Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Nördlichen Königreiche

    Geralt
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    Beitrag  Geralt Mi Jan 22, 2020 12:05 pm

    Es war ein Auftrag wie jeder andere. Bringt mir den Kopf des Monsters, Hexer. Dann bezahle ich dich! Natürlich. Es musste immer der Kopf sein. Ganz gleich, wie unhandlich oder aufwendig er abzutrennen war. Geralt näherte sich der Höhle. Sie lag tief im Wald. Die Leute hatten von einer Krabbspinne gesprochen. Sie war nicht einfach zu töten, aber Geralt hatte schon mal gegen eine gekämpft und ganz offensichtlich gewonnen. Derr Sumpf um die Höhle verschaffte der Krabbspinne ein angenehmes Territorium und ein optimales Jagdrevier.
    Geralt stieß auf die ersten toten Opfer der Krabbspinne. Er untersuchte sie kurz und sofort fiel ihm auf, dass das doch nicht stimmen konnte. Diese Leute waren bewaffnet gewesen. Die Wunden zeugten wenn überhaupt von einer sehr kleinen Krabbspinne. Eher was kleineres. Vor der Höhle kniete er sich hin und untersuchte die puren. „Das… ist keine Krabbspinne.“ Er sah auf, als neben ihm der Boden plötzlich wackelte und sich die Erde auftürmte. „Scheiße…“ Er sprang auf und wich einem präzisen und mit Sicherheit sonst tödlichen Hieb aus. Nicht nur dieser eine Hieb, ging auf ihn herab, als sich unzählige Bestien aus dem Boden gruben. Geralt schwang sein Silberschwert schlug ein Bein und eine Klaue nach der nächsten zur Seite und ab. Er kämpfte über eine Stunde und am Ende saß er auf einem Stein und war außer Atem. Um ihn herum lagen unzählige Kikimoren-Krieger und –Arbeiter. Er blutete an der ei oder anderen Stelle, aber es war nichts ernstes, was er wirklich verarzten müsste. Dann sah er zur Höhle. „Bringt den Kopf des Monsters! hat er gesagt… Das wird ein Kinderspiel, für einen erfahrenen Hexer, wie euch! Hat er gesagt…“ Geralt hatte sich daran gewöhnt, ausgenutzt, beschissen und verteufelt zu werden, aber in letzter Zeit passierte es auffallend oft. „400 Orens…“, beklagte er sich, bei sich selbst. Er stützte sich am Schwert ab, als er sich nun erhob und zur Höhle schlenderte. Na dann… Er trank noch mal Schwalbe und machte sich auf.
    Nach einer neuerlichen Stunde kam er wieder aus der Höhle und hatte den „Kopf“ der Kikimorenkönigin. Diese Leute hatten ihn hier hergeschickt, damit er die Höhle ausräumte, die sie vermutlich als Mine nutzen wollten. Sie hatten es als Krabbspinne verkauft, damit er billiger ansetzen würde. Er hängte das Bündel mit den Monsterresten an sein Pferd. „Plötze“ und machte sich auf den Weg zurück.
    Es war mittlerweile schon dunkel. Es dauerte nicht lange und er sah Feuerschein durch das Dickicht. Er konnte im Dunkeln viel besser sehen, als Menschen aber Plötze nicht, weshalb er sie führte. Er lief nun also den Weg entlang und kam an einem Lager vorbei. Männer saßen da und musterten ihn aufmerksam. Dabei hatten sie ein junges Mädchen. Halt dich bloß raus., ermahnte er sich selbst und versuchte die Kerle zu ignorieren, die es ihm gleich taten. Das Mädchen war geknebelt und gefesselt.
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    Beitrag  Lunara Mi Jan 22, 2020 12:54 pm

    "Ich will aber nicht zu diesem Kerl!"
    rief Lunara gerade, als ihre Mutter ihr gesagt hatte, wo sie hin sollte.
    "Du sollst ihn nur kennen lernen, nicht gleich heiraten Kind. Nun stell dich doch nicht gleich so an,"
    versuchte ihre Mutter sie zu beruhigen. Ihr Vater war auf irgendeinem Schlachtfeld oder was auch immer, während ihre Mutter versuchte ihr einen Gemahl zu suchen, der ihrer würdig wäre.
    "Natürlich nicht. Du meinst genau wie bei Annabella. Sie sollte auch nur jemanden kennen lernen und kam nicht zurück!"
    konterte Lunara.
    "Schatz ich verspreche dir, das du nach Hause zurück kommst. Du musst doort nicht bleiben. Lern ihn kennen und wenn dein Herz für ihn spricht, wird er es sein, den du heiratest. Wenn nicht, dann  eben nicht, aber du wirst nun mal auch nicht jünger."
    War ja nicht so, als wäre sie schon sooo alt.
    "Also gut ... aber länger als drei Tage bleib ich nicht da."
    Nun letztlich musste sie, ob sie wollte oder nicht, in die blöde Kutsche steigen und mit fahren. Eben jene Kutsche war es schließlich, die von Banditen für einen Überfall auserkoren worden war. Ein ziemlich schmutziger Kerl öffnete die Kutschentür, nachdem er den Kutscher bewusstlos geschlagen hatte.
    "Oh ... wen haben wir denn da? Wenn das kein edles Fräulein ist, für das ihre Eltern doch sicher ein bisschen was springen lassen,"
    bemerkte er scheinbar verzückt.
    "Raus! Los komm schon!"
    Er packte das Mädchen und zog sie aus der Kutsche. Lunara wehrte sich nach Leibeskräften, aber schon war ein zweiter zur Stelle und als sie zu schreien begann, wurde sie schlicht weg geknebelt. Die Hände wurden ihr auf den Rück gebunden. So musste sie nun mit ihnen gehen, ein Seil wie eine Leine an den Fesseln befestigt, damit sie ja nicht weg laufen konnte. Wie lange sie liefen, wusste sie nicht, aber sie stolperte oft und stürzte zwei Mal, ehe sie endlich an einem Lager an kamen. Dort saß sie nun, gefesselt, geknebelt, voller Angst und ohne Hoffnung auf Rettung. Das Feuer knisterte, aber Luna konnte deutlich hören, wie ein Pferd näher kam. Mit laufenden Tränen sah sie auf, sah den Mann, der wenig Hoffnung bot, ihr zu helfen, aber vielleicht ... Er sah weg und ging weiter. Luna versuchte auf zu schreien, aber der Knebel erstickte den Laut, eben so wie die Ohrfeige, die sie dafür kassierte.
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    Beitrag  Geralt Mi Jan 22, 2020 10:35 pm

    Geh einfach weiter, lass dich nicht in die Zwistigkeiten der Menschen rein ziehen! Das geht dich nichts an. Er hörte Vesemirs Stimme in seinem Kopf und versuchte diesen Leuten einfach aus dem Weg zu gehen. Er hörte, dank seiner Hexersinne natürlich trotzdem, wie das Mädchen panisch nach ihm zu rufen versuchte und die Ohrfeige, hörte er auch. Der Mann hatte sich bemüht sie leise zu schlagen, aber auch das hörte der Hexer natürlich dank seines mutierten Körpers.
    Geralt blieb stehen. Die Männer beobachteten ihn und einer stand nun auf. „Was ist alter Mann?“ Ständig nannten sie ihn so. Nicht, dass es ihn wirklich kümmern würde, aber… nun Geralt sah zu dem stehenden herüber. Er ließ Plötzes Zügel los und das treue Tier suchte auf dem Boden nach fressbarem, fand aber nichts, weshalb es ein wenig an den Rand schlenderte und dort dann Pflanzen abzupfte und friedlich graste.
    „Ich fragte mich gerade, was die Kleine da verbrochen hat.“, sagte Geralt nur. Der Mann sah kurz zu dem Mädchen. Ihr hoffnungsvoller Blick, war wirklich schrecklich, wie sich Geralt dachte. „Das geht dich nichts an.“, sagte der Mann und Geralt ließ ihn nicht aus den Augen. Auch die anderen drei waren nun etwas alarmiert und fassten zu ihren Dolchen und Bögen. Geralt bekam das auch mit und sagte dann zu dem, vor ihm. „Ja, das dachte ich auch, aber freiwillig ist sie ja sicherlich nicht bei euch. Was bekomme ich denn, wenn ich euch einfach in Frieden lasse?“ Der Kerl grinste. „Du kommst mit heiler Haut davon.“ Geralt machte einen Schritt auf ihn zu und trat in den Fackelschein des Feuers. Jetzt sah man seine Katzenaugen und auch, dass er gar nicht so alt war. Der Kerl ging einen Schritt zurück und sagte: „Bist… bist du ein Hexer?“
    „Allerdings.“ Dann sah er zu dem mit dem Bogen. „Lass es, du willst deine Hände doch wohl noch eine Weile behalten, nicht?“ „Bist du etwa angeheuert worden?“, fragte einer. „Ich wurde angeheuert Monster zu töten.“ Was nicht mal gelogen war und nun rief der vor ihm irgendwas und bevor er es selbst tun konnte, zog Geralt ihm das Schwert aus der Scheide und wehrte einen Pfeil mit diesem ab. Dem zweiten wich er aus. Die arme Plötze wurde am Hinterteil gestreift und erschreckte sich so sehr, dass sie davon lief. Toll…
    „Tötet ihn!“ Der, mit dem Geralt gesprochen hatte, stolperte zurück und die anderen hatten nachgeladen, während einer der Kleinen das Schwert an den Hals hielt. Geralt warf das Schwert von dem Kerl und traf ihn damit hart am Schädel, sodass er zurück taumelte. Dann zog er sein eigenes Schwert und wehrte erneut Pfeile damit ab. Er sprang auf die Bogenschützen zu und mit zwei geübten Schwertstreichen trennte er dem einen eine Hand und dem anderen ebenfalls eine ab, damit sie nicht mehr schießen konnten, dann kümmerte er sich um den bei der Kleinen, dem er kurzer Hand das Schwert durch die Brust trieb. Der Letzte, dem er das Schwert geklaut hatte floh und die beiden, die nur je eine Hand hatten, schlug er bewusstlos, damit sie aufhörten zu schreien. Er ließ das Mädchen, Mädchen sein und verbrannte die Stümpfe der beiden mit einem Stock aus dem Feuer und dann steckte er den Toten in Brand. Genauso hätte es Vesemir dir geraten…, dachte er sarkastisch. Er sah zu dem Mädchen. Wie alt mochte sie sein? 15? 17? Ihre riesigen Augen sahen geheimnisvoll aus und ihr Gesicht war zwar schmutzig, aber kannte die harte Arbeit dieser Welt nicht. Sie hatte seit einigen Tagen nicht gebadet, aber eigentlich hätte sie wohl nach seife gerochen. Sie war eine Edeldame. Was hatte er sich nun wieder eingebrockt?
    Er stand nun über ihr und eigentlich hätte man aufgrund seines Aussehens doch mehr Angst vor ihm haben müssen, als vor den Banditen. Er beugte sich hinab und nahm ihr den Knebel aus dem Mund. Er musterte sie und fragte dann: „Also… Wer bist du?“
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    Beitrag  Lunara Mi Jan 22, 2020 11:15 pm

    Die Ohrfeige war zwar nicht sehr hart, aber sie reichte, um Luna verzweifelter wirken zu lassen. Der Mann, den sie im Schatten noch für alt gehalten hätte, blieb stehen. Es schien, als sei ihm ihr Schicksal nun doch nicht so egal, oder? Erst ein recht lockeres Gespräch, dann aber die Frage, was er bekäme, wenn er sie in Ruhe ließ. Das war irgendwie ... sonderbar. Glaubte er wirklich, das er irgendwas von diesen Kerlen bekommen würde? Bekam er auch nicht. Als er ins Licht des Feuers trat, sah man deutlich, das er noch gar nicht so alt war, das er anders war ... andere Augen hate und der Anführer der Bande, nannte ihn einen Hexer. Für einen Moment bekam sie vor ihm fast noch mehr Angst als vor den Banditen. Was folgte war ein kurzes, aber schnelles Gefecht, bei dem sie plötzlich eine Klinge am Hals hatte. Dieser Mann war so unglaublich schnell, das es nicht zu fassen war. Er nutzte keine Magie, kümmerte sich aber sehr schnell um seine Gegner. Selbst der, der sie bedrohte, war schneller erledigt, als sie auch nur gucken konnte. Als er sich nun herab beugte und ihr den Knebel aus dem Mund nahm, atmete sie recht schnell, fast panisch. Ihre Augen lagen auf seinen gelben, geschlitzten Augen.
    "L-Luna. Bitte ... bitte lasst mich laufen."
    Sie hatte furchtbare Angst.
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    Beitrag  Geralt Mi Jan 22, 2020 11:21 pm

    Geralt musterte sie mit eben jenen Augen und wartete auf ihre Antwort. Es war Vollmond und dieser malte der kleinen Licht ins Gesicht, als die Wolken eben auf rissen. Er zückte einen Dolch und einen Moment glaubte er, das Mädchen würde vor Angst sterben. „Dich laufen lassen?“, fragte er nun und schnitt ihr die Fesseln durch. „Was dachtest du denn, dass ich tue?“ Man erzählte sich ja, dass Hexer Kinder raubten, aber sie war ja nun kein mehr. Er sah sich um. Weit entfernt hörte man Wolfsgeheul und auch andere Geräusche drangen aus dem Wald. Würde er sie hier zurück lassen, würde sie sicherlich Opfer eines der Monster werden, aber… er konnte sie auch nicht mit sich nehmen. Nein… er WOLLTE sie nicht mitnehmen. Das hier war ihn schon so nichts angegangen!
    Er schnitt auch die Fesseln an Füßen und Knien los und erhob sich dann. „Geh nach Hause.“, sagte er nur und drehte sich nun um. Er stieß einen leisen Pfiff aus, aber die arme Plötze war wohl entweder zu verängstigt oder aber sie war zu weit weg. Geralt brummte leise und lief zum Weg, um die Spur des Tiers zu finden, um es dann zu verfolgen.
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    Beitrag  Lunara Mi Jan 22, 2020 11:30 pm

    Was er mit ihr tun würde? Nun da gab es genug Dinge, die er tun könnte. Ihr Blick wich zu den Banditen. Schließlich sah sie ihn aber wieder an, als er sie nun von den Fesseln befreite und sich von ihr ab wandte, dabei bemerkend, sie solle nach Hause gehen.
    "Kann ich nicht,"
    meinte sie, rieb sich dabei die Handgelenke und die Fußknöchel. Auch sie hörte die Tiere und Bestien, die in der Umgebung lauerten oder auf der Jagd waren. Hier bleiben konnte sie allerdings auch nicht. Sie wollte ja nicht noch den verbleibenden zwei Banditen Gesellschaft leisten.
    "Ich weiß nicht mal wo ich bin, geschweige denn, das ich mich hier aus kenne."
    Er klang nicht so, als würde er Wert auf Begleitung legen, weshalb sie ihn erst gar nicht fragte.
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    Beitrag  Geralt Mi Jan 22, 2020 11:37 pm

    Schon nach ihren ersten Worten, blieb Geralt stehen und schloss die Augen. Sie sah es nicht, aber hätte sie es gesehen, hätte es ausgesehen, als würde er denken: Nicht schon wieder! Er drehte sich nicht zu ihr um und sie meinte, sie wisse nicht wo sie war. „Kaedwen. Nördlich des Pontar.“, sagte er. Luna wusste in etwa, wie die Geografie ihres Landes war und sie wusste auch, welche anderen Reiche es gab und wo sie ungefähr lagen, aber... wie sollte sie ohne Hilfe zurück nach Aedirn kommen? Das Reich lag zwar direkt unter Kaedwen, aber sie würde den Pontar überqueren müssen und das ganz alleine? Ohne Geld? Das war schier unmöglich.
    Geralt ging weiter auf den Weg zu und kniete sich dann hin, um Plötzes Spur aufzunehmen. Das Pferd war eigentlich klug und rannte nicht sonst wo hin, wenn es mal in Gefahr schwebte, aber die arme würde ja auch gestreift. Geralt sagte nun noch zu dem Mädchen: „Im Wald streifen Ertrunkene und Nekker umher. Du machst dich lieber schnell auf den Weg.“
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    Beitrag  Lunara Mi Jan 22, 2020 11:53 pm

    Sie wollte ja nicht unhöflich sein, aber der Hexer, wie ihn die Banditen genannt hatten, schien nicht zu begreifen, das sie nicht im geringsten klar käme, vermutlich irgend was oder wem zum Opfer fallen würde und ihr Zuhause nicht mehr wieder sehen würde.
    "Und wie soll ich das machen? Aedirn liegt in welcher Richtung? Ich bin mit denen Tage lang durch die Gegend geirrt. Wie soll ich zurück nach Hause finden?"
    Eigentlich ... ja, sie vermisste ihr Heim, ihre Eltern, aber wollte sie überhaupt nach Hause, wo man sie drängte zu heiraten? Nun eigentlich hatte sie keine andere Wahl, aber wenn sie allein gehen müsste, würde sie niemals dort an kommen. Der Herr sah ja nun auch nicht aus, als sei er sehr Hilfsbereit. Sie lief aber los, in die falsche Richtung, wobei sie ihre Arme um ihren Leib legte.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 12:07 am

    Geralt versuchte sie zu ignorieren, aber sie erklärte ihm erneut, dass sie nie und nimmer ankommen würde. Sie wusste nicht mal, in welche Richtung Aedirn lag und sie schien sich ja auch überhaupt nicht hier auszukennen. Sie lief in Richtung des Kikimorennestes. Gut, das hatte er gesäubert, aber man konnte ja nie wissen. Sicherlich hatten die Kadaver der Bestien schon andere Aasfresser angelockt. Auch wenn es nur kleine Nekker waren, ein unbewaffnetes Mädchen, würden sie ohne große Mühe auseinander nehmen. Als sie sich nun entfernte stand er auf und sagte: „He!“ Als sie stehen blieb sagte er. „Du musst nach Süden über den Pontar. Das nächste Dorf liegt in diese Richtung.“ Er deutete in genau die entgegengesetzte Richtung, in die sie gerade lief. Einen kostenlosen Rat konnte er ja geben. War ja nicht so, als würde er sich deshalb einen abbrechen. Er sah ins Dickicht. „Viel Erfolg.“ Innerlich war er natürlich hin und hergerissen. Er wollte die Kleine schnellstmöglich wieder loswerden, auf der anderen Seite: Durfte er sie einfach sich selbst überlassen? Am Ende würde sie noch von giftigen Beeren naschen oder eben von Monstern erwischt werden! Nicht dein Problem! Erst Mal musste er Plötze wieder finden. Er lief also nun mitten ins Unterholz, um ihre Spur zu verfolgen. Sein weißes Haar leuchtete regelrecht im Mondlicht.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 12:17 am

    Na? Hatte er doch ein Herz? Nun wohl kaum. So wie er es dar stellte, schien er wirklich zu glauben, sie könne das allein schaffen.
    "Danke ... für alles,"
    meinte sie eher enttäuscht, aber ehrlich. Es war Hoffnungslos. Natürlich könnte sie versuchen allein Heim zu kommen, aber niemand würde ihr Glauben schenken und wen doch, würde man sie erneut versuchen zu entführen. Sie ließ den Kopf hängen und lief in die Richtung, die der Mann ihr gewiesen hatte. Sie sah ihm nach, wie er ins Dickicht verschwand. Sein Pferd war weg gelaufen. Vermutlich suchte er es nun da in dem Gehölz. Sie sah den weißen Schopf des Mannes und als sie etwas abseits von der anderen Seite ein lautes Knacken hörte. Sofort eilte sie dem Weißschopf nach, stolperte und fiel der Länge nach hinter ihm hin.
    "D-da .. da war irgendwas,"
    erklärte sie, als sie versuchte sich auf zu rappeln. Toll. Nun hatte sie sich auch noch den Knöchel verletzt. Sie sah an sich herunter, sah das Blut an ihrem Knöchel und wankte.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 12:32 am

    Sie lief so laut herum, dass Geralt glaubte, sie würde selbst Plötze verschrecken, wenn sie sich ihr nähern würde. Er brummte erneut vor sich hin und dann sah er sie fallen. Er blickte auf sie herab. Wie konnte man so ungeschickt sein? Sie hatte sich den Knöchel aufgeschrammt. Nicht so wild. Er sah in die Richtung, aus der sie gekommen war. Es hatte geknackt. Das stimmte. Aber das war keine Bestie. Er brummte abermals und trat wieder auf den Weg. „Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe erwische, schlitze ich dich von oben bis unten auf.“ Er sagte es scheinbar in die Dunkelheit hinaus und dann entfernte sich der überlebende der Banditen. Geralt schüttelte den Kopf und ging zurück zu der Kleinen, weil da ja auch Plötzes Spur weiter ging. Wollte sie ihm jetzt nach laufen? Hoffentlich nicht.
    Sie hatte gewankt, wann hatte sie wohl zuletzt was zu Essen bekommen? Konnte ihm ja auch egal sein! Er seufzte tonlos und lief nun einfach durchs Dickicht. Sie folgte ihm tatsächlich, aber sie war viel langsamer mit dem Kleid. Sie musste den einen oder anderen Kratzer an Knöcheln und Waden in Kauf nehmen, weil sie einfach nicht dafür gekleidet war. Schließlich aber kamen sie zu einer Lichtung, wo Plötze friedlich graste. Geralt stieß einen Pfiff aus und das Tier trotte zu ihm herüber. Es humpelte nicht mal. Geralt legte die Hand auf die Nase des Tiers und sprach leise beruhigende Worte. Dann aber stockte er. In seiner Panik, hatte das Pferd sich wohl so durch den Wald geschlagen, dass der Sack mit dem Kikimoren-Beweis verloren gegangen war. Geralt stellte das unzufrieden fest und brummte angefressen. „Warum musstest du weglaufen? Ich hatte alles unter Kontrolle!“ Plötze schnaubte und Geralt sah nach der Verletzung. „Du bist nicht mal richtig verletzt!“ Die „Wunde“ war tatsächlich eher ein leichter Ritz in der Haut, der kaum blutete. Er ging an die Satteltasche und holte ein Stück Brot und Käse raus. Er gab dem Mädchen, Luna erinnerte er sich, etwas davon und dachte sich noch, dass es eine schlechte Idee wäre, sie anzufüttern. „Iss! Ich schlage hier ein Lager auf. Bei Tageslicht trennen sich unsere Wege.“ Bei Tage waren die meisten Monster verschwunden.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 12:50 am

    Luna folgte dem Mann, wenn auch langsamer. Sie wollte ja nicht gerade Hündchen spielen, aber immerhin ... er hatte sie nun schon zwei Mal vor den Banditen gerettet und war wohl ihre beste Chance, irgendwie überhaupt IRGENDWO hin zu kommen. Die Schrammen und Kratzer, waren ihr ziemlich egal. Ja, eigentlich sollte es das nicht sein, aber wann durfte sie auch mal Hosen tragen oder in Wäldern herum laufen, wobei es gerade zugegebener Maßen eher unfreiwillig war. Auf Reisen durfte sie nur ihre Kleider tragen, denn Damen, so hieß es immer, trugen einfach keine Hosen. Dafür gabs wahrscheinlich gänzlich bequemere, ja andere Gründe. Auf einer Lichtung, stand ein großer dunkler Schatten, der wohl nur sein Pferd sein konnte. Es war irgendwie süß, wie er mit seinem Pferd sprach. Er musste sehr einsam sein, wenn er mit seinem Pferd sprach, als sei es die einzige Vertraute, die er hatte. Schließlich nahm er aber Brot und Käse heraus. Sie nahm es dankbar entgegen und biss sofort in Beide abwechselnd rein. Wann sie zuletzt gegessen hatte, wusste sie ja selbst nicht. Eigentlich hatte sie nur getrunken, wenn die ihr was gegeben haben. Ein Lager. So? Bei Sonnenaufgang würden sich ihre Wege trennen? Blieb wohl ab zu warten.
    "Also ... wenn ihr mich Heim bringt, werden euch meine Eltern sicher großzügig entlohnen."
    So erfahren wie er war, hatte er längst bemerkt, das sie keine Bauerntochter war.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 12:59 am

    Geralt schichtete ein Lagerfeuer zusammen. Das Mädchen hatte ja auch keine Decke oder so dabei und sagte auf ihre Aussage: „Klar.“ Er schien ihr nicht zu glauben. Sie war sicherlich kein Bauerntrampel, obwohl selbst die ihn immer irgendwie bezahlten. Dennoch. Er war kein Leibwächter. Und auch, wenn er im Kampf versiert war, hatte er sich bisher IMMER beim Versuch andere zu beschützen irgendwie verletzt oder ihm war anderes Unglück wiederfahren. Sie schien jedenfalls von ihrer Aussage überzeugt und sagte: „Ehrlich! Ich lüge nicht!“ Geralt sah wieder zu ihr. „Woher willst du wissen, dass mich deine Eltern bezahlen? Wieso werden sie mich nicht einfach aufknüpfen?“ Der Krieg, der das ganze Land überzogen hatte, hatte keine Barmherzigkeit oder Nächstenliebe in den Herzen der Menschen zurückgelassen. Jeder war sich selbst der nächste und Leute wie er waren Relikte, denen man auch nur mit Argwohn und oftmals Hass entgegen blickte.
    „Ich werde dich nirgendwo hin bringen.“, sagte er nun „Ich habe auch gar keine Zeit dafür.“ Auf der anderen Seite, hatte er seinen Beweis verloren und würde keinen einzigen Oren dafür bekommen. Er blickte ins Feuer. Sein Magen knurrte, aber das winzige Brot und der kleine Käse waren schon längst in Lunas Bauch verschwunden. Sie hatte ja auch wirklich nicht ahnen können, dass das alles gewesen war, was er bessen hatte. Oh ja. Geralt war arm, wie eine Kirchenmaus.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 1:09 am

    Luna verstand durchaus, das er ihr nicht glaubte und bedachte man die Situation, die ganzen letzten Jahre, dann war es wohl kein Wunder, das er nicht an eine Belohnung, sondern eher ans Aufknüpfen dachte. So einfach kam er ihr nun auch nicht davon.
    "Wenn ich meinen Eltern versichere, das ihr mich gerettet habt und Heim gebracht, werden sie euch nicht aufknüpfen."
    Dann, als sein Magen knurrte, horchte sie wieder auf. Ihr Blick fiel ein wenig erschrocken auf ihn.
    "Habt ihr ... mir wirklich euer letztes ... Essen gegeben?"
    Es erstaunte sie doch sehr. Ja, es hatte sie nicht unbedingt total satt gemacht, aber doch den Hunger etwas gestillt. Dafür musste er nun hungern?
    "Ihr habt selbst nichts, aber habt mir gegeben? So wie ich das sehe, könntet ihr eine Belohnung durchaus sehr gut gebrauchen. Warum habt ihr euch nicht bei den Banditen bedient? Sie hatten gerade ein paar Kaninchen geschlachtet."
    Geld hatten die wohl kaum. Sie lebten schließlich von Überfällen und der Gleichen.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 1:19 am

    Ja. Wieso hatte er das nicht getan? Vielleicht weil alles voll mit Blut bespritzt gewesen war. Er musterte das Mädchen. Sie versicherte, dass sie ihre Eltern überzeugen könnte. Er glaubte ihr auch, dass sie das glaubte. Er hatte schon genug Adelige kennengelernt, um sagen zu können, dass sie alle gierig und falsch waren. Der einzige, den er je wirklich irgendwie gemocht hatte, war König Foltest gewesen. Er hätte zu seinem Wort gestanden, wäre er nicht vorher ermordet worden… Geralt sah zurück ins Feuer. Er hatte schon kein Geld für sich selbst. Selbst wenn ihre Eltern ihn bezahlen würden. Er müsste vorher schon irgendwie an Geld kommen, denn ohne, würde er sie kaum bis Aedirn bekommen. Er würde nicht mal für ihre Überfahrt zahlen können. Die Banditen hatten vielleicht etwas Gold bei sich. Und in ihren Taschen Vorräte. Ein gellender Schrei zog durch die Nacht. Geralt schien jedoch ganz ruhig. Dann noch ein Schrei und das ganze widerholten sich nun schnell aufeinander folgend. Das waren die beiden verwundeten. Ihr Kollege musste sie dort zurückgelassen haben und nun machten sich Leichenfresser über sie her. Geralt hätte sie natürlich einfach töten können oder sie zumindest wieder zu Bewusstsein kommen lassen, dass sie weglaufen könnten, aber nun ja… er hatte es nicht getan. Es klang schrecklich und auch Plötze spitzte die Ohren. Geralt hingegen lehnte sich leicht zurück und dachte sich nur, dass die Viecher dann wenigstens nicht hier her kamen.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 5:51 am

    Er wirkte so nachdenklich. Wahrscheinlich kannte er die Welt der Reichen gerade zu bestens. Ja, die Reichen waren falsch wie Blei das man als Gold verkaufte. Vielleicht hatte er ja recht damit, sie nicht mit nehmen zu wollen. Als nun allerdings das Geschrei der Männer zu hören war, fuhr sie zusammen. Auch sie wusste, das sich so Leute an hörten, die schlimme Qualen durch machten. Unruhig rutschte sie näher ans Feuer und auch näher an den Hexer heran. Der erschien ihr weniger gefährlich als das, was da draußen noch lauerte.
    "Wie ist euer Name?"
    fragte sie, rein um sich von de Schreien der Männer ab zu lenken.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 6:01 am

    Und Geralt tat ihr den Gefallen: „Ich bin Geralt von Riva.“ Eigentlich war er ja kein Ritter oder Baron vom Stand gewesen, sondern ein Hexer, aber die Umstände in seiner Vergangenheit hatten zu diesem Titel geführt. Zuerst hatte er sich einfach so genannt, weil Vesemir ihm gesagt hatte, dass ein Nachname vertrauenerweckender bei potenziellen Klienten klang. Erst später wurde er von der Königin von Rivien und Lyrien tatsächlich zum Ritter geschlagen, da er ihr Leben gerettet hatte. Aber das war eine andere Geschichte...
    Die Banditen verstummten schnell und Geralt stocherte im Feuer herum. Plötze graste friedlich vor sich hin und Geralt dachte daran zu den Banditen zurückzugehen, um ihnen ihr Gold abzunehmen. Aber eigentlich hatte er auch kaum Lust, sich nun auch noch mit Nekrophagen herumzuschlagen. Nein, da blieb er lieber Hungrig. Das Brot was er Luna gegeben hatte war eh auch sehr zäh gewesen und der Käse schon hart. Ein Wunder, dass sie sich nicht die Zähne dran ausgebissen hatte. Er würde morgen jagen. Bis zum Dorf waren es mindestens noch 2 Tage… wäre er allein gewesen. Mit dem Mädchen würde es drei oder gar vier dauern.
    Geralt hätte ja ein Gespräch mit dem Mädchen geführt, aber er war nun einmal nicht der gesprächigste. Weniger aus Trotz oder Unwillen, sondern eher deshalb, weil er einfach kein guter Redner war und ihm auch keine vernünftigen Gesprächsthemen einfielen.


    Zuletzt von Geralt am Do Jan 23, 2020 6:23 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 6:08 am

    "Das hört sich nach einem ehrenhaften Namen an und ihr scheint auch kein übler Kerl zu sein."
    Nun sie sprach gern frei, was ihre Mutter sie dauernd tadeln ließ. Sie wusste genau, das ihre Eltern sie nicht zum kennen lernen fort geschickt hatten, aber das spielte wohl kaum mehr eine Rolle.
    "Ihr seid nicht gerade gesprächig. Warum nennen sie euch einen Hexer?"
    Sie hatte von Hexern nie gehört und wenn dann sprachen die Leute so leise, das sie kaum verstehen konnte, was gesagt wurde.
    "Und wie kommt es, das eure Augen so schön sind?"
    Ja, sie mochte seine Augen. Sie wirkten auf manch einen vielleicht falsch, aber sie sah da was ganz anderes.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 6:29 pm

    Auf ihre erste Aussage hin sagte er gar nichts. Kein übler Kerl… War er das? Er versuchte es zumindest. Er versuchte sich nicht einzumischen und eben das zu tun, was ein Hexer eben machte. Monster töten, Geld kassieren, weiter ziehen. Dann fragte sie, warum sie ihn Hexer nannten und Geralt sah zu ihr herüber. „Weil ich ein Hexer bin.“ War doch logisch. Sie musterte ihn und seine goldenen Katzen Augen schimmerten leicht in der Dunkelheit. Sie fragte auch nach diesen und Geralt musterte sie ebenfalls. Was sollte er dazu sagen? Hatte sie noch nie von seinesgleichen gehört? Er überlegte, ob es eine rhetorische Frage war und antwortete dann: „Weil ich ein Hexer bin.“
    Nein… er war nicht gerade gesprächig. Außer wenn er Frauen rumkriegen wollte oder er sich mal wieder Ärger einhandelte, da die meisten seinen Zynismus für einen Angriff hielten. Er öffnete seinen Wasserschlauch und ließ ihn erst zu Luna gehen, damit sie sich laben konnte. Sie sagte, dass sie seine Augen als schön empfand. Die meisten fürchteten sich, wenn sie sie sahen, aber er hatte schon oft von den Damen gehört, dass sie sie auf den zweiten Blick als schön empfanden.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 9:01 pm

    "Aber ... was ist denn ein Hexer? Wie ein böser Zauberer siehst du nicht aus,"
    erklärte sie. was wohl erst mal kindlich naiv klang, allerdings eher auflockernd gemeint war. Er wirkte wirklich sehr sehr einsam und eher so, als ginge ihn nichts wirklich was an. Was mochte er für ein Leben führen, wenn er immer so einsam war? Er reichte ihr einen Wasserschlauch. Sie sah skeptisch an.
    "Reicht das auch für uns Beide, oder ist es zu wenig?"
    Sie hatte durst, ja, aber sie hatte ihm schon das Essen weg gefuttert, da wollte sie ihm nun nicht auch noch das Wasser abspenstig machen.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 9:20 pm

    Sie wusste nicht was ein Hexer war. Nun, dann musste sie wohl sehr beschützt aufgewachsen sein. Er sah ins Feuer. „Hexer töten Monster.“, sagte er nun. „Und schützen die Menschen vor ihnen.“ Er sah nun wieder zu ihr. „Aber nicht für umsonst.“ Schließlich mussten sie auch leben. Und von Luft und Dankbarkeit ging das nun mal nicht. Ja… Geralt war als Kind von seiner Mutter zu den Hexern gebracht worden. Wieso? Er wusste es bis heute nicht und es war ihm egal geworden. Sie sah ihn skeptisch an. Erst glaubte er, sie würde etwas an seiner Erzählung auszusetzen haben, aber dann fragte sie, ob das Wasser reichen würde. Er schaute sie noch einen Moment an und sagte dann: „Wenn du es nicht austrinkst, reicht es für uns beide.“ Lag ja in ihrer Hand, wie viel sie übrig ließ, nicht in seiner.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 9:31 pm

    "Also ... werdet ihr angeheuert, wenn Monster eine Stadt bedrohen und bekommt das Geld dafür, wenn ihr den Beweis erbracht habt, das es tot ist,"
    stellte sie fest. Das war ein ziemlich gefährliches Leben, aber vermutlich auch spannend. Sie war ja laufend nur in ihrem Zuhause eingesperrt und hatte kaum Ahnung von der Wildnis. In der Tat war sie behütet aufgewachsen, was sie allerdings nicht daran hinderte auch mal die verbotene Bibliothek auf zu suchen. Von Monstern wusste sie, aber nicht von Hexern, oder wie sie ... gemacht wurden. Sie nahm den Trinkschlauch entgegen, nahm zwei Schluck, bedankte sich und reichte ihn wieder zurück.
    "Also hast du die ganzen Narben von diesen Monstern, die du erledigst? Ein gefährliches Leben. Hast du keine Angst vor den Monstern? Oder davor, das sie dich eines Tages erledigen können?"
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 9:42 pm

    Luna schien äußerst interessiert an seinem Leben zu sein. Sie wusste nicht was ein Hexer war, wie er entstand und reimte sich zusammen, was er angedeutet hatte. Sie war schlau, aber wusste manche Dinge offenbar einfach nicht, weil man ihr dieses Wissen verwehrt hatte. Sie fragte nach den Narben in seinem Gesicht und er antwortete nur: „Ja.“ Dann aber fragte sie ihn, ob er Angst hätte. Jemand anderes hätte vermutlich gesagt, dass nur Narren keine Angst hätten und Geralt selbst war sich nicht sicher, ob er wirklich Angst empfand, denn ein Hexer wurde seiner Gefühle beraubt, wenn er „gemacht“ wurde. Diese beiden Fragen hatte er sich selbst auch schon gestellt. Störte es ihn denn, wenn er erledigt wurde? War der Tod nicht eher etwas Freundliches? Er wollte nicht sterben, aber hatte er wirklich Angst davor? Hatte er überhaupt Angst vor irgendwas? Es gab Momente in seinem Leben, wo er Angst gehabt hatte, aber… Es war Vergangenheit und hatte nichts mit Monstern zu tun. Er sagte also „Nein.“ Dann sah er Luna an. „Jetzt habe ich auch eine Frage. Du bist von hohem Stand, deine Eltern scheinen viel Geld zu besitzen und würden für deine sichere Rückkehr bezahlen.“, er leitete seine Frage damit ein. „Sag mir Luna… Wer bist du wirklich?“ Er war zum einen einfach neugierig und zum anderen wüsste er gern, worauf er sich da einlassen würde.
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    Beitrag  Lunara Do Jan 23, 2020 10:06 pm

    Das überraschte sie. Er hatte also keine Angst? Wie konnte das denn sein? Jeder hatte doch vor irgendwas angst. Sie hab ihn wirklich sehr überrascht an.
    "Ich habe bisher niemanden kennen gelernt, der keine Angst hat. Wie kann das sein?"
    Nun auf diese Antwort würde sie noch warten müssen, denn auch er wollte letztlich wissen, mit wem er es zu tun hatte. Für einen Moment hielt sie seinem Blick stand, senkte dann aber den Kopf. Er hatte sie gerettet ... ihr das letzte Brot und Wasser gegeben. Er war kein schlechter Mann, das hatte sie längst bemerkt. Auch wie er mit seinem Pferd um ging, welches ihm vermutlich vertrauter war, als sonst irgendwer. Schließlich sah sie ihm in die Augen. Sie hatte schon ein wenig furcht vor dem, was da kommen mochte, aber letztlich ...
    "Lunara von Aldersberg. Ich wurde beim Überfall auf die Kutsche entführt."
    Sie kam sich ganz schön blöd vor, sich nicht wenigstens ein wenig gewehrt haben zu können.
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    Beitrag  Geralt Do Jan 23, 2020 10:21 pm

    Gerals nickte langsam auf ihre Worte. Sie war tatsächlich die Tochter eines Adeligen. Und so wie es sich anhörte, war sie die Tochter von Alon von Aldersberg. Geralt kannte ihn nicht, hatte aber gehört, dass er im Moment über die Stadt und ihr Umland regiert. Der Name seiner Frau und auch seiner Tochter waren ihm nicht wichtig vorgekommen. So irrte man sich. Er sah zurück ins Feuer. Er wollte es dabei belassen und schuldete ihr noch eine Antwort. „Weil Hexer…“, nun sah er sie wieder an, „…keine Gefühle haben.“ Das war nicht ganz richtig und obwohl er nicht wirklich emotional war, so wusste er durchaus, was Zorn, Liebe, Furcht und Freude waren. Vielleicht empfand er es anders als Menschen, aber er hatte zu viel erlebt, als on sich behaupten zu können, keine Gefühle zu haben. Aber die Menschen glaubten, was sie glauben wollten. Und ihm war es sowieso egal.
    Er begab sich nun in eine Art Ruhesitz und merkte an: „Versuch zu schlafen.“ Er selbst entspannte sich dieses Mal mit Meditation. Außerdem wollte er in diesem Wald nicht unbedingt einschlafen. Hier lauerten überall irgendwelche Bestien.

    Später in der Nacht hörte Luna, eine Art schnaufen oder Keuchen. Das Feuer war ausgegangen und der Mond malte bizarre Schatten ins Dickicht. Aber Luna konnte auch sehen, wie etwas auf sie zukam. Es war nicht nur ein Wesen, sondern gleich mehrere. Sie gaben auch die Geräusche von sich, die nicht sehr freundlich klangen. Geralt aber saß da nur und schien weit, weit weg zu sein.

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