Die Nördlichen Königreiche

Sie musste wohl einsehen, das Leif recht hatte. Es wäre kaum eine Hilfe, würde sie da raus gehen und die Dorfbewohner auf sich aufmerksam machen. Später, als sie schon die Hoffnung fast auf gaben, hörten sie den Aufruhe im Ort. Luna beherzigte die Worte Leifs, auch wenn sie lieber raus gerannt wäre, um Geralt zu helfen. Sie konnte nicht. Es würde nur noch mehr Zorn in den Bewohnern hervorrufen. So wartete sie, bis Leif, Isabella und Geralt endlich ins Haus kamen. Der junge Mann sah wirklich schlecht aus. er wirkte beinahe tot und Luna sah Geralt an, das es ihm auch nicht so sonderlich gut ging, aber wenigstens hatte er den Jungen zurück holen können. Nun musste er ihn verarzten, wenn er denn überleben sollte.
"Kann ich helfen?"
fragte sie Geralt direkt, als er rein kam. Sie hatte gesehen, wie die Leute ihn beworfen hatten und es hatte sie wirklich alle Anstrengung gekostet, die man sich vorstellen konnte, nicht raus zu rennen und die Leute zusammen zu stauchen.

Geralt kam mit Isabell rein, die die Tür direkt schloss. Leif legte den jungen auf den Tisch, welchen er kurzerhand leer fegte. Geralt sah zu Luna und meinte: „Nein. Ich…“ Er sah zu den beiden Hauseigentümern. „Er wird sterben.“ „Aber du sagtest doch…“ „Ich weiß, was ich sagte, aber das war nicht die ganze Wahrheit. Er hat eine Blutvergiftung und wenn er kein Gegengift bekommt, werden seine Organe versagen.“ „Wo gibt es denn ein Gegengift, Hexer!“ Er sah hinaus aus dem Fenster. „In meinen Satteltaschen.“ Leif wollte eben raus gehen. „Moment noch.“ „Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Geralt streckte die Hand aus und versiegelte die Tür mittels Hexermagie. „Ihr werdet mir erst zuhören!“, sagte er nun. „Ich kann ihm nur mit einem Hexertrank helfen.“ Die beiden verstanden immer noch nicht. „Für normale Menschen sind diese in der Regel tödlich.“ Er sah zu dem Jungen. Besonders wenn sie schon so schwach waren… Leif sagte: „Und ohne stirbt er auch!“ Geralt nickte bedächtig. „Die Wahl ist die: Ein schmerzloser Schlummer oder ein schmerzhafter Todeskampf, der nur vielleicht keinen bleibenden Schaden hinterlässt oder zum Tode führt.“ Isabell sah zu ihrem Kind, dann zu Leif und Geralt sah auf den Boden. Er hatte schon einmal ein Mädchen mit einem Hexertrank behandelt… Sie war danach nie wieder zu klarem Verstand gekommen.
„Wir riskieren es!“, sagte Isabella nun und Leif war erleichtert, dass nicht er die Wahl hatte treffen müssen. „Ich hol die Tasche.“, sagte Leif und ging hinaus, als Geralt schweren Herzens die Tür wieder entsiegelte. ER hätte anders entschieden.
Luna könnte nichts tun, hatte er gesagt. Aber das stimmte nicht. Zuletzt könnte sie zumindest die Platzwunde an seiner Stirn verarzten. Geralt setzte sich ohnehin gerade auf den Stuhl neben dem Jungen. Er sagte leise: „Isabell.“ „Ja?“ „Ich brauche Wasser.“ Sie nickte und ging ebenfalls los. Geralt stand auf, noch ehe Luna ihn hatte behandeln können und versiegelte die Tür erneut. Ebenso, wie die Fenster. Die beiden Eltern waren ja draußen. Er sagte nun kräftiger und entschlossener, als bis eben noch. „Luna. Hilf mir ihn festzubinden!“ Er warf ihr ein Seil zu, was hier rumgelegen hatte, während er ein breites Küchenmesser in die Feuerstelle lag. Er hörte von draußen die Eltern, die verzweifelt rein wollten. Auch die anderen Dörfler schienen nun wieder aufgebracht. Geralt nahm das Beil, womit die Familie wohl sonst die Hühner schlachtete und sagte. „Halt ihn fest, so sehr du kannst!“ Er hackte dem jungen Mann daraufhin über dem Knie das Bein ab und der Junge erwachte, schrie aus Leibeskräften und zappelte, wenn auch schwach. Auch Geralt hielt ihn fest. Dann aber nahm er das heißgemachte Küchenmesser und kauterisierte die Wunde. Erneut schrie der junge Mann herzzerreißend und anhaltend. „Verbinde das Bein!“ Er ging zum Kopf des Jungen und packte sein Kinn. Er heilt den Mund offen und ließ einen der Hexertränke hineinlaufen. Dann hielt er ihm den Mund zu. Der junge zappelte noch mehr und schrie sich die Seele aus dem Leib, während die Eltern verzweifelt draußen gegen Fenster und Türen hämmerten.

Die Satteltasche war doch drinnen, warum also ließ er Leif raus gehen und schickte Isabell Wasser holen, wenn doch hier ein ganzer Topf voll war? Sie wollte ihn nicht wieder verärgern, also hielt sie den Mund und wartete. Als die Beiden draußen waren, versiegelte Geralt die Türen und Fenster des Hauses. Es überraschte Luna, doch dann verstand sie. Noch nie hatte sie so etwas erleben müssen. Sie sah nicht hin, hielt den jungen Mann aber so fest, wie es eben irgend ging. Sie hörte, wie die Eltern eggen Türen und Fenster schlugen. Geralt hatte sie ausgesperrt, damit sie dieses hier nicht mt ansehen mussten. Schrecklich. Vermutlich wäre Isabell um gekippt oder hätte versucht dazwischen zu gehen. Das durfte nicht geschehen. Luna blieb Tapfer. Sie hatte gesehen, wie Leichen aus sahen, die aus einer Schlacht kamen, aber das hier, war anders. Ein junger Man, dessen Überleben von seiner Stärke ab hing, leben zu wollen ... oder eben davon, wie gut sein Körper das verpacken könnte. Sie hatten es geschafft. Es stank furchtbar nach verschmortem Fleisch, aber da mussten sie wohl durch. Luna versuchte dem Jungen Mann über den Schopf zu streicheln und ihn zu beruhigen.
"Ist gleich vorbei. Du schaffst das. Du musst."
Sie sah zu Geralt. Er sah nicht gerade optimistisch aus, was den Jungen an ging.

Nein. Er sah wirklich nicht optimistisch aus. Er hielt weiterhin die Hand auf den Mund, während er mit der anderen das Blut von seinem Auge und der Braue wischte. Geralt sah Luna nur ganz kurz an und ihre Streichelversuche wurden von dem wild umherzuckenden Schopf Roriks fast unmöglich. Geralt nahm die Hand weg und der Junge würgte, weshalb er die Hand wieder drauf drückte, damit der Junge das Zeug wieder herab schlucken würde. Es dauerte ungefähr 20 Minuten ehe der Junge letztlich das Bewusstsein verlor und Geralt erschöpft auf den Stuhl sank. Er hatte überall Blut von dem Jungen und in seinem Gesicht von sich selbst. Er war müde und sah zur Tür. Sie würden ihn lynchen, wenn der Junge nicht überlebte…
Geralt sah zu Luna. Er hatte ja eine Wahl gehabt, aber die Eltern hätten ihn aufgehalten. Hätten ihn vielleicht sogar angegriffen. Er musste sich wenigstens kurz ausruhen, ehe er sich rechtfertigte. „Du musst überwachen, ob er aufhört zu atmen Luna. Ich bin… müde.“ Er war einfach noch lange nicht so fit gewesen, wie er geglaubt hatte. Seine Rippen schmerzten furchtbar durch das Tragen hier her, hatte er sich keinen Gefallen getan.

Es war furchtbar, aber nötig. Luna achtete auf den Jungen und sie betrachtete Geralt.
"Ich passe auf, aber erst hältst du kurz still. Ich will die Platzwunde schnell verarzten, ehe du weg schläfst. Ich werde sonst keine ruhige Minute haben."
Also machte sie wirklich schnell die Wunde sauber und verarztete sie, ehe sie sich bei dem Jungen hin setzte und ihn beobachtete. Jetzt konnte sie ihn streicheln, denn er rührte sich ja nicht mehr. Geralt wirkte völlig fertig und Luna konnte sich gut vorstellen, das er es auch war.
"Ruh dich aus .... nur ... was en sie einen anderen Weg rein finden?"
War ja nicht ganz abwegig.

Geralt folgte ihren Fingern, als sie ihn verarztete. Er schloss dann die Augen. „Das werde ich mitbekommen.“ Er musste darüber lächeln. Sie würden schon die Wand einschlagen müssen. Luna hörte trotzdem Streitereien von draußen. Und wenn sie sie schon hörte, musste Geralt sie erst Recht hören. Es ging um ihn und die Hauseigentümer. Viele unschöne Beleidigungen über seines Gleichen wurden dabei rausgehauen. Geralt versuchte ein wenig zu dösen. Und Luna kümmerte sich um den gefesselten jungen Mann. Und so vergingen zwei weitere Stunden, ehe der Junge die Augen aufschlug und heftig zu atmen begann. Er sah hinab auf sein Bein und stöhnte. Er fletschte die Zähne und keuchte und Geralt fiel fast vom Stuhl, weil er sich erschreckt hatte. Er sah nach dem Jungen der ihn kurz ansah. Er hatte Schmerzen, aber war er bei klarem Verstand? Geralt stand auf und sah nach der Wunde. Sie hatte nicht sehr stark geblutet, nachdem er sie verbrannt hatte und Luna hatte sie eingewickelt und zuvor mit Salbe behandelt. Mehr hatten sie da kaum tun können „Sieh mich an! Wie geht es dir?“ Der Junge presste Schmerzlaute durch die Zähne. „Es tut weh! Mein Bein! Ah!“ Das geht vorbei.“ Geralt holte ein Wenig Kräuter aus den Satteltaschen und gab sie dem Jungen: „Kau das.“ Der Junge machte es und Geralt sah nun zu Luna. Sie sah in seinem Gesicht etwas wirklich Seltenes: Er freute sich. Auch auf Kaer Morhen hatte sie das öfter gesehen, aber trotzdem war es immer wie ein Sonnenaufgang, wenn er lächelte. Scheinbar hatte der Junge es überstanden. „Warten wir noch einen Moment, bis die Schmerzen aufhören, hm? Deine Eltern warten draußen.“ Der Junge nickte und Geralt schien zufrieden.

Da sagte noch jemand, Hexer fühlen nichts. Eine glatte Lüge. Sie ließen es sich nur nicht so anmerken. Vielelicht war es das, weshalb man sie für Gefühllos hielt, aber Luna hatte bei Geralt schon mehr als nur eine Gefühlsregung gesehen. Da war er, der Sonnenaufgang. Geralt so zu sehen, war wirklich schön. Dem Jungen ging es den Umständen entsprechend, aber er war nicht verrückt und auch nicht gestorben. Wenn das nicht gut war, wusste sie auch nicht. Sacht legte sie ihre Hand auf die Schulter des Jungen.
"Sie sind gute Leute und sie werden sich freuen, das du es geschafft hast."
Ja ... und vielleicht würde das auch dazu bei tagen,d as Geralt hier nicht so schlecht angesehen war. Was sie selbst allerdings betraf ... Sie müsste sich erst mal verstecken.

Und ganz besonders Geralt schien ja sogar mehr zu fühlen, als die meisten. Er sagte zu Luna. „Wirf dir einen Umhang über. Er wartete einen Moment und löste die Siegel. Dann brach die Tür förmlich herein. „HEXER! Was…“ Leif hatte die Axt erhoben, aber nun, wo sich sein Sohn aufrichtete und entschuldigend, wie auch etwas von Schmerz geplagt herübergrinste, lies er diese Fallen und rief: „Rorik!“ Auch Isabell kam direkt hereingelaufen, gefolgt von wütenden Dörflern. Sie alle schienen dar Meinung, Geralt habe den Jungen irgendwie zu Tode gefoltert. Selbiger heilt sich weit hinten im Raum, vor Luna, die er quasi mit seinem Leib abschirmte.
„Du lebst! Wie geht es dir?“, fragte Leif und Rorik meinte. „Mein Bein… schmerzt, aber der Mann hier hat mich gerettet. Bitte tut ihm nichts. Ohne ihn wäre ich längst tot.“ Leif sah zu Geralt und isabell nahm ihr Kind in die Arme. Geralt sah dem Ganzen zu und dann wurde er von Leif einfach in eine Bärenumarmung gezogen und zusammengedrückt. Der große Mann weinte. „Oh danke, Hexer! Gesegnet seist du tausendfach Danke!“ Die anderen Dörfler standen unschlüssig rum und Leif ließ Geralt los, der sich sichtlich unwohl die Rippen hielt. „Einer, der ihm auch nur EIN Haar krümmt! Nichts von all den Lügen ist wahr! Dieser Mann hier ist kein Ungeheuer! Und er ist auch nicht an den Monsterüberfällen schuld! Der Baron war ein Lügner, aber er ist tot! Er hat seine gerechte Strafe erhalten für seine Lügen!“ Die anderen sahen sich ratlos an. Einer sagte zu Leif: „Du machst einen Fehler! Er wird uns alle abschlachten!“ Nicht das Geralt es nicht könnte, aber nun ja. Geralt schüttelte leicht den Kopf. Sinnlos etwas dagegen zu sagen.

Luna tat, was Geralt ihr sagte, oder besser ... sie hätte es getan. Sie nahm die Decke, die Leif ihr gegeben hatte und warf sie sich über. So war sie wenigstens einigermaßen geschützt vor den Blickend er Dorfbewohner, als Geralt sich nun vor sie stellte. Leif und Isabell Waren wohl erst der Meinung, hier habe ein Schlachtfest statt gefunden, doch dann sahen sie ihren Sohn und schienen beruhigt. Die Dorfbewohner allerdings, waren anderer Meinung. Sie glaubten noch immer, Geralt würde sie alle töten. Luna blieb hinter Geralt. Wenn sie jetzt hervor käme und erkannt würde, wäre das wohl das Todesurteil für Alle hier drinnen. Jetzt blieb nur ab zu warten, ob das ganze auch gut gehen würde und Leif die Leute überzeugen konnte.

„Ihr geht jetzt aus meinem Haus! Und dem Hexer wird kein Härchen gekrümmt!“ Die Leute gingen erst Mal und Leif schob den Riegel vor. Dann drehte er sich wieder lächelnd zum Hexer. „Ich bin so froh… Du hast ihn gerettet, Hexer!“ Geralt hatte ja schon viel Dankbarkeit erlebt, aber das hier war langsam aufdringlich. „Ja… Ich wollte euch beide nicht im Zimmer haben, aber ihr wärt niemals freiwillig rausgegangen.“ Leif nickte und Isabell weinte und nickte und Rorik sagte irgendwann: „Du erdrückst mich Mama!“ Sie ließ irgendwann locker und Rorik atmete tief durch. „Ich hab das Monster gesehen. Ein Drache!“ Geralt schüttelte den Kopf. Er hat mich am Fuß erwischt, als plötzlich ein Riese aus dem Gebüsch kam. Er hat auf den Drachen eingeprügelt!“ Leif sah zum Hexer, der nur seufzte. Dann sind Soldaten gekommen. Der Drache war in die Flucht geschlagen und die gingen auf den Riesen los. Sie wollten nicht hören, als ich sagte, dass der Riese mich gerettet hat und dann kam ein Zweiter Riese! Er hat die Soldaten getötet und mich mitgenommen, da war ich nur noch halb bei Bewusstsein. Der erste Riese ist dann ziemlich schnell verblutet glaube ich…“ Geralt schüttelte den Kopf.
„Erstens, greifen Drachen keine Menschen an. Das war ein Gabelschwanz. Und Zweitens war dein edler Retter ein Felstroll und kein Riese. Sie sind halbwegs vernunftbegabt und verteidigen ihr Revier und ihr Leben. Man kann aber mit ihnen reden, wenn man nicht sofort drauf los prügelt.“ Geralt ließ Luna hinter seinem Rücken wieder hervor treten. „Der Gabelschwanz hat dich vergiftet, danach hat sich dein Bein entzündet, deshalb musste ich es noch mal abschlagen. Andernfalls wärest du nach einem langen langsameren Todeskampf trotzdem gestorben.“ Leif hatte erst Gedacht, dass sein Sohn fantasiert habe. „Und das Monster?“
„Ich habe den Gabelschwanz getötet. Die Trolldame hat ihr Männchen verloren und euren Jungen als Junges angenommen. Sie muss gesehen haben, dass Rorik versucht hatte ihr Männchen zu verteidigen. Das war… sehr tapfer Junge.“ Die Eltern hätten stolzer wohl nicht sein können. Dann sagte Geralt: „Ich würde trotzdem nicht zu ihr zurück gehen.“ „Sie lebt noch?“ „Ja… Ich töte keine Vernunftbegabten Monster, wenn sie keine Gefahr darstellen, sondern nur Leben wollen.

Luna lauschte dem Ganzen. Sie war noch immer hinter Geralt verborgen geblieben, als die Dörfler schon raus waren. Allerdings hatte sie ehrlich Angst, das Leif den lieben Geralt noch erdrückte. Dieser ließ sie nun auch hinter sich hervor kommen. Vielleicht hatte er ja Angst, er könne sie zerquetschen, wenn Leif ihn weiter so drückte. Rorik erzählte fleißig von Drachen und Riesen und Rittern. Das war irgendwie verstörend, aber auch interessant, als Geralt ihn darüber aufklärte, das sein Drache ein Gabelschwanz, unter dem sich Luna auch nichts vorstellen konnte, da sie nur von ihm gelesen aber nie einen gesehen hatte, sein Ritter in strahlender Rüstung ein Troll und eine Trolldame waren. So viel Fantasie und so unglaublich ... ja er war so munter, trotzdem ihm sein Bein fehlen müsste und er eigentlich eher hätte niedergeschlagen sein sollen. Gut das er es nicht war, denn so waren seine Eltern gewiss auch glücklicher.
"Danke ... das ihr ihn so verteidigt habt. Euer Monster dürfte damit auch erledigt sein und ihr habt euren Sohn zurück. Dürfte ich euch vielleicht um ein paar Hosen und ein Hemd bitten und vielleicht, wenn es nicht zu viel verlangt ist, ein paar Schuhe oder Stiefel? Sie müssen nicht neu sein, aber ich möchte dieses Kleid endlich ab legen."
Und zwar ins prasselnde Feuer.

Geralt sah zu der Familie und Rorik sagte: „Sie kann Sachen von mir haben!“ Er hatte zwar keine Schuhe oder Stiefel, aber immerhin Kleidung. Geralt sagte: „Wir kaufen dir später passende Sachen.“ Leif meinte: „Du musst dich doch eh Ausruhen, Hexer. Ich bring schon jemanden dazu Ein paar Schuhe zu entbehren.“ „Sie hassen mich.“ Isabell meinte: „Wie könnten sie das noch, wenn, du uns unseren Sohn zurückgebracht hast? Wir kümmern uns darum. Wir haben wenig. Vor allem kein Geld. Bitte bleibt doch beide noch eine Weile. Wir wollen uns erkenntlich zeigen!“
Rorik vermisste sein Bein vielleicht deshalb nicht, weil er dafür sein Leben hatte. Oder weil er noch mit Wolfsbann betäubt war. Geralt hob nur kurz die Schultern an, als Leif maß an Lunas Schuh nahm. Er wollte wohl neue Schuhe auftreiben. Geralt sah zu Luna und meinte dann: „Vielleicht unterhaltet ihr euch ein wenig.“ Er meinte sie und Rorik, denn er wollte nebenher den Beinstummel und das Blut weg machen. War vielleicht besser, wenn der Junge nicht im eigenen Blut lag. Und ER war nun nicht unbedingt der Gesprächigste. Isabella holte Tücher und Schüsseln mit Wasser. Vorher legte sie aber die Sachen für Luna raus und meinte: "Soll cih dir gleich eine Decke hoch halten?"

"Das ist wirklich sehr lieb von dir. Wir können uns gern unterhalten, nur weiß ich nicht, ob ich so viel interessantes zu erzählen habe, wo mein leben eher aus bedient werden und tun was man gesagt bekommt bestand."
Isabell kam auch gleich mit Sachen um die Ecke.
"Eine Decke wäre wirklich lieb. ich beeile mich auch."
Sie wollte ja die Freundlichkeit nicht ausnutzen. Als sie sich schnell umgezogen hatte, nahm sie das Kleid auf.
"Danke. Ich will das Ding nur schnell ... warte ... möchtest du dir was aus diesem Stoff nähen Isabell? Sonst werde ich es verbrennen. "
Sie legte es erst mal an die Seite. Mit nehmen würde sie es eh nicht. Wenn sie noch mal ein Kleid bräuchte, würde sie schon eines bekommen. "Lass mich dir helfen Rorik. Wir setzen uns da drüben rüber und werden uns unterhalten."
Sie stützte ihn, während Isabell zwei Stühle parat stellte. Leif würde ihm sicher ein paar Krücken schnitzen, damit der junge Mann auch allein wieder herum laufen könnte.
"Also du wolltest das Monster sehen und bist ihm zum Opfer gefallen. Hat man dir denn nicht gesagt,d as das eine wirklich verdammt schlechte Idee war? Ich meine .. ohne Geralt wäre wohl nicht einfach nur dein Bein ab."

Geralt sah zu Luna und Rorik rüber. Sie sollte mit ihm reden, um ihn abzulenken, nicht um noch in der Wunde zu stochern. Aber hätte man Geralt diesen Auftrag erteilt, wäre es wohl auf dasselbe hinausgelaufen. Rorik schüttelte außerdem vehement den Kopf. „Ich [i]wollte[7i] es gar nicht sehen! Es hat mich überrascht. Ich dachte ich finde ein paar Wiesenpilze für meine Eltern und mich. Gab es lange nicht.“
„Luna… er sollte so nicht sitzen. Das staut das Blut. Leg dich lieber hin Rorik. „Erneut half sie ihm hoch und Rorik stöhnte der Schmerz kam wohl schon zurück. Er war auch ziemlich müde von den Strapatzen. Geralt holte noch etwas Wolfbann heraus und gab ihn Luna in die Hand. Rorik versuchte wohl auf staken Mann zu machen, um Luna zu beeindrucken.
„Ohne Geralt wäre ich tot.“, sagte er nun. „Ich will auch ein Hexer werden!“ Geralt, der gerade einen Schluck Wasser getrunken hatte verschluckte sich und hustete in den Becher. Isabell lächelte mitleidig mit ihrem Sohn, der nun anfügte. „Aber mit dem Bein… Werde ich nicht mal Holzfäller.“

Luna half Rorik erneut auf und brachte ihn zu seinem Strohlager.
"Was ehrlich? Hexer? Du weißt aber schon, das es keine mehr gibt, ausser denen, die noch da sind?"
Sie nahm das Wolfsbann entgegen und reichte Rorik etwas davon.
"Ach was. Dein Vater wird dir sicher ein Holzbein als ersatz schnitzen können. Es wird dann viellicht nicht wie ein echtes Bein aussehen, und auch nicht so gelenkig sein, aber das macht nichts. Hauptsache du kannst dich allein rühren. Wenn du eben kein Holzfäller wirst, wirst du vielleicht Koch? Oder du beginnst mit Kräuterkunde oder ... vielleicht liegt dir was anderes besonders gut?"
Sie lächele ihm zu. Schließlich sollte er ich ja auch wohl fühlen und nicht denken, sie würde ihn nun deshalb verabscheuen.

„Du hast ein zauberhaftes Lächeln Luna.“, sagte Rorik nun. Er legte sich hin und sah an die Decke. „Wie lange wird es brauchen, um zu heilen?“, fragte er und Geralt sah zu ihm. „Lang.“ Er schloss die Augen. „Muss ich immer liegen?“ „Nein. Nur die ersten zwei Wochen, solltest du nicht viel aufstehen.“ Rorik dachte nach. Geralt hockte sich zu ihnen beiden. Auch sein Gesicht hatte ein paar Schläge eingesteckt, weshalb seine Wange noch leicht bläulich war. „Hör mal. Ich kannte mal jemanden. Der hatte nur noch ein Bein und einen Arm. Ein Auge fehlte ihm auch. Aber er war der beste Zimmerer weit und breit. Wenn dein Vater das Holz bringt, könntest du daraus Stühle, Tische und allesmögliche daraus herstellen.“ Rorik sah ihn noch mal an. „Du bist wirklich nett. Wenn ich wieder aufstehen kann, weht hier ein anderer Wind, was Hexer betrifft! Versprochen!“ Geralt sagte nichts dazu und erhob sich wieder. Er setzte sich auf einen Stuhl und atmete langgezogen aus. Sie würden hier nicht ewig bleiben können.

Da bekam Luna glatt ein leichtes Rot auf den Wangen.
"Danke ... und du bist sehr charmant. Deine Eltern lieben dich sehr. Und ich finde, Geralt hat recht. Du kannst Zimmermann werden, oder ... wo du so einen starken Sinn für Gerechtigkeit zu haben scheinst, auch Richter."
Das war dann vielleicht ein wenig weit her geholt.
"Ich würde es mit dem Zimmermann versuchen. Da hast du sicher auch gleich ein paar nette Damen um dich rum."
Denn sie würden hier nicht bleiben und auch wenn sie Rorik mochte, fehlte etwas entscheidendes, was sich erst entwickeln müsste, aber vermutlich nicht eintreten würde. Abgesehen davon, wollte sie Plötze und Flocke nicht die ganze Zeit draußen an einem Pfeiler angebunden wissen. Die Tiere bräuchten auch endlich was zu fressen. Abgesehen davon ... Sie wollte bei Geralt bleiben.
"Geralt ist großartig. Ich kenne nur vier Hexer, aber sie sind alle klasse. Zumindest diese haben ihren Ruf zu unrecht."

Rorik lächelte und irgendwann schlief er auch wieder ein. Geralt saß am Tisch und schien zu dösen, als auch Leif zurückkam. „Schuhe für die Lady!“, sagte er Freude strahlend und Geralt schreckte auf. Leif brachte ihr die Halbschuhe. Neu waren sie nicht, aber sie würden passen. Auch Roriks Kleidung war ihr viel zu groß, aber sie würden wärmer halten, als das obszöne Kleid. „Esst ihr noch mit uns?“ Geralt nickte. „Wir brechen in der Nacht auf.“ „Das wird wohl nicht mehr notwendig sein.“, sagte Leif nun. Er machte die Tür auf und drei Dörfler kamen rein. Geralt sah die drei an und sie sahen zu ihm und dann zu Leif. „Los Jungs!“, sagte Leif und der eine der den Stein geworfen hatte, sagte: „Es… tut uns leid.“ Er sah auf den Boden. „Wirklich! Wir sind einfache Leute. Wir wissen nur, was man uns sagt… und der Baron.“ „Schon gut.“, sagte Geralt. Die drei Männer waren überrascht. „Wirklich?“ Geralt zuckte die Schultern. Es war nicht angenehm, aber er kannte es nicht anders. „Wie… könnt ihr das einfach verzeihen? Wir haben gedacht… ihr würdet euch rächen wollen. Wieso nicht?“ Geralt stand auf und trat auf die drei zu. „Weil ich dann genau das wäre, was ihr wolltet, dass ich bin. Ein Monster.“ Die drei sahen betreten zu Boden. Geralt sah sie noch einen Moment an. Dann sagte er: „Wir brechen morgen auf.“ Leif nickte und Isabell auch. „Ich schlachte das Huhn.“

So bekamen sie also noch ihre Hühnersuppe, durften im warmen schlafen und waren alle zufrieden. Luna hatte sich für die Schuhe bedankt. Sie nahm, was sie bekam. Stiefel würde sie sich ein anderes Mal besorgen. Auch bei Rorik bedankte sie sich noch mal für die Sachen. Am nächsten Morgen, konnten sie schließlich aufbrechen. Die Leute hatten ihnen noch ein wenig Proviant gebracht und zwei Umhänge, damit ihnen nicht zu kalt wurde. Luna begrüßte die Pferde freudestrahlend. Man hatte sie versorgt und nun konnte es schließlich endlich weiter gehen. Luna ließ sich von Geralt auf helfen, nachdem sie sich noch einmal ausgiebig von der Familie verabschiedet hatte. Das Kleid hatte sie Isabell da gelassen. Sollte sie daraus machen, was sie wollte.
"Und? Wo geht es jetzt hin?"

Geralt saß auf seiner Plötze und wartete bis Luna sich von allen verabschiedete hatte. Er hatte lässig die Hände auf dem Sattel liegen und betrachtete sie dabei. Das Ehepaar winke und von Rorik hatte sie sich drinnen schon verabschiedet.
„Wohin? Keine Ahnung?“ Er beugte sich leicht vor. „Was meinst du Plötze?“ Das Tier schnaubte nur und bewegte sich sehr gemächlich zu einem Büschel gras in der Nähe. „Hätte ich mir ja auch denken können.“, sagte er nun und ließ sie gar nicht erst bis zum Gras kommen. „Nichts da!“ Er ließ Plötze laufen. Sie wieherte und rannte los. Geralt saß perfekt auf der Stute und Flocke folgte treu hinterher. Er wäre nur stehen geblieben, wenn Luna ihn dazu gebracht hätte. Sie ritten nun weiter nach Westen in Richtung Carreas. Dafür würden sie jedoch auch das große Gebirge überqueren müssen, was Temerien von Aedirn, Lyrien und Rivien trennte.
Sie ritten eine Straße entlang und begegneten Unterwegs auch anderen Reisenden. Das Wetter war schon und die strahlen der Sonne wärmten die zwei Reisenden. Es war ncoh nicht ganz Frühling und die Welt war noch etwas grau, aber gerade Lunas Herz müsste wirklich frei klopfen. Geralt schien es so weit ganz gut zu gehen. Oder er tat nur so, das wusste man bei ihm ja nie. Aber schließlich fragte er: „Was möchtest du denn gerne sehen?“ Er sah nun zu ihr rüber. „Warst du je am Meer? Die Blauen Berge zumindest kennst du jetzt schon. Sie begrenzten den Kontinent im Osten. Natürlich ging es dahinter noch weiter, aber über diese wilden Lande war so gut wie nichts bekannt. Ebenso, wie über die Drachenberge im Norden.

Luna kicherte, als Plötze so auf das Gras zu ging. Vermutlich hätte auch sie lieber ein Leben auf der Weide gehabt, hatte sie aber nun mal nicht. Nun nächsten Winter vielleicht schon, sofern sie zur Festung zurück kehren würden. Luna dachte kurz an ihre Mutter, die ihr die Freiheit gegeben hatte, ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie hoffte es ginge ihr gut. So bald es ginge, würde sie ihr schreiben. Jetzt aber folgte sie Geralt und Plötze. Flocke hatte nahm den Galopp eher als Wettstreit an und so preschte er mit Luna, die es sichtlich genoß direkt los. Luna liebte dieses Pferd. Sie schmiegte sich an ihn, wenn er im Schritt ging und streichelte seinen Hals. Im Galopp ging so etwas eher schlecht, aber sie konnte seine Muskeln spüren. Wunderschön, geschmeidig und stark. Natürlich ging es nicht die ganze Zeit im Galopp weiter. Sie trafen auf andere Reisende und Luna sah alles mit den Augen eines Fohlens, welches zum ersten Mal aus dem Stall kam. Ihr Herz klopfte und es war ein unglaublich schönes Gefühl, hier draußen einfach nur reiten zu können, ohne das man zurück beordert wurde, oder die Befehle für die Leibwache eindeutig war.
"Das Meer ... Ich war noch nie am Meer. Die Gemälde und Bilder in den Büchern, sehen immer wunderschön aus, aber wirklich da, war ich noch nie."
Ja, das Meer wäre wirklich schön.
"Du warst sicher schon überall und findest vermutlich nichts mehr wirklich interessant."
Nun das hatte sie ja bei dem gefrorenen Wasserfall gesehen. Fantasie hatte er scheinbar keine ... oder zumindest nicht in diesen Dingen.

Das stimmte allerdings. Fantasie hatte er so gar nicht. Auf der anderen Seite könnte sich Luna vermutlich auch nicht mal vorstellen, was Geralt schon alles gesehen hatte. In Kaer Morhen hatte Vesemir ihr zwar einiges über Pflanzenkunde beigebracht und sie hatte auch mal über das ein oder andere Monster gelesen, aber eigentlich hatten sie sie nicht mit den vielen Schrecken dieser Welt gefüttert. Geralt hatte es Vesemir verboten und dieser hatte es zur Kenntnis genommen. Außerdem kannte sie natürlich auch keine Rezepte für die Hexertränke, da diese ein Geheimnis waren. Nur diesen einen Trank, kannte sie nun. „Goldener Pirol“. Selbst der Name klang wirklich schön.
„Das Meer kann auch schrecklich und tödlich sein. Ich denke nicht, dass ich schon überall war, aber ich habe schon einige schöne und interessante Orte gesehen. Auch einige gefährliche.“ Besonders die Schlachtfelder während der Kriege. Er sah zu ihr rüber. „Und was soll das überhaupt heißen? Natürlich interessieren mich Dinge.“ Nur vermutlich nicht die gleichen, wie sie. Er sah auf den Weg. Gerade wurde hinter einer Biegung eine Gruppe Reisende sichtbar, die dort lagerten. Auch Geralt und Luna waren bereits lang genug unterwegs, um mal ein Päuschen zu machen. Die Gruppe schien auch Kinder dabei zu haben und hatten es sich um ein Feuer etwas abseits des Weges gemütlich gemacht. Sie hatten zwei Karren dabei.

Eben so war es wohl. Luna konnte sich nicht ausmalen, was Geralt alles erlebt und gesehen hatte. Das es wirklich viel war und vermutlich Dinge, bei denen normal Sterbliche geflüchtet wären, war ihr durchaus bewusst. Vielleicht hatte er einfach nur so viel schreckliches gesehen, das er die Schönheit in manchen Dingen so gar nicht mehr erkennen konnte, oder er war ganz einfach und plump nicht in der Lage, es als schön zu empfinden, wenn er etwas sah, was Luna als hinreißend empfand, er aber eben nicht. Die Tränke der Hexer durfte sie nicht erlernen. Es waren Uralte Geheimnisse, die nicht für Menschen bestimmt waren und Luna hatte es akzeptiert. Dafür hatte Vesemir ihr genug über Kräuter bei gebracht,d as sie normalen Menschen zur Not helfen konnte, aber auch Geralt, sollte ihm mal wieder etwas passieren. Einige der Monstren kannte sie nun vom Namen,  und einige vom Verhalten, aber eben nur wenige. Im Vergleich zu Geralts Wissen, war ihres wohl eher das Staubkorn im Wind. Goldener Pirol. Sie würde ganz gewiss nicht ausplaudern, wie man es mischte, geschweige denn, das sie die Rezeptur überhaupt kannte. Es war der einzige Hexertrank, den sie glücklicher Weise kannte und das auch nur weil Geralt ihn nicht hatte selber mischen können. Gut so.
"Ich glaube, das kann jede Naturgewalt. Egal ob Lawinen, Stürme, Feuersbrünste oder eben das Meer. Ich möchte ja auch nicht aufs Meer hinaus, sondern einfach nur drauf schauen. Es einmal sehen."
Sie betrachtete Geralt einen Moment lang.
"Nicht überall? Hm ... ich kann mir nicht vorstellen, wie Groß die Wet ist, wie die Länder sind und wie sie zu erreichen sind. Ich kenne nur das, was du mir bisher gezeigt hast und eben ein paar wenige Städte. Was das heißen soll? Du scheinst dich für nichts wirklich zu interessieren ausser die Monster die du tötest, deinen Lohn, der dir auch gegönnt sei und die nächste Schenke in der du eine Magd verführen kannst."
Es war nicht mal ein Vorwurf, sondern lediglich eine Feststellung. Hinter der nächsten Biegung sahen sie Reisende, die rasteten. Eigentlich waren sie schon lang genug unterwegs. Die Pferde könnten sicher auch eine Pause gebrauchen.
"Vielleicht können wir mit ihnen zusammen rasten. Sie haben Kinder dabei. Sicher werden sie nichts dagegen haben. Was meinst du? Oder glaubst du ... sie jagen dich gleich wieder fort, weil du ein Hexer bist?"

Geralt sah wieder zu Luna herüber. Was sagte sie denn da? Nicht, dass er nicht gerne die fleischlichen Freuden teilte, aber wie kam sie denn darauf, dass er das in jeder Kneipe so machte? „Ich suche überhaupt nicht, nach Damen.“ Sie fanden ihn einfach und offensichtlich fanden gewisse Damen Hexer einfach unwiderstehlich. Wieso auch immer. Geralt machte sich darüber keine Gedanken. Er deutete nun auf sein Gesicht. „Ich muss eben nehmen, was ich kriegen kann.“ Und binden konnte er sich sowieso nicht. Das war zwei Mal in die Hose gegangen. Einmal mit Yen, einmal mit Triss und eigentlich auch noch ein zweites Mal mit Yen.
„Wir werden sehen, was die Leute machen, wenn wir bei ihnen sind. Wenn sie uns davon jagen, suchen wir uns einen eigenen geeigneten Platz.“
Geralt sah nun zur Seite und gab zurück: „Ich interessiere mich für sehr viele Sachen!“ Es klang fast ein wenig beleidigt. Luna schien etwas misstrauisch. „Ach? Und wofür?“ Geralt sah zurück zu ihr. „Gwint?“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Dann schien ihm aufzufallen, dass das etwas dürftig war. Er sah auf den Boden und erklärte: „Weinanbau!“ Er schien das wirklich ernst zu meinen. Klang trotzdem erfunden.

Luna nickte. Nun wenn die Leute sie nicht da haben wollten, wäre es eben so. Sie rechnete ohnehin nicht damit, das sie die Gesellschaft ihnen Fremder wollten und richtete sich darauf ein, weiter reiten zu müssen.
"Wird schon Flocke. Wir finden schon was und dann dürft ihr euch auch ausruhen."
Sie tätschelte leicht den hals ihres Lieblings. Auf seine Antwort, das er sich für das Kartenspiel interessierte, erntete er einen Blick der da sagen wollte: "Dein Ernst?" Dann schien es ihm auf zu fallen. Sie sah ihn nun wirklich etwas erstaunter an.
"Weinanbau? Du meinst ... so richtig? Weinberge auf denen die Trauben reifen?"
Das es keine Berge wie die blauen Berge waren, wusste sie. Es waren meist eher Felder, die schräg lagen und am Fuß der Berge lagen.
"Vielleicht kannst du ja mal Weinbauer werden, wenn du dich zur Ruhe setzt."
Sollt sie dann noch bei ihm sein, würde sie ihm gern dabei helfen. War sicher eine interessante und schöne Beschäftigung.