Licht und Schatten

Nunnaly versuchte zu verstehen, was Tales ihr da zu erklären versuchte. Es war schwer zu glauben, dass sich ein Mensch opferte, um einem Halbblut den Triumph für die Änderung der Weltordnung zu gönnen. Es hörte sich sehr hart und sehr ... sonderbar an. Irgendwie ... war ihr das sehr suspekt, aber sie wuste, Tales würde ihr nie etwas zu leide tun. Sie liebte doch ihren großen Bruder und auch wenn er so was schreckliches getan hatte, würde sie ihn deshalb nicht weniger lieben. Manche Dinge mussten geschehen, um etwas zu bewegen, doch durch den Prinzen, und das wusste sie, wäre die Welt deutlich besser für alle gewesen. Zum ersten Mal, seid sie hier war, benahm sie sich nun nicht wie das Kind, welches sie heir immer vor gab zu sein. Sie umarmte ihren Bruder. "Es nagt aber denn noch an dir. Der Junge ... muss ein besonders reines Herz gehabt haben, wenn er dir seinen Tod verziehen hat. Ich weiß wieviele Menschen du getötet hast aber du bist mein Bruder und ich habe dich lieb, egal wieviele Menschen du getötet hast und wie viele unserer eigenen Rasse." Von jetzt auf gleich, war sie dann aber wieder das Kind. Sie packte ihn an der Hand und zog ihn mit sich. "Dann kannst du endlich Xera sehen und ich hoffe, mein Plan hat funktioniert," meitne sie und lachte ausgelassen.

Xera spürte es eben so wie er. Es war, als wären sie füreinander geboren worden. Xera spürte die Macht der Magie, die von Cale ausging. Er war etwas ganz besonderes und er hatte sich sie ausgesucht, sein Herz zu erobern, wie er das ihre erobert hatte. Noch nie im Leben war sie so glücklich gewesen. Noch nie hatte sie so gefühlt. Das musste die Liebe sein, an die ihre Schwester so sehr geglaubt hatte. Noch nie hatte sie Cales Stimme so wahr genommen. Sie war wunderschön und Xera spürte in jeder Faser ihres Körpers, wie recht er mit dem gesagten hatte. Im Raum schien die Luft regelrecht vor Ehrfurcht zu erzittern. Es schien, als wäre hier etwas ganz fantastisches Geschehen, was selbst die Götter kaum glauben konnten. Noch nie hatte Xera ein solch schönes Lächeln auf den Lippen, wie in disem Moment. "Wir werden es immer sein," flüsterte sie mit einer Bestimmtheit, die keine andere Wahrheit zu lies.

„Reiner, als die Seele der Reinheit.“ Sie konnte es vielleicht nicht verstehen, weil es vermutlich niemand verstehen konnte, der es nicht selbst erlebt hatte. Im Grunde also nur Tales selbst. An seinen Händen klebte das Blut dieses Jungen, der sein Leben für diese Welt gab. An Tales Händen klebte das Blut der Reinheit selbst und kein Fegefeuer dieser Welt, würde dieses Blut abwaschen und verbrennen können. Dessen war er sich bewusst. Kein irdisches…
„Sie wird fabelhaft aussehen. Immerhin hast du dieses Kleid entwerfen lassen. Und noch ehe sie die Halle betraten, spürte er diese unsägliche Energie. Seine Haut schien zu knistern und ein Feuer breitete sich in ihm aus, dass er es kaum beschreiben konnte. Er war fast traumatisiert und einen Moment musste er inne halten, ehe er sich wieder sammeln konnte. Er öffnete die Tür und sah, wie sich Xera in einen Schritt fortbewegte, der so befremdlich war, dass er zwei Mal hin schauen musste und während die Luft knisterte und er Cale betrachtete, war ihm klar, was diese unglaubliche Kraft erzeugte. Cale war ein sprühender Pol aus reiner Energie und sein Herz fing heftig an zu schlagen. Er lächelte voller Liebe und Zufriedenheit.
Der Saal war still wie ein Grab und als sich die Blicke langsam auf ihn und Xera richteten, verschränkte er seine Finger in Nunnalys und hob an: „Meine Freunde, meine Begleiter, meine freien Bewohner dieser Festung und dieser Welt! Heute ist ein Tag, der in die Geschichte eingehen soll! Denn heute feiern wir nicht nur unsere Freiheit und unsere Träume, sondern die reale Vereinigung der Rassen und der Lebewesen, dieser Welt! Dieser Tag soll fortan der „Tag der Freiheit“ sein! Möge diese Kunde in die Welt gehen und möge sie all jene beflügeln und allen ein licht im Dunkel sein! Dieser Tag ist aus Liebe und Freiheit geboren!“
Jubelstürme und Begeisterung brachen über ihn herein und dieses Mal war es ein schönes Gefühl.
„Ich danke dir, mein Engel. Du hast dies alles erschaffen. Es ist dein Tag… nein unser Tag und du bist der Schutzpatron dieser Freiheit.“ Er umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Es gab zwei Personen an dieser Tafel, die von all den Trubel fern ab waren. Cale schaute Xera an und versank in ihren wundervollen roten Augen. Er hielt es für Bestimmung, Tales gefolgt zu sein und er fand seine Bestimmung in der Liebe zu dieser Frau. Nicht auf dieser Welt war mehr von Bedeutung, außer Xera. Er lächelte unentwegt, denn er wusste, sie war sein und er wusste, er war ihrs. Cale fasste ihre Hand erneut und küsste ihren Handrücken. „Auf ewig der deine, auf ewig die meine. Ich liebe dich Xera und das ist die Wahrheit. Ich war blind, versuchte mich zu verschließen, aber du bist mein Licht und meine Kraft. Nur mit dir bin ich eins.“
Er war mit einem Mal so erwachsen und ernst, dass es fast nicht mehr Cale war und in diesem Moment war es gut so.

Nunnaly war wirklich kaum noch zu bremsen. Sie war nicht Magiebegabt, aber auch sie spürte diese wahnsinnige Energie, die da aus dem Raum heraus kam. Glücklich sah sie zu Xera udn Cale. Es hatte funktioniert. Hah ... wie hätte es auch nicht klappen können? Schließlich war das ja ihr Racheplan an Cale gewesen,d er sie in letzter zeit immer als Kröte bezeichnet hatte. Nunnaly sah zu Tales auf. "Sie ist wunderschön nicht wahr?" Tales hielt seine rede udn die ganzen Bewohner der Burg jubelten wie verrückt. Nunnaly war so stolz auf Tales, wie auf niemand anderen sonst. Was Xera und Cale betraf, so schienen sie gar nicht zu bemerken, was um sie herum los war. Hatte Cale nicht noch ein Tischfeuerwerk vorbereitet? Sie müsste die beiden stören, aber das wollte sie in diesem Moment einfach noch nicht. Statt dessen zog sie Tales mit sich an den Tisch. Es bedrückte sie, dass er niemanden an seienr Seite hatte, aber ... das wollte er wohl auch gar nicht. Er bezeichnete sie als seinen Engel und Nunnaly erwiederte die Umarmung. "Komm. Wir wollen essen und nachher musst du mit mir tanzen." Daran gab es wohl nichts mehr zu rütteln.

Alles um sie herum war unwichtig. Die Worte Cales drangen tief in ihr Herz ein. Ein wundervoller Mann, der sein Schicksal gewählt und sie gefunden hatte. Ein Mann der ihr zeigte, dass es auch anders sein konnte. "Für immer Eins mein Liebster Cale. Niemand ausser dir kontne mein herz stehlen und niemand ausser dir, soll es je besitzen. Meine Liebe zu dir ... ist rein und ehrlich. Du bist mein Leben Cale. Das Leben, welches ich verloren glaubte. Nie wieder ... will ich ohne dich sein, denn nur mit dir an meiner Seite, bin ich vollkommen," erwiederte sie seine Worte.

„Das ist sie.“ Kommentierte Tales nach seiner Rede. Er setzte sich mit ihr an die Tafel und speißte zu Abend. Immer wieder kamen ein paar mutige Leute an und wollten mit ihm Reden. Er stand jedem Rede und Antwort und versprach jedem eine Zukunft, die sich ein Halbblut nur träumen konnte. Es war keine leere Versprechung, es war ein Eid an all jene, die sich nach Freiheit und Frieden sehnten und es war ein Eid an all jene, die es nicht mehr erleben konnten. Kallen hatte sich neben ihn gesetzt und alle zwei Stunden wechselte der Wachschutz um die Burg nicht schutzlos auszuliefern, was Tales wohlwollend zur Kenntnis nahm. Seine Mädels bewirkten eben Wunder, so oft sie nur konnten, auch wenn niemand die Wunder bewirken konnte, die er zu tun im Stande war. Schließlich begab es sich, dass die Kapelle spielte und das tat sie wirklich auch nicht schlecht. Sofort erhob er sich und bat Nunnaly um den ersten Tanz.
„Mylady?“, sagte er und grinste süffisant. Als er den tanz mit Nunnaly eröffnete, sahen ihm die Leute vorerst zu. Dana und die anderen hatten ihm den tanz beigebracht und wie jedes Mal spürte er das leichte ziehen im Herzen, wenn er daran dachte. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und tanzte mit Nunnaly, als habe er nie etwas anderes im Leben gemacht. Bei den besonders schweren Schritten hob er sie kaum merklich an, wobei er meistens schnell wieder aufgab, weil seine Unterarme einfach nicht mitspielen wollten. Oftmals lächelte er sogar entschuldigend und schlug einen leichteren Stil an.
Cale hingegen war in seiner eigenen Welt. Wie so oft. Doch dieses Mal hatte er eine Partnerin, die ihm durch eben jene Welt half und ihn in die Realität zurück zog. Sie gestand ihm ein ähnliches Liebesgeständnis, wie er ihr zuvor und er war glücklich. Glücklicher denn je…
Er zog sie zum Tanz herauf und auch Cale konnte tanzen, wie ein junger Gott. Er führte Xera und sie selbst hatte stets und ständig das Gefühl jeden Schritt exakt genau ausführen zu können. Ob das nun Cales gewollte Magie war oder ihre eigene Begabung oder vielleicht einfach nur die Magie der Stunde war ungewiss. Sie jedenfalls schwebten über den Boden, wie Geister. Wie wundersame, schöne Geister, denn sie beide stellten jeden Tänzer in den Schatten, der auch nur annährend in ihrer Nähe war.
„Das musst du nicht.“, sagte er auf ihre Aussage nie wieder ohne ihn sein zu müssen. Denn er selbst wusste genau, dass er ihr nicht mehr von der Seite weichen wollt. Zusammen konnten sie im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen. Zusammen würden sie Magische Leistungen vollbringen, bei denen die Welt den Atem anhielt. Es war, als würden beide aus derselben Quelle schöpfen. Als würden beide ein und denselben astralen Körper haben. Sie waren nicht nur ein Seelisches Band eingegangen, sondern ein magisches und unüberwindliches astrales. Sie würden zusammen – beide auf derselben Ebene – Magie vollbringen können, von denen Magier aus der Geschichte lernen könnten.

Nunnaly war noch nie so glücklich gewesen. Sie hatte es geschafft. Sie war sich sicher, das Cale es nie zugegeben hatte, weil er Xera noch nie in einem Kleid und schon gar nicht so schön gesehen hatte. Nun endlich hatten sie zueinander gefunden udn Nunnaly fragte sich unweigerlich, ob es überhaupt irgendwer schaffen konnte, dieses Paar zu überbieten. kallen hatte sich zu ihnen gesellt, was Nunnaly wirklich freute, Sie war eine unersetzliche Person in ihrem jungen Leben. Es wurde aufgespielt udn Tales schnappte sich seine kleine Schwester, die natürlich völlig verzückt zu sagte, mit ihm zu tanzen. Es war fantastisch und wenn es zu schwer wurde, versuchte er es Nunnaly zu erleichtern, indem er sie an hob. Wie großartig dieses fest war udn wie schön. Sie alle waren zusammen und feierten etwas einzigartiges und das war zweifellos geschehen, denn wann kam es schon mal vor, das sich ein solches Paar zusammen fand, welches derart gut zusammen passte, trotzdem es unterschiedlicher nicht hätte sein können.
Xera hatte für nichts und niemanden mehr Augen. Für sie gab es nur noch Cale. er führte sie wie ein junegr Gott und sie fühlte sich so unglaublich geborgen, dass sie es kaum fassen konnte. Sie spürte, wie nah sie sich waren, kontne spüren, das in ihrem Leben etwas anderes wichtig geworden war und das sie einen neuen Weg beschrieten würde. Sie würde ihren geliebten Cale nie wieder her geben udn sie würde ihn mit ihrem Leben beschützen. Was sie nun verband, ging über das Verständnis des normalen Denkens hinaus. Als schwebten sie auf Wolken, tanzten sie und brachten so manch einen zum staunen, zumal alle die beiden kannten, sich jedoch immer gefragt hatten, warum Xera so ein Einzelgänger gewesen war. Nun würde es sich ändern udn man würde sie fast ausschließlich an Cales Seite sehen. Wie hatte sie sich gewünscht geliebt zu werden und diese Liebe zu erwiedern. Es war wohl das erste Mal, dass sie ein Geschenk so hin nahm und es nicht in Frage stellte. Es fühlte sich richtig an und das Gefühl, unvollkommen zu sein, war in dem Moment verschwunden, da Cale ihr seine Liebe gestanden hatte. War es ihr denn nicht anders gegangen? Sie hatte nicht geglaubt ihn zu lieben, sondern hatte sich imemr wieder heraus geredet und nun ... nun waren sie Eins.

Tales fühlte sich erstaunlich wohl, was vielleicht auch daran lag, dass er alle Zwänge endgültig zerschmettert hatte. Er hatte hier etwas erschaffen, was gut war und diese Leute würden ihm folgen, ohne, dass er sie dazu zwingen musste. Immer wieder wurde er von einer Frau aufgefordert und er durchstand diesen Abend sehr gut. Es wurde getrunken, gelacht und getanzt. Ein wirkliches Fest der Freude. Auch Cale und Xera hatten ihren Spaß, allerdings entführte Cale Xera recht bald aus dem Festsaal und ging mit ihr an die frische Luft, wo die Sterne und der Mond auf sie herab blickten.
Tales setzte sich schließlich auf den Stuhl, den man ihm bereitgestellt hatte und Nunnaly setzte sich neben ihn. Er war vollkommen erledigt, von der ganzen Tanzerei. Es war ihm anzusehen, dass er erschöpft war. Er lehnte sich mit dem Ellenbogen auf die Lehne und stützte seinen Kopf mit seiner Hand ab. Es dauerte nicht lange und er nickte imme mal wieder ein.

Cale und Xera schauten zu den Sternen. Nun, sie schauten mehr einander an und Cale hielt Dana fest in seinen Armen. Er war trotz dessen, dass er eigentlich ein Magier war recht gut gebaut, wenngleich er auch nicht an Tales Körper heran kam. Aber das war auch nicht nötig. Immer noch knisterte die Luft um sie herum, wenn Cale seine Lippen auf ihre senkte und dabei eine Woge des Wohlbefindens empfing. Er war sich so sicher gewesen, als er auf sie zugetreten war. Es war gar nicht anders möglich gewesen.
„Du bist wunderschön.“, sagte Cale dann leise und wieder mit dieser unendlich schönen Stimme. Sein Glück war nicht in Worte zu fassen.

Nunnaly genoß es sichtlich mit Tales im Mittelpunkt zu stehen, aber noch mehr freute es sie, dass ihr Plan aufgegangen war. Auch sie tanzte mit vielen der Anwesend. Es war ein wundervolles Fest. Berauschend und wunderschön. Cales Tischfeuerwerk, wurde auch gezündet. Nunnaly liebte die Farben und die schönen Formen, die darin eingebaut waren. Es war so unglaublich schön, das Nunnaly am liebsten den ganzen Abend nur das Tischfeuerwerk bestaunt hätte. Irgendwann aber, war die ganze Aufregung und das ganze getue auch für den kleinen Kinderkörper einfach zu viel und sie schlief einfach am Tisch ein.

Xera war ganz vernarrt in Cale. Sie hatte noch nie so empfunden udn nun... nun durfte sie ihren gefühlen endlich freien Lauf lassen. Cale hatte sie hinaus geführt, wo sie immer wieder mal zu den Sternen sahen und sich dann wieder ansahen. Xera köntne nicht sagen, wann genau sie sich in Cale verliebt hatte, aber sie hatte es imemr wieder verdrängt, weil sie einfach nicht glauben konnte, dass jemand wie er, sie auch nur ansatzweise lieben könnte. jeden einzelnen Kuss genoß sie in vollen Zügen. Cales Lippen waren so unglaublich weich. Niemand hätte wohl je für möglich gehalten, dass er wirklich so sein konnte. Alle kannten ihn nur als den Draufgänger, der immer einen blöden Spruch auf den Lippen hatte. Xera wusste, als er sie einfach so das erste Mal küsste, dass es richtig war, dass es keinen Anderen für sie geben könnte, als ihn. Er machte ihr ein Kompliment udn prompt färbten sich ihre blassen Wangen wieder rot. verlegen sah sie zur Seite. Es war so sonderbar. Sie wusste, er meinte es ernst, aber sie kontne es kaum glauben, jemals solche Worte zu hören, wo sie doch selbst einen so schrecklich vernarbten Körper hatte. "Nunnaly hat das wohl beabsichtigt," lächelte sie ein derart bezauberndes Lächeln, dass es einem den Atem hätte stocken lassen können. "Ich ... wollte erst gar nicht herunter kommen ... aber dann ... ich tat es Nunnaly zu liebe und ... ich wollte sehen, wie gut du in festlicher Kleidung aussiehst. Ich wurde nicht entäuscht, sondern überrascht und ... zur wohl glücklichsten Frau der Welt gemacht."

Cale war ganz Xeras Meinung. Dieses Kind war schlauer als sie beide zusammen gewesen, was für eine Erkenntnis. Er lächelte und fragte sich, ob sie gewusst hatte, wie er reagieren würde oder ob sie eben so überrascht war, wie alle anderen. Cale fühlte sich jedenfalls wie im Siebten Himmel. Wobei er stets und ständig auch über andere Dinge nachdachte.
„Du bist gekommen, um zu sehen, wie ich aussehe?“, er lachte fröhlich und küsste Xeras Stirn. Nun hatte er wieder mehr von dem Mann, der er nun einmal war.
Irgendwann, als es ziemlich spät wurde und die meisten Gäste bereits schlafen gegangen waren oder gerade im Gehen waren, ging er zusammen mit Xera wieder herein. Er sah Tales und Nunnaly an der Stirn der Tafel und kicherte.
„Na was sagt man denn dazu?“, als er das sagte wachte Tales erschrocken auf und blickte s9ich verschlafen um. Er räusperte sich und lächelte, als er die beiden sah. Schön dass sie sich gefunden hatten. Sie würden ganz sicher für alle Ewigkeit beisammen sein, wie Tales sich vorstellen konnte. Er gähnte einmal herzhaft und sagte: „Glückwunsch.“
„Wofür?“
„Drei Mal darfst du raten…“
Cale grinste und legte seine Hand auf Xeras Pobacke, wo er spielerisch hinein kniff, was Tales nicht sehen konnte, denn beide waren ihm zugewandt.
„Ich bin müde.“
„War nicht zu übersehen. Ich empfehle dir aber in einem Bett zu schlafen, sonst hast du morgen einen Steifen Hals.“ Immer noch grinste er und Tales schaute ihn missmutig an. „Du bist ein Scherzkeks, Cale. Natürlich in einem Bett. Wo denn sonst?“ Er rieb sich die Augen und sah auf Nunnaly herab, die tief und fest schlief.

Es war wirklich sehr spät und es wurde auch langsam ein wenig kühl. Gemeinsam mit Cale, ging sie nun wiederhinein. Es war ein sehr langer und ereignisreicher Abend gewesen. Auch sie musste Schmunzeln, als sie Tales und Nunnaly da s schlafend sah, allerdings häte sie Cale direkt eine schießen können, als er ihr in den Po kniff. Sie verkniff es sich und gab ihm statt dessen lieber einen Kuss auf die Wange. "Danke Tales. Aber ich denke auch,d as der Tisch nicht geeignet ist, um zu schlafen. Nunnaly scheint auch ziemlich fertig zu sein. Sie sieht aus wie ein kleiner Engel. Wirklich süß." Xera war ganz verzaubert von Nunnaly. Schon vom ersten Tag an, hatte sie sie als ihre kleine Schwester gesehen, doch das war sie nun mal nicht. Dieses Mädchen war etwas besonderes udn Xera war davon überzeugt, dass sie irgendwann einmal eine große Persönlichkeit werden könnte. "Ich bringe sie schon hinauf. Du wirst sie noch nicht so weit tragen können," erklärte sie und löste sich mit einem entschuldigenden Blick von Cale. Eigentlich hatte sie lieber noch ein bisschen zeit mit ihm verbringen wollen, aber Nunnaly musste dringend ins Bett. Sie fragte sich, ob es Cale gefallen würde, wenn sie öfter solche Kleider trug. Sanft hob sie nun Nunnaly hoch.

Nein, dass konnte er wirklich nicht. Auch wenn die Wunden heilten, konnte er doch das Fleisch unter der Haut, bei jeder Bewegung spüren. Es würde noch einige Zeit dauern, ehe alles komplett verheilt war. Seufzend nickte er und Cale ließ Xera das Mädchen aufnehmen. Sie brachte sie aus dem Saal und Cale hielt Tales auf, als er hinterher wollte. Mit Verwunderung blickte er Cale an.
„Wie hältst du das aus?“, fragte er leise und irgendwie betroffen. Tales sah ihn unverwandt an und hob eine Braue. „Was meinst du?“
„Wie hältst du es aus, nicht bei Dana zu sein?“ Tales Blick verfinsterte sich, aber es war kein Zorn, den er ausstrahlte, sondern irgendwie eine Mischung von Schmerz und Wut. Er schob Cale beiseite und antwortete nicht. Er hatte nicht vergessen, dass Cale Dana hier her geschleppt hatte.
„Warte!“ Cale griff nach Tales Handgelenk und er blieb abrupt stehen. Sofort ließ Cale wieder los. Er hatte für den Moment vergessen, dass es Tales ja vielleicht wehtat, wenn er dort gezogen wurde. „Ich wollte …“
„Nein!“, unterbrach Tales ihn und Cale sah überrascht auf. „Ich werde nicht mit dir darüber reden.“ Tales drehte sich zu ihm um. Er sah verletzt aus, dann hellte sich sein Blick etwas auf. „Genieße was du hast und halt es fest.“ Er drehte sich wieder zum Gehen und Cale brauchte einen Moment, bevor er sagte, als Tales schon an der Tür stand: „Du hättest nicht gehen dürfen.“
Wieder blieb Tales stehen. Er hatte eine Hand an die Tür gelegt. Eine lange Zeit schwieg er und dann sagte er ohne sich umzudrehen: „Wenn ich geblieben wäre, würde sie nun mehr leiden, als ich es jetzt tue. Fändest du das besser?“
Er ließ Cale stehen und machte sich auf in sein Zimmer, wo Xera Nunnaly bestimmt gerade ins Bett legte.

Xera trug Nunnaly in das Zimmer und legte sie vorsichtig ins Bett. "Danke meine Kleine. Du hast mich heute Abend wahnsinnig glücklich gemacht. Du hast es schon lange gewusst und er und ich waren so blind," flüsterte sie und küsste Nunnaly auf die Stirn. Sie zog ihr nur die Schuhe aus und deckte sie dann zu. Das Mädchen sollte friedlich schlafen. Xera lächelte sie an. Sie dachte an das Bild von Dana. Sie würde es Tales gern geben, aber ... dann würde er wieder wütend werden. Wie sehr wünschte sie ihm, dass er bei ihr wäre und sie halten könnte, so wie Cale sie heute Abend gehalten hatte. Langsam ging sie aus dem Zimmer, lehnte die Tür jedoch nur an. Sie wollte zu Cale zurück, wollte bei ihm sein udn wollte mit ihm so viel Zeit wie möglich verbringen. Schließlich wussten sie nicht, wann die näächste Schlacht bevor stand und wie diese ausgehen würde. Xera war so verliebt. Ihre Schwester hatte recht behalten. "Danke Xeria. Du fehlst mir sehr, aber .. Cale ist nun da und wir werden uns gegenseitig beschützen," meinte sie leise, als sie den Flur entlang ging. Tales kam ihr entgegen udn er sah nicht sehr glücklich aus. "Sie schläft und ist zugedeckt. ... Ist alles in Ordnun?" fragte sie ihn besorgt.

Tales schaute auf, als er Xeras Stimme hörte. Er hatte nicht mal bemerkt, dass sie schon auf dem Weg zurück war. Cale war nicht zu sehen, aber er würde sicher auch nachkommen. Als Xera ihre Frage stellte, traf ihn das, als habe sie etwas furchtbar schlimmes gesagt und er fauchte sie regelrecht an: „Sieht es so aus?“ Vermutlich würde er sich am nächsten Tag dafür entschuldigen, aber im Moment hatte er genug davon, dass sich immer alle versuchten in seine Entscheidungen einzumischen. Die einzige Person, die ihn nicht andauernd mit Fragen löcherte war Nunnaly. Und sie war auch die einzige, der er alles anvertrauen konnte, was ihn quälte und belastete. Dass das nur die halbe Wahrheit war, fiel ihm natürlich mal wieder nicht auf. Denn Xera war im Grunde genommen, seine Freundin. Sie war nicht irgendein Halbblut, dass er irgendwo aufgegabelt hatte, sondern sie war zu seiner Freundin geworden und zwar nicht nur irgendeine, sondern seine beste. Nunnaly war einfach nur zu jung, um ihm unbequeme Fragen zu stellen, während Xera eigentlich der ideale Gesprächspartner war. Tales wollte eigentlich in sein Zimmer gehen, aber der Vorwurf von Cale machte es ihm nicht unbedingt leicht, einfach an ihr vorbei zu gehen. Er blieb stehen. Er sah, dass die Tür angelehnt war und schloss sie. Dann drehte er sich zu Xera: „Glaubst du ich habe Recht mit dem, was ich tue? Glaubst du ich hätte lieber alles so lassen sollen, um bei einer Frau zu bleiben, die mir alles bedeutet?“ Er stellte seinen Fragen schon fast, als würde er IHR Vorwürfe machen. „Hätte ich lieber die Augen schließen und Nunnaly und all die anderen ihrem Untergang weihen sollen?“ Er sah zornig aus. Aber es war nicht ganz zu sagen, ob er auf sich oder seine Umwelt wütend war. Zu dumm das Xera das nun abbekam. Tales stand mit der Hand an der Türklinke vor der Tür und sah zu ihr herüber. Sie musste aus allen Wolken fallen, immerhin hatte sie ja überhaupt nichts getan.

Was war denn in ihn gefahren? Sie hatte ihm eine einfache Frage gestellt und er wetterte gleich auf sie ein. Na wundervoll. Sie sah ihn völlig perplex an, versuchte erst einmal zu begreifen, was da gerade geschah und dann .. sah sie ihn ernst an. "Tales .. ich habe keine Ahnung, welcher Teufel dich geritten hat, aber ... du kennst meine Meinung zu der sache und vielleicht hätte es tatsächlich eine andere Lösung gegeben, aber ... du hast dich für deinen Weg entschieden und ich bin sicher die Letzte, die dir irgendwelche Vorschriften macht. Ich weiß nicht warum du ausgerechnet jetzt so ausrastest, aber du verletzt Leute denen du wichtig bist und das sehr." Ihr Ernst wich einer gewissen Traurigkeit. Einen Moment lang sah sie ihn noch an, ehe sie sich umdrehte. "Du weißt wo du mich findest, wenn du reden willst." Mehr sagte sie zu der ganzen Sache nicht mehr. Es nahm sie sehr mit, dass er sie so angefahren hatte, zumal sie ihn nur etwas gefragt hatte, weil sie sich um ihn sorgte.

Tales begriff sehr schnell, dass er sie verletzt hatte und er begriff auch, dass er ihr Unrecht getan hatte. Dennoch. Es machte ihn wahnsinnig, dass sich andauernd alle um ihn sorgten und vor allem machte es ihn wütend, dass er sich nicht einfach zurück nehmen konnte. Immerzu dachte er an Dana dachte daran, wie gerne er sie bei sich hätte ertappte sich sogar dabei, dass er Xera und Cale missgönnte, was die beiden hatten. Es machte ihn krank von Dana getrennt zu sein und nur Nunnaly bot ihm einen kleinen Ausgleich, weshalb er vermutlich auch so auf sie fixiert war. Er wusste, würde man sie ihm nehmen, würde er zerbrechen und einfach fallen, ohne jemals aufzuschlagen.
„Du hast doch gefragt, ob alles in Ordnung ist. Nichts ist in Ordnung!“, sagte er mit einem Ton, der sehr kalt war, aber scheinbar nur zu überdecken versuchte, was tatsächlich in ihm vor ging. Es war nicht diese Kälte, mit der er ihr gegenüber getreten war, als Dana in der Burg gewesen war. „Und ja ich will reden.“, sagte er dann lauter. „Warum behaupten alle andauernd von sich, sich zu sorgen, wenn man mich dann doch letzten Endes immer mit Vorwürfen überhäuft, hm?!“
Cale kam um die Ecke des Flures und fing sofort an loszuwettern. Xera stand zwischen ihnen beiden. „Hör auf Tales! Sie kann nichts dazu! Also lass sie gefälligst in Frieden!“ Cale ging weiter auf die Beiden zu und blieb dann neben Xera stehen. Tales ließ die Türklinke los und machte einen Schritt auf Xera und Cale zu. Blieb dann aber stehen. Er funkelte Cale an und seine Zähne knirschten hörbar übereinander. Was nun in seinem Kopf vor sich ging, wollten die beiden lieber nicht wissen und Tales hütete sich davor, es auszusprechen. Noch..“

Xera konnte ihn ja verstehen, aber das er sich so aufführte ... Cale kam auch angelaufen und nahm sie in Schutz. Xera stellte sich zwischen die Beiden. "Hört auf. Es fürht zu nichts. Tales es tut mir leid, wenn ich was getan oder gesagt habe, was dir weh tut und Cale ... Tales hat es für sie getan und auch für mich und für Nunnaly. Ich weiß nicht warum ihr euch gestritten habt, aber es geht offensichtlich um Dana. Ja, vielleicht hätte es auch anders laufen können, aber das ist es nicht und wäre es anders gelaufen, wären Nunnaly und ich nicht hier. Wir verdanken Tales alles und er hat dafür viel geopfert. Ich möchte keinen Streit zwischen euch. Ihr seid Freunde ... WIR sind Freunde und das wir uns um dich sorgen Tales, ist wohl völlig normal. Durch dich habe ich gelernt, einigen wenigen Menschen zu vertrauen udn ich habe gesehen, dass es auch anders geht ... Bitte lasstd as jetzt nicht zwischen euch stehen. Wenn du reden willst, ich bin für dich da, aber ich werde nicht mit ansehen, wie ihr euch hier gegenseitig fertig machen wollt." Es reichte. Sie war wirklich tief verletzt und sie wollte einfach nicht, das sie sich stritten.

Tales funkelte Cale an und der stand hinter Xera, die versuchte die Situation zu entspannen. Xera konnte deutlich spüren, wie Cale sich mit Magie umwob und wie die Luft ganz klar um ihn herum wirbelte. Tales sagte nichts. Er hörte Xeras Worten zu, behielt Cale aber immer im Auge.
„Du verdankst ihm vielleicht alles. Ich schulde ihm gar nichts. Sicher wäre es anders gelaufen, wenn du nicht gegangen wärest, aber warum hast du sie nicht einfach mitgenommen! Du hättest ihr nicht die Erinnerungen an dich nehmen dürfen!“
„Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe, Cale. Du hast sie hier her gebracht, als ich es nicht verhindern konnte. Warum? Warum sie? Weil du wolltest, dass ich sie sehen muss, hab ich Recht?“ Dann zu Xera. „Und du! Das Bild in der Scheide des Schwertes… Warum könnt ihr nicht akzeptieren, dass ich damit abgeschlossen habe?“
Tales war ganz klar ein wenig verwirrt. Nun, er hatte ja auch einiges mitgemacht, aber diese Vorwürfe waren haltlos und scheinbar schien irgendwas in seinen Gedanken falsch zu laufen. Er bemerkte das nicht und er würde sich dafür schämen, wenn es ihm doch endlich klar werden würde. Cale unterbrach den Magiefluss und legte Xera einen Arm um die Schulter.
„Komm… Er ist ganz klar verrückt geworden.“, kommentierte er und warf Tales einen Seitenblick zu. „Man kann nicht mit ihm reden.“
„Nur weil ihr jetzt meint euch in einander verlieben zu müssen, habt ihr nicht das Recht dazu, mich mit euch zu vergleichen!“
„Das tue ich auch nicht.“, Cales Stimme war zornig, aber auch seidenglatt und spöttisch. „Denn ICH werde Xera niemals das Herz brechen und ich werde bei ihr bleiben und nicht wie ein Feigling davon laufen.“
Dann ging alles so schnell, dass es unmöglich zu sagen war, was eigentlich geschah. Tales war auf Cale zugesprungen, prallte aber an einem Schild ab, was so schnell hoch gezogen worden war, dass die Luft noch knisterte und Cale die Anstrengung anzusehen war. Durch den Enormen Druck, den Tales jedoch ausgeübt hatte, zersprang der Schild und Tales prallte nicht nur ab, sondern flog einige Schritt, wo er dann keuchend aufprallte und sich noch in der Rückwärtsrolle versuchte abzufangen. Es gelang ganz gut und er stand sich die Stirn haltend da. Es war kein Blut zu sehen. Verletzungen schien er also nicht zu haben. Auf der anderen Seite des Schilds, waren Xera und Cale aber auch dem Druck ausgesetzt und taumelten zurück. Die Druckwelle war hier nicht so stark. Trotzdem fiel Cale auf seinen Allerwertesten.
Cales Zunge war schärfer als Diamant und Tales war nicht nur wütend, sondern regelrecht am kochen.

Leider musste Xera erkennen, das Cale recht hatte. Tales war im Moment ganz klar von seinen Emotionen so beherrscht, dass er nicht merkte, was er da redete. Die Druckwelle des Schildes hatte Tales zurück geschleudert und Cale auf den Boden fallen lassen. Xera hatte sich eben noch so halten können. Sie sagte nichts mehr dazu, denn es würde alles nur noch verschlimmern und das wollte sie nicht. Eines jedoch, musste sie noch los werden. "ICH habe das Bild nicht da rein getan. Es war schon drin, als ich es fan. Ich habe es drin gelassen, weil ich nicht wusste, wem es gehört. Wenn du mit der Sache abgeschlossen hast, frage ich mich, warum du dann so furchtbar wütend reagierst. Cale hatte keine Wahl, als du fast gestorben wärst. Du solltest ihm dankbar sein, anstatt ihn etwas zu bezichtigen, was er nicht getan hat oder tun wollte. Wäre sie nicht zufällig da gewesen, häätte Nunnaly nun keinen großen Bruder,d er sie beschützt. Wir sind deine Freunde, aber in deiner Wut erkennst du nicht einmal, dass es mit der Beziehung zwischen mir und Cale nichts zu tun hat." Nun hatte sie doch mehr gesagt, als sie es gewollt hatte. Sie half Cale auf die Beine und machte sich bereit, Tales notfalls ab zu wehren. In seinem jetzigen Zustand war er zu allem fähig. "Wir sehen, wie sehr du leidest Tales. Du hast noch lange nicht damit abgeschlossen und du wirst es dein Leben lang nicht." Sie hatte ihren Teil der Unterhaltung , wenn man es denn so nennen konnte, abgeschlossen und wollte nun endlich gehen. Tales brauchte seine Zeit und er würde sich wieder beruhigen. Zumindest hoffte sie das.

Ihre Worte nahm er auf, wie der Sandboden das Wasser nach einer langen Dürre. Doch es schien überhaupt nichts zu verbessern. Warum eigentlich war er so wütend? Tales selbst wusste das nicht genau und Cale konnte sich ganz gut vorstellen, warum. Natürlich. Er konnte Dana nicht haben, nie wieder, aber er sah, wie Xera und er sich liebten. Ihm wurde vor Augen geführt, was er weggeworfen hatte und entsagen musste und damit kam er ganz offensichtlich nicht klar. Xera versuchte die Situation zu klären und half Cale hoch. Tales war schneller da, als Cale zwinkern konnte. Wieso war er nur so unglaublich schnell? Und als er das noch dachte, bereitete er sich schon auf den schmerzhaften Aufprall vor, der jedoch aus blieb. Xera stand zwischen ihm und Tales. Sie hatte eine Klinge erhoben. Tales hatte einen feinen Schnitt an der Wange und sein Gesicht spiegelte Überraschung. Nicht nur das, sondern auch eine Art Erkenntnis. Tales machte einen Schritt zurück und Xera auch. Bloß, dass sie wohl eher taumelte, als zurückzuweichen. Tales blickte sie an, als hab sie ihm eine Ohrfeige gegeben. Ganz klar hatte er erkannt, was er getan, gesagt und einfach falsch gemacht hatte. Cale sah die Blutende Wunde in Xeras Seite und war so geschockt, dass er nichts tun konnte, als sie aufzufangen. Tales ließ den Dolch fallen und wollte gerade wieder zu ihr, um ihr zu helfen, die Wunde abzudrücken und… Doch er wurde mit solch einer Wucht von ihr weggeschleudert, dass er eine Delle in der Wand am Ende des Flures hinterließ. Cale schrie ihn dabei an: „WEG VON IHR!!!“ Er legte sie behutsam ab und Kallen kam hinauf, sie hatte sowohl das Splittern des Schildes gehört, als auch die anderen Kampfgeräusche. „Um Himmels willen!“ Sie machte kehrt und ging wieder runter um die Ärztin zu holen. Cale ließ Xera auf einer dünnen weichen Luftschicht schweben und riss von seinem Umhang ein Stück ab, um ihre Wunde abzudrücken.
Tales saß an die Wand gelehnt da. Nun er sah aus, als würde er schlafen oder sei bewusstlos, was nicht der Fall war. Er fragte sich, was er getan hatte. Warum war er so ausgerastet. Er hatte Cale nicht wirklich verletzen wollen. Er hatte ihm drohen wollen, aber er hätte ihn nicht verletzt. Nicht mit dem Dolch. Er weinte nicht. Er hatte einfach keine Tränen mehr für sich. Er war außer Stande, irgendwas zu tun. Er saß nur da.
Sarina kam heraufgeeilt und ging zu Xera. Cale ließ sie auf der Wolke schweben und sah sie nicht nur besorgt an, sondern hatte feuchte Augen. Er sah dabei so liebenswert und doch unsäglich traurig aus.

Es ging alles so wahnsinnig schnell, dass sie es kaum hatte aufhalten können. In diesem Moment, da sie sich schützend vor Cale stllte, hatte sie bgriffen, was ihm dana bedeutete udn warum er so ausgerastet war. Sie würde ihr Leben geben um Cale zu beschützen, weil er der Mittelpunkt ihres Lebens war. Es dauerte nur eine Sekunde, ehe sie zurück taumelte, nach atem Rang und den Dolch selbst fallen ließ. Es ris sie zu Boden, denn die Wunde in der Seite war nicht nur sehr schmerzhaft, sie konnte durchaus verdammt gefährlich sein. Cale war da und sie kontne ihn schreien hören. Er schrie jemanden an von ihr weg zu bleiben. Verwirrt sah sie ihn an. Er ließ sie in der Luft schweben, was sich anfühlte, als würde sie auf einer Wolje liegen, doch der Schmerzblieb. Sie wollte sprechen, doch das konnte sie gerade nicht. Es war ein wiederlicher Schmerz. Hätte er weiter hinten zugestoßen, hätte er die Niere getroffen, was durchaus zum Tode hätte führen können. Das schöne Kleid tränkte sich mit ihrem Blut. "Cale," flüsterte sie und suchte nach ihm, fand ihn aber sofort neben sich. Das schlimmste was hatte passieren können, war geschehen. Sie lächelte ihn an und legte ihre Hand sanft auf seine Wange. "Wird ... schon wieder ..." hauchte sie."

Cale fasste ihre Hand und begleitete sie nach unten, wo er auch so lange bei ihr blieb, bis Sarina ihn weg schickte. Sie konnte keinen liebestollen Mann im Operationsraum gebrauchen. Kallen und ein weiteres Halbblut waren zugegen, als sie sie operierten. Sie schmierten ihr die Salbe unter die Nase, um sie wenigstens ein wenig zu betäuben, so wie sie es auch bei Tales gemacht hatten. Doch natürlich wirkte das nicht wirklich. Sie musste festgehalten werden, so wie Tales auch zuvor. Und noch während Cale hinaus ging machte sich ein derartiger Zorn in ihm breit, das er fast in Flammen stand. Mit jedem von Xeras Schreien, wurde die Wut größer. Er ging hinauf. Tales lehnte immer noch an der Wand. Er blickte auf und war ganz grau im Gesicht. Er machte sich vorwürfe, aber Cale ging auf ihn zu und hob ihn mit Telekinese nach oben. Schlaff hing er da, während Cale ihm voll eine in den Magen schlug. Zum Glück, hatte Tales nicht viel gegessen, sonst hätte er sich vermutlich übergeben. Ihm blieb die Luft weg. Cale schüttelte Tales, dass ihm die Zähne klapperten und schrie ihn an: „Du wahnsinniger Penner! Was hast du dir dabei gedacht, du Genie?! Gar nichts nehme ich an!“ Er schlug ihn noch mal. Tränen der Wut und der Verzweiflung stiegen ihm in die Augen und Tales blickte ihm in diese violetten Seelenspiegel. Er verstand seinen Schmerz. Er verstand ihn genau und er verdiente diesen Zorn. Cale schickte ein Flammeninferno gegen ihn, wohl wissend, dass es ihn nicht verletzen würde.
„Ich habe es verdient…“, sagte er und fing sich gleich noch einen Haken, der ihm die Zähne aufeinanderschlug.
„Wag es nicht… Wag es ja nicht, meinen Zorn mit deinem Verständnis wegzuwischen, du elender Bastard! Warum sie!? Sie hat dir nichts getan! Sie…“ Cale schluchzte so heftig, dass er selbst überrascht deswegen war.
„Ich wollte das nicht. Ich wollte Xera…“
„Nimm nicht ihren Namen in den Mund!“, fauchte Cale ihn an. Mittlerweile rannen ihm Tränen über die Wangen. Was Tales auch überraschte. Er hatte Cale noch nie so erlebt. Er hatte etwas furchtbares getan und war bereit dafür zu bezahlen. „Ich schwöre dir Tales… Wenn sie… Wenn sie dabei nicht wieder zu sich kommt.“ Das Wort sterben ging ihm einfach nicht über die Lippen. „Ich schwöre, dann bring ich dich um. Ich werde dich pulverisieren nur um dich danach auferstehen zu lassen, um dich noch einmal umzubringen.“ Er gab Tales einen heftigen Schups, mittels Magie, dass er wieder gegen die Wand klatschte und an selbiger herab rutschte. Ihm war speiübel. Aber er hatte es verdient. Cale ging den Gang herunter und Tales sah ihm nach. Nun er sah beiden nach, denn er sah doppelt.

Xera war benommen, aber die Schmerzen waren nicht erträglich und so schrie sie manchmal aus Leibeskräften. Cale war weg udn sie spürte es. Sie fühlte sich wie in einem Alptraum. Schrecklich. Sie kontne sich nicht wehren, denn sie wurde fest gehalten. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass sie unter Freunden war, doch sie durchlebte gerade eine Hölle, die sie schon einmal hinter sich hatte. Es war wie damals, in der Hölle des Ordens, in der sie sie peitschten, mit Messern maltretierten und auch keinen Halt vor glühenden Eisen machten. All das hatte sie in kaufgenommen, nur um ihre Schwester unbehelligt davon kommen zu lassen und wofür? Damit man sie vor ihren Augen tötete. Wieder schrie sie aus Leibeskräften und versuchte sich zu befreien, doch ihr Körper war zu schwach, um sich noch wirklich zu befreien und schließlich fiel sie in eine bodenlose Schwärze.

Irgendwas weckte Nunnaly auf. Es war so wahnsinnig laut draußen udn sie rieb sich verschlafen die Augen. langsam schlpfte sie aus dem Bett, öffnete die Tür und rieb sich erneut die Augen. "Was ist denn los?" fragte sie völlig daneben. Dann sah sie sich um und sah Tales da am Boden liegen. Sofort war sie hellwach udn rannte zu ihm. Sie kniete sich neben ihn und nahm ihn in den Arm. "Was ist denn passiert?" fragte sie ganz aufgelöst.

Tales sah Nunnaly aus dem Zimmer kommen. Na toll. Das hatte noch gefehlt. Er hob den Blick. Blut lief ihm von der Wange, wo Xera ihn verletzt hatte und aus dem Mund, wo Cale ihn geschlagen hatte. Dennoch. Er empfand nichts als Abscheu für sich selbst. Die Umarmung von Nunnaly war so absurd, dass er sie am liebsten weggeschlagen hätte, aber er hatte heute schon genug Leid verursacht und Nunnaly konnte er einfach nicht leiden sehen. Er legte ihr einen Arm um und sagte: „Hilf mir auf, ja?“ Sie tat es und er versuchte das meiste Gewicht an die Wand zu legen. Er drückte sich hoch und blieb wackelig stehen. Dann sagte er zu Nunnaly: „Ich habe etwas sehr Böses getan. Und ich habe die Strafe erhalten, aber … Ach schon gut. Lass uns ins Bett gehen.“
Cale ging wieder nach unten, aber nicht in den Saal, wo Xera operiert wurde, sondern nach draußen. Er hatte die Festung kaum verlassen, als sich ein Gewitter über ihm zusammen braute und er den Sturm packte. Das Gewitter ballte sich und gewaltige Blitze feuerten vom Himmel herab. Er schrie in den Sturm und schrie sich seinen Zorn aus den Lungen. Als er sich endlich beruhigt hatte ging er wieder herein. Die Luft war immer noch elektrisch aufgeladen, aber es ging ihm besser. Er hatte kaum noch Macht in sich, aber er war wieder ruhig und gelassen. Xera war fertig und er durfte sie besuchen. Aber nur ganz kurz. Sarina sagte, dass sie stabilisiert war und dass sie durchkommen würde. Allerdings brauchte sie auch viel Ruhe. Cale legte seine Hand auf ihre und ließ seine Macht in sie fließen. „Das gibt dir Kraft, mein Herz…“, sagte er kläglich und ging dann hinaus, als Sarina ihn dazu drängte. Doch er bewegte sich nicht mehr von der Tür weg, hinter der seine Liebste lag.

Nunnaly half Tales auf, verstand aber so gar nicht, was er da erzählte. Das es draußen irgendwie gewitrterte, bekam sie durchaus mit. Es war ein übles gewitter, doch es war eben so schnell wieder vorbei, wie es aufgezogen war. Nunnaly half Tales ins Bett, zog sichd ann selbst um und hüpfte ebenfalls ins Bett. Heute Nacht schlief sie aber nicht in irhem eigenen Bett, sodnern in Tales. Sie woltle irhen Bruder nicht allein lassen. Sie schlief schnell wieder ein. Morgen würde sie dann wieder mit Xera herum tollen und sich von ihr dies udn das zeigen lassen.

Xera hatte das tiefe Schwarz um sich herum, doch dann kam jemand auf sie zu. Es war ihre Schwester. "Xeria!" rief sie und lief zu ihr. Sie umarmte sie und freute sich so sehr. "Ich freu mich so dich zu sehen. Ich habe das Mädchen getroffen, von dem du immer erzählt hast und du hattest recht," erzählte sie. Xeria lächelte. "Ich wusste, dass du irgendwann merkst, dass nicht alle Menschen gleich sind undich habe gesehen, wie Glücklich du jetzt bist. Er wartet auf dich und er liebt dich aufrichtig," erklärte Xeria ihrer Schwester. Sie erzählten sich viel und lachten. Xera wusste, es ist nur ein Traum, aber es tat einfach gut. Dann wurde ihr plötzlich sehr warm. Eine wohlige Wärme durzog ihren Körper. Cale musste da sein. Sie wollte ihn sehen, aber sie schaffte es nicht, sich aus der Traumwelt zu lösen. Erst sehr viel Später am nachmittagd es näüchsten Tages, erwachte sie aus dem tiefen Schlaf und sah sich müde um. "Cale," flüsterte sie noch schwach und völlig daneben.

Tales legte sich zusammen mit Nunnaly ins Bett. Er war sehr froh, dass sie bei ihm schlafen wollte und nicht in ihrem Bett. Es war einfach furchtbar, er suchte Trost bei seiner kleinen Schwester, wo er doch eigentlich nach Xera sehen sollte und sie mit Entschuldigungen überschütten sollte. Er schlief die halbe Nacht nicht, weil er nachdachte. Er fasste einen Entschluss und er war sich sicher, dass er es nicht bereuen würde. Auch wenn er sich selbst betrügen würde…
Er wachte am nächsten Morgen auf. Als erstes dachte er, alles wäre nur ein böser Traum gewesen, aber das war nicht der Fall, wie ihm gleich darauf bewusst wurde. Er seufzte und erhob sich, wobei er Nunnaly weckte, da sie in seinen Armen gelegen hatte. Er fühlte sich furchtbar und das getrocknete Blut auf seinem Gesicht und auf dem Lacken war ein weiteres Zeugnis dafür, dass gestern Nacht wirklich geschehen war. Wie konnte er Cale nur jemals wieder gegenüber treten, von Xera ganz zu schweigen. Er ging ins Bad und wusch sich. Sein Gesicht war violett gefärbt, aber sonst war alles gut.
„Ich hab es verdient.“, sagte er zu sich selbst, als er in den Spiegel schaute. Er schloss die Tür hinter sich und murmelte vor sich hin. Irgendwann kam er wieder raus und meinte zu Nunnaly. „Ich bin im Besprechungszimmer.“ Mehr nicht. Er ging hinunter und setzte sich an den Tisch, wo er über Karten brütete.
Cale hingegen lehnte an der Tür. Er war eingeschlafen und von Sarina geweckt, als sie ins Zimmer wollte. Er ging ihr nach und sah seine Xera da liegen. Ihm stockte der Atem. Himmel! Sie lächelte! Und sie sah aus wie ein Engel. Ein Todbringender Racheengel, aber ein Engel… Er kniete sich herunter und betrachtete sie eingehend. Er warf Sarina einen fragenden Blick zu und sie lächelte auf ihn herab. Mit einem knappen Nicken gestattete sie ihm bei ihr zu bleiben. Am Nachmittag rührte sie sich und Cale legte seine Hand in ihre. Wieder ließ er seine Macht in sie fließen und flüsterte zurück: „Ja… Ich bin hier…“

Nunnaly verstand nicht, was Tales da gerade im Bad machte. Sie hatte keine Ahnung von seiner Macht und wusste nicht, wie sehr Tales unter dem Verlust an Dana litt. Sie drehte sich noch im Bett herum und wartete, bis ihr großer Bruder wieder aus dem bad kam. Erst dann konnte sie hinein. Was woltle er denn jetzt schon im Besprechungszimmer? Sie zog sich an und wollte zu Xera, aber sie war nicht da. Es wunderte Nunnaly nicht, dass Xera so früh schon unterwegs war. Vielleicht aber, war sie auch bei Cale. Schnell war sie auf dem Weg hinunter. Cale war auch nicht da. Wo waren die beiden denn nur hin? Blieb nur Kallen. Vielleicht wusste sie, wo Xera udn Cale steckten.

Xera sah zu Cale und lächelte. "Mein Liebster." Sie spürte, wie er seine Macht in sie strömen ließ, um ihr Kraft zu geben. "Geh nicht weg," bat sie ihn. Sie wollte nicht allein sein und schon gar nicht mehr ohne ihn. Eigentlich wusste sie gar nicht so recht, was passiert war. "Warum .. bin ich hier? Was ..." sie spürte plötzlich den Schmerz an der Seite und erinnerte sich an die Hölle ihrer Kindheit, aber das war es ja nicht. Sie erinnerte sich schlicht und ergreifend nicht an den Vorfall. Wenigstens war Cale bei ihr. Sie drehte ihre Hand herum, um seine in die ihre zu schließen. "Wende nicht so viel Kraft auf," lächelte sie. "Ich will nicht, dass du nachher nauch hir liegst." Wie gern hätte sie nun einen Kuss von ihm.