Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 6 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 8:31 am

    Drakon wusste nicht, was er tun sollte, Tessa schien sich nach diesem Kerl förmlich zu verzehren. Aber er war nun fort und sie schien nichts anderes im Kopf zu haben, als ihm zu folgen? Das kam ja mal gar nicht in die Tüte. Sie steht unter seinem Bann! „Was du nicht sagst.“, antwortete Drakon angespannt. Er hielt Tessa immer noch fest und sah ihr in ihre Augen. Er würde sie nicht gehen lassen. „Mach was!“
    Bist du nicht ganz dicht? Reiß dich gefälligst zusammen!
    Drakon schloss ganz kurz die Augen und Tessa spürte, wie der Zwang abnahm und schwächer wurde und sie schließlich nur noch in Drakons himmelblaue Augen sah. Sie schien wieder Herrin ihrer Sinne zu sein.

    Baba hatte sich hingesetzt und jetzt sah sie Aya an. „Er… ist gekommen um Rache zu nehmen…“ Aber scheinbar hatte Tessas Anwesenheit es ihn sich anders überlegen lassen. Sie sah zu Tessa, die nun wieder normal wirkte, aber immer noch von Drakon gehalten wurde. „Vor fünf Jahren… Schwor er unserem Dorf Rache…“ Doch weshalb schien sie nicht sagen zu wollen.
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    Beitrag  Aya Di Aug 07, 2018 8:47 am

    Tessa WOLLTE unbedingt zu diesem Schloß. Nichts als der Wunsch diesen Mann wieder zu sehen, beherrschte ihre Gedanken. 
    "Ja, das habe ich doch eben gesagt. Lass mich los,"
    forderte sie Drakon nun auf. Sie sollte etwas tun? Verwirrt sah sie Drakon an. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch dann ... Das Gefühl diesem Mann folgen zu müssen, ließ plötzlich nach. Es wurde schwächer und schließlich sah sie nur noch diese wunderschönen blauen Augen Drakons. Sie versuchte nicht weiter, sich von ihm zu lösen, sondern sah ihn einen Moment lang erschrocken an, ehe sie die Augen schloss, sich an ihn drückte und versuchte zu verstehen, was da eben passiert war. 

    Aya lauschte den Worten Babas. Dieser Mann ... Vampir ... er wollte also Rache? 
    "Und  ... wofür will er sich so unbedingt rächen?"
    Nun wenn schon dann doch bitte die ganze Geschichte und nicht nur die Hälfte. 
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    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 9:00 am

    Baba schüttelte den Kopf und sagte: „Wir sprechen hier nicht darüber.“ Da schien sie eisern zu sein. Drakon sah in Tessas Augen und begriff, dass sie wieder normal war. Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück, wo er sich den Hinterkopf kratzte. War das alles nun vorbei? Oder würde sie das nun öfter machen?
    „Geht es… euch… gut?“, fragte er nun und rieb sich unbewusst die Seite. Der Kerl hatte ihn ganz schön erwischt vorhin. Drakon erinnerte sich gut daran, dass der Kerl ihn durch die Gegend gefeuert hatte, als sei er ein kleiner Ball, ohne auch nur einen Finger zu rühren! Das war… wirklich einfach zu stark…
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    Beitrag  Aya Di Aug 07, 2018 9:06 am

    Schuldbewusst senkte Tessa den Kopf. 
    "Ja ... es tut mir leid. Ich weiß gar nicht ... was da in mich gefahren ist."
    Woher denn auch. Sie war bisher nicht mal ansatzweise einem solchen Wesen begegnet. 
    "Und euch? Geht es euch gut?"
    Sie hatte wohl bemerkt, das er sich die Seite rieb. 

    Aya sah Baba an. 
    "Also ... wenn ihr nicht darüber redet, kan man kein Problem lösen. Es tot zu schweigen macht die Sache offenbar nur noch schlimmer. Ihr solltet uns erzählen was vorgefallen ist, damit wir euch helfen können,"
    beharrte Aya. Sie hätte jetzt wirklich gut und gern Liam hier gebrauchen können. 
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    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 9:14 am

    Drakon sah auf den Boden und log: „Ja.“ Nun wirklich gelogen war es ja nun auch wieder nicht. Es ging ihm ja gut. Schmerzte nur ein wenig. Aber es war alles in Ordnung. Er ließ die Hand sinken und erklärte: „Wir müssen hier sofort weg.“
    „Aber was wird dann aus den Leuten?“, fragte Meli, die auch dastand und schon ein wenig ängstlich war, aber doch Mut beweisen wollte. Drakon sah sie an und antwortete: „Eure und die Sicherheit eurer Schwester gehen vor.“ Meli verschränkte die Arme und sagte nur: „Pff.“ Drakon glaubte ja wohl, er würde spinnen. Was war den mit ihr plötzlich los? Bekam sie nun auch Anwandelungen, wie ihre Schwester dauernd aufmüpfig zu sein?
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    Beitrag  Aya Di Aug 07, 2018 9:22 am

    Tessa sah ihn an und sah dann zu ihrer Schwester, die offenbar nicht grade dafür war, diese Leute hier einfach so zurück zu lassen. Tessa sah nun wieder auf. Entschlossen und auch stolz. 
    "Nein. Diese Leute haben uns Obdach gewährt. Sie haben uns aufgenommen und ihr Essen mit uns geteilt. Wir sind ihnen etwas schuldig. Wir bleiben und ... wir MÜSSEN ihnen helfen."
    Hilfesuchend sah sie sich zu Aya um, doch von ihr würde sie sicher keine Unterstützung erwarten können. Sie war eben auch ein Wächter, wie Drakon. Denn noch. Aya hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und gegen Tessas Befehl, könnten sie eh nicht anreden, ausser sie wäre von Sinnen. 

    Aya sah zu Drakon. 
    "Du hast sie gehört. Sie hat die Befehlsgewalt und da sie nicht mehr unter dem Zauber steht, hat sie alle Sinne beisammen."
    mehr konnte sie dazu ja nun wirklich auch nicht sagen. Ihr Blick glitt wieder herüber zu Baba. 
    "Also? Oder muss ich mir meine Antworten von diesem Vampir persönlich holen?"
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    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 9:32 am

    Drakon konnte nicht fassen, dass Tessa schon wieder nur für Ärger sorgen wollte. Und das, wo sie eben noch vollkommen weggetreten gewesen war! Das war doch nicht zu glauben! „Aber…“, doch dann sprach Aya den beiden auch noch Mut zu! Hallo? Was war denn jetzt los.
    „Das glaube ich jetzt nicht…“, sagte Drakon nur zu sich und dann von Aya zu Tessa und dann zu Meli. „Ihr fordert wohl gerne euer Schicksal heraus?“ So viel Unvernunft konnte er nicht fassen. „Woher willst du wissen, dass sie bei verstand ist? SO viel Unvernunft kann nicht auf einen gesunden Menschenverstand zurückzuführen sein!“
    Baba schweig weiter über die Sache, aber sie sagte dann: „Ihr solltet gehen. Das hier geht euch nichts an und ich werde euch hier nicht mit rein ziehen.“
    Drakon dankte der Frau innerlich. „Da hört ihr es.“
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    Beitrag  Aya Di Aug 07, 2018 9:40 am

    Tessa sah Drakon nun ein wenig .. ungehalten an. das war doch jetzt nicht SEIN Ernst. 
    "Sagt der Mann, der sich eine Klippe herunter stürzt, sich mit sonst wem alles anlegt und so UNBEDINGT wieder zur Mauer will, das es fast weh tut!"
    konterte sie. Sie sah zu Baba. 
    "Ihr könnt uns nicht mit rein ziehen, weil wir schon mitten drin stecken."
    Aya zuckte mit den Schultern, als sie Drakon an sah. Sie selbst würde sich auf Seiten der Mädchen schlagen, auch wenn sie es nicht tun sollte. 
    "Tja Baba. Ich fürchte sie hat recht. Zumindest SIE steckt schon mitten drin."
    Dann sah sie wieder zu Drakon. 
    "Da hast du es. Wäre sie nicht bei klarem verstand, würde sie dir nicht solche Sachen an den Kopf knallen, sondern immer noch versuchen hinter dem Kerl her zu kommen."
    Tessa sah wieder zu Drakon. 
    "Nein ... wir fordern es nicht heraus. Wir erfüllen es. Wenn wir später in die Fußstapfen unserer Eltern treten, werden wir Verantwortung für viele Leute übernehmen müssen. Diese Leute sind eben so Schutzbedürftig, wie alle Anderen auch."
    Tessa verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wirkte nicht trotzig, sondern wirklich stark und entschlossen.
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    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 9:53 am

    Drakon sah Tessa angriffslustig an. Wie konnte sie es wagen, ihm ausgerechnet DAS an den Kopf zu werfen. „Ja! Das sagt DER Mann, der immer auf die Mütze kriegt, weil Fräulein meinen unsterblich zu sein!“ Er hatte es ihr noch nicht einmal vorgehalten, aber das ging doch jetzt wirklich zu weit. „Und was wollt ihr tun, wenn ihr diesem… diesem Kerl nachgelaufen seid? Ihn höflich bitten, nicht so ein bösartiger Kerl zu sein?! Den Spaß würde ich gerne sehen, wie IHR nun versuchen wollt, diese Menschen hier zu beschützen.“ Er hatte die Nase voll. Drakon war echt sauer, weil sich vor allem Aya auch noch auf deren Seite schlug. „Ihr habt es vielleicht nicht mitbekommen, aber der Mann ist so stark, ich konnte ihn nicht mal berühren!“ Ernsthaft. Die hatten doch nicht mehr alle Nadeln an der Tanne. Drakon hatte sich schon in so viele Gefahren begeben, aber das war doch wirklich nicht ihr Ernst! Er würde einfach sterben!
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    Beitrag  Aya Di Aug 07, 2018 10:06 am

    Und Tessa erwiderte den Blick. Es war, als würden sich zwei Katzen gegenüber stehen, die nur darauf warteten, das der Andere einen Fehler machte. 
    "Oh ich weiß nicht ... vielleicht mal versuchen zu reden, anstatt direkt drauf zu prügeln! Wie wäre es denn mal damit?"
    Sie biss sich auf die Zunge, denn fast hätte sie ihm etwas vorgehalten, was sie sich selbst eben so gut vorhalten konnte. 
    "Drakon ... ich weiß eure Sorge und vor allem euren Einsatz zu schätzen. Ich glaube nicht, das dieser Mann so vollkommen böse ist. In seinen Augen lag Schmerz."
    Nun sie könnte es natürlich auf die Spitze treiben. 
    "Er war immerhin attraktiv und ... wenn er mit sich reden ließe ... dazu müssten wir allerdings auch mal erfahren, was hier los ist."
    Nun sah Aya wieder zu Baba. 
    "Baba ... bitte. Wir wollen euch doch nicht schaden."
    Schließlich sah sie zurück zu Drakon. 
    "Sie hat recht Drakon. Diese Leute müssen wenigstens ein wenig Schutz haben. Wir sind Wächter. In erster Linie sollen wir die Beiden schützen, aber als Wächter ignoriert man die Not schwächerer nicht. Willst du mir weiß machen, dieser Kerl jagt dir mehr Angst ein, als die Schatten?"
    Tessa hatte sich doch wohl nicht echt zu dem Kerl hingezogen gefühlt ... oder doch? 
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    Beitrag  Drakon Di Aug 07, 2018 11:22 am

    Drakon wollte weder streiten, noch hier bleiben. Aber welche Wahl hatte er schon, wenn alle gegen ihn waren. Irgendwann würde er bei diesem verdammten Auftrag drauf gehen. Er wusste es genau. Entweder das oder Tessa und Meli würden sich selbst umbringen. Wie konnte Aya das zulassen? Sie waren so kurz vorm Ziel und nun sollten sie alles wegwerfen? Wieso war der Kerl ausgerechnet heute Nacht hier her gekommen?!
    Jetzt sag doch auch mal was! Was soll ich denn jetzt nur tun? Na, auf jeden Fall sollst du dich von ihm fern halten. Er macht Hackfleisch aus dir. Drakon biss die Zähne zusammen. Das war wirklich nicht hilfreich. Tessa redete wieder gegen an und Drakon hatte die Zähne sogar schon zusammengebissen und sah sie nun von oben herab an. Aber was sagte sie den da? Er war immerhin attraktiv! Das… tat doch gar nichts…
    „Attraktiv? Das tut doch gar nichts zur Sache, wie er aussah!“, blaffte Drakon sie nun an. Wieso störte ihn das auch? „Und außerdem ist er NICHT attraktiv!“, entgegnete Drakon. Doch ist er. „Nein ist er nicht! Ihr glaubt das nur, weil er euch verhext hat!“ Ging es hier überhaupt noch um das gleiche Thema? Dann sah er zu Aya und eigentlich war Drakon ja irgendwie immer recht beherrscht oder eben wenig emotionsgeladen, aber jetzt gerade war er wirklich geladen. „Ich HABE keine Angst vor den Schatten, aber etwas nicht zu fürchten, was einen ohne Mühe in Stücke reißen kann, ist dumm!“ Drakon war der mutigste und in ihrem Jahrgang zumindest auch der stärkste aller Wächter. Er hatte nie Furcht gezeigt, war immer zielstrebig und tapfer gewesen, aber dieser Kerl… Er war gefährlich. Sehr gefährlich! Das siehst du richtig…

    Baba hielt sich da raus. Sie schüttelte den Kopf. Sie hielt es für keine gute Idee, zum Schloss des Grafen zu gehen.
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    Beitrag  Aya Mi Aug 08, 2018 11:35 pm

    Aya sah Drakon ein wenig überrascht an. Was hatte er denn nun wieder? 
    tessa dagegen, sah ihn aufmüpfig an. 
    "Ist er doch! Er IST attraktiv, das bedeutet aber nicht, das ich ihn gleich heiraten will! Ich bin nicht verhext und Aya offenbar ja wohl auch nicht. Eben so wenig Meli! Du bist doch nur sauer, weil du uns noch mehr zeit mit uns verbringen sollst!"
    Aya schnappte nach Luft und hielt diese an. Wenn das mal nicht nach hinten los ging. Zwei erhitzte Gemüter, beide verletzlich. Wie sollte das denn nur gut gehen? Wenn Drakon jetzt was falsches sagte, könnten sie sich schon mal drauf gefasst machen, Tessa gleich wieder ein zu fangen. 
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 12:08 am

    „Ach ja? Eben wolltest du ihm noch nachlaufen, wie ein Hund einem Knochen!“ Drakon war ausgesprochen zornig. Nicht unbedingt nur auf Tessa, aber zu großen Teilen auf jeden Fall. Er starrte sie weiter an und dann kam sie mit der nächsten verbalen Schelle um die Ecke. Er ballte kurz die Fäuste und dann packte er sie am Handgelenk. Sein Griff war fest, fast schmerzhaft. Er würde sie nicht entwischen lassen. Drakon! Nicht! Drakon fletschte die Zähne leicht und dann sagte er es einfach, wobei er sie schon in Richtung Haus zog. „Weißt du was? Du hast Recht.“ Hatte sie nicht. Er wollte mit ihr zusammen sein, aber er durfte nicht und aus diesem Grund wollte er es doch nicht. Es war kompliziert. „Ich hasse eure Gesellschaft und euren Hang dazu, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Ich hasse es die Mauer je verlassen zu haben und ich hasse es dauernd euer Kindermädchen zu spielen.“ Na toll… Das konnte er unmöglich ernst meinen. Auch wenn Drakon es JETZT im Zorn sagte und es eigentlich ganz anders meinte, als es rüberkam, so war er nun wütend genug, es einfach loszuwerden und endlich einen Riegel vor Tessas Gefühle ihm gegenüber vorzuschieben. „Und wisst ihr was? Ich werde euch zu eurer Großmutter bringen. Wenn es sein muss mit Gewalt. Ich habe mich lange genug in Geduld geübt.“ Sie wehrte sich natürlich gegen ihn, doch sie hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den festen Griff von Drakon. „Ich habe lange versucht euer Freund zu sein, aber IHR denkt NUR an euch und nehmt keine Rücksicht, auf die, die euch direkt unterstellt sind. Ihr wollt mich zum Feind? Das könnt ihr haben!“ Dann sah er noch kurz zu Aya. „Du willst den Menschen helfen? Tu dir keinen Zwang an. ICH habe eine Mission und ich werde diese erfüllen, bevor unser Auftrag zu Tode gestürzt, vergewaltigt, gegessen oder in eine Untote verwandelt wird!“ Oder mit einem Mann durchbrennt, der sie gar nicht verdient hat und ihr nichts als Schmerz und Angst geben kann. Sehr geistreich gesagt. Du verdammst sie in die Hölle. Sie wird niemanden so lieben können wie dich. Ich kann ihr nicht geben, was sie verlangt. Lieber lebe ich in dem Wissen, dass sie mich hasst. Drakon schieb die tiefe Traurigkeit in seinem Herzen auf Vaelastraz und redete sich ein, dass es irgendwann besser werden würde. Aber das würde es nicht… er wusste es nur noch nicht. u machst es dir wirklich leicht… Sie so zu verletzen, nur um dich selbst zu bestrafen… Ich bestrafe nicht mich. Der Drache seufzte nur und ließ es auf sich beruhen.
    Noch während Drakon darüber nachdachte, spürte er plötzlich einen heftigen Schmerz am Schienbein. Meli sah ihn wutentbrannt an und hatte ihm volles Ballett gegen das Schienbein getreten. „Lass meine Schwester los!“, schrie sie ihn an und Drakon sah nur mitleidlos auf sie herab, wobei er den Schmerz ignorierte. Er schützte nun aber lieber mal seine Weichteile, ehe es einer der beiden noch einfiel, ihn dahin zutreten. „Nein.“
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    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 2:53 am

    Tessa war für einen Moment wirklich perplex. Die Worte, die Drakon ihr nahezu entgegen spie, waren in Wut gesagt, aber das war ihr in diesem Moment wahrlich egal. SIE dachte nur an sich? Ja Was ihn an ging, dachte sie wirklich eher an sich, als an irgend wen sonst, aber ansonsten, war sie niemals selbstsüchtig gewesen. 
    "Ihr tut mir weh!" 
    rief sie, als Drakon sie so mit sich zerrte. Was er ihr vor warf, schmerzte so unglaublich, das sie sich am liebsten das leben nehmen wollte, aber das würde sie ihrer kleinen Schwester niemals an tun. Nein. Sie würde Meli niemals allein lassen. Gefühle, so beschloß sie für sich, waren das schrecklichste, das es im leben gab. Sie konnten so wundervoll sein, aber eben so schmerzvoll. Meli eilte ihr zur Hilfe, leider ohne Erfolg. So konnte das niemals gut gehen. Auch Aya eilte nun hinzu. Sie hielt Drakon nun am Arm. 
    "HÖR AUF! Bist du von Sinnen? Lass Lady Tessa los! Sie kann sich gut und gern allein bewegen. Wir sollen sie beschützen. Das Kommando liegt bei ihr und wenn du den befehl verweigerst ..."
    Er würde niemals einen befehl verweigern. Das er jetzt einen solchen Aufstand machte, lag wohl kaum daran, das er Tessa los werden wollte. Diese stand nun da, ließ sich auf die Knie fallen und weinte bitterlich. Es sah fast aus, als habe man ihr einen Dolch ins Herz gestoßen. Das würde sicher noch Folgen haben. 
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 3:59 am

    Sie konnte zetern wie sie wollte und es kümmerte Drakon nicht im Geringsten, was Aya davon hielt. Im Gegensatz zu ihr, war Drakon Diensthöher (Was später ganz anders sein würde, aber das wussten die beiden noch nicht). Drakon war schon ein vollwertiger Wächter, der eigentlich hinter die Mauer gehörte. Er war auf der falschen Seite! Er sah Aya ungerührt an. „Wenn ich sie loslasse, wird sie davonlaufen.“ Drakon sah nun wieder zu ihr. „Das machen verwöhnte Gören so.“ Sie jedenfalls hatte es schon getan. Dabei wäre sie fast einem Triebtäter zum Opfer gefallen. Er würde sie an sich festketten müssen, wie es im Moment stand. Er hatte wirklich den Kanal voll und würde am liebsten jetzt gleich aufbrechen. „Und das Kommando…“ Er sah Aya wieder an. „Liegt bei Kajira, die nicht hier ist. Demzufolge, liegt es nun bei mir. Unsere Herrin ist nicht zurechnungsfähig und es liegt in unserem Ermessen, wie zu verfahren ist.“ Klar würde es deutlich über die Stränge schlagen, wenn sie sie nun wie eine Gefangene behandeln würden… aber Drakon wusste keinen besseren Weg. Er hatte es nett versucht, aber das hier sprengte den Rahmen. Sie wollten sich in das Schloss eines Vampirfürsten begeben? Wieso ließ sie sich nicht gleich in eine Zelle mit einem verrückten Mörder sperren?
    „Sie hat scheinbar vergessen, wie es war, als ihr dieses Schwein an die Wäsche wollte. All die Alpträume und all die Angst… War das dann alles nur gespielt? Oder findet ihr einfach Gefallen daran, euch in schlimme Situationen zu begeben, nur um dann zuzusehen, wie ich mich abmühe, euch zu retten?“
    Jetzt reicht es aber langsam! SCHWEIG! Drakons Augen blitzten gefährlich auf, obwohl er ja den Drache meinte.
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    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 4:08 am

    Tessa kniete da, hielt eine Hand vor das Gesicht und weinte bitterlich, während Aya neben Drakon stand. Ja, er war Ranghöher, aber Tessa war nicht unzurechnungsfähig. Es würde noch böse enden, wenn er so weiter machte. Tessa hätte ihm jetzt am liebsten schon aus Reflex eine geschossen, doch sie tat es nicht. Sie blieb einfach da hocken und schüttelte den Kopf. Sie würde sicher weg laufen, aber ganz gewiss nicht sofort. 
    "Dann bleibe ich eben bei ihr. DICH wird sie nun sicher nicht mehr bei sich haben wollen."
    Das klang vielleicht fieser als es sollte, aber er war es ja auch selber schuld. 
    "Kommt Lady Tessa. Steht auf. Es ziemt sich nicht auf dem Boden zu knien, wie eine Magd, die gerade geprügelt wurde."
    Aya half ihr auf die Beine. Tessa war sehr verletzt. Sie sagte kein Wort mehr, sondern weinte nur leise vor sich hin. Sie schluchzte nicht mehr, wischte sich die Tränen weg, aber sie würdigte Drakon keines Blickes. 
    "Ich will auf mein Zimmer,,"
    erklärte sie ruhig. Ihre Stimme zeugte von ihrer Traurigkeit, eben so wie ihre Augen.
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 4:37 am

    Drakon kümmerte ganz und gar nicht, was Tessa nun wollen würde. Es kümmerte ihn auch nicht, ob Aya ihm das alles hier übelnahm. Stattdessen antwortete er nun: „Weißt du, es ist mir egal, was Lady Tessa möchte.“ Dennoch ließ er sie nun los. Aya wollte auf sie achten. Er würdigte Tessa keines Blickes. Er sagte immer noch so, als würde ihn das alles überhaupt nicht kümmern. „In vier Stunden reisen wir ab.“ Dann würde es Morgengrauen sein. Und da war ihm herzlich egal, ob Tessa sich dann eventuell ein wenig indisponiert fühlen würde. Er würde vor ihrer Tür Wache stehen und Aya würde IM Zimmer auf die beiden Damen achten. Meli sah ihn wütend an. „Ich dachte du bist einer von den guten! Ich dachte, du bist für uns da, verstehst uns und bringst uns zum Lachen! Ich dachte du bist ein HELD!“ Drakon sah sie ungerührt an und beugte sich herab. Seine Augen funkelten und doch war es kein schöner Ausdruck in seinem Gesicht.
    „Tja… Falsch gedacht.“, sagte er kalt und irgendwie schon ziemlich düster. SO kannte ihn wohl niemand. Meli sah ihn irgendwie ängstlich an und rannte dann zu Aya. Drakon betrachtete sie noch, wie sie rein gingen. Alles in allem hatte er zuletzt eher düster und unnahbar ausgesehen. Er hatte nichts mit dem freundlichen Mann zu tun, mit dem Aya von der Festung aufgebrochen war. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Die Reise HATTE Drakon verändert, aber wohl nicht auf die Weise, wie sie es gehofft hatte.
    Drakon wurde verraten, gequält und verletzt und zwar mehrfach. Er hatte das Vertrauen in die Menschen verloren und hatte die schrecklichsten Seiten an ihnen kennengelernt. Er wendete den Blick nun zu Baba, die die ganze Zeit nur auf den Boden gestarrt hatte. Sie sagte nun: „Es ist besser, wenn ihr geht… Und zwar schnell…“
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    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 4:53 am

    Aya sagte nichts mehr. Es war sinnlos mit Drakon zu diskutieren. Er war nun mal ein Dickschädel und Tessa ... nun sie schien eben so dickköpfig zu sein. Im Moment war sie jedoch friedlich. Aya brachte sie ins Zimmer, wo Tessa sich einfach wieder ins Bett warf. Sie hatte ja ihr Nachtzeug noch an. Während Aya sich nun um Meli kümmerte, drehte sich Tessa einfach zur Seite. Sie stand noch einmal auf, um das Fenster zu öffnen, legte sich dann aber wieder hin. So konnte sie wenigstens die Sterne betrachten. Eine ganze Weile sah sie dort hinauf, schloß dann die Augen und atmete ganz ruhig. Erst als Aya kurz zum Abort musste, nutzte Tessa ihre Chance Sie nahm ihre Schuhe, die am Bett standen und schlich zum Fenster, aus dem sie auch gleich heraus kletterte. Ganz leise und vorsichtig begab sie sich nach unten. Als sie den Boden erlangt hatte, sah sie noch einmal nach oben, nach rechts, nach links und lief einfach, einer Ahnung folgend, los. Sie würde diese Menschen hier nicht Schutzlos zurück lassen. Das wäre niemals das, was sie tun wollte. Abgesehen davon, musste sie weg von Drakon. Er hasste sie und sie wollte nicht mehr bei ihm sein. Meli nahm sie nur deshalb nicht mit, weil sie dem Kind nicht zumuten wollte, sich blutsaugenden Monstern entgegen zu stellen. Aya würde sie sicher gesund heim bringen und für Tessa .. nun für sie gab es ohnehin nichts mehr, wohin sie sich zurück sehnte. Wieder liefen ihr Tränen. Wie hatte er nur so etwas sagen können? Sie dachte doch nicht an sich ... sie dachte an die Dorfbewohner ... sie war nicht diejenige gewesen, die fort gelaufen war, sondern er hatte sie stehen lassen ... aber das alles war nun so oder so egal. Er hatte sein Leben mehr als nur einmal in Gefahr gebracht um sie zu retten, und doch verachtete er sie, behauptete, sie sei eine verzogene Göre. Dieser mann ... er hatte sie bei sich haben wollen. Er wollte ihr geben, wonach sie sich sehnte ... warum also nicht?

    Aya hatte Meli beruhigt und sie schlafen gelegt. Sie wartete, bis Tessa eingeschlafen war und ging dann auf den Abort. Schließlich hatte auch sie nur eine begrenzte Menge Wasser aufnehmen können, die nun unbedingt heraus wollte. Als sie wieder zurück kam, sah sie sofort, das Tessa weg war. 
    "Verdammter Mist,"
    fluchte sie leise, ging eben so leise zur Tür und öffnete selbige. Leise schloß sie die Tür wieder und lief die Treppe hinunter. Sie öffnete die Haustür, vor der Drakon ja wache halten wollte und alarmierte ihn:
    "Sie ist weg!"
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 5:21 am

    Drakon war draußen vor dem Haus. Er starrte ebenso in den Nachthimmel und dachte nach. Er hätte nicht so grob sein sollen, aber sie musste doch endlich begreifen, dass es für sie keine Zukunft gab. Besser sie hasste ihn. Das würde es deutlich leichter machen.
    Drakon bekam nicht mit, wie sich Tessa davon machte. Da er auch einfach viel zu sehr damit beschäftigt war, sich mit dem Drachen zu streiten. Du bist ein Arschloch! Drakon brummte und schüttelte den Kopf. Sie regt mich auf! Der Drache stöhnte vorwurfsvoll und meinte daraufhin: So? Na vielleicht regst du sie ja auch auf. Davon abgesehen, ist dir mal aufgefallen, das DU generell jeden aufregst?
    „Hm?“
    Na echt mal! Manchmal bist du so begriffsstutzig und trotzdem so engstirnig, dass man verzweifeln möchte. Und vorhin hast du MICH angeschrien, als könnte ich etwas, für deine mangelnde Beherrschung. Drakon seufzte nur. Dann hörte er aber Ayas Schritte. Er wusste, dass sie es war. Er würde sie unter tausenden erkennen. Sie hatten ja förmlich ihr ganzes Leben miteinander gebracht. Eigentlich konnte man sich nur wundern, dass sie nicht längst ein Paar waren…
    Jetzt jedenfalls kam sie zu ihm und als er sie ansah, spürte Drakon ein vertrautes Gefühl. Es fühlte sich an, als würde sich ein Eisenblock in seinen Eingeweiden materialisieren. Aya fiel direkt mit der Tür ins Haus und Drakon fragte ein bisschen betäubt: „Was?“ Aya widerholte sich. Irgendwie klang es so, als würde sie IHM das vorwerfen. Ja, er war zu weit gegangen, JA er hätte seine eigenen Gefühle einfach herunterschlucken sollen und JA, er hätte sie niemals so wütend und traurig machen dürfen, aber es war geschehen. Er hatte von Anfang an gesagt, dass er der Falsche für den Job war. Das hatte ihm ja keiner glauben wollen!
    Drakon schien nicht zu verstehen, dass Tessa weg war. ER hatte es satt ihr nachzulaufen… aber er konnte den Auftrag nicht vermasseln. Es war der erste überhaupt, was würde das für ein Bild auf ihn werfen? Drakon sah Aya finster an. „Wie zum Teufel ist das passiert?!“ Noch nie… hatte Drakon sie so angefahren. „Hat sie dich betäubt? Hat sie sich in Luft aufgelöst? Hat sie der Kerl geholt?“ Die Antwort war viel banaler. Es war während des Toilettengangs. „WAS?!“ Als hätte sie es drauf angelegt! Drakon war wütend. Er war außer sich. Er strich sich mit der Hand durchs Haar eine ausgesprochen ungewöhnliche Geste der Nervosität von ihm. Er schien abzuwägen. Dann sprach er mit einer Befehlsstimme, die seinem Vater hätte gehören können: „Du bleibst hier! Du wirst auf Meli achten! Wenn ich bis zum Morgengrauen nicht zurück bin, geht ihr ohne uns weiter. Wir treffen uns in der nächsten Schänke zum Palast. Wenn wir nach einer Woche nicht bei euch sind, werden du und Lady Meli allein vor die Großmutter treten und berichten.“ Er wollte den Auftrag nicht versauen. Er sah sie noch einmal scharf an. Sein Blick duldete keinen Widerspruch. Er sah im Moment so viel mehr, wie sein Vater aus, dass es beängstigend war. Er würde keine weiteren Fehler dulden…

    Tessa lief blind, wie sie war einfach durch den Wald. Sie war wie ein Kind und sie ahnte nicht, wie leid ihr das hier alles tun würde und wie schlecht sie sich deshalb noch fühlen würde. Doch noch bevor sie überhaupt irgendwas denken konnte, sah sie plötzlich nur noch rote Augen vor sich und dann war sie auch schon bewusstlos.
    Als sie das nächste Mal erwachte, befand sie sich in einem dunklen Kerkerverließ ohne Licht und ohne Aussicht auf Flucht…
    Aya
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 6 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 5:57 am

    Na toll. Nun musste sie sich auch noch vor Drakon rechtfertigen, der ohnehin schon bissiger als jede Ratte war. Auf seine Worte nickte sie nicht nur, sondern stand zackig stramm und salutierte, ehe sie sich um drehte und wieder ins Haus ging. Er war ja ganz schön nervös. So kalt ließ es ihn also doch nicht mit ihr. Na denn. Aya wusste, er würde ohne Tessa nicht zurück kommen, also würde sie sich erst mal um Meli kümmern. 

    Tessa lief. Sie lief, weil sie wusste, wo sie hin müsste, doch ehe sie ihr Ziel erreichte, waren da so fürchterliche rote Augen. Als sie erwachte, befand sie sich in einem Kerker. Wo sie hier genau war, vermochte sie nicht zu sagen, aber es war nicht da, wo sie hin wollte. Wohin hatte sie eigentlich gewollt? Vorher war ihr der Weg so klar gewesen, doch jetzt ... sie würde, selbst wen sie hier heraus käme, GAR NICHTS wiederfinden. Tessa ah sich um. Sie musste überlegen. Weinen brachte jetzt auch nichts. Sie musste mit der Situation fertig werden. Was würde sie denn für eine Fürstin abgeben, wenn sie nicht einmal damit klar käme? Hatten sie nicht schon schlimmeres überstanden? 
    "Hallo?"
    Es mag vielleicht dumm wirken das zu rufen, aber so erfuhr man doch wenigstens, ob man allein war, oder noch jemand gefangen war. 
    "Hört mich jemand?"
    Was hatte sie auch weg laufen müssen. Sie wusste nicht mal welche Tageszeit sie hatten. Es war noch stockdunkel gewesen, als sie los lief. Tessa sah natürlich, das sie nicht einfach weg könnte. Sie setzte sich, wartete und sah sich um. Dieser Ort war angsteinflößend. Tessa legte ihre Arme um die angewinkelten Beine und vergrub ihr Gesicht in ihren Knien.  Hier würde sie niemand finden. Natürlich hatte Tessa angst, aber auf der anderen Seite hatte Drakon sie so sehr verletzt ... Was immer mit ihr geschehen würde, es wäre ihm doch eh egal. Für ihn war sie doch eh immer nur sein Auftrag gewesen, nicht mehr und nicht weniger. Selbst wenn sie hier sterben würde ... was machte es für einen Unterschied? Für ihn nur den, das er den Auftrag versiebt hätte. Nein ... so durfte sie nicht denken. Sie hatten wundervolle Zeiten gehabt. Sie hatten sich gegenseitig gepflegt und sich bei gestanden. Er hatte sie mehr als nur einmal gerettet und nun ... Alles nur, weil sie die Dorfbewohner, die so freundlich waren, nicht einfach hilflos zurück lassen wollte und weil sie sich so sehr nach jemandem gesehnt hatte, der ihr niemals das geben könnte, was Drakon ihr in kürzester Zeit gegeben hatte. Sie fühlte sich ihm gegenüber schuldig. Natürlich wollte sie noch länger Zeit mit ihm verbringen, aber nicht auf die Kosten seiner Gesundheit. Sie hatte helfen wollen und nun brauchte sie selbst wieder Hilfe, die sie vielleicht nicht bekommen würde. 
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 6 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 6:19 am

    Drakon lief los. Er wusste zumindest, dass sie hinten rausgegangen sein musste. Wegen eines Toilettengangs! Es wurmte ihn und natürlich sorgte er sich. Tessa war hilflos, wie ein Lämmchen. Wie könnte er sich da auch nicht sorgen?! Er schlug sich innerlich, sie nicht an sich gekettet zu haben. Das war doch lächerlich! Wieso war dieses Mädchen so? Wenn er sie finden würde… OH, er würde sie so rund machen, dass sie für den Rest ihres Lebens kugeln können würde! So ein Mist!
    „TESSA!“, rief er in die Nacht, doch da war nichts. Nichts zu hören… Er folgte ihren Spuren und diese brachen letztlich einfach ab. Wieder schrie er ihren Namen, doch er konnte nichts hören. War sie schon tot? Verweigerte sie eine Antwort? War sie nur nicht in der Lage zu antworten? Er wusste es nicht. Er befürchtete das Schlimmste. Er kehrte noch in der Nacht zurück und ging in Haus er riss die Küchentür auf, wo Baba saß und packte sie ohne Gnade am Schlafittchen.
    „WO ist sein Schloss!?“, wollte er nun wissen und Baba wollte es ihm verschweigen, doch dann färbten sich seine Augen leuchtend hell und Schuppen deuteten sich auf seinen Wangenknochen an, wobei er mit dieser seltsamen Stimme eher fauchte: „WO?!“
    Baba quietschte auf und erklärte ihm dann, was er wissen wollte. Er normalisierte sich dabei schon wieder und ließ sie fallen. Dann ging er zur Tür raus und steuerte nach Norden. Dort hin, wo Baba gesagt hatte, dass er gehen müsse…

    In Tessas Zelle passierte lange zeit nichts. Dann aber schob sich wohl eine schwere Tür auf. Doch es blieb stock finster. Sie hörte Schritte und schließlich blieb jemand vor ihrer Zelle stehen. Er schien sie zu mustern und dann wehte seine klangvolle und wunderschöne Stimme durch die Mauern aus Stein. „Sieh an, sieh an… Welch rüder Empfang. Vergebt meinem Untertan…“ Sie hörte das Klicken eines Schlosses und dann gingen alle Fackeln an. Vor ihr stand ein Mann, der so unfassbar schön war, wie schon der Besucher, am Haus. Nur dieser hier schien noch etwas jünger und irgendwie noch schöner… Er machte die Tür auf und streckte ihr bittend die Hand entgegen. „Komm…“ Erneut war es, als würde dieser Mann ALL ihre Wünsche in Erfüllung gehen lassen.
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    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 6:32 am

    Tessa wartete. Was hatte derjenige, der sie hier her gebracht hatte, davon sie hier ein zu sperren? Es war wirklich nicht angenehm und es war alles dunkel. Es dauerte lange, ehe sie hörte, wie jemand näher kam. Es klickte, als jemand das Schloß öffnete. Im nächsten Moment erhellten sämtliche Fackeln das Verließ und ein Mann, der so wunderschön war, das man es kaum in Worte fassen konnte, stand da vor ihr. Schon seine Stimme war so schön gewesen, doch un ... das musste doch ein Engel sein. Er war atemberaubend schön. Er reichte Tessa seine Hand. Tessa reichte die ihre nur sehr zögerlich. Könnte er ihre Wünsche erfüllen? Könnte er sie glücklich machen? Wäre sie bei ihm sicher und gut aufgehoben? 
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 8:38 am

    Der Mann, der Tessa nun zu sich führte und seine Fingerspitzen an ihren Kiefer legte, lächelte wunderschön. Seine Reißzähne kamen dabei sichtbar zum Vorschein, aber sie entstellten seinen schönen Mund nicht etwa, sondern verzierten ihn auf seltsame Weise sogar noch.
    „Mein Sternenkind… Du bist unübertroffen schön. Ich habe in dein Herz geblickt und deine Sehnsucht, hat dich zu mir geführt. Wie eine dunkle Ahnung, die seit deinem ersten Herzschlag in dir versteckt war…“ Obwohl der Mann SO schön war, lag in seinem Blick das Leid der ganzen Welt…
    Er begleitete Sie hinauf. Er lebte wohl in einer Villa. Die Dicken Vorhänge waren jedoch zugezogen. Nur die Nordfenster waren geöffnet. Er ging mit ihr zu diesen und schließlich verlor sich sein Bann auf sie leicht. Er hielt noch immer ihre Hand. Sanft war er und perfekte Finger, wenn auch kühl fassten ihre zierlichen Finger. Kühl… nichts im Vergleich zu Drakons warmen großen Händen. Eher das Gegenteil.
    „Ich kann dir Geben, wonach du verlangst…“

    Drakon streifte durch das Unterholz. Vaelastraz erklärte ihm, dass das hirnrissig war. Er sagte, dass er sterben würde und er erklärte, dass er da doch nicht einfach reinspazieren könne!
    „Ich MUSS aber!“, sagte Drakon irgendwann und beendete das Gespräch damit. Er kam sich lbern vor, Tessa schon wieder nachzulaufen… Das war nicht nur entwürdigend, sondern oberdämlich. Irgendwann würde er wirklich durch Tessa den Tod finden. Ja in Form eines Vampirlords! Drakon gab ein tonloses Lachen von sich und ging weiter.
    Er lief bis zum frühen Abend. Die Sonne war gerade am Horizont hinter die Berge geschwunden, als er das große Schloss sah, was sich bedrohlich vor ihm erhob. Es sah aus, wie ein verwunschenes Märchenschloss… nur eben aus einem Alptraum.
    „Zieh dich warm an, du aufgeblasener… Damenstehler!“, sagte Drakon leise. Jetzt hast du es ihm gegeben…
    Aya
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    Beitrag  Aya Do Aug 09, 2018 8:53 am

    Tessa war erneut in den Bann eines Vampirs geraten. Sie bewunderte diesen wunderschönen Mann, folgte ihm, wohin er sie auch immer führen mochte. Er war so ... wundervoll. Sternenkind nannte er sie. Welch ein schöner Spitzname. SO ... hatte sie bisher noch niemand genannt. Sie konnte die Augen gar nicht von ihm lassen. Warum aber, war er so unglaublich traurig? Warum lag sein Blick so voller leid? Was hatte man ihm angetan, das er so schrecklich traurige, leidende Augen hatte? Der Bann schwand ein wenig. Tessa nahm die kühlen, wenn auch nahezu perfekten Finger wahr, die die ihren hielten. Sie wollte sie weg ziehen, ließ es dann aber. Sie sah zum Fenster. Es war schön hier, aber Meli ... sie könnte sie nicht allein lassen. Vater wäre untröstlich, wenn sie nicht zurück kehren würde und Aya und Drakon .. sie würden ihren Auftrag als gescheitert hin nehmen müssen. Vielleicht würden sie sogar bestraft werden? Es wäre egoistisch, sich die eigenen Wünsche erfüllen zu lassen, während Andere dafür leiden müssten. 
    "Das ... das ist ... sehr nett von euch, aber ... ich kenne euch nicht. Ihr kennt mich nicht ... das ... das geht doch nicht."
    Ein wenig verwirrte sie das alles gerade schon. 
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Do Aug 09, 2018 9:08 am

    Der Vampir lächelte unentwegt. Auch auf ihre vorsichtigen und ein wenig verstörten Worte hin. Er blieb vor einem Fenster mit ihr stehen und strich mit der Hand darüber. „Ich muss dich nicht… kennen, um zu wissen, was du brauchst, was du dir wünscht…“ Dann sah er sie wieder an und erklärte weiter. „Du suchst Freiheit und Heilung. Du hasst deinen Goldenen Käfig, auch wenn du die Vöglein die dein Los teilen vermissen würdest.“ Seine blutroten Augen sahen warm und nicht Furcht erregend aus. „Du fühlst dich verloren, verstoßen und du bist traurig.“
    Er zog nun ihre Hand ganz sanft und bewegte sich mit ihr Richtung Eingangshalle. Der Marmorfußboden lud dazu ein, zu tanzen und das tat er nun. Irgendwoher wehten sanfte Klänge heran. „Lass mich dir für Heute Obdach gewähren.“

    Drakon kletterte über einen Zaun. Nachdem Vaelastraz ihn mehrfach ermahnt hatte nicht einfach durchs Haupttor zu spazieren. Weder er noch Drakon konnten Ahnen, dass es in dem Schloss bald vor Vampiren wimmeln würde…
    Jetzt jedenfalls landete er in einem Blumenbeet. Seine stiefel zerquetschten dabei die roten Rosen, die sich jetzt geschlossen hatten. „Verdammt!“, entfleuchte es ihm. Er kniete sich hin und versuchte die armen wiederaufzurichten. Vorsichtig balancierte er aus dem Rosenbeet und sah natürlich nicht, dass er direkt auf eine gefährliche Falle zulief. Er trat ins leere und klatschte der länge nach in einen Seerosenteich. Die Blumen waren jedoch allesamt schwarz. Drakon tauchte keuchend auf und der Drache sagte unzufrieden. Wow… Du bist ein Meisterdieb. Du hinterlässt keine Spuren, bist leise, wie eine Katze und vollkommen unauffällig. Wieso bist du nicht gleich mit Fackel und Mistgabel ins Schloss eingezogen, hu?
    „Ach, sei doch still!“
    Drakon stieg aus dem Teich und setzte sich auf eine Bank, wo er das Wasser aus seinen Stiefeln kippte.

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