Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Die Reise ins Ungewisse... - Seite 15 Empty Re: Die Reise ins Ungewisse...

    Beitrag  Varus So Nov 29, 2015 7:48 pm

    Er hasste sie. Sie hielt ihn fest. Varus war schwindlig und schlecht. Es tat weh und sie maulte ihn nun auch noch dafür an, dass er sie rübergebracht hatte. Sie hatte ihn fest in ihren Armen und Varus konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so gehalten wurde. Es ärgerte ihn, dass es sich schön anfühlte. Er schubste sie weg und sagte: „Für wen… hältst du mich?“ Zyra tauchte neben ihm auf und sie hatte die anderen beiden Mitgebracht. Er sah zu ihr herüber und selbst Thalesin schien besorgt zu sein. Das regte ihn am aller meisten auf. „Worauf warten wir? Je eher wir los können, um so besser.“
    „Ihr seht blass aus… Meister.“, sagte Thalesin und Varus war verwundert, dass er ihn als solchen ansprach… Ach ja… Der Rat… verhüllte Meister… Varus sah ihn grimmig an, sagte aber nichts zu dem Zusatz und antwortete nur: „Ich sehe immer blass aus.“ Cecil wagte natürlich nicht, ihm zu widersprechen und seine Herrin schien gar nicht so zu tun, als wolle sie mal weiter… Er stöhnte genervt und drehte sich zu ihr. Sie sah unzufrieden, aber auch besorgt aus. Er schüttelte leicht den Kopf: „Es geht mir gut. Wir können weiter.“ Er hätte es ja irgendwie demonstriert, aber, was sollte er schon machen. Was er jedoch bemerkt hatte war, wie schwach er tatsächlich war. Solche Spielchen sollte er in Zukunft lieber unterlassen. Es war nicht so, dass gar nichts mehr von seiner Macht übrig war, aber es war eben nur ein kleiner Bruchteil davon.
    „Meister… wenn ihr mich theoretisch unterrichten könntet, würde ich…“
    „Auf keinen Fall! Und jetzt lasst uns nicht noch mehr Zeit vergeuden!“ Thalesin nickte etwas niedergeschlagen und Varus sah zu Zyra. Auch sie sorgte sich immer. Auf einmal fiel ihm etwas ein. Als es ihm so schlecht gegangen war, hatte Zyra ihn auch festgehalten, eben so, wie Cecil. Er schloss kurz die Augen und biss die Zähne zusammen. Seine Herrin ließ nicht locker und sagte abermals, dass sie wünschte, hier nun zu rasten. Zähneknirschend ließ er die Tascheauf den weichen Boden fallen, der das Flussbett säumte und sagte „Fein!“ Er setzte sich hin und beauftragte Cecil etwas zuessen zu machen. Er legte sich unzufrieden auf die angrenzende Grasnarbe und betrachtete einen Moment das Funkeln des Flusses. Dann sanken seine Lider herab und er schlief nach wenigen Augenblicken ein. Er schien wohl doch nicht ganz fit zu sein.
    Thalesin lächelte leicht. Irgendwie… „Er ist überhaupt nicht so schrecklich, wie ihn alle immer hinstellen…“ Er sah zu Zyra.
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    Beitrag  Zyra So Nov 29, 2015 8:07 pm

    Zyra sorgte sich natürlich wahnsinnig um ihren Meister, doch konnte sie nicht um hin zu bemerken, das er sich wieder mal wie ein Kleinkind verhielt.
    "Klar ... das is ne vornehme Blässe, die du ständig hast und dieser Grünton dabei untermalt das ganze wirklich wundervoll,"
    meinte sie bissig, aber denn noch besorgt. Niemand ausser ihr durfte es wagen, so mit ihm zu reden und sie wusste genau, wie weit sie gehen durfte.
    Nanami sah ihn streng an.
    "Wir werden hier rasten. Die Pause wird allen gut tun."
    Natürlich würde es das. Sie half Cecil beim Holz sammeln und auch beim zubereiten des Mittagessens. So weit käme es noch, Cecil müsste alles allein machen. Sie wollte nicht, das sich hier irgendwer benachteiligt oder untergeordnet fühlte, auch wenn dem wirklich so war. Sie beobachtete Varus, wie er sich ins Gras legte. Er schlief so schnell ein. Nanami nahm eine Decke und legte sie ihm über. Er brauchte die Ruhe. Wie konnte man nur so dickköpfig sein?
    Zyra errichtete derweil einen Schutzkreis. Sie woltle eigentlich für Varus sorgen, doch da war Nanami schneller und sie könnte kaum jemanden schützen, also musste da wohl Zyra ran. Sonderbar ... das sie nun jemanden beschützen und nicht in irgendeiner Weise ausspionieren, verletzen oder sonst irgendwas sollte.Wieder beäugte sie die Frau, ging dann zu Varus und zupfte die Decke zurecht, als habe Nanami es nicht richtig gemacht. Diese nahm das mit einem Lächeln hin.
    "Ich weiß das du dich um ihn sorgst. Er wird sich bald erholen."
    Zyra sah sie kurz an, konnte dem Blick aber nicht stand halten. So viel Freundlichkeit war sie einfach nicht gewohnt. Sie sah zu Thalesin auf.
    "Du hast ja keine Ahnung."
    Auch wenn Zyra ihren meister liebte, so wusste sie sehr wohl, wie schrecklich er war, auch wenn sie es sich immer wieder schön zu reden versuchte. Letztlich war ihr eben so bewusst, das er sie oft genug quälte und doch empfand sie eine tiefe Zuneigung für ihn.
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    Beitrag  Varus So Nov 29, 2015 9:26 pm

    Cecil betrachtete ihren Herrn und Meister und er tat ihr leid. Was hatte er in den letzten Tagen nur durchstehen müssen? Auch sie war nicht der Meinung, dass er nun … Soooo schlecht war. Auch wenn sie shcon gesehen hatte, wie er Menschen getötet hatte, so war er doch eigentlich hier das Opfer nicht? Niemand der anwesenden konnte auch nur erahnen, was wirklich in Varus vorging. Niemand… außer Zyra, die es jahre lang gesehen hatte. Für sie war es so normal, wenn er Leute tötete, um sich selbst zu stärken, wie es für andere normal war morgens zum Bäcker zu gehen. Und wieso auch nicht. Die starken überlebten und die Schwachen dienten den Starken. Nun aber war ihre Welt verdreht. Varus war so stark gewesen und nun war er ein Schatten seiner selbst. Immer noch arrogant und egoistisch, aber auf keiner berechtigten Grundlage.
    Cecil stapelte nun zusammen mit Nanami das Feuer auf und Thalesin entzündete es. Er war Elementarist und beherrscht e die Illusionsmagie. Er bildete sich auch in der Veränderung, aber da war er noch nicht so weit. Mit Alchemie stand er auf Kriegsfuß und auch er hatte, wie Varus schon mal das Labor in die Luft gejagt. Dieses Tränkegebraue war einfach nichts für ihn. Er setzte sich zu den beiden Holzsammlerinnen und sagte dann: „Es ist angenehm in eurer Gesellschaft zu reisen.“ Er schloss Varus nicht aus. Schließlich hatte er bisher zwar hin und wieder rumgemeckert, aber wirklich Schaden hatte er nicht angerichtet und die meiste Zeit schwieg er, mühte sich ab, damit seine Herrin es gut hatte… „Ihr seid sehr freundlich, Nanami.“ Cecil betrachtete kurz Varus und stimmte dann zu. „Ja, das finde ich auch. In meinem früheren Leben bin ich niemals zuvor jemandem begegnet, der mir so nett gegenübergetreten ist.“ Thalesin sah zu Zyra, die neben ihrem Meister kniete und über die Decke strich, um sie zu glätten. „Zyra, ich bin sicher, er schläft auch alleine. Setz dich doch zu uns. Wir wecken ihn, wenn das Mittag fertig ist, damit er zu Kräften kommen kann.“ Er grinste. Zyra wusste es besser. Sie wusste ganz genau, wie er zu Kräften kommen würde, aber das würde ein Menschenopfer verlangen und das schien in dieser Runde ausgeschlossen. Nanami würde es nie erlauben, dass er einen Menschen fressen würde. SO war sie einfach nicht. Varus aß zwar auch normale Sachen, aber eigentlich schöpfte er seine Energie nicht aus normaler Verdauung. Oder? Er hatte es ihr nie erklärt und sie hatte nie gefragt. „Keine Fragen, Keine Zurechtweisungen, kein ungefragtes Anfassen… Das waren die Regeln und diese… Bauerntochter, hatte sie alle bereits gebrochen. Doch ihr Meister hatte sie nicht bestraft. Er konnte scheinbar einfach nicht. Vielleicht sollte ja sie die ausführende Hand übernehmen. Vielleicht…
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 2:03 am

    Ja ... vielleicht sollte Zyra diese ... sie hatte einfach kein Recht ihn so zu behandeln, als sei er ihr Leibeigener. Nun eigentlich tat sie es auch nicht, aber ... Sie hatte alle seine Regeln gebrochen und das sogar mehrfach. Sie betrachtete ihren Meister und sah dann zu Thalesin.
    "Du weißt NICHTS über ihn Thalesin. Garnichts."
    Denn noch stand sie auf und setzte sich zu ihnen. Wie könnte sie dieses Mädchen da bestrafen? Sie war einfach so daher gekommen, belehrte ihren Meister, fasste ihn an und sollte ungeschoren davon kommen? So ging das nicht. Zyra sah wieder zu Varus. Wie er da lag. Er hätte sich nicht so anstrengen dürfen und alles in ihr staute sich zu einem geballten Wutknoten, der jede Sekunde zu platzen drohte.
    Nanami half gern.
    "Ja, ich finde es auch sehr angenehm mit euch zu reisen. Ihr seid freundlich ... auch wenn er sehr wütend ist und Zyra sehr ruhig, so denke ich doch, das ihr sehr freundliche Weggefährten seid."
    Cecils Äußerung ließ sie aufsehen und tatsächlich ein bisschen rot werden.
    "Was ich? Ich ... bin ganz normal."
    Sie konnte sich nicht daran entsinnen, je anders gewesen zu sein.
    "Wenn man anderen freundlich begegnet, wird diese Freundlichkeit doch auch meist erwidert, oder nicht?"
    Anders konnte sie es sich kaum vorstellen. Natürlich kamen auch schon mal harte Antworten, oder Gespräche, doch Nanami ließ sich nie beirren. Sie blieb ruhig und freundlich, als könne ihr nichts auf der Welt wirklich etwas an haben.
    "Und was Varus betrifft ... Er wird sich sicher beruhigen. Ich bin sicher, er ist eigentlich ganz umgänglich, wenn er nicht gerade so ... arrogant ist."
    Zyra traf ja nun wirklich bald der Hammer. Was bildete sich dieses Gör eigentlich ein? Sie kannte Varus nicht und urteilte einfach über ihn. Er war nicht arrogant ... nur ... nun ... eben nicht arrogant. Zyra sprang auf.
    "Du hast jetzt genug angerichtet! Du hast Regeln gebrochen und dafür musst du bestraft werden!"
    rief Zyra voller Zorn und Wut und richtete bereits einen Zauber auf Nanami, der ihr etliche nadeln in den Körper jagen sollte. Nicht tödlich verletzend, aber doch immerhin sehr schmerzhaft.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 2:25 am

    Thalesin sah Zyra an. So viel Zorn, so viel angestaute Wut. Er konnte es förmlich sehen. Sie war wirklich nicht normal, wie Thalesin fand. Wieso war sie so auf diesen Mann fixiert, der ihr doch nur Schaden beibrachte? Wieso konnte sie sich nicht von der Vorstellung lösen, dass er doch eigentlich ein verehrenswerter Mann war? Varus sollte sich ändern, doch wenn diese fanatische Dame ihm nur weiter huldigte, würde er sich niemals ändern! Er wollte eben was sagen, als auch schon Nanami wieder sprach. Arrogant! Ja genau das traf den Nagel auf den Kopf. Er hatte ihn vor dem Rat reden hören. Auf der einen Seite hatte er ihn für seinen Mut bewundert… auf der anderen war es für ihn aber auch ein Ausdruck höchster Arroganz, die er da gesehen hatte. Er war sich seiner Macht so sicher gewesen und hatte nun damit bezahlen müssen. Dennoch glaubte er nicht, dass dieser Mann jemals auch nur im entferntesten was mit „umgänglich sein“ am Hut hatte. Thalesin bewunderte ihn ein Stück weit und er war nicht das Monster, was immer alle aus ihm machten. Zumindest hatte Thalesin selbst noch nichts davon mitbekommen… Blutmagie hin oder her, er war doch letztlich auch nur ein Mensch… Zumindest glaubte Thalesin das.
    Plötzlich jedoch unterbrach er seine Gadanken. Cecil erschrak sich fürchterlich, als Zyra aufsprang und schon ihre Magie entfesselte. Sie würde sich ihr niemals in den Weg stellen, dennoch hoffte sie, dass jemand Nanami beschützen könnte. Thalesin erschrak ebenfalls und sah es fast in Zeitlupe. Unmöglich konnte er so schnell zaubern. Die Nadeln rasten auf Nanami zu und Thalesin sprang auf, die Hände nach vorne gestreckt. Doch es war vergebens. Die glitzernden Nadeln blieben eine Hand breit vor Nanamis Körper stehen. Ein blutroter dünner Schleier schimmerte vor der jungen Frau und Varus lag noch immer auf dem Boden, wo er aber ebenfalls die Hand ausstreckte, von der sein eigenes Blut herab lief. Gemächlich tropfte es vor ihm auf den Boden und er schien so überrascht und verwirrt, dass einen Moment pure Reglosigkeit stattfand. Er fand keine Worte und keine Erklärung für das hier. Zyras laute Rede hatte ihn aufgeweckt und er hatte schneller reagiert, als er darüber nachdenken konnte. Er sah Zyra an. SIE hatte er im gleichen Moment mit einem lähmenden Zauber belegt, der alles andere als angenehm war. Er fügte ihr nämlich übertrieben viel Schmerz zu, dass ihr selbst die Luft zum Schreien fehlte. Varus sah dann zu dem Blutschild und löste es auf, weshalb die Nadeln herabfielen, auch Zyra ließ er wieder frei. Es tat noch immer weh zu zaubern und er ließ die Hand sinken. Er betrachtete die Kerbe in seiner Hand. Wie lange war es her, dass er sich selbst verletzen musste, um zu zaubern? Zu lange…
    „Zyra…“, sagte er leise und irgendwie etwas niedergeschlagen, aber nicht wütend. „Komm zu mir…“ Sie tat es und er setzte sich hin. Er sah zu ihr herüber und meinte dann: „Wenn du sie noch mal angreifst… werde ich dir nicht verzeihen können.“ Und zumindest sie wusste, dass „nicht verzeihen können“ gleich kam mit: „ich töte dich“. Um ein Haar... sie wusste, was mit jenen geschah, die er auf diese Art und weise mit seinem Zauber belegte. Ein wenig länger noch, ein bisschen weniger Fingerspitzengefühl und ihr ware das Hirn geschmolzen, während ihr Blut und Fleisch gekocht hätte. Kein schöner anblick. Sie hatte mal gesehen, wie einem Diener Blut aus Nase, Augen, Ohren und sonst wo rausgelaufen waren, während er seine eigenen Innerein erbrochen hatte. Varus hätte sie beinahe getötet... Er sah wieder auf den Boden und legte die nicht blutende Hand auf seine Stirn. „Oh… Nanami… Ich hasse dich aus der tiefsten schwärze meiner Seele…“ Das tat er wirklich. Und obwohl das so war, wollte er, dass ihr nichts geschah und dass sie unversehrt blieb.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 2:44 am

    Nanami konnte nicht so schnell reagieren und zur Seite springen. Sie hatte geahnt, das irgendwas in diese Richtung gehend passieren würde, doch das es so schnell ging, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie sah erschrocken auf diesen Blutschild, der sich gebildet hatte und atmete plötzlich tief ein und aus. Sie sah wie Zyra da stand, gebannt und offenbar so unter Schmerz, das sie nicht einmal schreien konnte. Wie schrecklich. Beide Zauber wurden fallen gelassen und Varus rief seine, nun weinende, Untergebene, die auch sofort zu ihm kroch.
    Mehr als kriechen war da auch nicht drin. Die Schmerzen waren sagenhaft und ließen Zyra auf die Knie fallen. Sie kroch wirklich zu ihm, als Varus sie rief und erklärte ihr, das er sie beim nächsten Mal töten würde, wenn sie Nanami noch einmal angreifen würde. Zyra weinte leise und ließ ihren Kopf auf den Boden vor ihm sinken. Sie wollte in seinem Schoß liegen, wie sie es früher schon als Kind gemacht hatte, aber sie wagte es nicht, ihren Kopf auf seine Beine zu legen.
    "Ich hab es für dich getan Meister ... aber .. ich schwöre es nie wieder zu tun."
    Mehr als ein Flüstern, welches nur für seine Ohren bestimmt war, war es nicht, doch sie wusste, er hatte sie gehört und verstanden.
    Nanami sah Zyra zu, wie sie da vor Varus kroch und weinte.
    "Sie tut mir so leid,"
    erklärte sie plötzlich sehr Mitleidig.
    "Sie ist ihm so verfallen ... das sie nicht einmal mehr begreift, was richtig und was falsch ist. Armes Ding."
    Zyra würde das nicht hören, doch Thalesin und auch Cecil. Nanami nahm zwei Teller, packte etwas zu essen darauf und brachte es den Beiden.
    "Ihr solltet Beide etwas essen und Zyra ... ist schon ok. ich kann dich verstehen."
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 3:09 am

    Die Worte der Herrin machten ihn nur noch wütender. Er rutschte ein bisschen zu seiner Untertanin hin und als sie gerade die Teller gebracht hatte, zog er sie einfach zu sich und ließ ihren Kopf auf seinen Beinen liegen. Ja, so hatte er es auch früher gemacht. Sagenhafte Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Cecil wausste gar nicht mehr, was sie tun sollte und schließlich sagte Varus voller kälte und Hass: „DU weißt NICHTS über sie! Du kannst sie nicht verstehen! Du bist ein schwaches und bedauernswertes Mädchen, was die Gräul der Menschen NIE am eigenen Leib zu spüren bekam!“ Ernsthaft! Wie konnte sie annehmen, sie zu verstehen. „DU bist – soweit ich weiß – in der Obhut einer Bauernfamilie aufgewachsen. Deine Mutter starb, als du noch ein kleines Kind von vier Jahren warst, dein Vater hat dich mit 12 alleine zurückgelassen und der Rat hat dich in seine Obhut genommen, wo man dich erzogen und vorbereitet hat. Dein Leben war vielleicht nicht einfach, aber du hast NIE erlebt, was SIE durchgemacht hat! Ich habe sie gefunden, als sie fast tot war. Geprügelt von Menschen. Von ihnen verachtet und verstoßen. Hunde haben sie auf sie gehetzt!“ Er strich dabei über ihren Kopf. „Wenn du also sagst, dass du sie verstehen kannst… so glaube ich irrst du dich. Du bist dir der Tiefe ihrer Hingabe nicht bewusst und du weißt auch nicht, was ICH für sie empfinde… Was ich dabei empfinde sie eben fast getötet zu haben, nur weil du deine verdammt große Klappe nicht halten kannst…“ Er klang so … gefährlich. „Was immer du gesagt hast, um sie dazu zu treiben, meinen Wunsch durchzuführen, der seit unserer Vertragsschließung in meinem Herzen brennt… Unterlasse es!“ Er hatte nicht mitbekommen, warum das alles so aus dem Ruder gelaufen war. Er streichelte weiterhin Zyras Kopf, wie bei einem kleinen Mädchen. Dann legte er ihr die Hand mit der blutigen Kerbe auf die Stirn, um dort sein Blut zu verteilen. Es zog langsam ein und Zyra spürte, wie sie an Kraft gewann und der Schmerz nachließ. „Weder ich noch sonst jemand hier möchte dein Verständnis, dein Mitgefühl. Und niemand will deine Ansichten hören!“ Er schien noch einmal kurz zu überlegen und sagte dann: „Und erspar mir bitte nun einen Vortrag, dass du mich oder Zyra oder Cecil kennen lernen willst! Ich will es nicht und ich werde deinen scheiß Tempel errichten, ich werde deine Kräfte wecken, wenn es sein muss, aber weder werde ich mich mit dir anfreunden, noch jemals respektieren. Mein Zorn wird nicht weichen und wenn der Tag gekommen ist, an dem ich frei bin, werde ich dich töten.“ DAS schien ein Versprechen zu sein. „Um das Leid, was du Zyra eben angetan hast, zu sühnen…“ Seine Schlangenaugen zogen die Iris zusammen. „Lebe mit dem Wissen, durch meine Hand zu sterben, Mensch.“
    „Jetzt reicht es aber!“, Thalesin wollte nun zu ihm und ihn packen, doch er prallte an einem Blutschild ab, ohne dass Varus sich auch nur bewegen musste. Er sagt nur äußerst bösartig: „Auf die Knie zum Sterben!“ Zwar verkrampfte er sich vor Schmerz, aber Thalesin ging wirklich in die Knie und schien langsam aber sicher zu ersticken.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 4:54 am

    Zyra fühlte sich wieder geborgen und beschützt, als sie so auf seinen Beinen lag und gestreichelt wurde. Er war eben der Einzige, der sie verstand und liebte, wie sie war. Zumindest glaubte sie das. Sie liebte ihn so innig und wollte ihn einfach nur beschützen und ihm zu Diensten sein. Wie könnte sie ihn je enttuschen wollen? Er verteidigte sie sogar vor Nanami, die ihr sogar verzieh, doch in einer Sache hatte Varus wirklich recht. SIE konnte Zyra nicht verstehen.

    Nanami hörte Varus durchaus zu, doch sie war ein Dickkopf. Sie presste die Lippen zusammen, lockerte dann aber alles wieder und sah beide nur mit einem bedauernden Blick an.
    "Du hast recht ... Ich weiß nichts über euer Leben ... Weder über das ihre, noch über deines. Ich kann aber sehen, wie sehr sie dich liebt und das sie allein deshalb alles für dich tun würde Varus. Das war es, was ich meinte, als ich sagte, ich kann sie verstehen."
    Thalesin wollte dazwischen gehen, doch Varus ließ es nicht zu. Erschrocken sah Nanami auf diese Szene.
    "Du hörst sofort auf und lässt Thalesin in RUHE! Du wirst niemanden aus dieser Gruppe töten, solange das Band uns bindet!"
    erklärte sie streng und laut. Sie würde nicht zu sehen, wie er hier nur seiner Wut wegen allen irgendwie weh tat.
    "Was du mit mir machst, wenn unser Band gelöst ist, bleibt dir überlassen, doch fürchte ich, wird dein Plan scheitern. Glaubst du wirklich, sie sind darauf nicht vorbereitet? Ich habe keine Angst davor zu sterben, aber ich wünsche, das du niemanden, der mit uns reist, noch einmal versuchst zu töten!"
    Sie schüttete das Essen in den Topf zurück. Es war ihr gründlich vergangen. Sie wollte nun nur ein wenig allein sein, während sich Zyra an seinen beinen ausweinte. Das arme Mädchen. Wie sehr musste er sie doch um den Finger gewickelt haben. Nun ... eigentlich ,... musste er sie irgendwo schon lieben oder er benutzte sie einfach eben nur so für seine Zwecke, was viel schlimmer wäre. Nanami ging ein paar Meter weiter weg, um sich dort ans Ufer zu setzen und ins Wasser zu starren.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 5:38 am

    Das Wort der Göttin saß. Seine Magie erlosch augenblicklich. Seine Augen weiteten sich und er spürte, wie die ganze Macht, nicht weg war, sich aber zurück zog, weil ER es veranlasste. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl und er fürchtete, dass er bald schizophren werden würde, wenn das so weiter ging. Etwas zu wollen und es im gleichen Masse von sich zu stoßen konnte auf Dauer nicht gesund für den Geist sein. Sie predigte ihm erneut und Thalesin sah ihn noch immer erschrocken an. Wie hatte er ihn SO leicht kontrollieren können?! Thalesin war kein Meister, aber er hatte eine sehr hohe Magieabwehr und trotzdem Varus angeblich geschwächt war… hatte er ihn SO leicht in die Knie zwingen können! Entsetzt krabbelte er etwas zurück. Varus glotzte ihr nach und schien total überrascht, wie viel Macht sie über ihn hatte. Er streichelte Geistesabwesend Zyra weiter und Cecil kroch auf ihn zu. Sie wagte nicht ihn zu berühren, aber sie sagte: „Bitte…“ Ihre Augen waren nass. „Bitte hört auf euch selbst zu schaden…“ Sie hatte wohl gesehen, dass es ihn schmerzte zu zaubern. Jetzt sah er sie überrascht an. Er senkte nur den Blick. Er hatte die Schnauze voll. Thalesin stand auf und sah Nanami nach. Er schöpfte erneut zwei Teller essen und ging mit weichen Knien zu ihr und sagte: „Habt Dank… Er… hätte mich zweifellos umgebracht.“ Es stellte das Essen ab, und fügte an: „Auch wenn ihr keinen Hunger habt… bitte esst. Ihr werdet es brauchen.“ Er wagte nicht noch einmal zu dem Maleficare zu sehen. „Er… ist stark…“ Wenn DAS nur ein Bruchteil seiner Macht war, mochte er sich nicht ausmalen, zu was er fähig war, wenn er seine volle Stärke zurück hätte. Er war nicht umsonst ein verhüllter Meister… Wie konnte es – wenn es einen Gott gab – dieser zulassen, dass ein so böser Mann SO viel Macht hatte? „Er…wird sich besser.“ Was nur eine Hoffnung Thalesins war. Aber die starb ja bekanntlich zuletzt.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 5:57 am

    Nanami sah auf, als Thalesin zu ihr kam.
    "Danke ... setzt dich zu mir."
    Sie hatte nie Freude haben dürfen und war doch immer das liebe brave Mädchen gewesen, welches jedoch immer genau wusste, was es wollte. Diese Reise sollte ihre Chance darauf sein, endlich normal leben zu dürfen, was sie bald nicht mehr dürfte, doch statt dessen endete es offensichtlich in eine Katastrophe.
    "Er ist wütend ... und verletzt. Er ist es nicht gewöhnt, das ihm jemand widerspricht und erst recht nicht, jemandem zu dienen. Seine Macht ... wächst und fällt mit der meinen. Stirbt meine Macht ... so wird die seine eben so erlöschen. Er wird zu etwas gezwungen, was ihm höchst zu wider ist ... und versucht einen Ausweg aus dieser Misere zu finden. Erst wenn er anfängt sich auf diese Reise wirklich ein zu lassen, wird er die Chance haben, sich zu ändern oder eben das, was er verloren hat, wieder zu finden. Reize ihn nicht Thalesin. Er ist nicht zu unterschätzen ... auch wenn er geschwächt ist ... doch das hast du eben selbst fest gestellt."
    Nanami stocherte ein wenig in ihrem Essen herum, ehe sie dann doch ein paar Happen zu sich nahm.
    "Ich glaube ... wenn er und Zyra wirklich eine Chance haben wollen ... müssen wir uns etwas mehr um Zyra kümmern. Sie ist ihm vollkommen untergeben. Sie scheint niemandem ausser ihm zu vertrauen. Sie stellt ihn über alle anderen und nach dem ... was er eben gesagt hat ... ist es wohl auch kein Wunder."
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 6:15 am

    Thalesin setzte sich auf ihre Aufforderung. Er hörte ihr zu und nickte bedächtig. Auch er zwang sich das Essen rein und starrte auf den Fluss. Er wusste gar nicht so Recht was er sagen sollte und er hatte keine Ahnung, wie diese Reise weiter gehen sollte. Varus war schwierig, egoistisch und gefährlich und seine beiden „Diener“ machten es auch nicht gerade einfach. Er spürte, dass Cecil sich gerne in seiner und Nanamis Nähe aufhielt, aber ein Zwang band die beiden an Varus, der über normale Hypnose hinaus ging. Er hatte sie mit Blut an sich gebunden und er hatte Macht über die beiden. Er stieß die Luft aus und sagte freundlich: „Versuchen wir das Beste daraus zu machen. Ich will ihn ja gar nicht reizen, aber seine Worte waren… nun ungerecht. Auch ER kennt euch nicht und… Ich kann nicht dabei zusehen, wie er sein Gift verspritzt und euch weh tut. Ich werde versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen, aber ich denke nicht, dass er mich ohne weiteres lassen wird…“

    Varus saß da und erholte sich langsam. Er dachte darüber nach, was eben passiert war. Er war es wirklich nicht gewohnt zu dienen, wenngleich er früher doch nichts anderes beim Rat getan hatte. So viele Jahre waren vergangen, in denen er frei gewesen war und nun war er erneut gefesselt. Nicht nur, dass er an Nanami gebunden war, er war auch noch nur ein Schatten seiner selbst. Zweifel kamen auf. Hatte er richtig gehandelt. Er sah auf Zyra herab und dann zu Cecil. Schließlich sah er zu den anderen beiden und biss sich auf die Unterlippe. War doch echt zum kotzen… Jetzt störte es ihn auch noch, dass Nanami traurig war! Wieso störte ihn das nun?! Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    „Vielleicht… sollte ich einfach aufgeben und mich meinem Schicksal fügen…“ Dann würde er zumindest nicht mehr diese ständigen Gedanken haben, die ihn in eine Identitätskriese stürzten, die sich gewaschen hatte. Er legte sich eine Hand über die Augen und seufzte leise. Er hasste das alles.

    Sie machten noch eine ganze Weile Pause. Schließlich aber mussten sie weiter gehen. Varus stand auf und war nun wieder ganz ruhig, obschon er noch immer unzufrieden aussah. Er stand vor Nanami und sagte dann bestimmt, aber nicht so böse wie vorhin: „Ich muss dir dienen, dir helfen und dich beschützen, egal, ob ich es will.“ Er sah ihr fest in die Augen. „Sehe in Zukunft davon ab, WIE ich es tue und halte dich von Zyra und Cecil fern!“ Nun senkte er den Blick. „Dann haben wir auch kein Problem.“
    Er hatte bereits alles zusammengeräumt, als sei es für ihn das normalste der Welt
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 6:22 am

    Zyra genoß die Streicheleinheiten ihres Meisters und auch die Kraft die er ihr gab. er war eben doch der Beste. Sie würde ihn sicher niemals hintergehen oder verraten. nach einer Weile, hatte auch sie sich endlich beruhigt und begann ihm dabei zu helfen, alles zusammen zu packen.
    Nanami hatte mit Thalesin das Geschirr abgewaschen und sich noch ein wenig unterhalten. Sie wusste, das sie noch öfter aneinander geraten würden, doch für heute sollte es erst einmal genug gewesen sein. Irgendwann kam Varus zu ihr und forderte sie auf, sich von den beiden Mädchen fern zu halten.
    "Das kann ich dir nicht versprechen ... denn wir reisen zusammen und werden sicher früher oder später miteinander reden und sei es nur um das Essen oder die Schlafstätten fest zu legen. Wenn du glaubst, das du der Einzige bist, dem das hier nicht passt, hast du dich geschnitten."
    Sie stand auf, rauschte einfach an ihm vorbei und ging in die Richtung, die sie nehmen wollten. Sie hatte keine lust zu streiten und schon gar nicht wieder durch zu kauen, was er musste und was sie.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 6:35 am

    Sie war SO dickköpfig! Varus stieß einfach die Luft aus und lief ihr dann hinterher. Am liebsten hätte er sich unsichtbar gemacht, um sie in Ungewissheit zu lassen, wo er war. Aber das konnte er nicht. Thalesin lief zusammen mit ihr vorweg. Er erzählte ihr gerade eine kleine Anekdote aus der Akademie. Es schien was lustiges zu sein, denn er kicherte und sie lachte glockenklar. Varus spürte deutlich, dass es ihm sehr gegen den Strich ging, dass Thalesin sie zum Lachen brachte, während ER ihr dauernd nur Steine in den Weg legte. Es missfiel ihm, dass sie sich mit diesem Magier gut verstand, während sie ihn ebenso wenig leiden konnte, wie er den Rest der Welt. Kurz ballte er die Fäuste und gab ein verächtliches Geräusch von sich.

    Die Reise dauerte nun schon ein paar Tage. Es war nichts mehr vorgefallen und Varus erledigte seine Arbeit… mehr oder weniger gut. Er hatte Nanami einen Vorsprung hinaufgeholfen, der sich ihr in den Weg gestellt hatte, hatte sie vor Regen geschützt und sie einen Abend sogar zugedeckt. Wenn sie schlief ertappte er sich dabei, wie er sie beobachtete. Wie es ihm sogar ein Behagliches Gefühl gab, wenn er ihr das Leben angenehmer machte. Im gleichen Maße störte es ihn, wenn sie mal traurig oder unzufrieden war, was nicht oft vorkam. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, wie fiel es ihm bedeutete, wenn sie glücklich war. Thalesin hatte zunächst davon abgesehen Zyra direkt anzusprechen oder die Zeit mit ihr zu verbringen, weil er jedes Mal das Gefühl hatte, dass Varus ihn töten wollte, wenn er nur in Zyras Nähe kam.
    Varus hatte sich weitestgehend erholt und war nicht mehr so verdammt schwach, aber er hatte auch nicht mehr gezaubert. Cecil war froh, dass die Lage nun einigermaßen entspannt war.
    Thalesin streckte sich ausgiebig, als sie eben aufbrachen weiter zu laufen und meinte: „Herrliches Wetter!“ Das war es wirklich. Die Sonne schien und es war schon recht warm. Er sah kurz zu Varus, der wie immer desinteressiert und unleidlich aussah. „Sagt Meister Varus… könnt ihr mir erzhlen, wie Meisterin Seraphina früher war? Früher, als sie noch eure Schülerin gewesen ist?“
    „Nein.“ Gespräch beendet. Nun gut, dann eben nicht. Varus sah zu Nanami. Sie schien nicht begeistert und er sah nur ein bisschen beschämt zur Seite. Er wirkte nicht mehr so arrogant, sondern fast ein bisschen traurig. Aber nur ein kleines bisschen.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 7:26 am

    Thalesin schien vorerst der einzige Freud zu sein, den Nanami unter diesen Leuten hier fand. Er kannte das leben in der Akademie, wusste wie gemein alle da sein konnten, auch wenn man sich gegenüber Nanami immer sehr zurückhaltend und recht freundlich verhalten hatte. Manchmal glaubte sie wirklich, sie sei eher Prinzessinenunterricht untergeordnet, als einer normalen Erziehung, doch wusste sie wohl, wie sie mit den Leuten um gehen musste. Thalesin erzählte ihr gerade ein paar Dinge und sie musste herzhaft lachen. Es war schön, wenigstens einen zu haben, der nicht dauernd schlecht gelaunt war oder so verschwiegen.

    Einige Tage später, hatte sich die Lage deutlich beruhigt. Zyra war froh über jedes bisschen Zuneigung, welches sie von Varus erfuhr und hielt sich in aller Verschwiegenheit zurück. Es kränkte sie schon ein wenig, das Thalesin sie irgendwie zu meiden schien, aber auf der Anderen Seite, war es auch gut so. So entging er dem Ärger Varus.
    Nanami schien es nicht wirklich zu gefallen, das Varus immer so unglaublich kurz angebunden war. Sie hätte auch gern mehr erfahren über Seraphina. Schließlich war diese Frau die Strenge in Person. Nanami konnte sie sich beim besten Willen nicht als Schülerin vorstellen.
    "Es wäre wirklich schön, wenn du ein wenig davon erzählen würdest, anstatt immer den Griesgram zu geben Varus."
    Es war ja nicht nur, um die Geschichte zu hören, sondern auch um mehr über ihn zu erfahren. Sie würde Zyra niemals bitten, von sich zu erzählen, denn was Varus erzählt hatte, hatte Nanami tief getroffen. Das arme Ding ... kein Wunder, das sie ihn so vergötterte. Er schien der Einzige gewesen zu sein, der sich ihrer angenommen hat. leider hatte er wohl zu viel Gift in das Mädchen geflößt, denn sie vertraute niemandem.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 9:52 am

    "Nun, wie ihr wisst, bin ich nicht so für die schönen Dinge zu haben.", kommentierte Varus und gab sich wie immer trotzig. Er sah dabei zur Seite und Cecil sah ihn lächelnd an. Sie würde nun nicht an ihm herum reden, aber sie fand es niedlich, wie er sich dabei hatte. Natürlich quängelte Nanami so lange an ihm herum, bis er genervt die Luft ausstieß nd sagte: "Moooaaar! Ist ja gut!!!" Sie lächelte und freute sih darüber und als er sie nun ansah, spürte er, wie sehr es ihm gefiel, wenn sie lächelte. Er sah erneut beschämt zur Seite nd sagte leiser: "Wenn du dann endlich ruhe gibst!" Er legte sich den Finger kurz auf die Lipen und sagte dann: "Sie war... nicht so ernst." Er schien noch etwas zu überlegen und sowohl Cecil, als auch Zyra saugten die Worte über seine Vergangenheit auf. Auch sie wussten nichts... und Cecil ja noch deutlich weniger.
    "Sie war och ein kleines Mädchen mit enormen Kräften, die sie einfach nciht in den Griff bekam. Ich war damals noch im Rat tätig und sie schafften sie zu mir." Er lächelte nicht, aber er schwieg kurz, weil er sich scheinbar erinnerte. "Sie war ein Wirbelwind und sehr neugierig. Sie hat nie aufgegeben eine Eigenschaft, die ich stets an ihr schätzte. Ihre magische Begabung war weit außerhalb meines Interesses. Damals... Ich glaube, ich habe sie gemocht..."

    "Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister, Meister." Varus schwoll die Ader, ehe er sie anfuhr: "WAS?!"
    "Ihr wolltet mir mit diesem auber helfen!"
    "Jetzt nicht!" Die kleine Seraphina verschränkte die Are und schmollte. Sie setzte sich auf den Boden und rutschte auf ihrem Allerwertesten zu seinem Bein und klammerte sich fest. Varus stöhnte genervt und sie sprach Zauberformeln. Ehe er was tun konnte, waren ihre Arme an seinem Bein fest und sie griste zu ihm hoch. "Das... Du kleine Kröte!"
    "Jetzt MÜSST ihr helfen!" Sie lächte glockenklar und glücklich.


    Verus lächelte schließlich doch leicht. Doch dann verfinsterte sich seine Mine und er sagte: "Später hat sie mich dem Rat ausgeliefert und nun kettete sie mich erneut an ihn..." Und BAM Stimmung wieder im Eimer...
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 10:28 am

    Warum er aber auch immer so stur sein musste. Nanami redete und nörgelte so lange herum, bis er endlich antwortete und anfing zu erzählen. Auch Nanami hing ihm mehr oder weniger an den Lippen. Sie wollte mehr über ihn wissen. Offenbar war er schon immer sehr ... nun ungeduldig gewesen. So? Seraphina hatte also nie aufgegeben. Gut ... das tat Nanami auch nie. Sie gab nie auf, wenn sie erst einmal versuchte, irgendwas hin zu bekommen oder sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. In diesem Fall hatte sie sich in den Kopf gesetzt Varus besser kennen zu lernen und ihn vielleicht sogar als Freund zu gewinnen. SIE wollte ihm eine andere Lebensrichtung geben und ihn auf andere Wege führen, die für ihn besser wären. Ob sie es schaffte, lag nicht einfach nur an ihr. Er musste es doch auch wollen, doch wie sollte sie ihn dazu bewegen? Zyra war die wohl am schwersten zu knackende Nuss. Was Varus ihr sagte, war für sie Gesetz. Vielleicht ... wenn Thalesin mit ihr zusammen mal Holz suchen ginge ...
    Zyra saugte wirklich jedes Wort auf. Für sie war Varus mehr als einfach nur ihr Meister. Niemand konnte auch nur im Entferntesten erahnen, wie tief ihre Gefühle für den Magier gingen. Hin und wieder beobachtete sie Thalesin, doch versuchte sie nicht mit ihm in ein Gespräch zu kommen, wie in der Akademie. Er war freundlich zu ihr, hatte ihr nichts getan ... aber sie durfte nicht einfach glauben, das er ihr deshalb nie weh tun würde. Menschen waren so. Sie verletzten und töteten.
    Nanami sah Varus ein wenig traurig an.
    "Es tut mir leid. Ich meine ... was der Rat dir angetan hat. Ich kann dich davon nicht befreien."
    es klang nicht nur ehrlich. Es war wirklich aus tiefster Seele ehrlich gemeint.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 8:04 pm

    „Doch… das kannst du. Du musst nur den Vertrag lösen, sobald du genügend Macht hast.“ Als ob! Wenn sie das tun würde… dann würde sie sich den Zorn des Rates auf sich ziehen. Thalesin musterte Varus von der Seite. Es war zwar spannend, was er da erzählte, aber… Thalesin würde auch gerne noch viel mehr von ihm wissen. Vor allem, was er zuvor gemacht hatte. Ob er ihm sagen sollte, dass Seraphina unsterblich in ihn verliebt war? Oder war sie es noch immer?
    „Wieso verriet sie euch?“
    „Weil sie eine verfluchte kleine Hexe ist, die nicht damit zurecht kommt, dass sie mir nicht das Wasser reichen konnte!“ Thalesin biss sich auf die Lippe. Er war so ungerecht. Ja, er WAR ein Egoist! Es scherte ihn überhaupt nicht, was andere für ihn empfunden haben! Oder es vielleicht tun!
    „Sie liebte dich!“ Ups. Nun war es raus. „Tut es och…“, fügte er nun leiser an. Varus fing nun an zu grinsen, aber es war kein schönes Grinsen. „Als ob ich das nicht wüsste… Sie liebte mich, weil ich es wollte. Sie wurde jedoch irgendwann zu lästig, sprach von Kindern und Familie. Sie hing mir am Rockzipfel und stahl mir so viel Zeit. Es war gut für sie, dass ich sie weggestoßen habe. Wie ich nur feststellen musste, konnte ich ihr nicht vertrauen… Da sie mich verriet, bin ich eingesperrt worden. Erst als ich fast den Verstand verloren hatte, hatte ich endlich die Fesseln abstreifen können und bin geflohen.“ Ihm fiel ein, dass er noch den Mann in der Zelle hatte, der ihm das angetan hatte! Sie hatten ihm Wasser und Nahrung hingestellt… doch… sicher war er längst tot.
    „Genug mit den alten Geschichten! Ich bin kein fahrender Barde!“ Er schien nun doch wieder ein bisschen beleidigt. Thalesin konnte nicht fassen, was Varus da sagte und schließlich sagte er leise: „Und wenn Zyra dir zu lästig wird oder Cecil? Lässt du sie dann auch einfach fallen?“ Varus Blick war nun wirklich böse und scharf: „Hüte deine Zunge Bürschchen!“
    „Aber es ist doch so! Was dann? Weißt du, zu echter Freundschaft gehört mehr als erzwungene Liebe oder gekaufte! Du gibst ihr Wärme und Zuneigung und im nächsten Moment folterst du sie oder tust ihr weh! Du kommandierst sie herum und …“ Varus wurde selten handgreiflich. Sonst regelte er alles mit Magie, aber er hatte sich in den letzten Tagen angewöhnt, sie nur zu benutzen, wenn er es wirklich musste. Aber jetzt knallte eine heftige Ohrfeige über Thalesins Gesicht. Er hielt sich überrascht die Wange. Varus sah ihn von oben herab an und drehte sich dann einfach von ihm weg. Er konnte ihn nicht töten, aber sie hatte nichts davon gesagt, ihn nicht zu verletzen. „Tut mir leid…“, murmelte Thalesin nun. „Ich vergaß mich.“ Varus war überrascht, über diese Entschuldigung, aber er sagte nichts dazu und ging nun einfach weiter. IHM tat die Ohrfeige nicht leid.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 8:15 pm

    Es tat Nanami wirklich weh, welche Ansichten Varus vertrat. Er kannte offenbar keine Gefühle, die derart tief reichten.
    "Es ist dir also völlig egal ... wen du verletzt ... oder wie sehr dich jemand mag? Das ist .. traurig."
    Thalesin traf den Punkt auf den Kopf und kassierte eine heftige Ohrfweige für seine Worte, aber er hatte doch recht. Nanami sah zu Zyra, die da saß und ihren Meister irgendwie erschrocken an sah. Es schien fast, als habe sie angst, er würde auch sie von sich stoßen.
    "Wenn du niemals jemandem wirklich vertraust ... und dir alle nur so zurecht biegst, wie du sie haben willst ... wirst du tiefer fallen, als du je aufsteigen kannst. Niemals etwas derartiges zu fühlen ... ist wirklich ..."
    Nanami hatte Tränen in den Augen. Sie kontne gar nicht fassen,d as er so Herzlos und kalt war.
    Zyra dachte gerade über das nach, was Thalesin gesagt hatte. Sie sah ihren Meister erschrocken an, jedoch nur einen Moment lang. Hatte er das wirklich vor? Nein ... er würde sie niemals verstoßen.
    "HÖR AUF! Er würde mich nie verstoßen udn du!"
    sie sah zu Nanami,
    "Hast keine Ahnung davon, wie viel er für mioch empfindet udn wie sehr er mir vertraut!"
    Leider ... hatte sie selbst keine Ahnung, auch wenn sie es sich immer wieder einredete, das sowohl Schmerz, als auch Zuneigung seine Art waren, ihr seine Liebe zu zeigen.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 8:34 pm

    Ja das wusste sie leider wirklich nicht. Sie wusste auch nicht, dass sie Varus nun wirklich ärgerte, indem sie das sagte. Er sah zu seiner Herrin und sagte: „Es stimmt. Ich vertraue ihr. Der einzige Mensch auf dieser Welt, von dem ich das behaupten kann, ist sie.“
    „Und WENN sie dich doch verrät?“
    „Sie weiß was ihr dann blüht.“
    „Also stützt sich dein Vertrauen auf ihrer Angst?“ Das wiederum schockierte Varus nun und es nahm ihm irgendwie die Sprache. Zyra… Ja sie hatte Angst. Sie hatte schreckliche Angst davor, dass er sie verstoßen könnte. Und er? Hatte er eigentlich Angst, dass sie weggehen könnte? Eigentlich nicht. Seine Dienerschaft war ersetzbar, auch wenn es ihn doch hart treffen würde, da er SO viel Zeit in sie investiert hatte. „Jemand der nur so kurz lebt, wie ihr beiden, KANN mich nicht verstehen. Weder jetzt, noch in Zukunft.“ Pha! Freunde! Sie starben ohnehin nur weg oder würden versuchen ihn umzukrempeln, würden versuchen ihm die Blutmagie auszutreiben und dann? Da hatte er wirklich überhaupt keine Lust drauf! Nein… sie würden nie verstehen, dass all seine Taten stets und ständig nur dem Ziel dienten, seine Macht zu mehren und die Grenzen des menschlichen zu überwinden! Er wollte ja nicht mal Chaos und Zerstörung bringen. Im Gegenteil eigentlich mochte er die Welt. Nur die Menschen… Diese dummen kleinen Menschen… Sie waren eine wirkliche Plage!
    „Zyra, du musst dich nicht vor ihnen rechtfertigen und mich auch nicht verteidigen.“ Dass sie es nicht musste… nun das hieß wohl eher, dass sie gefälligst den Mund zu halten hatte. Er blickte zu Nanami. „Sie werden es niemals verstehen.“, was wiederum nun ein bisschen weniger zornig und eher etwas niedergeschlagen klang. Aber nur ein ganz kleines bisschen. Er war jedenfalls nun direkt vor Nanami und sah sie geschmeidig, wie ein Schlange von oben herab an. Er strich ganz leicht mit dem Finger über ihren Kiefer und sagte: „Ich bin vor Ewigkeiten gefallen… da wo ich mich befinde, gibt es keine Abgründe mehr, in die ich fallen könnte…“
    Sein Blick war fast hypnotisch und einen Moment hatte sie an nichts denken können, geschweige denn sich bewegen. Doch es war nur ein Moment. Seine Ausstrahlung war gewaltig.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 30, 2015 8:46 pm

    Zyra war sofort still und setzte sich. Sie wusste, wie er reagierte, wusste, wann es besser war zu schweigen. Sie allein kannte ihn besser, als sonst irgendwer. Nicht einmal er selbst kannte sich so gut, wie sie ... zumindest glaubte sie das. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr sie ihn liebte und würde es auch nie verstehen. Ja, sie hatte Angst ... angst das er sie fort schicken könnte, aber nicht vor der Strafe, die sie erwartete, wenn sie Fehler machte. Was sie nun doch ein wenig rührte, war Thalesins Worte. Machte er sich etwa wirklich Sorgen um sie? Das konnte sie nicht glauben. Sofort schüttelte sie den Gedanken wieder ab. nein .. Er war nicht besser als die Anderen. Er war nett und irgendwie ... mochte sie ihn sogar. Sie würde es sehr traurig machen, würde ihm etwas geschehen, doch ... er war ein Mensch ... einer derer, die sie nahezu zu Tode geprügelt hatten. Varus hatte sie immer wieder damit geimpft, das sie sich mit keinen menschen einlassen sollte, weil diese böse waren und sie ihr nur wieder weh tun würden. Sein Gift wirkte also nach wie vor. Der Glaube an das Gute im Menschen, war ihr gründlich genommen worden.
    Nanami sah Varus aus traurigen Augen an. Sie konnte sich nicht rühren, nichts sagen, als er sie so an sah, aber sie hatte ein so tiefes Mitgefühl für ihn und das Verlangen, ihn aus eben diesem Loch wieder heraus zu ziehen, in dem er steckte, das es schon nahezu unwirklich, selbst für sie wirkte.
    "Für jeden gibt es Rettung ..."
    flüsterte sie und sah ihm tief in die Augen. Ja, er hatte Schlangenaugen, aber sie hatte keine Angst vor ihm.
    "Wir müssen weiter. Es wird wein Unwetter aufziehen und das wollen wir sicher nicht hier draußen erleben."
    Woher sie das wusste? Sie hatte Zeit genug gehabt, alles zu beobachten und zu lernen, was mit dem Verhalten der Lebewesen in der Natur auf sich hatte. Die Schwalben flogen sehr tief über das Gras und alle Vögel wirkten sehr aufgeregt. Abgesehen davon strich ein böiger Wind in ihre Richtung und am Himmel sah man in der Ferne nahezu schwarze Wolken auf sie zu kommen. Sie stand also auf und ging weiter.
    Varus
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    Beitrag  Varus Mo Nov 30, 2015 9:00 pm

    Nun gut. Varus wollte auch nicht weiter reden. Das hatte man nun davon, wenn man mal ein Paar alte Geschichten erzählte. So schnell würde er es nicht wieder tun, doch was war das? Ihr Blick paralysierte ihn fast und dann ihre Worte. Jeder kann gerettet werden? Zunächst traf es mitten ins Herz und dann sagte er voller Spott: „Ich muss nicht gerettet werden, die einzigen, die Scheinbar nicht verstehen, dass sie ziellos und wie Schiffbrüchige auf dem Endlosen Ozean umhertreiben, seid ihr Menschen. Euch sollte man retten… doch das wurde mir ja dank gewisser Personen gründlich versaut!“ Er wendete sich mit Schwung von ihr ab und ging dann weiter. Thalesin wurde das Gefühl nicht los, dass hinter seiner kalten und gefühllosen Art irgendwas ganz anderes steckte. Er glaubte immer noch daran, dass Varus sich nur mit genügend Geduld ändern könnte. Er sah zu Zyra und sagte: „Keine Sorge… Nicht alle Menschen sind so böse, wie er es dir einreden möchte. Ich habe noch niemals jemandem etwas getan. Und… außerdem mag ich dich und deine roten Augen. Sie sind wirklich sehr schön.“ Cecil lief neben ihrem Meister her und fragte irgendwann: „Meister?“
    „Mhh?“
    „Ich… also ich möchte mich gerne mit Nanami und Thalesin unterhalten.“ Varus sah auf ichr gesenktes Haupt herab und gab nur ein „Pff.“ von sich. Es klang unzufrieden und beleidigt, aber er fügte an: „Tu, was du nicht lassen kannst!“ Sie sah auf, strahlte ihn an und Varus sah verwundert in ihr Gesicht. „Danke, Meister!“ Sie ging zu Nanami, Thalesin und Zyra und strahlte in die Runde.
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    Beitrag  Zyra Di Dez 01, 2015 2:29 am

    "Vielleicht hattest du nur den falschen Weg eingeschlagen ... um die Menschen zu retten,"
    meinte sie leise und ging weiter. Sie machte sich Gedanken über Varus. Ob er jemals wirklich ... nun ob er überhaupt in der Lage war, zu lieben? So zu lieben, wie man es sich wünschen würde? Die Zeit würde es wohl zeigen. Entweder er fände jemanden, den er wirklich über die Maßen liebte, oder aber er würde irgendwann dem Wahnsinn verfallen. Vielleicht auch seinen Meister finden, der ihn töten würde. Cecil kam zu ihnen und freute sich sichtlich. Nanami lächelte und nahm ihre Hand, um sie freundschaftlich mit zu ziehen.
    Zyra hörte Thalesin wohl zu. Ihre Wangen wurden rot, als er meinte, ihre Augen wären sehr schön. in ihr baute sich etwas auf, was sie sich nicht erklären konnte. Denn noch war sie misstrauisch.
    "Da scheinst du der einzige zu sein. Ich habe keinen Menschen kennen gelernt, der sich nicht entweder vor meinen Augen fürchtet oder böse ist."
    So war es eben. Sie hatte bisher nie gute Erfahrungen gemacht. Bisher war alles immer nur schlimm gewesen.
    "Erst kürzlich hat einer versucht Varus und mich zu vergiften. Seinetwegen ist Varus nun in dieser Lage, aus der ihn niemand befreien kann."
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    Beitrag  Varus Di Dez 01, 2015 12:54 pm

    Varus nahm zur Kenntnis, dass sich seine beiden Untergebenen nun doch lieber mit Nanami und Thalesin abgaben, als diese zu ignorieren und sagte nichts. Er stieß die Luft aus und ging einfach weiter. Sie waren mitten im Nirgendwo und würden erst in einigen Tagen die nächste große Stadt erreichen. Sie hatten genug Proviant dabei. Weil das meiste auch unterwegs aus der Reichhaltigkeit der Natur geschöpft worden war. Varus war still gewesen. Aber er hatte wenigstens auch nicht mehr so viel herumgemosert. Er machte seine Sache gut, auch wenn er wenig glücklich dabei aussah. Und das war wohl auch kein Wunder, schließlich hatte Nanami noch nicht einen Funken ihrer Göttlichkeit auch nur ansatzweise gezeigt, geschweige denn entdeckt! Ernsthaft! Sie war seiner so gar nicht würdig! Thalesin hatte zumindest nun versucht etwas mit Zyra zu plaudern, auch wenn es nur belangloser Quatsch war. Er machte wirklich den Eindruck, dass er sehr nett war… Nun, er machte nicht nur den Eindruck. Er war es ja auch. Gerade ging Zyra neben Varus und sie waren ziemlich abseits der Gruppe als er sagte: „Auch ER wird dich verraten, Zyra… Vergiss nie, was dir die Menschen antaten… Was sie UNS antaten.“ Dass sie und Varus vergiftet worden waren, stieß natürlich auf Empörung und Thalesin dachte sich dabei nur, dass Varus es sich selbst zuzuschreiben hatte… Schließlich hatte er sich alle seine Feinde selbst gemacht und war offensichtlich ja kein Unschuldslamm.

    Sie reisten jedenfalls nun schon vier Wochen umher und noch immer war keine Spur, von einem geeigneten Tempelort, noch von einem göttlichen Funken in Nanami. Es war wirklich zum kotzen. Varus lief gerade hinter Nanami her. Sie würden in zwei Tagen die nächste größere Stadt erreichen. Der Weg war anstrengend, sie mussten nämlich gerade durch Schnee und Kälte laufen. Zum Glück hatten sie entsprechende Sachen dabei. Eben folgten sie dem besagten Pfad und Varus wich nun mit gesenktem Blick etwas vom Pfad ab. Es geschah irgendwie nicht mal mit Absicht, aber er hatte irgendwie einen Rechtsdrall. Dann sprang ihm doch wirklich auch noch so ein unverfrorener Stein vor die Füße und er setzte sich gekonnt in den Schnee. Er wusste erst gar nicht wie er dahingekommen war und sah sich verwirrt um. Er hielt sich den Kopf und war außer Atem. Ganz offensichtlich ging es ihm nicht gut. Er hob leicht die Hand und sagte: „Geht… schon…“ Er betrachtete seine leicht zitternden Finger und er sah ungewöhnlich blass aus. Er versuchte sich aufzurappeln und Zyra war natürlich sofort bei ihm, um ihm zu helfen. Er selbst schob sie von sich und sagte ungehalten: „Es GEHT, sagte ich!“ Er blieb stehen, schüttelte kurz den Kopf und machte noch einen Schritt. Scheinbar fing er sich gerade wieder. Zyra konnte deutlich seine Macht spüren, die er benutzte, auch wenn es nur ein ganz kleines bisschen war. Sie hatte aber den rötlichen Schleier in seinen Augen gesehen. Sie fühlte es jedoch. Sie fühlte es in ihrem eigenen Blut… Varus war schwach. Nicht nur von seiner Macht her, sondern auch seine allgemeine Verfassung war miserabel. Noch NIE hatte sie ihn SO erlebt.
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    Beitrag  Zyra Di Dez 01, 2015 7:16 pm

    Nun Zyra gab sich nur zögerlich mit den beiden Mitreisenden ab, doch sie tat es, was Varus wohl wirklich gar nicht zu gefallen schien. Thalesin war jedoch nett. Er war freundlich und schien nicht im geringsten an Verrat zu denken. Zyra sprach mit keiner Silbe über irgendwas, was wichtig für sie oder Varus wäre. Sie blieb vorsichtig. Als sie nun allein mit Varus ein wenig abseits der Gruppe war, ermahnte er sie wieder, Thalesin würde sie verraten. Sie nickte und dachte darüber nach. Ja, sie vermutete auch einfachen Verrat hinter der freundlichen Fassade Thalesins, doch würde er wirklich ... ja würde er. Sie alle würden es irgendwann tun. Bisher hatte es niemanden gegeben, dem sie vertrauen konnte, ausser Varus. Sie dachte an den Mann, bei dem sie die Sachen abgeholt hatte. Das Amulett wäre ihr Tod gewesen. Sie war bei weitem nicht so stark wie er, auch wenn die Magie in ihr überschwappte. Sie sah kurz zu Thalesin, der sich gerade angeregt mit Cecil und Nanami unterhielt. Auch Nanami war sehr freundlich und nett Sie konnte man scheinbar nicht aus der Fassung bringen. Würde sie ... ja auch sie würde Varus und sie verraten. Ganz sicher.

    Es war eisig. Zyra hatte endlich nachgegeben und die warmen Sachen angezogen, die Nanami ihr gegeben hatte. Sie waren wirklich warm und weich. Nanami war immer freundlich und Zyra gewöhnte sich langsam daran, das sie nicht wie andere Menschen war. So auch Thalesin, doch blieb der Gedanke des Verrats immer im Hinterkopf. Varus Gift wirkte wahre Wunder. Natürlich hatte sie gemerkt, wie schwach Varus war, doch nun ... er schien irgendwie ... nun viel zu menschlich, als das er wirklich noch er selbst wäre ... körperlich gesehen.
    Nanami überlegte gerade, das das nächste Dorf nicht weit sein konnte. Es würde ja schon reichen, würden sie das erreichen, um sich auf zu wärmen und eine Rast ein zu legen. Sie drehte sich um, als sie etwas sagen wollte, doch da sah sie varus schon fallen. Ernst blickte sie ihn an, als er wieder auf die Beine kam. Das war nicht gut. Zyra sorgte sich wieder um ihn. Armes Ding. Er wusste dieses Mädchen einfach nicht zu schätzen.
    "Wir müssen einen Rastplatz finden. Es muss ein Dorf in der Nähe liegen. Vielelicht können wir da eine kleine Gaststätte finden."
    Nanami sah Varus an. Er wirkte unglaublich schwach und eher krank, als gesund. Sicher würde er noch Fieber bekommen und dann wären sie besser nicht hier draußen.
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    Beitrag  Varus Di Dez 01, 2015 8:33 pm

    Varus sah sie kurz an und senkte den Blick. „Es IST kein Dorf in der Nähe, wir sind auf einem verdammten Berg!“ Er deutete hinab ins Tal. „Dort unten ist Kunchura und sonst gibt es hier nur Stein und Eis. Wenn ihr euch also ausruhen wollt, müsst ihr…“ Er hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich von ihr weg. Seine Augen waren vor Überraschung geweitet und sein rotes Blut tropfte durch die Hand in den Schnee. „Meister!“ Cecil war nun auch bei ihm, wobei sie einen Teufel tat, ihn anzufassen. Er wollte es nicht und sie würde es nicht tun. Varus blieb wenigstens stehen, damit das hier nicht noch peinlicher für ihr wurde. Thalesin sah zu Himmel. „Es wird eh bald dunkel…“ Er stellte sich breitbeinig hin und streckte die Hände nach vorne. Schon formte sich nach seinem Willen ein Iglu. Stimmte ja. Er war Elementarist. „Ruhen wir uns aus.“ Nanami war woh einverstanden und Varus würde nicht ablehnen. Was war nur los mit ihm? Vorsichtig legte er sich hin und Sie hatten Felle dabei, die von unten wärmen würden und konnten die restlichen Klamotten über sich legen. Thalesin hatte ein Feuer entzündet, was nun warm, aber ohne Holz oder so verzehren zu müssen brannte.
    Varus Körper aber war entgegen der Annahme seiner treuen Diener und den anderen nicht warm, sondern eiskalt. Fast als sei er eine Leiche im Schnee… Er selbst hatte die Augen geschlossen, doch schlief er nicht. Er schien sich eher zu konzentrieren und hin und wieder zuckten seine Hände. Er wirkte Magie, vielleicht spähte er sich ja selbst aus, was nicht stimmte. Thalesin betrachtete ihn genau und schließlich machte er die Augen auf. Rötliche Schlieren zogen sich durch seine Augen und verschwanden nun swieder. Auf die Frage hin, was los war, sagte er nur immer wieder gefasst und leise: „Gar nichts.“ Er wirkte auch nicht mal aufgebracht oder wütend, wenn man es ihn widerholt fragte. Zyra wusste genau wann sich ihr Miester SO verhielt… Nämlich wenn er sich ernsthafte Sorgen machte…

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