Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Schicksal oder Zufall?

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    Schicksal oder Zufall? - Seite 15 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Mi Feb 15, 2017 11:25 am

    So schrecklich diese Situation auch war, Aideen biss die Zähne zusammen, sah entschlossen zu Luxia und nickte. Ja, sie konnte Wurzeln und Ranken beschwören, die Jin fest halten würden. Sie legte ihre Hände auf den Boden, schloß die Augen und bewegte stumm die Lippen. Sie schien selbst dabei ihre ganze Umgebung auf einmal wahr zu nehmen. Ihr Geist spürte, ja sah die Wurzeln im Erdreich. Stumm bat sie die Bäume um ihre Hilfe, um des Einhorns willen und schließlich spürte sie die warme Kraft der Natur. Sie durchströmte Aideen wie warme Sonnenstrahlen. Die dicken Wurzeln der nahen Bäume begannen sich zu bewegen. Sie gruben sich einen Weg durch den Waldboden, krochen auf Jin zu und umklammerten ihn so, das er zwar noch gut liegen konnte, aber sich keinesfalls mehr aus den dicken Wurzeln heraus winden könnte. Die Kräuter hatten ihren Teil getan. Nun konnten sie nur noch abwarten. Aideen setzte sich wieder zu dem Einhorn, streichelte seinen Kopf und hoffte, es würde bald alles wieder besser werden. Das Einhorn war intelligent. Es unterdrückte den Fluchtinstinkt und vertraute denen, die bei ihm waren, um es zu beschützen. Cana könnte nichts weiter tun. Jins Hand war verbunden, er war fixiert und sie konnten nun nur noch warten und hoffen.
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    Beitrag  Jin Mi Feb 15, 2017 11:40 am

    Es war schrecklich. Cana beobachtete, wie ihr Held von den dicken Wurzeln umschlossen wurde und konnte nicht aufhören zu weinen. Immer wieder zuckte Jins Körper und schließlich fragte sie: „Darf… darf ich die Kräuter weg nehmen?“ Sie sah zu Aideen, die behutsam nickte. Sofort holte Cana sie hervor und nach einigen weiteren Würgereflexen, blieb Jin reglos liegen. Luxia flatterte zu Aideen und sagte: „Wir müssen hoffen.“ Vielleicht war das Einhorn das Einzige Wesen, was Jin retten konnte. Er war offensichtlich der Finsternis anheimgefallen oder etwas ähnliches. Cana hielt Jins nicht verbundene Hand und legte den Dolch behutsam beiseite. Sie schloss die Augen und fing an zu beten. Für Jin, für das Einhorn, für sie alle.

    Die Nacht verstrich ereignislos und alle fanden ein wenig Ruhe. Erst am nächsten Mittag regte sich Jin wieder. Er stöhnte leise und spannte die Muskeln. Gespannt betrachtete Cana ihn und flößte ihm Wasser ein. Das schwarze Zeug hatte sie ihm schon abgewischt. Sie war dabei sehr sorgsam gewesen, um nicht damit in Berührung zu kommen. Gespannt warteten sie. Jin schluckte und dann riss er die Augen auf. Sie waren Blutunterlaufen und er gab einen Schrei von sich. Das Einhorn zuckte zwar, blieb aber liegen, während Cana einen Satz zurück machte und die Wölfe sich erhoben und zusahen. Jin biss die Zähne aufeinander und sein Schrei verebbte in keuchenden Lauten. Er sah nach links und rechts und spannte die Arme an. Scheinbar versuchte er, sich zu befreien, was absolut aussichtslos war. Cana sah panisch zu Aideen und Luxia rief: „Bleib ruhig!“ Jin sah zu der Fee und sein Blick war zunächst sehr zornig. Dann aber schien er endlich zu begreifen, was los war. Er sah fast etwas überrascht aus und schließlich schien er sich zu beruhigen. Er sagte nichts dazu und schloss die Augen. Erst nach einer schieren Ewigkeit sagte er krächzend: „Tötet… mich…“ Erneut spannte sich sein Körper. Doch er schie nicht. Dennoch schien ihm etwas unsägliche Schmerzen zu bereiten. Ob körperlich oder Seelisch oder vielleicht beides, war nicht auszumachen. „Elgg uns'aa!“ (Tötet mich!) Schweiß stand ihm auf der Stirn und Tränen liefen seine Wangen herab, als er die Augen wieder schloss und gegen die Wurzeln ankämpfte.
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    Beitrag  Aideen Mi Feb 15, 2017 11:49 am

    Aideen war bei dem Einhorn eingeschlafen. Eigentlich hätte sie nicht von Jins Seite weg gebracht, doch dieses Wesen hier, war wichtiger, als sie alle zusammen. Erst am nächsten Morgen, schrack auch Aideen bei Jins Schrei zusammen. Er war sonst so tapfer, riss sich so sehr zusammen, doch nun ... Aideen stand auf. Sie ging zu iohm, sah ihm ins Gesicht. Das es ihm nicht gut ging, sah sie natürlich. Sie würde ihn nicht einfach so aufgeben. Er hatte schon schreckliche Dinge überstanden, ehe er das Laufen erlernt hatte und nun sollte er einfach so aufgeben? Aideen hörte seine Worte, doch sie schüttelte den Kopf. Sie würde ihn nicht einfach aufgeben. Er konnte sich nicht wehren und so hatte sie die Chance, ihn zu berühren, ohne das er etwas dagegen tun konnte. Sie kniete neben ihm, legte ihre Hand an seine Wange und küsste ihn auf die Stirn. Dann sah sie ihn an. Es tat ihr unendlich leid ihn so zu sehen und nichts tun zu können, aber sie würde ihn nicht einfach so sterben lassen, geschweige denn töten. Sie kramte in ihrer kleinen Tasche. Sie beförderte einen Samen hervor, den sie Jin in den Mund steckte. Er würde ihn nicht töten, aber er würde ihm Schlaf bringen. Tiefen Schlaf, der ihn von seinem Schmerz ablenken würde. Jin würde mit seinem Geschrei nicht nur die Ruhe des Waldes stören, sondern auch Wesen anlocken, die sie hir wahrlich nicht brauchen konnten, doch in erster Linie tat Aideen das, um ihn nicht mehr leiden zu lassen, als es nötig war. Als sie mit Jin fertig war, kümmerte sie sich wieder um die Wunde des Einhorns.
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    Beitrag  Jin Mi Feb 15, 2017 12:20 pm

    Jin stöhnte und krampfte und merkte nicht mal, dass Aideen zu ihm kam, Erst als sie ihn berührte öffnete er die Augen und hielt ganz still. Er erwartete den Tod und glaubte, sie würde ihn ihr bringen. Sie holte einen Samen hervor und einen Moment war er dankbar, dass sie ihn einfach in den ewigen Schlaf sinken lassen würde. Er ahnte zunächst nicht, dass es nur ein vorrübergehender Schlaf sein würde. Bereitwillig schluckte er den Samen und dann ging alles sehr schnell. Er schloss die Augen und sagte dabei leise: „Zexen'uma… wun… l'barra…“ Luxia glaubte nicht, dass sie ihn umgebracht hatte und sagte ganz leise: „Ich habe das schon mal gehört.“ Sie sah traurig auf Jin herab. „Es gibt kein Wort für ‚Danke‘ in seiner Sprache.“ Sacht landete sie auf seiner Brust und strich sanft seinen Kiefer. „Was er gesagt hat, bedeutet allerdings so etwas wie ‚Danke‘ Es heißt: Mögest du im Schatten wandeln“ Eine Träne lief ihr herab. „Sie sagen es ihren liebsten, wenn sie sterben.“ Cana fragte panisch: „Du… hast ihn aber… nicht getötet oder?!“ Aideen gab aber sehr schnell und eindringlich zu verstehen, dass sie so etwas nie tun würde.
    Allerdings tat sich nun ein neues Problem auf. Eine Furcht, die Aideen bereits verspürt hatte. Grausiges Kreischen durchbrach die Schönheit des Tages und das Einhorn reagierte panisch, jedoch lieb es weiterhin liegen. Vier grässlich entstellte Monster traten auf die Lichtung und dazu noch ein Wesen, was ihn einer schwarzen Rüstung dort stand. Unter dem Helm glommen eisblaue kalte Augen hervor und in der Hand trug die Kreatur ein Zepter. Die Temperatur fiel um einige Grade und eine kreischende eiskalte Stimme wehte über die Lichtung.  „Der Meister… ruft…! Holt was unser ist!“ Die Kreaturen stürzten sich auf die Gruppe und die Waldtiere – die Geister des Waldes – setzten ebenfalls zum Angriff an.


    Zuletzt von Jin am Mi Nov 21, 2018 12:50 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Aideen Mi Nov 21, 2018 1:19 am

    Aideen blieb bei Jin. Wie hätte sie ihn auch nun allein lassen können. Cana beruhigte sie auch sofort. Nun hing es an ihr, sie alle zu beschützen. Es sollte nicht lang dauern, ehe sie auch schon das Geschrei hörte. Sofort sprang sie auf. Sie konnte nur die Geister um Hilfe bitten, doch davon gab es hier genug. Die Kälte tat den Pflanzen hier nicht gut. Auch Aideen litt, wenn die Pflanzen litten. Bei dieser Kälte konnte sie nicht einfach irgendeinen Samen benutzen, um diese Biester zur Strecke zu bringen. Sie griff in ihren Beutel, schien einen Moment zu suchen und fand, wonach sie suchte. Mit beiden Händen hielt sie den Samen in der Hand, schloss die Augen und bewegte die Lippen, ohne das auch nur ein Ton hervor drang. Schließlich öffnete sie die Augen, warf den Samen schließlich hoch in die Luft und wartete, das er wieder herunter kam. Kurz drauf schlug er vor den Bestien ein, wie eine Kanonenkugel und begann sich unglaublich schnell in ein Geflecht aus Ranken zu verteilen. Diese förderten Blüten hervor die in der Nähe der Bestien detonierten und weitere Samen mit großer Wucht hervorschossen. Die Geister blieben verschont, doch die Bestien trugen zahlreiche Wunden davon. Sie wollten das Einhorn, oder aber Jin und Aideen würde keinen der Beiden ehr geben. Ein weiterer Samen fand seinen Weg in die Hand der Elfe, die ihn direkt auf den Anführer warf. Diesen zu besiegen würde sicher nicht so leicht. Der Samen begann noch im Flug zu sprießen, landete aber hinter dem Anführer und schob sich mit dornigen Ranken auf ihn zu. Stahlharte Dornen umklammerten die Rüstung der Oberbestie, während die Ranke, wie eine Würgeschlange, immer mehr zu drückte. Langsam bohrten sich die Dornen durch die Rüstung, während die kleinen schreienden Biester von den Waldgeistern und den Feuerspuckerblumen aufgemischt wurden. Aideen konzentrierte sich auf Jin und das Einhorn. Niemand durfte zu ihnen durch kommen.
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    Beitrag  Jin Mi Nov 21, 2018 1:37 am

    Ob sich die Dornen wirklich durch die Rüstung bohrten oder nicht, war zumindest von Aideens Position nicht deutlich zu sehen, aber er schien zumindest nicht auch nur ansatzweise Anstalten zu machen, Schmerz zu empfinden. Er hob einmal den Staab und ließ ihn mit der Spitze wieder auf den Boden fahren. Eiskalte Luft explodierte aus ihm hervor und gefror die Pflanze zu Eis, dann zerplatzten die Ranken in tausend Stücke. Auch wenn bereits neue aus der Wurzel hervordringen wollten, so waren sie nun deutlich langsamer. Die Bestien hatten jedenfalls genug, denn Aideens Pflanzen und die Geister des Waldes leisteten ganze Arbeit, während das Einhorn nun leicht unruhig wurde. Es schien maßlose Angst zu haben, sich aber nicht auch nur einen Millimeter rühren zu wollen. Jin war ebenfalls außer Gefecht und sowohl Cana als auch Luxia hatten schreckliche Angst.
    Die Gestalt fing nun leise an kehlig zu lachen und fragte: „Glaubst du wirklich, du könntest mich damit aufhalten?“ Er machte einen Schritt und Eiskristalle blühten dort, wo er ging und stand. Die Luft kondensierte an seinem Körper und sank als Nebel herab. „Er ist sowieso schon tot…“, sagte der Angreifer ungerührt und auch von seiner Stimme schien beißende Kälte auszugehen.
    „Nein!“, schrie Cana ihn nun an. „Er lebt! Und er bleibt bei uns! Er beschützt uns!“ Luxia starb tausend Tode: „Nicht Cana!“ Der Angreifer sah zu ihr herüber und fragte: „Ach? Und wo ist euer Beschützer jetzt?“

    Ein Horn ertönte durch den Wald und gleich darauf ritten Elfen auf die Lichtung. Sie kamen auf Hirschen und einer von ihnen hatten einen besonders gewaltigen Hirsch. Er hatte einen Bogen im Anschlag, aber ein Schwert an der Hüfte. „Hinfort mit dir!“, rief dieser Elf und ein Pfeil schoss auf den anderen zu. Er schien aus purem Licht zu bestehen und schlug diesen mit einem ohrenbetäubenden Schrei in die Flucht. Die Lichtung war getränkt von dem schwarzen Blut und das Einhorn schien nun sogar erleichtert. Der Elf sah erst zu Aideen herab und dann zu Cana anschließend wurde sein Blick regelrecht verabscheuend, als er Jin betrachtete. Er spannte den Bogen erneut und richtete ihn auf Jin.
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    Beitrag  Aideen Mi Nov 21, 2018 1:45 am

    Aideen musste mit an sehen, wie ihre geliebten Pflanzen niedergemetzelt wurden. Sie konnte ihnen nicht helfen und so wie es aussah, würde sie auch kaum irgendwas gegen dieses Wesen dort ausrichten können. Im letzten Moment, als alle Hoffnung dahinschwinden wollte, als Cana schon dabei war, Dummheiten zu machen, ertönte das Horn. Aideen hörte die Hufe der Hirsche, die über den Waldboden liefen. Sie waren nicht so schwer, wie die der Pferde und klangen viel sanfter, aber sie waren sehr schnell und beritten. Elfen. Waldelfen. Sie kamen und verjagten diese Wesen. War Aideen zunächst auch Erleichtert, so musste sie nun doch feststellen, wie falsch sie doch gelegen hatte. Als sie sah, wie der Anführer der Elfen seinen Bogen auf Jin richtete und ihn spannte, warf sie sich über Jin. Angsterfüllt sah sie zu dem Elf auf, der eben ihren Beschützer meucheln wollte und schüttelte den Kopf. Ihr Blick war flehend. Sie hatten gemeinsam das Einhorn beschützt und er müsste ohnehin schon schrecklich leiden. Sie wollte ihn zurück, ihn nicht in die Schatten gehen lassen, da konnte doch jetzt kein Elf daherkommen, sie erst retten und ihr dann ihren Beschützer nehmen.
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    Beitrag  Jin Mi Nov 21, 2018 1:57 am

    Der Elf schein ein wenig überrascht, dann aber entschlossen. „Aus dem Weg! Er ist verdorben.“ Luxia flirrte zu Aideen und Cana kniete sich vor die Elfen. „Bitte! Tut ihm nichts! Er braucht Hilfe!“ Der Elf mit dem Bogen musterte das Menschenkind mitleidlos. Er richtete den Blick schnell wieder zu den beiden Elfen bei dem Einhorn und sagte dann voller hass in der Stimme: „Ihm ist nicht zu helfen.“ Schwang da nicht auch ein wenig Traurigkeit mit? Luxia sah ganz kurz zu Aideen und dann wieder zu dem Elf. Mutig flatterte sie zu ihm. „Wir dienen Celestria höchst selbst! Und wir erbitten euren Schutz und eure Hilfe!“
    Die anderen Elfen – es waren ungefähr 12 – sahen sich unschlüssig an und auch der Anführer schien ein bisschen überrascht. Er blickte wieder auf Jin und fragte dann zynisch: „Ein Dunkelelf, der der Herrin des Lichtes dient? Was für ein Unsinn!“
    „Es stimmt!“, beharrte Luxia und flirrte zu Aideen. „Er beschützte sie! Eine Waldelfin aus dem Osten. Sie allein ist in der Lage, unsere Herrin wieder zu befreien! Sie allein und Er sind Teil der Prophezeiung!“ Der Elf war noch immer misstrauisch, betrachtete nun das Einhorn und sagte schließlich: „Nehmt sie mit! Fesselt sie und schafft sie ins Schloss. Wir werden sehen, was sie wissen. Der Dunkelelf kommt in den Kerker!“ Damit drehte er seinen Hirsch und sagte im losreiten: „Heilt Sylvaria!“, gemeint war das Einhorn, was die Elfen wohl veranlasst hatte überhaupt hierherzukommen.
    Er ritt von dannen. Sein Platinblondes Haar wehte im Wind und seine silbrig glänzende Rüstung schimmerte im Licht der Sonne. Er hätte stolzer nicht aussehen können, als er nun los ritt.

    Zwei Elfen kümmerten sich mittels Salben und Tinkturen um das Einhorn und ignorierten die Reisenden dabei, während zwei Elfen Aideen und einer Cana in Gewahrsam nahmen. Vier schienen Jin aus dem Geflecht holen zu wollen und eine Elfin erklärte: „Ihr müsst mit uns kommen.“ Sie sagte es zu Luxia, die besorgt zu Jin und dann zu Aideen sah.
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    Beitrag  Aideen Mi Nov 21, 2018 2:07 am

    Dieser Elf, hatte offenbar mehr zu sagen, als alle Anderen. Natürlich ... er hatte ja auch den größten und prächtigsten Hirsch. Vermutlich ihr König. Luxia versuchte zu erklären, in wessen Auftrag sie handelten, doch der Elfenfürst schien sich nicht überzeugen lassen zu wollen. Er entschied statt dessen, sie gefangen nehmen zu lassen. Aideen wollte nicht von Jins Seite weichen. Er sollte in den Kerker und sie? Er wäre ganz allein und würde vielleicht sterben. Aideen sah die Elfe an, die Luxia sagte, sie müssten mit gehen. Nun das würde sie, aber sie würde nicht von Jins Seite weichen. Die Ranken zogen sich fester um Jin. Sie würden ihn nicht frei geben, ehe Aideen sie nicht zurück beordern würde. Aideen hob die Hand, warf den Elfen einen bittenden Blick zu und strich sanft über die Ranken. Diese zogen sich nun langsam zurück und gaben Jin frei. Aideen stand auf, um den vier Elfen Platz zu machen. Sie blieb bei ihnen und bei Jin. Sie würde auf keinen Fall zulassen, das jemand ihm etwas noch schlimmeres an täte. Warum hatte sie nur keinen Sonnentau gefunden. Sicher hätte er ihr helfen können. Aideen fügte sich nun in ihr Schicksal. Was brächte es, Widerstand zu leisten. Sie sah die Elfe an, die sie fort bringen wollte, dann wieder zu Jin. Sie wies auf sich selbst, dann auf Jin. Ihr Blick war fragend. Natürlich wollte sie bei ihr sein, aber der Waldherr schien gänzlich andere Pläne zu haben.
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    Beitrag  Jin Mi Nov 21, 2018 2:22 am

    Die Elfe ignorierte Aideens Zeichensprache geflissentlich und überhaupt schien es ihnen egal zu sein, dass Aideen eine von ihnen war. Cana hatte Angst und zickte ein wenig herum, aber der Elf, der sie Abführte, war weder mit Geduld, noch mit Sanftheit gesegnet. Er setzte sie auf seinen Hirsch und schwang sich ebenfalls hinauf, wo er sie dann fest hielt. Die vier, die Jin nun hervorzogen, verfrachteten ihn ebenfalls auf einem der Tiere und schienen dabei wenig vorsichtig vorgehen zu wollen. Wieso waren sie denn bitte so grob zu ihm? Luxia flirrte zu ihm. „Bitte! Macht es nicht noch schlimmer.“ Einer der Elfen sah sie einfach nur zornig an, während ein anderer nun zu ihr sagte: „Er ist verdorben. Ihn in unsere Hallen zu tragen, ist bloße Sünde, aber er ist auch noch ein Dunkelelf.“ Er klang sogar gar nicht mal so streng und bedrohlich, wie seine Brüder und Schwestern. Er betrachtete kurz Aideen und versuchte sie aufmunternd anzulächeln. Dann sah er wieder zu Luxia. „Was ihm widerfahren ist, ist unumkehrbar.“ Er flüsterte es nur leise und schließlich ritten sie los.

    Es dauerte eine ganze Weile, doch dann ritten sie in eine Senke. Die Baumkronen hier waren höher, aber durch die Senke sah es von Oben aus, als habe sich die Höhenlage gar nicht verändert und was sie hier nun sahen, war wirklich unglaublich. Es war ein richtiges Reich mit einem wundervoll gewachsenen Palast, wie es schien. Es erinnerte Aideen jedenfalls stark an Zuhause, wenn sie auch damals keinen solchen Palst gehabt hatten. Sie wurden allesamt in den Thronsaal gebracht und Jin direkt hinab in die Erde. Aideen wollte sich natürlich wehren und auch Cana rief dauernd, wo sie ihn hinbringen würden. Schließlich antwortete einer der Elfen schroff: „Unter die Erde! Da muss er sich doch sehr wohl fühlen!“
    „Was?! Bitte tötet ihn nicht!“, rief Cana, die das falsch verstand. Er sollte dort ja ins Verließ gebracht werden und nicht „unter die Erde“ im Sinne von Tod. „Schweig, Mensch!“, sagte der Elf und hob die Hand. Doch der, der vorher schon mit luxia gesprochen hatte hielt den Elfen auf und sagte: „Sie ist noch ein kind, du vergisst dich…“ Der unfreundlcihe Elf sah den anderen an und schließlich senkte er den Blick. Er schien kurz etwas erschrocken, musterte Cana noch mal – fast als täte es ihm wirklcih leid – und ging. Den Rest schien der „freundliche“ Elf übernehmen zu wollen.
    Sie wurden vor den Herrscher gebracht. Neben ihm stand derjenige, dem sie schon im Wald begegnet waren. Er hatte lange Kleidung an und wirkte ruhig und gelassen. Er schien sogar recht neugierig, auf die Reisenden und hatte nicht die abwehrende Haltung seines Sohnes. Er streckte die Hand leicht nach vorne und sagte: „Kommt näher.“ Er sagte es in Gemeinsprache, damit Cana es auch verstand und so kamen sie näher. Sie waren auch nicht mehr in Gewahrsam, wie es schien. Aber die Wachen im Saal luden auch nicht unbedingt dazu ein, ein Tänzchen zu wagen. Luxia war dicht bei Aideen und Cana nahm ängstlich ihre Hand. Sie hatte Tränen im Gesicht.
    „Habt keine Furcht, euch soll kein Leid geschehen.“ Wohl eher noch nicht…
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    Beitrag  Aideen Mi Nov 21, 2018 2:36 am

    Was konnten sie schon ausrichten? Nichts. Aideen würde sich nicht gegen ihr eigenes Volk stellen und Jin ... Er HATTE sich gegen sein Volk gestellt, doch das war etwas ganz anderes. ER war anders. Leider sah das sonst wohl kaum jemand so, ausser Luxia und Cana. Aideen betrachtete die wundervoll gewachsenen Heime, den Palast und ja, sie bekam Heimweh, doch ihr Heim ... existierte SO nicht mehr. Es war niedergebrannt worden, ihre Sippe ausgelöscht. Sie war zwar nur ein Adoptivkind gewesen, doch war sie aufgenommen worden, wie eine der ihren. Es war eine wundervolle Zeit gewesen, so lange sie angedauert hatte. Nun war sie allein mit ihren Waldgeistern, der Natur und ihrem Pferd. Sie hatte Luxia lieb gewonnen und auch Jin ... und nun konnte sie nichts weiter für ihn tun. Er wurde ins Verließ gebracht, während sie selbst nun dem Herrscher vorgeführt wurden. Er war eben so schön, wie die Anderen Elfen, doch Aideen hatte bereits einen Favoriten gefunden. Einen Elfen, den sie gern zu ihren Freunden zählen würde. Er schien der Einzige der freundlich war. Auch der Elfenkönig schien freundlich, doch er war ... sonderbar. Die Elfen hier glaubten nicht daran, das man Jin heilen könnte, doch Aideen konnte die Hoffnung nicht aufgeben. Als der König sie nun bat näher zu treten, tat sie es. Sie hatte das Haupt gesenkt, die Augen fast geschlossen. Sie wollte doch nur das Einhorn retten und dann weiter ziehen.
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    Beitrag  Jin Mi Nov 21, 2018 3:07 am

    Der etwas freundlichere Elf trat nun allerdings auch an ihnen vorbei und stellte sich zur anderen Seite des Thrones. Er betrachtete das ganze und ließ den Herrscher natürlich selbst sprechen. Lediglich senkte er nur den Blick. Er hatte ebenfalls Platinblonde Haare, genau, wie der Herrscher selbst, aber das hatten hier je ein paar und nun fiel auch die Ähnlichkeit zu ihm auf. Scheinbar hatte der Fürst zwei Söhne, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Zumindest machte es erst einmal den Anschein.
    „Ich habe gehört, dass ihr euch um unsere Freundin gekümmert habt, als sie verletzt worden war. Dafür habt ihr meinen Dank. Doch viel mehr noch würde mich interessieren, was ihr überhaupt hier zu suchen hattet.“
    „Gehört der Wald etwa dir?“, fragte Cana unwissend und trotzig. Der eine Prinz ballte die Fäußte und der andere schüttelte beinahe mitleidig den Kopf, während der König nun sogar lächelte, wobei Luxia ja alles aus dem Gesicht fiel. Sie sagte aufgebracht zu Cana: „Sei nicht auch noch so unhöflich.“
    Der König trat auf Cana zu und sagte: „Oh ja. Das tut er.“ Cana schluckte und sah ihn schockiert an. „Oh… ähm… das… ‘tschuldigung.“ Der König musterte sie noch eine Weile und richtete sich wieder auf. Er hatte nämlich sein Gesicht ganz nah, vor das von Cana gehalten. „Und in meinem Reich sind Menschen sehr unerwünscht, musst du wissen.“ Canas Augen wurden etwas größer und dann schien sie sich noch weiter zu Aideen zu verkriechen.
    „Also… Wo waren wir?“
    „Wir sind im Auftrag Celestrias hier.“, sagte Luxia nun fest. Der Herrscher legte die Hände vor sich zusammen und sah streng zu der Fee. „Das sagte man mir bereits.“ Luxia erklärte. „Mehr können wir euch nicht sagen König Luthien.“
    „Bedauerlich.“, sagte er nur und wandte ihnen nun den Rücken zu. „Ihr habt einen Dunkelelfen hierhergebracht und nicht nur das, er ist auch noch verdorben.“
    „Das ist HIER passiert!“, platzte es aus Cana hervor und der König blieb wieder stehen. Er drehte sich ganz langsam um und sah sie mit einer Mischung aus Zorn und Missachtung an. Er wollte eben ansetzen etwas zu sagen, als der sanftere Sohn hervor trat. „Vater… Es stimmt. Wir haben sie bei Sylvaria gefunden und auch sie schien den Elfen nicht zu fürchten.“
    „Variel… Du willst also sagen, dieser… Elf verdient es hier zu sein?“ Nun trat der andere Sohn hervor und erklärte: „Ich hatte versucht ihn zu töten Vater, aber diese Elfin hat ihn mit ihrem Leben geschützt und Sylvaria hat ihn bei sich geduldet.“ Nun sprach Variel wieder: „Was Durion sagen will ist… Vielleicht verdient er es nicht hier zu sein, aber er verdient es auf garkeinen Fall getötet zu werden.“
    „Er stirbt sowieso.“, sagte der König nun und schien wieder ziemlich entspannt. Er wandte sich an Aideen. „Was soll ich also mit euch machen? Euch einfach gehen lassen? Warum waren die Kreaturen der Finsternis hinter euch her? Warum waren sie hinter eurem Begleiter her? Ihr werdet Unheil über meine Wälder bringen, wenn ich euch ziehen lasse…“ Er funkelte sie an und er sah so erhaben, stolz und schön aus, wie es nur ein Elfenkönig vermochte.
    „Bitte… Helft Jin. Helft unserem Freund!“, jammerte Cana und der Fürst funkelte sie kurz an. „Leute wie er… haben keine Freunde.“
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    Beitrag  Aideen Mi Nov 21, 2018 7:41 am

    Nun, da der König um sie herum stolzierte und er so hochnäsig war, sah auch Aideen auf. Sie hatte es leid mit an zu hören, wie er über den Wald sprach. Sollte er seine Reden schwingen. Der Wald gehörte den Geistern und nicht irgendwem. Selbst wenn sie über ihn wachten,. so gehörte er nicht ihnen. Aideen bot dem Blick des Königs, der so schneidend war, die Stirn. Sie sah so stolz aus so erhaben, als wäre sie selbst von königlichem Geblüt. Der Wald gehöre ihm? Jin habe keine Freunde? Ja, ihr Volk war schon immer stolz gewesen, aber das hier war arrogant und anmaßend. Wie konnte er es nur wagen? Aideen wies auf sich selbst. Sie war Jins Freundin und auch Cana und Luxia waren das. Sie würde Jin nicht sich selbst überlassen. NIEMALS. Das der Wald nicht ihm gehörte, sondern sich selbst, konnte sie ihm so schnell nicht in Gesten erklären. Im Gegensatz zu dem König, war sie nicht so arrogant, wie er. Sie wusste, was sie war, und wer sie beschützte. Sie hatte keine Rassenvorurteile und sie würde Jin bis aufs Blut verteidigen, so wie er es für sie tat.

    Elariel schob sich durch das Gedränge, betrachtete die Neuankömmlinge und sah zu, was geschah. Die Elfe, die bei der Menge stand, hielt sich für einen Moment den Kopf. Sie empfing Empfindungen, die ihr noch verworren vor kamen. Sie sah auf, sah wie der König mit jenen um ging, die seine Söhne eben angeschleppt hatten. Einzig Variel, war eher sanft. Sein Bruder dagegen war gerecht, aber nicht so sanft, sondern ungeduldig, aber denn noch so freundlich, wie sein Bruder. Ihr Vater, war da ganz anders. Er waren ... unnachgiebig und nicht bereit, sich neuem zu öffnen. Allein deshalb mochte sie Variel und Durian am liebsten am Hof. Langsam trat sie vor, senkte das Haupt. Ihr platinblondes Haar fiel wie ein Vorhang vor.
    "Mein König ... bitte verzeiht, aber ich spüre ein ziemliches Gefühlschaos in der jungen Elfe. Sie fürchtet scheinbar um den Dunkelelfen und ist aufgebracht, weil ihr den Wald als euer Eigentum betrachtet."
    Ihre sturmgrauen Augen musterten Aideen die sie überrascht an sah. Vor Aideen stand eine wesentlich größere Elfe, die einen Stab bei sich trug. Vielleicht eine Magierin?
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 12:40 am

    Luthien sah zu der Elfin, die bereits seit einiger Zeit hier war. Er respektierte sie und ihre Fähigkeiten. Trotzdem antwortete er: „Das weiß ich selbst.“ Natürlich wollte sie ihren „Freund“ beschützen und natürlich war sie der Meinung, dass der Wald nicht einem einzelnen gehörte. Sie war schließlich eine Waldelfin und so aufmüpfig, wie sie aussah, standen ihr diese Gedanken auch ins Gesicht geschrieben.
    Er wendete sich wieder Aideen zu. Sie hatte ihm noch nicht geantwortet und bis jetzt hatte er ihr Schweigen für Trotz gehalten, aber nun war hm durchaus klar, dass sie scheinbar stumm war. Er richtete den Blick also zurück zur Fee. Sie senkte das Haupt und erklärte: „Ich weiß nicht, womit wir euren Zorn verdient haben, Majestät, aber wir wollten weder euch, noch den euren, noch diesem Wald schaden. Die Kreaturen der Dunkelheit müssen geschickt worden sein, um uns zu stoppen. Ist das nicht wenigstens ein vager Beweis, dass wir die Wahrheit sprechen?“ Sie sah nun auf und winzige Tränen schimmerten in ihren Äuglein.
    Variel sah zu der großen Elfin, die eben gesprochen hatte und meinte schließlich zu seinem Vater: „Vielleicht sagen sie die Wahrheit, Vater.“
    „Lass uns den Dunkelelfen verhören.“, fügte Durian an und trat neben seinen Vater. „Wenn sich die Geschichte deckt…“ Luthien musterte ihn und dann sagte er zur Magierin: „Begleite Durian zum Verhör.“
    „Bitte tut ihm nicht weh…“, jammerte Cana und Variel lief schon auf die drei Damen zu. „Folgt mir bitte. Bis das Geklärt ist, werdet ihr bei mir bleiben müssen.“
    Luthien setzte sich auf seinen Thron. Er sah nachdenklich aus und betrachtete Durian, wie er mit Elariel nach unten ging. Variel hingegen ging mit den drei Mädels nach oben. Dort waren sie nun auf seinem Balkon, von wo aus sie über das Dorf blicken könnten.

    Unten in den Zellen lag Jin auf dem Boden einer Zelle. Er war noch immer bewusstlos, weil Aideen ihn ja betäubt hatte und atmete flach, aber regelmäßig. Durian nickte den beiden Wachen zu, welche aufschlossen. Durian selbst lehnte Jin nun an die Wand und kettete ihn dort fest. Er würde nicht riskieren, dass er ausbrach oder sie beide angriff. Dann sagte er zu Elariel: „Weckt ihn auf.“
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 12:52 am

    Aideen hatte befürchtet, das so etwas passieren würde. Sie sah dem Prinzen und der Elfe nach, die nun scheinbar zu Jin wollten und ihn verhören. Das bedeutete wohl, sie würden ihn foltern. Sie konnte ihm nicht helfen. Variel, der andere Prinz, nahm sie mit. er war freundlich und scheinbar auch recht gütig. Verzweifelt sah sie dem Prinz und Elariel nach. Hoffentlich musste er nicht zu sehr leiden. Variel brachte sie zu seinen Gemächern. Hier standen sie nun auf dem Balkon. Aideen sah hinaus auf das Dorf. Es ähnelte dem ihren wirklich sehr. Sie konnte sich regelrecht ausmalen, wo sie gelebt hatte, wo sie aufgewachsen war und wo ihre Zieheltern starben. Die Erinnerung machte sie traurig, also wandte sie den Blick vom Dorf ab.

    Eariel wartete ab, bis Durian die Fesseln angebracht hatte. Dieser Dunkelelf musste wirklich sehr leiden. verdorben war er und es gab keine Aussicht auf Heilung. Elariel sprach ein paar Worte, bei denen sich ein heller Schimmer um ihre Hand legte. Diese streckte sie aus und ließ einen Leuchtenden Strahl auf Jin treffen.
    "Er sollte nun jeden Moment aufwachen."
    Jeder Zauber hatte seine Wirkzeit, doch da sie nicht wusste, warum er bewusstlos war, wusste sie auch nicht, wie schnell er aufwachen würde.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 1:11 am

    Er wachte allerdings recht schnell auf. Seine Atmung beschleunigte sich leicht und ein stöhnen verließ seine Kehle. Dann keuchte er auf und knirschte mit den Zähnen übereinander, ehe er langsam wirklich zu sich kam. Einen Moment starrte er auf den Boden und schließlich ging sein Blick schnell zu seinem Handgelenk an der Wand. Dann zum anderen und schließlich riss er dran und sah auf. Da tat sich natürlich nichts an den Fesseln und Jin verstand nicht was los war. Er sah nicht klar, aber vor ihm standen zwei Leute. Er versuchte sich zu erinnern, was das letzte war, was geschehen war und stöhnte abermals. Er sah schrecklich blass aus, und seine rote Iris umsäumte gräuliche Pupillen. Er fragte schließlich: „Wo… bin ich?“
    „Das ist was du als erstes wissen willst? Wo du bist?“ Jin sah zu dem jungen Mann auf. Der Geruch des Waldes, Holz überall und eine silbern schimmernde Rüstung… Jin Kombinierte: „Salasandra in der grünen Weite.“
    „Bravo.“
    Dann erübrigte sich auch die Frage, warum er gefangen war. Denn die Bewohner dieses Waldes lagen in offenem Krieg mit seinem Volk. Er ließ den Kopf gegen die Wand prallen und versuchte sich wieder zu erinnern, warum er hier war? Durian hatte jedenfalls nicht so viel Geduld und hockte sich vor ihn. „Warum bist du hier?“
    „Ich… erinnere mich nicht.“
    „Nein?“ Er packte Jins Kiefer und betrachtete die helle Verfärbung seiner Pupillen. Es würde nicht mehr lange dauern. „Eine Waldelfin, eine Fee und ein Menschenkind.“ Jin schloss die Augen fest und es schien, als habe er Kopfschmerzen. Richtig… Celestrias Auftrag. Aideen… sie… Jin hatte geglaubt, sie hätte ihn getötet. Hatte sie scheinbar nicht. Er stöhnte erneut und Durian fragte: „Klingelt da was?“ Jin öffnete die Augen wieder und sah dem Elf nur in die Augen. Er würde sie nicht verraten. Noch würde er etwas über die Mission breit treten. Eher würde er sterben und so wie er sich fühlte, würde er das sowieso.

    Variel hingegen betrachtete die drei Reisenden und erkannte selbst redend, dass Aideen betrübt war. Und er verstand es auch. Auch wenn er nicht wusste, dass sie an ihre verlorene Heimat dachte. „Ein Dunkelelf eine Waldelfin, ein Menschen-Mädchen und eine Fee. Ihr seid ein recht ungewöhnlicher Anblick.“ Eigentlich wollte er die Stimmung etwas auflockern. „Ihr habt wohl schon mitbekommen, dass ich Variel bin. Bitte nehmt meinem Vater sein Misstrauen nicht übel. Niemand von uns kann raus aus seiner Haut.“
    Luxia sah hinab ins Dorf und sagte nachdenklich. „Niemand kann etwas dafür, was er ist. Niemand wird böse geboren.“
    „Mein Vater ist nicht b…“
    „Ich rede von Jin.“ Sie sah nun traurig zu ihm und Variel senkte den Blick. Ja, er konnte gemein, herzlos und brutal sein, aber jemand, dessen sehnlichster Wunsch frieden war, konnte unmöglich böse sein oder? Luxia sorgte sich sehr um ihren Freund.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 1:22 am

    Aideen sah auf. Sie wollte lächeln, doch es gelang eher halbherzig. Wie konnte sie jetzt lächeln, wo sie an die Vergangenheit und an ihren Freund da unten im Verlies dachte? Variel war sehr freundlich, wie sie fand. Er schien seinen Vater sehr zu lieben. Vielleicht hätte er ihren Schmerz verstanden, wenn er gewusst hätte, was sie damals erlebt hatte, doch woher sollte er das denn? Sie nickte auf seine Worte hin. Sacht hob sie ihre Hände, um etwas zu erklären, aber es wäre doch eh sinnlos zu versuchen, diesem Elfen zu erklären, das Jin nicht böse war. Sie wollte zu ihm, wollte ihm helfen, aber wie sollte sie? Sie hatte keine Ahnung, wie man etwas so schreckliches heilt. Luxia sprach von Jin. Wie recht sie hatte. Jin war ein Flüchtling vor seinem eigenen Volk. Wenn die Elfen hier wüssten, wer er war, sie würden ganz sicher nicht zögern, einen Handel mit den Dunkelelfen ein zu gehen. Es war furchtbar. Schließlich entschied sich Aideen doch dazu, in Gesten irgendwie zu verdeutlichen, das Jins Herz gut war. Vielleicht konnte ihr Luxia helfen zu übersetzen. Ein weiterer Blick nach draußen, ließ sie dann aber doch wieder traurig werden.

    Elariel stand ein Stück entfernt von Durian und dem Dunkelelfen. Sie selbst misstraute diesem Elfen ganz sicher eben so, wie die Anderen, aber wenn ein Einhorn ihn in seiner Nähe duldete, konnte er kein dunkles Herz haben.
    "Ihr solltet ihm lieber antworten. Sie haben uns bereits gesagt, was wir wissen wollten, doch brauchen SIE deine Bestätigung, wenn ihr die Gnade des Königs erlangen wollt. Ohne euch, scheinen sie nicht weiter ziehen zu wollen."
    Auch sie wusste, das er vermutlich nicht mal mehr so lange leben würde, bis sie weiter ziehen könnten, aber wenigstens den Anderen könnte er doch zu freiem Geleit verhelfen.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 1:36 am

    Jin biss die Zähne aufeinander und sah zur Seite weg, weshalb Durian ihn los ließ. Elariel versuchte ihr glück und Jin schnaubte verächtlich. „Ja klar…“ Er glaubte ihr nicht. Hatte Morigan doch ausdrücklich gesagt, im Geheimen zu agieren. Cana wusste nichts, Adeen konnte nicht sprechen und Luxia war die treue Dienerin Morigans. Nein, sie hatten ganz sicher nichts ausgeplaudert.
    „Warum seid ihr in diesem Wald?“ Schweigen. Jin sah hartnäckig auf seinen Schoß. „Sollen wir lieber deine Freunde foltern?“
    „Ich habe keine Freunde.“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Macht mit ihnen, was ihr wollt.“ Er wollte natürlich nur erreichen, dass sie sie nicht gegen ihn verwendeten.

    Variel sah Aideen bedauernd an. Er glaubte ihr, dass Jin ihr Freund war und dass er nicht von Grund auf Böse war. „Mein Volk und das seine liegen im Krieg. Ihr müsst auch verstehen, dass mein Vater ihn für einen potenziellen Spion hält.“ Luxia sagte: „Wir haben euch schon gesagt, was unser Grund ist hier zu sein.“
    Variel schüttelte leicht den Kopf. „Aber Worte reichen oftmals nicht aus.“ Luxia verstand das ja und Cana sagte nun: „Er hat mir das Leben gerettet. Uns allen. Sein Arm ist gebrochen, weil er mich beschützt hat. Und er war der erste, der dem Einhorn helfen wollte.“ Variel nickte lächelnd. „Ihr rennt bei mir offene Türen ein, aber ich kann nicht für meine Familie sprechen.“
    Er lehnte sich auf die Brüstung. „Und Vater… er hasst seinesgleichen mehr noch, als irgendwer sonst.“

    Unten im Kerker zischte Durian nun: „Das hat keinen zweck!“ Er rauschte aus der Zelle, ohne darauf zu achten, ob Elariel ihm folgte und ging hinauf zu seinem Vater. „Er will nicht reden.“ Luthien musterte seinen Sohn und erwiderte: „Ich habe keine Schreie gehört, ist er so zäh? Oder einfach nur schon tot?“
    „Ich glaube nicht, dass Schmerz ihn zum Reden bringt.“
    „Aber du weißt es nicht.“
    „Vater… Er ist ein Dunkelelf. Selbst die schlimmste Folter, die wir uns ausdenken können, ist für ihn vermutlich ein Spaziergang.“ Luthien betrachtete den leicht weiß glühenden Stein in seiner Hand, den er sich von einem Elf hatte bringen lassen und wirkte zornig. „Sag mir Durian… glaubst du ich bin ein schlechtes Wesen?“
    „Nein Vater. Ihr begegnet der Lage nur mit angemessener Vorsicht.“ Luthien ließ den Blick sinken und winkte mit der Hand, dass sich Durian entfernen möge. „Berichte es deinem Bruder. Vielleicht hat er eine… angemessene Idee.“ Durian musterte ihn kurz und einen Moment sah er sogar leicht traurig aus, dann tat er was sein Vater verlangt hatte und ging hinauf.
    „Er will nicht reden.“
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 1:46 am

    Elariel wartete noch einen Moment, sah den Dunkelefen durchdringend an.
    "Wenn euch auch nur das geringste an ihnen liegt, solltet ihr wenigstens ihre Geschichte bestätigen, damit sie weiter ziehen können."
    Sie musste wohl nicht aussprechen, das er sterben würde. Das würde er sicher schon selbst wissen. Endlich wendete sie sich ab und verließ den Kerker, eben so wie Durian. Dieser war zu seinem Vater gegangen. Elariel zeigte sich nicht, sondern wartete ab, was der König nun vor hätte. Als er nun Durian zu seinem Bruder schickte, kam sie ihm nicht nach. Sie war nur zu dem Gefangenen mit geschickt worden und würde eher warten, bis die Prinzen wieder zurück kämen.

    Aideen lächelte nun doch. Sie fand es schon irgendwie drollig, wie Variel sich zu erklären versuchte. Sein Vater war da wohl wesentlich sturer. Sie sah Variel fragend an. Warum hasste sein Vater die Dunkelelfen so sehr? Ja, sie waren schon kein Volk, welches man ins Herz schloss, aber ein solch tiefer Hass, musste einen Grund haben. Durian kam zu ihnen und verkündete, das Jin nicht reden wollte. Aideen sah Variel erneut bittend an. Sie musste unbedingt zu ihm, solange er noch bei Verstand war. Sie wies auf sich selbst und wies dann auf den Boden. Sie wollte in den Kerker. Mit ihr würde er vielleicht reden.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 2:05 am

    „Sturer Esel…“, sagte Luxia leise, als Durian gesagt hatte, Jin würde nicht reden. Aideen wollte mit ihm reden und Luxia nickte: „Ja, wenn wir ihm sagen, dass er reden soll, wird er es tun!“ Cana kam wieder an Aideens Hand und Durian musterte die drei. „Damit ihr ihm versteckte Zeichen geben könnt?“
    „Sei nicht albern, Bruder.“
    „Sie ist stumm Vielleicht haben sie eine geheime Zeichensprache.“ Variel schüttelte leicht den Kopf. Er sah zurück zu Aideen und überlegte einen Moment. „Wir machen es so: ICH verhöre ihn. Auf meine Art.“
    Durian zuckte die Schultern und antwortete: „Dann passe ich auf die beiden auf.“ Luxia wollte widersprechen, aber das war vielleicht die einzige Chance.

    Unten im Thronsaal saß der Herrscher noch immer auf seinem Thron und drehte den Stein in seiner Hand hin und her. „Meine Geliebte Laethelin… War es das, was du immer wolltest?“ Er saß noch einen Moment dort und legte den Stein dann auf seine Brust. „Warum ausgerechnet ein Dunkelelf?“ Variel und Aideen gingen nach unten. Sie mussten nicht noch mal durch den Thronsaal und standen nun vor der Zelle Jins. Erneut wurde aufgemacht und Variel sagte zu Aideen: „Du siehst nur mich an und antwortest nur auf meine Fragen, ja?“
    Sie nickte. Variel sah zu dem Gefangenen, der sehr besorgt nach Verletzungen an Aideen zu suchen schien. Dann senkte er den Blick. „Sie sie an, Jin.“ Oh? Er kannte seinen Namen. Nun gut. Luxia oder Cana mussten das ausgeplaudert haben. „Hast du uns von deinen Absichten erzählt, bezüglich eurer Reise durch den Wald?“ Sie nickte. Jin stöhnte leise und Varial hielt Augenkontakt mit Aideen. „Jin. Wärest du so nett, die Geschichte zu bestätigen?“
    Jin war nicht bereit zu reden. Er wusste doch gar nicht, was genau sie erzählt hatten und wenn sie etwas erfunden hatten?
    „Ich weiß nicht, wie viel sie erzählt haben.“, antwortete Jin. „Euer Auftraggeber, wer ist er?“ Jin sah zu Aideen und wieder fragte Variel, ob sie das erzählt hatten, weshalb Aideen erneut nickte. „Morigan.“, antwortete Jin und Variel sah ihn eindringlich an. Das deckte sich zumindest erst mal nicht, mit Luxias Aussage. Doch glücklicherweise fügte Jin an: „Sie ist die oberste Priesterin Celestrias und sprach in ihrem Namen zu uns.“
    Variel war etwas erleichtert. Er lächelte Aideen an und dann ertönte eine weitere Stimme. Luthien hatte sich nämlich hinab begeben: „Und das ist die Wahrheit, hm?“ Jin sah zu dem Mann mit der Krone. „Sch…“, sagte er und keuchte zum Glück, ehe er es aussprechen konnte. „Vater.“ Die Wachen verneigten sich und Jin ließ den Kopf hängen. „Selbst jetzt… wo ich dich sehe, wie du am sterben bist… fühle ich keine Genugtuung…“, sagte Luthien nun kühl.
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 2:16 am

    Duriel war wirklich sehr ... vorsichtig. Er schien wirklich zu glauben, sie wollten ihnen oder dem Wald etwas an tun, dabei wollten sie doch nur durch reisen, um zur nächsten Kette zu gelangen. Variel wollte die Befragung auf seine Art machen und so nahm er Aideen mit sich hinunter in den Kerker. Aideen würde alles tun, was Variel von ihr verlangte. Sie würde nur ihn ansehen, würde auf seine Fragen antworten und nichts weiter. Variel war sehr freundlich und ließ auch ein Lächeln sehen, als Jin ihm erklärte, wer Morgan war. Leider sollte es nicht lang dauern, bis auch der König da war. Er war wirklich voller Hass gegenüber den Dunkelelfen. Aideen sah zu ihm, als er so mit Jin sprach. Das war schrecklich. Ja,sie fürchtete, er würde sterben, aber ... wenn Celestria ihn doch als ihren Beschützer ausgesucht hatte, würde sie ihn doch nicht sterben lassen und Aideen auf sich gestellt zurück lassen. Die Hoffnung, Celestrias Macht würde Jin retten, konnte sie nicht aufgeben. Was dunkel war, konnte hell werden und was hell war, konnte sich ins dunkle wandeln. Aideen sah Variel flehend an. Sie wagte es nicht, Jin an zu sehen, denn sie hatte schließlich zugestimmt nur Variel und nicht Jin an zu sehen und nur ihm zu antworten.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 2:27 am

    Jin sah wieder auf zu Luthien, der vor den Gittern stand, die ihm nun geöffnet wurden. „Celestria schickt einen Dunkelelfen… Ich habe niemals etwas Unwahrscheinlicheres gehört.“ Varial machte einen Schritt aus Luthiens weg, senkte das Haupt leicht und zog Aideen mit sich. Dass er sich die Mühe Machte hier herunter zu kommen. „Deine ganze Gruppe klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes.“ Jin sah auf und funkelte ihn an. „Euer Hass wurde mir sehr wohl beschrieben, eure Majestät“, sagte Jin nun finster, aber schwach. „Doch in eurer Gegenwart, friert man und verbrennt zugleich. Kalter Hass und heißer Zorn kämpfen um die Vorherrschaft…“ er keuchte. „… doch ich… ugh…“ Es ging ihm schlechter und Jin krümmte sich vor Schmerz. „Ich habe euch nichts getan…“
    „Nein… das hast du nicht.“ Mitleidlos sah er weiter auf Jin herab und nun beugte er sich mit hinter dem Rücken gefalteten Händen zu ihm herab. Er flüsterte ihm ins Ohr: „Ich weiß wer du bist…“ Jins Augen weiteten sich. „Auf deinen Kopf ist ein hoher Preis ausgesetzt. Lebend oder tot.“
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    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 2:37 am

    Der König ... vielleicht nur den Dunkelelfen gegenüber so kalt und grausam, ließ Jin nicht aus den Augen. Aideen ließ sich von Variel zur Seite ziehen, als der König die Zelle betrat. Jins Stimme zu hören, ließ ihr fast das Herz brechen. Er klang schwach und war wohl dem Tode nahe. Denn noch bot er dem König die Stirn. Als der König offen zu Jin sprach, ihm sagte, das er wusste, wer er war, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie kniete neben Jin, strich ihm sanft über die Wange und verzweifelte nahezu, weil sie nichts tun konnte, ausser dabei zu zu sehen, wie Jin langsam starb und dabei noch vom König gedemütigt wurde. Ihr Blick fiel auf den König, flehend, denn was sonst könnte sie schon tun? Warum konnte er sie denn nicht einfach gehen lassen? Auch Variel warf sie den selben flehenden Blick zu.

    Eariel war inzwischen erneut herunter gekommen. Sie sah wohl, was hier geschah. Sie wusste ja nun auch, von Celestria. Vielleicht war es eben genau das, was diese wollte? Aber warum ein Wesen der Dunkelheit und kein Kind des Lichts? Sie blieb bei Variel stehen und betrachtete die ganze Szene. Der König mochte hartherzig oder kalt genannt werden, doch auch er hatte ein Herz und er würde die richtige Entscheidung treffen, wie sie hoffte.
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    Beitrag  Jin Do Nov 22, 2018 3:00 am

    Ja er hatte ein Herz. Ein verbittertes… Aideen kniete sich zu Jin, der sie überrascht ansah. Dann senkte er den Blick wieder und als sie die Hand auf seine Wange legte, ließ er sich sogar dazu hinreißen, sich an dieser auszuruhen, was sich wohl anfühlen würde, als würde er sich anschmiegen. Er krächzte leise: „Es… tut mir leid…“ Er meinte natürlich, dass er sie nicht länger beschützen können würde und Variel war gerührt, über das Verhalten des Dunkelelfen. „Vater…“ Dieser blickte mitleidlos auf Jin herab und Aideen wurde gar nicht erst angesehen. „Ich müsste nichts weiter tun, als warten.“, sagte Luthien leise. Jin sah ihn nun wieder an und fragte: „Aber… ihr habt andere Pläne?“ Luthien drehte sich von ihm weg und sagte: „Als ich sagte, ich wisse, wer du bist, habe ich das auch so gemeint, Prinz Aphion.“ Das wiederum schockierte Jin nun wirklich.
    „Einen gefangenen Prinzen des Volkes, das uns den Krieg erklärt hat. Ein überaus vortrefflicher Zufall, würden einige meinen.“ Variel sah ebenfalls schockiert zu Jin und Aideen, die das offensichtlich sogar wusste. Jin gab alle Hoffnung auf und wollte gar nicht wissen, was nun geschehen würde. Luthien stand ganz still dort und fügte an: „Es gibt etwas, was ich noch mehr hasse, als dein Volk…“ Jin sah nun wieder auf. Variel konnte sich nicht vorstellen, was das sein könnte und der König schwieg sich dazu aus. „Du sagst, du bist im Namen Celestrias unterwegs. Ihr wollt sie befreien…“ Jin stöhnte abermals vor Schmerz. Das ganze hier behagte ihm nicht. Nun drehte sich Luthien wieder zu ihnen und sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Er war nicht mehr hart und kalt oder gar verärgert. Nein, es schien, als habe er sich an etwas Trauriges erinnert und würde das sehr bereuen.
    „Ich werde dich gehen lassen.“ Das würde nur nicht viel bringen. „Ich will, dass der Krieg aufhört.“ Jin schloss die Augen. Er wusste, was das bedeutete… Zurück in seine Heimat und seines Bruders Wunsch erfüllen…
    „Ich werde sterben.“, sagte Jin, um anzuzeigen, dass das ein Hoffnungsloses Unterfangen wäre. Variel sah seinen Vater an und verstand was er noch mehr hasste, als die Dunkelelfen… es war der Krieg selbst. „Das… bleibt abzuwarten.“, gab Luthien zu verstehen und kniete sich zu Jin. „Gib mir dein Wort, den Krieg zu beenden und ich werde versuchen, die zu retten.“ Jin sah ihn fest an und dann antwortete er: „Das werde ich… aber erst, wenn ich Celestria befreit habe.“ Luthien sah ihn ebenso fest an und sagte: „Du wirst es tun, sobald es dir möglich ist.“ Jin krümmte sich erneut vor schmerz und schrie dieses Mal sogar auf. „Vater!“ Doch er weiß seinen Sohn mit einer Handbewegung an, zu schweigen. „Sag es!“ Jin würgte schwarzes Blut hoch und schrie erneut. Er hustete das schwarze Zeug sogar auf Luthiens Kleidung, der wich jedoch keinen Finger breit. „Sag es!“, forderte er erneut und Jin sagte schmerzerfüllt und gepresst: „Ich… uh… Ich schwöre es!“ Luthien packte Aideen am Oberarm und zerrte sie weg, er warf sie regelrecht in Variels Arm, der sie auch fing und griff in seine Robe. Er holte den leuchtenden Stein hervor und hielt ihn an Jins Mund. Er drückte seinen Kopf an der Stirn gegen die Wand und murmelte irgendwas in einer seltsamen Sprache. Jin versuchte kooperativ zu sein, doch es fiel ihm offenbar sehr schwer. Dann schrie er und riss an den Ketten. Er versuchte den Kopf wegzudrehen, aber Luthien hielt ihn er versuchte sogar den Elfenkönig zu beißen, doch all seine Versuche waren erfolglos. In den glänzenden Stein zogen sich schwarze Schlieren und färbten ihn langsam aber sicher schwarz. Jins Augen würden zur gänze Weiß und er war einen Moment reglos, mit dem Gesicht noch oben gereckt. Luthien ließ ihn los und torkelte leicht zurück. Dann sackte Jin zusammen und hing an der Wand.
    Luthien betrachtete ihn noch kurz, ehe auch ihm die Knie einknickten und Variel ihn eben noch fangen konnte. „Vater!“ Er schien sehr geschwächt und Jin atmete. Seine Haut sah wieder normaler aus und würde er die Augen öffnen, wären auch diese wieder normal. Luthien stöhnte leise und schien einen Moment zu brauchen.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 15 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Do Nov 22, 2018 3:17 am

    Aideen war völlig perplex. Sie verstand den König nicht, aber wie sollte sie das auch? Wie sollte sie schon wissen, was in ihm vor sich ging? Tränen rannen ihr über das Gesicht, als Jin plötzlich schwarzes Blut spuckte. Wieder strich sie ihm über die Wange, wollte ihm irgendwie helfen, doch das konnte sie nicht. Wenigstens konnte sie bei ihm sein. Als er endlich tat, was der König forderte, wurde sie gepackt und fort geschleudert. Variel fing sie auf. Aideen sah zu, was da geschah. Der Drang wieder zurück zu laufen, war groß, doch sie schaffte es gegen an zu kämpfen. Erst als der König zusammen brach, und Jin an den Ketten hing, eilte sie erneut zu Jin. Wieder kniete sie vor ihm und dieses Mal schlang sie ihre Arme um ihn, um sich fest an ihn zu drücken. Sein Herz schlug stark, wie eh und je. Was war sie dem König dankbar, doch der ... er war zusammen gebrochen, eben so wie Jin. Aideen sah zu dem König. Er bräuchte etwas, das ihm Kraft verlieh. Aideen kam zu ihm, kniete sich vor ihn hin und begann still und leise zu ihren Geistern zu beten, sie mögen ihn mit neuer Kraft erfüllen.

    Elariel sah ebenfalls zu. Als der Luthien den Stein barg, weiteten sich ihre Augen. Er war sehr selten, wenn nicht gar einmalig. Wie lange hatte er diesen Stein schon in seiner Obhut?
    "Euer Majestät!"
    Doch es war schon zu spät. Der Stein würde viel Kraft brauchen, was bedeutete, er würde sie von Luthien nehmen. Es war ein Spiel mit dem Tod, doch dieses Mal gewann Luthien, wenn auch sehr geschwächt. Die Waldelfe war plötzlich bei ihnen und kniete vor dem König. Es schien, als würde sie beten. Elariel spürte eine ungemeine Kraft von ihr ausgehen. Diese Wesen, waren doch wohl etwas ganz besonderes.

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