Dana So Jul 19, 2015 8:48 am
Caithlyn wusste, es passte ihm nicht, aber sie hatte doch keine Wahl. Flink und geschickt, öffnete sie die Sachen. Eben wollte sie ihm vorsichtig das Hemd aus der Hose ziehen, als er ihre Hand ergriff. Erschrocken, aber auch voller Sorge, sah sie ihn an. Er ließ sie wieder los. Die Erlaubnis bestand also auch weiterhin. Ganz vorsichtig zog sie ihm das Hemd aus der Hose. Es sah wirklich nicht gut aus. Caithlyn hatte so etwas schon einmal gesehen.
"Bitte bewegt euch nicht. Ich bin sofort wieder da."
Schon stand sie auf, holte etwas aus den Taschen, die sie gepackt hatte und kam zurück. Sie kniete neben ihm, wobei sie einen Dolch in der Hand hielt.
"Ich muss das Blut ablaufen lassen. Dazu muss ich eure Haut einschneiden. Es... ich mache das nicht, um mich irgendwie zu rächen, sondern um euch das Leben zu retten."
Zum ersten Mal berührten nun ihre zarten Finger nun seine Haut und suchten eine Stelle, an der das Blut gesammelt war. Als sie sie fand, sah sie ihn kurz an. Ob er es durchhalten konnte? Er hatte den ganzen Tag schon gelitten und an Kraft verloren. Sicher wäre der Schmerz enorm.
"Ihr solltet vielleicht hier drauf beißen,"
meinte sie und umwickelte einen Stock mit einem Tuch, welches sie ihm vor den Mund hielt.
"Bitte."
Sie wartete, bis er zugebissen hatte und machte vorsichtig einen kleinen Schnitt, aus dem augenblicklich eine reichliche Menge Blut lief. Sacht tupfte sie ihm das Blut ab. Sie konnte ihn nicht heilen, aber sie könnte ihn auch nicht so einfach hier sterben lassen. Was genau da in seinem Körper nicht in Ordnung war, wusste sie nicht, aber sie konnte durchaus sagen, das sich mindestens eine Rippe in sein Fleisch gebohrt hatte.
"Eine Rippe ist gebrochen. Sie muss gerichtet werden."
Immer noch sah sie ihn besorgt an. Sie wollte ihm nicht weh tun, aber DAS würde weh tun. Ganz zart tastete sie die Rippe ab, um den Bruch zu finden. Als sie sie gefunden hatte, wusste sie, das sie sie nicht einfach so richten konnte, aber sie konnte es stabilisieren, indem sie einen strammen verband anlegen würde. Sie sah sich die Wunde noch einmal an, die sie ihm bei gebracht hatte. Es schien nicht mehr zu bluten, was immerhin ein gutes Zeichen war. Hoffte sie. Vorsichtig begann sie den Verband, den sie mit genommen hatte, auf seinen Bauch zu legen, nachdem sie ein Stück sauberes Tuch auf den Schnitt gelegt hatte. So würde das Blut weiter ablaufen können. Anschließend verband sie Azerall mit einem stramm gezogenen Verband. Es war nicht leicht, weil er sich möglichst nicht rühren sollte, sie aber unter seinem Rücken durch musste. Sie schaffte es schließlich. Gut das sie an alles gedacht hatte. So stand sie erneut auf, brachte zwei weitere Decken. Eine war für seinen Kopf als Kissen gedacht, Mit der Anderen deckte sie ihn zu. Sie wusste nicht, ob er überhaupt noch etwas mit bekam. Er tat ihr unendlich leid. Erst als sie mit ihm fertig war, sattelte sie die Pferde ab und machte eine Feuerstelle fertig. Sie würde für ihn Kochen. Zunächst aber nahm sie etwas Wasser, träufelte es auf ein weiteres sauberes Tuch und tupfte ihm das Gesicht ab. Wein könnte sie ihm jetzt nicht geben. Alkohol verflüssigte das Blut. Wieder stand sie auf, trug noch etwas Feuerholz zusammen und versuchte, ein Feuer zu entfachen, indem sie Feuersteine aneinander schlug, über etwas Zunder.