Da niemand Anstalten Machte, Lex aufzuhalten lief er nun immer weiter auf Ryder zu und schließlich trat er aus Lias Schutzkreis heraus. Die Halbblutdame richtete den Blick auf ihn und schließlich sah sie etwas merkwürdig drein. Dann aber gab Lex scheinbar dem Drang nach. Er stöhnte und ging auf ein Knie herab. Er schien wieder schmerzen zu haben. „Ich werde dich leiden lassen, Ordensritter. Du hast mich verbrannt, geblendet und entstellt! Du kannst dir nicht vorstellen, wie wütend du mich gemacht hast!“ Lex sah scheinbar gequält zu ihm auf. Er knirschte mit den Zähnen. „Jetzt lass die beiden gehen… Bitte... Du hast doch… was du wolltest!“
„Oh, Lex…“ Er kam zu ihm und fasste ihn am Kinn. „Ich habe noch lange nicht, was ich möchte. Du bist dir offenbar nicht im Klaren, wen du hier vor dir hast und was ich mit Leuten tue, die sich mir widersetzen und mein Spielzeug beschlagnahmen. Ich will meine Hexe gar nicht zurück und ich will auch kein Kopfgeld haben… Ich werde dich einfach ausliefern. Es gibt einen Haufen Halbblüter, die sich nur zu gern an einem Ordenslakaien vergehen wollen. Nicht war Tiamara?“
„In der Tat. Und an so einem Hübschen ncoh dazu!“ Sie sah in die Höhle zu Lia. „So so, du warst also sein Spielzeug? Du hast mich erfolgreich vertrieben mit deinem hübschen kleinen Ritual. Nur Pech für euch, dass Ryder die Gegend kennt, wie seine Westentasche. Was glaubtet ihr, wem das alte Lagerfeuer gehörte?“ Ryder grinste nun auch zur Höhle und Lex nutzte die Chance. Er belegte Sean mit einem Zauber und dann auch Baristan. Sean musterte ihn mit einem Auge und Lex bewegte nur die Lippen: Nicht bewegen
„Ryder? Ich glaube er versucht deine beiden Geiseln zu verzaubern.“
Ryder trat ihm einfach volle Kanne gegen das Kinn und Lex sah Sterne. DAS war unerwartet gewesen. Er krachte auf den Rücken und stöhnte, wo er sich auf die Seite rollte und dann vor dem Sack am Höhleneingang lag. Seine Augen weiteten sich leicht. Na so was. Da sieh mal einer an. Und ihm fiel noch was auf. Geduld Lex… nur Geduld…
Ryder packte Lex am Kragen und schlug ihm abermals ins Gesicht, dann in den Bauch. Er ließ ihn wieder zu Boden Fallen und trat ihm auf die fein versponnene Rückenwunde, sodass er Lex nun doch einen Schrei entlockte. „Wie schön du singen kannst…“ Lex keuchte und stöhnte. Er riss sich schwer zusammen und die Hexe behielt Lia sehr genau im Blick. Wenn sie Ryder so schnell hatte heilen können musste sie über schreckliche Fähigkeit verfügen. Lex keuchte und fragte: „Was… musstest du opfern… um diese Hexe… an dich zu binden…?“ Ryder grinste: „Neben meiner Jungfräulichkeit?“ Das war ekelhaft und außerdem war Lex der Vater selbst, wenn der noch Jungfrau gewesen war. „Wüsste nicht, was es dich angeht.“
„Du bist nicht zu retten Ryder… Du hast dein Schicksal besiegelt. Ganz gleich ob du heute alles bekommst, was du möchtest… am Ende… wirst du alles verlieren. Ryder packte ihn erneut Am Kinn und zog ihn zu sich. „Wenn ich tot bin, ist es mir einerlei… Ein Sarg, hat keine Regale, verstehst du?“
„Du bist ein Narr wenn du glaubst, dass du nicht in die Hölle fährst…“ Lex empfing eine ordentliche Kopfnuss und schließlich rief Lydia, die sich vor ihre Herrin stellte, aber immer noch ganz hinten in der Höhle war: „Lasst ihn doch bitte in Frieden! Er wird noch sterben! Und befreit ihm doch endlich von diesem gemeinen Fluch!“
Dummes Kind…, dachte Lex und ehe sich Ryder mit ihr befassen konnte, sagte Lex: „Du fühlst dich unglaublich stark, hm?“ Tiamara sah kalt auf ihn herab und Ryder beugte sich zu ihm runter. „Ja das tue ich… DU kriechst schließlich vor mir auf dem Boden, hm?“ Lex lächelte nur und Ryder wurde unzufrieden. „Was ist? Warum grinst du so?“
„Du sagtest mir, mir sei nicht klar, wen ich vor mir hätte. Aber… viel mehr ist dir doch nicht klar, wer ICH bin.“ „Und was sollte es mich kümmern, wer du bist?“ Tiamara musterte Lex und schließlich streckte sie die Hand nach ihm aus. Lex kam in eine Kniende Position und Tiamara schien wütend zu werden. Lex zog das Schwert aus dem Sack. Die Hexe schien ihre Macht über Lex Wunde verloren zu haben und sie rief: „Wie ist das möglich?!“ Lex Wunde hinten glühte in demselben schönen Licht, wie vorhin schon. Er musste einen winzigen Bannkreis gezogen haben.
„Dein Schlimmster Fehler… Ryder… war es, mich erneut aufzusuchen… JETZT bist du dem Untergang geweiht…“ Er streckte Ryder das Schwert entgegen und wankte. Er war ziemlich am Ende es ging ihm beschissen, aber jetzt in diesem Augenblick konnte er sich keine Blöße geben. Nicht jetzt, wenn er hier auftauchen würde…
Mit einem Lichtblitz und einem wütenden Schrei krachte ein Mann aus dem Nichts auf die Erder. Sean und Baristan wurden von einem Schild beschützt, was Lex bereits erschaffen hatte, als sie noch geredet hatten und Ryder, wie auch die Hexe wurden ein wenig zurückgeworfen. Alram stand dort. Er hatte nicht mal eine Rüstung an, sondern ein wunderschönes weiß-goldenes Gewand. Er hatte auch keine Waffe gezogen, während Lex nun einen Kniefall machte. „Herr…“, sagte er ehrfürchtig und der sah kurz zu ihm. Er betrachtete ihn eine ganze Weile, ehe sein Blick aufweichte…
Die Hexe schrie auf und ließ einen Zauber auf Alram nieder gehen, der einfach aus der Luft gewischt wurde. Sie schien das nicht zu begreifen. „Wo ist die Lady?“ Lex sagte: „Sie ist in Sicherheit in der Höhle. Ich habe einen Bann erschaffen.“ Wann hatte er denn das gemacht? Vielleicht hatte Lia es ja irgendwann bemerkt. Lex hatte ihn geschaffen, als er Lias Symbol überschritten hatte. Er hatte die Magische Schwingung genutzt, die es geben würde, wenn ein magisches Wesen einen Schutzkreis verließ und hatte seinen Zauber so getarnt. Gewieft. Alram legte ihm die Hand auf und heilte ihn nun. Dann wendete er sich Ryder und der Hexe zu, die eben fliehen wollten. „Zu spät…“ Er streckte die Hand aus und die beiden rannten förmlich gegen eine Barriere. Ryder wusste nicht was er tun sollte und griff nun blindlings an. Lex hielt sich nun besser zurück. Weder wollte er seinem vater im Weg stehen, noch ihm die Show stehlen. Alram sah den Mann ungerührt an und wich dem Hieben spielend aus. „Du bist ein erbärmlicher wicht, der sich auf die schwarzen Künste stützt um die Begierden deiner eigenen schwarzen Seele zu stillen.“ Nun sah er zu dem Halbblut und wich weiterhin Ryders hieben aus. „Und du, wirst für deine Sünden bestraft werden, wie es sich schick, wertloses Halbblut. Ich werde dich in Stücke reißen. DU wagst es meinen Sohn anzugreifen!?“ Er griff einfach nach dem Rapier. Und zwar landete die Klinge einfach in seiner Hand, ohne ihn zu verletzen. „Wirst du wohl endlich Ruhe geben?!“ er war wirklich zornig. „Euer… euer Sohn?“, winselte Ryder nun fast. Alram entriss ihm die Klinge und hob ihn an der Kehle hoch. „keine Angst, kleines Würstchen… ich brauche dich noch!“ Trotzdem schmetterte er Ryder unangespitzt in den Boden und nun entließ die Hexe ihren bis eben vorbereiteten Zauber. Es war abgrundtief böse Magie. Alram streckte beide Hände in ihre Richtung und der Zauber verpuffte ins Nichts, was die Dame nun wirklich zu schockieren schien. „Armselig.“ Er lief unaufhaltsam auf sie zu, während Lex Ryder Fesseln anlegte, weil dieser scheinbar bewusstlos war. Tiamara schien nun mit allem abzuschließen. „Habt Gnade edler Herr…“, flehte sie nun. „Oh ja… DU wirst die Gnade unseres großen Vaters empfangen. Ich werde sie dir in deine verfluchte und ekelerregende Existenz brennen, bis nichts mehr von dir übrig ist!“ Lex wendete den Blick ab. Die Frau wurde von Alram bei lebendigem Leibe verbrannt und verging in heiligem Feuer. Sie schrie erbärmlich und brannte lange, ehe sie vor Schmerz starb. Ryder war während dessen zu sich gekommen und als die Hexe tot war, verließ auch ihr Zauber ihn und er war ebenso entstellt, wie zuvor. Und wieder blind. Er schrie auf und wimmerte und jammerte.