Varus Di Nov 16, 2021 5:08 am
Varus musterte seine Schüler und kurz schienen sich zumindest Askjel, Stan, Chris, Vivian und sogar Ronan beratschlagen wollen. Sie tuschelten kurz miteinander und Joy grinste. Sie sagte zu Bella: „Warte doch mal kurz, das ist DIE Gelegenheit!“ Sicher war es nicht förderlich, den Lehrer zu verärgern, aber offenbar wollten die Kollegen irgendwas loswerden.
Stan – der älteste – trat nun vor. Er räusperte sic und Varus sah ihn ungläubig an. „Sie haben gestern den Unterricht geschwänzt. Wir finden es nur angemessen, wenn sie sich auch selbst eine Strafe aufbrummen.“ Varus sah ihn völlig verdattert an. Dann blickte er zur Seite. Er wusste genau, wer für das hier bezahlen würde. Ganz leise sagte er: „Ich bring dich um, Dean Specter.“
Stan sah noch mal zu den anderen und sagte dann: „Als Lehrer sollte man mehr Verantwortungsbewusstsein haben, denn als Schüler, nicht?“ Varus konnte dem nicht widersprechen. Er war auch nicht wütend auf seine Schüler, sondern auf Charles und Dean. Er schloss kurz die Augen, holte tief Luft und sagte dann: „Schön. Ich bin ganz Ohr. Wie würdet ihr euren Lehrer bestrafen?“ Nicht dass er gestern unter den Nachwirkungen des Alkohols nicht schon genug gelitten hatte…
„Wir finden sie sollten mindestens eine Woche etwas netter zu sein.“ Varus fiel mal alles aus dem Gesicht. Das hier war doch schon wohl der Gipfel der Nettigkeit! „Wie ihr wollt. Ihr solltet aber an das Echo denken.“
„Dazu gehört, keine Drohungen, keine Beleidigungen, keine Ausweglosen Situationen in denen sie sich nur lustig machen und ein bisschen moralischen Beistand. Außerdem haben sie uns versprochen, dass wir sie in der nächsten Stunde ein wenig ausfragen dürfen.“ Hatte er das? Vermutlich im Vollsuff. Er hob die Hände. „Also gut, also gut. War’s das dann jetzt?“
„Nein.“, sagte Ronan. Varus zog ein langes Gesicht. „Was denn noch?!“ „Sie müssen sich bei uns entschuldigen.“ „Wie bitte? Und wofür bitte?“ Er verschränkte die Arme. „Für all die Male, wo sie uns beleidigt und mutwillig auflaufen lassen haben.“ Varus funkelte ihn. „Du scheinst deinen Platz nicht zu kennen, Bursche. Die goldenen Augen von ihm nahmen eine rötliche Farbe an. Ronan sah ihm fest entgegen, aber Joy zupfte ihm nun am Ärmel. „Lass es. ist doch gut jetzt.“
„Nein, er sagte, wir sollen es ihm geben und mir ist das wichtig.“ Varus musterte ihn. „Du hast wohl von Kraft geträumt, was?“ Er drehte Ronan nun den Rücken zu. „Ich sag dir was, Bürschchen. Bändigt das Ding in der Kiste, ohne meine Hilfe und ich gehe auf eure Forderungen vielleicht ein.“ War doch wohl lächerlich. Er war ein höheres Wesen. Er musste sich bei niemandem für seine Methoden entschuldigen! Oder irgendwelche dummen Fragen beantworten oder nett sein!
Er trat gegen die Kiste, die er ganz nebenbei nun auch einfach verschwinden ließ. „Viel Spaß damit!“
Er schuf ein Portal und verkrümelte sich. Ronan glotzte stumpf auf die Stelle, wo er verschwunden war. Was aus der Kiste gekommen war, schwebte nun einmal im Raum herum und schien sich erst mal nicht für die Leute unten zu interessieren. Dann aber materialisierte sich der Schatten auf einmal und schwebte zu ihnen. Es machte den Anschein, als sei das Wasen ein schwarzes Tuch und eine Maske mit drei Augen, die furchtbar entstellt war. Ronan schaute das Ding, wie erstarrt an und Laura sagte: „Wunschmeister.“