Ailish Di Dez 17, 2013 12:04 am
Trayn ließ auch Liv bereitwillig an seiner Seite Schlafen, wenn es Götter gab, so würde ihnen bei diesem Anblick wohl das Herz anschwellen. Das bild war wirklich Herzzerreißend und Selbst wenn es noch Angreifer oder Banditen in dieser Welt gegeben hätte. Sie hätten sich gar nicht gewagt dieses friedliche Bild zu stören. Nun ja ganz so friedlich war es dann doch nicht…
Ailsh wachte als erste am Morgen auf. Zumindest dachte sie das. Sie stellte entsetzt fest, dass sie doch an Tryns Seite geschlafen hatte und bekam sofort rote Wangen. Dann kicherte sie leicht verlegen und riss sich zusammen. Als sie sich leicht bewegte, spürte sie, dass sie irgendwo fest klebte und hob angewidert ihren Arm. Wo war sie denn nun wieder rein… Es verschlug ihr die Sprache, als sie sah, dass sie sich in einer Blutlake befand. Ihre Agen waren kugelrund und riesengroß, als sie bemerkte, wo das Blut her kam.
„Nein…“, hauchte sie so leise, dass es eigentlich gar nicht zu hören war… Sie betrachtete Tryndamere, der ungewöhnlich blass aussah und sie tastete ganz vorsichtig nach ihm und stellte fest, dass sein Körper vergleichsweise kühl war. Ein spitzer Schrei verließ ihre Kehle und Tryn schlug die Augen auf, was sie im ersten Moment erleichterte. Tryn wollte sich erheben und stellte fest, das es nicht so ging, wie er wollte. Er betrachtete den Himmel und sein Blick war nicht gestochen scharf wie sonst, sondern müde und kraftlos… Er stöhnte. Ein Laut den Ailish bei ihn noch nie gehört hatte. Sie war schlichtweg sprachlos und nun richtete sich Tryndamere auch auf. Ailish nahm die Hand vor den Mund, sprang auf und suchte ihre Nähsachen. Ihre ganze rechte Körperseite war voller Blut und es schien sie nicht wirklich zu stören. Sie machte sich bitter böse Vorwürfe. War es ihre Schuld? Hatte sie es nicht richtig zugenäht. Hatte sie einen fahler gemacht, als sie sich an ihn gekuschelt hatte? Ailish kamen die Tränen, die sie dieses Mal erfolgreich weg blinzelte.
Während sie durch das Lager fegte, betrachtete Tryn den blutroten durchtränkten Verband und wunderte sich offensichtlich ein wenig. Er legte sich die hand auf die Wunde und dann wurde ihm schwindlig. Er betrachtete den Boden und stellte fest, dass er ganz schon viel Blut verloren hatte… Wie hatte er DAS denn bitte nicht merken können? Ailish rutschte förmlich auf den Knien zu ihm und schlug sich diese dabei auf, aber nur ein kleines Bisschen unter all dem Blut, war es sowieso egal.
„Tryn…damere…“, sagte sie traurig und er schaute sie an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er war kein Idiot er wusste sehr genau, dass sie sich vorwürfe machte, aber er war außer Stande, was zu sagen. Was hätte er auch sagen sollen?
Sie schnitt vorsichtig den Verband auf und betrachtete das Unglück. Die Nat war nicht aufgegangen, aber Blut sickerte dennoch hindurch. Seine linke Flanke war dunkel verfärbt und Ailish schnitt kurzerhand die Nat wieder auf. Ein Schwall Blut kam und Tryndamer holte offensichtlich überrascht Luft. Dann gab er tatsächlich einen Schmerzenslaut von sich. Ailish drückt ihn vorsichtig zurück und sagte nüchtern. „Ich brauche deine Hilfe.“ Sie sagte es zu Liv und sah sie dabei ernst an. Sie hatte so was noch nie selbst gemacht, aber sie hatte Vater schon dabei zugesehen. Liv konnte es nie haben, wenn Tiere Geschlachtet wurden oder aber sie verletzt waren, AIlish hatte diesen Teil jedoch ohne Trauer und Regung übernommen. Einmal hatte sich eines der Pferde verletzt und Vater hatte Ailishs Hilfe gebraucht. Nun war Tryndamere kein Pferd, aber Ailisch konnte sich denken, dass es wohl ähnlich sein musste.
Sie sah ernst auf und sagte zu Tryn: „Wenn du dich wehrst und mich weg schlägst, wirst du sterben.“ Sie sagte es nicht so emotionsgeladen, wie sie hätte sein sollen. Er sah sie nur an und legte den Kopf in den Nacken, als Ailish sagte: „Mach bitte Feuer, Liv...“
Sie nahm die Nadel und steckte ihre zierlichen Finger in die Wunde. Weshalb Tryn einmal tief Luft holte und diese anhielt. „Schhh. Es ist gleich vorbei.“, log sie. Nachdem sie ihn eine Weile Behandelt hatte und ihren Doch in die Glut gelegt hatte, legte sie die Blutigen Nähsachen weg und griff nach dem Dolch, idem sie ein Stück Stoff als „Topflappen“ benutzte. Sie sagte leise: „Gleich vorbei…“ Dann drückte sie die Glühende Klinge in die Wunde und es zischte. Tryn gab keinen Laut von sich und Ailish überprüfte, ob er überhaupt noch lebte. Dann schmiss Ailish den Dolch förmlich weg und legte ein Tuch auf die Wunde. Sie kannte keine Heilkräuter, dafür war sie nicht ausgebildet worden, sie beschloss jedoch in der nächsten Stadt einen Heiler aufzusuchen, ein Buch zu kaufen oder was auch immer. Dieses mal nähte sie nicht. Tryn hatte die Augen zwar geschlossen, aber Ailish wusste, dass er wach war. „Du sollst doch… vorsichtig sein…“, sagte sie mit tränen erstickter Stimme. Weder wusste sie ob ihre Behandlung etwas bringen würde noch wusste sie, ob sie es nicht gerade noch schlimmer gemacht hatte. Tryn war eiskalt, als sie seine Hand nahm und sie an ihre Wange hielt, wo heiße Tränen herauf fielen.