Varus So März 26, 2017 10:02 pm
Varus ließ sich ihre ganze Argumentation durch den Kopf gehen. Er betrachtete dien Polizeiwagen. Da stand LAPD drauf. Aber wie hätte er das wissen sollen? Gab es denn gar keine Pfeile des Lichts mehr? Was war mit Magie? Dieses Licht im Wald, diese Waffe, die so viel kleiner, als eine Armbrust war… Pistole – viel ihm spontan ein. Sie konnte wirklich schlimme Wunden hinterlassen. Dieser Laden hier… so viel Glas! Und so glatt und auch diese Paläste da draußen. Es hatte sich so viel getan, wie lange hatte er geschlafen? Er musste in die Bibliothek. Er musste wissen, wann dieses „Mittelalter“ gewesen war und er durfte nicht noch auffälliger sein. Er sah sich um. Er brauchte unbedingt einen Diener. Missmutig betrachtete er Sam und er verkniff es sich lieber noch mal jemanden zu fragen, ob er sein Diener sein wollte. Isabella hatte ihn gefragt, ob er was zu verbergen hatte und er log sie rotzfrech an: „Nein, habe ich nicht.“ Er konnte auch mit dem Begriff „einbuchten“ nichts anfangen, aber er vermutete das Richtige: Wegsperren. „Ich kann deinesgleichen nur nicht leiden.“, fügte er verstimmt an und sah zu dem Toten. Er hatte ein paar Blutspritzer abbekommen und betrachtete diese nun. Ganz nebenbei wischte er sich ein Fitzelchen blutige Hirnmasse vom Hemd und schwupp verschwand es in seinem Mund. Er schloss die Augen. So viel Information. Der Kerl war nicht nur ein Verbrecher, sondern auch verzweifelt gewesen. Er hatte das hier scheinbar nicht gern getan und sein Kumpel war der eigentliche Drahtzieher. Der Junge war keine 20 gewesen und Varus ließ die Bilderflut geschehen. So viele Eindrücke so viel… Die Menschen bewegten sich so… so verdammt SCHNELL! Er wusste nicht, was er sah, aber es war ein illegales Autorennen bei Nacht. In der Realität schwankte er plötzlich, hielt sich die Stirn und verlor dann das Gleichgewicht. Er stolperte zur Seite und kippte gegen den Tresen, wo er stöhnend die Augen aufmachte. Er zog sich umständlich hoch und hielt sich den Kopf. „Ich… will gehen.“ Er sah wirklich etwas verwirrt und angesträngt aus. Aber da war noch etwas anderes. Seine Bernsteinaugen fixierten Isabella und sie meinte es zu erkennen: Furcht
Und hätte sie gewusst, woher er kam und was er durchlebt hatte, nur um sich nun in einer Welt wiederzufinden, die seine Vorstellungskraft bei weitem überstieg und die einem doch eigentlich ur Angst machen konnte, mit all ihren Wundern und Alpträumen, so hätte sie das wohl auch verstanden. Jetzt aber, erschien es Sam so, dass der Mann nun endlich realisiert hatte, was sich soeben zugetragen hatte. Man sah schließlich nicht alle Tage dabei zu, wie sich jemand selbst erschoss. „Bitte…“, sagte Varus nun leiser und überhaupt nicht mehr herrisch oder arrogant. „Mir… ist schlecht.“
„Ich glaube er hat einen Schock. Wir sollten ihn zu einem Seelsorger bringen.“ Sam meinte es wohl todernst. „Wenn es ihm besser geht.“, fügte er an. „Was hat er sich auch dabei gedacht? Er könnte tot sein!“ Er half Varus sich zu setzen und sah Isabella an. Sie sollte es entscheiden. Schließlich war sie es, die sich um ihn kümmerte. „Mr. Adams, sehen sie mich an!“ Varus tat es und Sam sagte: „Bleiben sie ganz ruhig. Es ist vorbei, ok?“ Auch mit dem Wort ok, konnte Varus nichts anfangen, aber schließlich änderte sich sein Blick. Er wurde wieder genauso wie zuvor. Ernst und ein wenig böse. „Es ist niemals vorbei.“ Warum er das sagte, wusste er selbst nicht so genau. Er erhob sich energisch und ging vorsichtig zur Tür, wo er wartete. Er sah nachdenklich aus. Isabella würde ihm noch nützen und er würde sie ganz langsam einwickeln und sich zu eigen machen. Warum eigentlich nicht. Eine Gesetzeshüterin als seine Sklavin? Eine angenehme Vorstellung… oder?