich… Also… Ich war essen…mit Kayla… Großer Gott! Sie sehen furchtbar aus, Mr. Blake!“
Alec funkelte ihn an und durch den Zorn war doch Überraschung zu sehen. Er ging wieder mit Kayla aus? Wieso? Wieso jetzt? Wie lange schon? Seine Gedanken flogen wild umher. Er war sprachlos. Lizzy fragte: „Wer ist das?“
„Entschuldigung. Ich bin Jack Larson, kleine Lady. Und du musst Elisabeth sein. Du bist zu einer bezaubernden jungen Dame herangewachsen!“ Lizzy lächelte und gab ihm die Hand. „Sie kennen mich?“
„Aber sicher! Ich habe dich gesehen, da warst du noch ein kleines…“
„GENUG!“, rief Alec dazwischen. „Kayla! Was hat das zu bedeuten? Warum haben sie ihn mitgebracht?!“

Auf dem Revier stand der Beamte nun energisch auf und sagte: „Wir werden sehen!“ Er ging raus und machte die Tür zu. Handy, Geldbörse und Schlüssel hatten die Beamten sowohl iherr, als auch Kaien abgenommen.

Gott Kayla war so froh. Das Jack mit kam. Sie waren schnell beim Hotel und noch schneller oben, wo Alec schon im Rollstuhl saß und Adam mit Lizzy wartete. Alec schien wirklich ungehalten. Da würden Erklärungen nötig werden. 
"Himmel noch mal. Warum ist es denn nun so wichtig für sie, das er mit gekommen ist? Er hat mich heute Abend eben mit einem Essen überrascht. Abby und Kaien brauchen sie Mr Blake. Lizzy kommt mit zu mir. Ich bringe sie morgen früh zur Schule. Machen sie schon. Jede Minute zählt."
Abby nahm Lizzys Hand. 
"Hast du deine Sachen schon eingepackt, oder müssen wir sie noch holen?"
Sie liebte die Kleine schon vom ersten Tag an und sah sie nun wirklich liebevoll an. 

Abby sah dem Kerl nach. Ihr selbstgefälliges Lächeln, behielt sie auch noch bei, als der Kerl aus dem Raum gegangen war. 
"Oh ja ... das werden wir."

Lizzy verstand nicht, warum ihr Vater nun wieder so wütend war. Man, der war ja wirklich, wie ein Vulkan, der unberechenbar ausbrach! Sie schmollte. „Warum bist du immer so gemein zu allen Leuten, die ich kennen lerne?!“, fragte sie unwirsch und Alec sah sie überrascht und ohne Zorn an. „Warum ich…“
„Immer wenn ich mit jemandem rede oder jemanden finde, der nett zu mir ist, vergraulst du ihn! Das selbe hast du bei Castiel auch gemacht! Du bist schuld, dass er dich jetzt nicht mehr leiden kann!“
„Cas…tiel?“
„Ja Castiel! Mein Schulfreund, weißt du noch? Ich hab es dir erzählt! Du hörst mir nie zu! Und du hockst auf mir, wie eine Glucke! Das ist unmöglich!“ Adam sah Lizzy mit offenem Mund an. Und auch Jack war ganz still. Lizzy löste sich von Kaylas Hand und legte fest: „Wir bleiben hier und warten auf euch! Und Jack ist mein Gast!“ Sie drehte sich um, wobei ihre Zöpfe flogen und ging in ihren Teil des Panthouse’s Sie war wirklich böse. „Liz…zy…“, sagte Alec und dann benutzte er die Stangen am Rollstuhl, um ihr hinterherzufahren. „Elisabeth!“, rief er und sein Tochter drehte sich wütend wieder zu ihm. „Du bist wirklich gemein! Niemand kann etwas dazu, dass DU immer so ausrasten musst! Das ist allein DEIN verdienst und ich hasse es! Wenn du Jack jetzt wieder wegschickst und mir den Umgang verbieten willst, dann komme ich dich GAR NICHT mehr besuchen, hörst du?! Ich will das nicht mehr!“ Sie schwartete ihm die Tür vor der Nase zu und Alec sah sprachlos auf die Tür. Adam lief zu ihm und fasste hinten an den Griffen an, wobei Alec blaffte: „Fein!“ Er wandte sich ungehalten an Adam und sagte: „Zum Auto!“
„Ja…wohl…“ Er drehte den Stuhl um und Alec würdigte weder Kayla noch Jack noch eines Blickes. Sie gingen in den Fahrstuhl und Adam drehte sich noch mal schuldbewusst um. Seine Lippen formten ein Entschuldigung Dann ging die Tür zu und Jack stand sinnlos rum. „Also… Das… ähm… Das wollte ich jetzt wirklich nicht…“

Wow ... Lizzy war ja wirklich Stocksauer auf Alec. Selbst Kayla konnte da nicht mehr tun, als zu hören und warten, bis sie sich wieder ein gekriegt hatte. Eigentlich hatte sie ja recht. Sie sah Alec und Lizzy nach, doch einig wurden die Beiden sich offensichtlich heute nicht mehr. Was war denn auch in Alec gefahren, das er so WÜTEND reagierte. Selbst Kayla stand nun da, wie vom Donner gerührt. Was war denn hier nur los? Adam entschuldigte sich sogar noch. Das war wirklich ... sonderbar. Kayla sah zu Jack auf. 
"Also ... ich weiß gar nicht ... was er hat? Vielleicht sollten wir versuchen Lizzy dazu zu überreden, mit uns zu kommen." 
Kayla nahm seine Hand und zog Jack mit sich. 
"Lizzy? Wäre es nicht doch besser, wenn wir zu mir fahren? Wir können noch zusammen einen Film gucken, wen du magst. Jack bleibt auch bestimmt noch so lange, bis du schläfst."
Na das hoffte Kayla doch zumindest.

Aber da war ncihts zu machen. Lizzy saß auf dem Sofa und deutete auf den riesigen Fernseher. „Wir können hier gucken!“ Sie wollte nicht gehen und irgendwann kam Jack zu ihr und sagte: „Du willst auf ihn warten?“ Lizzy sah ihn an und senkte denn den Blick wieder. Sie umfasste ihre Knie und nickte dann traurig. „Ja…“, sagte sie. „Es geht ihm doch so schlecht und… und… Ich wollte ihn nicht anschreien, aber er ist wirklich gemein!“ Jack sah zu Kayla. „Also… ich könnte mich verstecken, wenn er zurück kommt.“ Lizzy kicherte über das Kommentar und Jack lächelte. Lizzy sah ihn nun an. „Er hat einen sechsten Sinn, Leute aufzuspüren, die er nicht leiden kann.“
„Und ich bin ein ausgezeichneter Versteckspieler! Wie ein Ninja!“
„Wirklich?!“
„Aber ja. Ich bin wie ein Schatten!“ Lizzy kicherte erneut und schlug vor Verstecken zu spielen. Jack lachte und sah zu Kayla. Dann sagte er: „Ist die Wohnung nicht etwas klein?“
„Ich hab‘s! Lass uns zum Haus fahren! Das ist riesig! Bitte Kayla! Lass uns das machen, ja?“ Jack lächelte etwas beschwichtigend. Hauptsache, sie waren nicht da, wenn Alec zurück kam. Er wollte keinen Streit.

Adam fuhr mit Alec zum Revier. Er ahnte schlimmes. Bei Alecs Laune, würden Köpfe rollen… Dort angekommen, half Adam ihm aus dem Wagen in den Stuhl und schob ihn hinein. Sie wurden von James begrüßt, der leicht angesäuert war. Er sah Alec und kam zu ihm. „Wie geht es dir?“
„Hm!“, war das einzige was er zu hören bekam und Adam antwortete für ihn: „Besser.“ James beäugte Alec und sagte dann: „Sie haben die beiden getrennt und sie durften noch nicht mal telefonieren! Das ist Amtsmissbrauch!“
„Reg dich ab, James!“, sagte Alec und wies den erstbesten an, dass er zum Chief wollte. Da dieser ihn erwartete, war es auch kein Problem. „Darel! Sie haben ihre Aussagen ohne ihren Anwalt aufgenommen, das ist inakzeptabel!“
„Sie haben nach keinem verlangt, Alec. Wir werden das schon aus der Welt schaffen. Die Aussage ihres Bodyguards ist jedoch bedenklich… Er ist… unheimlich!“
„Und seit wann ist das Strafbar?! Ich will dass die beiden augenblicklich freigelassen werden!“
„Aber Alec!“
„Ich habe heute wirklich überhaupt keine gute Laune, also bewegen sie jetzt ihren Arsch und geben ihren Männern den Befehl! Es besteht keine Fluchtgefahr! Und wenn sie mit den beiden reden wollen, dann MIT Anwalt und nur mit Vorladung! Ist das klar?! Ich werde mich nicht durch die Behandlung meiner Mitarbeiter denunzieren lassen!“
Der Chief sah ihn ungläubig an und erkannte schließlich, dass Alec es verdammt ernst meinte. Adam war sprachlos, wie Alec mit dem Chief umging und ihn sogar duzte! Das war… wirklich unangenehm. Alec seufzte leise und sagte dann ruhige: „Entschuldige bitte. Ich hatte heute wirklich… keinen guten Tag. Bitte, ich wollte dich nicht beleidigen.“ Der Chief, schien sich etwas zu entspannen und sagte dann seufzend. „Jeder hat mal einen schlechten Tag. Aber ich werde alles veranlassen. Alec… Du weißt, dass es nicht in meiner Absicht steht, deinem Ruf zu schaden.“ Alec nickte und sah auf. Er sah wirklich nicht gut aus. „Gut. Regel das!“
Nach einer Weile kam je ein Beamter in die jeweiligen Verhörzimmer mit der Nachricht: „Sie können gehen. Aber halten sie sich zur Verfügung.“

Kaien erhob sich wortlos und ging hinaus, wo er schon Alec sitzen sah. Er lief gerade auf ihn zu und Alec sagte nur: „Sag nichts! Sag bloß nichts!“ Kaien hielt inne, senkte den Blick und schwieg. Dann kam Abby und er sah sie nur kurz an. Alec musterte sie und sagte: „Gehen wir…“

Kayla war total begeistert davon, wie Jack mit Lizzy um ging. Sie lächelte und fand es wirklich süß.
"Dann musst du dir aber nun endlich Sachen holen, die wir mit nehmen können. Allerdings ... hast du dort ja genug Sachen oder? Dann sollten wir wirklich gehen." 
Sie hinterließ noch eine Nachricht für Alec, das sie zur Villa gefahren waren, damit er sich nicht sorgte. Dann fuhren sie los. An der Villa angekommen, musste Jack dann also erst mal her halten, um mit Lizzy zu spielen. 
"Du wärst wirklich ein guter Vater," 
flüsterte Kayla ihm zu und machte sich in die Küche, um dort etwas Tee auf zu kochen und noch eine warme Milch für Lizzy. 

Endlich konnte Abby gehen. Sie hatte nicht nach einem Anwalt verlangt, das war richtig, doch welchen hätte sie bitte bestellen sollen? Alecs? Himmel die hätten ihr sonst wen geschickt, aber niemals James. Sie sagte nichts, als sie zu Alec kam. Er hatte eine verdammt miese Laune und die wollte sie nicht noch schüren. Allerdings war sie sehr glücklich, Hisagi wieder zu sehen. Ihm ging es gut und das war ihr wichtig.