Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 28 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 6:50 pm

    Lanara umarmte ihre Schwiegertochter und auch sie war untröstlich. Aber sie versuchte für Tessa stark zu bleiben. Sie sah zu Aya, die sich auch wahnsinnig sorgte, aber ihr Blick sprach Bände. Sie sah sah einmal kurz durch den Raum und dann bittend Aya an. Es stimmt nämlich. Überall war Blut. Wenn sie daran dachte, dass das alles zu Drakon gehörte, so wollte ihr Herz stehen bleiben, denn DAS konnte doch niemand überleben...

    Liam war unten er hatte keine Ahnung vom Behandeln von Verletzungen und konnte nichts tun, als warten. Drakon war so blass gewesen, als der Drache ihn freigegeben hatte und er war auch nicht bei Bewusstsein gewesen. Liam lief auf und ab. Was mochte die Kleine gehabt haben? Die Ärzte waren ratlos gewesen, aber der Drach hatte scheinbar genau gewusst, was los gewesen war und sie geheilt? Schwer zu sagen.

    Die Ärzte kümmerten sich um Drakon und bastelten über eine Stunde an ihm herum. Ehe sie endlcih raus kamen. Liam sah die gesenkten Köpfe und sein Herz setzte aus. Einer der Ärzte sah auf und blieb überrascht stehen. „Ihr seid noch hier.“ „Natürlich bin ich hier! Was ist los?!“ „Er ist am Leben. Im Moment. Wir können nichts mit Gewissheit sagen und er steht jetzt unter ständiger Beobachtung. Seine Wunden... sie waren eigenartig.“ Liam sah zur Tür. Der andere Arzt sagte: „Ja... ganz so... als sei etwas aus ihm... herausgebrochen.“
    „Zu niemandem ein Wort darüber.“ Ragnar war es der Sprach und die beiden Ärzte salutierten. „Wie ihr befehlt!“ Liam sah Ragnar an und der sah nur auf die Tür. „Kann ich zu ihm.“ Der eine Arzt fragte: „Ganz ehrlich? Das ist keine gute Idee, Kommandant.“ Ragnar senkte den Blick. „Sagt mir Bescheid, wenn es so weit ist.“ „Jawohl!“
    „Wer beobachtet ihn?“, wollte Liam wissen und einer der Ärzte sagte: „Ein Kollege von uns, damit er schnell eingreifen kann. Ansonsten sollte er nicht gestört werden. Sobald sich das ändert, wird seine Familie zuerst davon erfahren. Bis dahin...“ Er klopfte zwei mal leise an die Tür und dann hörte man, wie ein Schlüssel umgedreht wurde. Liam nickte und machte sich auf den Weg zurück zu Luna und Tessa.

    „Er lebt.“, sagte er schließlich leise, als er Lanara und Tessa bei Luna sitzen sah. „Er ist stark, er wird das schaffen.“
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 28 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 7:04 pm

    Aya verstand sofort, was Lanara von ihr wollte, nickte ihr zu und begann mit der Reinigung der Wohnung. Auch draußen müsste schnell alles weg gemacht werden. Als sie die Wohnung fertig hatte, sah sie zu Tessa und Lanara. Sie saßen am Bett der kleinen Luna, die nun deutlich besser aus sah, als zuvor. Tessa war die ganze Zeit bei dem Kind geblieben und hatte sich nicht von ihr weg bewegt, außer die Notdurft rief. Auch geschlafen hatte sie kaum und nun auch noch das mit Drakon. 
    "Ich bin gleich wieder bei euch,"
    verkündete sie und machte sich auf den Weg, einige Rekruten zu beauftragen, draußen sauber zu machen. Es gefiel ihnen nicht aus dem Bett geholt zu werden, aber da es hier um die Familie Dracaris ging, taten sie es doch recht gern.  Ragnar war zur Krankenstation gegangen. Er würde sicher noch eine Weile fort sein. Als Aya gerade zurück war, kam auch Liam zurück und erklärte, das Drakon lebte und er es schaffen würde. Zwischen den Zeilen zu lesen, war nicht immer leicht, aber Aya wusste, das das wohl nicht ganz die wahrheit war. Mit dem hohen Blutverlust, war es eher kritisch. Das letzte Mal hatte der Drache ihm geholfen. Würde er sicher auch jetzt tun. 
    "Lass uns einen tee aufkochen. Tessa ... du musst dich ausruhen,"
    mahnte Aya, aber Tessa schüttelte den Kopf. Sie war schrecklich müde, aber ihr Kind war krank und ihr Mann stand auf der Schwelle des Todes. Wie könnte sie da jetzt an Schlaf denken?
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 7:15 pm

    Und so verging die Nacht und man konnte förmlich zusehen, wie die kleine Luna von Stunde zu Stunde gesünder aussah. Das Fieber war schon nach einer Stunde gänzlich verschwunden und so sah es aus, als würde sie einfach nur friedlich schlafen. Von dem ganzen Theater hatte sie nichts mitbekommen und erwachte am späten Vormittag in ihrem Bett. Sie war immer noch schwach, weil sie kaum getrunken und gegessen hatte, aber es ging ihr sonst eigentlich gut. Sie hatte Hunger und Durst und war eben ziemlich fertig.
    Lanara musterte Luna mit Tränen in den Augen und ließ selbstverständlich Tessa den Vortritt bei was auch immer sie nun machen wollte. Liam war den Rekruten zur Hand gegangen, das Blut wegzuwischen und Ragnar war … nun sonst wo. Lanara liefen die Tränen sie hätte niemals gedacht, dass Luna so schnell SO gesund werden würde. Sie flüsterte: „Gepriesen sei er...“ Und sie meinte natürlich den Drachen.
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 7:24 pm

    Auch in dieser Nacht, war Tessa dann doch auf dem Stuhl eingeschlafen, angelehnt an ihre Schwiegermutter. Am späten Vormittag, wurde Luna dann wach. Ihr kleiner Magen knurrte und sie hatte richtig viel Durst. Sie sah ihre Mutter an, die durch Schlafmangel und die Sorge, ziemlich fertig aus sah und streckte das kleine Händchen nach ihr aus. Tessa hielt ihre Hand, hob sie sacht an und drückte sie ganz vorsichtig. Ihre Tochter lebte und sie war überglücklich, das Vaelastraz ihr geholfen hatte. Sie würde dem Drachen ewig dankbar sein, eben so we Lanara. Dann machte sie Platz für ihre Schwiegermutter. Aya war auch da. Sie brachte ein Tablett mit frischem Tee und leichter Kost, damit Luna sich nicht gleich erbrechen musste, wenn sie was Handfesteres bekäme. 
    "Du hast uns ganz schön sorgen gemacht. Schön das du wieder gesund bist,"
    erklärte Aya, die dem Drachen mindestens genau so Dankbar war, wie alle hier. Tessa konnte sich nun endlich aus ruhen. Zwar war sie noch immer in größter Sorge um Drakon, aber wach halten konnte sie nun auch nicht mehr viel. Aya hatte sich angeboten auf Luna mit acht zu  geben, was sie ja die ganze Zeit schon getan hatte und Lanara würde bestimmt auch noch bleiben. Luna war körperlich noch total entkräftet, aber ob sie nun noch schlafen würde? Tessa legte sich hin. Sie bot an, die Kleine mit ins Bett zu nehmen, aber Aya meinte, das Tessa so besser zur Ruhe kam und Luna eh unter Aufsicht war. Abgesehen davon, warteten sie ja auch alle auf Nachricht von der Krankenstation. Nun ... das sagte aber keiner laut, denn sie wollten Luna nicht auch noch in Sorge versetzen.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 7:53 pm

    Die Nachricht aus der Krankenstation blieb jedoch aus. Das hieß wohl aber auch, das Drakon nicht gestorben war, nicht? Liam erkundigte sich jeden Tag, aber nichts war zu machen. Luna jedenfalls erholte sich in den nächsten beiden Tagen prächtig und es schien, als sei nie etwas gewesen. Sie merkte jedoch auch, dass irgendwas nicht stimmte. Die Erwachsenen verhielten sich merkwürdig. Sie merkte auch, dass alle immer ganz still waren, sobald Liam den Raum betrat, dann schüttelte er leicht mit dem Kopf und alle machten einfach weiter als sei nichts geschehen. Vielleicht sollte sie Liam einfach mal folgen? Aber wie? Alle achteten immer auf sie. Sie würde sich heimlich davon stehlen müssen, wenn sie herausbekommen wollte, was hier eigentlich los war. Erzählen tat ihr nämlich niemand was!
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 8:01 pm

    Luna war schnell wieder auf den Beinen und auch Tessa erholte sich, sah aber immer aus, als habe sie großen Kummer. Das Gefühl, ihr Papa wäre da, wollte nicht vergehen, aber das war ja nicht möglich. Sie hatte ihn ja weg gehen sehen und am Tor verabschiedet. Alle waren ganz komisch und Luna ertrug das alles einfach nicht mehr. Sie wollte sie alle wieder lächeln sehen. Ehrlich lächeln, nicht einfach nur weil sie Luna sahen, sondern auch, weil sie sich wirklich freuten. Taten sie, aber etwas  stimmte da nicht. Liam war der Einzige, der auf diese Art und Weise wieder herein kam. Das war sonderbar. Wie käme sie nun aber raus, um heraus zu finden, was da los war? Luna war nicht auf den Kopf gefallen. Sie war bereits wieder gesund genug, auch mit den Anderen draußen zu spielen oder sich ihren Aufgaben, die sie schon bekam, zu stellen. 
    "Darf ich wieder raus? Ich möchte klettern und spielen,"
    quengelte sie. Tessa sah zu Lanara, die mehr Erfahrung damit hatte, als Tessa selbst. Sie hatte zwar ihre Schwester Meli aufgezogen, aber das hieß nicht, das sie sie auch pflegen durfte, wenn sie mal krank war und SO krank wie Luna es gewesen war, war Meli nie gewesen. 
    "Was meinst du? Ist sie gesund genug, um draußen herum zu toben? Oder soll sie lieber noch eine Weile hier bleiben?"
    Würde Lanara ihr OK geben, würde Luna die nächste Chance nutzen, Liam zu folgen.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 8:12 pm

    Lanara sah die kleine an. Sie zog wie immer ihr Quengelgesicht, wenn sie was wollte und es einfach nicht bekam, aber sie war die letzten Tage und Wochen immer nur im Zimmer gewesen. „Ich würde sagen, eine Stunde Sonne dürfte ihr gut tun. Aber noch nicht klettern. Wir wollen nicht das du fällst und sei vorsichtig.“ Sie würden sie natürlich begleiten. Tessa wusste, dass sie noch nicht zu Drakon durfte, also was sollte sie sonst tun?

    Draußen waren auch Aya und Liam. Dieser beendete aber eben auch die Einheiten und ließ die Rekruten abtreten. Wie jeden Tag würde er sich gleich auf den Weg machen, um nach Drakon zu sehen. Beziehungsweise, ob es Veränderungen gab.
    Die Tür war nicht mehr abgeschlossen, aber sie war zu. Und noch immer saß immer ein Arzt bei Drakon, um zu reagieren, sollte etwas passieren. Es war ungewöhnlich. Normalerweise wäre er längst wieder wach und würde so tun, als sei alles in bester Ordnung. Etwas war anders.
    Liam ging also zum Krankenflügel und blieb vor der Tür stehen. Ein Arzt kam heraus. „Liam... Ich habe dir schon gestern gesagt, dass wir uns melden, wenn sich was verändert. Du musst nicht jeden Tag herkommen.“ Liam senkte den Blick. „Aber ich will es so. Tessa muss innerlich wahnsinnig werden, nicht zu wissen, was mit ihm ist. Ihn nicht sehen zu können.“ Jetzt kam der Arzt ganz raus und stellte sich mit Liam ein klein wenig abseits. „Er ist noch nicht wieder wach. Es ist ein Spiel mit dem Tod. Wenn er nicht zu sich kommt, bleibt es schwer, ihn mit Nahrung und Wasser zu versorgen. Aber WENN er zu sich kommt, könnten die Schmerzen und andere Umstände zu einem Schock führen, den er in seinem geschwächten Zustand möglicher Weise nicht überlebt. Deshalb wollen wir ihn nicht wecken. Deshalb soll niemand zu ihm.“
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 8:22 pm

    Luna freute sich riesig, endlich mal wieder raus zu dürfen. Als sie vor die Tür trat, blieb sie einen Moment stehen, um die Luft tief ein zu ziehen. Dann atmete sie aus und lief auch schon los. Klettern hatten sie ihr untersagt, aber verstecken durfte sie sich wohl, was sie natürlich zu ihren Gunsten nutzte. Während die Anderen sie nun Verstecken spielten, und Aya mit suchen dran war, schlich Luna ganz vorsichtig hinter Liam her. Sie kam zum Krankenflügel, wo der Arzt gerade die Tür geöffnet hatte und Liam zur Seite gezogen hatte. Natürlich hörte die kleine Luna, was der Arzt sagte und als sie ins Zimmer spähte, sah sie da ihren Papi auf dem bett liegen. Das war ein Schock. Luna ging ganz leise in das Zimmer. Sie ging ganz langsam zum Bett legte ihre kleine Hand auf die ihres Papis und verstand so gar nicht, was hier los war. Ihr Papi war sonst so stark und niemand konnte es mit ihm aufnehmen. 
    "Papi ... du musst wieder gesund werden,"
    flüsterte Luna, die ja nicht erwischt werden wollt.
    "Mami und ich brauchen dich doch. Ich gebe dir jetzt einen Zauberkuss und dann wirst du ganz schnell wieder gesund, ja?"
    genau das tat sie nun auch. Sie gab ihrem Vater ganz vorsichtig einen Kuss auf die Wange, streichelte ihren Papi einmal, wie alle es bei ihr gemacht hatten, als sie krank war.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 8:32 pm

    Liam diskutierte draußen mit dem Arzt und Luna hatte sich ins Zimmer geschlichen. Sie stellte erschrocken fest, dass ihr Vater dort lag und kam näher. Sie sprach ganz leise mit ihm und küsste ihn auf die Wange. Danach streichelte sie ihn an eben jener Stelle, um ihrem Zauberkuss mehr Wirkung zu verleihen oder vielleicht wollte sie auch einfach nur, dass er wusste, dass sie da war und sich kümmerte.
    Jedenfalls verfehlte zumindest ihr Zauberkuss die Wirkung nicht. Denn gerade, als sie ihn streichelte und noch einen kurzen Moment betrachtete, bevor sie eben gehen wollte, öffnete ihr Vater die Augen. Sie sah, wie er sich regte und noch mal blinzelte, ehe er sie versuchte zu fixieren. Sein Kopf war irgendwie leer und schließlich sagte er leise: „Ich träume...“ Er zog die Hand nach oben zu der kleinen Kinderhand und umfasste sie. Tränen sammelten sich in den Augen, aber er entließ sie nicht. „Meine... kleine... uhm...“ Er schloss die Augen kurz und dann fixierte er sie scheinbar richtig. Er lächelte leicht und sagte: „Das ist echt... oder?“
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 8:38 pm

    Luna sah, wie ihr Papi die Augen öffnete. Sie hätte am liebsten vor Freude auf gequiekt, unterdrückte es aber, wegen der Stimmen da draußen. jedenfalls strahlte sie über das ganze Gesicht, als sie die leise Stimme ihres Vaters hört, der nun ihre Hand ergriff. Lunas vergleichsweise kleine Hand, schloß sich sofort um seine. 
    "Ja Papi ... ich bin wirklich da. Und du musst ganz schnell gesund werden. Mama ist ganz schrecklich traurig und ich vermisse dich ganz doll."
    Sie legte ihre andere kleine Hand auf seine und strahlte ihn an. 
    "Nicht weinen Papi. Es wird alles wieder gut."
    Das sagten die Erwachsenen auch immer zu ihr, wenn sie traurig war. Von Freudentränen hatte sie ja noch keine Ahnung.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 8:46 pm

    Drakon schloss die Augen auf ihre Aussage und sagte leise. „Ja...“ Er war schwach und er spürte, die Wunden an seinem Körper. Er spürte außerdem eine unbeschreibliche Leere in sich. Was hatte Vaelastrasz getan? Er hatte ihm ein Versprechen abgenommen von dem Drakon nicht wusste, ob er es halten konnte. War Vaelasras noch hier? Er traute sich gar nicht mit ihm in Kontakt zu treten. „Luna...“ Sie schien aufzuhorchen. „Sag Mama... Dass ich zu ihr... zurück komme.“ Nun lösten sich doch Tränen. „Immer...“ Dann ließ der Griff seiner Hand nach und er stöhnte abermals leise. Er versuchte den Schaden abzuschätzen und als er nun zu dem Schluss kam, dass er schon schlimmer zugerichtet gewesen war sammelte er seine Kraft. Er wollte Luna nicht in diesem kläglichen Zustand gegenüber stehen. Er öffnete die Augen erneut und wollte eben wieder mit Luna sprechen, als er merkte, dass sie gar nicht da war. Hatte er es sich eingebildet? Er zog beide Arme nun an und richtete seinen Kopf etwas auf. Er lag ja auf dem Bauch, doch sie war nicht da. Einen kurzen Moment fürchtete er, er habe es sich doch alles eingebildet und direkt danach kehrte die Schwäche zurück. Ihm wurde schwindlig und langsam ließ er den Kopf sinken. Er dachte noch, dass er schon ganz schön schwach war und sich immer auf den Drachen verlassen hatte. Jetzt zahlte er die Quittung. Und dann ging das Licht aus.
    Der Arzt kam wieder rein und Liam zog unverrichteter Dinge ab. Er hatte nichts bemerkt.
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 9:00 pm

    Luna lauschte ihrem Vater. Sie hatte ihn so doll lieb, wollte aber auch ihre Mami nicht ängstigen, also würde sie tun, was ihr Papa von ihr verlangte. Sie küsste ihn schnell noch einmal, ehe sie sich leise wieder raus schlich und sofort los lief. Sie rannte über den Platz, als sie wieder auf dem Hof war und rief:
    "Mami, Mami, Mami!"
    Tessa drehte sich um und sah ihre Tochter, die schon wieder wild durch die Gegend rannte. Wie ihr Vater ... Sie fing ihre Tochter auf und hielt sie in den Armen. 
    "Du sollst dich doch noch schonen. Wo warst du denn?"
    "Ich war bei Papi. Er ist sehr krank und  er hat gesagt, ich soll dir sagen, das er immer zu dir zurück kommt."
    Tessa fiel ja wohl aus allen Wolken. Ihre kleine Tochter strahlte sie an. 
    "Ich hab ihm einen Zauberkuss gegeben und dann hat er mich kurz angesehen und mit mir gesprochen aber gaaanz leise. Er hat geweint. Er wird doch wieder gesund oder? Onkel Liam und der Arzt haben vor der Tür miteinander gesprochen."
    Natürlich hatte sie nicht interessiert, was da geredet wurde. Sie hatte ja nur Augen für ihren Papi gehabt. Tessa wusste nicht, ob sie das glauben sollte oder nicht, aber sie hatte Tränen in den Augen. 
    "Bis jetzt ... hat er sein Versprechen nie gebrochen."
    Aya kam nun auch angelaufen. 
    "Wo warst du nur? Wir haben uns  Sorgen gemacht. Tessa ... alles in Ordnung?"
    Sie sah ihre Freundin besorgt an, die aber nur darauf nickte.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 9:07 pm

    Und Tessa hatte keine andere Wahl, als ihrer Tochter zu glauben. Zum einen war sie keine Lügnerin und zum anderen hatte sie schon immer eine besondere Verbindung zu ihrem Vater gehabt. Und woher hätte sie auch sonst wissen sollen, was Drakon ihr schon so oft versprochen hatte und es bisher auch immer gehalten hatte.
    Liam kam nun auch zurück und sah Luna, wie sie von Tessa in den Armen gehalten wurde. Sie sah... glücklich aber auch unglücklich aus. Aber Glück überwog irgendwie. Er fragte: „Ist was passiert?“ Aber auch Aya hatte ja keine Ahnung. Lanara kam nun auch wieder dazu und sagte: „Du bist so gut im Verstecken, wir haben dich nicht wieder gefunden!“ Sie glaubte Tessa war einfach nur froh, Luna wiedergefunden zu haben. „Vielleicht spielen wir lieber was anderes, ja?“

    Und so vergingen noch zwei weitere Tage in denen Luna weiterhin kerngesund war. Liam ging eben wieder zu Drakons Krankenzimmer, als er plötzlich Drakons Stimme hörte. Erst schien er mit dem Arzt zu reden und schließlich donnerte er förmlich: „ICH WILL ZU MEINR FAMILIE!“ Liam bekam einen halben Herzinfarkt, riss die Tür auf und sah Drakon im Bett... sitzend! Er sah ihn mit großen Augen an und als Drakon nun zu ihm sah, erschrak er sich und rannte los. Drakon war sich nicht sicher, ob Luna wirklich eht gewesen war oder ein Traum und er wollte natürlich wissen, ob es ihr gut ging, aber er war ans Bett gekettet.

    Liam rannte hinaus, wo Luna gerade malte und Tessa ihr dabei zusah. Er kam schlitternd zum stehen. „Er... also... er ist wach.“
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 9:19 pm

    Natürlich wollte Tessa das Geheimnis nicht für sich behalte und so ließ sie Luna noch einmal sagen, was geschehen war, um es nicht falsch zu verstehen. 
    Es vergingen drei weitere Tage, ehe sie wieder mit ihrer Tochter draußen war, wo sie gemeinsam an einem Bild malten. Liam kam schlitternd zu stehen und Beide, sowohl Mutter, als auch Tochter, sahen ihn groß an. Sie sprangen auf und rannten, Tessa hinter Luna, hinein und zum Krankenflügel. Luna sah die offene Tür, eben so wie Tessa. Gemeinsam stürmten sie rein, rissen den Arzt fast noch um und fielen Drakon um den Hals, bzw Luna klammerte sich an seinem Arm.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 9:27 pm

    Drakon lamentierte noch eine Weile herum und der Arzt versuchte ihn, zu beruhigen, als auch schon Tessa und Luna herein stürmten. Der Arzt konnte sich eben noch mit einem Hechtsprung zur Seite retten und lief fluchend aus dem Raum: „Diese Familie ist wahnsinnig!“, sagte er lauf und Drakon ließ sich von seinen Damen umarmen. Tessa hing an seiner Brust und Luna am Arm und Drakon brachte keinen Ton raus, aus Furcht loszuheulen. Dann aber sagte er mit erstickter Stimme: „Es... geht euch gut!“ Er umarmte seine Frau mit der einen Hand, die andere war ja fest gekettet, und verbarg seine Augen an ihrer Schulter. Er dankte dem Drachen innerlich. Egal, ob dieser es hörte oder nicht. Die Verbände um schienen Oberkörper schienen frisch gewechselt und es schien Drakon egal zu sein, ob es weh tat oder nicht. Mit den Tränken der Wächter war die Heilung ohnehin schon ziemlich vorangeschritten und Drakon wollte eigentlich nur noch hier raus. Ob Tessa das zuließ? Blieb abzuwarten. Er hatte außerdem wirklich Hunger! Und sein Bauch tat dies nun auch lautstark kund. Er konnte ja nichts dafür, aber irgendwie zog es das ganze ins Lächerliche.
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 9:34 pm

    Tessa war dem Arzt wegen seines Ausbruches nicht mal Böse. Ja, sie waren total wahnsinnig. Wahnsinnig verliebt in sich und ihre Tochter und die Qual, das warten, auf Nachricht wie es Drakon ging, hatte ein ende. 
    "Siehst du Mama? Ich hab dir doch gesagt, das ich ihm einen Zauberkuss gegeben habe und er wach war."
    Erst lächelte Tessa nur und wuselte ihrer Tochter durch das Haar. Als dann aber Drakons Magen so sehr knurrte, musste sie doch lachen. Er tat, was sie ihn gebeten hatte. Er änderte sich einfach nie, auch wenn er nun nicht mehr ein solcher Heißsporn war. Sie würde ihn nur zu gern mit Heim nehmen, aber ... 
    "Nein. Wir können dich jeden Tag besuchen. Du warst schwer verletzt und ... scheinbar ... musstest du deine Heilung nun selbst übernehmen. Du solltest wirklich noch ein wenig hier bleiben, denn ... selbst wenn du mir dein Versprechen gibst im Bett zu bleiben, wissen wir doch Beide, das du das niemals aushalten würdest und ich würde deinen Elter nur wirklich sehr ungern erklären müssen, warum ich dich ans Bett ketten musste."
    Luna sah ihre Mutter an. 
    "Aber Mama ... Zuhause kann ich mich doch um Papa kümmern und du auch. Du bist doch noch frei gestellt. Wenn wir beide da sind, kann Papa nicht aufstehen. ich halt ihn schon im Bett."
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 9:48 pm

    Auf Luna war eben einfach Verlass! Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Außerdem würde Drakon ein Versprechen nicht brechen. Er klirrte einmal mit der Kette am Bett. „Ich bin schon jetzt fest gekettet. Bitte Tessa!“ Er wollte bei ihnen sein. Und zwar nicht nur für ein paar Stunden. Seine Tochter hatte gerade so überlebt. Wie es um ihn gestanden hatte, war ihm nicht mal klar. „Tessa...“ Und dann versuchte er es auf die Art, die sie so an ihm liebte. „Du weißt nicht wie grässlich das Essen hier ist! Bitte lass mich frei.“
    Ein Arzt kam herein und betrachtete den furchtlosen Krieger. „Manchmal glaube ich, du bist unsterblich.“ Drakon sah zu ihm herüber und wirkte missgelaunt. „Lasst mich gehen!“
    „Du warst Tage lang bewusstlos und einiger maßen zu ertragen, aber kaum, dass du die Augen aufmachst, muss man sich um den Gesundheitszustand aller sorgen, so wie du hier herum posaunst! Ich lasse dich nur zu gern gehen.“ Drakon war erleichtert. „Aber es gibt da ein paar Dinge.“ Er überreichte Tessa eine Tasche mit Verbänden, Tränken und Utensilien, um die Wunden zu reinigen.
    „Die Tränke jeden Tag einen. Das da sind Schmerzmittel, sie betäuben aber auch die Sinne. Verband jeden Tag wechseln. Das da jeden Tag auf die Wunden träufeln, sollte Blut zu sehen sein. Wenn nicht, muss das nicht sein. Die Fäden bekommst du selbst gezogen, hm?“ Damit meinte er Tessa. Er zückte einen Schlüssel und schloss die Kette auf. „Und jetzt mach das du raus kommst. Ach ja. Schnelle Bewegungen vermeiden. Kann sein, dass dir sonst schwindlig wird. Ruh dich aus, Drakon. Das ist die beste Medizin.“ Er nahm alles erstaunlich ernst und nickte. Dann sagte er noch „Danke.“ Der Arzt ging und Drakon stand vorsichtig auf. Er hatte nur eine Hose an und seine Klamotten lagen an der Seite... zumindest seine Stiefel, sie Lederrüstung war vollkommen zerstört gewesen. Aber dafür lag da nun ein Baumwollhemd, was er aber ignorierte. Er war eh in Verbände gewickelt. Luna hatte ja keine Ahnung, was ihr Vater für sie getan hatte. Gemeinsam gingen sie nun ganz langsam in die Wohnung und dort angekommen, war Drakon auch tatsächlich außer Atem. Tessa stützte ihn und Drakon merkte, dass er Bewegung doch lieber vermeiden sollte. Er setzte sich direkt aufs Bett und kam erst Mal zu Atem. Er hatte immer noch hunger.
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    Beitrag  Aya Do Sep 26, 2019 10:06 pm

    Wenn zwei so bettelten ... ihr Blick ging von Luna zu Drakon, der ihr eben erzählte, wie grässlich das Essen hier war. 
    "Es ist das selbe Essen, wie das, was wir alle bekommen, wenn wir gemeinsam essen. So viel schlimmer kann es doch gar nicht sein,"
    lächelte sie wissend, aber der Arzt unterstützte Drakon nun auch noch. Wie konnte sie da noch nein sagen? Eigentlich wollte sie ja auch gar nicht, das er hier blieb. Sie half ihm, als sie zur Wohnung gingen und Luna machte sich auf den Weg zur Kühe, um Essen zu ordern. Meist kochte ihre Mutter selbst, aber die Köche hatten sich einiges bei ihr abgeschaut und das Essen war bei weitem nicht so unerträglich, wie es einmal gewesen sein musste. Liam erwischte sie auch. 
    "Kannst du bitte eine Schüssel Pudding für meinen Papa machen? Er mag ihn soooo gern."
    bettelte sie mit großen Augen.
    Tessa half indes Drakon ins Schlafgemach. Dort durfte er sich erst mal aufs bett setzen. 
    "Leg dich nur hin. ich werde dir was zu Essen machen. Luna wird sicher schon in der Küche sein."

    Es dauerte ein bisschen, ehe Tessa mit dem Essen zurück kam. Dafür war es aber auch genug für sie alle und sie war so Frei, Drakon zum Tisch zu bringen, denn am Bett gab niemals genug Platz für sie alle.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 26, 2019 10:22 pm

    Liam würde der Kleinen natürlich keinen Wunsch abschlagen, aber er war sich auch nicht sicher, ob Drakon so was überhaupt schon essen … Der hatte einen eisernen Magen. Wäre wohl schon in Ordnung. Er lächelte und sagte: „Ich mach eine besonders große Schüssel!“ Er hatte auch Ragnar und Lanara Bescheid gegeben und selbstredend auch Aya, aber sie würden ihn erst am nächsten Tag besuchen kommen, da er jetzt wohl eher Zeit mit seiner Familie verbringen wollte. Tessa musste ihn tatsächlich sogar noch mal wecken, da er ja wirklich mal was zu sich nehmen musste und so aßen sie gemeinsam und Liam brachte am Abend noch einen Pudding vorbei, ging aber auch gleich wieder. Drakon war recht schweigsam. Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber tatsächlich vermisste er den alten Drachen wirklich sehr. Es war, als sei ein Freund von ihm gegangen. Und Drakon hatte es ihm befohlen. Im Austausch für das Leben seiner Tochter. Er legte die Hand auf ihren Kopf und sagte dann: „Ich hab dich sehr lieb, Luna.“ Seine Hand streichelte sie kurz und schließlich wendete er den Blick ab, um ihr nicht noch mal die Tränen zu zeigen. Es würde sicherlich viel liebe und Geduld von Tessa brauchen, ihn darüber hinweg zu trösten. Sollte er es ihr überhaupt jemals erzählen.

    Erneut vergingen die Tage und Drakon hatte Tessa gesagt, dass sich Vaelastrasz nicht mehr gezeigt hatte. Drakon erholte sich und die Narben auf seinem Rücken sahen aus, als habe man ihm einst festgewachsene Flügel abgeschnitten. Deshalb musste er so schnell da gewesen sein. Drakon verlor kein Wort dazu und Tessa fragte nicht. Drakon kam wieder zu kräften, durfte aber natürlich nicht trainieren oder so etwas. Er hatte vergessen, wie lange es dauerte, normal zu regenerieren. Und dabei hatte er schon die Tränke benutzt. Jedenfalls saßen sie nun beim gemeinsamen Frühstück als es klopfte. Drakon rief „Ja?“ Und schon ging die Tür auf. Es war kein geringerer, als der Lord Kommandant selbst. Drakon sprang auf und brachte ihm den Gruß und Ehrerbietung entgegen. „Lord Kommandant!“
    „Ich sehe, es geht dir besser, Drakon. Das freut mich wirklich sehr.“ Dass es Luna besser ging, schien er nicht erwähnen zu wollen. „Ja...“, sagte Drakon. „Lord Kommandant, da ist etwas, was ich mit euch bereden möchte.“, sagte er gleich. „Ja. Auch ich habe etwas zu besprechen.“ Es schien ihn nicht mal zu kümmern, dass Tessa und Luna da waren. „Ich erwarte außerdem noch deinen B-“ Drakon fiel ihm ins Wort. „Ich kann nicht zurück hinter die Mauer.“ Dem Lord Kommandanten fiel ja mal alles aus dem Gesicht. „Wiebitte?“ Drakon senkte den Blick. „Ich wollte nur, dass ihr es schon mal wisst. Passt es euch denn nach dem Frühstück?“ Darius musterte ihn verstört und sagte dann: „Ja. Komm sobald du fertig bist.“ Er ging und Drakon stand im Zimmer. Er hatte es Tessa noch nicht erzählt und er konnte gar nicht fassen, dass er es überhaupt gerade laut gesagt hatte.
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    Beitrag  Aya Fr Sep 27, 2019 12:52 am

    Tessa konnte nur erahnen, was geschehen war, als Drakon draußen hinter der Mauer gewesen war. Er musste Vaelastraz gebeten haben, ihm seine Flügel zu leihen, sonst wäre er niemals so schnell hier gewesen. Sie würde Drakon nicht danach fragen, denn die Narben sprachen für sich. Sie versorgte Drakon so gut, wie es die Ärzte selbst getan hätten und hielt Drakon streng im Blick. Als er ihr sagte, das sich der Drache nicht mehr gezeigt hatte, hatte Tessa ihn angesehen, als hätte sie einen Verdacht, den sie aber Stillschweigend hin nahm. Sie nahm ihn in die Arme und drückte ihn. Was immer Vaelastraz getan hatte ... es hatte ihre Tochter das Leben gerettet. Nur all zu gern hätte sie gewusst, was die Kleine gehabt hatte, aber das würde sie wohl nie erfahren. Sollte der Drache nun in ihrer Tochter leben, so war sie beruhigt, denn das würde bedeuten, das er auf ihr kleines Mädchen achtete.. Das alles behielt Tessa aber in ihren Gedanken, denn wie wahrscheinlich war das alles? Immerhin hatte Vaelastraz doch noch in Drakon gesteckt und ihn zur Krankenstation gebracht. Nun jedenfalls, saßen sie beim Frühstück. Luna aß gut. Sie hatte einen gesunden Appetit und war glücklich darüber, das ihr Papi und ihre Mami nun beide wieder bei ihr waren. Die Tür ging auf und der Lord Kommandant trat ein. Er beachtete weder Tessa noch Luna wirklich. Einzig Drakon schien ihm wichtig und in Tessa kochte es schon wieder. Dieser ... Er war Lord Kommandant und sie stand noch nie auf gutem Fuß mit ihm. Vermutlich war er gekommen, um zu sehen, ob Drakon wieder fit genug war, um wieder hinaus hinter die Mauer zu gehen. Tessa fiel das Brot fast aus der Hand, als sie Drakons Worte hörte und innerlich jubilierte sie aus zwei Gründen. Erstens, Drakon hatte vor nicht mehr hinter die Mauer zu gehen und zweitens, der Lord Kommandant wusste offensichtlich nicht, wie er mit dieser Neuigkeit um gehen sollte. Sie sah Drakon an. Ihre Augen funkelten. Luna sah ihren Papi an, sagte aber erst, als der Lord Kommandant gegangen war: 
    "Heißt das du bleibst nun immer bei uns Papi?"
    und Tessa lächelte überglücklich.
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    Beitrag  Drakon Fr Sep 27, 2019 1:02 am

    Drakon hatte dem Blick von Darius standgehalten und nun sah er seine beiden Mädels an. Tessa strahlte vor Glück und er wusste nicht, ob das wirklich dir richtige Empfindung war, die sie fühlen sollte. Aber wer konnte schon was, für seine Gefühle. „Ich weiß noch nicht was das heißt, Luna.“ Er hatte keine Ahnung, was er sonst tun sollte. Aber Vaelastrasz hatte ihm das Versprechen abgenommen und Drakon wollte es nicht brechen. Insbesondere, wenn er wirklich „verschwunden“ sein sollte. Liam hatte ihn außerdem auch noch mal daran erinnert, dass er dieses Versprechen nicht vergessen sollte.
    „Ich brauche eine neue Aufgabe, aber ja... ich kann nicht zurück hinter die Mauer.“ Er hatte einen Eid geschworen, den Wächtern zu dienen, aber er konnte auch anders dienen. Dass das Darius nicht passte, war klar. Aber er hatte sechs lange Jahre die meiste Zeit hinter der Mauer verbracht. Nicht wie die normalen Aufklärungstruppen drei oder vier mal im Jahr... nein er hatte eigentlich drei viertel dieser Zeit „allein“ hinter der Mauer verbracht. War das nicht dienst genug? Er senkte den Blick. „Ich habe es jemandem versprochen, der mir sehr wichtig ist, weißt du?“ Er nahm seine Tochter auf die Arme, weil sie sich freute, dass er nicht mehr so lange fort ging. Und so hatte nun Vaelastrasz selbst geschafft, was ihm alle immer hatten ausreden wollen. Viele der Wächter würden es auf seine Verletzungen schieben, die er gehabt hatte, als er hergekommen war und ihn hinter vorgehaltener Hand einen Feigling nennen, aber das war für ihn in Ordnung.
    „Ich weiß nicht, was der Lord Kommandant von mir wollte und wie das Gespräch ausgehen wird, aber erfreut wird er nicht sein.“ Er küsste Lunas Köpfchen und nahm die Hand seiner Frau. „Macht euch keine Sorgen. Wird schon schief gehen.“ Er lächelte und ließ es sich nun auch nicht nehmen, noch aufzuessen. Schließlich wollte Tessa ja vielleicht auch noch mit ihm reden.
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    Beitrag  Aya Fr Sep 27, 2019 1:13 am

    Beide Damen hielten seine Hand. Das war irgendwie sehr schön. Luna verstand, das ihr Papa wohl einen guten Freund gehabt hatte, dem er das Versprechen gegeben hatte. 
    "Und versprechen muss man halten. Deshalb soll man nie etwas versprechen, was man nicht halten kann."
    Ja, das hatte man ihr immer wieder gesagt, damit sie verstand,d as man nicht einfach aus einer Laune heraus etwas versprach, oder jemanden beruhigte, ohne es später auch um setzen zu können. Tessa sah ihren Gatten immer noch strahlend an und doch ging sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die ganze Sache ran. Tessa sah ihren Mann noch einmal wirklich eindringlich an.
    "Ich möchte gern noch mal mit dir darüber sprechen ... wenn du später wieder kommst."

    Nach dem Frühstück ging Drakon also zu Darius Tessa brachte sie Luna zu Aya, die heute die kleineren trainierte. Luna durfte schon mit machen, weil man sie sonst nicht auslasten konnte und weil sie einfach schon weit genug war. 
    Tessa war so stolz auf ihre Tochter, wie eine Mutter es nur sein konnte. Sie sah ihr eine Weile beim Training zu und ging dann zurück zu ihrer kleinen Wohnung, wo sie auf Drakons Rückkehr wartete.
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    Beitrag  Drakon Fr Sep 27, 2019 1:40 am

    Schon direkt nach dem Frühstück, machte Drakon die Tür auf und zwei Wächter standen dort. Drakon sah die beiden an. „Uhm...“ Sie schienen ziemlich verlegen zu sein und einer sagte dann: „Wollt... ihr uns bitte begleiten?“ Es war ihnen sichtlich unangenehm. Drakon sagte: „Äh... ja? Ich wollte eben zum Lord Kommandant.“ Das schien die zwei zu beruhigen und so gingen sie los.

    Drakon kam an und der Lord Kommandant sah ihm finster entgegen er schickte alle bis auf Drakon raus und aktivierte einen Mechanismus, der sein Büro schalldicht machte. „Was in drei Teufels Namen soll das heißen Drakon? Du kannst nicht mehr hinter die Mauer?“ Drakon sah ihn nur an. Was gab es daran denn nicht zu verstehen? Er fragte sich, ob die Frage ernst gemeint war und so schwieg er. „Das was es heißt.“, sagte er schließlich. „Ist dir eigentlich klar was du da sagst? Du bist der einzige, der machen kann, was du gemacht hast! DU bist der einzige, der die dunklen Lande nun so gut kennt, wie niemand sonst! Und jetzt wirfst du die Flinte ins Korn?“
    „Ich gab ein Versprechen und ich muss es halten.“, wehrte sich Drakon. „Ein Versprechen?! Du schworst einen EID! Und zwar UNS!“ Drakon senkte den Blick. Ja das stimmte. „Ich werde dich Wächter doch nicht verlassen, ich will nur versetzt werden. Ich kann auch anders wo nützlich sein.“ Darius stieß einen unzufriedenen und lauten Laut aus. „Ich werde deinem Ersuch nicht nachkommen, Drakon. Das dort draußen ist zu wichtig!“
    „Und was?!“, fragte Drakon nun ebenfalls aufgebracht. „WAS ist so wichtig? Zu wissen, wo die Konstrukteure sind? Zu wissen, wo ihr die Wesen der Finsternis mittels Hinterhalt abschlachten könnt?! Ich habe sie gesehen! Ohne Kampfhandlungen! Sie sind wie wir! Mir wurde beigebracht, dass es nichts böseres gibt, als diese Wesen, aber sie sind untereinander auch friedlich! Ich wollte sie verstehen, aber alles was der Wächterbund tut ist, sie zu vernichten!“
    Jetzt war es raus. Drakon hatte es schon oft gedacht, aber nie gesagt und er würde es außerhalb dieses Büros auch niemals sagen. „Ich habe für euch so viele Hinterhalte gelegt und aufgedeckt. Ihr habt sie gnadenlos vernichtet.“ „Das ist unsere Aufgabe.“ Drakon biss die Zähne aufeinander. „Und wieso? Warum tun wir das? Ich dachte mein ganzes Leben, ich tue das Richtige, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, was ich von alle dem halten soll! Und anstatt mich euch weiter dienen zu lassen, zwingt ihr mich mein Wort zu brechen? Findet jemand anderes, der diese Arbeit für euch tut. Jemanden, der kein Kind hat, dass er aufwachsen sehen möchte!“
    „ES REICHT!“ Drakon schwieg. Darius kam zu ihm. „Was du da von dir gibst bringt nichts als Chaos und Kummer, Drakon. Wieso bist du überhaupt hier?“
    „Wieso ich...? Was glaubt ihr wohl? Denkt ihr ich bekomme einen brief, dass meine Tochter im sterben liegt und bleibe einfach wo ich bin, als sei nichts?“ „Ein Brief?“ Drakon sah Darius verdutzt an. „Ich habe keinem Brief an dich zugestimmt.“ Drakon zählte eins und eins zusammen. Es war verboten ungenehmigte Schriftstücke in die Dunklen Lande zu bringen. „Ragnar...“, sagte Darius und Drakons Augen weiteten sich. „Lord Kommandant. Ich bitte euch! Lasst es ihm durchgehen. Luna wäre gestorben, wenn ich nicht zurückgekommen wäre.“ Drakon ging auf ein Knie herab. „Bitte bestraft ihn nicht!“
    Darius rieb sich über den Stoppelbart. „Was soll ich nun machen? Wegschicken kann ich dich nicht, raus gehen willst du nicht und gehorchen ist für dich wohl ein Fremdwort geworden. Du wolltest so unbedingt in den Aufklärungstrupp, was hat sich verändert? Wer ist schuld an diesem Sinneswandel? Deine Frau? Dein Kind? Deine Wunden?“ Drakon sah ihn nun zornig an. „Mein Versprechen.“ „An wen?“ „An IHN.“ Darius hob die Brauen. „Was?“ Drakon erklärte die ganze Sache und Darius schien förmlich zu brodeln. „Was hast du dir denn dabei gedacht? Ein Versprechen an IHN?! Er hat dich reingelegt! Er will nicht, dass wir weiter die Oberhand haben!“ „Das stimmt nicht!“ „Ich will mit ihm reden!“ „Das.... das geht nicht.“ „Wieso nicht?“ Drakon schwieg. „WIESO NICHT?!“ Drakon sah auf und sagte bitter: „Weil er fort ist.“ Das wiederum schien Darius nur noch mehr aus der Bahn zu werfen. „Was? Wie...? Das.... ist unmöglich!“ Drakon senkte den Blick. „Ich habe dir vertraut, Drakon! Ich ließ dir die Entscheidungsgewalt über ihn. Über das größte Geheimnis des Wächterbundes überhaupt und du VERLIERST ihn?! Wie ist das überhaupt möglich?“ Drakon würde ihm nun nicht sagen, dass Er Luna geheitl hätte. Seine Tochter würde nicht erleiden müssen, was Darius IHM angetan hatte. „Ich weiß es nicht.“ „So? Du weißt es nicht!? Ich glaube dir kein Wort! WIE ist das passiert?!“ „Ich WEIß es nicht!“, beharrte Drakon und er hasste Lügen. Wobei er es ja eigentlich tatsächlich nicht wusste. Nicht genau zumindest. Darius schüttelte den Kopf. „In Ordnung. Ich gebe dir Zeit nachzudenken.“ Er rief Wachen rein. „Nehmt ihn fest.“ „Was?“, fragte Drakon. „Weswegen?“ Darius drehte sich nur von ihm weg und sah aus dem Fenster. „Fahnenflucht. Du hast deinen Posten verlassen, obwohl es keinen Grund dazu gab.“ Drakon schwieg. Er würde diesen Brief nicht noch mal erwähnen, um seinen Vater zu schützen und Darius wusste das... Was für ein Arschloch... Drakon wurde abgeführt und zum zweiten Mal in seinem Leben sah er das Gefängnis des Wächterbundes von innen...

    Drakon kam jedenfalls nicht von Darius zurück und Tessa würde sich fragen müssen, wo denn ihr geliebter Gatte blieb.
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    Beitrag  Aya Fr Sep 27, 2019 1:58 am

    Sie wartete und wartete, doch er kam einfach nicht zurück. Luna war gut unter gebracht, also ging sie direkt zum Büro des Lord Kommandanten. Ob sie ihn nun da an treffen würde, war fraglich, aber sie wusste, sie durfte sich jetzt bloß nicht daneben benehmen. Die Sekretärin wollte sie natürlich nicht durch lassen, doch Tessa erklärte, das es um ihren Mann ginge. Die Sekretärin ging zu Darius, um nach zu fragen, was Tessa nun nutzte, um sich an ihr vorbei zu drängeln. 
    "Wo ist mein Mann!"
    forderte sie direkt zu wissen. Sie war sichtlich in Sorge um ihn.
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    Beitrag  Drakon Fr Sep 27, 2019 4:11 am

    Nun... Sie benahm sich aber daneben und Darius, wie auch die Sekretärin sahen sie sehr verwundert an. Darius nickte der Sekretärin zu und diese ging hinaus. Darius wies auf einen leeren Platz vor sich und musterte Tessa. „Du bist Drakons Frau, aber das gibt dir keine Sonderrechte, Tessa Dracaris. Auch deine Herkunft nicht. Ich wusste, dass du du ein Querulant bist, seit ich dich das erste Mal sah.“ Er setzte sich nun seinerseits. „Welches Recht glaubst du zu haben, mich SO anzusprechen und hier einfach rein zu platzen?“ Er beugte sich vor. „Dein Gatte wäre entsetzt...“ Tessa stierte ihn wütend an. „Nun zu deiner Frage: Er ist im Verlies.“ Das schien sie nicht zu begreifen und Darius konkretisierte sich. „Er ist von seinem Posten abgerückt, ohne Erlaubnis. Ich verstehe, dass er nicht berichten konnte, da er verletzt war und das werfe ich ihm auch nicht vor. Dennoch... Was dein Gatte getan hat nennt man Fahnenflucht und weißt du, was für eine Strafe darauf steht?“ Er musste sich wohl nicht konkretisieren. Er würde Drakon nicht ohne weiteres hinrichten. Aber es war ein Druckmittel. „Versteh mich nicht falsch, ich hege keinen Groll gegen ihn oder seine Familie. Im Gegenteil. Die Familie Dracaris stand stets in meiner Gunst.“ Und nun wohl nicht mehr? Gabe er IHR die Schuld? „Ich muss eine Gesellschaft führen, die von Gehorsam und bedingungslose Treue lebt. Ich kann es mir nicht leisten, Milde walten zu lassen. Und so lange er mir nicht erzählt, was passiert ist, wird er dort bleiben, wo er ist. Besuch ihn, wenn du willst. Vielleicht bringst du ihn zur Vernunft.“ Er hatte es so gesagt, als ginge ihn das alles überhaupt nichts an. Oder als wäre es nur eine Kleinigkeit, über die sie hier sprachen.

    Im Kerker saß Drakon auf einem Hocker. Er verstand den Lord Kommandanten, aber ihn gleich unverzüglich in den Kerker zu werfen, fand er schon extrem. Wie sollte er das seiner kleinen Tochter erklären? Oh, Tessa würde ausrasten! Er legte sich auf die Pritsche und legte den Handrücken auf seine Stirn. SO hatte er sich das nicht vorgestellt... Er seufzte. „Wo bist du hin...?“, fragte er leise in die Stille.

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