Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Wo die Liebe hinfällt...

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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 10:58 am

    Anna lauschte der Antwort, die vom Flur kam und lächelte. Ihr Herz schlug schneller. Er war so ... vollkommen. Der reinste Traumprinz, wie sie in diesem Moment glaubte.
    "Ihr verhöhnt mich,"
    antwortete sie leise lachend auf seine Frage nach ihrem Namen. Natürlich wusste er, wie sie wirklich hieß,
    "aber wenn ihr es gern aus meinem Mund hören wollt ... Antonia. Meine Vater erklärte mir, er bedeutet unschätzbar, unverkäuflich. Ich bevorzuge jedoch Anna."
    Ja, diesen Namen mochte sie wirklich lieber. Es war die Abkürzung, aber sie war ihrer Meinung nach eben so bedeutungsvoll, wie der echte Name.
    "Danke ... es geht mir gut. Und euch? Ist ... ist es denn nicht zu unbequem, dort die ganze Zeit im Flur zu stehen?"
    Auch sie hörte die Schritte und so ging sie von der Tür weg. Diese würde sich sicher gleich öffnen.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 8:07 pm

    Lex antwortete ihr noch: „Euch z verhöhnen, würde ich nie wagen, Mylady.“ Er lächelte dabei jedoch süffisant. Er wusste auch, dass sie Anna lieber mochte und nur deshalb sprach er sie auch nicht mit ihrem echten Namen an. Obwohl ER Antonia viel schöner fand. Er nahm das Tablett mit dem essen und erklärte auf ihre nächste Frage: „Es geht mir gut, Lady Ana, macht euch bitte keine Sorgen. Wenn ihr schlaft, lasse ich mich von den übrigen Wachen ablösen, wenn ihr euch um mein Wohlergehen sorgt.“ Hätte er eh gemacht, schließlich konnte kein Mensch Tage lang wach bleiben.
    Er klopfte mit dem Tablett auf einer Hand bei Lydia an und trat zurück. Sie riss die Tür auf und funkelte ihn an. Er jedoch lächelte nur und sagte: „Die Dame wünscht zu Abend zu essen, Miss. Ich habe mir erlaubt, für euch und eure Herrin ein Abend essen zu organisieren.“ Sie sah erst verwirrt aus und dann fast etwas dankbar. Sie sagte: „Danke…“ Dann nahm sie ihm das Tablett ab und er wünschte: „Einen guten Appetit.“ Dann bezog er neben der Tür wieder posten und tat sich an seinem Schnitzelbrötchen gütlich, was er ebenso geordert hatte.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 8:18 pm

    Anna hatte das Essen gebracht bekommen. Man hatte es ihr auf den Tisch gestellt und sie konnte zu Abend essen. Die ganze Zeit dachte sie an Lex. Liebend gern hätte sie ihn zu sich herein gebeten, um ihn nicht allein da draußen essen zu lassen, doch das geziemte sich nicht. Als sie fertig war, ließ sie das Tablett einfach stehen. Jemand würde es schon abholen. Sie selbst zog sich um, bürstete ihr Haar und sah wieder zur Tür. Es war dunkel draußen und Lex wachte noch immer vor der Tür. Noch einmal schlich Anna zur Tür, lehnte beide Hände an eben jene, legte ihre Wange an die Tür und lauschte einen Moment, ehe sie leise sagte:
    "Gute Nacht ... mein Ritter."
    Sie verharrte so, lächelte und ging schließlich ins Bett. Morgen würde sie früh aufstehen müssen.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 8:30 pm

    Nach dem Essen hatte Lydia Anna geholfen, sich für ihr Bett vorzubereiten und war schließlich gegangen. Dieses Mal warf sie Lex keinen solch schlimmen Blick zu und wünschte ihm eine gute Nacht. Na wenigstens schien er ein bisschen Wohlwollen erlangt zu haben. Er wünschte selbige und blieb wieder vor der Tür stehen. Erst als Anna selbst ihm eine Gute Nacht wünschte drehte er sich leicht zur Tür und antwortete: „Die wünsche ich euch auch und angenehme Träume noch dazu.“ Er wartete noch bis ungefähr Mitternacht und schließlich kam eine der Wachen hoch. Er trug ihm auf, die Wacheinteilung zu überbringen und bald darauf wurde er abgelöst.
    Er ging noch einmal und das gehobene Gasthaus und vergewisserte sich, ob hier auch keine Schergen waren. Das Gasthaus war deshalb etwas edler, weil es hier einen See gab, der unter Adelskrisen gemeinhin als Geheimtipp galt und viele hier auf einer Reise ins Königreich abstiegen.

    Lex fand nichts Ungewöhnliches und so beschloss er auch ins Bett zu gehen. Es war auf der genau anderen Seite von Annas Zimmer, sodass er nur durch seine Tür, zwei Schritte über den Flur und durch ihre Tür müsste, wenn irgendwas wäre. Aber was sollte schon passieren. Als er in sein Zimmer ging betrachtete er Wohlwollend, dass zwei Wachen dort standen und aufpassten, dass der Dame nichts geschah.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 8:45 pm

    Die Nacht verlief friedlich. Anna hatte noch lange im Bett gelegen und an Lex gedacht. Wenn er wirklich immer so war, wie er sich gerade gab, wäre er ein Traumprinz. Allerdings ... nein. Sie schob alle anderen Gedanken bei Seite und ließ ihren romantischen Träumereien freien Lauf. Sie stellte sich vor, wie er auf einem weißen Pferd angeritten kam, in seiner Rüstung und das Pferd edel und wunderschön, so das der Gesamtanblick nahezu atemberaubend war. Sie sah vor sich, wie sein Haar wehte, als er auf sie zu galoppierte und wie das Pferd kurz stieg, als er es anhielt. Sein bezauberndes Lächeln galt nur ihr und niemandem sonst. Ihr Ritter, der sie beschützte, egal vor was und wenn es die Heerscharen der Hölle wären. Im weißen Licht strahlte er, wie ein Engel. Mit diesen Gedanken schlief Antonia schließlich ein.

    Früh am Morgen stand Lydia schon im Raum und warf Anna aus dem Bett. Das Frühstück stand schon bereit und sie musste nichts weiter tun, als zu Frühstücken, während Lydia ihr die Haare machte. Das war nervig, aber es musste ja alles schnell gehen. Ob Lex schon bereit war? Ganz sicher stand er schon unten und hatte die Pferde anspannen lassen. Er war so Pflichtbewusst, so wundervoll. Verträumt aß sie auf und ließ sich dann beim Ankleiden helfen.
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    Beitrag  Lex Mo Aug 07, 2017 11:07 pm

    Tatsächlich kam Lex bereits seinen Pflichten Nach. Der letzte Wachdienst hatte ihn geweckt und so hatte er bereits alles organisiert, dass Lydia vor der Dame essen konnte und nun bei ihr war, um ihr beim Frühstück Gesellschaft zu leisten und eben Frauendinge tat. Lex war an der Kutsche und ließ Vorräte aufladen. Er salbst beaufsichtigte das Ganze nur und einigen Wachen schien es zu missfallen von so einem Jungspund gemaßregelt zu werden, doch Lex war das offenkundig egal.
    Eben trank Anna einen Schluck ihres Tees, als sie von unten vor ihrem Fenster Lex Stimme vernahm: „Wenn es euch nicht passt, werter Baristan, dann beschwert euch, bei eurem Vorgesetzten.“ Das war natürlich der Lordkommandant. „Soweit ich mich erinnere hat ER mir das Kommando übertragen.“ Der ältere Mann knurrte nur irgendwas und Lex lächelte. Er sagte zuckersüß: „Ich wusste, wir verstehen uns.“ Oh ja. Ein bisschen Arroganz konnte man bei Lex nicht abstreiten. Er würde diesen Zug im Laufe seines Lebens verlieren, aber jetzt wurde er noch von jugendlichem Leichtsinn geplagt. Zu gegebener Zeit würde er diese Überheblichkeit bitter bereuen, aber da wäre es dann zu spät.

    Beim Frühstück, das die Wachen unten zu sich nahmen, ging Lex hinauf und hatte wieder nur ein zusammengeklapptes Brötchen dabei. Er aß vor Annas Tür und wartete auf sie und Lydia. Sein Brötchen war schnell aufgegessen und so würde er ihr nicht noch kauend gegenübertreten. Es konnte jedenfalls weiter gehen.
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    Beitrag  Lia Mo Aug 07, 2017 11:20 pm

    Anna vernahm Lex Stimme und eilte direkt ans Fenster. Sie sah hinunter und lächelte. Er konnte sich durchsetzen, was wohl nicht jedem auf eine solche Art, wie der seinen, gelang. Sie wich zurück, trank ihren Tee aus und ließ das Frühstück abtragen. Lydia half ihr derweil den Reiseumhang an zu legen. Eigentlich war er überflüssig, doch manchmal konnte der Umhang ganz praktisch sein. Zum beispiel ruinierte sie sich nicht die Kleider, wenn sie in der Kutsche fuhr und man sah nicht immer direkt ihre adelige Abstammung. Lydia sah noch einmal nach, ob sie auch nichts vergessen hatten. Als sie alles hatten, ließ Lydia das Gepäck holen. Endlich wieder hier raus. Die Fahrt würde schon lang genug werden. Lang genug, um die Beine träge werden zu lassen. Reiten wäre da so viel einfacher. Lydia öffnete die Tür und Anna erblickte ihren Ritter. Für sie stand da ein Engel. Er war so schön und so freundlich. Sofort zauberte sein Anblick ihr ein Lächeln auf die Lippen.
    "Guten Morgen. Ich hoffe ihr seid ausgeruht um mich vor bösen fallenden Blättern und arglistige Stöcken die auf dem Weg liegen zu schützen,"
    scherzte sie. Sie nahm diese Reise nicht sonderlich ernst. Sie war ihr schlicht egal. Eigentlich tat sie es nur ihrer Mutter wegen und weil ihr Vater sie gebeten hatte. Antonia glaubte nicht, das sie ernsthaften Gefahren ausgesetzt war. Der Überfall am Tag zuvor, war nur eine Lappalie, mit der Lex schnell fertig geworden war. Lydia räusperte sich, als sie neben Anna stand.
    "Die Kutsche, als auch eure Verwandschaft wartet my Lady,"
    gab sie zu bedenken. Anna seufzte.
    "Vielleicht erzählt ihr mir später noch etwas von euch? Ihr seht meine Zofe hat´s eilig mich den Verehrern zu präsentieren."
    Damit drehte sie sich um, stieg die Treppe herab und wartete darauf, das jemand die Tür für sie öffnete.
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    Beitrag  Lex Mo Aug 07, 2017 11:53 pm

    Natürlich öffnete Lex für sie die Tür, als er die beiden Damen hinab begleitete und erklärte: "Die Kutschfahrt wird lang, ich denke ich habe noch genug zu erzählen, um sie euch nicht langweilig werden zu lassen.
    Damit bestiegen sie die Kutsche und saßen, wie am Tag zuvor schon, gegenüber. Lex unterhielt beide Damen dieses Mal mit Anekdoten seiner Ausbildung und auch mit Geschichten über fremde Länder, die sich die beiden nicht im Traum vorstellen konnten. Lydia hing an seinen Lippen ebenso, wie Anna und Lex genoss die Aufmerksamkeit. Nicht etwa, weil er irgendwie gern im Mittelpunkt stand, sondern, weil die Frauen offenkundig Gefallen an ihm fanden und das war seiner Aufgabe doch sehr dienlich. Es fing an zu regnen und so aßen sie in der Kutsche und schließlich schüttete es wie aus Eimern und es begann zu Gewittern. Letztlich hielten sie. Eine Wache kam ans Fenster. „Sire. Ein Baum auf der Straße.“ Konnte das schon wieder ein Überfall sein? Lex sah hinaus und lehnte sich aus dem Fenster. War ja nicht zu glauben. Er sagte nur: „Bitte bliebt in der Kutsche.“ Er ging hinaus und sah sich das Drama an. Er schürzte die Lippen und verkündete. „Alle absteigen!“ Baristan rief missmutig. „Sollen wir nicht lieber eine Ausweichstrecke nehmen?“
    „Nein, denn die Straße ist blockiert und andere Reisende, kommen ebenfalls nicht durch.“
    „Das ist nicht unser Problem!“ Nun sah Lex das erste Mal, seit dieser Reise wirklich verärgert aus. „Ich mache es gleich zu eurem, wenn ihr nicht augenblicklich tut, was ich sage!“ Der Wachmann sah etwas überrascht aus und gehorchte dann doch. Der Baum war einem Blitzschlag zum Opfer gefallen, der er sogar noch rauchte.
    Lex führte die Pferde vor den Stamm und erschuf die gleichen magischen Ketten, die er schon bei den Banditen benutzt hatte Dann trieb er die Pferde an und der Baum rutschte schnell von dem Weg. Als es getan war schienen einige Wachen zufrieden und jubelten. Baristan hingegen schien nur noch missmutiger zu sein. Lex belehrte ihn nun: „Für mich dauerte es keine fünf Minuten. Die einfachen Menschen hätten sehr viel mehr arbeit damit gehabt.“
    „Tse!“ Baristan stieg auf und Lex setzte sich auf den Kutschbock. Er wollte, so nass wie er war, nicht wieder in die Kutsche steigen, er blickte aber durch das Fenster nach vorn hinein und sagte: „Wir werden bald einen Unterschlupf erreichen.“
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    Beitrag  Lia Di Aug 08, 2017 12:05 am

    Anna hörte ihm sehr gern zu. Lex erzählte so schön, das sie sich alles sehr gut vorstellen konnte. Bei manchen Dingen stellte sie schon Fragen, denn in anderen Ländern, ging es ja auch oft ganz anders zu. Selbst Lydia lauschte seinen Worten. Sie kamen zügig voran und schließlich begann es zu regnen. Wundervoll. Da dürfte Anna wieder auf die Pfützen aufpassen. Es wurde schlimmer mit dem Regen. Dieses Wetter war sicher alles Andere, als gutes Reisewetter und schließlich donnerte es gewaltig. Sie hielten an. Ein Baum lag auf der Straße. Lex schien der einzige zu sein, der die Situation im Griff hatte. Barista war ein alt gedienter Wächter und mochte es einfach nicht, wenn jemand der jünger war, über ihm stand, aber damit musste er sich wohl abfinden. Anna sah aus dem Fenster, beobachtete genau, was da vor sich ging. Lex war innerhalb kürzester Zeit durchnässt, aber er schaffte den Baum vom Weg und es konnte weiter gehen. Anstatt nun so nass in die Kutsche zurück zu kommen, setzte er sich einfach auf den Kutschbock. Nun ... er war eben doch ein perfekter Ritter, oder besser so, wie sich ein Mädchen einen Ritter vorstellte.
    "Ich hoffe es. Es wäre schrecklich, wenn eine Krankheit euch daran hindern würde, mich weiterhin zu begleiten."
    Sie wusste nicht, wie sie es Lex angenehmer bereiten könnte. Ein Umhang wäre eben so schnell durchnässt, wie normaler Stoff und etwas, was den regen ab hielt, hatten sie ja nicht.
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    Beitrag  Lex Di Aug 08, 2017 12:26 am

    Lex mochte es eben auch einfach nicht, wenn seine Untergebenen draußen bei dem Unwetter nass wurden und er sich in der Kutsche vergnügte. Das immerhin schien Baristan ein wenig zu ermutigen, über seinen Schatten zu springen. „Habt keine Furcht, Lady Anna. Ich werde euch nicht im Stich lassen.“
    Sie reisten noch eine ganze Weile und der Kutscher bewies enormes Geschick, den gefährlichen Schlammlöchern auszuweichen, bis sie schließlich doch stecken blieben. Lex rief in die Kutsche: „Keine Sorge! Es ist alles in Ordnung!“ Lex sprang vom Bock und sah sich das Dilemma an. Vorne die beiden Wachen stiegen ab und hielten die Pferde an der Trense. Sie warteten auf den Befehl zu ziehen. „Fasst mal mit an!“, forderte Lex und stemmte sich seitlich gegen die Kutsche. Zwei Wachen halfen ihm und dann rief Lex: „Jetzt!“ Die beiden vorne zogen die Pferde nach vorn und die Kutsche holperte über die Kante des Lochs. Natürlich waren alle total eingesaut und die weißen Sachen von Lex mussten nun vollkommen versaut sein. Er stieg wieder auf und so konnte es weiter gehen. Sie reisten noch bis es dunkel wurde, aber es hörte nicht auf zu regnen. Immerhin schien das Gewitter fort zu sein und irgendwann kamen sie an einem einzelnen Haus an. Lex stieg ab und klopfte an der Tür.
    Eine junge Frau machte auf und sah ihn entgeistert an. Lex schien irgendwas zu erklären und dann schloss die Dame die Tür wieder, während Lex im Regen wartete. Kurz darauf ging die Tür wieder auf und ein Einäugiger Mann öffnete nun erneut. Er hatte scheinbar schon Schlafkleidung an und nur einen Abendmantel über die Kleidung geschlungen. Er stutzte einen Moment und dann schien er sich tierisch zu freuen und drückte Lex an sich. Er deutete an, dass er hereinkommen solle und schießlich bemerkte er auch die Kutsche. Er erklärte etwas und Lex neigte leicht den Oberkörper, ehe er zurück zur Kutsche ging. Er rief den anderen Wachen zu, die Pferde in den Stall zu bringen. Die Kutsche bog auch in den Hof ein und die Pferde zogen diese ebenfalls bis zum Stall dort war es trocken und so konnten die Frauen durchs Trockne in das Wohnhaus laufen. Lex machte die Tür auf. „Mylady, wenn ich bitten darf?“
    Sie gingen hinein und wurden gleich von dem sympathischen Einäugigen begrüßt. „Ich heiße euch willkommen, in meinem bescheidenen Heim, Mylady.“ Dann nickte er Lydia zu. „Miss.“ Seine Tochter stand bereit und nahm die Umhänge ab, um sie gleich auf dem Dachboden zum Trockenen aufzuhängen. Ein Junge ging in den Stall, um die Pferde abzusatteln, abzureiben und zu versorgen und der Mann stellte sich nun vor. „Ich bin Sean. Meine Tochter Magerie und mein Sohn Reiner. Ich habe nicht solch hohen Besuch erwartet, aber ich werde tun was ich kann, um euch zu bewirten.“ Lex lächelte und streckte sich. Seine Glieder waren schon ganz steifgefroren. Aus der Küche flötete es: „Ich mache gerade Suppe warm, Sean. Sie sollen sich erst mal trocknen!“ Sean grinste. „Meine Frau. Kate.“ Lex war ganz durchgeweicht und würde liebend gern erst mal ein Bad nehmen. Doch würde er den Ladys den Vortritt lassen.
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    Beitrag  Lia Di Aug 08, 2017 3:34 am

    Regen ... die ganze Zeit über nur Regen. Zum schlafen war es zu holperig, zum Reden war Anna nicht aufgelegt. Zumindest nicht mit Lydia. So sah Anna die ganze Zeit über nur hin aus aus dem Fenster und versuchte irgendwie, die Zeit um zu kriegen. Sie dachte an Lex, wie er da oben ganz Nass saß, seine Kleidung verdreckt von der kleinen Panne vorhin. Er würde sich den Tod holen, aber er stand zu seinen Männern und das ehrte ihn. Als die Kutsche hielt, war es bereits dunkel. Lex sprach mit jemandem. Erst ein Mädchen, dann ein Mann mit Augenklappe. Anna sah nur ab und an aus dem Fenster, um zu sehen, was vor sich ging. Neugierde ziemte sich nicht. Die Kutsche geriet wieder in Bewegung, doch dieses Mal auf den Hof des Hauses, und hielt bei den Ställen, wo Anna nun aussteigen konnte, ohne nass zu werden. Im Haus war es schön warm. Lex sah schrecklich aus. Er müsste sich dringend vom Schmutz befreien. Diese Leute hier waren sehr freundlich.
    "Die Ehre ist ganz unserer Seits Sir. Wir sind euch zu größtem Dank verpflichtet. Ohne bei euch Obdach zu finden, hätten wir die Nacht durchreisen müssen. Ihr sollt dafür reich belohnt werden."
    Immerhin war es nicht selbstverständlich Gäste einfach in der Nacht auf zu nehmen. Der Mann stellte alle vor. Eine nette Familie, wie Anna fand. Die Tochter geleitete Lydia und Anna direkt in den Waschraum, wo der Zuber schon bereit stand. Heißes Wasser war auch schon drin. Das mussten sie erledigt haben, während die Kutsche auf den Hof fuhr. Anna war dankbar. Sie wollte nicht einmal lange baden. Lex brauchte das viel dringender, als sie. Lydia half ihr also beim baden, beim wieder ankleiden und kam auch gleich wieder mit in den Wohnraum. Nun dürfte Lex erst einmal baden gehen.
    "Sir Sean ... ihr kennt Lex bereits? Darf ich erfahren, woher?"
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    Beitrag  Lex Di Aug 08, 2017 11:21 am

    Lex wartete geduldig auf die Damen und wärmte sich am Feuer. Ihm war kalt und er war nass. Dieses Wetter… Er hatte gehofft, es würde noch bis zum Abend halten, aber er hatte einsehen müssen, dass Hoffnung allein, einen nicht immer weiter brachte. Er hoffte nur, dass er nicht krank würde. Kate brachte ihm Suppe und er nahm sie dankend an. Sie schmeckte köstlich und Bad darauf, war auch schon das Bad für ihn frei. Als Anna zurückkam, empfahl er sich. Er vertraute diesen Menschen hier und fürchtete keine Gefahr.
    Sean lachte freudig und Kate brachte auch der Dame und ihrer Zofe Suppe und Brot. „Ich kenne ihn von früher. Der Teufelskerl hat mich einmal gerettet. Er war noch ein halbes Kind. Ich war damals eine aufrichtige Wache vom Grünen Tale.“ Das war die Region, in die sie unterwegs waren, beziehungsweise, die sie bereits durchquerten. „Es war ein verregneter Tag und ich eskortierte die Steuerkutsche. Wir wurden überfallen und ich kämpfte tapfer, doch die Burschen waren in der Überzahl. Ich betete zum großen Vater und mein Flehen wurde erhört.“ Er schien sich daran zurück zu erinnern. „Damals hatte Lex die Haare noch anders. Sie waren kurz geschoren und nur das Obere Haupthaar, war nach hinten zu einem Zopf gebunden. Er stand plötzlich vor mir. Ein weiß glühendes erhobenes Schwert und er sprach die Worte, die ich nie vergessen habe: Ihr sollt im Inferno verbrennen!“ Er machte Lex Stimme etwas höher nach, als sie war. „Ich hatte damals in dem Nebel und Regen geglaubt, es seien Banditen, die uns überfielen… doch es waren Untote und der junge Lex HAT sie verbrannt. Jeden einzelnen. Ich war damals gebissen worden. Ich hatte mich infiziert, aber… er heilte mich.“ Er deutete auf sein fehlendes Auge. Kate fasste ihrem sitzenden Mann an die Schulter und lächelte. Sie sagte: „Das ist schon 6 Jahre her. Er war noch ein halbes Kind damals.“ Sean sah zur Tür in den Keller und grinste. „Ja… Gerettet von einem Kind. Damals hatte ich geglaubt, der Vater hatte einen Engel gesandt und ich bin bis heute überzeugt, dass der Junge von ihm gesegnet ist.“

    Lex unten in der Wanne war eben untergetaucht und als er wieder auftauchte nieste er. „Oh man…“ Er hatte absolut keine Lust auf eine Erkältung.
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    Beitrag  Lia Di Aug 08, 2017 6:29 pm

    Wenn jemand erzählte, was er alles so erlebt hatte, klebte Anna förmlich an den Lippen Desjenigen. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie Lex ausgesehen hatte und sie sah vor sich, wie Lex die Untoten verbrannte. Ein schwärmerischer Glanz trat in ihre Augen. So jung und hatte schon so viel geleistet.
    "Das muss sehr erschreckend gewesen sein."
    Sie wandte siich kurz Kate zu.
    "Habt vielen Dank. Wir wissen eure Gastfreundschaft zu schätzen."
    Sie probierte die Suppe, die keine Frage ganz anders schmeckte, als zuhause, jedoch kein bisschen schlechter.
    "Das schmeckt vorzüglich,"
    erklärte Anna, nachdem sie probiert hatte und sah wieder zu Sean.
    "Und seid dem seid ihr Freunde? Das ist schon irgendwie bewegend. Er ist eben doch ein wahrer Ritter. Ich frage mich ... Wie kamt ihr damit zurecht, das euer Gemahl ständig solchen Gefahren ausgesetzt war."
    Diese Frage richtete sich nun doch an Kate.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 6:52 am

    Der ältere Herr machte den Eindruck, dass er sich irgendwie zurück erinnerte. Er schauderte und antwortete auf die erste Aussage: „Das war es.“ Während Kate fröhlich abwinkte und erklärte: „Ach was, das ist doch selbst verständlich, Mylady. Wir sind froh helfen zu können. Und bei diesem Wetter holt man sich ja den Tod.“ Anna lobte das Essen und sprach zu Kate. „Nun… Diese Untoten waren eher eine einmalige Sache. Der junge Lex muss da schon seit Wochen dran gewesen sein. Ansonsten hatte mein werter Gatte hier doch eher die leichten Jobs. Ich erinnere mich noch, als er mit dieser Wunde hier ankam. Lex hatte ihn erstversorgt, aber… Nun, das Auge konnten wir nicht retten.“ Sean sah zur Tür die in den Keller führte und lächelte. Er mochte Lex sehr.

    Dieser entspannte ein wenig in der Wanne und stellte fest, dass er ein wenig Kopfschmerzen bekam. Er beschloss aus dem heißen Wasser zu gehen. Ein wenig schaukelte er, als er daneben stand und hielt sich die Stirn. Er hatte keine Lust krank zu werden. Er schlang sich ein Handtuch um die Hüfte und wollte zu seinen Klamotten gehen, als sich doch tatsächlich ein Stück Seife zwischen seinen Fuß und den Boden schummelte. Er rutschte aus und krachte mit Schwung gegen die Holzwanne. Er gab ein gepresstes Geräusch von sich und biss sich auf die Zunge, beim Aufprall. Er krümmte sich zusammen und rollte sich auf die Seite. Er wimmerte irgendwas unverständliches vor sich hin und rieb sich den Hinterkopf. Was für eine Sauerei!

    Oben hörten sie das Krachen und den überraschten laut und sofort sprang Sean auf. Er eilte zur Tür und riss sie auf. Dann lief er hinunter und dort lag Lex mittlerweile ausgestreckt auf dem Boden. „Großer Vater! Was ist mit dir Lex?!“, er kniete sich sofort hin und Lex sah ihn unzufrieden an. „Gar nichts!“ „Aber…“ „Ich geniße nur die Kälte des Steinbodens, nach dem heißen Bad.“ Sean sah ihn merkwürdig an, worauf hin Lex fragte: „Was?“
    „Du hast Blut am Mund, Lex.“ Dieser wischte sich darüber Er schmeckte auch die ganze Zeit sein Blut, weil seine Zunge eben blutete. „Brauchst du… Hilfe?“
    „Ich komme zurecht.. Sagte er nun und richtete sich auf. JETZT hatte er wirklich Kopfschmerzen. Sean betrachtete die weggeflutschte Seife und schien zu kombinieren, ehe er kicherte und dann entschied: „Dann… lass ich dich mal in Frieden.“ Er lachte ein mal.
    „Verbindlichsten Dank!“, sagte Lex unzufrieden und wartete, bis Sean ging. Dann zog er sich frische Schen an und kam hoch. Immer noch rieb er sich den Hinterkopf und blieb stehen. Überrascht war er, dass Mylady noch nicht im Bett war. Er hatte nur eine Hose an und das Hemd nicht ganz geschlossen. Sein atemberaubender Körper sah aber auch zum anbeißen aus.
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 7:03 am

    Anna lächelte. Sie war froh zu wissen, das Lex ein so hervorragender Mann war. Sie wartete noch immer auf sein Erscheinen, wobei sie ihm das lange ausgiebige Bad durchaus gönnte.
    "Das ... nun das mit eurem Auge ... aber besser das Auge als euer Leben."
    Sie sah wieder auf die Suppe. Ehe Diese kalt würde, wollte sie die dann doch lieber essen. Natürlich hatte sie ihre Tischmanieren nicht zu Hause vergessen. Gesittet aß sie, bis das Gepolter und Geschrei zu hören waren. Anna stand sofort auf. Lydia natürlich auch und hielt Anna gleich am Arm fest. Sean eilte zur Tür, ging hinunter und kam grinsend wieder herauf. Offensichtlich war Lex nichts weiter passiert. Anna setzte sich erleichtert wieder hin und wartete. Als Lex herauf kam und sie ihn SO sah, spürte sie von ihren Füßen an, wie die Hitze empor stieg. Sie konnte gar nicht weg sehen, so wie er gerade aussah. Unaufhaltbar stieg die Hitze weiter. Es war inzwischen schon beim Bauch angekommen und arbeitete sich rapide zum Gesicht hoch.
    "Ich äh ... *räusper*... also dann werd ich ... Lydia? Wir gehen zu Bett!"
    brachte sie hervor und eilte die Treppen hoch, wo sie vermutlich schlafen würden. Eben war sie oben, als ihr Gesicht begann zu glühen. Von diesem Anblick, würde sie GARANTIERT träumen.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 7:15 am

    Lex konnte seine Beine nicht bewegen. So schockiert war er, dass Anna ihn nun so gesehen hatte. Nicht dass ihm das irgendwie peinlich wäre, aber es gehörte sich einfach nicht. Kate schmunzelte und Sean blickte hartnäckig auf den Boden, um nicht loszulachen. Anna verschwand unfassbar schnell, mit einer nickenden und verstörten Lydia und Lex sah zu Sean. „Eien feinen Streich, hast du dir da überlegt.“ Sean lachte und Kate brachte Tee. „Nun wärm dich erst mal am Feuer.“ Lex sah zum Tee und roch dran. Kamille. Eine gute Wahl, für so einen Tag und es würde auch der Wunde in seinem Mund gut tun. „Du hättest sagen können, dass die Damen noch nicht im Bett sind.“ „Hätte ich.“ Lex grummelte irgendwas und machte es sich am Kamin bequem. Er wurde in eine flauschige Decke gewickelt und Kate bemutterte ihn, wie ihr eigenes Kind.

    Oben war Lydia mit Anna im Zimmer und ging wie aufgescheucht hin und her. Auch sie war knallrot. „Das… Das muss unter euch und mir bleiben, Mylady. Welchen Eindruck das machen würde! Sicher würde auch euer Ritter Ärger bekommen!“ Sie sorgte sich wirklich auch um ihn. Aber sie war auch noch viel zu aufgewühlt.

    Später war Lex am Kamin eingeschlafen. Kate sah nach ihm und tatsächlich hatte sic der verwegene, tapferem Ritter wirklich was weggeholt. Die anderen Wachen schliefen auf dem Stallboden, wo es wirklich gemütlich war und Sean betrachtete Lex. Dann sah er zu seiner Frau, die ihm sanft die Hand auf die Stirn legte. „Geht es ihm gut?“, fragte er und Kate lächelte leicht. „Er hat ein bisschen Fieber. Es ist nichts Ernstes.“ Sie rüttelte ihn leicht und Lex blinzelte sie verschlafen an. „Zeit ins Bett zu gehen, junger Mann.“ Er sah sich noch mal verwirrt um und dann nickte er. Sie brachte ihn quasi ins Bett und versicherte ihm, ihn zu wecken.

    Am nächsten Morgen jedoch, waren schon fast alle wach und Kate dachte gar nicht daran, ihn zu wecken. Si würde versuchen, die Lady zu überzeugen, noch ein wenig abzuwarten, sobald sie unten wäre.
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 7:24 am

    "Natürlich Lydia! Was denkst du dir? Als würde ich das heraus posaunen.Vater würde ihn hart bestrafen und nicht nur er. Geh schlafen Lydia. Ich will mich hin legen und morgen sieht alles schon wieder anders aus."
    Aufgewühlt waren wohl beide Frauen. Lydia vermutlich auf andere Art als Anna. Annas Haar war zur Nacht geflochten und so legte sie sich ins Bett, als Lydia raus war. Die Kerze an ihrem Bett wurde durch einen zarten Hauch ausgepustet. Nun lag Anna da und konnte nicht anders, als an Lex zu denken. Er war so schön und er war so höflich. Er war der Mann ihrer Träume, aber was würden ihre Eltern dazu sagen? Nein ... das durfte sie nicht. Doch dann kam ihr wieder dieses Bild vor Augen und sie dachte einfach nur an Lex. Niemand konnte ihr ihre Träume nehmen. Anna stellte sich vor, ihr Kissen sei Lex Brust, auf der sie mit ihrem Kopf lag und streichelte es sacht. Dabei hatte sie die Augen geschlossen. So schlief sie schließlich auch ein.

    Am nächsten Morgen kam Lydia zeitig herein, um sie zu wecken. Sie half Anna beim Anziehen und machte ihr das Haar. Zusammen gingen sie schließlich hinunter, wo alles, außer Lex, bereits versammelt waren. Sofort sah sie zu Kate.
    "Geht es ihm gut? Ist er krank?"
    Das waren die ersten fragen, ohne darüber nach zu denken, das er vielleicht draußen sein könnte.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 7:36 am

    Kate brachte gerade noch ein Tablett mit frisch gekochten Eiern herein, als Lady Anna sie ansprach. Sie sorgte sich scheinbar um ihren Ritter und Kate nahm das wohlwollend zur Kenntnis. Sie stellte das Tablett ab und sah die Treppe hinauf. „Gestern Abend hatte er leichtes Fieber.“, raunte sie Anna zu und fügte gleich an: „Ich hab es nicht übers Herz gebracht ihn zu wecken.“ Sie hatte sofort gemerkt, dass Anna wohl auch nicht wollte, dass er sich nun zu sehr anstrengte. Lydia hingegen nestelte an ihrem Überrock. „Wir müssen aber weiter.“ Anna verteidigte Lex jedoch, wie eine Löwin und Lydia sah ihr etwas missgestimmt entgegen. „Mylady. Das Erlebte darf euch nicht ablenken. Ihr habt eine Aufgabe und einen Zeitplan!“ Kate sah zu der Frau, die ein paar Jahre älter war, als Anna und sagte: „Wollen die Damen nicht wenigstens noch frühstücken?“ Lydia sah überrascht aus und sagte dann: „Nun… Natürlich.“
    So verging noch eine halbe Stunde und irgendwann krachte oben die Tür auf. Lex polterte die Treppe hinunter und sagte ungehalten: „Du solltest mich doch wecken, Ka…“ Er blickte verdutzt zu den frühstückenden Ladies und sagte: „Uhm… Guten Morgen. Dieses Mal war sein Hemd zu, seine Schlüsselbeine sah man trotzdem. Er sagte nun leiser und Kate beiseite nehmend. „Warum hast du es nicht getan?“ Kate sah ihm nur angriffslustig entgegen und fühlte seine Stirn, was ihn abermals überraschte. „Weil du krank bist.“
    „Krank.“, Stellte er erst. „Ich?“, fragte er danach. „Du übertreibst. Es geht mir gut. Und Mylady muss heute noch weiter.“ Lydia sah ihm dabei zu, wie er sich leise aufregte und musste dann irgendwann kichern. Wie Kate dort stand, mit verschränkten Armen und seine Worte ihr nichts auszumachen schienen. „Wie du meinst!“, fuhr sie ihn an und drehte sich schwungvoll um. Sie rief noch ins Zimmer. „Ich habe deine Sachen getrocknet! Gern geschehen!“ Dann schlug eine Tür zu und Lex seufzte, wobei er sich die Hand auf die Stirn legte. „Weiber…“, murmelte er und sah nun zu den neugierig um die Ecke blickenden Frauen. Nun es war nicht wirklich eine Ecke. Lex und Kate hatten in der Küche gestanden und die offene Tür stand in einer Flucht zu den Frauen. Sie mussten also eigentlich nur aufsehen, um das Ganze zu verfolgen.
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 7:46 am

    Mit Fieber war nicht zu spaßen. Lex musste sich erholen, auch wenn es eben Zeit kostete. Lydia dagegen wollte natürlich weiter.
    "Er ist krank und ich werde nicht ohne ihn weiter ziehen. Er soll sich nicht meinetwegen auch noch den Tod holen Lydia! Ich kenne meine Pflichten, aber ich werde nicht ohne meine Leibwache gehen, oder möchtest du vielleicht meinem Vater erklären, falls mir was passieren sollte, warum mein Ritter nicht da war um mich zu beschützen?"
    Kate schlichtete durch das angebotene Frühstück. Sie war wirklich eine sehr freundliche Frau. Anna setzte sich und begann mit dem Mahl. Es dauerte nicht lange, ehe eine Tür krachte und Lex aufgebracht heraus rief. Er beruhigte sich, als er Lydia und Anna am Tisch sitzen sah, oder besser, wurde leiser. Anna kam noch nicht dazu das guten Morgen zu erwidern, denn Kate hatte offensichtlich einen kleinen Disput, der sie schließlich doch SEHR verärgert hinter einer zuknallenden Tür verschwinden ließ. Anna sah Lex, seine Statur war einfach umwerfend. Denn noch. Sie blickte ihm sehr ernst entgegen.
    "Sir Renoir. Ihr werdet einen der Wachen vorausschicken, der die Nachricht überbringt, das wir erst ein paar Tage später ankommen werden. Ich dulde keine Widerrede. Krank könnt ihr mich nicht schützen und eure Gesundheit liegt uns allen am Herzen. Ein weiterer Bote wird von meinem Onkel aus weiter geschickt. So werden alle erfahren, das wir uns leider verspäten und ihr könnt euch in dieser zeit auskurieren. Ihr könnt jetzt frühstücken und danach will ich euch nicht auf den Beinen sehen."
    Anna setzte sich wieder hin und aß den Rest ihres Frühstücks.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 7:55 am

    Es war ja nicht so, als sei er totsterbenskrank! Er sah zu Anna und das erste Mal seit er mit ihr reiste, sah er sie nun ziemlich … nun verärgert an. Sein Blick… Lydia holte erschrocken Luft. Wie konnte dieser sonst so freundliche und nette junge Mann nur so schrecklich Furcht erregend gucken. Er kam zurück in das Esszimmer und legte behutsam beide Hände auf den Tisch, was ihm wirklich mühe bereitete, denn eigentlich hätte er sie gerne auf den Tisch geschlagen. „Mylady. Ich bin euer Leibwächter. Ich bin nicht euer Personal und ihr habt keine Befehlsgewalt über mich. Wir haben schon viel zu viel Zeit vertrödelt.“ SO hätten wohl beide Damen nicht geglaubt, dass er reagieren könnte. Wobei er ja auch wirklich freundlich blieb. Er wurde weder Laut noch wütend. Er klang nur ein wenig belehrend. Oh… sie hatten ja keine Ahnung, wie Lex sein konnte. Er HASSTE es, wenn etwas nicht nach Plan lief und er HASSTE es, wenn man ihn bevormundete. Er hasste es außerdem, wenn Termine nicht eingehalten wurden oder Versprechen gebrochen. Er hasste eigentlich alle Unregelmäßigkeiten, die er nicht vorhersehen konnte. „Wenn ihr also die Güte hättet euch nicht von dieser Panikmache anstecken zu lassen, wäre ich euch zu tiefstem Dank verpflichtet. Es geht mir fantastisch und es besteht kein Grund zur Sorge.“ Das sagte er jetzt. Lydia war fassungslos und Lex richtete sich auf. Er ging einfach aus dem Zimmer und zu seinen Sachen, wo er sich schlicht und ergreifend anzog. Der Regen hatte aufgehört und die Pferde, wie auch die Kutsche, waren von den Wachen schon hergerichtet.
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 8:07 am

    Anna tat, als sei das alles nicht so wichtig. Sie sah Lex an, hielt seinem Blick stand und erklärte:
    "Wenn das so ist, entschuldige ich mich dafür, euch gesund sehen zu wollen. Ich muss euch nur leider sagen, wenn ich nicht weg WILL, werdet auch ihr mich nicht umstimmen können."
    Wie zufällig bekam sie große Augen und hielt sich die Hand auf den Bauch.
    "Oh ... Lydia ... Ich fühle mich nicht gut. Bring mich bitte auf das Zimmer, welches uns so großzügig zur Verfügung gestellt wurde."
    Es war nicht so, das sie wirklich krank war, aber ein wenig übel war ihr schon. Sie wurde blass, was ihr natürlich nur gelegen kam, da Lex ja auch noch nicht vollkommen fit war. In die Kutsche würde sie jetzt jedenfalls nicht steigen, da könnte er sich auf den Kopf stellen.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 8:17 am

    Lydia sah Lex nach, der Annas Worte wohl kaum noch gehört hatte und dann sah sie erschrocken zu Anna. „Mylady! Ja sofort!“, sie half Anna auf und brachte sie nach oben, wo sie sich hinlegen könnte. Nun blieb sie bei ihr und betüddelte sie. Sie brachte Magen-Tee und nach kurzer Zeit, hörte man die schweren Stiefel von Lex, als er die Treppe hoch kam. Er klopfte. „Mylady, es ist jetzt wirklich Zeit, dass…“
    „Lady Anna fühlt sich nicht gut.“
    Lex verstand nicht ganz. „Was?“ Lydia schnaubte und ging zur Tür. Sie zog sie einen Spalt auf. „Mylady fühlt sich nicht in der Lage, weiter zu reisen.“ Lex sah sie verdattert an und dann fragte er zäh: „Ist… das so?“ „Ja so ist das!“ Er senkte den Blick nun und versuchte kurz an Lydia vorbei zu schauen. Er ballte die Fäuste und erklärte: „Nun, dann möchtet ihr Mylady vielleicht ausrichten, dass ich ein Sondertraining für die Wachen veranstalten werde, damit ihnen die Zeit nicht zu lang ist. Wenn ihr also Waffenlärm hört, so sorgt euch bitte nicht.“ Er wartete nicht mal auf eine Reaktion. Er hatte selbstredend so laut gesprochen, dass Anna es auch so verstanden hatte. Seine weißen Haare flogen, als er sich mit Schwung umdrehte und nun hinab ging. Draußen rief er die Wachen zusammen und verkündete,, dass sie hier bleiben müssen, weil Mylady nicht gut war und dass er ein paar Übungen demonstrieren würde, die man nur an der Ordensschule lernen würde. Was hingegen die Soldaten zu begrüßen schienen.
    Lex würde sich doch nicht von einer Göre erpressen lassen! Er verurteilte sich sofort wieder für diesen Gedanken und schmerzlich drang ihm Alram ins Ohr: Sie soll sich in dich verlieben! Ich verlasse mich auf dich! Lex sagte missmutig zu sich selbst: „Du hättest mir genauso gut auftragen können, den Hunger auf der Welt zu beenden…“
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 8:27 am

    Anna war eigentlich ganz froh im Bett zu liegen. Sie spielte die Magenschmerzen nicht, sondern hatte sie tatsächlich. Wovon, wusste sie nicht, aber es konnte auch einfach nur der Wirbel der letzten Tage sein, der sich gerade äußerte. Anna war dankbar für Lydias Hilfe. Auch wenn Anna sie manchmal gern zum weißen Sand geschickt hätte, so war Lydia doch die zuverlässigste Zofe, die sie je kennen gelernt hatte. Niemand kümmerte sich so um Anna, wie sie, ausser ihre Eltern.
    "Danke Lydia .. das ist sehr lieb von dir. Ich will versuchen ein wenig zu schlafen. Vielleicht geht es mir danach besser."
    Lex Worte an der Tür verletzten sie nicht direkt, aber sie war auch nicht begeistert. Sicher glaubte er nun, sie wolle nur ihren Willen durchsetzen, dabei war sie doch wirklich krank. Anna drehte sich von Lydia weg. Sie fühlte sich gerade schrecklich, nicht nur wegen des Magens. Nun ... es sah ja auch alles danach aus, als wolle sie auf biegen und brechen ihren Willen durchsetzen. Draußen begann das Training. Lydia war noch immer da.
    "Ich möchte kurz zusehen,"
    meinte Anna und stand auf. Ein wenig gebeugt lief sie zum Fenster. Ihr Gesicht war blass, als sie so da stand und den Wachen zu sah, wie diese unter Lex Anleitung lernten.
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    Beitrag  Lex Do Aug 10, 2017 8:40 am

    Lex‘ Schwertkünste waren großartig. Und keiner der Wachen konnte ihm auch nur annährend an Eleganz und Anmut das Wasser reichen. Sie waren grober und auch irgendwie tollpatschiger. Dass Lex an ein Vortäuschen der Magenschmerzen dachte, lag ja auch eigentlich auf der Hand. Sie hatte es immerhin sogar angekündigt. Zumindest hatte es so geklungen und sie zu irgendwas zwingen, war das letzte, was er wollte und es war auch nicht seine Aufgabe.
    Jetzt jedenfalls klebte allen schon der Schweiß auf der Stirn und es schien tierisch anstrengend zu sein. Lex spürte die ersten Vorwehen, einer aufkommenden Erkältung, aber es ärgerte ihn nur umso mehr und spornte ihn an. Es hieß ja auch immer, dass es gut sei, wenn man schwitze, bei einer Erkältung. Wären sie heute gefahren, wären sie übermorgen schon in der Burg gewesen und so vertrödelten sie nur Zeit. Lex konnte nicht fassen, dass Anna so unvernünftig war. Es wurmte ihn. Es wurmte ihn so sehr, dass er vollkommen abgelenkt war. Seine Hände vollführten die Manöver sonst ganz automatisch, aber jetzt, wo er sich so in Rage „gedacht“ hatte, versagte der Mechanismus.

    Lydia sah auch ein bisschen zu, als Anna darum bat und schließlich konnten beide beobachten, wie Lex sich offensichtlich ablenken ließ. Ein Schwert raste auf ihn zu. Lydia schlug die Hände vor den Mund und kniff die Augen zu, aber ein Schmerzschrei blieb aus. Stattdessen hatte Lex im letzten Moment die Klinge gehoben und abgewehrt. Der Wachmann ging zwei Schritte zurück. „T-tut… mir leid!“ Er ließ sein Schwert fallen und sah entsetzt aus. Lex sah ihn entgeistert an und fragte sich, was wohl so schlimm sein konnte. Die anderen Wachen musterten ihn und Lex blinzelte. „Äh… was ist?“, fragte er und entspannte sich. Die anderen schienen einfach nur geschockt, dass die Wache Lex fast einen Kopf kürzer gemacht hatte.
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    Beitrag  Lia Do Aug 10, 2017 8:48 am

    Diese Anmut ... diese Eleganz ... wie ein Schwan auf einem See. Wunderschön. Anna konnte sich daran gar nicht satt sehen. Was sie auch sah war, das er abgelenkt war. Als der Wächter mit dem Schwert auf ihn zu lief, schnappte Anna nach Luft und schrie auf. Der erwartete Schrei von unten blieb allerdings aus und Anna atmete erleichtert auf, als sie sah, das es Lex gut ging. Er war vollkommen verschwitzt. Wenn er so weiter machte, bekam er noch eine Lungenentzündung. Wie konnte ER nur so unvernünftig sein? Anna schüttelte den Kopf. Sie spürte, wie ihre Beine nach geben wollten.
    "Ich muss mich hin legen,"
    meinte sie, drehte sich um und wollte zurück ins Bett. Irgend etwas war ihr offenbar beim Frühstück nicht bekommen.
    "Lydia ... erzähl mir bitte, was da unten vor sich geht."

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