Lex Mo Aug 07, 2017 11:53 pm
Natürlich öffnete Lex für sie die Tür, als er die beiden Damen hinab begleitete und erklärte: "Die Kutschfahrt wird lang, ich denke ich habe noch genug zu erzählen, um sie euch nicht langweilig werden zu lassen.
Damit bestiegen sie die Kutsche und saßen, wie am Tag zuvor schon, gegenüber. Lex unterhielt beide Damen dieses Mal mit Anekdoten seiner Ausbildung und auch mit Geschichten über fremde Länder, die sich die beiden nicht im Traum vorstellen konnten. Lydia hing an seinen Lippen ebenso, wie Anna und Lex genoss die Aufmerksamkeit. Nicht etwa, weil er irgendwie gern im Mittelpunkt stand, sondern, weil die Frauen offenkundig Gefallen an ihm fanden und das war seiner Aufgabe doch sehr dienlich. Es fing an zu regnen und so aßen sie in der Kutsche und schließlich schüttete es wie aus Eimern und es begann zu Gewittern. Letztlich hielten sie. Eine Wache kam ans Fenster. „Sire. Ein Baum auf der Straße.“ Konnte das schon wieder ein Überfall sein? Lex sah hinaus und lehnte sich aus dem Fenster. War ja nicht zu glauben. Er sagte nur: „Bitte bliebt in der Kutsche.“ Er ging hinaus und sah sich das Drama an. Er schürzte die Lippen und verkündete. „Alle absteigen!“ Baristan rief missmutig. „Sollen wir nicht lieber eine Ausweichstrecke nehmen?“
„Nein, denn die Straße ist blockiert und andere Reisende, kommen ebenfalls nicht durch.“
„Das ist nicht unser Problem!“ Nun sah Lex das erste Mal, seit dieser Reise wirklich verärgert aus. „Ich mache es gleich zu eurem, wenn ihr nicht augenblicklich tut, was ich sage!“ Der Wachmann sah etwas überrascht aus und gehorchte dann doch. Der Baum war einem Blitzschlag zum Opfer gefallen, der er sogar noch rauchte.
Lex führte die Pferde vor den Stamm und erschuf die gleichen magischen Ketten, die er schon bei den Banditen benutzt hatte Dann trieb er die Pferde an und der Baum rutschte schnell von dem Weg. Als es getan war schienen einige Wachen zufrieden und jubelten. Baristan hingegen schien nur noch missmutiger zu sein. Lex belehrte ihn nun: „Für mich dauerte es keine fünf Minuten. Die einfachen Menschen hätten sehr viel mehr arbeit damit gehabt.“
„Tse!“ Baristan stieg auf und Lex setzte sich auf den Kutschbock. Er wollte, so nass wie er war, nicht wieder in die Kutsche steigen, er blickte aber durch das Fenster nach vorn hinein und sagte: „Wir werden bald einen Unterschlupf erreichen.“