Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Schicksal oder Zufall?

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    Schicksal oder Zufall? - Seite 11 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Mo Okt 24, 2016 11:08 pm

    Aideen hatte ein untrügerisches Gespür für Jins Unsicherheit. Sie konnte sich gut vorstellen, das er zugleich ängstlich war, das dies alles nur gespielt war oder eben nicht echt und anders herum, mochte es ihm gefallen dazu zu gehören. Er musste verunsichert sein, bei allem was er scheinbar sonst erlebt hatte. Cana schien nicht locker lassen zu wollen. Aideen dagegen, sah Jin einfach nur strahlend an. Er müsste erst einmal begreifen, was hier geschah. Das er Überfordert war, merkte kaum einer. Für diese Menschen war es normal, sich so zu verhalten, sich auf diese Art zu bedanken. Für Jin bestand Dank nur aus Geld. Aideen besaß nicht einmal welches. Sie brauchte es ja nie. Wozu auch, wenn sie doch nie weiter als bis ins nächste Dorf gehen musste oder auch schon mal in eine Stadt. Sacht strich sie Jin über den Oberarm. Schließlich nahm sie Canas Hand, stand auf und ging mit ihr zum tanzen. Die Kleine sollte doch auch etwas Spaß haben. Jin würde sicher von Luxia aufgehalten werden, würde er einfach so verschwinden wollen.
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    Beitrag  Jin Mo Okt 24, 2016 11:43 pm

    Nun Luxia und Jin… die beiden waren eher wie Feuer und Wasser und so grob, wie Jin zu ihr sein konnte, so sehr konnte sie ihn verletzen… Seelisch. Jetzt aber sah sie zu ihm und setzte sich auf seine Schulter, auf der noch immer Aideens Berührung zurückgeblieben war. Sie raunte ihm zu. „Ist es nicht schön, akzeptiert zu werden?“ Jin schloss die Augen. „Niemand wird einen wie mich jemals akzeptieren.“
    „Aideen tut es, Cana tut es, diese Leute hier tun es und… auch ich.“ Jin sah nun aus dem Augenwinkel zu ihr herüber. „Und doch werdet ihr nie vergessen was ich bin.“
    „Nicht was.“, sagte sie lächelnd, legte ihre Hand auf seine Wange und sagte: „Sondern wer.“ Auch das schien Jin etwas zu überraschen. Er musste nachdenken. Es war nicht richtig, dass er hier mit diesen Leuten saß und so tat, als sei es normal. Und doch fühlte es sich gut an. Aideen tanzte mit Cana und sie schwebte förmlich über den Boden, während Cana unbeholfen aber glücklich hinterher stolperte. Jin legte die Hand über die Augen unliebsame Erinnerungen. „Jin…“ Er machte fast erschrocken die Augen auf, er hatte eben kurz alles ausgeblendet. Luxia hatte seinen Namen gesagt. „Auch du hast ein Recht auf Glück und… ich habe mich geirrt.“ Jin sah sie fragend an. „Womit?“ Nun lächelte Luxia sehr liebevoll. „Celestrias Licht.“ Jin zog die Brauen leicht zusammen und wendete den Blick ab. Es sah immer so furchtbar traurig aus, wenn er das tat und Luxia sagte weiter: „Du bist nicht umsonst…“
    „Es ist besser nicht an so einem Ort darüber zu reden.“ Luxia überlegte kurz. Na klar. War ja ne Geheimmission. Sie nickte und dann stibitzte sie sich eine Erbse von Jins Teller. „Du darfst ruhig auch lächeln und mal einen Moment alles um dich herum vergessen Jin, unsere Tage werden noch anstrengend genug. Viel zu entbehren, viel zu verlieren und viel zu gewinnen.“ Sie lächelte und Jin sah wieder zu Aideen. Es ging ihr besser. Die Bauchwunde war noch nicht ganz verheilt, aber so gut wie und seine Wunden würden auch schnell heilen. Er sah zu, wie sie gerade Cana drehte und das Kind jauchzte und schließlich warf er die düsteren Schatten hinter sich und lächelte.
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    Beitrag  Aideen Mo Okt 24, 2016 11:54 pm

    Ein wundervolles Gefühl, einfach drauf los zu tanzen und den Abend zu genießen. Die Wune merkte Aideen kaum mehr. Nur etwas Kruste war noch vorhanden, die sie aber bald los sein würde. Cana jauchzte und freute sich ihres Lebens, als sie so mit Aideen tanzte, was wiederum Aideen glücklich machte, die schließlich irgend wann einen Blick zu Jin warf. Was sie sah, war das Schönste, was sie je gesehen hatte. Jin lächelte. Das veranlasste Aideen dazu, noch mehr zu lächeln. Ihre Augen funkelten vor Glück, als sie ihn so sah. gehofft hatte sie immer, ihn wenigstens einmal lächeln zu sehen, aber das sie es so schnell erleben würde, hätte sie nicht erwartet. Es war einfach ein Bild, welches sich in ihre Gedanken fest brannte. Unauslöschlich. Cana wurde von einem Jungen des Dorfes aufgefordert. Aideen ließ die Kleine los. Vielleicht war das ein neuer Anfang für das Mädchen. Aideen selbst begab sich nun wieder zurück zum Tisch. Der Tag hatte noch einige Stunden über und die Nacht würden sie sicher auch noch hier verbringen, ehe sie weiter müssten. Aideen kam zurück. Sie hatte rosige Wangen vom tanzen. Sogleich schnappte sie sich das besteck Jins, füllte es mit dem köstlichen Essen und hielt es Jin hin. Er sollte doch wenigstens annehmen, was die Leute ihm zum Dank gaben.
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    Beitrag  Jin Di Okt 25, 2016 12:12 am

    Nun Jin hatte den ganzen Teller, den Cana ihm aufgetan hatte schon gegessen, aber er würde auch noch mehr essen können, wenn es erforderlich war, auch wenn er eigentlich keinen Hunger mehr hatte. Wie auch immer. Er hatte das Gefühl, man wolle ihn mästen. Vor allem aber, als er Aideen hatte kommen sehen, hatte er den Blick wieder gesenkt und das Lächeln war verschwunden. Nicht, weil sie ihn unglücklich machen würde, aber der Zauber des Momentes war eben vorbei.
    Er seufzte und ließ sich den Teller hinstellen. Er ließ sich sogar dazu hinreißen, einen Schluck Wein zu trinken. Aideen setzte sich zu ihm und Luxia flirrte in der Gegend herum. Er sah irgendwann in Aideens Augen. Sie sah glücklich aus, aber er fand, dass sie die meiste Zeit glücklich und zufrieden aussah. „Es gefällt dir hier.“ Es war nur eine Feststellung und keine Frage. Zumindest im Moment schien es ihr zu gefallen, klar wollte sie nicht für immer hier bleiben, aber das Fest, die Menschen, der Tanz. Sie hatte ganz rosige Wangen. Er wollte noch mehr sagen, aber seine Gedanken entschwanden, sobald er versuchte si zu fassen. Er war erschöpft, was man ihm jedoch nicht ansah und er wollte auch nicht gleich wieder gehen, da er auch Gefallen hieran fand. Er sagte schließlich nur: „Mir auch.“
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    Beitrag  Aideen Di Okt 25, 2016 12:58 am

    Gut das er seinen Teller doch schon leer gegessen hatte. Aideen dachte in diesem Moment einfach nicht nach. Das Jin gelächelt hatte, war so schön, nur leider war er jetzt wieder ganz ruhig. Auf seine Frage hin nickte sie. Ja, es gefiel ihr sehr, allerdings würde sie das auch nie länger aushalten, als nötig. Sie liebte die Einsamkeit des Waldes. So einsam war er natürlich gar nicht, aber bei den Menschen würde sie nicht leben wollen. Sie vermisste den Wald sehr. Die Tiere, die Pflanzen ... natürlich hatte jede Gegend schöne Pflanzen und dergleichen, aber der Wald ... er duftete nach Harz, nach Nadeln der Tannen, nach frisch gefallenem Laub und nach frischen Trieben. Das Moos bedeckte den Boden weitläufig, so das er schön weich war. Tiere tarnten sich in den Bäumen eben so, wie am Boden. Eine Artenvielfalt, wie man sie in keiner Ebene zu sehen bekommt, obgleich auch dort genug Tiere sich den Lebensbedingungen angepasst haben. Jin sagte, es gefalle ihm auch, was Aideen noch einmal richtig strahlen ließ. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Ganz vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun. Es freute sie, ihn wenigstens heute so zu sehen. Eigentlich hätte er Ruhe gebraucht, wie sie fand, aber er war so ein Dickschädel ... was konnte sie schon gegen ihn ausrichten? Richtig ... Gar Nichts. Er war größer, stärker und vermutlich viel flinker, als sie. Denn noch .. Aideen würde ihn im Auge behalten und bei dem geringsten Anzeichen von Erschöpfung, würde sie ihn ins bett zurück schleifen.
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    Beitrag  Jin Di Okt 25, 2016 1:55 am

    Nach kurzer zeit kehrte Cana zu den beiden zurück und sagte irgendwas von „Der kann mir gestohlen bleiben.“ Jin trank den Becher Wein aus. Es war Nachmittag und es sollte wohl den ganzen Tag gefeiert werden. Das Mädchen setzte sich wieder neben Jin und der stellte fest, dass Aideen sich an seine Schulter lehnte. Auch etwas, was ihm fremd und seltsam vorkam. Doch es war auch nicht wirklich störend. Normalerweise vielleicht, da er sich so weniger bewegen konnte, aber in diesem Fall… Wie auch immer. Cana sah hoch zu den beiden. Sie hatten beide spitze Ohren, aber Jin sah gefährlicher aus. Irgendwie düster, obwohl er so helle Haut hatte. Doch sie hatte keine Angst mehr vor ihm und er hatte keine Angst mehr vor dem Fest. Sie kam von der Seite und kuschelte sich an seine Seite. Himmel! Jin kam sich vor wie ein Aushilfskuscheltier, so wie er von beiden Seiten belagert wurde. Cana sagte leise: „Seit Mama und Papa weg sind, bin ich viel alleine.“ Jin sah auf sie herab. Wie vielen Kindern hatte er bisher die Eltern genommen? Wie vielen Eltern ihre Söhne und Töchter? Cana seufzte langgezogen und dann sah sie auf. „Obwohl ich traurig deswegen bin, finde ich es ganz schön bei euch.“ Sie meinte Jin und Aideen. Jin sah sie entgeistert an. „Wie bei einer Familie.“ Luxia war eben wiedergekommen und fand das so herzallerliebst, dass sie sich ein „ohhhh.“ Nicht verkneifen konnte, während Jin die Augen weit öffnete und dann ohne Vorwarnung aufsprang. „Schluss jetzt!“ Einige unterbrachen ihre Gespräche und einige hörten auf zu Tanzen. Jin sah sich von unendlich vielen Augenpaaren angegafft und sagte: „E-entschuldigt mich.“ Er wollte los laufen, blieb stehen und fügte an: „Ich will allein sein!“ Dann lief er weiter. Wohin? Irgendwo anders. Cana sah ihm traurig nach. „Hab… hab ich was falsch gemacht?“
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    Beitrag  Aideen Di Okt 25, 2016 2:22 am

    Es war wirklich süß, wie Cana sich nun an ihn schmiegte, aber auch Aideen war klar, das es keine gute Idee war, wenn sich das Mädchen nun zu sehr an Jin binden würde. Für den Moment wollte sie es einfach nur genießen. Leider tat Cana etwas, was Jin direkt auffahren ließ. Sie sprach von einer Familie. Aideen saß kerzengerade, als Jin aufsprang. Er war mehr als nur überfordert. Aideen nahm Cana direkt in die Arme. Nun brauchte sie Luxias Hilfe mehr, als zuvor. Aideen streichelte Cana über den Kopf, sah ihr nun ins Gesicht und versuchte ihr irgendwie zu erklären, das Jin nun einmal mit so etwas nicht zurecht kam, oder besser noch, das Cana sie nicht begleiten könnte, Aideen und Jin aber auch nicht hier bleiben könnten. Das Mädchen wirkte so unglaublich traurig. Die Reise allein wäre viel zu gefährlich, als das sie mit kommen könnte und auch Jins Launen würde das Kind nicht ertragen können. Aideen selbst hatte schon hin und wieder damit zu kämpfen, wie er war, da würde dieses arme Kind erst recht nicht mit zurecht kommen. Sie war süß, keine Frage, aber die Reise war viel zu gefährlich, als das Aideen dem Mädchen das zumuten wollte.
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    Beitrag  Jin Di Okt 25, 2016 2:47 am

    Luxia sah das ganz genauso. Sie verstand, was Aideen sagen wollte oder glaubte zuindest, sie zu verstehen. Sie setzte sich auf Aideens Schulter und sagte leise: „Meine kleine… Jin ist… Er kennt so was wie Familie, war aber nie Teil davon.“ Das Mädchen machte große Augen und links und rechts kullerten Tränen hervor. „Aber das ist ja schrecklich!“, sagte sie laut. „Ja. Vermutlich… hat ihm deine Aussage Angst gemacht.“ Sie sah nun kurz zu Aideen, dann sah sie das Mädchen mitleidig an. „Du magst ihn und Aideen sehr, nicht?“ Sie nickte und jammerte: „Dich auch…“ Luxia zerriss es das Herz. „Jin ist mein Held!“
    „Aber er ist auch ein Reisender, Cana. Er kann nicht hier bleiben und du kannst nicht mitkommen.“ „Warum nicht?“ Aideen umarmte die Kleine tröstend und Luxia sagte: „Weil… es gefährlich ist.“ Das Mädchen weinte und wimmerte: „Dann dürft ihr auch nicht gehen.“ Der Dorfälteste kam nun und legte die Hand auf Canas Kopf. „Meine Kleine Cana. Du musst das verstehen. Ihr kommt aus unterschiedlichen Orten und du wirst hier irgendwann einen Mann finden und eine Familie gründen, während Jin noch hunderte Jahre durch die Gegen streifen wird.“ Das Mädchen schniefte und drückte Aideen dann weg, um sich zu befreien. Sie rannte davon und weinte und weinte. Sie rannte immer weiter und der Älteste schüttelte leicht den Kopf. „Sie wird wieder kommen. Sie kennt sich hier gut aus. Irgendwann versteht sie es.“
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    Beitrag  Aideen Di Okt 25, 2016 7:02 pm

    Es brach Aideen nahezu das Herz, das Kind so verzweifelt zu sehen. Cana konnte ja nicht begreifen, das Jin, Luxia und Aideen keine Familie waren. Natürlich hätte Aideen das Mädchen gern adoptiert, aber hier war das Kind eindeutig besser aufgehoben. Unterwegs würde sie nur Gefahren ausgesetzt, die sie sich nicht einmal erträumen konnte. Traurig sah Aideen dem Mädchen nach. Der Alte meinte es sicher gut, doch fürchtete Aideen, Cana könnte da draußen etwas zustoßen oder aber das Mädchen könnte ihnen einfach folgen, wenn sie gingen. Sie würden sie sicher nicht zurück bringen können, wenn etwas geschah. Jin würde sich dann vermutlich quer stellen, sie zu beschützen, aber Aideen würde das Kind natürlich nicht ungeschützt lassen. Das würde noch richtig ärger geben. Aideen stand auf und folgte dem Kind. Sie wollte nicht, das der Kleinen etwas geschah oder das Jin sich wieder ärgerte, weil etwas geschah, was er verhindern musste.
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    Beitrag  Jin Di Okt 25, 2016 11:48 pm

    Trotz der Aussage des Ältesten, schien Aideen der Kleinen nachzuwollen. Und das Mädchen war ziemlich schnell. Sie rannte ohne zu schauen, wohin und verschwand zwischen Felsen, die einer Schlucht ähnelten. Aideen hatte Mühe ihren Spuren zu folgen, aber sie fand den Weg trotzdem recht zügig. Luxia begleitete sie und nach einiger Zeit, hörten sie das Mädchen erschrocken aufschreien und dann ein rutschen von Steinen und schließlich einen Dumpfen Aufprall weiter unten in der Schlucht. „Oh nein!“, rief Luxia bestürzt und glaubte an das Schlimmste, was natürlich dann ihre Schuld wäre, weil sie dem Kind… Es war schrecklich, sie flog hinauf, um zu sehen was los war. Auch Aideen beeilte sich zu der Stelle zu kommen. Sie fanden die rutschspur, aber kein Zeichen von Cana. Eben wollte Luxia hinab fliegen, um zu sehen, was sie finden konnte, als sie ein anderes Geräusch vernahmen. Weiter hinten den Weg entlang. Luxia sah schockiert dort hin, als dann aber Jin um die Ecke kam, war sie erleichtert. Und nicht nur, dass Jin kam, er trug auch noch die Kleine mit seinem Gesunden Arm. Er trug sie so, dass sie auf seinem Unterarm saß und ihre Arme um seine Schultern lagen. Sie weinte nicht mehr und war ganz still. Sie hing aber auch etwas schlaff auf ihm drauf. Ob sie noch lebte? Jin lief bis zu Aideen und sagte dann: „Sie ist gestürzt.“ Er sah zur Seite und biss sich auf die Unterlippe. Ganz leicht nur. Cana hatte eine Platzwunde am Kopf und ihre Kleidung war staubbedeckt. Jins Seite war ebenso Staubig, vom trockenen Fels, er musste sie irgendwie gerettet haben. Die kleine war bei Bewusstsein, tat aber scheinbar so, als sei sie es nicht und Jin hatte das sofort bemerkt, aber irgendwie… „Ich bring sie ins Dorf.“ Luxia flatterte heran. „Ist sie…“ „Sie hat das Bewusstsein verloren.“
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    Beitrag  Aideen Mi Okt 26, 2016 12:34 am

    Kinder waren unberechenbar. Sie hatte genug Erfahrung mit Kindern, um zu wissen, was alles passieren konnte. So schnell sie eben konnte, jagte sie Cana nach. Luxia begleitete sie. Es sollte auch nicht sehr lang dauern, ehe sie den Schrei und das Rutschen der Steine hörten. Aideen machte sich schlimme Vorwürfe. Natürlich konnte sie nichts dafür, das Cana ausgerechnet so reagiert hatte, aber letztlich hätte die Kleine es doch eh erfahren. Jin hätte es ihr vermutlich härter beigebracht. Aideen hörte richtig, wie er zu Cana sagen würde:
    "Du wärst uns nur im Weg. Es reicht schon das ich auf Aideen aufpassen muss, da kann ich ein Gör nicht auch noch gebrauchen, für das ich nicht mal bezahlt werde!"
    Das würde Cana sehr weh tun. Aideen könnte sie davor nicht bewahren, also war es wohl besser, wenn die kleine Cana hier bliebe. Aideen spähte eine Art Schlucht herunter. Dort musste Cana herunter gefallen sein: Eben wollte Aideen Ranken heraufbitten, als auch sie das Geräusch hinter sich hörte. Jin kam mit der Kleinen um die Ecke. Er hielt sie mit dem gesunden Arm. Die Platzwunde sah vermutlich schlimmer aus, als sie war, aber Aideen seufzte erleichtert, als sie Jin und Cana sah. Sie begleitete Jin ins Dorf zurück. Auch Luxia konnte nun aufatmen. Aideen ließ es sich jedoch nicht nehmen, Jin wenigstens einmal vorher zu umarmen. Sie war so froh, das Cana nichts geschehen war.
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    Beitrag  Jin Mi Okt 26, 2016 11:42 pm

    Jin trug die Kleine vor sich her und fragte sich in diesem Augenblick, weiso er das alles eigentlich auf sich nahm. Er hatte ein wenig zzufriedenes Gesicht gezogen du schließlich erreichten sie das Dorf. Der Älteste kam schon auf ihn zu. „Was ist denn nur passiert?“ Jin stieß die Luft aus und sagte: „Sie ist gestürzt.“ Der Dorfälteste schüttelte den Kopf und sagte dann: „Und schon wieder hast du uns vor großem Schmerz bewahrt…“ Jin übergab die Kleine. Nun er versuchte es, aber sie klammerte sich an ihm fest. Sie jammerte: „Ich will nicht, dass du gehst.“ Jin war so überrascht darüber, dass er es gar nicht verstand im ersten Moment. Sonst, wenn er irgendwo war, wollte man ihn schleunigst wieder los werden und nun? Jin war regelrecht schockiert. Wieso war dieses Kind so anhänglich?! Doch nicht nur, weil er sie ein Mal gerettet hatte?! Das war wirklich merkwürdig. Er stieß die Luft aus und sagte: „Du musst dich behandeln lassen. Er löste ihre Hände von seinem Nacken mit einem geübten Handgriff, drehte sich um und lief los. Wieder weinte das Mädchen. Dieses Mal aber warf sie sich an die Brust des Alten, während Aideen ihn nun kurz umarmte. Er senkte den Blick und dann sagte er ungehalten: „Wieso zum Teufel, müssen alle mich dauernd angabbeln?!“ Er war etwas ungehalten darüber und er hasste es!
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    Beitrag  Aideen Do Okt 27, 2016 12:09 am

    Cana wollte Jin wieder nicht gehen lassen. Sie verstand nicht, was mit Jin los war. Kein Wunder. Auch Aideen ärgerte ihn schon wieder, indem sie ihn umarmte, aber sie tat es, weil sie ihm dankbar war, nicht um ihn zu verärgern. Seine Reaktion ließ sie ein wenig zurück schrecken. Auch sie vergaß gern, das Jin nicht gerade ein Kuscheltier war. Sie sah ein wenig schuldbewusst auf den Boden, drehte sich dann aber um und verschwand mit dem Alten und Cana im Haus. Die Kleine hatte eine Platzwunde, die behandelt werden musste und sie war nun einmal dazu in der Lage dem Kind zu helfen. Luxia und Jin waren schrecklich. Einzeln bestens zu ertragen, doch zusammen ... irgendwann würde Jin der kleinen Fee noch etwas an tun. Hoffentlich wäre Aideen dann zur Stelle, um die kleine Fee zu beschützen. Sacht tupfte Aideen der Kleinen nun das Blut ab, legte ihr Kräuter auf die Wunde und verband das ganze. Es musste nicht genäht werden und der Schädel war auch nicht gebrochen. Schlimmstenfalls hätte Cana eine Gehirnerschütterung. Aideen wusste nicht, wie sie die Kleine davon überzeugen könnten, das sie es hier viel besser hatte. Ihre Vorahnung war die, das Cana sie begleiten würde ... oder verfolgen. Aideen legte ihre Hände an Canas Wangen und küsste sie auf die Stirn.
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    Beitrag  Jin So Okt 30, 2016 11:24 pm

    Cana war vollkommen verweint und wollte vor allem nicht, dass Aideen und Jin wieder gingen. Jin war ihr Held, aber Aideen… sie war so schön und liebevoll. Cana fühlte sich einfach wohl bei ihr. Sie konnte nicht ahnen, wie gefährlich die Reise für Jin und Aideen war und vor allem wie gefährlich es damit auch für Cana selbst werden würde, wenn sie die beiden begleiten würde.

    Jin hatte Aideen schon wieder erschreckt. Nun stand er draußen alleine. Er seufzte und strich sich über den verletzten Arm. Sein Blick schweifte in die Ferne und er war etwas melancholisch.
    Wie bei einer Familie.
    Familie… dieses Wort hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Jin hatte nie eine Familie gehabt, seine Schwester wollte seinen Tod und sein Bruder war nun sicherlich eben so tot, wie seine Eltern. Jin senkte den Blick. Er hatte nie viel übrig gehabt, für seine Familie, aber jetzt. Es schmerzte und schnürte ihm förmlich die Luft ab. Wie bei einer Familie…
    Jin legte die Hand auf seine Stirn und krümmte sich etwas nach vorne. Wie hatte ihn das SO treffen können. Erstens war Aideen alles andere, als seine Frau oder auch nur Freundin und dieses Kind war… nicht nur, dass sie ein Mensch war, sie war auch noch… so…
    „Arg!“, gab er ungehalten von sich. Das alles hier! Es war schrecklich und doch… Er sah in den Himmel und dann entschied er, dass Celestria ihn nicht erhören würde. Und ER war in der Pflicht, sie zu retten. Oder besser, er müsste Aideen beschützen, während sie Celestria befreite. „Wieso ich?“, fragte er in die Stille. „Wieso hast du MICH gewählt?“ Sein altes Leben war erträglich gewesen und jetzt wo alles verädert wurde, sah er nach vorn und empfand Furcht, sah er jedoch zurück, empfand er Leere. Sein Leben war so bedeutungslos gewesen und das, wo er sich stets eingeredet hatte, dass seine SEIN Platz der eines Mörders war. Sein ganzes Sein, war darauf ausgerichtet, doch jetzt? Jin ging in die Knie. Ganz langsam. Er war verstört, verletzt und absolut nicht fähig, sich zusammenzureißen.
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    Beitrag  Aideen So Okt 30, 2016 11:43 pm

    Aideen blieb noch bei Cana, um sie zu trösten. Sie wusste, im Gegensatz zu Jin, was es bedeutete, eine Familie zu haben, aber auch wie es war, sie zu verlieren und so konnte sie Cana sehr gut nachfühlen. Sacht strich sie ihr über den Kopf , wischte ihr die Tränen weg und saß bei ihr. Wie immer lächelte Aideen, wobei dieses Lächeln eher Mitfühlend war, als fröhlich. Sie verstand das Mädchen so gut. Schließlich überlegte sie, wie sie Cana denn beruhigen könnte. Sie war ganz verstört und hatte so sehr geweint. Aideen wollte das sie wieder Hoffnung schöpfte. Sacht hob Aideen das Kinn des Mädchens an, damit Cana sie ansah. Aideen wies auf sich selbst. Sie konnte nicht für Jin sprechen, aber sie konnte für sich deutlich machen, das sie zwar gehen würde, aber auch zurück käme, zu Cana. Jin war draußen. Er würde sicher seiner Wege gehen, wenn sie Celestria befreit hätten. Aideen mochte Jin sehr, aber er war auch sehr schwierig. Er war ein Einzelgänger, der niemanden an sich heran ließ. Denn noch gab Aideen nicht auf. Eigentlich hatte sie sogar das Gefühl, er taute langsam etwas auf und auch wenn es ihm schwer fiel zu zu geben, das es sich gut anfühlte, wie die Leute sich hier nun gaben, so hatte sie doch das Lächeln auf seinen Zügen gesehen. Es würde ein sehr langer harter Weg werden, ihn ein wenig glücklicher zu sehen, aber sie würde nicht aufgeben.

    Nachdem Cana nun eingeschlafen war, verließ auch Aideen das Haus. Jin kniete da, als sei sein Ende gekommen. Aideen kniete sich vor ihn. Sie sah ihn besorgt an. Es war wohl doch alles etwas viel für ihn. Vielleicht sollten sie aufbrechen, solange Cana noch schlief, dann würde sie ihnen wenigstens nicht folgen können und Jin käme zur Ruhe. Anders herum war das eine dämliche Idee, denn sein Arm war noch längst nicht wieder in Ordnung. Nicht das sie sich nicht zu helfen wüsste, aber er war viel erfahrener was die Welt an ging. Ausserdem wollte sie nicht riskieren, er könne sich noch schlimmer verletzen, als es schon der Fall war. Was konnte sie tun, damit es ihm besser ginge?
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    Beitrag  Jin Mo Okt 31, 2016 1:20 am

    Jin hörte Aideen kommen und er wagte nicht, auch nur aufzusehen. Sie war für ihn da, das war ihm klar, aber wollte er sie überhaupt so nah heran lassen? Luxia beobachtete das Ganze nur und hielt sich zurück. Sie war sich sicher, dass Jin sie jetzt ganz sicher nicht sehen wollte. Er tat ihr leid. Wenn er nie Liebe empfangen hatte und nur im Verborgenen geliebt wurde… was musste das für ein schreckliches Leben sein? Sie wendete den Blick ab.

    Jin wartete eine ganze Weile und irgendwann fragte er: „Was ist…?“ Sie antwortete natürlich nicht, aber das war ja zu erwarten gewesen. Erst jetzt sah er sie an. Mitleid... nein Sorge. Er sagte nur leise und mit zusammengezogenen Brauen: „Wir sollten gehen.“ Doch er machte nicht mal den Versuch aufzustehen. Er sah in ihre wunderschönen Augen, die immer so strahlten, wenn sie glücklich war. In solchen Momenten erfüllte ein fremdes Gefühl seine Brust. Fremd, Furcht erregend, aber wirklich schön. Jin gab sich geschlagen, was machte es schon, sie ein bisschen näher zu lassen?
    „Das Mädchen… Sie kann nicht mitkommen.“ Immerhin waren sie sich da einig. Er schwieg eine Weile und dann sagte er: „Sie würde uns nur aufhalten und die ganze Sache gefährden. Nun schien er wieder etwas entschlossener zu sein. Er stützte die Faust auf den Boden du erhob sich dann. „Wir gehen!“ Sein Arm würde unterwegs heilen. Wo war eigentlich Velkyn abgeblieben. Vielleicht hatte er sich in die karge Felswüste zurückgezogen, was wohl besser war, denn auf dieser Reise würde er nur für Ärger sorgen oder verletzt werden. Jin ging Richtung Stall, zu Aideens Pferd.
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    Beitrag  Aideen Di Nov 01, 2016 3:15 am

    Ja, sie waren sich einig. Cana konnte sie nicht begleiten. Aideen nickte zustimmend. Langsam stand nun auch sie auf. Vorräte hatten sie bereits bekommen und auch alles andere, was sie brauchten. So hatte Aideen auch wieder ein anderes Oberteil und eine passende Hose, was nicht bedeutete, das sie das Kleid auszog. Denn noch waren so auch ihre beine geschützt, wenn sie durchs Unterholz müssten. Ach Jin ... er war so ... das er sie ein wenig näher an sich heran ließ, war schon wundervoll, aber auch eben so unheimlich. Er würde sich so schnell nicht öffnen, aber es war doch ein Anfang. Auch auf die Worte, sie sollten nun doch bald los gehen, nickte sie. Jin machte sich auf den Weg zum Stall, wo ihr Pferd stand, während sie selbst mit Luxia wieder hinein ging. Sie mussten sich wenigstens verabschieden und Aideen wollte sicher gehen, das die Kleine wirklich schlief. Drinnen erklärte sie, auf eine recht umständliche Art, das sie gehen mussten. Es war besser für Cana, wenn sie ihnen nicht folgen würde und letztlich würde zumindest Aideen zurück kommen, um Cana zu besuchen. Was Jin täte, vermochte sie nicht zu sagen. Es war kein leichter abschied, aber der Alte verstand, das sie nicht warten konnten und so ließ er sie ziehen. Aideen ging hinaus, Luxia auf der Schulter, und wartete. Jin wollte sicher den Hengst holen und dürfte jeden Moment aufkreuzen.
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    Beitrag  Jin Di Nov 01, 2016 3:50 am

    Luxia fand es sehr ungerecht, dass sie einfach so im Schlaf der Kleinen abhauten. Es war gemein und die Kleine hätte ihren Helden bestimmt noch ein letztes Mal gesehen. Sie saß auf Aideens Schulter und schließlich sagte sie: „Das ist wirklich nicht richtig!“ Sie verstand zwar die Beweggründe, von Aideen, aber trotzdem fand sie es falsch. Wenn sie sich nur in die Lage der Kleinen versetzte, wurde sie schon wieder traurig. Sie flirrte plötzlich von Aideen und zurück ins Haus. Sie weckte die Kleine und erklärte aufgeregt: „Jin und Aideen wollen gehen. Das hier ist deine letzte Chance dich zu verabschieden.“ Die Kleine riss die Augen auf und sagte: „Ich will mit!“ Sie rannte hinaus und gerade kam Jin mit dem Pferd aus dem Stall. Das tier… nun ob es ihm vertraute war nicht klar, aber es ließ sich zumindest von ihm führen. Und obwohl Aideen sonst immer ohne Sattel ritt, hatte er seinen Sattel nebst Satteltaschen wieder auf den Rücken geschnallt. Das Tier mochte das zwar nicht, ertrug es aber in stummer Qual.
    „JIN!“ Er horchte auf und sein Blick war recht neutral, als er das Kind auf sich zu rennen sah. Er hatte ja nicht ahnen können, dass sie ihn fast umriss. Mit Schwung warf sie sich an seinen Bauch und Aideens Hengst bewahrte ihn vor einem schmerzhaften Sturz, indem er sich stützend hinter Jin bewegt hatte. „Ich will mit! Ich will hier nicht bleiben! Nehmt mich mit! Ich…“
    „Cana…“ Luxia fielen fast die Augen raus und fast bekam sie eine Maulsperre, vor Verwunderung. SO sanft hatte sie ihn weder gehört noch hatte sie ihm zugetraut, dass seine Stimme DIESE sanfte Tonlage annehmen konnte. „Es geht nicht. Du gehörst hier hin.“ „Nein!“ „Doch.“ „NEIN!“ Jin sah Aideen vorwurfsvoll an, ganz so, als ob er fragen wollte, ob sie nicht mal was unternehmen wollte. Dieses Kind! Er schloss die Augen und zog die Brauen zusammen. Dann löste er sie energisch von sich und beugte sich so vor, dass ihre Gesichter, auf einer Höhe waren. „Jetzt hör mir mal zu! Du bist viel zu jung und außerdem viel zu schwach! Du bist wehrlos und ich habe keine Zeit, dich andauernd zu beschützen! Du willst mit uns kommen? Pha!“ Er drückte ihre dünnen Oberärmchen. „Mit diesen lachhaften Tentakeln verletzt du dich höchstens selbst. Ich kann dich nicht gebrauchen und wenn du mit uns kommst, wirst du qualvoll und sinnlos sterben. Lern erst mal dich zur Wehr zu setzen, dann reden wir weiter.“ Das Mädchen bekam wieder Tränen in die Augen, die dann aus ihren Augen kullerten. Luxia schüttelte den Kopf. Er meinte es ja gut, aber…
    „Ich lerne unterwegs!“ Jin richtete sich auf und nun sah er sogar etwas gehässig aus. „Dann wird deine Reise kurz. Ich werde dich nicht retten. Frag nochmal nach, wenn du mir das Wasser reichen kannst.“ Er übergab den Hengst Aideen und würde wieder neben ihr herlaufen. „Du kannst nicht mal Schritt halten…“, sagte er eiskalt und dann ging er einfach los. Das Mädchen blieb zurück auf dem Boden sitzen und sah auf den Boden. Sie schien keine Anstalten zu machen, ihnen folgen zu wollen.
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    Beitrag  Aideen Di Nov 01, 2016 4:15 am

    Oh nein. Luxia mochte ja wirklich recht haben mit ihrer Ansicht, aber das Kind würde doch gar nicht verstehen, warum sie so klammheimlich gehen mussten. Es brach Aideen förmlich das Herz, wie Cana nun angerannt kam, sich in Jins Arme warf und flehte mit kommen zu dürfen. So friedlich kannte sie ihn gar nicht. Er konnte wirklich sanft und gutmütig sein, wenn er wollte, doch er wurde auch gleich wieder etwas ruppiger, als er Cana vor die Tatsachen stellte. Aideen hielt den Hengst noch am Zügel, als Jin schon los ging. Sie kniete sich neben Cana, strich ihr über den Kopf und küsste ihre Stirn. Es tat Aideen unendlich leid. Wie traurig es sie machte, ahnte Cana ja gar nicht. Das arme Kind. Aideen wies zur Tür. Sie sollte nun doch wieder hinein gehen. Hier draußen wäre es nicht sicher für sie. Auch der Alte stand nun in der Tür und sah auf die Szene herab. Aideen führte den Hengst zu einem Zaun, auf den sie kletterte, um auf den Rücken des Tieres zu gelangen. Cana durfte nicht mit. Sie war zu jung, zu unerfahren und würde sicher sehr leiden. Schließlich hatte Aideen selbst schon gespürt, zu was manche Wesen in der Lage waren. Andayar ging in den Trab über, bis er Jin eingeholt hatte und lief dann wieder im Schritt neben ihm her. Aideen sah sich noch einmal um. Cana tat ihr so leid. Noch einmal winkte sie zum Abschied.
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    Beitrag  Jin Di Nov 01, 2016 4:31 am

    Cana winkte nicht mal zurück, so vor den Kopf gestoßen war sie. Sie war traurig und wütend zugleich. Irgenwann verloren Jin und Aideen sie aus dem Blick und so konnten sie weiter gen Norden. Luxia sagte irgendwann. „Das war wirklich gemein.“
    „Es war notwendig.“ Jin glaubte, dem Kind gehörig den Kopf gewaschen zu haben, dass sie eben nicht folgte. „Fändest du es besser, wenn sie stirbt?“ Da Jin zu Fuß war, liefen sie gemächlich. „Natürlich nicht! Du hättest sie trotzdem nicht so anfahren müssen. Und wenn du so eine schöne Stimme haben kannst, wieso zischt du uns dann die ganze Zeit an?“ Jin grinste nun grimmig und sagte: „Na vielleicht, verdient ihr es einfach nicht?“ „Willst du mich auf den Arm nehmen?“ Jin sagte nur lässig: „Nein. Im Gegenteil. Ich hasse es, wenn du auf mir herumturnst.“ „Das war eine Metapher du Blödmann.“ Jin schüttelte den Kopf. Als wenn ihm das nicht klar gewesen wäre.
    Nach einer Weile hörten sie die Hufe eines herannahenden Pferdes. Jin drehte sich schnell um und sagte fassungslos: „Na das ist doch…“ Es war Cana. Sie legte fest: „Ich komme mit!“ Luxia musste kichern, riss sich dann aber zusammen. Die Lage war schließlich ernst. „Hast du mir nicht zugehört?“, fragte Jin entrüstet. „Doch. Aber ich werde euch begleiten!“ Jin glaubte ja wohl zu spinnen. Cana, Aideen und Luxia konnten ja gar nicht so schnell gucken, wie Jin handelte, Er sprang neben Canas Pferd, welches sich erschreckte, dabei hätte es Cana fast abgeworfen, aber Jin packte sie am Schlafittchen und wuchtete sie auf den harten Boden, dass ihr die Luft entwich. Obwol sein Arm gebrochen war, sog er mit diesem einen Dolch und hielt ihn Cana an die Kehle. „Ich werde es dir nur ein Mal sagen: Wenn du uns noch mal folgst, töte ich dich.“ Riesige Augen von dem Kind. Luxia schrie: „JIN! Was machst du denn?!“ Sie konnten das doch nicht zulassen oder da so stehen lassen! Canas Blick wandelte sich dann jedoch. Trotz und Wut, aber auch noch etwas anderes. Entschlossenheit vielleicht. Dann zischte sie: „Dann mach doch! Ich werde keinen Rückzieher machen!“ Nun… damit hatte Jin nicht gerechnet.
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    Beitrag  Aideen Di Nov 01, 2016 4:57 am

    Es tat Aideen so unglaublich leid, aber Cana durfte ihr junges Leben nicht aufs Spiel setzen. Sie waren noch nicht gerade all zu weit gekommen, als sie ein Pferd herannahen hörte. Cana ... Dieses Kind war wirklich fest entschlossen, nicht länger im Dorf zu bleiben. Kein Wunder. Sie hatte dort ihre Eltern verloren, was sehr schmerzte. Auch sie war nie an den Ort zurück gekehrt, an dem ihre Familie gestorben war. Aideen glitt vom Rücken ihres Hengstes herunter, als Jin erneut versuchte, Cana von ihrem Vorhaben ab zu halten. Aideen war nicht begeistert von der Tatsache, das Cana mit gehen wollte, doch würde sie sich wohl in größerer Gefahr befinden, wenn sie ihnen einfach folgen würde, ohne das sie im Schutz der Gruppe war. Abgesehen davon, würde sie wahrscheinlich auch noch Feinde anlocken, würde sie allein hinter ihnen her schleichen. Aideen legte Jin die Hand auf die Seine. Er hielt noch immer den Dolch an der Kehle des Kindes. Das Cana keine Scheu mehr hatte, zeigte nur, wie sehr sie von dem Dorf weg wollte. Selbst der Tod war ihr willkommener, als allein dort zurück zu bleiben. Aideen sah Jin an. Sie schüttelte den Kopf und zog leicht an seinem Arm, damit er von dem Mädchen weg kam.
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    Beitrag  Jin Di Nov 01, 2016 6:03 am

    Jin funkelte das Mädchen mordlustig an, aber diese unverschämte Göre schaute nur grimmig zurück. Er konnte nicht glauben, dass dieses Mädchen so besessen von ihm war. Und er wollte nicht wahr haben, dass Aideen das nun auch noch billigte! Jin sah auf ihre zarte feingliedrige Hand, die ganz sanft versuchte, seinen Arm wegzubewegen. Sie legte ihre Fingerspitzen auf die Schiene und er sah dem Ganzen zu, als würde sein Körper, lieber ihr als ihm selbst gehorchen wollen. Cana reckte ihr Kinn empor und ihre Entschlossenheit, war … ungewöhnlich. „Ich WERDE euch nicht behindern.“ Woher sie ihre Gewissheit nahm, ging Jin nicht in den Kopf. Er ließ sie los. Jin zischte etwas in seiner Sprache und steckte den Dolch weg. Er würde NICHT für dieses Kind sorgen! Luxia flatterte fröhlich um die Gruppe und sagte: „Ich denke nicht, dass es so schlecht ist, wenn Cana uns begleitet. Ich glaube eher, es ist ein Zeichen. Oder Schicksal!“
    „Ja klar… Schicksal. Sie wird unser Tod sein und ihrer, wenn sie mitkommt!“ Ohhhh Jin wusste genau, wie das laufen würde. Aideen würde die Kleine retten, er würde SIE retten müssen und dann würden sie alle dabei drauf gehen! Da hatte er absolut keine Lust drauf! Vor allem, war dieses Kind Gift und Schmerz für seine Seele! Da kannten sie sich gerade mal einen Tag und dieses Kind fing schon an, von Familie zu reden! Was für ein Schwachsinn! Jin war wirklich zornig und mit jedem Herzschlag wurde er zorniger und mit jedem Atemzug fielen ihm neue Gründe ein, weshalb es eine absolute Scheißidee war, sie mitzunehmen! Er drehte sich wieder zu den Damen, weil er während seiner Überlegungen ein Stück gegangen war und sah wie sie dort standen. Cana, hatte die Arme um Aideen gelegt und gesagt: „Ich hab dich so lieb.“ Und wie sie nun so hoffnungvoll zu ihr hinauf sah, die Augen in der Sonne strahlten und Aideen so mitleidig zu ihr sah, nahm ihm das irgendwie den Wind aus den Segeln. Es sah so friedvoll aus und so herzerweichend. Dabei sagte man ihm nach, er würde gar kein Herz haben. Er legte die Hände an den Kopf, krallte sich kurz in die Haare, als wolle er sie sich raufen und ließ er die Arme wieder schnell nach unten fahren und sagte: „Mahh!“, nun er machte ein Geräusch, was so klang. Dabei drehte er sich wieder um und legte die Stirn in die offene Hand.
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    Beitrag  Aideen Di Nov 01, 2016 6:27 am

    Aideen war froh, das Jin doch nach gab. Er war eben doch ein guter Kerl, der sich selbst schlechter machte, als er war. Sofort nahm sie Cana in die Arme. Das Mädchen hatte ihre Entscheidung getroffen und vielleicht war es ja Celestria, die das Mädchen geschickt hatte. Wer wusste denn schon, ob Cana nicht doch sogar noch sehr Hilfreich wäre? Ausserdem könnte Aideen ihr sicher einiges bei bringen, wenn gleich auch nicht alles. Cana würde jedenfalls vieles auf der Reise lernen. Cana erklärte Aideen, wie lieb sie diese hatte und Aideen lächelte auf Cana herab., drückte sie ein wenig fester an sich. Jin gab sonderbare Laute von sich. Was wollte er schon gegen das Schicksal unternehmen? Es war schließlich mit dem der Anderen verbunden, als sie sich zum ersten Mal trafen. Aideen ließ Cana das Pferd nehmen, welches brav mit trottete. Es wäre doch sicher nicht verkehrt, wenn sie ein zusätzliches Pferd hatten, welches Jin reiten könnte. Cana dürfte gern auf Andayar mit reiten. Zunächst aber, musste sie Jin beruhigen. Er war am verzweifeln, wie Aideen vermutete. Armer Jin. Jetzt musste er sich mit drei Frauen abgeben. Aideen ging zu ihm, stellte sich vor ihn und betrachtete ihn einen Moment. Schließlich forderte sie ihn auf, ihr zu folgen. Sie hatte den Kompass geöffnet und ging in die Richtung, in die sie das Leuchten führen wollte.
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    Beitrag  Jin Di Nov 01, 2016 6:42 am

    Jin hatte die Nase gestrichen voll. Aideen wagte es nun auch noch, ihm unter die Augen zu treten und gerade wollte er sie gehörig anfauchen, als sie ihm einfach den Kompass zeigte und wie immer lächelte. Jin stand noch einen Moment reglos da und dann senkte er den Blick, als sie schon weiter ging. Diese Frau schaffte ihn. Wirklich. Es war die Hölle mit ihr zu reisen. Nein, es war die Hölle ÜBERHAUPT in Gesellschaft zu reisen. Cana würdigte ihn keines Blickes, als sie an ihm vorbei ritt und Jin konnte nichts tun, als hinterher zu laufen. Er schmollte. Zumindest vermutete Luxia das. Nach außen hin sah er nämlich normal aus. Was für ein scheiß…
    Sie wanderten bis zum Abend, was nicht mehr sehr lange dauerte und als sie schließlich rasteten machte Jin wortlos Feuer und setzte sich dann an einen Felsen. Er hatte seinen Proviant auf seinem Schoß und ignorierte die drei Damen. Es schien ihm wirklich nicht zu passen, dass Cana dabei war. Er aß sein Essen und starrte unablässig in die Dunkelheit.
    Cana sah zu Aideen und flüsterte schließlich: „Wieso kann er mich denn nicht leiden?“ Dann fiel ihr ein, dass Aideen ja gar nicht sprach und dann sah sie zu Luxia, die besorgt zu Jin herüber sah. Sie meinte nur: „Wir sollten ihn nicht noch mehr ärgern, sonst geht er vielleicht einfach.“ Cana sagte wieder ganz leise: „Ich wollte ihn nicht ärgern. Ich hab doch gar nichts gemacht.“ Luxia flüsterte zurück: „Ja schon, aber er findet wohl, dass deine Anwesenheit, seine Mission gefährdert.“ „Was ist das denn für eine… äh… Mission?“ Luxia sah zu Jin herüber und sagte dann leise: „Wir retten Celestria.“ Jin malträtierte seinen Käse in der Hand. Er verstand jedes Wort und mit jedem Wort, wurde er wütender. Die Sinne des Dunkelelfen, waren ja auch nicht normal. „Das IST wichtig.“, sagte Cana und sah dann wieder zu Aideen. „Und er beschützt dich?“
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    Beitrag  Aideen Di Nov 01, 2016 7:32 am

    Aideen hatte wohl gesehen, das Jin wieder etwas entgegen setzen wollte, aber sie wusste, wenn sie das Kind nicht mit nahmen, würde sie ihnen folgen und somit eine weit größere Gefahr für alle sein. Gegen Abend rasteten sie. Cana wollte wissen, warum Jin sie nicht leiden konnte, wobei Aideen ihr gern erklärt hätte, das Jin sie eher schützen wolle, als er sie zurück gelassen hatte. Aideen überließ es Luxia ihr zu antworten. Ohnehin ... es fiel Aideen sehr schwer, sich verständlich zu machen. Es war schon nicht leicht sich aus zu drücken, wenn man nicht reden konnte. Denn noch ... sie hatte es ja bisher auch immer irgendwie geschafft. Luxia erklärte Cana, was sie vor hatten. Cana war wirklich mutig. was Aideen bewunderte. Das Kind würde sie sicher nicht einfach so sich selbst überlassen. Wenn Jin sie nicht beschützen wollte, würde sie das eben selbst tun. Auf Canas Frage hin, nickte Aideen schließlich. Ja, er beschützte sie vor den gefahren, gegen die sie selbst nichts ausrichten konnte. Aideen legte den Finger an die Lippen, zeigte zu Jin und schließlich auf ihr Ohr. Sie wusste, wie gut seine Sinne waren und das er vermutlich ohnehin alles gehört hatte. Sie wollte nicht, das er noch wütender wurde, als er ohnehin schon war.

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