Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Wo die Liebe hinfällt...

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    Beitrag  Lex Mi Aug 02, 2017 9:08 am

    Es war ein Tag wie jeder andere. Lex war früh aufgestanden und hatte schon seine Lektionen durchgearbeitet und nun war er auf dem Weg zu seinem Vater. Der Mann war wie immer damit beschäftigt Abtrünnigen hinterher zu jagen. Lex schüttelte liebevoll den Kopf. Sein Vater war ein hoch angesehener Mann und er hatte es weit gebracht. Er hatte sich einen Namen gemacht und er hatte den Namen Renoir aus dem Nichts zu einem angesehenen Begriff gemacht. Lex war stolz auf seinen Vater. Er blieb vor der großen Tür stehen und wartete einen kurzen Moment. Er sah noch einmal an sich herab und zupfte seine Kleider noch einmal zurecht. Die neue Rüstung passte hervorragend und er straffte sich. Als Ordensritter hatte man gut auszusehen. Das zumindest sagte sein Vater immer.
    Er klopfte an und ein starkes ernst gemeintes „Ja bitte!“, wehte aus dem Raum. Er trat ein und neigte den Kopf. Die weißen Haare hatte Lex ganz klar von diesem Mann und auch das äußerst ansehnliche Gesicht gehörte zur Familie der Renoirs. Seine Mutter hatte er nie kennen gelernt, aber von ihr hatte Lex auch offensichtlich nichts geerbt. Die Tür hinter ihm wurde von anderen Wachen geschlossen und Alram musterte seinen Sohn. „Ahh, Lex. Schön dass du es einrichten konntest. Ich habe eine Aufgabe für dich.“ Lex hob den Blick. „Sehr wohl.“
    Alram erhob sich und ging zu seinem Fenster. Der Raum war in einem Turm und er winkte Lex heran. „Siehst du die junge Frau dort unten?“ Lex sah hinaus. „Ich sehe sie. Was ist mit ihr?“ Alram blickte noch einen Moment hinab und sagte: „Nichts ist mit ihr. Du musst sie eskortieren.“ „Ist sie von Adel?“ „Sie ist die Tochter des Lord Kommandanten.“ Lex blieb kurz sprachlos und dann wendete Alram sich ihm zu. „Sie… Aber warum hat sie dann keine eigene Leibwache?“
    „Die, mein lieber Lex, hat sie sehr wohl, aber der Lordkommandant hat ausdrücklich nach DIR geschickt.“ Lex konnte sich keinen Reim darauf machen. Er kannte den Lord Kommandanten doch gar nicht. „Ich verstehe nicht.“ „Lex, er möchte, dass sich unsere Häuser verbinden. Sie soll deine Braut werden.“ Das wurde ja immer seltsamer. Lex wich einen Schritt zurück und Alram lächelte. Er wieß mit der Hand auf einen Stuhl und setzte sich ebenfalls. Lex setzte sich an den Tisch und sein Vater schenkte ihm ein Glas Wein aus. Etwas betäubt sah Lex dem Ganzen zu und schließlich schüttelte er den Kopf, straffte sich und sagte mit fester Stimme: „Verstehe.“ Das ergab immer noch keinen Sinn. Wieso sollte er sie denn dann bitte eskortieren?
    „Du weißt, dass es hier um unsere Familienehre geht, nicht wahr?“ Lex nickte. Er hatte seine Schwester ebenso verschachert. Lex schluckte und trank den Wein fast aus. „Ja. Ich… werde tun, was du verlangst.“ Alram lehnte sich zurück. „Sie ist eine außerordentlich schöne Frau, Lex.“ Lex schloss kurz die Augen. Er musste das erst mal verarbeiten. „Das erklärt nicht, die Eskorte.“, sagte er schließlich.
    „Nein. Der Lord Kommandant ist sehr eigen. Seine Tochter, soll das Gefühl haben, dass sie sich aus freien Stücken in dich verliebt, Lex. Du wirst sie auf ihrer Reise begleiten und ihr den Hof machen.“ Na toll. Als wüsste ER wie so was geht! Lex sah etwas überrascht aus. „Ich soll… sie anlügen?“ Alrams Blick nahm einen schneidenden Ausdruck an. „Nein. Du wirst ihr den Hof machen und ihr lediglich verschweigen, warum. Wenn sie dich dann später fragt, kannst d es ihr erzählen. Aber erst nach der Trauung.“ Lex konnte es nicht fassen. „Hast du mich verstanden?“ Lex sah ihn merkwürdig an. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her und sagte dann leise. „Ja… Vater.“ „Was? Ich hör dich schlecht.“ „Ja Vater!“, sagte Lex nachdrücklich. Nun wurde Alrams Blick wieder weich. „Lex… daraus kann etwas Wundervolles erwachsen. Viele Paare verlieben sich nach der Trauung ineinander. Lex senkte den Blick. Nicht, dass er schon mal verliebt gewesen wäre, aber… er fand es falsch. „Ich… werde mein Bestes geben.“ Alram legte seine Hand auf die Schulter von Lex und sagte: „Das wirst du. Ich bin sehr stolz auf dich. Und vergiss nicht, dass viel von dir abhängt. Enttäusche mich nicht.“ Lex sah nun entschlossen auf. „Das werde ich nicht.“ Alram klopfte einmal auf die Schulter. „Du bist mein ganzer Stolz Lex.“
    Sie redeten noch eine Weile und schließlich ging Lex zu seinem Bestimmungsort. Er holte mehrmals tief Luft und begab sich zu der holden Auserkorenen, die noch nichts von ihrem fraglichen Glück wusste. Sie war wirklich schön. Er räusperte sich.
    „Mylady? Ich bin für eure Eskorte eingeteilt. Ich stehe euch voll und ganz zu diensten.“
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    Beitrag  Lia Mi Aug 02, 2017 8:02 pm

    Eine Reise, die Annas Vater für wichtig hielt, damit seine Tochter lernt, wie es in der Welt zu geht, in der es nicht so behütet ist, wie die Ihre. Natürlich wusste sie von Banditen, von schlechten Menschen und auch vom Adel. Sie wusste wohl, das es nicht jedem so gut ging, wie ihr, aber sie war auch nicht gerade der Mensch, der Andere verurteilte. Eigentlich war sie eher die, die Beobachtete, die bei den Menschen beliebt war und das tat, was man von ihr erwartete. Schließlich sollte sie irgendwann einmal eine gute Ehefrau werden. Die Koffer waren bereits gepackt, das nötige Geld würde eine Leibgarde erhalten, ehe sie los fahren würden. Die Kutsche stand bereit und es konnte bald los gehen. Ihre Zofe begleitete Anna nach draußen auf den Hof, wo sie nun der Leibgarde vorgestellt werden sollte. Anna trug ihr Haar offen. Nur zwei Strähnen ihres langen dunklen Haars waren am Hinterkopf zusammen gebunden, so das ihr die Strähnen nicht im Gesicht herumwehen konnten. Noch sah sie auf den Boden, doch als sich Schritte näherten, sahen ihre himmelblauen Augen auf und trafen die quecksilberfarbenen des jungen Mannes, der ihr nun gegenüber stand und sich als ihre Leibgarde vorstellte. So hatte sie sich den jungen Mann nicht vorgestellt, aber es sprach auch nichts gegen ihn. Er hatte wunderschönes weißes langes Haar und er strahlte Selbstbewusstsein und Anmut aus. In seiner Rüstung sah er aus, wie ein Engelskrieger des heiligen Vaters.
    "Es freut mich euch kennen lernen zu dürfen, my Lord. Ich hoffe, ich muss eure Dienste nicht zu oft in Anspruch nehmen. Ich würde ungern einen teil der Garde verlieren oder gar verletzt sehen."
    Ihre Stimme war ruhig, eher etwas schüchtern, doch warm, wie das Lächeln, welches sie ihrem Beschützer nun schenkte.
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    Beitrag  Lex Do Aug 03, 2017 3:20 am

    Der junge Ordensritter hörte seiner Schutzbefohlenen zu und wirkte doch ein bisschen nervös. Auch wenn er es zu überspielen versuchte, so merkte man es doch. Das konnte man jedoch auch gut und gerne darauf zurückführen, dass Anna von hohen Stand war und er ein einfacher Ritter. „Die Freude ist ganz meinerseits, Mylady.“ Er sah auf und sagte demütig. „Mein Name ist Lex Renoir und ich werde alles tun, um euch zu schützen und euch diese Reise so angenehm, wie nur möglich zu gestalten.“ Es sollte wohl auch gleich losgehen, denn die Koffer waren bereits auf der Kutsche verstaut und die Tür zu eben jener offen.
    Lex sah noch einmal hinauf zum Turm und erblickte seinen Vater, der dort am Fenster stand. Er lächelte und Lex nickte ihm militärisch zu. Dann begab sich Alram zurück zu seinem Schreibtisch. Der Lord Kommandant stand bei ihm, war jedoch nicht durch das Fenster zu sehen. Er fragte: „Also? Wie hat euer Sohn es aufgenommen?“
    „Er ist Pflichtbewusst und weiß um die Wichtigkeit, dieser Aufgabe.“
    „Schön, denkt daran: Sollte er versagen, war‘s das mit den Gefälligkeiten. Ich werde euch nicht zu meinem Nachfolger ernennen, wenn er sie unglücklich macht.“
    „Er wird nicht versagen.“
    „Das bleibt abzuwarten. Anna kann… sehr eigensinnig sein.“ Alram lächelte. „Hättet ihr geglaubt, sie könne sich nicht in meinen Sohn verlieben, hättet ihr das hier nicht vorgeschlagen, Lord Kommandant.“ Der Mann lächelte und die blauen Augen blitzen ein wenig auf. „Ich schätze euch, Alram. Sehr sogar. Ich erwarte positive Kunde.“ Damit verabschiedete er sich und ging seines Weges.

    Lex unten hielt der Dame die Hand hin, um ihr beim Besteigen der Kutsche zu helfen. Er verhielt sich tadellos und würde mit ihr zusammen in der Kutsche reisen, damit er in ihrer Gesellschaft blieb. Sie hatte außerdem eine Zofe dabei, die als „Anstandsdame“ eingeteilt war. Lex selbst wusste nicht, wohin das führen würde, aber in einem stimmte er seinem Vater zu. Sie WAR wirklich eine Schönheit. Und das obwohl sie gerade mal 17 war.
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    Beitrag  Lia Do Aug 03, 2017 7:58 am

    Anna betrachtete den jungen Ritter wohlwollend und nickte ob seiner Worte. Natürlich würde er das, denn ansonsten würde ihr Vater alles andere als ein gutes Haar an ihm lassen. Anna war Papas Liebling und er duldete es nicht, wenn man ihr weh tat.
    "Ich bin sicher, das werdet ihr. Nun? Ich denke es wird Zeit auf zu brechen. Ihr werdet also mit in der Kutsche fahren, wie mir berichtet wurde. Dann bleibt nur zu hoffen, das meine Zofe und ich euch nicht langweilen werden."
    Tja. Sticken und andere Handarbeiten waren für einen Mann wohl kaum das, was ihn interessierte. Anna dachte eigentlich nicht unbedingt daran, während der Fahrt etwas in diese Richtung zu unternehmen, aber über was konnte sie schon groß mit dem jungen Ritter sprechen? Anna hatte zwar des Öfteren den Gesprächen ihres Vaters mit Freunden oder Besuchern gelauscht, doch schien ihr keines der Themen angemessen oder interessant genug, sie auf dieser Reise an zu sprechen. Vielleicht aber, würde der junge Ritter ja etwas zu erzählen wissen. Zaghaft legte sie nun die Hand in seine, als er ihr beim Einsteigen half. Die Zofe hatte ein genaues Auge auf die Hand des Gardisten, der sie nun begleitete, hatte jedoch nichts an seiner durchaus höflichen Art aus zu setzen. Denn noch. Auch solche Männer konnten, gerade in diesem Alter, durchaus mal vergessen wo sie her kamen. Sofort stieg sie nach Anna ein und setzte sich direkt beben sie, so das Lex keine Möglichkeit mehr hatte, sich neben Anna zu setzen.
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    Beitrag  Lex Do Aug 03, 2017 8:22 am

    Nun, Lex hätte sich auch so nicht, neben Anna gesetzt, schließlich gebot es schon noch die Höflichkeit, sich der Dame gegenüber zu setzten. Er stieg demnach nach der Zofe ein und gab signal, dass sich die Wachen in Bewegung setzten. Die Kutsche wurde von zwei Pferden gezogen und ein Kutscher – Petyr saß gerüstet auf dem Kutschbock. Hinter der Kutsche waren zwei Reiter. Willem und Daron. Und auch vor den beiden Pferden ritten zwei Wachen. Davos und Baristan. Anna kannte sie alle namentlich. Nur ihr neuer Leibwächter, war ihr bislang unbekannt geblieben. Und außerdem war sie noch nie von einem Ordensritter beschützt worden.
    Ihr Vater kommandierte die Ordenswache, aber der Silberdrache - das Oberhaupt des Ordens und Vertreter des großen Vaters - kommandierte die Abgesandten und diese wiederum die Ordensritter. Wie auch immer Lex Renoir war ihr erster Ordensritter. Eben jener Ordensritter half der Holden soeben in die Kutsche, als Mylady das Wort an ihn richtete. Er lächelte freundlich und antwortete: „Ich denke nicht, dass ihr mich langweilen könntet, Mylady.“ Er setzte sich also und ab ging die Fahrt. Zunächst sah er aus dem Fenster und da es sich nicht schickte, als erster das Wort zu ergreifen, oblag es nun der Dame, ihn anzusprechen. Wie sollte er ihre Zuneigung erlangen, wenn er doch unter ihrem Stand war? Was dachten sich Alram und der Lord Kommandant?
    Schließlich suchte sein Blick doch, den der jungen Frau und fixierte sie. Die Zofe durfte ruhig sehen, dass er nur die Schönheit der Dame bewunderte und schließlich senkte er den Blick wieder. Das war doch lächerlich!!! Er begann sogar eine Abneigung gegen Anna zu entwickeln, weil sie ihn vor eine ungeahnte Herausforderung stellte, ohne das das arme Mädchen was dafür konnte.
    Die Fahrt würde GANZ SICHER langweilig werden…
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    Beitrag  Lia Do Aug 03, 2017 8:37 am

    Anna war durchaus mit dem Glauben aufgewachsen und ehrte das Wort, wie alle in ihrer Familie, doch hatte sie selbst nie mit den Ordensrittern etwas zu tun gehabt. Lex war der Erste, der ihr begegnete. Nicht das sie diese nicht schon mal gesehen hätte, aber noch nie hatte sie einer von ihnen begleitet, oder mit ihr gesprochen. Anna sah aus dem Fenster. Sie sah eigentlich immer aus dem Fenster, wenn sie reiste. Was sollte sie auch sonst tun? Es gab leider nie viel mehr zu sehen, als Wiesen, Bäume und Flüsse. In den Städten war sie selten unterwegs, den ihr Vater sorgte sich ständig um ihre Sicherheit.
    "Ihr seid zu meinem Schutz abgestellt. Sagt mir, Lex Renoir ... was unterscheidet einen Ordensritter von einem normalen Ritter? Sind die Unterschiede so gravierend? Ist euer Glaube anders, als der der anderen Ritter?"
    Anna konnte sich wirklich keinen Reim auf diesen Orden machen. Ordensritter. Was war an ihnen anders, als an den einfachen Rittern? Waren sie vielleicht durch ihren Glauben geschützter? Neugierig betrachtete sie Lex und wartete auf eine Antwort.
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    Beitrag  Lex Do Aug 03, 2017 9:11 am

    Nun das war doch mal was! Anna fragte ihn über die Ordensritter aus und Lex Gesicht hellte sich etwas auf. Nicht weil er es nun so unfassbar toll fand ein Ordensritter zu sein, obwohl er sich schon etwas darauf einbildete, sondern weil DAS etwas war, wo er auch lang und breit drüber erzählen konnte, ohne zu befürchten, dass er sich in irgendwas verrannte, was seltsam wirken könnte. Tatsächlich hatte Lex kaum Lebenserfahrung. Und wie auch? Er war ja auch erst 20 Jahre alt.
    „Nun, Mylady, ich würde sagen, der gravierendste Unterschied mag darin liegen, dass ein Ordensritter von der Kraft des großen Drachen berührt wurde.“ Er sah auf seine eine Hand und streckte sie leicht nach vorne. Seine Handfläche begann leicht zu schimmern und schließlich bildete sich dort ein Licht, welches nicht zu hell war, aber doch deutlich zu sehen. Es war ein einfacher Licht-Zauber, der ähnlich wie eine Fackel schien, nur nicht in der Farbe von orangem Feuer, sondern viel reiner – um nicht zu sagen weiß. „Wir können göttliche Magie wirken. Wir sind in der Kampfkunst ausgebildet und in den Mysterien der Magie.“ Dann blickte er auf, schloss die Finger um das Licht und warf es dann ganz sanft nach oben, wo es nun vor ihm schwebte. Es sah wunderschön aus. Dass er die Magie anwendete und sie sozusagen demonstrierte, mochte seinem jugendlichen Leichtsinn geschuldet sein, wohl aber auch ein wenig, um Anna zu beeindrucken. Normalerweise gab ein Ordensritter nämlich nicht mit so was an. Aber Anna schien ja nichts über die Gepflogenheiten der Ordensritter zu wissen. „Wir nutzen diese Kraft im Kampf gegen das Böse und um die zu beschützen, die sich nicht selbst verteidigen können. Wir werden immer dann gerufen, wenn sich das Böse erhebt.“ Er redete sich ein kleines Bisschen in Euphorie. „Wir zerstören die Kreaturen der dunklen Nacht und bekämpfen Untote. Wir –“ Er machte eine stilistische Pause. „ – sind die Streiter des Lichts. Wir sind die Ritter des großen Drachen.“ Und das zeigte auch das Wappen auf seiner Brustplatte. Den silbernen Drachen mit aufgespannten Flügeln auf dem Weg hinauf in das Himmelszelt. Er lehnte sich zurück und betrachtete Anna. Würde sie es wagen, die Lichtkugel zu berühren, würde er sie in tausende schillernde Farben zerspringen lassen.
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    Beitrag  Lia Do Aug 03, 2017 6:40 pm

    Anna lauschte den doch recht ausführlichen ... oder vielleicht sogar ein wenig angeberischen Worten des jungen Mannes, der sie beschützen sollte. Sie betrachtete seine Hand und staunte nicht schlecht, als er diese wunderschöne Lichtkugel entstehen ließ. Bisher hatte sie nie gesehen, wie ein Ordensritter Magie beschwor. Noch dazu göttliche Magie. Die Lichtkugel schwebte vor ihr in der Luft. Fasziniert betrachtete sie diese. Er war also ein Streiter gegen das Dunkle.
    "Also seid ihr die, die gerufen werden, wenn einfache Ritter nicht mehr ausreichen? Ich muss gestehen, ich fühle mich geehrt, einen solchen Ritter, der dazu noch so sehr in seiner Rolle auf zu gehen scheint, bei mir zu haben. Es gibt mir ein anderes Gefühl von Sicherheit, als die restliche Garde es mir jemals geben könnte. Mit euch wird uns sicher nichts zustoßen."
    Sie lächelte, betrachtete erneut die Lichtkugel und streckte zaghaft die Hand nach ihr aus. Sollte sie diese berühren? Eigentlich ... warum nicht. Sie berührte sie ganz leicht. Erschrocken riss sie die Hand zurück, als die Lichtkugel platzte, ließ einen Laut der Überraschung erklingen und lachte sogleich.
    "Das war wunderschön."
    Wieder schenkte sie ihm ein Lächeln. Der junge Mann schien sehr freundlich.
    "Und ab wann beginnt die Ausbildung zu einem Ordensritter? Ist es denn immer das selbe Alter, indem ein Mann oder ein Kind von dem großen silbernen Drachen berührt wird?"
    Es war sicher interessant und Lex schien ja wirklich gern darüber zu sprechen.
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    Beitrag  Lex Do Aug 03, 2017 6:59 pm

    Lex betrachtete die junge Frau und als sie die Kugel berührte und er diese platzen ließ, erschrak sie sich erst. Eben wollte Lex sie sogleich beruhigen, als sie aber glockenklar anfing zu lachen. Das wiederum zauberte dem jungen Ritter ein ehrliches lächeln auf die Züge. Ja… auch er war noch jung und irgendwann würde er mit missfallen, auf diesen simplen Zeitvertreib zurückblicken, obwohl er ihm in diesem Moment doch so viel Freude bereitete. Der Orden und seine Machenschaften würden Lex verändern und ihn hart werden lassen. Doch von alle dem wusste Lex ja noch nichts.
    Ein Aufschneider hätte vermutlich jetzt gesagt: Es ist nur halb so schön wie ihr. Doch Lex war kein Aufschneider und so fiel ihm dieser blöde Spruch nicht mal ein.
    Er erklärte auf ihre Frage weiter: „Bereits im Säuglingsalter ist klar, wer zu einem Ordensritter taugt und wer nicht. Es ist ein Geburtsrecht und zeigt an, dass jene Kinder gesegnet sind.“ So zumindest hatte man es ihm erklärt. Er wusste nicht, wie viel da dran richtig war, aber es kümmerte ihn auch nicht. Er selbst glaubte ja, dass das ganze über Generationen vererbt wurde. Also dass einer seiner Vorfahren mal mit etwas himmlischem in Kontakt gekommen war und sich diese Segnung weitervererbte.
    „Die Ausbildung beginnt mit acht Jahren. Ich aber wurde bereits vorher von meinem Vater ausgebildet. Er lehrte mich seinen Kodex und die Regeln der Magie schon so lange, wie ich denken kann.“
    Lex glaubte zwar auch an die Existenz des Vaters, aber er glaubte nicht, dass sich dieser dauernd in die Belange der Menschen einmischte. Ganz im Gegenteil. Manchmal glaubte er, dass ihm seine Schöpfung egal geworden war. Auch das würde sich bald ändern. Doch auch davon wusste der junge Ritter noch nichts.
    „Dürfte ich mir erlauben, euch eine Frage zu stellen?“ Die Zofe lupfte eine Braue, aber Mylady schien gefallen an der Gesellschaft des Ritters zu finden und so unterband sie diese Ungebührlichkeit nicht. Lex fuhr also fort: „Ich weiß, dass ihr vermutlich einen straffen Zeitplan habt…“
    „Den hat sie! Also egal, welchen Unfug ihr euch zusammen spinnt, Ser, Mylady hat keine Zeit dafür.“ Sie würden eine Rundreise zu all ihren Verwandten unternehmen. Außerdem hatte Mutter darauf bestanden, die vielen Anwärter um ihre Hand kennenzulernen, schließlich wusste sie nichts von dem Plan des Vaters. Eigentlich wussten nur er, Alram und Lex davon. Lex lächelte etwas brüchiger und fügte einfach an. „Ich kenne in der Nähe der Straße, nur ein Stück die Hügel hinauf, einen Platz mit unglaublicher Aussicht auf die Hauptstadt.“ „Ser!“, rief die Zofe, doch er schien sie einfach ignorieren zu wollen. „Ich dachte an ein Picknick. Bis zum Mittag sollten wir den Ort erreicht haben.“ Die Zofe kochte vor Ungemach und Lex lächelte wie ein unschuldiger Engel. Er fand scheinbar Gefallen daran, die strenge Zofe zu necken. Und das war nicht mal geschauspielert. Wenn man es so sah, war Lex auch gar nicht in der Lage dazu zu lügen. All seine Worte und Gedanken waren echt.
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    Beitrag  Lia Fr Aug 04, 2017 12:28 am

    "Tatsächlich? Ein Geburtsrecht also?! Nun vielleicht gibt es da draußen ja noch andere unentdeckte Leute, die keine Ahnung von diesem Recht haben. Es würde ihnen sicher nicht leicht fallen, ihre Familien so früh zu verlassen. Ihr seid damit aufgewachsen und steht dem Ganzen sicher anders gegenüber, als die meisten, womit ich nicht behaupten will, das sie weniger enthusiastisch an die Sache heran gehen."
    Lex vermittelte bei ihr den Eindruck, er war sehr stolz darauf, ein Ordensritter zu sein. Er war nicht von Adel, aber es schien für ihn nichts wichtigeres oder besseres als das zu geben. Er schlug vor, ein Picknick zu veranstalten. Annas Zofe hatte natürlich Einwände, doch Anna wäre nicht Anna, wenn sie das Gequatsche der Zofe nicht einfach überhören würde.
    "Ein Picknick,"
    freute sie sich.
    "Eine ganz ausgezeichnete Idee. Es ist wesentlich angenehmer, als in einer fahrenden Kutsche zu speisen. Meine Verwandten werden sicher verstehen, das ich mir die Kleider nicht in einer Kutsche während des Essens verdrecke. Dazu versprecht ihr eine schöne Aussicht. Das wäre wirklich wundervoll. Ihr solltet dem Kutscher Anweisung geben. Ich freue mich darauf."
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 5:31 am

    Und so wart das Wort der edlen Herrin Gesetz und Lex beugte sich aus dem Fenster. Er rief nach vorn: „Auf der Kuppel rasten wir!“ Die Kuppel war jedoch noch ein wenig weg und so konnten sie noch eine Weile weiter reisen. Lex schien nichts weiter zu den Ordensrittern zu sagen haben und Mylady fragte auch nicht weiter danach. Die Zofe – Lydia – war nun etwas säuerlich und behielt den unverschämten Flegel im Auge. Lex lächelte nur und sah wieder aus dem Fenster.
    Schließlich hielten sie oben auf der Kuppel und Lex stieg als erster aus, um den Damen aus der Kutsche zu helfen. Unglücklicher Weise blieb Anna mit dem Kleid – welches den neusten und somit ungewohnten Schnitt hatte – an einer hervorstehenden Metallspitze hängen, verlor das Gleichgewicht und landete schwungvoll in den Armen ihres Ritters. Lydia atmete erschrocken ein, wr dann erleichtert und gleich wieder angefressen, dass Lex Anna so hielt. Sie schwebte förmlich vor seiner Brust auf seinen Armen und Lex sah sie eben so überrascht an, wie sie ihn. Er sagte nicht mal etwas und setzte Anna behutsam ab. Dann betrachtete er den Metallspan und rief zu einem der Wachmänner: „Soll sich die Lady etwa die Füße aufschneiden? Entfernt das!“ Er klang dabei ziemlich angefressen und über jeden Widerspruch erhaben. Dann als er jedoch wieder zu Anna sah deutete er mit einer ganz leichten Verbeugung und einem ausgestreckten Arm an, ihn doch bitte zum Rastplatz zu begleiten. Er schnappte sich eine Decke im Vorbei gehen, von der Kutsche und der Kutscher brachte den Korb mit dem Essen.
    Lex breitete die Decke und sagte: „Mylady, Miss.“ Scheinbar sollten sich die beiden Damen setzen. Die Aussicht war wirklich atemberaubend und Anna konnte die gesamte Stadt überblicken. Es war eine wundervoll. Lex aber stand im Schatten eines Baumes und lehnte an diesem Er ließ den Wachsamen Blick schweifen und schaute irgendwann in die Ferne.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 5:59 am

    Lydia war vielleicht manchmal etwas ZU bedacht auf den Anstand. Seit Anna 16 geworden war, ließ sie sich nicht mehr so leicht von Lydia herumkommandieren. Anna hatte von diesem Tage an immer mehr gezeigt, was sie von den Vorschriften hielt. Das junge Männer auch anderes im Sinn hatten, als einfach nur die Hand zu küssen, war Anna durchaus bewusste. Sie fand es eigentlich sehr schmeichlerisch, wenn jemand versuchte ihr die Hand nicht nur zu küssen, sondern auch zu halten. Natürlich hielt auch sie sich an gewisse Vorschriften. Sie mochte eigensinnig sein, aber sie wusste auch, was sich gehörte und wie weit sie gehen durfte. Sie genoss gerade die Aussicht auf dem Weg, der zur Kuppel führte. Es gab nicht viel, worüber sie hätten sprechen können. Ab und zu sah sie zu Lex. Er sah wirklich gut aus in seiner Uniform oder besser Rüstung. Es schien beides zugleich zu sein. Das lange Haar ... es passte irgendwie alles zusammen. Die Kutsche hielt, noch während Anna gerade so in Gedanken versunken war und Lex sprang schon hinaus. Er half Anna aus der Kutsche, die durch das unglückliche Missgeschick der gerade vorherrschenden Mode, fiel und das direkt in Lex Arme. Mit großen Augen sah sie ihn an, hielt sich an seinen Schultern fest, während er sie nahezu umarmte. Anna spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht zog. Als Lex sie wieder auf den Boden herunter ließ, wandte sie sich gleich von ihm ab und räusperte sich leise. Er nahm eine Decke und sie folgte ihm. Lydia und Anna, setzen sich auf die Decke und warteten auf den Picknickkorb, der ihnen sogleich gebracht wurde. Anna sah in die Ferne. Diesen Ausblick konnte man nur genießen. Es war wunderschön.
    "Sieh nur Lydia. Er hatte recht. Die ganze Stadt kann man von hier aus überblicken. Ist dies dort nicht unser Haus? Es wirkt so winzig von hier oben aus. Findest du nicht?"
    Lex schien gar nichts für diese Aussicht übrig zu haben. Nach einer Weile und einem guten Essen, hatte Anna es satt, einfach so da zu sitzen.
    "Ich möchte ein wenig spazieren gehen. Die Kutsche soll uns folgen und du setz dich doch bitte schon hinein Lydia. Ich bin sicher, Lex wird gut auf mich acht geben."
    Damit ließ sie sich auf helfen, verließ die Decke und lief in die Richtung los, in die die Kutsche fahren würde, mit der Gewissheit, Lex würde sie nicht einfach so allein gehen lassen.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 6:35 am

    Natürlich gebot es Lex‘ Aufgabe, Anna zu begleiten, sobald sie sich auf den Weg irgendwo hin machte. Schließlich war er nicht ihr Aufpasser, sondern ihr Ritter und als solcher hatte er die Dame weder in Frage zu stellen, noch durfte er ihr widersprechen. Er stieß sich also vom Baum ab und folgte ihr. Anna war dafür bekannt, ihren Willen durchzusetzen, aber sie war auch bekannt dafür von edler Anmut zu sein und außerdem trotz hin und wieder auftretender Ungewöhnlichkeiten, eine tugendhafte und Etikette wahrende junge Frau zu sein. Ihre Familie hatte einen hohen Stand und so war sie eigentlich eine wirklich gute Partie. Lex sah zu ihr herüber, als sie ein Stück gegangen waren. Er wusste nicht was er sagen sollte. Und hätte sein Vater ihn nicht vor diese Aufgabe gestellt, hätte er vermutlich sogar instinktiv alles richtig gemacht. Aber so? Er war viel zu nervös. Bisher hatte er nur große Reden geschwungen. Es war nichts passiert! Das war wirklich wahr nicht sehr rühmlich und ritterlich. Er stieß die Luft aus und gerade, als er diesen Gedanken gesponnen hatte, wurden sie doch tatsächlich überfallen!
    Lex blieb stehen, als der erste Bandit auf den Weg sprang. Er hielt die Hand ein wenig vor Anna und schob sich leicht vor sie. Er legte die Hand ans Schwert und schon sagte der Kerl: „Ah, ah, ah! Das würde ich lassen. Du willst doch nicht, das die Dame von einem Pfeil durchbohrt wird?“ Lex sah kurz ins Dickicht auf der einen Seite. Auf der anderen, ging es hinab in die Ebene und somit waren dort auch keine Banditen. Er nahm eine lockere Haltung an und sagte: „Also… Ihr habt uns einen Hinterhalt gestellt und nun?“
    „Nun, möchten wir selbst redend ein wenig Gold für die Armen und Waisen.“ Das Land war reich. Es gab kaum Arme Leute und die DIE es waren, hatten ihr Schicksal selbst gewählt, weil sie lieber im Suff in Kneipen versanken, als anständiger Arbeit nachzugehen. „Na klar…“, murrte Lex „Ihr seht hoffentlich, wen ihr hier vor euch habt, oder?“
    Der Bandit grinste und deutete auf die Brustplatte: „Unwahrscheinlich. Warum sollte ein Ordensritter eine einfache Adlige eskortieren?“ Lex grinste. „Zieht eurer Wege und ihr müsst nicht herausfinden, wie sehr ihr euch irrt, werter Herr.“
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 6:49 am

    Ana fand den Weg selbst sehr schön. Büsche und Bäume. Gut natürlich für Banditen, wenn sei einem denn auflauern wollten, aber Anna wollte etwas mehr über ihren Ritter wissen. Er war ihr Ritter ... das klang sonderbar. Eigentlich hatte sie immer geglaubt, dem Ritter einer Dame gehöre auch deren Herz, aber bei Lex war es nicht der Fall. Interessant war er auf jeden Fall, das konnte Anna nicht abstreiten. Eben wollte sie ihn bitten, ihr doch mehr von sich zu erzählen, als sie überfallen wurden. Lex verhielt sich, wie Anna es erwartet hatte. Er schob sie ein wenig hinter sich und griff zum Schwert. Natürlich war das seine Aufgabe und Anna wäre sicher nicht in der Lage gewesen, sich selbst gegen diese Männer zu behaupten. Denn noch tat sie den Kerlen nicht den Gefallen, sich jetzt wie ein scheues Reh zu benehmen, sondern blieb einfach gefasst stehen und hob das Kinn ein wenig.
    "Den Armen und Weisen? Ihr meint wohl eher euch selbst, als die, die wirklich bedürftig sein könnten. Es lohnt nicht, denn wir haben nichts bei, was für euch von Interesse wäre. Ich würde euch also bitten euer Vorhaben auf zu geben und eurer Wege zu ziehen, ohne das jemand zu Schaden kommen muss."
    Lydia bekam derweil in der Kutsche fast einen Herzstillstand. Wie sollte sie das bitte dem Herrn erklären?
    Anna indes vertraute Lex voll und ganz.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 7:42 am

    „Leeres Geschwätz!“, rief der Bandit und Lex lächelte leicht. „So habt ihr euren Weg gewählt.“ Er zog sein Schwert und der erste Bolzen flog. Doch Lex streckte nur die Hand aus und der Bolzen verrauchte zu nichts, bevor er ihn traf. Die Klinge in seiner Hand glühte hell und er verpasste dem Erst besten einen Schwerthieb, der sich gewaschen hatte. Er war spielend leicht durch die Abwehr des Mannes gebrochen. Dann schloss er kurz die Augen, rammte sein Schwert in den Boden und rief den Wachen zu: „Im Wald! Ergreift sie!“ vom Schwert flogen kleine Lichter aus in den Wald und relativ helle Lichtsäulen gingen in den Himmel. Sie blendeten nicht, aber sie bewegten sich ein wenig. Er hatte die anderen Banditen markiert. Die Rüstungen der Wachen schimmerten leicht und Bolzen prallten einfach von ihnen ab. Lex ging jedoch wieder zu Anna und reichte ihr die Hand. Er sagte nur: „Bitte begebt euch in die Kutsche. Die lässt sich besser verteidigen.“ Er wahrte jedoch weiter die Etikette, als sei dies hier gar keine Kampfhandlung. Der Mann auf dem Weg war direkt zusammengebrochen, aber seine Wunde heilte schon. Scheinbar hatte Lex nicht die Absicht gehabt den Mann zu töten.
    Nachdem Anna in der Kutsche war, schützte Lex diese mit einem Zauber und unterstützte dann die anderen Wachen. Man hörte deutlich, wie er ihnen zu verstehen gab, dass er keine Toten, sondern Gefangene wünschte und so geschah es. Irgendwann wurden die Banditen aus dem Wald geführt. Leuchtende Ketten, verbanden sie und Lex hielt das erste Kettenglied in der Hand. Er kettete auch den auf dem Weg fest, nachdem er ihn zu Bewusstsein gebrach hatte und grinste ihn an. „Du glaubst doch nicht, dass es so leicht wird, hu?“ Er kettete ihn ebenfalls fest und sagte: „Wir übergeben sie der Wache im nächsten Ort. Wilem! Ihr begleitet diese Schergen zu Pferd und trefft uns dann bei Hofe.“ „Wie ihr Wünscht!“
    Dann begab er sich wieder in die Kutsche. „Ich schlage vor, Mylady, dass wir uns ein wenig in der Kutsche unterhalten. Was wollt ihr wissen?“ Es war, als sei überhaupt nichts geschehen.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 8:08 am

    Was sich vor Annas Augen abspielte, war unglaublich. Sie hatte einen Ritter und dieser Ritter, rettete nicht nur ihr Leben, er ließ sogar Gnade walten. Dieses wunderschöne Licht, war einfach atemberaubend schön und wie er da im Zentrum des ganzen stand ... es ließ ihn aussehen, wie einen Engel. Er war einfach unglaublich schön. Anna konnte gar nicht weg sehen. Schließlich aber, bat er sie in die Kutsche zu steigen, was sie eigentlich nicht gern tat, aber sie tat es, weil er sie so besser beschützen konnte. Sie klebte regelrecht am Fenster, um zu sehen, was als nächstes geschah, während Lydia sie bat, sich doch lieber hin zu setzen.
    "Wenn ich mich setze, kann ich nicht sehen, was da vor sich geht Lydia. Wir sind hier drinnen sicher. Ritter Renoir hat die Kutsche mit einem Schutzzauber belegt. Sieh ihn dir nur an. Er ist einfach unglaublich."
    Und so setzte sie sich erst, als Lex schließlich anstallten machte, in die Kutsche zu steigen.
    "Was ich wissen möchte? Einfach alles. Wie habt ihr das gemacht? Göttliche Magie, ja, aber ... wie ist das? Baut sie sich auf, oder müsst ihr hart daran Arbeiten, bis ihr einen gewissen Grad an Magie erreicht? Ich glaube, was mich wirklich interessiert, ist ... ich meine ... Eure Mutter ... sie hat es einfach so zu gelassen, das euer Vater euch schon so früh begann zu unterrichten?"
    Fragen über fragen. Schließlich merkte Anna, das sie zu viel brabbelte.
    "Verzeiht mein ungebührliches verhalten, aber es ist so neu für mich, etwas derartiges zu sehen."
    Ein wenig beschämt senkte sie das Haupt.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 8:20 am

    Na da war aber jemand neugierig. Lex fühlte sich wohl in Annas Gegenwart und er konnte sich immer besser mit dem Gedanken anfreunden, dass er sie irgendwann zur Frau nehmen könnte. Er lächelte und dieses Mal war es wirklich bezaubernd. Man konnte seine weißen perfekten Zähne sogar leicht sehen. Die Augen hatte er gesenkt und dann als er nun das nächste Mal aufsah, schimmerten diese sogar noch ein wenig von der gewirkten Magie. Er setzte sich und beugte sich leicht nach vorn. Auch sie hatte sich ein wenig nach vorne geneigt. Mit jeder Frage etwas mehr. Sie war wirklich neugierig. Er mochte Anna.
    Doch die letzte Frage, ließ sein Lächeln ein kleines bisschen versteinern. Es war jedoch nur ein ganz kleiner Augenblick, wo das Lächeln gefror. Dann lehnte er sich wieder zurück und sagte: „Es… war nicht leicht und die Magie zu meistern ist mit vielen… Stunden des Trainings verbunden.“ Er dachte nicht gern daran zurück, aber wenn er es mal tat, dann auch mit ein wenig stolz, es gemeistert zu haben.“ Er rieb die Hände kurz über die Knie. „So gern ich wollte, Lady Anna. Ich darf euch nichts über die Trainingsmethoden des Ordens erzählen. Und… meine Mutter starb nach meiner Geburt.“ Er sah aus dem Fenster. Er hatte nur mal ihr Bild gesehen. Sie war eine Augenweide. Sie war so schön gewesen und Alram hatte erzählt, dass er und sie sehr verliebt gewesen waren. Er hatte gerade Mal erfahren, wie ihr Name gewesen war - Liviana. „Mein Vater… spricht nicht oft von ihr.“ Nun… eigentlich nie.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 8:39 am

    Und Anna mochte Lex. Sie hatte ja keine Ahnung, was sein und ihr Vater sich überlegt hatten. Der Plan ihres Vaters schien auf zu gehen. Schließlich hatte sie ihm vor nicht all zu langer Zeit gesagt, das sie niemanden heiraten wolle, den sie nicht liebe. Ihre Mutter sah das anders, aber das war Anna vollkommen egal. So saß sie nun da, vorgebeugt und hing regelrecht an Lex Lippen. Er erzählte etwas zögerlich, doch er erzählte. Als er dann aber erwähnte, was mit seiner Mutter war, war sie ein wenig betroffen. Sie hatte es nicht wissen können.
    "Oh ihr müsst mir nichts über die Trainingsmethoden erzählen lieber Lex. Ich wollte nur wissen, ob ihr diese Macht noch steigern könnt, oder ob ihr schon an die Grenzen gestoßen seid. ich finde es durchaus interessant, wie solche Kräfte entstehen oder sich entwickeln."
    Sie lächelte aufmunternd, verlor das Lächeln jedoch, als er von seiner Mutter sprach. Er sah hinaus und sie tat es ihm gleich.
    "Das tut mir leid. Euer Vater hat euch zu einem wunderbaren jungen Mann erzogen und das ganz allein. Ihr müsst sehr stolz auf ihn sein."
    Und sein Vater wohl auch auf ihn.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 8:57 am

    Lex sah aus dem Fenster. Eigentlich fiel es ihm nicht schwer, darüber zu reden, dass seine Mutter tot war, aber irgendwie war es gerade etwas seltsam. Anna war von hohem stand und er belästigte sie mit traurigen Geschichten. Das war ungebührlich. Na toll! Und nun war sie bestürzt. Dann jedoch sagte sie diese Sache über seinen Vater und augenblicklich bildete sich ein mildes und ehrliches Lächeln auf seinen Lippen. Er sah sie wieder an und wirkte absolut nicht traurig, sondern wahrlich stolz. „Ja, das bin ich.“ Er senkte den Blick kurz, nur um wieder aufzusehen. „Er hat mich alles gelehrt, was ich weiß. Er war nicht nur mein Vater, sondern auch mein Lehrer und mein Mentor. Ich respektiere und achte ihn sehr.“ Kurz schwieg er und sagte: „Er hat sehr hart dafür gearbeitet, dass ich nun stehen kann, wo ich stehe. Quasi aus dem Nichts hat er sich einen Namen gemacht und mich somit zu dem, was ich heute bin.“ Er blickte auf seine Handfläche und erklärte dann weiter: „Die Macht, die wir benutzen können, kann durchaus noch stärker werden. Meinem Vater kann ich noch längst nicht das Wasser reichen und der auch vielen anderen hohen Abgesandten nicht. Eigentlich… Mein Vater war einst auch ein einfacher Ritter, wisst ihr? Es ist sehr unüblich, dass ein normaler Ritter zum Ordensritter wird, da beide Ausbildungen sehr Zeitintensiv sind und man ja schon als Kind lernen muss. Aber wisst ihr, was noch unüblicher ist?“ Er sah sie forschend an. „Dass ein Ordensritter zum Abgesandten wird.“ Er ballte nun die Faust. „Abgesandte müssen sehr viel über das Reich wissen und natürlich über den Orden selbst. Sie ehren den großen Vater und sind geschickte Diplomaten. Sie haben also eine ganz andere Ausbildung, als ein Ritter. Doch mein Vater wurde vor kurzem in den Orden gerufen. Bald wird er auch ein Abgesandter sein. Also ja… Ich habe allen Grund stolz auf ihn zu sein!“ Das würde bedeuten, dass Alram und all seine Nachkommen in den Adelsstand erhoben werden würden.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 9:10 am

    Anna hatte ein Leuchten in den Augen, als Lex so erzählte. Es klang so liebevoll, so ehrlich. Lex war ein wirklich besonderer junger Mann. Zwar nicht von Adel, aber er war besonders.
    "Euer Vater scheint eben so besonders zu sein, wie ihr. Es würde mich nicht wundern, wenn ihr es auch einst zum Abgesandten schafft lieber Lex. Es scheint in eurer Familie zu liegen, sich einen Namen zu machen und viel Wissen einfach so auf zu saugen. Wie sonst sollte euer Vater vom einfachen Ritter zum Ordensritter und schließlich zum Abgesandten werden? Vielleicht steht eure Familie aber auch einfach in der Gunst des großen Vaters."
    Sie kannte Lex nun gerade erst ein paar Stunden und doch war er ihr schon mehr als nur sympathisch. Er schien so vertrauenswürdig, kam ihr vor, wie ein Freund, den sie schon lange nicht gesehen hatte.
    "Wisst ihr ... meine Mutter hofft, das ich auf dieser Reise einen Gemahl finde. Vermutlich werde ich sie sehr enttäuschen, denn alle die auf ihrer Liste stehen, kommen für mich nicht in Frage. Wie ist es mit den Ordensrittern? Dürft ihr heiraten? Gibt es vielleicht sogar jemanden, den ihr mögt und heiraten wollt?"
    Es klang keineswegs, als wolle sie sich ihm an den Hals werfen, sondern tatsächlich rein interessiert an dem, was sein Leben so betraf.
    Lydia schnappte nach Luft und versteifte sich. Sie hatte ja auch keine Ahnung von dem, was Annas Vater vor hatte. Ihre Lippen wurden so sehr zusammen gepresst, das sie beinahe weiß wurden. Wie konnte Anna solch ungebührliche fragen stellen. Als käme es in Frage, das so ein dahergelaufener Ritter sie bekäme. Ihr Zukünftiger müsste wohl von Adel sein, wie sie selbst. Nun zumindest wünschte Annas Mutter es so.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 9:24 am

    Auch Lex empfand Anna als sehr angenehm. Er musste sie nicht „lieben“, um mit ihr glücklich zu werden. Pflichterfüllung… Das hatte Alram gesagt. Und wenn er ihr dereinst ein Freund sein könnte, so würde es ihr wohl damit besser gehen, als den meisten Frauen… Außerdem… wer wusste denn, ob er sich nicht wirklich in sie verlieben konnte? Im Moment war das Konzept „Liebe“ jedoch eher ein unerforschtes für Lex. Er lauschte ihrer lieblichen Stimme und es amüsierte ihn nahezu, wie sie manchmal leicht die Augenbraue hochzog, wenn sie etwas wissen wollte. Oder wie sich ein kleines Grübchen bildete, wenn sie lächelte. Er sah kurz zu Lydia und schmunzelte.
    „Mein Herz gehört noch keiner Dame, falls ihr das wissen wolltet, Mylady.“ Nun sah Lydia aus, als habe sie in eine Zitrone gebissen. „Und ich bin auch noch nicht versprochen. Aber ja. Wir dürfen heiraten.“ Zumindest war er nicht offiziell versprochen. So… Es gab also Verehrer. Nun, diese Treffen musste er wohl sabotieren, sonst geriet sie noch an jemanden, der ihr gefallen könnte… „Wie viele Listen-Teilnehmer gibt es denn, wenn sie ALLE nicht in Frage kommen?“
    „Wie könnt ihr es wagen?“, giftete Lydia. „Das geht nun eindeutig zu weit, Lady Anna! Dieser Man ist ein lüsterner Lümmel!“ Lex hob abwehrend die Hände und lächelte entschuldigend. „Nein, nein! Ich wollte ja nur wissen, vor welch gierigen Schmutzfinken ich Mylady beschützen soll.“ Lex fand nicht, dass er zu weit gegangen war, aber gab zu, dass das wohl etwas plump gewesen war, um herauszufinden, welche Kandidaten auf der Liste stehen.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 9:38 am

    Anna war sich sicher, das sie keinen Mann heiraten würde, den sie nicht liebte. Das ganze sollte allerdings auf Gegenseitigkeit beruhen und nicht, wie sich vielleicht einige erhoffen würden, wegen der Vorteile dieser Verbindung. Natürlich hatte Anna auch noch keine Ahnung davon, wie es ist, jemanden zu lieben, aber sie war sich sicher, sie würde es erkennen, wenn es soweit wäre. Im Moment war sie sehr angetan von Lex, wusste aber, das es kaum Liebe sein konnte. An die Liebe auf den ersten Blick glaubte sie nicht. Man konnte sich bestenfalls in das Aussehen verlieben, aber den Charakter eines Menschen erkannte man nicht in den ersten paar Sekunden. Sie hatte dieses wunderschöne Lächeln gesehen ... seine perfekten weißen Zähne ... wie sich seine Augenbrauen zusammen zogen, als er über Dinge sprach, die ihr schmerzlich für ihn erschienen. All das waren Dinge, die sie mochte, aber wie war Lex sonst? Pflichtbewusst ... keine Frage, aber wo waren für ihn die Grenzen gesteckt? Anna brannte darauf, das alles heraus zu finden. Auf Lydias Worte hin, sah Anna diese streng an.
    "Lydia hör auf. Er ist nicht lüstern. Schließlich hat er keine anzügliche Bemerkung gemacht, sondern lediglich gefragt, wie viele auf Mutters Liste stehen."
    Anna sah entschuldigend zu Lex.
    "Natürlich war eure Frage nicht anmaßend. Ihr seid zu meinem Schutz abgestellt und somit tragt ihr enorme Verantwortung. Ihr seid lediglich auf meinen Schutz bedacht. Es sind sieben Männer auf der Liste meiner Mutter. Ihre Wunschkandidaten, wenn ich es so ausdrücken darf. Mir liegt nicht daran diese Männer zu treffen, aber ich kann dem Wunsch meiner Mutter schlecht widersprechen."
    Wie dankbar wäre sie, müsste sie diese Männer nicht treffen. Annas Vorstellung von ihnen war wahrlich nicht die Beste. Zu Alt, zu Eingebildet, Scharlatane und Wichtigtuer. Vermutlich wäre nicht ein er dabei, dem es wirklich nur um sie ginge. Schließlich brauchte es Zeit, jemanden kennen und lieben zu lernen.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 9:54 am

    Die kleine Anne wäre überrascht gewesen, wenn sie bereits geahnt hätte, wie ihre Reise enden würde, doch da sie es nicht wusste, konnte sie nur die Schlüsse ziehen, die sie eben zog. Lex lehnte sich hinten an und lächelte wieder, als sie ihn des „schlimmen“ Vorwurfs der Lüsternheit enthob und dann beugte er sich verschwörerisch nach vorne. Er sagte: „Lass mich raten: Lestard von Falkenstein, Emanuel von Falkenstein, Gesparde Chevalier, Anderson der Junge, Vincent Stark, Aiden Andros und nicht zu vergessen Victor vom Grünen Thale.“ Tatsächlich hatte er absolut Recht. Lex schien ganz klar äußerst bewandert in der Adeligen Gesellschaft und außerdem auch in der Diplomatie. Er musste ja die richtigen Schlüsse gezogen haben, wenn er einfach ein paar Namen in den Raum werfen konnte. Die Zofe war sprachlos. Und offensichtlich hatte Lex bereits eine Ausbildung, die ein normaler Ritter nicht unbedingt genoss. Alram hatte ihn scheinbar sehr gefordert. „Verzeiht meine Direktheit, aber auch ich würde keinen dieser Männer ehelichen wollen.“ Er grinste. Natürlich auch ein Scherz auf seine Kosten, da er ja selbst ein Mann war.
    Die Kutsche hielt. Sie hatten den ganzen Tag geredet und vertrödelt, sodass sie bereits im nächsten Dorf waren. „Na so was! Wir sind schon da.“ Er begab sich zur Kutschtür und trat hinaus. Es regnete leicht und Lex nahm seinen Umhang ab. Er bot der Lady an, ihn sich schützend über Haupt und Schulter zu werfen, während Lydia ihr eigenes Tuch benutzte. Schnell liefen sie in das Rasthaus. Anna hatte einen Reisemantel über ihrem Kleid, sodass man sie nicht sofort erkannte, wohl aber, dass sie reichlich Gold besaß. Auch der Ordensritter wurde selbstredend sofort als solcher erkannt. Lex bestellte Zimmer, ehe er den den anderen Wachen vermittelte, dass er eine Runde Bier springen ließe. Nur eine. Schließlich sollten sie sich nicht betrinken, aber er hatte die Erfahrung gemacht, dass Männer, die den ganzen Tag auf eine einzelne Person aufpassen mussten und langweiligen Aufgaben nachkamen, besser arbeiteten, wenn man ihnen ein Bier spendierte. Er brachte seine Dame hinauf zu ihrem Zimmer, wobei Lydia eines bezog, was direkt neben dem ihren war. Lex selbst würde einige Zeit, vor Annas Zimmer wachen, ehe ihn die anderen ablösen würden. Er selbst würde die Wacheinteilung vornehmen.
    Jetzt jedoch stand er ihr noch gern zur Verfügung, sollte sie noch etwas brauchen oder mit ihm reden wollen. Es war schon Abend und sie würden am nächsten Morgen früh weiter fahren, die erste echte Pause, wo sie auch mal umher flanieren könnte, wäre in der nächsten größeren Stadt.
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    Beitrag  Lia So Aug 06, 2017 10:05 am

    Annas Augen wurden bei jedem Namen größer. Woher hatte er diese Liste? Sie lächelte schließlich, als er meinte, er würde sie auch nicht heiraten wollen. Wäre er eine Frau, hätte das ganze sogar Sinn ergeben.
    "Was wirklich? Oh."
    Es klang etwas enttäuscht. Sie hatte zwar genug von der Kutschfahrt, aber es war denn noch nur ein kleines Dorf, in dem sie jetzt rasteten. Lex war sehr zuvorkommend. Er benahm sich so, wie es eine Dame von einem Ritter erwarten würde. Nein ... sogar noch ehrenvoller. Sie ließ sich hinein begleiten, wartete, bis Lex das Zimmer bestellt hatte und ließ sich nach oben bringen. Eine der Wachen, brachte ihr Gepäck hinauf. Anna wusste, Lydia war nebenan und schneller hier, als die Wache, wenn sie verdacht schöpfte, ein Mann wäre in Annas Räumlichkeiten. Die fahrt hatte Anna müde gemacht. Sie wollte eigentlich nur noch zu Abend essen und schlafen gehen. Am Morgen würde es weiter gehen und sie würde wieder ewig in der Kutsche sitzen müssen, ohne sich die beine vertreten zu können. Warum durfte sie nicht einfach reiten? Das wäre wenigstens abwechslungsreich. Anna trat zur Tür. Sie wusste, Lex stand dort und wachte über sie.
    "Ist Lex wirklich euer Name oder ist er einfach nur die Abkürzung für einen anderen Namen?"
    wollte sie wissen. Sie lehnte mit dem Rücken an die Tür und wartete auf seine Antwort. Sie wusste, wenn sie die Tür öffnete, würde Lydia augenblicklich da stehen.
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    Beitrag  Lex So Aug 06, 2017 10:15 am

    Lex spendierte also wie versprochen Bier und bezahlte die Zimmer aus dem Besitz der Lady. Dann bestellte er Essen und postierte sich vor Annas Tür. Er vermutete, dass ihre Zofe direkt an der Tür horchte, ob Anna irgendwas Dummes tat und er musste darüber lächeln. Dann wehte Annas leise Stimme hinter der Tür hervor. Er drehte sich etwas überrascht zu dem Holz und dann sagte er ruhig und sanft: „Es ist keine Abkürzung.“ Irgendwie amüsierte ihn die Vorstellung, es könne eine Abkürzung für irgendwas sein. Dann flüsterte er etwas erheitert. „Wie ist es bei euch?“ Natürlich wusste er, wie ihr Name war. Aber er stellte die Frage eben scherzhaft zurück. Dann jedoch fragte er leise: „Fühlt ihr euch wohl?“ Schließlich musste man ja nicht nur für das körperliche, sondern auch für das seelische Wohl sorgen.
    Er hörte Schritte und sogleich ging die Hand an sein Schwert, doch es war nur die Magd, die das Essen brachte. „Habt dank!“, erklärte er wartete noch auf Annas Antwort. Er hatte natürlich auch Essen für Lydia und sich selbst geordert. Er würde einfach auf dem Gang essen. Zuvor jedoch prüfte er mittels eines Zaubers, ob das Essen vergiftet war. Natürlich war es das nicht und so machte er sich keine Sorgen, dass Anna durch das Essen zu Schaden kommen könnte.

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