Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

    Velkyn
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    Herzogtum Amaran - Seite 18 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 10:07 am

    Velkyn betrachtete sie, wie sie ihn verband. Ihre Hoffnung war, dass es wirkt und er antwortete: „Das wird es.“ Naira kannte ja die Wirkweise der Pflanzen. Aber offenbar wusste er da mehr als sie. Sie wusch die Himbeeren und hielt sie ihm hin. Die teuer erkämpfte Beute. Velkyn griff zu. Oh ja. Er mochte süße Früchte. Er lächelte leicht. „Ich wollte dir nicht wehtun.“ Das musste er nur noch mal klarstellen. Sie hatte ihn kalt erwischt. Er nahm sich vor, dass ihm das nicht noch mal passieren würde.
    Dann erhob er sich. Er ließ ihr die Hälfte der Früchte übrig und sagte dann leise: „Wir gehen noch ein Stück.“ Die Waldschlange war sehr revierbezogen und so gingen sie nun noch die geplanten zwei Meilen, ehe Velkyn vom Pfad ging und eine geeignete Stelle suchte. Sie liefen ein Stück in den Wald, bis sie eine Lichtung erreichten. „Sei vorsichtig.“ Es wurde mittlerweile Dunkel. Aber Naira machte das nichts aus. Denn sie hatte nie verstanden, wie man nachts nur so blind durch den Wald stapfen konnte. Ihr viel es überhaupt nicht schwer, etwas zu sehen. Es war nur alles einfach grau.
    Schließlich schlugen sie ein Lager auf. Es war zwar dunkler, aber nicht wirklich kalt. Velkyn sagte zu ihr: „Mal sehen, wie weit wir morgen kommen.“ Er wirkte erschöpft. Schweiß stand auf seiner Stirn, aber er sah nicht wirklich aus, als würde er an dem Gift sterben…. Noch nicht. „Besser wir schlafen beide.“ Na, ob sie das überhaupt konnte?
    Velkyn jedenfalls musste schlafen. Er spürte das Gift. Er spürte, wie sein ganzer Körper anfing zu schmerzen. Er legte sich also hin und schlief trotz dessen wirklich schnell ein, da er echt erschöpft und müde war.
    In den frühen Morgenstunden dann zuckte sein Körper immer wieder. Blut lief aus seinem Mund und der Nase. Der Verband war durchgeblutet und über die krampfartigen Zuckungen hin wachte er auch auf und drehte sich zur Seite, wo er einen Schwall Blut aus seinem Mund entsorgte. Er gab keinen Laut von sich, aber fing an zu Husten. Wirklich ärgerlich! Er war einfach zu langsam gewesen. Er hätte den Biss nicht in Kauf nehmen müssen, wenn er nicht so ein lahmer Schwächling geworden wäre in den vier Wochen.
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 10:26 am

    Naira folgte Velkyn. Sie wusste inzwischen, das es keinen Sinn machte, ihn auf halten zu wollen. Es war das selbe unsinnige Unterfangen, wie bei ihr. Er musste doch Schmerzen haben. Naira verstand einfach nicht, wie er nun einfach so weiter gehen konnte. Wollte er unbedingt sterben? Naira verstand das einfach nicht. Sie folgte ihm, achtete auf jede seiner Bewegungen. Wenn er zusammen klappen würde, sie wüsste nicht, ob sie ihn dieses Mal ohne Schrammen weg ziehen könnte. Irgendwann verließen sie den Weg. Es wurde bereits dunkel und er mahnte sie acht zu geben. Worauf denn bitte? Sie sah zwar alles nur in grau, aber dafür deutlich genug, das sie nicht über irgendwelche Wurzeln fallen würde oder in diverse Löcher stolperte. Velkyn fand also einen geeigneten Platz. Schlafen? Wie konnte er an schlafen denken, wo er vergiftet war? Naira lag also wach. Sie versuchte wirklich zu schlafen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Erst sehr spät gelang es ihr ein zu schlafen. Sie erwachte am frühen morgen, als Velkyn unruhig wurde. benommen sah sie zu ihm rüber. Noch nie war sie so schnell wach. Sie sprang auf, machte einen Satz zu ihm und drehte ihn so, das sie ihn an sehen konnte. Die Kräuter hatten nicht die gewünschte Wirkung und Velkyn hatte nun schon mehr Blut verloren, als am Tag zuvor. Naira verzweifelte beinahe. Sie hielt Velkyn an den Wangen und starrte ihn an. Was konnte sie nur tun? Sie wusste nicht weiter. Er würde hier sterben und alles was sie tun konnte, war bei ihm bleiben, um ihm die letzten Stunden bei zu stehen. Könnte sie ihn doch nur heilen, ihm ein Gegengift geben oder das Gift aus seinem Körper treiben. Das alles konnte sie nicht. Sie konnte nur hier sitzen und Velkyn in das blutende Gesicht sehen.
    "Du hättest dich ausruhen sollen, als ich dir das Kraut verabreicht habe,"
    schimpfte sie vor Verzweiflung. Hatte sie ihn wirklich umsonst aufgepäppelt? Das sie zum Dorf zurück müsste, war ihr egal, doch das er hier sterben würde, weil sie so unachtsam war, das war ihr ganz und gar nicht egal.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 10:35 am

    Velkyn starrte Naira an. Immerhin lief ihm kein Blut aus den Augen. Er nahm die Hand vor Mund und Nase und sah dabei auf den blutdurchtränkten Verband. „Oh.“, sagte er nun so geschockt wie ein Stein. Naira hielt seine Wangen fest und starrte ihn entsetzt an. Er blickte zurück und so dicht, wie sie nun vor seinem Gesicht war, erkannte sie, dass er durchaus sowas wie Iriden und Pupillen hatte. Man sah es aber nur sehr schwach wegen des goldenen Leuchtens seiner Augen. Und auch nur, weil sie so dicht dran war.
    „Das Kraut hat gewirkt.“, krächzte er. Blut in der Lunge? Vielleicht. Er versuchte normal zu atmen. Er hätte ihr sagenkönnen, dass sie sich keine Sorgen machen sollte, aber das würde sowieso nichts bringen. Er richtete sich auf und hustete noch einmal. Sein Körper war heiß, aber er schien noch immer nicht daran zu denken, dass er sterben könnte. Er wollte aufstehen, aber sie hielt ihn auf. Velkyn musterte sie. Na schön. Sie hatten es nicht eilig. Er nahm ein Tuch und befeuchtete es, um sich das Blut von Mund und Nase zu wischen.
    Offensichtlich log er, denn das Kraut hatte überhaupt nichts gebracht, wie es schien!
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 10:48 am

    So nah wie sie ihm nun war, konnte sie seine Iriden entdecken. So schöne Augen, konnten nicht von dieser Welt stammen. Velkyn aufstehen zu lassen, kam ja mal gar nicht in Frage. er musste leider damit leben, das Naira ihn sacht zurück drückte. Blut aus Nase und Mund ... dazu eine ziemliche Pfütze neben ihm und dazu noch offensichtliches Fieber.
    "Nein ... ruh dich aus. ich weiß nicht, wie du auf den Gedanken kommst, du könntest jetzt weiter gehen. Du stirbst! Das Gift hat sich schon zu weit ausgebreitet."
    Was konnte sie nur tun? Nichts. Es musste doch irgendwas geben, was sie tun konnte.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 11:05 am

    Velkyn musterte Naira. Ja, das Gift hatte sich ausgebreitet. Er schloss die Augen und sagte nur: „Ich sterbe nicht.“ Sie glaubte ihm nicht. Er stieß langgezogen die Luft aus und schloss die Augen. Er hielt sich weiterhin das Tuch vor den Mund und hüstele leicht vor sich hin. Er hatte es nicht so schmerzhaft in Erinnerung.
    Er wickelte den Verband ab. Die Kräuter klebten teilweise noch auf seinem Arm und Naira sah die beiden Einstichstellen klar und deutlich vor sich. Velkyn hingegen sah sie eher verschwommen. „Du hast Recht, das Gift ist bereits in meinem gesamten Körper.“
    „Wie kann man denn nur glauben, dass wenn man schon aus Mund und Nase blutet, sogar schon Blut gespuckt hat, das man nicht stirbt? Den Körper reagiert doch ganz offensichtlich auf das Gift.“
    Auch das stimmte. Er schlug die Augen wieder auf. „Ich glaube es nicht, ich weiß es.“
    Naira konnte ja nicht fassen, wie stur er war. Hatte er schon das Stadium des Deliriums erreicht? Sie legte ihre Hand auf seine Stirn. Nun er war sehr warm, aber nicht so heiß, dass er zu halluzinieren beginnen müsste. „Ich finde das nicht komisch“, erklärte sie nun etwas angefressen. Verwundert war er. Was veranlasste sie zu der Annahme, dass ER das hier komisch fand?
    Nun setzte er sich zumindest auf und musterte sie. „Es gibt auf der Welt 12 Giftschlangen, die einen Mann meiner Statur mit nur einem Biss töten können.“ Er unterbrach sich. Er versuchte den Schmerz nicht zu zeigen und die leichte Atemnot. Und nicht mal das war ganz richtig. Der Biss der Waldschlange hatte auch für normale Leute nur eine etwa 85prozentige Chance tödlich zu sein. Aber das war egal. Er schätzte seine Chance zu überleben auf 90 % oder vielleicht sogar 95% ein gewisses Restrisiko bestand immer, zumal er sich gerade erst von seinen Wunden erholt hatte. Wie auch immer. Du kannst nicht immer annehmen, dass alle um dich herum immer wissen, was du weißt. Wenn dich andere nicht verstehen, musst du es erklären. Vicky… sie hatte dabei gelacht. Hm. Na gut.
    „Ich habe meinen Körper gegen alle diese 12 Gifte nahezu resistent gemacht.“ Er zeigte ihr seinen Arm. Die Einstichstellen bluteten schon nicht mehr. „Es wirkt schon nicht mehr.“ Das Blut, was eben noch rausgekommen war, war nur der Restschaden. „Ich werde nicht sterben.“
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 11:16 am

    Es war schon erstaunlich, das es einfach aufgehört hatte zu bluten. Naira betrachtete die Bissstelle. Das konnte doch nicht sein, oder doch?
    "Das ... Wie?"
    Sie wollte etwas sagen, doch das konnte sie gerade nicht. Sie war viel zu erstaunt, das es möglich war, das zu überleben, ohne Medizin.
    "Ich ... ich wusste nicht ... Ich hoffe du hast recht. Möchtest du dann was frühstücken? Ich kann uns Brot schneiden und etwas Käse oder,"
    sie grinste wissend, griff in den Rucksack, der neben ihr stand und nahm einen kleine Tonbecher heraus, der gut verschlossen war,
    "du lässt dich ein kleines bisschen überraschen und vertraust mir, das ich dir was sehr köstliches auf das Brot mache."
    Sie hatte Marmelade gemacht, als Velkyn die lange Zeit bewusstlos gewesen war. Die Früchte hatte sie aus dem Dorf. Sie selbst hatte ja schon daheim probieren können und hatte auch Tora und seiner Familie etwas mit gegeben.
    "Ich vertraue dir und hoffe wirklich, das das Gift nun abschwächt und du wieder ganz gesund wirst."
    Schon schnitt sie eine Scheibe vom Brot ab und begann die Marmelade großzügig auf dem Brot zu verteilen. Als sie fertig war, reichte sie Velkyn die Scheibe Brot.
    "Bitte. Lass es dir gut schmecken."
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 11:21 am

    Sie… schien das alles sehr locker zu nehmen. Gut. Dann musste er nun keine weitere Zeit verlieren. Auf der anderen Seite fühlte er sich trotzdem furchtbar. An Essen war nicht zu denken. Sie hielt ihm die Scheibe unter die Nase. Süße Marmelade war draufgeschmiert und er sah sie an. „Es tut trotzdem weh.“, wollte er als Antwort auf ihr Brot loswerden. Und mit dem Fieber und dem Schmerz konnte er nun so gar nicht an Essen denken. Ihm war furchtbar schlecht.
    „Verzeihung.“
    War sie nun enttäuscht? Er konnte es nicht einordnen. Er konnte ihr Gesicht ja nicht mal scharf sehen. Dennoch erhob er sich nun wackelig und sagte schließlich: „Ja, ich werde wieder ganz gesund.“ Blieb die Frage offen, was sie ihm dann auf den Arm geschmiert hatte? Wenn sein Körper schon immunisiert war, wozu dann die Heilkräuter?
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 11:27 am

    Naira nahm den Arm zurück. Er würde das Brot nicht essen. Gut ... sie verstand, warum er keinen Hunger hatte und biss schließlich selbst in das Brot. Wäre doch zu schade es verkommen zu lassen.
    "Mh ..."
    Sie schluckte den Bissen herunter.
    "Du solltest dich denn noch ausruhen. Du hast Fieber. Wir haben Zeit und müssen nicht sofort weiter, auch wenn es vermutlich angenehmer wäre in einer Scheune oder so etwas zu übernachten."
    Wäre es bestimmt, nur in seinem Zustand wäre es doch kaum ratsam einfach weiter zu gehen. naja ... vielleicht wollte er sich ja auch nur erleichtern gehen. Besser sie bevormundete ihn nicht.
    "Wollen wir den Tag heute nicht lieber noch hier bleiben?"
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 11:34 am

    „Nein.“, sagte er nur auf ihre Aussage, ob sie nicht hierbleiben wollten. Velkyn wollte sich nicht erleichtern. Aber er musste. Er ging also zurück ins Dickicht und erleichterte sich tatsächlich. Auch das tat war. Furchtbar weh. Aber was sollte er machen? Er stützte sich mit einer Hand gegen den Baum ab und blähte die Wangen leicht. Als er dann endlich fertig war schwankte er zurück. Er hob den Stock auf und rollte den Schlafsack zusammen. „Besser wir gehen weiter.“ Warum? Nun, das schien er nicht sagen zu wollen. Oder er hatte mal wieder vergessen, alle Informationen zu teilen. Sie war nicht zufrieden damit und er erinnerte sie nun: „Du hast nur vier Wochen, die willst du doch nicht verschwenden, oder?“
    Und er wollte nicht länger als nötig an einem Ort bleiben.
    Sie kamen viel langsamer voran, aber wenigstens kamen sie voran. In der folgenden Nacht schlief Velkyn erneut und am Tag darauf, ging es ihm ganz klar wieder gut. Er hatte am Vorabend sogar was gegessen und hatte die Marmelade für ausgezeichnet befunden. Jetzt reisten sie wieder. Es war erstaunlich wenig los und offenbar wollte wirklich keiner in das kleine Kaff aus dem sie kamen.
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 11:42 am

    Er war unvernünftig, aber nun gut. Naira fügte sich seinen Wünschen, weiter zu gehen. Natürlich kamen sie nicht gut voran, aber sie blieben eben nicht auf der Stelle. Nach zwei Tagen ging es Velkyn auch wieder gut. Die Frage, was sie ihm da auf den Arm geschmiert hatte, beantwortete sie sich selbst: Er hatte ihr das Gefühl gegeben, wenigstens etwas versucht zu haben, um ihm zu helfen. Vielleicht hatten die Kräuter aber auch wirklich unterstützend gewirkt. Was den Weg an ging ... nun der schien wahrlich wie ausgestorben. Es stimmte, das nicht viele Leute in das Dorf kamen. Meist nur ein Händler, der dann aber auch viele Waren dabei hatte. Vielleicht kamen sie ja noch auf eine andere, viel belebtere Straße?
    "Es ist so ruhig,"
    stellte Naira fest. Ist es immer so, wenn man reist? Das die Wege so leer sind? Nicht das es mich stören würde, aber Vater hat immer von vielen Menschen erzählt, von Händlern und so was."
    Vielleicht konnte er ihr ja mehr erzählen?
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 11:48 am

    Sie hatte sich die Frage selbst beantwortet. Offenbar war es nicht immer so ruhig, wenn ihr Vater ja von anderen Dingen schrieb. Velkyn antwortete aber dennoch auf die Frage, ob die Wege immer so leer seien und ob das immer so war mit einem ehrlichen „Nein, ist es nicht.“ Fertig. Er behielt die Umgebung im Blick. Irgendwas kam ihm nicht richtig vor. Die nächste Ortschaft war direkt an dem Fluss gelegen, aus dem sie ihn gezogen hatte. Nur eben vier Tage stromabwärts. Er blieb nun stehen und Naira lief ihm natürlich auf, weil er so plötzlich stehen blieb, dass sie gar keine Chance hatte zu bremsen.
    „Irgendwas ist nicht richtig.“, klärte er sie nun auf. Er konnte nur nicht sagen was. Oder er war paranoid. Auch das war in letzter Zeit ziemlich oft passiert. Das er sich Sachen einbildete, die nicht da waren. Als nicht dass er halluzinierte, aber manchmal interpretierte er in normale oder eben etwas ungewöhnliche Dinge einfach mehr rein, als da tatsächlich war.
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 11:55 am

    Naira teilte dieses Gefühl, das etwas nicht stimmte. Normaler Weise sangen Vögel, doch in der näheren Umgebung schien nicht ein Vogel etwas von sich hören lassen zu wollen, geschweige denn sich blicken lassen. Das war merkwürdig. Normaler Weise wirkte es nicht so ... ruhig. Friedlich schon, aber nicht soooo ruhig. es war ja beinahe, als würden alle Tiere sich weiter entfernt auf halten. Sie war mit dem Gedanken noch nicht ganz zu ende, als sie beinahe in Velkyn hinein rannte, weil er so plötzlich stehen geblieben war.
    "Was ist? Oh ja ... Die Tiere .. sie sind sehr ruhig. Sonst singen die Vögel immer, aber im Moment scheint keiner in der Nähe zu sein."
    Naira sah sich um, konnte jedoch nichts entdecken, was auf Gefahr hindeutete.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 12:02 pm

    Velkyn lauschte einen Moment. „Das ist meine Schuld.“, sagte er schließlich und ging vorsichtig und wachsam weiter. „Tiere meiden mich.“ Sie hatte schon gehört, dass manche Leute das von sich behaupteten, aber… ein einzelner konnte doch keinen ganzen Wald verstummen lassen, oder?
    Stumm blieben sie und Naira schien nun auch ein wenig alarmiert, aber es trug sich nichts zu. Velkyn selbst blieb die ganze Zeit wachsam. Auch das erinnerte ihn an seine Vergangenheit. Überhaupt hatte er sich nun an dieses Mädchen gekettet. Er hatte ihr versprochen, sie mitzunehmen und deshalb würde er auch auf sie achten müssen. Er kannte ihre Fähigkeiten nicht und plötzlich:
    Velkyn reagierte so schnell, dass es einem unwirklich vorkam. Er wehrte einen Pfeil ab und wirbelte um Naira herum um noch einen Pfeil wegzuschlagen. Er schubste sie regelrecht Richtung Dickicht und drehte sich mit ihr im Arm um die Eigene Achse. Er stand nun hinter einem Baum mit ihr zwischen sich und scheinbar zwischen sich und dem Feind.
    „Komm raus, Schatten! Dann tun wir auch deiner kleinen Freundin nichts!“ Velkyn sagte nichts. Er sah Naira an und legte den Finger auf die Lippen. Dann machte er ein Handzeichen er zeigte ihr die Flache Handfläche, als Zeichen, sich nicht zu bewegen. Hatte Naira schon mal davon gehört, dass jemand einfach zwei Pfeile abwehrte? Er hatte ja nicht mal die Waffe gezogen gehabt.
    „Oooch, jetzt sei doch nicht so. Soll ich suchen kommen?“
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 12:10 pm

    "Das stimmt nicht. Mimi mochte dich. Sie hat dich gar nicht gemie- AH!"
    Velkyn wehrte zwei Pfeile ab, ehe er mit ihr herum wirbelte. Naira keuchte leise auf, als sie so an dem Baum stand. Sie würde sicher keinen Ton von sich geben und sich auch ganz sicher nicht weg bewegen. Einzig ihr Brustkorb rührte sich, als sie atmete. War das nur einer, der ... nein. Er hatte gesagt WIR. War das nur ein Bluff? Naira wagte nicht woanders hin zu sehen, als zu Velkyn, der ja nun damit beschäftigt war, sie zu beschützen. Wie bitte hatte er die Pfeile einfach abwehren können? Das konnten normale Menschen nicht ... Und dieser Mann nannte ihn Schatten? Nur ihre Lippen bewegten sich, als sie Velkyn ansah und das Wort lautlos wiederholte.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 12:26 pm

    Velkyn sah die Anspannung und Überraschung in ihrem Gesicht. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. Er ließ von ihr ab und ließ sie dort stehen. Sie konnte nicht sehen, wo er hinging, denn er verschwand hinter ihr im Wald.
    Ja, Schatten hatten sie gesagt. Er fragte sich jedoch, was Shannon glaubte zu bezwecken. Er hatte nur drei Leute geschickt? Gingen ihm langsam die Soldaten aus? Er gab keinen Ton von sich. Er bewegte sich schier lautlos und Naira hatte nicht mal gehört, wie er sich von ihr wegbewegt hatte. Es war einfach. Velkyn war in die Schatten abgetaucht. Eben wollte er den erstbesten bewusstlos schlagen, als dieser sagte: Da bist du. DAS war überraschend. Wie hatte er ihn IN der Schattenebene sehen können?! Er wehrte Velkyns Angriff ab und setzte zum Gegenangriff an. Velkyn schlug die Klinge zur Seite und knallte seinen Ellenbogen gegen das andere Handgelenk des Gegners, weshalb er aufjaulte. Velkyn packte die Waffenhand und verdrehte sie, wobei er den Mann vor seinen Körper zog. Ein Pfeil spickte in die Schulter desjenigen und Velkyn verschwand zurück in die Schatten. Er beobachtete die beiden Männer, die er durch seine geschulten Augen sehen konnte.
    Einer war gefährlich nah bei Naira. Also gut. Ihn zuerst. Er sprang auf ihn zu und wechselte in dem Sprung die Ebene. Der Mann hatte keine Chance und Velkyn wehrte erneut einen Pfeil ab. Der Mann den er mit drei gezielten Schlägen auf seine K.O.-Punkte niedergestreckt hatte krachte Schaum würgend neben Naira. Er würde nicht sterben.
    Von Velkyn keine Spur. „So macht es aber keinen Spaß, Schatten. Glaubst du, du kannst mich auch so erwischen?“ Velkyn vermutete eine Falle, fand aber keine. Er näherte sich erst ein bisschen und schließlich sagte sein Gegner: „Verstecken ist sinnlos.“
    Velkyn schüttelte den Kopf. Er war im Rücken des Mannes und zog beide seine Kurzschwerter. Dann sprang er auf den Mann zu. Er war gefährlich. Er musste ihn töten. Der Mann drehte sich, wehrte ihn ab und drückte ihn zurück. Er warf irgendwas auf Velkyn, was sich in Windeseile um seinen Unterarm wickelte, und ihn zwang die Waffe fallenzulassen. Er hatte es auf seinen Kopf geworfen gehabt und Velkyn hatte es so abgewehrt. Es war aus Metall, aber es schien ein Eigenleben zu haben.
    Velkyn wollte eben wieder die Ebene wechseln, aber es ging nicht. Erschrocken stellte er das Fest und der Kerl schmetterte sein Schwert gegen das verbliebene von Velkyn, der dagegenhielt, aber von der Wucht auf ein Knie befördert wurde. „Shannon hat gesagt, ich soll dich abliefern. Lebend. Aber ausdrücklich nicht unversehrt.“ Vel fletschte die Zähne vor Anstrengung. Warum war der Kerl so stark?! Velkyns Knie hatte nagegeben gehabt, aber selbst jetzt… blitzschnell drückte er sich nun an der herabfahrenden Klinge vorbei, sodass diese in den Boden krachte. Gleichzeitig machte er eine Aufwärtsbewegung mit seiner eigenen Klinge und traf auf Wiederstand. Er schnitt dem Mann die Halsschlagader auf und versuchte sich direkt danach sich dieser Metallvorrichtung zu entledigen. Erfolglos. Der man fing an zu grinsen und seine Hand leuchtete. Heilte sich dieser Sack nun auch noch?!
    „Ah!“, gab Velkyn nun doch von sich. Das Ding wollte ihm den Arm brechen, wie es schien.
    „Nun wehr dich doch nicht so. Du machst es nur uns beiden schwerer.“
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 12:36 pm

    Naira wusste ja gar nicht, was hier vor sich ging. Velkyn war so leise gewesen, das sie überrascht war, als er nach einem Wimpernschlag nicht mehr da gewesen zu sein. Sie hörte klirren. Wie angewurzelt stand sie da an den Baum gelehnt. Schatten hatte er gesagt. Naira wusste nicht, wie sie hätte helfen können, also blieb sie einfach hier stehen und versuchte unsichtbar zu werden. Einen Moment später, fiel ein Man gurgelnd neben ihre Füße. Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund, um nicht versehentlich noch einen Laut von sich zu geben. Was dann geschah, konnte sie nicht sehen. Velkyn und der andere Mann waren an einer Stelle, die Naira von hier aus nicht sehen konnte, dafür aber hören. Velkyn konnte sich offenbar nicht befreien. Naira schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Wie konnte sie jetzt helfen? Sicher würde der Mann sie sofort entdecken, wenn sie versuchen würde, sich von hinten an zu schleichen, und ihm eins über den Schädel zu ziehen. Naira fühlte sich schrecklich Hilflos. Wenn sie doch wenigstens irgendwas tun könnte.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 12:50 pm

    Sie hätte helfen können, aber Velkyn hatte keine Möglichkeit, ihr das zu sagen. Er fixierte den Kerl vor sich und der setzte direkt mit seinem Katana zum Angriff an. Er war im Vorteil. Velkyn hatte nur einen Arm frei. Der andere war von diesem Fesselding umwickelt. War es das Ding, was ihn hinderte, die Ebene zu wechseln? Velkyn entschied sich für ein riskantes Manöver. Er hielt das Ding gegen den nächsten Schlag des Mannes. Das hätte ihm den Arm kosten können, aber der Kerl brach seinen Angriff ab. Velkyn überraschte das, aber er nutzte auch die sich ihm offen gebotene Schwachstelle. Er stieß zu und der Mann verschwand, nur um hinter Velkyn aufzutauchen. Er schlug erneut zu, aber Velkyn wehrte ihn ab. WER zum Teufel, WAR dieser Kerl??? Velkyn sprang zurück und erneut griff er nach den teil. „Hältst du es nochmal dagegen, schlag ich dir den Arm ab, Schatten!“
    Velkyn überlegte nur kurz. Er griff erneut an. Würde der Kerl nur noch einen Schritt zurückweichen, würde er Naira sehen. Das konnte er nicht zulassen. Der Mann schlug erneut nach ihm und Velkyn hielt den Arm mit dem Teil erneut hoch. Dieses Mal schien der Angreifer auch seine Drohung wahr machen zu wollen, aber in letzter Millisekunde hielt Velkyn das Kurzschwert dazwischen. Der Schwertrücken seiner eigenen Klinge krachte auf die Vorrichtung durch die Wucht und zwang Velkyn erneut in die Knie. Doch dieses Mal sprang er sofort nach vorn und schlitzte dem Kerl den Bauch von vorne nach hinten auf. Sein Arm fühlte sich zertrümmert an, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er drehte sich und rammte dem Kerl die Klinge in den Nacken und sprang von Rücken des Gegners ab, wo er nun federleicht mit einem Rückwärtssalto den er ja beim Absprung vollführte, auf dem Weg landete. Sollte er das mal heilen! Er atmete etwas schneller und der Angreifer fiel ohne ein weiteres Wort um und landete auf dem Weg.
    Velkyn lauschte und sah dann zu Naira, die jetzt in seinem Blickfeld war. Er sah zu ihr von seiner Klinge tropfte Blut. Er ließ sie einmal durch die Luft zischen, damit das Blut abging und steckte es weg. Anschließend hielt er sich den Arm. Es war nicht gebrochen, aber es schmerzte wirklich fies. Er fackelte jedoch auch nicht lange und ging direkt zu ihr. Wieder stemmte er sich gegen den Baum, damit sie ja nicht auf die Idee kam, sich nun groß umzugucken. „Mach die Augen zu. Bitte.“ Sie musste den Toten nun wirklich nicht noch sehen.
    Naira
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 1:02 pm

    Naira lauschte den Geräuschen des Kampfes. Immer wenn es klierte, zuckte sie unweigerlich zusammen. Der Mann, gegen den Velkyn da kämpfte , schien sehr von sich selbst überzeugt. Ausserdem hatte er den Namen Shannon genannt. War das nicht der Name des Herrschers von Amaran? Dann hatte Velkyn einen wirklich mächtigen Feind. Mit Herrschern legte man sich nicht an. Wie auch immer. Sie konnte hören, das Velkyn irgend etwas tat und schließlich war es still, Velkyn stand plötzlich wieder vor ihr. Er schien auch aus der Puste zu sein. Naira sah ihn ängstlich an. Sie hatte keine Angst vor ihm, aber vor diesen Männern. Er bat sie die Augen zu schließen. Sie tat ihm den Gefallen. Was immer geschehen war, er wollte nicht, das sie es sah und sie wollte es eben so wenig.
    "Ist es wieder sicher?"
    flüstertes sie? Sicher würde Velkyn sie nun von hier weg bringen.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 1:07 pm

    Ja das würde er und dennoch sagte er leise: „Nein.“ Erst wenn sie hier weg wären, wäre es sicher. Er nahm sie an die Hand und führte sie auf den Weg. Er achtete darauf, dass sie nicht in das Blut des Toten trat und ging ein ganzes Stück. Nebenher sammelte er seinen Rucksack und den Stab auf, den er fallengelassen hatte, während er die Pfeile abgewehrt hatte. Irgendwann sagte er: „Jetzt.“ Auch, dass sie die Augen wieder öffnen konnte. Er ließ ihre Hand los. Er schwieg. SO hatte sie sich ihr Abenteuer sicher nicht vorgestellt. Die Stimmung war beklemmend und schließlich sagte er leise: „Mein Leben ist nichts für dich.“ Das hatte er nun schon so oft gesagt und diese hier waren noch harmlos gewesen. Nur dieses komische Ding an seinem Arm hatte ihn vollkommen aus dem Konzept gebracht. Auch das Kurzschwert, was er hatte fallen lassen müssen, hatte er natürlich wieder eingesammelt. Wie hatte er diesem Ganzen Wahnsinn nur zustimmen können? Er hatte ihr Leben in Gefahr gebracht, nur weil er nicht hatte nein sagen können, da sie sein Leben gerettet hatte und er in ihrer Schuld stand. Blöder Wasserfall!
    Naira
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 1:16 pm

    Naira vertraute Velkyn. Sie ließ sich von ihm weg führen. Erst nach einer Weile durfte sie die Augen wieder öffnen. Wieder sagte er, das sein Leben nichts für sie war.
    "Das mag sein ... nur leider stecke ich schon mitten drin. Shannon. Der neue Herrscher ... er sucht dich, jagt dich und diese Männer haben uns gesehen. Sie wissen, das ich bei dir bin. Wenn sie nicht alle tot sind, werden sie Bericht erstatten. Glaubst du wirklich, sie würden mir glauben, wenn sie mich fassen, das ich keine Ahnung habe, wo du hin bist?"
    Sie sah ihn ernst an. Es gab kein Zurück mehr. Ihr war das klar, doch ob er das auch verstand? vermutlich nicht.
    "Kehre ich in mein Dorf zurück, werden sie allen dort etwas an tun, nur um mich zum sprechen zu bringen,"
    überlegte sie.
    "Und was meinte er, als er dich Schatten nannte?"
    Sie war verwirrt, verängstigt und wusste im Moment nicht, wie sie mit dieser Sache um gehen sollte.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 1:24 pm

    Er blickte sie von der Seite an. Sein Gesichtsausdruck war anders als sonst. Dennoch meinte er: „Sie werden nicht zurückkehren.“ Mehr musste sie nicht wissen. Er hatte zwar nur einen getötet, aber die anderen beiden würden auch nicht zurückkehren. Jeder wusste, was Shannon mit Versagern machte.
    Sie erklärte, wie sie sich ihre weitere Zukunft vorstellte und trotzdem musste Velkyn ihr ja auch Recht geben. „Was willst du also? Soll ich die beiden übrigen auch töten?“ Er sprach es ruhig aus, aber er war stinksauer. Ja, auch ER konnte Gefühle haben und dann blieb er energisch stehen. „Weißt du nicht schon genug? Musst du wirklich jedes Gramm meiner Vergangenheit ausgraben? Macht es dir Spaß in Wunden zu stochern?“ Er sah sie frontal an. „Wirst du erst zufrieden sein, wenn du tot bist?“ Natürlich wäre sie das nicht. Und obwohl er so sauer war. Vor allem aber auf sich selbst und nicht auf sie, sprach er so ruhig, wie ein Bergsee. Er musterte sie. War ihr überhaupt klar… Ja. Es war ihr klar. Dennoch konnte das hier doch nicht das sein, was sie sich erhofft hatte…
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 1:33 pm

    Naira neigte nicht dazu die Fassung so leicht zu verlieren, oder aus zu rasten, doch gerade war da ein Gefühlschaos, welches sie nicht händeln konnte. Naira sah Velkyn noch immer sehr ernst an.
    "Zum Ersten, nein und nein, ich wollte nie in Wunden stochern,"
    erklärte sie nun doch recht gefasst.
    "Ich habe dich nicht nach deiner Vergangenheit gefragt, sondern lediglich danach, was er mit SCHATTEN meinte. Was glaubst du also, wie meine Zukunft aussehen wird? Entweder ich schließe mich dir an, oder ich lasse mich von ihnen fassen."
    Was man dann mit ihr tat, wussten sie wohl Beide. Jedenfalls erklärte es nun, warum es besser war, nicht noch mehr zu wissen. Leider wussten aber die Jäger nicht, das sie so gar nichts wusste.
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 1:41 pm

    Velkyns Augen verengten sich nun doch zu Schlitzen und seine Brauen zogen sich hinab. Wieso konnte sie es nicht gut sein lassen? Hatte sie außerdem nicht zugehört? Und es schien ihr auch nichts auszumachen, dass er gerade getötet hatte. Das hatte er nämlich eben ausgesprochen. Sie beharrte darauf, dass man sie erkennen würde? Velkyn schüttelte leicht den Kopf. „Das ist nicht wahr. Noch kannst du zurückkehre, aber du willst nicht. Du begibst dich lieber in Lebensgefahr, als zurück in dein Haus zu kehren. Wieso?“ Die Frage war nur rhetorisch. Sie wusste das vermutlich nicht mal selbst. „Wieso klammerst du dich so an mich?“ Außerdem ignorierte er ihre Frage nach den Schatten. Er musste ihr schließlich nicht antworten. Velkyn hatte sie zwar heute beschützt, aber wie war es in Zukunft? „Ich sag dir, wie deine Zukunft aussehen wird: Du wirst sterben, wenn du bei mir bleibst.“ Er musterte sie und schließlich stieß er die Luft aus. Er konnte sie sicherlich nicht immer beschützen. Er wollte ihr Blut nicht an seinen Händen. Er hatte genug Blut vergossen und allein, dass Shannon ihn zwang noch mehr zu vergießen, machte ihn stinksauer! „Ich will dein Blut nicht an meinen Händen.“, sagte er leise.
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    Beitrag  Naira Di März 12, 2024 1:56 pm

    Wer wollte schon sterben?
    "Nein ... will ich nicht. Ich habe keine Ahnung, was dich verletzt, oder welche alten Wunden ich erwische. Es tut mir leid."
    Sie hatte kein Problem mit dem Tod des Mannes, weil er mit Velkyn regelrecht gespielt hatte. Weil er ihn quälen und verletzen wollte, ehe er selbst starb. Natürlich hieß sie das nicht gut, doch letztlich war Velkyn einen sicheren Weg gegangen. Einen Weg, den er gehen musste. Naira war nicht so naiv, wie sie manchmal schien.
    "Aber ich werde zurück gehen, allein um dich davor zu bewahren, mein Blut an den Händen zu haben. Hast du schon mal daran gedacht, das es meine Entscheidung war mit dir zu gehen? Das es nicht deine Schuld wäre, wenn mir etwas geschehen sollte? Ach weißt du was ... es ist sinnlos. Ich gebe nicht nach, weil du es willst, sondern um dein Gewissen rein zu halten. Mal sehen, ob ich wirklich nach Hause zurück kehren kann. Machs gut."
    Damit nahm sie ihren Rucksack und machte sich auf den Weg in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Irgendwie würde sie schon Heim finden. War doch einfach. Einfach der Straße folgen und da übernachten, wo sie mit Velkyn übernachtet hatte.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Di März 12, 2024 8:41 pm

    Velkyn sah sie nun stumpf an. Also gut? Sie wollte wirklich umkehren? Er spürte so etwas, wie Erleichterung. Etwas, was er ewig nicht gefühlt hatte. Das letzte Mal, als Naira ihm das Säckchen mit Victorias Haarlocke zurückgegeben hatte. Sie packte ihren Rucksack, sagte, was sie zu sagen hatte und machte sich auf den Weg. Velkyn sagte auf ihren Abschiedsgruß: „Geh nicht noch mal zu den Himbeeren.“ Er blickte auf den Stab in seiner Hand und sagte: „Dein Stab.“ Doch sie war der Meinung, dass er ihn brauchen würde. „Dann wirst du ihn nie wieder sehen.“ Ebenso wenig wie ihn, sollte das wohl heißen. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich nun schuldig. Weswegen? Weil er sie in Gefahr gebracht hatte, nur weil sie im geholfen hatte? Oder war es vielmehr, dass er nun doch ihren Traum zerstörte. „Weißt du… du kannst auch ohne mich weiterreisen.“ Aber sie hatte ihm ja auch erklärt, dass sie dazu zu unsicher war und zu ängstlich. Velkyn wartete nun also, bis sie sich umgedreht und losgelaufen war. Würde sie sich umdrehen, würde er sich in Luft aufgelöst haben. Zumindest für ihre Augen.
    Sie konnte auf sich achten, oder? Er verschwand ohne ein weiteres Wort in den Schatten und machte sich zum Kampfplatz auf, wo er die letzten beiden tötete und alle drei Leichen in die Schattenebene zog. Dann wartete er, bis sie hier vorbeikam. Er hatte kein Gutes Gefühl bei der Sache, aber er wollte sie nicht allein zurückreisen lassen. War das Klug? Seine Feinde hatten ihn durch die Schattenebene sehen können. Er war hin- und hergerissen. Außerdem war es nicht ratsam, die ganze Zeit hierzubleiben. Schließlich suchte man ihn hier genauso...

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