Wochen waren die beiden Abenteurer nun schon unterwegs. Die Gnomin und Bardin Serena war eine aufgeweckte quirlige junge Dame, die sehr belesen und schlau war, während ihr Begleiter – ein Mensch von gerade Mal 17 Lenzen – ein geschickter Abenteuer war. Er hatte schon einige Orte bereist, obwohl er noch so jung war.
„Glaubst du wir finden die Höhle?“, fragte Serena. „Klar!“, antwortete Fin frohen Mutes. „Wir sind dazu geboren!“ Sie bestiegen gerade einen versteckten Pfad, den sie nur durch Zufall gefunden hatten, der sie direkt hinter einen der großen Wasserfälle führen würde. Was die beiden Abenteurer nicht wussten: Ihnen folgten schon seit geraumer Zeit einige Schatzjäger und Söldner. Sie würden zuschlagen, sobald die beiden fündig geworden waren.
Serena und Fin erreichten tatsächlich eine hinter Pflanzen versteckte Höhle. Sie waren außer Puste und beschlossen, sich erst Mal auszuruhen. Es wurde auch schon langsam dunkel. „Hoffentlich haben wir dieses Mal Glück!“, sagte Serena aufgeregt und Fin musste sie abhalten, direkt reinzustürmen. So wie es aussah, führte die Höhle tiefer in den Berg. Wer wusste schon, was darin lauerte? Nein. Sie mussten erst einmal Kräfte tanken. Und so verbrachten sie die Nacht am rauschenden Wasserfall und träumten von ihrem Erfolg, der hoffentlich bald eintreten würde.
Am nächsten Morgen rüsteten sie sich für ihre Expedition. Sie hatten eine Ewige Fackel dabei, deren Flamme kein Feuer entfacht und kalt war, aber ewig brannte. Sie überprüften ihre Vorräte und schulterten ihre Rucksäcke. „Wir haben vier Tage in der Höhle, danach müssen wir umkehren, wenn wir nicht verhungern wollen. Der Höhleneingang selbst war riesig, aber er verengte sich zusehends und die beiden ließen langsam alle Hoffnung fahren. „Die Höhle ist schon so eng, dass hier nie und nimmer ein Drache durchpasst. Außer er wäre sehr klein. Ich fürchte, wir haben wieder kein Glück.“, meinte Serena und seufzte leise. Fin widersprach ihr nicht. Es war nicht bekannt, dass Drachen ihre Form wandeln konnten.
Irgendwann aber tat sich eine riesige Kaverne auf. Es war nicht mehr so dunkel. Von irgendwo weiter oben flutete Licht die Höhle. Der Fackelschein reichte nicht aus, um sie ganz zu erhellen. „Was immer wir hier gefunden haben… Es ist bedeutend. Ich spüre es!“, sagte in und Serena lächelte. „Du hast Recht.“
Sie liefen vorsichtig weiter und dann erreichte der Fackelschein eine Art… Stuhl? Auf Pflanzengeflecht. Umringt mit Zweigen und Blumen. Auf diesem saß jemand. Serena hielt den Atem an. „Sieh dir das an!“, flüsterte Fin. Sie kamen etwas näher und waren auf 6 Schritt herangekommen. Die Person sah aus… „Das… ist eine ELFE!“, zischte Serena aufgeregt. Das alte Volk hatte die Welt größten Teils verlassen. Zwerge, Elfen, Drachen… sie alle gehörten der Vergangenheit an. Sie saß dort, wie aus Marmor gehauen und bekleidet. „Vielleicht haben wir eine alte Elfenstätte gefunden Fin! Das ist ein großartiger Fund!“ Wenn es auch nicht das war, was sie zu hoffen gewagt hatten. Auch wenn sie nicht wussten, dass sie genau gefunden hatten, wonach sie gesucht hatten.
Elentari hatte in den letzten 237 Jahren nur drei Mal besuch gehabt. Das hier war das vierte Mal, doch die ersten drei Male waren nicht gut für die Jäger und Diebe ausgegangen. Die letzten Räuber hatte sie vor etwa 50 Jahren beseitigt.