Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Schicksal oder Zufall?

    Jin
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 16 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 3:28 am

    Variel hielt seinen Vater und Aideen umarmte Jin, der bewustlos schien. Es war ein heilloses Durcheinander hier, denn auch die Wachen, waren reingekommen und wollten wohl irgendwas tun, um die Lage zu verbessern. Zu allem Überfluss tauchten nun auch Durian mit Luxia und Cana im Schlepptau auf. Luthien sah zu Elariel und rieb sich kurz die Augen, dann kniete auch schon die Waldelfin vor ihm und betete. Der Wald würde für ihn und seine kostbaren Besucher sorgen. Das wusste der König und er legte Aideen die Hand nun auf die Schulter.
    „Er braucht dich wohl dringender, als ich.“ Variel alf ihm auf, doch dann stand er ohnehin schon wieder von allein. Er hatte Kopfschmerzen, die man ihm ansah und schließlich sagte er zu seinen Wachen: „Lasst ihn frei!“
    „Majestät!“
    Durian steckte sein Schwert wieder weg, als Luthien herauskam und schien ein wenig verwirrt. „Was… ist denn geschehen?“ Der König blieb stehen und wandte den blick leicht nach hinten. Er schien nicht GANZ glücklich mit alledem, aber er sagte: „Ein Bündnis. So die Herrin des Lichtes will, wird der Krieg bald enden.“ Dann rauschte er davon. Er musste sich ausruhen. Jin hing immer noch leblos da und Cana, wie auch Luxia eilten zu ihm. „Oh nein!!“, rief Cana und warf sich an seine Brust. „Sei bitte nicht tot, sei bitte nicht tot!“ Luxia sah, dass er atmete und ehe sie noch was sagen konnte, antwortete Jin, der durch die erschütterung aufgewacht war: „Ich bin nicht tot.“
    Cana erschrak, aber freute sich dann tierisch, was sie mit Knuddeleinheiten bekundete. Es sah niedlich aus. Die Wachen kamen nun rein und lösten die Fesseln, während Variel immer noch ein wenig verwirrt herumstand. Hatte sein Vater… SEIN Vater gerade eine Allianz mit einem Dunkelelfen geschmiedet?! Er verstand die Welt nicht mehr.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 3:43 am

    Aideen sah zu dem König auf. Zunächst war sie überrascht, doch dann lächelte sie. Er war nicht so kalt, weil er es schon immer war. Er war es wohl eher deshalb, weil er über etwas nicht weg kam. Aideen stand langsam auf, verneigte sich vor Luthien und drehte sich schließlich zu Jin, der eben von Cana und Luxia belagert wurde. Aideen strahlte regelrecht, als sie Jin nun lebend und gesund sah. Mochte sein, er brauchte sie dringender, aber die Beiden brauchten ihn doch eben so, wie Aideen selbst, also blieb sie noch einen Moment stehen. Als endlich die Ketten gelöst wurden, kniete sie sich zu ihm, strich ihm erneut über die Wange, lächelte ihr schönstes Lächeln und nahm sich dann seinen gebrochenen Arm vor. Schließlich wollte sie doch wissen, ob alles in Ordnung war und sich nicht doch noch irgendwas verschoben hatte.

    Ja, es herrschte ein reines Durcheinander, aber es war wohl gut, so wie es war. Endlich hatte der König getan, was getan werden musste. Er hatte die Situation nicht schlimmer gemacht, sondern nur besser. Es würde hoffentlich bald Friede herrschen zwischen den Völkern. Elariel stellte sich schließlich zu Variel, der da stand und scheinbar die Welt nicht mehr verstand.
    "Er hat das Richtige getan. Das einzig Richtige zum Wohle aller. Dein Vater ist ein großer Elf, der nur das Beste für seine Kinder, sein Volk und den Wald will. Lassen wir uns überraschen, was er als nächstes vorhat."
    Mit diesen Worten drehte sie sich nun um, um zu gehen.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 5:45 am

    Variel sah der Mystischen frau nach, die in so unerwartet enger Beziehung mit seinem Vater stand. Als sie hierhergekommen war, hatte Luthiel nicht einmal gefragt, wieso sie gekommen war. Er hatte sie nur begrüßt und seine Freude über ihren Besuch bekundet. Doch in welcher Beziehung er zu ihr stand, hatte er nicht verraten. Noch hatte er sich sonst wie zu ihr geäußert. Er duldete sie in fast jedem Bereich des Palastes, verfügte aber auch über sie. Es war eine komische Beziehung. „Warte!“, sagte er, lief ihr aber hinterher anstatt, dass sie stehen bleiben musste. „Woher kennst du meinen Vater eigentlich?“ Er begriff, dass die Frage irgendwie unangemessen war und fügte schnell an. „Also… du musst es nicht sagen.“ Sie wirkte jung aber entschlossen. Er konnte es überhaupt nicht zuordnen. Nicht mal, wie alt sie war.

    Jins Fesseln wurden gelöst. Er ließ die Arme sinken und sagte nichts dazu. Die beiden Wachen blieben noch hier, hielten sich aber nun im Hintergrund. Sicher würde Luthiel noch mal mit ihnen sprechen wollen. Oder? Jin blickte zur Kerkertür. Er hatte sein Wort gegeben. Er hatte sein Wort dem Elfenkönig Luthiel gegeben. Er musste erst mal seine Gedanken sammeln. Er hatte einen Auftrag angenommen. Und die Bezahlung war sein Leben. „Was hab ich mir… dabei nur gedacht…“, murmelte er. Luxia kuschelte sich an seine Wange, Cana heulte an seinem Bauch und Aideen tätschelte erst seine Wange und wollte sich dann seinen Arm ansehen. So weit war es schon gekommen. Jetzt ließ er sich auch schon ungefragt anfassen. Er seufzte langgezogen. Tatsächlich fühlte er sich auch erstaunlich gut.
    Er schloss die Augen seine Brauen zogen sich zusammen und schließlich platze es aus ihm hervor: „Jetzt lasst mich endlich in Frieden! Es geht mir gut, verstanden?!“ Er erhob sich mit Hilfe der Wand und fühlte sich, wie auf Eiern. Oh man… „Bringen wir es einfach hinter uns und suchen unser nächstes Ziel…“ Das klang schon wieder ganz normal und nicht aufgebracht.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 6:27 am

    Ja, sie hatten nie darüber gesprochen, wo sie sich zum ersten mal begegnet waren. Das Bündnis der Elfen war es gewesen, welches sie zusammen geführt hatte. Niemand wusste, wie alt Elariel war und niemand hatte sie je gefragt, woher sie kam. Nun, wo ein Dunkelelf und eine doch sehr junge Waldelfe hier aufgetaucht waren, wollte Variel genau das wissen? Sie sah ihn überrascht an.
    "Das fragst du jetzt?"
    Sie lächelte ein wirklich schönes Lächeln, welches ihre Augen strahlen ließ.
    "Wie du weißt, gab es viele Schlachten, bei denen auch dein Vater zugegen war. Wir trafen uns, als sich die Elfenvölker verbündeten. Ich begleitete damals meinen Vater, um dem Heer zur Seite zu stehen."
    Nun das musste erst einmal reichen. Luthien war schon zu dieser Zeit so verbittert, aber manchmal, ließ er sein Herz doch auftauen.
    "Und du Variel? Wohin wird es dich ziehen? Wird es einst dein Vater sein, dessen Weg du beschreitest, oder dein ganz eigener?"
    Die selbe Frage hätte sie auch Durien gestellt, doch er war es nicht, der neben ihr lief und mit ihr sprach.
    "Die junge Waldelfe ... sie trägt eine große Last mit sich. Etwas schlimmes ist ihr widerfahren. Vielleicht ist das der Grund dafür, das sie nicht spricht."

    Natürlich wollte sie nachdem rechten sehen. Schien auch als sei alles wieder in Ordnung, als Jin sie alle schon wieder an fuhr. Erschrocken wich sie zurück, sah ihn dann aber sehr ernst an und gestikulierte schon wieder, sie müsse nach dem Bruch sehen. So weit käme es ja wohl noch, das sie ihn einfach so fort ließe. Er war eben mit dem Leben davon gekommen, da würde sie es nicht durch einen Armbruch, der falsch verheilte, riskieren, das es ihm wieder schlechter ginge. Denn noch, hatte sie ja fühlen können, das alles in Ordnung war. Sie stand also auch auf und hob Luxia auf ihre Schulter. Besser sie strapazierten die Geduld des Königs nun nicht noch länger.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 7:14 am

    Jin war noch etwas wackelig, aber er wollte eigentlich schon gerne weniger als unbedingt notwendig hierbleiben. Aideen hatte kurz seinen Gesundheitszustand geprüft und als sie nun allesamt nach oben gingen, stellten sie fest, dass es bereits Abend geworden war. Oben wurden sie von Wachen empfangen, die im Weg standen und sie kurz musterten. Dann sagte einer der beiden: „König Luthiel wünscht, mit euch zu speisen.“ Jin sah ihn verdutzt an, dann wurde sein Blick etwas unleidlicher: „Tut er das?“
    „Jin!“, fauchte Luxia und sagte zu der Wache: „Wir nehmen das Angebot gern an, wir würden uns nur… äh vorher frisch machen.“ Die andere Wache nickte und sagte: „Auch dies war sein Wunsch.“ Natürlich war das sein Wunsch. Aideen und Cana wurden zu einer Quelle gebracht, während Jin erst mal zu einem Zuber musste. Er hatte das schwarze Zeug überall an sich und so würde er erst mal gereinigt müssen.
    Nachdem das geschehen war, durfte auch er in klarem Quellwasser baden und irgendwie behagte es ihm nicht, komplett ohne Waffen, Kleidung und allem eben schutzlos in einer Quelle zu sitzen. Trotzdem war es entspannend. Ja es schien sogar heilsam. Er lehnte sich zurück und betrachtete seinen Arm. Der Verband war ab und er sah es dort leuchten. Was für ein schöner Anblick. SEIN Volk würde so etwas schönes nicht hinbekommen…

    Als sie nun alle fertig waren kamen sie zum König. Er saß auf einer Terrasse, von wo aus man das Sternenzelt sehen konnte. Seine Söhne saßen dort auch und auch Elariel war dort vorzufinden. Ein paar andere Elfen waren dort und spielten sanfte Melodien, mit verschiedenen Instrumenten. Luthiel bemerkte die vier Reisenden und saß gemütlich in einem Gebilde aus Ästen. Auch seine Gäste konnten sich bequem niederlassen und wortlos näherten sich die vier. Luthiel ergriff als erster das Wort und fragte: „Wie soll ich dich nennen?“, dann sah er zu Jin. Immer noch schien die Lage zwischen ihnen gespannt und Luthiel setzte fort: „Prinz Velkin? Qu’ess Velkyn? Oder einfach Velkyn?“ Jin sah ihn finster an. „Jin.“, antwortete er und Luthiel sah ihn überrascht an, dann lächelte er. „Wie es dir beliebt… Jin.“
    Die anderen Elfen bedienten ihren Herrscher und seine Gäste und es stand schon die Frage im Raum, warum Luthiel auch Elariel zu diesem Treffen „eingeladen“ hatte. Durian musterte jedenfalls alle anwesenden und selbst Cana verhielt sich dieses mal, wie ein kleines Mäuschen und versuchte keinen Ärger zu machen. Sie war froh, dass Luthiel ihren Helden gerettet hatte.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 7:36 am

    Gemeinsam verließen sie den Kerker, wurden jedoch auch gleich von zwei Wachen aufgehalten, die sie zum Essen beordern wollten. Der König selbst, hätte gewiss einen Grund, sie zum Essen ein zu laden. Schließlich wollte er sie vorhin noch in anderer Hinsicht sehen und nicht gerade als Gäste. Es wunderte Aideen schon, das sie nun nicht einfach gehen durften, doch freute es sie auch, das sie hier bleiben durfte, sich in den Quellen baden und wie früher Zuhause fühlen durfte. Cana und sie badeten ausgiebig, ehe sie sich zum König führen ließen, wo sie alle zusammen mit ihm essen sollten. Aideen begutachtete das Geflecht, in das sie sich nieder lassen sollten. Es lebte. Der König würde dem Wald keinen Schaden zufügen, da war sie sicher Sacht ließ sie sich in das Geflecht nieder. War ihre Sippe eine Abspaltung von Luthiens Volk? Aideen saß da, konnte sich aber nicht auf das Gespräch konzentrieren. Immer wieder sah sie sich neugierig um. Natürlich wusste sie, das es unmöglich wäre, aber wie schön wäre es, wenn nun jemand aus dem Dorf um die Ecke käme.

    Elariel war klar, das Luthien sie nicht umsonst her bestellt hatte. Fast war sie sich sicher, das sie schon wusste, warum sie anwesend sein sollte. Er wollte Sicherheit und die bekam er wohl nur, wenn er jemanden mit der Gruppe mit schickte. Der Dunkelelf musste sein Versprechen halten. Der Krieg musste enden.
    "Warum wollt ihr nicht bei eurem amen genannt werden? Es ist der Name, den man euch bei eurer Geburt gab, ein Name auf den ihr stolz sein solltet."
    Auch bei ihm spürte sie, das er voller Sehnsucht und Hass steckte. Nun vielleicht nicht unbedingt gleich Hass, aber doch ziemlich viel Wut und Unbehagen. Sie wusste, wie die Dunkelelfen ihre Kinder erzogen. Es musste ein furchtbares Schicksal sein. Dieser hier musste also wirklich eine unglaubliche Natur haben, um sich aus den Höhlen heraus zu winden, um an der Oberfläche zu leben und einer einfachen Elfe zu helfen.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 8:57 am

    Aideen schien sich kaum satt sehen zu können und irgendwie fing das auch Luthiens Blick ein. Er betrachtete die junge Elfe. Ja sie schien sehr jung und irgendwie erinnerte sie ihn an jemanden. Sie erinnerte ihn sogar sehr an sie… Egal. Jin senkte den Blick und wusste gar nicht so recht, wo er sich setzen sollte. Er wusste nicht, ob der König es dulden würde, wenn er sich nun auch an den Tisch setzte. Oder sollte er stehen oder auf dem Boden…
    „Setz dich, Jin.“ Jin sah zu ihm und ließ sich auf eine Art Hocker plumpsen. Als er saß hatte Jin das Gefühl, als habe Luthien ihn mittels Gedankenkraft förmlich geschubst, sich zu setzen. Aber das war absurd. Das vermochte niemand… oder? Der König ließ den Blick noch einmal schweifen und machte eine ausladende Handbewegung. „Esst.“
    Cana ließ es sich nicht zwei Mal sagen und Jin machte ein langes Gesicht. Es gab kein Fleisch. Trotzdem griff er zu und schließlich Stellte ihm Elariel ihre Frage. Jin sah sie an und musterte sie eine ganze Weile ehe er sagte: „Stolz?“ Er legte sein Brot auf den Teller und es schien, als sei ihm das Wort fremd. War es natürlich nicht. „Ich erhielt meinen Namen aufgrund der Konstellation irgendwelcher Gestirne und weil man mich zu einem Mörder machte. Man wollte mich töten und als man es nicht konnte, gab man mir den Namen desjenigen, der es nicht vermochte mich mitzunehmen… ‚Der Tod‘. Nein… ich bin nicht stolz auf meinen Namen. Und ich habe ihn abgelegt, weil es einfacher ist als ‚Jin‘ Aufträge zu erhalten, als mit ‚Der Tod‘… Wobei... ein passender Name, nicht?“
    Er grinste ein bisschen grimmig.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 9:27 am

    Aideen konnte sich wirklich nicht satt sehen. Sie überblickte das Reich, dieses wunderschöne Dorf. Als der König alle aufforderte zu essen, sah sie ihn einen Moment lang verwirrt an, lächelte dann herzzerreißend schön und griff nach etwas, das sie von Herzen gern aß, aber nur selten draußen fand. Diese Früchte wuchsen nicht überall und man musste schon wissen, wann sie genießbar waren, aber Aideen liebte diese Früchte. Voller Genuss biss sie hinein, schloss die Augen, als sie den Saft der Frucht schmeckte und gab einen genüsslichen Laut von sich. Als sie die Augen wieder öffnete, strahlte sie über das ganze Gesicht. Wie könnte SIE dem König eine Freude machen? Sie legte die Frucht auf den Teller vor sich, hob den Finger und kramte einen Samen heraus. Diesen hielt sie so behutsam, wie einen nestjungen Vogel. Sie schloss einen Moment die Augen, sagte dabei jedoch nichts. Sie schloss alles um sich herum aus, auch das Gespräch zwischen Elaria und Jin und konzentrierte sich nur auf diesen einen Samen. Sechs Stück hatte sie von ihnen gehabt, schon als man sie fand. Aideen hatte sich diese Samen sehr gut aufgehoben, denn sie wollte sie denen geben, der ihn verdient hätte und ihrer Ansicht nach, hatte Luthien diese Blume wirklich verdient. Er war über seinen Schatten gesprungen, um einen Krieg zu beenden. Es musste ihm sehr schwer gefallen sein, das zu tun. Als Aideen nun die Augen öffnete, sah sie direkt auf ihre noch zusammen gelegten Hände. Langsam, wie eine Knospe, öffnete sie nun diese nun und strahlte erneut. Vor ihren Augen, keimte der Samen, ließ langsam Wurzeln aus seiner Hülle heraus wachsen und begann in der Form eines Sterns zu blühen. Sie wusste, diese Sternenblume, würde bald ein Baum werden, doch jetzt durfte er noch nicht so weit wachsen. Sie reichte diesen Spross vorsichtig dem König, in der Hoffnung, er würde ihr Geschenk an nehmen.

    Elariel betrachtete Jin. Ein verstehendes Nicken folgte. Er war also nicht gewillt, so zu sein, wie all die Anderen vor ihm. Aideen zog die Aufmerksamkeit jedoch nun auf sich. Elariel erkannte sehr wohl, was Aideen da für einen Spross heranzog. Ein Sternenbaum. Nicht nur das es ein Sternenbaum war, diese Samen bekam man nicht einfach irgendwo her. Man fand sie nicht in den Wäldern. Jemand musste ihr diese Samen gegeben haben. Sicher würde auch Luthien diese Pflanze erkennen. Ein wenig abgelenkt sah sie nun doch wieder zu Jin.
    "Vielleicht ... wenn ihr den Tod bringt, aber offenbar habt ihr euch des Schutzes dieser jungen Elfe angenommen. Warum spricht sie nicht? Woher kommt sie?"
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 9:52 am

    Jin betrachtete ebenfalls was Aideen da machte. Er selbst hatte keine Ahnung, was sie da tat, aber er fand es wunderschön. Eine solche Blüte hatte er nie gesehen und Luthien hatte sich ein wenig nach vorn gebeugt, als sie die Hände noch geschlossen gehabt hatte. Er konnte sich verostellen, dass sie etwas bedeutsames tat, doch was es letztlich war, hätte er nicht für möglich gehalten. Seine Augen musterten die Hände gebannt und einen Moment verstummten alle Anwesenden. Luxia standen die Tränen in den Augen und als sie ihre Hände nun entfaltete und den Schatz im inneren Preis gab, war Luthien sogar aufgestanden. Er lief ganz langsam um den Tisch und als sie ihm die Hand nun entgegenstreckte und ihm die wertvolle Pflanze reichen wollte, ging er vor ihr sogar auf ein Knie herab, weshalb es ihm nu alle anderen Elfen gleichtaten. Jin sah vollkommen überrumpelt auf die Pflanze und er hielt sogar den Atem an. Etwas so unvergleichlich schönes hatte er noch nie gesehen. Nicht in all den Jahren seines Lebens, hatte ihn etwas mit so viel Freude und gleichsam so unendlicher Traurigkeit erfüllt, wie dieser Moment. Luthien streckte beide Hände aus und empfing die Pflanze voller Ehrfurcht. Er trug den Keimling ebenfalls so behutsam und vorsichtig, wie Aideen zuvor und sagte leise: „Woher… hast du… das?“ Er konnte die Augen nicht von der Pflanze nehmen, die im Sternenlicht nun bläulich und silbrig leuchtete. Ganz schwach nur, aber wunderschön. Eine einzelne Träne lief seine rechte Wange herab. Er schien sich an etwas zu erinnern
    Er erhob sich mit der Pflanze und auch die anderen Elfen taten es ihm gleich, ehe er Aideen nun ansah. Sie lächelte ihn an und er senkte den Blick, dann sagte er ganz leise und auf Elfisch: „Ich danke dir…“
    Luxia freute sich über das Schauspiel und Elariels Frage blieb für den Moment unbeantwortet. Jin konnte die Augen erst nicht von der Pflanze nehmen, dann aber sah er erstaunt zu Aideen. Hatte sie eben den König auf die Knie gezwungen? Mit einer wachsenden Pflanze? Auch die beiden Söhne waren sprachlos und die ganze Szene war in diesem Moment wie eingefrohren. Ehe sich Luthien zu seinem Platz begab und den Setzling behutsam neben sich auf das Geäst setzte, wo er wohl diesen Abend überdauern würde. Er rankte sich sogleich vorsichtig fest und würde warten.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 10:04 am

    Ja, diese Pflanze war sehr besonders. Sie war wunderschön und so einzigartig in diesen Gefilden, wie eine Eierlegende Kuh auf dem Land. Aideen hatte niemanden auf die Knie zwingen wollen, hatte es aber getan und so war sie ein wenig erschrocken, doch nahm der König ganz vorsichtig diesen wunderschönen Setzling, der gewiss später einen angemessenen Platz bekäme, und stellte seine Frage. Aideen sah den König lächelnd an. Sie sah auf das Dorf, sah dann wieder zum König. Wie sollte sie das nun erklären? Sie war ein Findelkind gewesen und hatte einen kleinen beutel mit diesen Samen bei sich. So hatte ihre Mutter es ihr gesagt. Aideen überlegte kurz, wies dann auf sich, tat dann, als habe sie ein Baby im Arm. Vorsichtig holte sie den kleinen samtenen dunkelblauen Beutel, den sie schon damals als Säugling an einer Schnur um den Hals getragen hatte, hervor und legte ihn sich erneut um den Hals. Dann zeigte sie erneut, das sie ein Baby war. Sie zeigte auf ein elfisches Paar, stand dann auf und tat, als sei sie eine andere Elfe, die ein Baby unter einem Baum im Wald fand. Sie hatte eine schöne Kindheit, auch wenn sie ihre wahren Eltern nicht kannte und es betrübte sie schon, das sie dieses Dorf nicht wiedersehen konnte. Allerdings zeigte sie nun auf das Dorf herunter. Es sah aus wie ihre Heimat. Weiter machte sie dann aber nichts.

    Elariel verfolgte das ganze aufmerksam. Eigentlich schien Aideen gerade die Frage zu beantworten, die Elariel eben an Jin gewand hatte.
    "Ich glaube sie versucht und mit zu teilen, das sie ein Findelkind war und diesen Beutel mit den Samen um ihren Hals trug, als man sie fand. Sie muss in einem ähnlichem Dorf, wie unserem aufgezogen worden sein."
    Aideen nickte bejahend. Genau das hatte sie sagen wollen. Schön das Eariel sie so gut verstehen konnte.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 11:07 am

    Alle folgten ihren Ausführungen. Alle bis auf Jin. Er sah auf seinen Teller und dachte nach. Elariel erklärte, was Aideen meinte und Luxia nickte: „Ich hätte es nicht besser beschreiben können.“ Sie sah Aideen an. „Ja sie wurde von einem Waldelfenstamm aufgenommen und großgezogen. Sie hatte ein Heim, was diesem nicht unähnlich war. Im Osten.“ Luthien betrachtete Aideen, die nun wieder an ihren Platz kam und schließlich sagte er leise: „Sie ist eine der unsrigen.“ Es klang unbestimmt. Ganz so als sei es eine Mischung aus Freude und Bedauern. „Im Osten? Wo genau?“, wollte er wissen und Jin sah nun ebenfalls auf. Luxia flirrte zu Aideen und legte tröstend die Hand an ihre Wange. „Das Dorf ist zerstört. Es… Aideen hat ihre Stimme dabei verloren.“
    Jin sah Aideen weiterhin an. In seinen Ohren klangen Schreie und das krachen von brennenden, umfallenden Bäumen. Seine Augen waren reglos auf die Elfin neben ihm gerichtet und Luthien fragte nun: „Wer hat das getan?“ Doch Luxia schien es nicht zu wissen. Morigan hatte ihr schließlich nicht alles erzählt. Sie schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Weiß ich nicht. Es lag früher an der Flussgabel des Addan.“ Vielleicht daher auch ihr Name ‚Aideen‘ Jin glaubte der Boden unter seinen Füßen würde einbrechen. Nach außen zeigte er keine Regung und richtete den Blick nun einfach wieder auf seinen Teller. Er schloss die Augen und gab ein leises Stöhnen von sich.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Variel ihn, als er es bemerkte und auch Luthien richtete seine Aufmerksamkeit nun wieder auf Jin. Der jedoch legte sich die Hand auf den Bauch und sagte: „Ich… brauche wohl… noch etwas Ruhe.“ Er rieb sich die Stirn und Cana musterte ihn besorgt. Luthien winkte jemanden herbei, der Jin wohl helfen sollte, in ein Zimmer zu gelangen und seltsamer Weise, ließ er sich anfassen und weg bringen. Seltsam. Luxia sah ihm nach und sagte dann zu Aideen. „Tut mir leid… ich wollte dich nicht traurig machen und dein Leben ausbreiten.“
    Luthien ließ wieder Musik spielen und sagte zu Aideen: „Ich werde dafür sorgen, dass der Sternenbaum wachsen kann. Dein Geschenk hat mich sehr berührt und ich hoffe, ich kann euch bei eurer Aufgabe unterstützen.“ Wie sich dieser Mann gewandelt hatte. Erst war er SO feindlich gewesen und nun das. Ihm musste Schlimmes widerfahren sein, wenn er Fremden gegenüber SO abweisend war.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 9:20 pm

    Aideen nickte. Was geschehen war, war geschehen. Sie konnte es nicht ändern, Wenigstens tat es nicht mehr so schrecklich weh, wie damals. Was sie schon überraschte, war die Tatsache, die Luthien ungerührt aussprach. Sie war eine der ihrigen. Wie sanft er plötzlich war. Luxia erklärte, was geschehen war, oder zumindest einen Teil. Jin schien es nicht so gut zu gehen. Dieses Mal ließ Aideen ihn gehen. Er war wirklich angeschlagen und brauchte gewiss noch Ruhe. Nun wusste sie ihn wenigstens in Sicherheit. Während er ging, bedankte sich Aideen. Sie war noch nicht fertig. Jetzt ... musste sie einmal ALLES los werden. Sie formte mit den Händen die Konturen einer Frau, zeigte mit der Hand an, das sie gesprochen hatte und zeigte unter den Tisch. Sie hatte sich verstecken sollen. Mit den fingern zeigte sie, wie Flamen empor schlugen und sich durch die Äste fraßen. Sie war zwar sicher in ihrem Versteck, aber sie wäre fast erstickt. Man hatte nach ihr gesucht. Sie verfiel für einen Moment in ihre Erinnerungen. Die Schreie und die Rufe ... wie die Mörder riefen, hier sei das Kind nicht. Doch wie sollte sie ihnen das erklären? Schließlich zeigte sie auf sich selbst. Aideen erinnerte sich an die riesige Raubkatze, die sie aus dem brennenden Versteck zog, nachdem die Krieger fort waren. Wäre dieser geist nicht gewesen, sie wäre gestorben.

    Elaria beobachtete das ganze. Sie nahm Aideens Gefühle wahr. Sie war offensichtlich voller Schuldgefühle.
    "So wie ich es sehe, gibt sie sich die Schuld an dem, was geschehen ist. Jemand hat ihr gesagt, sie solle sich verstecken. Die Person muss gewusst haben, das man nach ihr sucht. Warum sonst sollte sie sich verstecken und alle anderen sind dabei um gekommen?"
    Ja warum. Und wenn sie doch zum Volk des Königs gehörte ... warum wäre sie dann für jemand anderen wichtig?
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    Beitrag  Jin Fr Nov 23, 2018 10:32 pm

    Jin wurde hinauf in ein Zimmer gebracht und eine der Elfinen fragte: „Geht es euch gut?“ Sah es vielleicht so aus? Jin wusste überhaupt nicht, wo ihm der Kopf stand und was er denken sollte. Das Dorf nahe der Flussgabelung des Addan. Das Sorf welches er und ein paar andere gnadenlos geplündert und zerstört hatten! Jin war angeheuert gewesen, die Elfen zu töten. Sie waren außerdem auf der Suche nach einem kleinen Mädchen gewesen. Damals hatte er sich gar nichts dabei gedacht und am Ende der Mission war er zwar bezahlt worden und zwar pro Kopf, aber er hatte auch gehört, dass sie das Mädchen nicht gefunden hatten. Es war einer der ersten Aufträge an der Oberfläche gewesen, die er gemacht hatte. Jin schüttelte leicht den Kopf. „Nein.“, antwortete er verspätet und die Elfin fragte ihn, ob er was brauchte. Er ließ sich kraftlos auf ein Bett sinken und dann nach hinten kippen. Erschrocken lief die Elfin zu ihm und setzte sich neben ihn, sie prüfte seine Temperatur und zog ein Kissen heran, was sie ihm unter den Kopf packen wollte. Er war letzten Endes ja auch doch ein Prinz nicht wahr?

    Unten lauschte und betrachtete man die Ausführungen. Ihre Geschichte war traurig, aber es gab tausender solcher Schicksale. So war das in Kriegen. Und damals hatte Krieg geherrscht. Die Dunkelelfen hatten nur nie aufgehört ihn zu führen, während die Menschen ein zerbrechliches Bündnis mit den Elfen geschlossen hatten. Zumindest in dieser Region. Luthien betrachtete den Setzling nachdenklich und sagte nichts dazu. Was sollte er auch sagen? Weder wusste er, wer das Dorf vernichtet hatte, noch hatte er bis eben überhaupt Kenntnis davon. Luxia sah besorgt hinauf zu Jin und Cana kam von der Seite an und umarmte Aideen. Sie sagte: „Dann sind deine Eltern auch tot.“ Sie drückte Aideen und versteckte ihr Gesicht an ihrer Seite.
    Das waren nun natürlich weniger erfreuliche Erzählungen. Schade eigentlich.
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    Beitrag  Aideen Sa Nov 24, 2018 12:34 am

    Aideen nahm Cana in die Arme. Sie tröstete das Kind eher, als das sie sich selbst trösten lies. Sie sah auf den Setzling, der sich hier scheinbar sehr wohl fühlte. Sicher wäre es hier gut für ihn und der König würde gut für ihn sorgen. Um Jin sorgte sie sich selbstverständlich auch, doch war er wenigstens in guten Händen. Sie hob den Finger, als ihr etwas ein fiel. Sie kramte in ihrer kleinen Tasche und zog eine Kette mit einem wunderschönen Anhänger hervor. Vielleicht konnte der König ihr dann sagen, welcher Familie sie wirklich abstammte, wenn er schon sicher war, das sie zu den seinen gehörte.

    Eariel spürte Aideens Traurigkeit. Sie war eine sehr sanfte Person, die noch nicht ahnte, welche Fähigkeiten in ihr schummerten. Wäre es möglich, das sie einer großen Magierfamilie abstammte, oder gar der Königsfamilie? Es wären die wohl einzigen, die ihr ein fielen, die solche Macht besäßen. Abgesehen davon, schien sie doch mit den Geistern des Waldes im Bunde zu stehen. Auch sie betrachtete den Anhänger an der Kette genau.
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    Beitrag  Jin Sa Nov 24, 2018 2:48 am

    Vielleicht konnte er es und so wie er den Anhänger betrachtete, hätte er vermutlich wirklich etwas sagen können oder auch nicht. Aber er tat es nicht. Stattdessen sah er wieder auf den Tisch und sagte nichts dazu, außer: „Ein schönes Stück.“ Es erinnerte ihn an etwas, aber er schien nicht sagen zu wollen an was. Oder er war sich nicht sicher und wollte es lieber für sich behalten. Oder aber er wollte nicht, dass es stimmte. Wie auch immer. Er schien dabei nicht helfen zu wollen oder zu können.
    Luxia sah hinauf zum Fenster und entschied sich nach Jin zu sehen. Weshalb sie schnell hinauf flatterte.

    Jin wurde oben von der Elfin betrachtet und schließlich sagte er: „Lass mich allein.“ Sie stand auf nickte und neigte kurz den Kopf, ehe sie und der andere Elf den Raum verließen. Jin drehte sich auf die Seite und dachte noch einen Moment nach. Er richtete sich auf. „Nach all den Jahren… Soll das deine Strafe sein?“ Er blickte hinauf an die Decke, dann senkte er den Blick wieder. Er ballte die Fäuste auf den Knien. Sollte das wirklich nach all den Jahren nun auf ihn zurückfallen. Er hatte kein Problem damit zu töten. Nach diesem Überfall jedoch hatte er festgestellt, dass das Brandschatzen nicht seins war und er hatte sich auch geschworen, es nie wieder zu tun. Die Schreie klangen nun wieder deutlich in seinen Ohren. Die bei lebendigem Leibe verbrennenden Wesen, die an Sanftheit und Güte kaum zu übertreffen waren. Eine Träne lief ihm hinab…
    Er wischte sie schnell ab, als er Luxia hinter sich landen hörte. „Was willst du?“
    „Alles in Ordnung?“ Irgendwie machte ihn diese Frage wütend. Er sah zu ihr und seine roten Augen funkelten sie an. „Hast du es gewusst?“ Luxia sah ihn verdutzt an. „Was? Natürlich wusste ich um ihre Geschichte. Was denn jetzt los.“
    „Deshalb musste ICH es sein, nicht wahr?“
    „Wo von redest du, Jin?“ Jin konnte nicht glauben, dass sie es nicht wusste und irgendwie übermannten ihn gerade seine eigenen Schuldgefühle. Das Leben selbst bedeutete ihm nichts, es störte ihn nicht, jemanden zu töten. Aber die Qual und der Schmerz vor dem Ableben dieser Elfen, hatten ihn zu tiefst verstört. Und jetzt hatte er sich daran erinnert. „Du… musst es gewusst haben…“ Jin hatte eigentlich vorgehabt wütend zu sein, doch im Moment fühlte er sich nur schwach und klein.
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    Beitrag  Aideen Sa Nov 24, 2018 3:10 am

    Nichts. Aideen war sich nicht sicher, ob sie ihm ansah, das da etwas war, aber sie wollte es auch nicht darauf ankommen lassen, seine Geduld weiter zu strapazieren. Besser sie packte das Amulett nun weg und kümmerte sich um andere Dinge. Sie hatte dem König ein Geschenk gemacht und wollte das Selbe auch für die Prinzen tun. So packte sie also ihre Kette weg, nahm zugleich aber zwei unterschiedliche Samen heraus. Wieder konzentrierte sie sich sehr auf diese und ließ sie wachsen. Aus ihnen wurde zwei wundervolle Blumen. Die eine schimmerte silbern, die andere golden. Aideen stand auf, ging zu den Prinzen und reichte jedem von ihnen eine. Variel bekam die mit dem goldenen Schimmer,sein Bruder die Andere. Es waren Sonnen und Mondtaublumen, die sie ihnen schenkte. Auch sie waren besonders, wenn auch nicht so besonders, wie der Baum, der ihnen hier scheinbar wirklich allen sehr wichtig schien. Nun setzte sie sich wieder und lächelte glücklich. Das war ihr Dankeschön weil die Prinzen so freundlich waren und der König seinem Hass getrotzt hatte.

    Eariel sah der kleinen Fee nach, die wohl echte Sorgen um Jin hatte. Aideen war eine aus des Königs Volk und sie beschlich das Gefühl, Aideen gehörte zu den höheren Familien. Hier könnte sie ein neues Zuhause haben ... sofern ihre Aufgabe es zu ließe.
    "Verzeiht, wenn ich unhöflich wirke. Seine Majestät wird uns jedoch nicht ohne Grund hier her beordert haben. Abgesehen davon, wolltet ihr so bald als möglich weiter reisen, wenn ich euch recht verstanden habe. Vielleicht sollten wir dann nun zum Punkt kommen?"
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    Beitrag  Jin Sa Nov 24, 2018 6:14 am

    Der Elfenkönig musterte Elariel. Sie hatte Recht, er hatte sie nicht nur aus Spaß hier hergerufen. Auch seine Söhne bekamen eine Pflanze zum Geschenk und auch diese Blumen waren wahrlich eine Augenweide. Beide bedankten sich indem Sie den Kopf neigten und Variel lächelte Aideen sogar an. Schließlich richtete er nun auch das Wort an Aideen und Elariel.
    „Offensichtlich.“, kommentierte er Elariels Aussage und Frage und setzte fort. „In Anbetracht der Tatsache, dass ihr nicht nur eine wichtige Aufgabe habt, sondern euer Begleiter mir auch ein Versprechen gab, würde ich euch Elariel sowohl als Verstärkung, als auch als Versicherung mitschicken. Sie wird mich in Kenntnis setzen, sollte es sich euer Begleiter anders überlegen und mich verraten. Aber sie wird euch auch eine große Hilfe sein.“
    Durian senkte den Blick. Er mochte die Elfin mehr, als gut war und nun wo sie fort gehen würde… Er wusste nicht, was er dabei empfinden sollte und verbat es sich. Variel würde später mit ihm reden. Er fand es ohnehin erstaunlich, dass sein Bruder es so lange verbergen konnte.

    Oben setzte sich Jin gerade auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken ans Bett, wo er die Stirn auf die Offene Handfläche legte. Er stützte sich mit den Ellenbogen auf seinem Oberschenkel auf und schwieg. Luxia wusste gar nicht, was sie sagen sollte. So wie er sich verhielt, war das alles sehr bedenklich. Sie zog in diesem Moment auch nicht den einzig möglichen Schluss, da es ihr ohnehin vorkam, wie eine Unmöglichkeit. „Jin?“
    „Lass mich allein.“
    Die Fee machte lieber was er sagte und flirrte wieder hinab. Sie landete auf Aideens Schulter und flüsterte ihr ins Ohr, dass sich in komisch verhielt. Sie hörte die Worte des Königs und sah ihn nun ungläubig an. Besser nicht gegen an reden. Dennoch wussten eh schon zu viele, dass sie im Namen der Göttin reisten. Es würde sich aber wohl nicht ändern lassen. Cana betrachtete Elariel und schien sie gründlich zu mustern. Sie sah in ihr eine potentielle Rivalin und schien skeptisch zu sein.
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    Beitrag  Aideen Sa Nov 24, 2018 6:36 am

    Aideen freute sich, das sie den beiden Prinzen eine eben solche Freude hatte machen können, wie ihrem Vater. Nun aber wollte dieser scheinbar wirklich auf den Punkt kommen und genau das tat er nun auch. Eariel sollte mit ihnen reisen? Nun Aideen hätte sicher nichts dagegen, aber Cana schien gar nicht begeistert. Luxia kam angeflogen. Sie setzte sich auf Aideens Schulter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Jin benahm sich komisch? Sie sah die Fee fragend an. Besser sie sah mal nach ihm. Leider müsste sie dafür erst abwarten, was der König noch zu sagen hätte. Es wäre sehr unhöflich, wenn sie nun aufstehen würde.

    Eariel sah den König einen Moment lang erschrocken an, doch dann verneigte sie sich.
    "Wie ihr wünscht mein König."
    Als sie wieder auf sah, fiel ihr auf, wie Durian den Blick senkte. Hatte er gehofft, er könne an ihrer Stelle mit gehen?
    "Euer Majestät ... ich will euch nicht widersprechen und werde es auch gewiss nicht tun, aber wäre Durian nicht besser geeignet? Er ist ein erfahrener Krieger und könnte eine größere Hilfe sein, als ich es bin. ich kann mit Magie umgehen, doch mit dem Schwert ... wäre ich nutzlos."

    Da alles nötige gesagt war, entschloss sich Aideen dem König einen entschuldigenden Blick zu schenken, wies hinauf zu Jins Gemach und eilte sogleich, hinauf. Wenn es ihm schlecht ginge, wollte sie bei ihm sein.
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    Beitrag  Jin So Nov 25, 2018 10:01 pm

    Der König blickte auf Elariel herab, als sie ihm erklärte, ihm nicht widersprechen zu wollen. Aber sie tat es dennoch. Er sah zu Durian und dieser sah gerade wieder auf den Tisch. „Durian ist mein Sohn. Ich werde ihn nicht ins Ungewisse schicken.“ Er sah nun herüber. Er würde nicht widersprechen, aber dennoch würde er es sehr bedauern, wenn Elariel nicht mehr hier wäre. Er hatte sich ihr zwar nie offenbart und hatte seine Gefühle immer versteckt, aber nun ja. So war es nun einmal. Der König entließ Aideen, aber Luxia und Cana blieben. Sie wollte nun nicht noch stören.
    Luthien sagte jedenfalls noch zu Elariel: „Du musst nicht kämpfen. Schon gar nicht mit einem Schwert.“ Dann sah er etwas von der Seite zu ihr, was ihm fast einen schelmischen Ausdruck verlieh. „Außerdem brauche ich wohl nicht um deine Sicherheit zu fürchten.“ Er meinte ihre magische Begabung. ER hatte sie schon in Aktion gesehen und er respektierte ihre Fähigkeiten.

    Jin saß immer noch oben und versuchte mit sich und seinen Gedanken klarzukommen. Was hatte sich Morigan dabei gedacht? Wieso hatte sie es ihm nicht mal gesagt? Das war nicht in Ordnung! Er rieb sich die Schläfen und lief dann die Hand kraftlos nach unten sinken. Er legte den Kopf hinten auf das Bett, vor dem er immer noch saß.
    Die Tür öffnete sich leise und er sagte: „Ich sagte doch, dass ich alleine sein… Aideen!“ Er erschrak sich regelrecht, als er sie dort in der Tür stehen sah. Er erhob sich schnell und wusste nicht, wo er hinschauen sollte. Er verschränkte die Arme, löste sie wieder und kratzte sich am Hinterkopf. Dann sagte er verunsichert: „Was ist?“ Würde sie es erfahren… sie würde ihn auf immerdar hassen! Und Jin wollte die Reise so nicht begehen. Wobei… war sie fähig zu hassen? Sie vergab es ihm ja auch ein Mörder zu sein, wie? Aber war es bei den eigenen Eltern nicht auch was anderes?
    Sie schien sich nach ihm und seinem Befinden erkunden zu wollen und Jin sagte nun: „Es… geht mir wieder besser.“ Was nicht mal gelogen war. Dennoch verhielt er sich seltsam
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    Beitrag  Aideen Mo Nov 26, 2018 12:29 am

    Elariel lächelte auf den Blick des Königs hin. Natürlich wollte er seinen Sohn nicht gehen lassen. Eariel wollte lediglich klar machen, das sie ihm den Vorrang ließe, so er denn wollte.
    "Selbstverständlich nicht euer Majestät. Sobald alles erledigt sein wird, werde ich wohlbehalten zurück kehren."
    Ja, das würde sie. Sie mochte dieses Dorf sehr. Durian warf sie aber einen entschuldigenden Blick zu. Schließlich konnte sie nichts dafür,d as er nun hier bleiben musste und sie an seiner Stelle gehen.

    Aideeen kam in den Raum und sah Jin, wie er da vor dem Bett saß. Etwas schien ihn zu quälen. Denn noch kam sie nicht um hin zu lächeln, als er sich so unglaublich niedlich verhielt. Er wusste scheinbar gar nicht, wie er sich benehmen sollte. Aideen kam näher, blieb zwei Schritt weit vor Jin stehen und sah zu ihm auf. Dafür, das es ihm besser ging, schien er aber immer noch irgendwas auf dem Herzen zu haben. Sie legte den Kopf schräg, sah ihn an als ob sie ihn fragen wollte, ob er sich sicher war und schien auf eine Antwort zu warten. Immerhin war er so plötzlich weg gegangen und saß dann so sonderbar vor dem Bett, als sie herein kam.
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    Beitrag  Jin Mo Nov 26, 2018 5:12 am

    Jin wusste nicht, was er sagen sollte. Nun legte sie auch noch den Kopf so schief. Sah irgendwie drollig aus, aber es störte ihn, dass sie nun hier war! Das hatte sicherlich diese anstrengende Fee eingefädelt. Er stieß nun die Luft aus und rieb sich kurz die Stirn. Es schnürte ihm irgendwie fast die Luft ab, jetzt zu wissen, dass SIE es gewesen war, dass er ihre Eltern. Die Hand wanderte von der Stirn zum Mund. Ihm wurde schon wieder schlecht. Er schwankte und schloss die Augen. Aideen fackelte nicht lang und war direkt bei ihm. Sie stützte ihn und erst mal schien Jin das gar nicht zu realisieren. Doch dann öffnete er die Augen. Wie konnte sie es wagen? Wie konnte ausgerechnet SIE so viel Sorge um ihn im Herzen tragen. Nichts davon hatte er verdient! Er packte sie an beiden Schultern und funkelte sie an. Sie konnte doch gar nicht wissen, was ihn so quälte… was ihn so aus der Bahn warf! Wieso war es ihm bei IHR nicht egal?! Er wollte sie gerne dafür hassen, aber nicht mal das konnte er. Seine Zähne waren zu sehen, weil er sie förmlich fletschte und er zischte sie in seiner Sprache an, was sie natürlich nicht verstand. Sie verstand ja nicht mal, was sie getan hatte. Er war genauso aggressiv, wie auf der Lichtung. Sie würde denken müssen, er habe einen Rückfall. „Lass… mich einfach allein, ehe… ich…“ Doch er beendete den Satz nicht. Sein zorniger Blick wich langsam aber sicher einem schmerzlichen und irgendwie verzweifelten. Er konnte ihr doch nicht so weh tun! Sein Griff lockerte sich und er senkte den Blick. „Es tut mir leid.“, sagte er ganz leise und aus beiden seiner Augen rannen nun Tränen. Was musste Aideen nun verwirrt sein. ER hatte sich natürlich nicht nur für jetzt entschuldigt. Sondern für alles, was er ihr angetan hatte. Er nahm beide Hände vors Gesicht und er spürte, dass diese eine Tat so unaussprechlich gewesen war. All die Jahre hatte er es als Auftrag abgestempelt, sich nichts weiter bei gedacht, aber nun… Jetzt, wo er Aideen kennengelernt hatte, konnte er nicht mal verstehen, wie man auch nur daran denken konnte, ein solches Wesen zu zerstören. „Es… tut mir… leid.“ Seine Stimme klang gedämpft, durch seine Hände vor seinem Gesicht.
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    Beitrag  Aideen Mo Nov 26, 2018 5:26 am

    Aideen war zu Tode erschrocken, als Jin sich so benahm. Sie kannte ihn, wusste, er konnte grob werden, aber das jetzt ... es war wie auf der Lichtung. Im nächsten Moment aber, besann er sich und schien einfach nur untröstlich und völlig verstört. Es tat weh ihn so zu sehen. Er weinte. Aideen würde niemanden wegen seiner Tränen verurteilen. Schon gar nicht ihn. Sie wusste nicht, was ihn so sehr beschäftigte. Sie hörte seine gedämpfte Stimme und lauschte seinen ständigen Entschuldigungen. Warum entschuldigte er sich so oft? Wegen dieser Kleinigkeit? Er war sehr temperamentvoll und so weit sie es wusste, waren Dunkelelfen sehr temperamentvoll. Sie konnte sich das gar nicht mit an sehen. Wieder ging sei auf ihn zu, nahm seine Hände in ihre, und zog sie vor seinem Gesicht weg. Er sollte sich vor ihr nicht verstecken müssen. Sie legte ihre Hände auf seine Wangen, zog ihn zu sich herunter und nahm ihn in die Arme. Es war einfach so dieses Gefühl, das er genau das jetzt brauchte. Vermutlich würde er sich da gleich wieder draus befreien, aber für den Moment war es gut so, wie es war. Was immer es war, was ihm so sehr auf dem Herzen lag, er schien es sehr zu bereuen.
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    Beitrag  Jin Mo Nov 26, 2018 8:54 pm

    Aideen legte ganz sanft ihre Hände an Hände, die ihr erbarmungslos alles genommen hatten. Jin hielt das Gesicht hartnäckig nach unten, erst als sie ihre Hände auf seine Wangen legte und ihr seine Tränen über diese liefen, sah er sie a. Sie zog ihn zu sich und schloss ihn in die Arme. Es war erneut ein Gefühl, welches ihn fast wahnsinnig machte und doch fühlte es sich gleichsam so wunderbar an. Oh ja… Sie trug Celestrias Licht in sich. Dessen war sich Jin bewusst.
    Eigentlich hätte er sie nun einfach von sich gestoßen, aber heute und nach allem was er nun wusste, brachte er das nicht fertig. Verrückt, dabei hätte doch jemand eher Aideen trösten müssen. Sie umarmte den Mörder ihrer Zieheltern, Geschwister und Freunde, um ihn zu trösten. Das war so absurd… Doch Jin legte seine herabhängenden Arme um ihren schlanken und zierlichen Leib. Er legte dann Kopf auf ihre Schulter und hielt sie ganz fest. Wieder sagte er etwas in seiner Sprache und es klang betrübt und obwohl die Sprache ja immer etwas aggressiv klang, war seine Stimme ganz sanft. Doch sie verstand ihn natürlich nicht.
    Eine ganze Weile blieben sie so reglos stehen, wobei Jin jedoch sehr schnell aufhörte zu weinen. Jin dachte über den Angriff nach und darüber, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er kam zu keinem vernünftigen Schluss und entschied sich erstmal dazu, ihr nicht zu sagen, dass ER es gewesen war. Auch Luxia schien es ja nicht zu ahnen und Jin würde warten, bis er bereit war. Er brachte es nicht über sich, ihr die Wahrheit zu erzählen. Nicht hier und nicht so. Er ertrug nicht Mal den Gedanken, dass sie ihn wegschicken könnte, obwohl er dieser Unternehmung von vornherein skeptisch gegenüber eingestellt war, wollte er nicht, dass Aideen ihn zurücklassen würde. Er fragte sich, ob ER dem Mörder seines Meisters hätte vergeben können und er kam zu dem Schluss, dass er es sogar gekonnt hätte. Jetzt wo er alles über seinen echten Vater gehört hatte.
    „Aideen…“, sagte er schließlich irgendwie hölzern. Sie sah zu ihm auf. „Ich verdiene dein Mitgefühl nicht.“ Er löste sich aus der Umarmung. Sie widersprach ihm natürlich, aber er wandte den Blick von ihr ab. Er sah aus dem Fenster. Das Satte grün der Wälder hatte ihn immer schon magisch angezogen. Er liebte die Farben dieser Welt. Er „hörte“ ihr eigentlich gar nicht zu. „Aber ich will dich beschützen.“ Jetzt wo er es durfte. Damals hätte er sie ausgeliefert oder getötet, aber jetzt DURFTE er sie schützen und er würde es mit Freuden tun. Ja. Er sah sie von der Seite an und sah sehr ernst aus. „Gemeinsam retten wir Celestria.“
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    Beitrag  Aideen Mo Nov 26, 2018 9:09 pm

    Aideen fühlte, das es Jin gut tat, so gehalten zu werden. Sie würde ihn nicht weg schicken. Nach allem, was sie nun wusste, würde sie sicher anfangs sehr traurig, vielleicht sogar wütend sein, doch sie würde ihm vergeben. Niemand wurde böse geboren. Sie würde es ihm wohl auf ihre Art erklären, wenn es denn so weit wäre, aber davon ahnte sie im Moment ja gar nichts. Sie sah Jin an, der ihr eben sagte, das er sie beschützen wollte. Er ahnte ja nicht, wie gern sie ihn hatte. Ja, er war oft unnahbar, oft gemein und sicher manchmal auch brutal, aber er war ihr Beschützer, ihr Freund. Sie hatte ihn ins Herz geschlossen, obwohl er ein Mörder war. Jeder versuchte irgendwie zu überleben, das hatte Aideen längst gelernt. Jin hatte das getan, was er gelernt hatte, um zu überleben. Das war sicher für viele Augen der falsche Weg, aber gab es überhaupt einen richtigen? Jeder musste seinen Weg finden und sollte Jin Jahrzehnte lang den falschen Weg gegangen sein, so würde er nun doch den richtigen weg einschlagen. Gemeinsam würden sie Celestria retten, ganz wie er es sagte. Aideen lächelte wieder dieses schöne Lächeln, welches scheinbar nur für Jin allein galt und nickte. Sie wies schließlich auf ihn und dann wieder hinunter zum König. Sie hatten ihr Essen noch nicht beendet und es wäre sicher für alle schön, die Nacht noch hier zu verbringen. Schließlich war das hier offenbar IHR Volk. Sie reichte ihm die Hand, als wolle sie ihn an die Hand nehmen.
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    Beitrag  Jin Mo Nov 26, 2018 9:17 pm

    Sie stimmte ihm zu und irgendwie erleichterte ihn das. Er wusste nicht, ob sie ahnte, was er zu verbergen suchte, aber sie streckte ihm die Hand entgegen. Alleine diese Geste rührte ihn schon wieder und eer senkte den Blick. Dann bildete sich ein hauchzartes Lächeln auf seinen Lippen. Ein einzelnes leises und tonloses Lachen, verließ seine Brust und als er nun wieder aufsah, streckte er ihr ebenfalls die Hand entgegen und sie hielt sie kurz behutsam, ehe sie ihn mitzog. Sie ließ ihn natürlich bald wieder los und er folgte ihr. Sie war so merkwürdig und doch so schön und ihre Stimme… Sie war so sanft und wie eine längst vergessene Melodie. Und ER hatte sie ihr genommen.
    Jin riss sich zusammen und trat mit Aideen stolz unten wieder auf den Balkon. Der König musterte ihn und Variel erhob sich leicht. Er fragte, als beide wieder am Tisch waren: „Geht es euch gut?“ Jin nickte und setzte sich. Luxia sah kurz noch besorgt aus, aber dann war sie froh, dass scheinbar alles in Ordnung war. Sie sagte lieber nichts dazu. Jin war schwierig und ein falsches Wort würde ihn nur wieder vertreiben.

    Das Essen wurde jedenfalls großzügig ausgedehnt und alle aßen sich satt. Auch wenn Jin noch immer das Fleisch fehlte. Es wurde später und schließlich konnten alle in ihre Zimmer. Cana, Aideen und Luxia bekamen eines und Jin bekam ebenfalls ein eigenes. Später in der Nacht bekam er auch noch mal Besuch. Der König selbst schlich sich ins Zimmer. Jin musterte ihn nur kurz und sagte dann: „Eure Majestät?“
    „Wir müssen reden.“ Er drahte sich um und sah ihn vielsagend an.

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