Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Beitrag  Varus Di Nov 29, 2016 3:27 am

    Varus klammerte sich einfach fest. Er wusste, dass es Nanami war, die er dort umarme, aber seine Gefühle ließen auch einfach keine andere Reaktion zu. Er war wirklich unglücklich, aber die Berührung des Engels und der Kuss auf seine Stirn, hatten auch ein vages Gefühl der Hoffnung geweckt. Varus hatte den Segen des Himmels empfangen und obwohl er vorgab, seine einstigen Brüder zu hassen, so wusste er, dass er sie auch sehr vermisste.
    Nach einer Weile beruhigte er sich jedoch auch wieder und räusperte sich. Er ließ Nanami los und stand mit ihrer Hilfe auf. Er wollte nicht darüber reden und sie stellte auch keine Fragen. Varus sah Nanami in die Augen und sagte schließlich nur: „Wir… müssen weiter.“ Er klang dabei wie ein Reibeisen und man würde ihm ansehen, dass er geheult hatte, wie ein kleines Kind, aber das war ihm nun auch egal. Er wollte einfach nur weiter und auf andere Gedanken kommen. Warum hatte er alle weggeschickt? Das er Nanami schützen wollte, war ja verständlich, aber Thalesin? Zyra war wie eine Tochter, aber eigentlich sollte ihm auch Cecil egal sein… Varus war verwirrt.
    Varus konzentrierte sich und schwankte leicht. Er merkte deshalb gar nicht, wie Nanami seine Hand nahm, um ihn zu stützen und in diesem Moment spürte er aber, wie seine Macht ein bisschen wuchs. Er erreichte Zyra: Komm zurück zu mir. Es ging viel leichter, als das letzte Mal und Varus hatte nicht diese fiesen Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl.
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    Beitrag  Zyra Di Nov 29, 2016 5:25 am

    Nanami ließ es zu. Sie ließ ihn weinen, bis er endlich nicht mehr konnte und half ihm auf. Sie würde ihn nicht nach dem fragen, was hier geschehen war. Sie wollte einfach nur, das er wieder Hoffnung hatte und endlich etwas Glück bekam. Sacht nahm sie seine Hand, als er so schaukelte. Sie stützte ihn, so gut sie eben konnte.
    "Ja ... wir müssen weiter. Komm."
    Sie führte ihn ein kleines Stück, ehe sie die Anderen schon in der Ferne sah.

    Zyra hörte den Ruf. Hoffentlich war er jetzt nicht sauer, weil sie Nanami nicht hatte aufhalten können. Egal. Er würde sich auch wieder beruhigen. Zyra lief einfach drauf los.
    "Kommt."
    Mehr brauchte sie dazu wohl nicht zu sagen. Sofort folgten die Anderen. Von weitem sah sie, wie Nanami Varus Hand hielt. Er sah so mitgenommen aus. Das besorgte Zyra nun doch. Sie lief schneller, um schneller bei Varus zu sein. Eigentlich blödsinn. Sie hätte sich teleportieren können, tat es aber nicht. Sie rannte einfach drauf los und schließlich war sie bei ihm. Durfte sie ihn jetzt einfach so umarmen?
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    Beitrag  Varus Di Nov 29, 2016 5:35 am

    Ob sie durfte oder nicht, war ohne Belang, denn Varus sah die anderen kommen, weshalb er seine Hand löste und sich zu dem Zugtier vor dem Karren bewegte. Er nahm es einfach an der Trense und bewegte es dazu, weiter zu gehen, obwohl Zyra ihn gerade erreicht hatte. Er hatte kein Wort mehr für die Anwesenden übrig und lief neben dem Pferd her, ohne darauf zu achten, was Zyra machte. Thalesin sah besorgt aus und auch Cecil war in Sorge. Sie würde nun aber nicht bohren und Thalesin auch nicht. Sie gingen also einfach den Weg weiter, wobei Thalesin versuchte, Zyra ein wenig abzulenken. Er wollte nicht auf den Fremden eingehen und erzählte ihr Geschichten aus seiner Jugend.

    Ansonsten blieb die Reise friedlich und am dritten Tag erreichten sie endlich die Stadt. Varus war grüblerisch gewesen und hatte sich mit sarkastischen Kommentaren zurückgehalten, aber nun sagte er: „Ich dachte schon, wir kommen nie an.“
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    Beitrag  Zyra Di Nov 29, 2016 5:52 am

    Damit hatte es sich dann wohl erledigt. Er ging einfach weiter, tat so, als sei nichts gewesen. Irgendwie tat das weh, aber auf der anderen Seite ... war sie es nicht gewohnt, das er so war? Denn noch war es traurig. Sie alle sprachen nicht weiter darüber, was eigentlich wohl auch gut so war. Thalesin zu zu hören, tat Zyra gut. Durch ihn lächelte sie oft, oder ließ sich auch mal zu einem Lachen hinreißen. Nanami lächelte vor sich hin. Thalesin schien es mit der lieben Zyra gut hin zu bekommen. Zyra sah glücklicher aus, wenn auch nicht so, wie Nanami es sich für sie wünschen würde. Varus sagte nichts. Er blieb stumm und grübelte vor sich hin, während die Anderen herumalberten oder einfach nur ihres Weges liefen.

    Endlich waren sie in der Stadt angekommen. Nun hieß es wohl erst einmal sehen, wo sie die Sachen los werden würden. Abgesehen davon, mussten sie auch eine Bleibe finden. Varus Kommentar nahm Nanami einfach still lächelnd hin. Sie wusste, er kam wieder auf die Beine. Sollte er ein wenig motzen, das waren sie eh gewohnt.
    "Wir werden auch zusehen, das wir nicht all zu lange bleiben. Das haus will zu Ende gebaut werden und wir wollen auch irgendwann ein ziehen. Sehen wir doch erst einmal, ob wir die Sachen unter kriegen und eine Bleibe finden."
    Sicher gab es hier Leute, die die Dinge ab nahmen und auch einen guten Preis dafür bezahlen würden.
    "Später können wir dann noch über den Markt gehen und sehen, was wir selbst noch brauchen."
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    Beitrag  Varus Mi Nov 30, 2016 6:45 am

    Sie gingen also in die Stadt. Sie würden sicherlich hier übernachten und so schlug Cecil vor, dass sie schon mal ein Wirtshaus suchen könnte. Varus nickte ihr zu und so verschwand sie schon glücklich lächelnd und mit ein wenig Geld von ihrem Herrn. Er blieb natürlich bei Nanami und Thalesin verkündete: „Ich geh mit Zyra zum Alchemisten!“ Und schon nahm er sie an die Hand und zog sie mit sich. Er wollte nun nicht den ganzen Tag mit Varus und seiner üblen Laune verbringen. Besonders, weil er sich ja so ärgerte, diesen „Tand“ zu verkaufen.
    „Wir können auch noch woanders hingehen, wenn du willst.“, schlug er vor. Sie liefen am Hufschmied vorbei und auch an einem Kräuterladen. Thalesin brauchte Schwefel und Phosphor. Sie kamen an mehreren Läden vorbei unter anderem auch an einem Bäcker, wo es nach frischem Brot und Kaffe roch.

    Varuus war auf dem Merkt. „Dann… bleibt und nichts überig, als diesen Müll selbst zu verkaufen, hu?“ Wie abfällig er immer sprach, dabei war das alles doch mit viel leibe und unter Mühe entstanden. Er hatte keinerlei Respekt vor der Arbeit anderer. Er half Nanami dennoch einen Stand aufzubauen. Eine Frau trat schon heran.
    „Ach! Ihr kommt wohl aus Grüntal.“ Varus schwieg nur und warf der Frau einen giftigen Blick zu. Er setzte seine Arbeit aber auch gleich fort. „Wir haben schon gewartet. Wir brauchen ein paar Püppchen .“
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    Beitrag  Zyra Mi Nov 30, 2016 7:25 am

    Zyra war ein wenig überrascht, als Thalesin sie gleich mit zog, aber da Varus keine Einwände erhob, nahm sie die Gelegenheit wahr, ein wenig Zeit mit Thalesin zu verbringen. Sie folgte ihm, wohin er sie führte. Sie hatte all so was selten gesehen und spürte sogleich die Blicke der Leute auf sich ruhen, als diese ihre Augen bemerkten. Zyra gab sich die größte Mühe auf den Boden zu sehen, so das die Menschen ihre Augenfarbe nicht erkennen würden. Wenigstens lief sie so nicht Gefahr über irgendwas zu stolpern. Erst ein Schmied, dann eine Bäckerei. Es duftete wirklich herrlich. Zyra schloß die Augen und hob die Nase in die Luft, um diesen wunderbaren Duft auf zu nehmen. Früher hatte sie so etwas nie getan. Schon senkte sich der Kopf wider und sie sah auf den Boden.
    "I-ich glaube ... es ist besser, wenn wir deine Sachen besorgen ... und dann zurück gehen. Ich kenne solche Blicke. Sie bedeuten Angst und Schmerz."
    Zyra erinnerte sich an die Menschen, die sie damals so schrecklich zugerichtet hatten. Sie hatten eben so geschaut, wenn sie sie gesehen haben, ehe sie dann handgreiflich wurden.

    Nanami freute sich für die Anderen. Sollten sie nur ruhig gehen und ihre Aufgaben erledigen. Sie würden hier schon gut allein zurecht kommen, auch wenn Varus einmal mehr den Griesgram heraushängen ließ. Wenigstens half er ihr den Stand auf zu bauen. Eine Frau trat heran.
    "Oh, seid gegrüßt liebe Frau,"
    begrüßte Nanami sie freundlich lächelnd.
    "Ganz recht. Wir kommen aus Grüntal. Püppchen sollen es sein? Dann sollt ihr sie bekommen. Seht sie euch ruhig an und sucht euch aus, welche ihr haben wollt."
    Nanami öffnete eine Kiste in der verschiedene Puppen lagen. Alle mit so viel Liebe gemacht, wie die Leute sie nur erübrigen konnten.
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    Beitrag  Varus Mi Nov 30, 2016 8:40 am

    Thalesin merkte sehr wohl, dass sich Zyra ein wenig unwohl fühlte. Sie hielt den Blick stets gesenkt, außer vor dem Bäcker-Laden. Sie reckte das Gesicht nach oben, um den Duf aufzusaugen, sie sah dabei so schön aus, dass Thalesin sich kurz in ihrem Anblick verlor. Er lächelte und dann sagte sie, sie sollten schnell besorgen, was sie mussten. Thalesin sah ihr ins Gesicht und als sie den Blick wieder senkte, legte er seine Hand an ihr Kinn. Ganz vorsichtig hob er das Kinn an, damit sie ihn ansah. „Zyra. Du hast Angst, aber ich lasse nicht zu, dass man dir weh tut.“ Er hatte nicht vergessen, was sie ihm im Turm erzählt hatte. „Ich beschütze dich und du hast die schönsten Augen hier von allen.“ Das sagte er nicht nur so dahin. Du darfst dich genauso umsehen, wie alle anderen auch und jeder, der dir wehtun will, wird es bitter bereuen.“
    Er ging mit ihr weiter und besorgte alle Dinge, die er brauchte. Dann ging er mit ihr zurück in den Bäckerladen und setzte sich dort an einen Tisch. Immer wieder versuchte er sie zu beruhigen und nahm oft ihre Hand. Er wollte einen Kaffee und ein bisschen Kuchen. Für die anderen wollte er auch welchen mitbringen, wenn sie hier soweit fertig waren. Und so war es nun schon späterer Nachmittag.

    Varus stieß ein unzufriedenes Geräusch aus. Püppchen! Warum zum Teufel, sollte die jemand haben wollen. Dennoch stellte er die Kiste lieblos auf den eben aufgebauten Tisch und sagte nichts dazu. Die Frau sah ihn etwas irritiert an und als sie seine Schlangenaugen sah, wich sie einen Schritt zurück. „Um Himmels Willen, was…“ Varus sah sie verständnislos an. Er schien gar nicht zu verstehen, was die Frau hatte. Sie sah kurz zu Nanami und dann zu den Puppen. Wisst… ihr… Also ich… Ich komme später wieder.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging. Varus sah ihr verwundert nach und zuckte die Schultern. Ihm schien nicht klar zu sein, welche Wirkung er selbst jetzt noch auf andere hatte.
    Sie bauten jedenfalls zu Ende auf und Varus setzte sich danach in den Schatten. Er war müde und so fielen ihm bald die Augen zu. Er traute es sich jedenfalls zu, aufzuwachen, sollte Nanami etwas passieren.
    Am späteren Nachmittag, saß er noch immer dort und die Frau kam mit einem Mann ihren alters zurück. Der Kerl sah auf den schlafenden Varus herab und fragte dann: „Ist er das?“ Die Frau nickte. „Ja. Augen, wie ein Dämon und bleich wie der Tod.“ Sie kamen nun auch näher. Varus öffnete die Augen und sah hinauf. Der Mann stand bereits am Stand, die gesprochenen Worte zwischen ihm und ihr, hatte Nanami noch nicht hören können, aber jetzt sagte er: „Was ist er?“ Varus sah hoch zu Nanami und erhob sich. „Findet ihr es nicht unhöflich jemanden zu fragen, was er ist?“ Der Mann funkelte ihn an. „Schweig Kreatur!“ Varus schluckte. „Eh?“
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    Beitrag  Zyra Mi Nov 30, 2016 9:03 am

    Thalesin war so lieb zu Zyra, wie sie es nicht kannte. Sie wusste, Varus beschützte sie immer, aber er ... er fügte ihr auch Schmerz zu, wenn sie etwas verbockte oder sich erlaubte zu frech zu werden. Thalesin war da ganz anders. Es war schon sonderbar, wie er sie dazu zwang, ihn an zu sehen, aber was er sagte, traf ins Herz. Für einen Moment leuchteten die Augen Zyras auf, als hätte sie nie etwas schöneres gehört. Meinte er das wirklich ernst? Er hatte bisher nie etwas getan, was das gegenteil bewies. Einen Moment sah sie ihn noch mit großen Augen an, ehe sie weiter gingen. Die Sachen waren schnell besorgt und schließlich fand sie sich mit Thalesin in der Bäckerei wieder. Kaffee ... er roch gut aber wie schmeckte er? Thalesin versuchte Zyra immer wieder zu beruhigen. Es trug Früchte, denn bald war Zyra ziemlich ausgeglichen, solange sie niemand an sah. Kuchen. Eigentlich ... war das nichts, womit man sie locken könnte, aber wenn Thalesin sie schon dazu ein lud, wollte sie ihn nicht enttäuschen. Er gab sich solche Mühe und er war so unglaublich ... lieb.

    Nanami warf Varus einen verärgerten Blick zu. Er konnte so nicht mit den Leuten umgehen, die etwas kaufen wollten. Die Frau war gegangen und Nanami .. nun sie musste ihre Waren nun aufbauen. Varus ließ sie im Schatten des Baumes schlafen. Tatsächlich stellte es sich als Gut heraus, das er schlief, denn so hatte sie mehr Ruhe mit den Kunden und konnte eine ansehnliche Menge der mitgebrachten Waren verkaufen. Leider nahm das Schicksal seinen Lauf, als ein Mann mit der Frau zurück kam, die die Püppchen hatte haben wollen. Das würde Ärger geben. Nanami sah zu Varus, der nun zu ihr kam.
    "Er ist ein Mensch, auch wenn seine Augen befremdlich wirken."
    Sie wusste wohl, welche Wirkung das auf andere Menschen hatte. Menschen hatten Angst vor dem, was sie sich nicht erklären konnten und so wurden viele Menschen als etwas dargestellt, was sie gar nicht wahren.
    "Gibt es ein Problem?"
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    Beitrag  Varus Mi Nov 30, 2016 10:01 am

    Der Mann musterte Nanami, nachdem er wieder von Varus weggesehen hatte, den er für den Befehl, zu Schweigen, hatte ansehen müssen. Nun antwortete er aber auf Nanamis Frage: „In der Tat. Wir wollen hier niemanden, der… andersartig ist.“ Varus war sprachlos. Viel zu perplex über diese Frechheit war er. Die Frau, die die Puppen hatte kaufen wollen, musterte Varus ängstlich, so als würde sie jeden Moment einen Angriff fürchten. Der blieb zwar aus, aber Varus sah nun wirklich böse aus, als er sich nun endlich zusammenriss und vor trat.
    Nanami stand hinter dem Tisch und der Mann vor ihr. Nun aber trat Varus neben ihn und sagte: „An deiner Stelle, würde ich mich jetzt so schnell es geht aus dem Staub machen.“ Der Mann sah böse zu Varus herüber und musterte ihn förmlich. „Du bist mit dem Teufel im Bunde!“ Varus Augen fingen an leicht zu glimmen und fast sah es aus, als würden seine Augenhöhlen ein wenig dunkler werden. Oder war das eine Täuschung. „Du irrst dich…“ Varus lippen bildeten nun ein schiefes Grinsen, dass einem das Fürchten lehren konnte, ganz so, als würden seine Mundwinkel ein wenig tiefer reichen, als sonst. Der Mann war wie gebannt und starrte Varus an, dann beugte sich Varus leicht nach vorne und flüsterte nur für den Mann bestimmt: „Ich… BIN der Teufel…“ Die Frau schrie auf und der Mann kam zu sich. Er packte Varus seitlich am Kopf und schmetterte ihn auf die Tischplatte, dann wich er zurück und Varus sackte vor dem Tisch zu Boden, wo er stöhnend liegen blieb. Er hielt sich die blutende Schläfe und sagte benommen: „Scheiße… ah… uhm… war doch…. Nur ein Spaß, eh…“ Der Mann hatte sein Schwert gezogen und richtete es auf ihn. Nervös sagte er: „Er soll verschwinden! Jetzt!“ Varus setzte sich auf und die Welt drehte sich. Er blickte auf seine Hand, die von seinem Blut verschmiert war und fluchte abermals.
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    Beitrag  Zyra Mi Nov 30, 2016 10:46 am

    Nanami glaubte ja wohl nicht richtig gesehen zu haben. Varus klappte auf den Boden. Er blutete an der Schläfe, was Nanami dazu veranlasste, sofort um den Stand herum zu laufen und ein Tuch auf die Wunde zu drücken. Ausgerechnet die Schläfe. Das war gefährlich und konnte durchaus tödlich enden. Nanami sah zu dem Mann auf.
    "Ihr seid ein Mensch ... ein Mensch der Seinesgleichen verabscheut und verurteilt, weil er anders ist. Wart ihr auch einer jener Menschen, die ein Kind wegen ihrer Augenfarbe halb tot prügelten? Schämen solltet ihr euch was und ihr auch!"
    erklärte sie laut und deutlich nicht nur dem Mann, sondern auch der Frau.
    "Wären die, die Anders sind, eure letzte Hoffnung, würdet ihr sie anflehen euch zu helfen, aber solange ihr es gut habt, solange euch keiner ein Leid an tut, sind sie es, die euch etwas antun könnten, egal ob sie ein gutes Wesen haben oder nicht, weil ihr einfach zu verblendet seid und in eurem eigenen Stolz so sehr unter geht, das jede Rettung zu spät kommt! Ihr seid sogar in der Lage die Unschuldigsten aller Unschuldigen, aus Furcht vor dem was sie sein KÖNNTEN, zu töten! Er hat mir mehr als einmal das Leben gerettet und nun sehe ich hier zwei Menschen, die einfach nicht akzeptieren können, das Jemand der anders ist, nicht auch gleich etwas an stellt! Er hat geschlafen, anstatt eure Hütten an zu zünden oder irgendwem ein Leid an zu tun! IHR tut mir leid, weil ihr euren Fehler nicht erkennt."
    Sie half Varus auf die Beine.
    "Und du ... du solltest solche dämlichen Scherze bleiben lassen. Schlimm genug, das die Leute dich wegen deiner Augen fürchten, da musst du ihnen nicht auch noch Angst machen!"
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    Beitrag  Varus Mi Nov 30, 2016 10:59 am

    Der Mann betrachtete Nanami. Sie war ja wirklich sehr besorgt um diese Teufelsbrut! Er wollte eben was sagen, als sie schon vom Leder zog. Wie bedröppelt stand der Mann da und Nanamis Worte hatten offensichtlich Gewicht. Er sah auf den Boden, als würde er sich wirklich schämen. Auch Varus war ein wenig überrascht, auch wenn er nur die Hälfte mitbekam. Er malte sich aus, wie er den Mann getötet hätte, wenn er noch die Macht dazu gehabt hätte, aber… ach egal. Varus wurde hochgezogen. Die Frau hatte sich etwas hinter den Mann gestellt und giftete: „Ich weiß nicht wovon du redest, aber hier geht es nicht mit rechten Dingen zu!“
    „Was geht hier vor?“ Ein Wachmann hatte sich dazu gesellt. „Ein Dämon!“, rief die Frau und deutete auf Varus. Nanami versuchte zu schlichten und schließlich sagte der Wachmann: „Das reicht jetzt! IHR“ Er deutete auf die Frau und den Mann. „geht woanders einkaufen, wenn euch diese hier nicht passen. Und IHR!“ Er deutete auf Varus, der ihn wie betrunken ansah. „Lasst die dämlichen Scherze!“ Varus zischte irgendwas Unverständliches und der Wachmann drehte ab. Die Frau stapfte davon und der Mann sagte nun: „Ich… er hat mir Angst gemacht.“ Varus sagte besser nichts mehr. „Und Viv meinte er würde schlimme Dinge tun.“ Jetzt sah er Nanami an. „Nichts für ungut.“ Varus sah den Kerl an und sein Blick war seeehhhr feindselig. Der Mann verbeugte sich kurz und trabte davon.
    Varus saß mehr oder Weniger auf der Tischplatte und Nanami kümmerte sich um seine Kopfwunde. Sie blutete wirklich ziemlich und nachdem sie nun mehrfach abgetupft hatte, schien Varus die Faxen satt zu haben. Er stand schnell auf und sagte nur: „Lass es!“ Er war sichtlich angefressen. Was wohl auch nur verständlich war. Mal wieder wurden seine Vorurteile, den Menschen gegenüber bestätigt. Nanami wollte natürlich nicht locker lassen, denn es blutete wirklich ziemlich und so fuhr er sie an: „Es IST nichts!“ Als würde SIE nun was dafür können…
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    Beitrag  Zyra Mi Nov 30, 2016 11:25 am

    Hatte sie damit gerechnet so zu treffen? Sicher nicht. Der Wachmann kam, schlichtete und schickte die Beiden davon. Der mann entschuldigte sich . Er erklärte noch, was die Frau ihm gesagt hatte und Nanami nickte.
    "Lasst es euch eine Lehre sein, nicht alles zu glauben, was erzählt wird. lernt die Menschen kennen, denen so etwas unterstellt wird. Sicher ist nicht jeder, der Anders ist Gut, aber das gilt auch für die, die für euch normal erscheinen. Niemandem kann man in den Kopf sehen, sondern nur davor."
    Das sollte dem Kerl wohl zu denken geben. Wenigstens ging er nun. Nanami kümmerte sich nun um Varus. Das er wieder mal protestierte, war ihr klar.
    "Weißt du ... das ist eine Wunde, die durchaus tödlich enden kann und wie du inzwischen begriffen haben solltest, will keiner von uns dich verlieren, also lass mich das wenigstens verarzten."
    Wie gern würde sie ihm die Wunde einfach weg heilen.
    "Halt bitte kurz still. Wenigstens bis es aufhört zu bluten."
    Das war eine Bitte, kein Befehl. Nanami wollte ihm so wenig Befehle wie möglich geben. Schließlich sollte er merken, das sie ihn nicht bevormunden wollte. Lediglich wenn es um seine Gesundheit, oder um die Anderer ging, würde sie ihm einen Befehl geben.
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    Beitrag  Varus Fr Dez 02, 2016 4:01 am

    Varus wollte sich verdammt noch mal nicht verarzten lassen! Wie schwer war sie denn bitte von Begriff? War doch wirklich nicht zu fassen! Was konnte man, an Es ist nichts! nicht verstehen? "Lass mich!" Sie ließ ja doch nicht locker... Varus lenkte jedoch erst ein, als sie ihn traurig ansah. Wie er es hassen konnte, wenn sie so guckte. Er schmollte vor sich hin und tatsächlich schaffte Nanami es die Blutung zu stillen. Dennoch musste sie es auch verbinden, da es sonst schnell wieder aufgehen könnte. Sie säuberte auch noch sein Gesicht und Varus blieb dieses Mal still sitzen. Er dachte nach. Er hatte ja gewusst, welche wirkung er aktiv auf Menschen hatte, aber dieses Mal hatte er nicht mal was gemacht! Er hasste die Menschen... nun zumindest hasste er, wie sie waren. Diese beiden hatten alles wieder zerstört, was Nanami aufgebaut hatte.
    "Sie werden niemals anders sein...", stellte er resignierend fest und dann stand ein kleines Mädchen vor ihm. Sie grinste hinauf und sagte: "Mama sagt, ich darf eine Puppe haben!" Varus sah sie an. Ja... die Unschuld der Kinder. Warus senkte nur den Blick und sagte: "Warum suchst du dir dann nicht eine aus?" Er stand auf und sagte: "Ich besorge was Zutrinken."
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    Beitrag  Zyra Fr Dez 02, 2016 5:06 am

    Das sie immer erst einen solchen Blick an den tag legen musste. Wenigstens ließ er sich nun endlich verarzten. Natürlich musste das Verbunden werden, also nahm sie aus der Tasche einen Verband und wickelte ihn vorsichtig um Varus Kopf.
    "Sie haben Angst vor dem, was sie nicht verstehen. Manchmal genügt es ihnen den Weg zu weisen, manchmal leider nicht. Denn noch sind sie nicht alle gleich."
    Ein Kind kam an und lächelte. Nanami lächelte ebenfalls, während Varus schon wieder flüchten wollte.
    "Natürlich darfst du dir eine Puppe aussuchen. Schau ... hier sind sie."
    Sie zeigte dem Mädchen die Puppe.
    "Varus? Vielleicht wäre es besser, wenn du hier bleibst."
    Immerhin zog er mehr als genug Aufmerksamkeit auf sich. Wenn er nun ginge, wären die Chancen nicht gerade klein, das er wieder Ärger haben würde.
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    Beitrag  Varus Fr Dez 02, 2016 5:17 am

    Zugegeben. Daran hatte er nun wirklich nicht gedacht. Er blieb wieder stehen und sagte zunächst nichts. Dann aber drehte er sich zu ihr und sprach mit ihr über seine Schulter hinweg: "Ich geh nur dahin!" Er deutete auf einen Stand, der keine zehn Schritte weg war. Er sah ein wenig zerknirscht aus. Das Mädchen sah sich die Puppen an. Sie sagte, als Varus eben zum Stand wollte: "Die hier gefällt mir!" Sie nahm die Puppe in die Hand und dann sagte sie: "Sie sieht aus wie ihr!" Sie strahlte zu Varus hoch, der sie nun ansah. Und tatsächlich. Jemand im eorf hatte ihn nachgeahmt! Frechheit! Er hatte irgendwie das Gefühl, als habe das Kind eine Voodoo-Puppe in der Hand. Was nicht so war, aber... das Kind erklärte. "Ihr habt so schönes weißes und weiches Haar." Varus sah die Kleine an, wie die Kuh wenns donnert. Das Mädchen streckte die Hand danach aus und er wich zurück. Was war dieses Kind?! Varus war verwirrt. "Ihr seid wirklich schön." Dann sah sie zu Nanami. "Ist er dein Freund?"
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    Beitrag  Zyra Fr Dez 02, 2016 5:28 am

    So ... nur zu dem Stand. Gut den hätte sie wenigstens im Blick. Sie nickte, doch schon kam die Kleine an. Sie hielt eine Puppe in der Hand, die Varus sehr ähnlich sah. Wie süß. Nanami lächelte.
    "Ja, er hat wirklich wunderschönes Haar und es ist wirklich sehr weich. Er ist EIN Freund Kleines."
    Das sie ihr nun nicht sagen würde, wie sehr es Varus gegen den Strich ging, wenn sie das sagte, war wohl klar. Sie lächelte zu Varus hoch.
    "Ich schätze, ihre Eltern gehören nicht zu den Menschen, die sofort alles verurteilen."
    Vermutlich nicht, sonst hätte die Kleine allein vor Varus Augen eine Höllenangst.
    "Wo ist denn deine Mutter?"
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    Beitrag  Varus Fr Dez 02, 2016 10:22 am

    Das Mädchen grinste feist und deutete zu einer Frau. Sie saß im Rollstuhl und schien scheinbar auch blind. Wirklich traurig. Sie schnappte sich nun einfach varus Hand. "Komm!" Sie zerrte ihn hinter sich her und ehe Varus irgendwas machen konnte, stand er vor der Frau. Sie lächelte und das Mädchen rannte zurück zu Nanami. "Bring sie bitte mit!", rief sie Varus zu und die Frau lächelte noch mehr. "Ihr seid nicht aus Grüntal oder? Verzeiht Lilly bitte. Sie ist immer so ungestüm." Varus sagte nichts er blickte die Frau an und dann wollte er schon einfach wieder gehen, als er seufzte. Er ging hinter den rollstuhl und schob sie zum Stand. "Ich bin von dort gekommen, aber komme nicht von dort." "Ah! Dann seid ihr der mit den Puppen?" Varus seufzte erneut. "Ja..." sie kamen bei Nanami an und die Kleine hüpfte aufgeregt herum. "Mama! Mama! Die Puppe sieht aus, wie der Herr." "Wirklich? Oh! Ich würde sie gern sehen!", lachte sie und Varus sah unzufrieden aus. "Vielleicht. Lässt du Mama dich ansehen?" "Hä?" Varus hatte doch gesehen, dass die Frau blind war. "So!", sagte Lilly und befühlte ihr eigenes Gesicht. "Ja spinn ich?", fragte er nun endlich. Es war genug! Wieso musste ER sich SO behandeln lassen?! "Bitteeee!" Varus konnte auf so viel Frechheit gar nichts sagen.
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    Beitrag  Zyra Fr Dez 02, 2016 10:38 am

    Es war kein schöner Anblick. Wie gern würde Nanami der armen Frau helfen. Sie schien sehr freundlich zu sein. Das Mädchen zog Varus direkt zu ihr hin, ehe sie wieder zurück gelaufen kam. Das Mädchen war ganz aus dem Häuschen. Nanami wusste ja, wie ungern Varus mit anderen Leuten Kontakt hatte, aber dieses Mädchen schien ihm sehr gut zu tun, auch wenn es nur für diesen Moment wäre. Varus kam mit der frau zurück. Im Gegensatz zu Varus, verstand Nanami, was die Kleine meinte, als sie Varus bat, ihre Mutter ihn sehen zu lassen. Klar das er keine Lust dazu hatte, aber anders herum, wäre es für ihn eine neue Erfahrung.
    "Nun stell dich nicht so an. Die gute frau kann nur mit den Händen sehen und das sie sehen möchte, wem die Puppe ihrer Tochter nachempfunden ist, ist doch nur zu verständlich."
    Nanami sah die Frau an. Es tat ihr unendlich leid, ihre Kräfte noch nicht voll unter Kontrolle zu haben, oder sie überhaupt irgendwie rufen zu können.
    "Verzeiht ihm gute Frau. Er hat keine guten Erfahrungen mit seinen Mitmenschen gemacht. Das hat ihn nicht nur misstrauisch gegenüber anderen gemacht."
    Sie konnte ihr wohl kaum auf die Nase binden, was es wirklich mit Varus auf sich hatte.
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    Beitrag  Varus Sa Dez 03, 2016 2:10 am

    Die Frau lächelte nur wieder und sagte: "Schon gut. Natürlich muss er nicht. Es ist bestimmt seltsam im Gesicht angefasst zu werden, wenn man die Person nicht kennt." Varus sah missmutig aus und Nanamis Worte machten es nicht besser! So ein elender Mist! Varus sah die schlalen Finger der Frau an und dann sah ihn das Mädchen traurig an, welches die Puppe umklammerte. Varus verdrehte die Augen und wandte sich ab. "Ach bitte..." jammerte das Kind. "Lilly, er möchte nicht, lass ihn bitte in Ruhe." Ha! Genau! Lasst mich doch einfach alle in Ruhe! Er hatte außerdem Kopfschmerzen. Als er noch n wieder zu dem Kind sah und zu Nanami weichte sein harter Blick schließlich auf. Oh man... Er warf die Hände in die Luft und sagte ungehalten "Wenn ihr dann endlich Ruhe gebt!" "Nein, wirklich! Ihr müsst nicht!" Er hasste es angefasst zu werden! "Jetzt bringen wir es schon hinter uns!" Er kniete sich herab und wartete. Die Frau schien fast ein wenig aufgeregt. Sie wollte etwas sagen, aber ließ es doch bleiben. Sie streckte die Hand vor und zitterte fast. Varus betrachtete die Hand argwöhnisch und als sie seine Wange berührte schloss er die Augen. Seine Brauen waren zusammengezogen. Sie strich sanft über die makellose Haut und war ganz vorsichtig, strich durch sein Haar, fuhr über die Brauen, die Lippen und Augen. Sie fing an zu lächeln. Sie sah glücklich aus und als Varus nun die Augen öffnete, um zu sagen, dass es nun genug sei, war er überrascht. "Ihr seid sehr schön.", stellte sie fest und errötete bei den Worten. Lilly kicherte und Varus senkte den Blick. Ja... der schönste Engel von allen... "Ihr strahlt so viel ... Licht aus, aber auch Zorn und... oh!" Sie fuhr mit den Fingern über den Verband. "Ihr seid verletzt!" Varus schien es weniger zu stören, als zu Anfang. "Lasst mich eich helfen." Ihre Fingerspitzen leuchteten leicht und dann spürte Varus, wie die Schmerzen vergingen. Es überraschte ihn und auch die Frau war überrascht. Es hatte besser funktioniert, als sie angenommen hatte. Sie strich noch einmal über seine Wangen und dann den Hals hinab, wo sie die Brust weiter hinab wollte. Varus wich nun zurück und packte ihre Hand. "Das reicht jetzt." Klar. Die Narbe auf seiner Brust. "T-tut mir leid! Ich..." Das ganze schien ihn nicht so wirklich interessiert zu haben. Sah jetzt zumindest danach aus. Die Frau lächelte wieder. "Manchmal wünschte ich... ich wünschte ich könnte die Welt mit meinen Augen sehen." Sie sah traurig aus. Varus musterte sie und ließ sie nun los. Das Mädchen sah nun auch ein wenig traurig aus. Varus betrachtete seine Hände und überlegte. Er sah zu Nanami. Irgendwie spürte er Mitgefühl, für die Frau... ER! Er konnte es kaum glauben. Er seufzte und fragte sich, was er hier eigentlich machte. Seine Hand legte sich auf die Stirn der Frau, was sie überraschte. Dann legte er die Finger an die Schläfe. Er schloss die Augen und dann sagte er leise: "Nicht erschrecken." Sie zog überrascht die Luft ein und Nanami sah, wie Varus Augen leicht schimmerten. Die Frau war wie erstarrt und Varus richtete den Blick auf ihre Tochter, weshalb die Frau nun anfing zu weinen. "Du... Lilly... Du bist so... so wunderschön!" Varus sah das vollkommen überrumpelte Mädchen weiter an und sagte: "Was ist? Willst du nicht für... uhm... für deine Mutter lächeln?" Es kostete ihn so viel Anstrengung. Er hatte Kopfschmerzen. Nanami freute sich jedoch ebenfalls und Varus spürte, wie es ihm mehr kraft gab. "Ich... wie... soll ich... euch jemals danken?" Die Frau war so unglaublich glücklich und konnte nicht aufhören zu weinen. Varus ließ den Blick nun schweifen und die Frau die ganze Umgebung betrachten. Lilly umarmte ihre Mutter und freute sich und schließlich sah Varus zu der Frau. Er wollte den Zauber gerne noch länger aufrecht halten. "Ihr... ah!" Er schloss die Augen und der Zauber riss ab. Seine Augen tränten nun und er musste sie geschlossen halten. "Geht... gleich wieder." Das war nicht gelogen. "Danke... oh danke!", sagte die Frau immer noch weinend. Sie hatte alles durch seine Augen gesehen und sie war so dankbar, dass sie keine Worte fand.
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    Beitrag  Zyra Sa Dez 03, 2016 9:35 am

    Und wie sich Nanami freute. Sie konnte gar nicht glauben, das Varus sich wirklich dazu herab ließ, dieser Frau einen solchen Wunsch zu erfüllen. Sie betastete ihn vorsichtig, machte sich ein Bild von ihm und traf den Nagel, mit ihrer Aussage, auf den Punkt. Nanami lächelte glücklich. Noch glücklicher allerdings, als er der Frau für wenige Minuten das Augenlicht lieh. Wie schön. Es war so ergreifend, das Nanami die Hände vor den Mund nahm und ihr Tränen der Freude in die Augen traten.Sie glaubte so fest an Varus, oder Samael oder wie immer er hieß. Sein Vertrauen zu erlangen, war schwer. Noch schwerer ihn dazu zu bewegen, etwas derartiges zu machen. Nanami war so glücklich, wie lang nicht mehr. Als der Zauber nach ließ, legte sie Varus den Arm um den Rücken.
    "Komm. Setz dich. Ich gehe dir gleich etwas zu trinken holen. Du solltest dich ausruhen."
    Sie half ihm, sich nieder zu lassen und ging dann zu der Frau zurück.
    "Danke, das sie ihn das haben tun lassen. Vielleicht kann er den Menschen bald doch etwas Vertrauen entgegen bringen. Ich wüsste gern ... Seid ihr von Geburt an blind und könnt nicht gehen oder ist es ein Unfall oder eine Krankheit, der ihr die Blindheit und den Rollstuhl zu verdanken habt?"
    Sie wollte nicht aufdringlich sein, aber so konnte sie vielleicht doch noch etwas für die Frau tun.
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    Beitrag  Varus Sa Dez 03, 2016 11:10 am

    Nanami half ihm, sich zu setzen. Er presste beide Hände auf die Augen und stöhnte leise. Die Frau musste sich erst mal einbekommen. Sie schluchzte noch immer und umklammerte ihre Tochter. "Von... Geburt." Sie schluchzte heftig. Nie hatte sie das Licht gesehen, aber nun... sie wimmerte immer wieder Danke und Varus erhob sich langsam. "Jetzt hört schon auf! Ist ja erbärmlich!" Er rieb noch einmal die Augen und dann sah er zu Nanami, die sehr glücklich aussah. Es berührte ihn. Er hatte eine gute Tat begangen. Das zweite Mal. Es fühlte sich gut an und Varus spürte; dass er sich freier fühlte. Die Welt schien mehr Farbe zu haben. Nun wo er Nanami betrachtete, wie sie bei der Frau war, lächelte er sogar. Aber nur kurz. Seine Augen waren gerötet und das Mädchen kam nun zu ihm. Sie umarmte seinen Bauch und sagte selig: "Ich... danke. Ich hab dich lieb." Varus sah sie verdattert an und in diesem Moment kamen auch Thalesin und Zyra zurück. Auch Cecil kam zurück. Sie lächelte.
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    Beitrag  Zyra Sa Dez 03, 2016 11:21 am

    Nanami war wirklich sehr glücklich. Sie hörte der Frau zu. Nein ... wenn sie von Geburt an blind war, könnte sie nichts heilen, außer einem Wunder. Nanami wusste, ihre Kräfte waren nicht ausreichend gewachsen, um ein solches Wunder zu vollbringen. Es tat ihr leid, aber wenigstens hatte die Frau ihre Tochter einmal sehen dürfen.
    "Bitte ... nehmt die Puppe als Geschenk, damit ihr euch immer daran erinnern könnt, wenn es euch nicht gut geht. Lilly scheint ihn sehr zu mögen und ihr habt ihm gezeigt, das nicht alle Menschen schlecht sind. Es ist das Mindeste, was wir für euch tun können."
    Das meinte Nanami wirklich ernst. Varus schien irgendwie ... friedlicher zu sein. Als habe ihm diese Tat eine schwere Last abgenommen. Lächelnd sah sie nun zu ihm herüber.

    Zyra und Thalesin kamen eben zurück, als Nanami bei einer Frau am Rollstuhl stand und Varus da stand da, mit geröteten Augen und wurde von einem Kind umarmt. Zyra ließ gleich alles hinter sich. Warum hatte sie nicht gemerkt, das etwas nicht stimmte? Warum hatte er so rote Augen? Ohne auf Thalesin zu achten, lief sie zu Varus und kniete neben ihm.
    "Wer ist das? Was ist passiert? Deine Augen ... geht es dir gut?"
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    Beitrag  Varus Sa Dez 03, 2016 11:36 am

    Varus schupste die Kleine von sich, aber sie nahm es ihm nicht übel. Sie freute sich über das Geschenk, aber Varus sagte gleich: "Spinnst du? ICH habe dieser Frau geholfen. Wieso schenkst du IHR nun was?" Die Frau schüttelte leicht den Kopf. "Das kann ich nicht annehmen. Er hat vollkommen Recht. Wenn, dann müsste ich euch etwas schenken!" "Verzichte." Außerdem hatte sie ihn geheilt, er strich leicht über den Varband, an seinem Kopf. Zyra kam angelaufen und sprudelte gleich los, während Varus den Verband abwickelte. Er sah Zyra von oben herab an und dann sagte er schnippisch: "Ach? JETZT interessiert es dich?" Thalesin kam dazu und Varus sagte: "Ich hoffe ihr zabt euch vegnügt." Thalesin schüttelte mild den Kopf und antwortete: "Ja haben wir." Er drückte ihm einfach den Kuchen in die Hand. "Und du dich auch. Hast ja neue Freunde gefunden." Das Mädchen grinste und nickte. "Ich bin Lilly! Und das ist Mama." "Ich bin Elsa.", sagte sie. Varus stellte den Kuchen ab und murmelte etwas missmutiges. Elsa fragte: "was nur, kann ich für eich tun?"
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    Beitrag  Zyra Sa Dez 03, 2016 11:45 am

    Nanami sah Varus mit einem Blick an, der die Dankbarkeit in Person hätte sein können. Er verstand nicht, das diese Frau ihr eben ein Stück weit Hoffnung für ihn gegeben hatte. Er hatte es doch verdient, endlich wieder vertrauen zu können. Die Kleine stellte sich vor. Ihre Mutter tat es ihr gleich. Wirklich süß und Zyra ... wie sie sich sorgte. Natürlich musste Varus wieder so gemein zu ihr sein. dabei sah Zyra wirklich ganz verwirrt und schrecklich besorgt aus.
    "Nein nicht doch. Ihr habt sehr viel getan, ohne das ihr es ahnen konntet. Es ist mehr als genug werte Frau. Ich wünschte, Varus hätte euch euer Augenlicht gänzlich geben können. Wir sollten dankbar sein für jeden Moment."

    Zyra sah verwirrt zu Varus auf, der sich den Verband ab machte.
    "Aber ... natürlich mache ich mir Sorgen! Warum konnte ich nicht spüren, das etwas mit dir nicht stimmt?"
    Sie ging gar nicht erst auf seine Bemerkung ein. Das war nicht fair. Thalesin hatte doch sogar für alle Kuchen mit gebracht und Cecil? Hatte sie nun eigentlich einen Schlafplatz für sie alle gefunden?
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    Beitrag  Varus Sa Dez 03, 2016 11:56 am

    Hatte sie und es war sogar ganz in der Nähe. Sie hatte aber so lange gebraucht, weil sie es erst gar nicht gesehen hatte. Varus sah Zyra scharf an. Er musterte sie und sagte dann: "Na vielleicht warst du zu abgelenkt mit IHM!" Thalesin ließ das alles abprallen. "Wisst ihr Meister... wenn ihr eifersüchtig auf mich seid, so sagt das doch einfach." Varus sah ihn an und schien erwas schockiert. "Werd bloß nicht frech Bürschchen! Eifersüchtig auf dich?! Du spinnst wohl! Nichts an dir ist es wert eifersüchtig zu werden." Thalesin lächelte über den Versuch von Varus sich herauszuwinden. "Du kannst ihr nichts geben, was ich nicht auch könnte! Außer vielleicht deine bescheierten Eisblumen." Thalesin sah Zyra an. Musste Varus sie wirklich immer so behandeln? "Ach?", fragte er nun. "Warst du schon mal mit ihr Kaffee trinken? Hast Feuerwerk für sie gemacht?" Varus ballte die Fäußte. "Ich habe ihr alles beigebracht, was sie weiß.", er knirschte es regelrecht.
    Während die Jungs stritten, ging Cacil zu Nanami und berichtete von der Raststätte. Sie sagte der Frau und dem Mädchen brav hallo und wartete.

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