Nightingale

Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


3 verfasser

    Herzogtum Amaran

    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 5:51 am

    Ah es war soweit. Streea hatte das Dörfchen endlich erreicht. Sie hatte nicht lange suchen müssen, um das Haus zu finden, das sie suchte. Drinnen konnte sie deutlich stimmen hören. Velkyn hatte also das liebe Brüderchen aufgesucht und warnte ihn nun? Ach wie rührend. Sicher würde er begeisterter nicht sein können, wenn sie gerade jetzt in das Treffen platzen würde. Immerhin gehörte sie doch auch zur Familie. Sie war doch die kleine Schwester der Beiden. Ja, Aphion war ihr Zwilling aber er war vor ihr geboren. Besser sie wartete noch ein paar Minuten. Da drin wurde es ja nahezu hitzig. Es sollte auch gar nicht lange dauern, ehe Velkyn heraus spaziert kam, vollkommen ausser sich und nicht auf seine Umgebung achtend. Gab es eine bessere Gelegenheit ihn zu erwischen? Wohl kaum. Sie hob ihre Klinge und schlug zu. Natürlich. Er wehrte sie ab: Oh dieser Blick. Kurz ,musste sie auflachen.
    "Dein Blick ist mit Gold nicht auf zu wiegen ... Bruder."
    Das letzte Wort spie sie regelrecht aus, wobei sie einen Schritt zurück machte, um sich verteidigen zu können, sollte er jetzt zuschlagen wollen.
    "Du hast mir alles genommen, was mir wichtig war."
    Ihre Stimme triefte nur so vor Hass.
    "Dich darf ich nicht an rühren ... aber alles was DU liebst ... werde ICH dir im Gegenzug nehmen."
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 6:07 am

    Schnell fasste sich Velkyn wieder und drückte sie von sich. Elegant sprang sie zurück und nahm Haltung an. Aphion würde ihr nichts entgegenzusetzten haben. Er war so viel schwächer als sie und Shannon hatte sie gestählt. Seelisch, körperlich und geistig. Sie war seine ärgste Gegnerin. Er wollte sie außerdem nicht töten. Nun, dass sie ihn nicht töten dürfte, war natürlich angenehm für ihn, aber andersrum hatte sie es natürlich auf Aphion abgesehen, der im Haus war.
    „Ich hingegen darf dich anrühren!“, sagte er nur und setzte zum Angriff an. Er deckte sie mit schnellen und heftigen Angriffen an und drängte sie so vom Haus weg. Er gab ihr keine Chance Luft zu holen. Er zeigte ihr, WIE stark ihn die ständige Verfolgung gemacht hatte und sie wusste, dass sie ihn nicht schlagen könnte. Höchstens mit einer List.
    „Ich hab dir alles genommen?“, fragte er sie, obwohl er weiter auf sie eindrosch. „Shannon war es, der Vater ermorden ließ! Ich war nur das Messer.“ DAS hatte Shannon ihr anders erzählt. „Genauso, wie er seine Schwester ermorden ließ!“ Ein überaus heftiger Angriff schmetterte sie zu Boden, doch er machte nicht weiter. „Meine Frau! MEIN KIND!“ Er sah sie kalt an. Sie erkannte jedoch keinen Hass in seinen Augen. Nicht auf sie. „Erinnerst du dich?“, flüsterte er beinahe und zischte es auch.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 6:15 am

    Maya und Naira kamen eben an, als sie auch schon das Geräusch von Stahl auf Stahl hörten. Sofort sah sie in die Richtung, während Maya mit den Kindern ins Haus lief. Was sie nun zu sehen und zu hören bekam, war unglaublich. Velkyn drängte eine Frau zurück, die durchaus Ähnlichkeit mit ihm hatte. Sie hatte Velkyn nichts entgegen zu setzen, aber sie war flink und sehr geschickt. Naira hörte deutlich worüber sie sich ... nun stritten ... anschrien. Das war schrecklich. Sie hatte mit vielem gerechnet, nur nicht damit. Naira wollte dazwischen gehen, wollte schreien, sie sollten auf hören, doch sie konnte es nicht. Sie stand einfach da und wurde von einer unglaublichen Traurigkeit und Wut erfasst.

    Er war wirklich nicht zu unterschätzen und Streea wusste genau ... Ihn würde sie ohnehin niemals schlagen können. Was sie konnte, war ihm weh tun, wie er ihr weh getan hatte. Er deckte sie mit Schlägen ein, doch sie wich aus, parierte, ließ sich jedoch vom Haus weg drängen. Es würde nichts ändern. Sie würde Aphion töten, egal wie und sie würde Velkyn seinen Kopf entgegenwerfen, sobald sie ihn wieder sehen würde.
    "LÜGNER! Shannon hat mir alles erzählt! Du hast Vater getötet! WEGEN IHR!"
    Sie war so zornig auf ihn. Ihr Vater hatte ihr doch alles bedeutet.
    "Deine Frau ... Ja ... sie hat mich so ungläubig angesehen, als ich ihr den Dolch in den Leib stieß ... Ich habe es genossen ihr Blut über die Klinge laufen zu spüren. So muss es doch auch für dich gewesen sein, als du Vater getötet hast!"
    erwiderte sie, als sie am Boden lag. Sie wusste wie sehr es ihn reizen würde. Schnell drehte sie sich unter ihm weg, solange er noch zu Fassungslos war, um sie zu erwischen.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 6:31 am

    Ja. Es machte ihn fassungslos, wie sie über den Mord an Victoria sprach. Außerdem hatte er die anderen zurückkommen sehen. Maya rannte jedoch nicht INS Haus, sondern hinter das Haus. Aphion kam eben ebenfalls bewaffnet auf dem Haus und Velkyn wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Streea hatte zwei Ziele. Sie wollte Aphion töten, aber Naira war ebenso eine Unschuldige. Und offenbar war sie mit der Familie befreundet. Velkyn machte sich nicht die Hoffnung, dass Streea auf ihn hören wollte und er senkte kurz die Waffen. „Tu das nicht.“, als würde er ihre Gedanken lesen. Dann rief er zu Aphion: „Verschwinde! Sofort!“
    Aphion dachte aber nicht daran, seinen Bruder im Stich zu lassen. „Nein! Ich werde es hier und jetzt beenden!“ Worüber sich Streea nun hätte kaputtlachen können. Ihr Zwilling hatte keine Chance gegen sie. Dieser vom Leben verwöhnte Bengel hatte doch keine Ahnung, was sie erlitten hatte!
    Warum zum Teufel war Naira überhaupt hier?! Sie sollte auf dem Markt sein! Wenn er jetzt zugeben würde, dass sie zu ihm gehörte, indem er sie beschützte, hatte Streea zwei offenkundige Schwachstellen von ihm, die sie gnadenlos attackieren würde. Nein, er durfte sie nicht ansprechen. Er musste tun, als sei sie ihm egal. Streea wusste, dass Velkyn eigentlich kein freundlicher Samariter war und sein Bruder bedeutete ihm alles.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 6:50 am

    Naira war so schockiert und so wütend. Velkyn ignorierte sie vollständig. Vermutlich wollte er nicht, das sie in Gefahr geriet. Aphion kam auch aus dem Haus gerannt und faselte was von zu ende bringen, obwohl Velkyn ihm sagte, er solle gehen. Wenn sie sich jetzt einmischte, würde sie selbst in die Schusslinie geraten, aber das war alle male besser, als seinen Bruder, den er so sehr liebte.
    "Lass ihn in Ruhe du Ungeheuer!"
    rief sie nun.

    Streea lachte über die Worte ihres Bruders.
    "DU? Du willst es zu ende bringen? Du glaubst doch nicht im Ernst, das du mit mir fertig wirst. Du bist mir unterlegen Aphion. Immer zu zart und zu schwach ... Was glaubst du warum Vater dich verbannt hat? Velkyn war das Haustierchen für Shannon und er will dich zurück ... lebend. Aphion ist keine Bedrohung."
    Da mischte sich doch glatt ein Weiblein ein. Interessant.
    "Oh ... du hast Viktoria ersetzt? Ist sie auch schwanger von dir?"
    fragte Streea die dabei aussah, wie eine Schlange die ihre Beute bereits sicher wusste.
    "Weißt du ... ich muss mich wohl zwischen den Beiden entscheiden, aber ... wie wäre es damit? Ich nehme einen der Beiden mit und werde sie einfach irgendwo hin verschleppen, um sie zu foltern. Das würde dir sicher mehr aus machen, als sie vor deinen Augen sterben zu sehen, nicht wahr?"
    ohne Vorwarnung stürzte sie sich auf das Mädchen.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 7:03 am

    Velkyn hatte es ja geahnt. Er hatte geahnt, dass Shannon sie all die Jahre vergiftet hatte. Jedes ihrer Worte traf ihn, wie eine Klinge. Doch er konnte sich keine Schwäche erlauben. Weder Seelisch, nicht körperlich. Nicht wenn er IHR gegenüberstand.
    „Das lässt du schön bleiben!“ Aphion sprang durch die Schatten und wollte Streea von Naira fernhalten, doch Velkyn wusste es besser. Verdammter Idiot!, dachte er nur. Er sprang nach vorne, lenkte Streeas geworfenes Schattenwurfmesser, was Aphion in die Stirn treffen sollte, mit seinem eigenen ab, da sie aber einen ganzen Fächer dieser Klingen geworfen hatte, bohrte sich eines in seine Seite, prallte aber an seinen Rippen zur Seite ab. Dann, kurz bevor sie Naira hatte, sprang auch er durch die Schatten und zerrte Streea (ohne sie überhaupt berührt zu haben) mit sich in die Schattenebene. DAS hatte sie noch nie erlebt. Wie konnte Velkyn es wagen, so eine Technik zu besitzen.
    „Deine Worte treffen mich, Streea, aber das ändert nichts daran, dass du mir nicht gewachsen bist.“ Tja, immerhin war sie noch nicht verletzt, hu? Doch hier in der Schattenebene würde diese Wunde deutlich schneller heilen. Es waberten bereits schwarze schlieren um die Wunde.

    Aphion hatte Streeas Angriff nicht einmal kommen sehen und stand geschockt da. Beide seiner Geschwister waren so viel besser als er. Er musste hier weg. Er musste seine Familie in Sicherheit bringen, aber… konnte er Naira hier zurücklassen? Würde Streea aus den Schatten einfach beenden, was sie angefangen hatte? Durfte er dann bei seiner Familie sein?
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 7:17 am

    Immerhin hatte Naira es offenbar geschafft die Aufmerksamkeit eher auf sich, als auf Aphion zu ziehen, wobei das auch nicht viel brachte. Diese Frau, die offensichtlich die Schwester der Beiden war, wusste genau, wie sie ihre Talente einsetzen konnte. Aphion versuchte sie zu retten, doch Velkyn kannte seine Schwester offensichtlich viel besser. Er hielt ein Messer auf, das sie auf Aphion geworfen hatte, kassierte eines selbst und zerrte seine Schwester sonst wo hin. Naira konnte nur vermuten, das es die Ebene war, in der auch sie kurz mit ihm gewesen war, als sie vor diesem Monster geflohen waren.
    "Lauf! Bring sie und dich in Sicherheit!"
    rief sie Aphion zu, als die anderen beiden in den Schatten verschwunden waren.

    Streea hatte sich gedacht, das einer der Beiden das Mädchen retten wollte. Sie konnte die Gunst der Stunde wunderbar nutzen, um ihre Wurfmesser auf Aphion zu werfen. Er würde ihnen niemals ausweichen können. Eines würde ihn treffen ... tödlich treffen. Leider wusste Velkyn genau, wie sie handeln würde und vereitelte den Angriff. Sie wurde in die Schattenebene gezerrte, wo sie sich nun aus seinem Griff befreite. Sie musste eine andere Taktik angehen. So würde sie ihm nicht bei kommen.
    "Ich werde sie dir nehmen ... erst einen, dann den Anderen. Du bist zu freigiebig mit deinen Gefühlen! Das ist es was dich schwach macht!"
    Streea war wie eine Schlange oder ein Raubtier, das seine beute umkreiste, sie jagte, bis sie sie erledigen konnte.
    "Es war so einfach. Sie hat sich sogar noch gefreut mich zu sehen. Du warst ja im Wald, wo du ihr Blümchen holen wolltest. Du kannst nicht immer bei ihnen sein Velkyn. Das Funktioniert so nicht. Lässt du das Mädchen zurück, kriege ich sie. Lässt du Aphion zurück, wird er zuerst dran glauben können. Hier bleiben kannst du auch nicht. Shannon wird dich holen und er wird nicht einfach nur die Zwei abschlachten, sondern alles, was ihn irgendwie daran hindert, dich wieder zu ihm zu bringen!"
    Sie provozierte, sagte aber auch die Wahrheit. Wie sehr sie ihren Bruder hasste.
    "Er hat dich immer bevorzugt ... hat dich zu seinem Nachfolger machen wollen. ich habe mich so sehr angestrengt ihn stolz zu machen und gerade als ich auf dem Weg war das zu erreichen, als er endlich Notiz von mir nahm, hast du ihn getötet!"
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 7:51 am

    Aphion sah ein, dass das hier eine ausweglose Situation war. „Wir müssen BEIDE verschwinden, um ihr zu entkommen.“ Damit würden sie Velkyn zurücklassen, aber allein könnte er es auch mit seiner Schwester aufnehmen. „Wir… sind ihm nur im Weg.“ Er schloss kurz die Augen. „Maya! Lauf zu deinen Eltern!“ Er ging zu Naira. Und wir verschwinden jetzt.

    „Du irrst dich Streea. DEINE Gefühle machen dich schwach. Denn ich kann sie unterdrücken. Deine Eifersucht, dein Zorn und dein Hass, blenden dich.“ Er sah sie durchdringend an. „Du wirst mich niemals besiegen.“
    Er stürmte erneut auf sie ein. Schwarze Schleier brachen aus seinem Rücken hervor und machten ihn so schnell, dass es ihr schwer fiel auch nur irgendwas entgegenzusetzen. Er schnitt ihr in den Arm, den Schenkel, die Brust und den Bauch. „DU wirst niemanden mehr töten, Streea. Lieber nehme ich noch einen Mord in Kauf, um dich zu erlösen.“ Tiefschwarzer Druck machte sich bei Streea bemerkbar. Er ging von Velkyn aus. Dieser Zauber sah aus, als wären ihm Flügel gewachsen, aber sie waren nur Schemenhaft.
    „Du glaubst er hat mich bevorzugt? Du hast NICHTS verstanden!“
    Er hielt ihr eben die Klinge an den Hals, als sie zurück in die materielle Ebene wechselte, er folgte ihr und die Flügel verschwanden. Erneut deckte er sie mit Schlägen ein, denen sie mit Müh und Not entkam. Ihre Wunden hinderten sie, aber nicht zu sehr. Dennoch fand sie kein Fenster anzugreifen. „Du wirst nie verstehen, was echte Liebe ist, Streea. Du hast einem falschen Idol nachgeeifert, anstatt deine eigene Stärke zu entdecken. Dein Leben ist ein Witz…“, sagte er kalt.
    Solch bitterböse Worte. Velkyn wollte sie nicht verletzen, er wollte sie nicht töten. Aber er hatte keine andere Wahl mehr. Sie würde niemals Ruhe geben und niemals Ruhe finden.

    Eben wollte Aphion mit Naira abhauen, als Leo aus dem Haus rannte. „Papa!“ Maya kam hinterher. „Leo! Nein! Komm zurück!“ Mit schreckgeweiteten Augen sah sie zu der Angreiferin. Und Velkyn konnte ihre Gedanken förmlich lesen. Zu spät! „Streea!!“ Doch sie war erbarmungslos.
    Velkyn hatte keine Zeit für einen Zauber. Er konnte aber auch nicht alle Wurfgeschosse ablenken aus dem Winkel in dem Er stand. Naira… Er wehrte die Geschosse ab, sprang vor Naira und Hatte damit Streeas Ziel mit seinem Unterarm geschützt. Er hatte die Klinge erhoben, wehrte Streeas Angriff ab, aber seine Klinge zersplitterte in tausend Teile. Sie schnitt ihm quer übers ganze Gesicht, verfehlte aber zumindest die Augen. Was…
    Sie hatte den Adamantdolch in der Hand den ER ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Damals als das Fest in der Stadt gewesen war und Shannon mit Victoria und ihnen beiden beschlossen hatte, Rollen zu tauschen. Erneut wehrte er das Ding ab, aber auch dieses Mal ließ es seine Klinge zersplittern. Er versuchte die Klinge mit der Hand abzuwehren, als sie in seinen Bauch stechen wollte, was seine Hand nun an seiner bereits verwundeten Seite festnagelte, doch er hinderte Streea mit der anderen Hand die Klinge zu drehen. Er starrte sie an, sie hatte ihre andere Hand frei. Er hatte nicht ausweichen können, da sie sonst Naira getroffen hätte. Eben wollte sie auf Velkyn einstechen, um ihn kampfunfähig zu machen, als Aphion ihre Freie Hand festhielt. Auch er war ziemlich kräftig, auch wenn er keine Techniken beherrschte.
    „Wieso nur, Streea? Fragte er leise. Du BIST stärker als ich. Was willst du hier beweisen?“, fragte Aphion. „Vater wäre entsetzt…“ Und so standen die drei Kinder nun dort und keiner konnte eine Bewegung machen, ohne dieses Gleichgewicht zu stören und sich selbst in Gefahr zu bringen.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 8:43 am

    Naira lief augenblicklich mit Aphion los. Velkyn könnte so viel mehr aus richten, wenn sie nicht im Weg waren.

    Ihre Gefühle machten sie schwach? Vielleicht, aber wenigstens gab sie sich nicht die Blöße, jemanden zu lieben, den man ihr jetzt noch nehmen konnte.
    "Ich habe NIE klarer gesehen! Shannon hat mir die Augen geöffnet!"
    blaffte sie zurück. Das sie ihn nur durch List und Tücke besiegen könnte, wusste sie durchaus.
    "Ich will dich nicht besiegen, sondern dich leiden sehen,"
    brachte sie eiskalt hervor. Niemals hätte irgendwer gedacht, das jemand einen Anderen so sehr hassen könnte. Velkyn schlug hart auf sie ein, verletzte sie, doch sie schaffte es, sich wieder auf zu rappeln.
    "Oh und wie ich es verstanden habe! DU wirst mich nicht töten!"
    fuhr sie ihn sehr überzeugt an. Im nächsten Moment spürte sie die Klinge Velkyns an ihrem Hals. Sie nutzte genau diesen Augenblick um die Ebene zu wechseln. Velkyn folgte ihr augenblicklich und deckte sie erneut mit Schlägen ein. Durch die Wunden war sie etwas gehemmt, doch sie konnte die Schläge wenigstens noch ab wehren. Velkyn schmiss ihr so viel vor den Kopf, doch sie hörte gar nicht hin, sondern überlegte, wie sie sich nun aus dieser Situation befreien, und einen Zug gegen ihn einsetzen könnte. Die Gelegenheit kam wie gerufen. Ein Kind kam aus dem Haus gerannt. Es war offenbar das Kind Aphions. Sehr gut. Sie sah, wie Aphion auf das Kind zu rannte. Dadurch konnte sie beide Ziele an visieren. Das Mädchen würde Velkyn sicher eben so beschützen wollen, wie Aphion, aber Aphion war das Ziel, was Velkyn treffen würde, würde sie ihn töten. Streea hatte ein ganzes Arsenal an Wurfmessern. Sie konnte diese nutzen und für Velkyn den Dolch, den er ihr geschenkt hatte. Mit ihm wollte sie ihm alles nehmen. Was er nicht alles einsteckte, nur um seine Lieben zu beschützen. Das würde ihn irgendwann noch mal den Kopf kosten. Bis dahin würde sie ihm das Leben zur Hölle machen. Seine Klinge zersplitterte in tausend Teile, während sie ihm die eigene Klinge über das Gesicht zog. Ihr war es egal, ob sie ihm das Augenlicht nahm oder nicht. Allein die Narbe, die er dadurch hätte, wäre schon eine wahre Trophäe für sie. Velkyn schützte das Mädchen so sehr ... das hätte er nur für Viktoria getan. Sie bedeutete ihm also wirklich was. Er wehrte ihre Versuche ihn zu erwischen ab und eben wollte sie erneut zustechen, als Aphion sie nun auch fest hielt. Hasserfüllt sah sie ihre Brüder an.
    "Was ich beweisen will? Gar nichts. Ich will einfach nur sehen. Vater wäre entsetzt, wenn ich seinen Tod nicht rächen würde!"
    spie sie Aphion entgegen. Sie saß in der Zwickmühle. Was konnte sie jetzt schon noch tun?
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 8:59 am

    Sie alle Drei saßen in der Zwickmühle. Velkyn hoffte nur, Aphion würde nichts unüberlegtes tun. Er hatte Streeas Arm mit beiden Händen gepackt, um sie aufzuhalten. Doch Streea nutze seine Kraft gegen ihn. Sie drehte sich in die Richtung Aphions und Velkyn ließ ihr Handgelenk los, um sie aufzuhalten. Sie drehte dabei aber auch den Adamantdolch und riss die Klinge zu seiner Seite heraus, wobei sie ihn auch aus seiner Hand zog, bereit auf Aphion einzustechen. Dieser versuchte nun seinerseits, Streea aus dem Gleichgewicht zu bringen und rammte ihr sein eigenes Messer in den Bauch. Diesen Schlag nahm sie in Kauf, um Aphion abzustechen Ihre Klinge fuhr in seinen Hals. Doch anstatt Aphion, stand dort nun Velkyn. Ganz so, als habe er mit ihm den Platz getauscht.
    Er spuckte ihr sein Blut förmlich ins Gesicht. Er trat Streea von sich und hielt dabei den Dolch fest, den sie erschrocken losgelassen hatte. Nie würde Shannon ihr vergeben, wenn sie sein so geliebtes Spielzeug tötete. Er sah sie noch einmal an. Sein Blick war nicht mehr zornig. Er wirkte nicht mal überrascht oder bestürzt, ganz so, als kümmere ihn sein Tod gar nicht. Er brachte keinen Ton hervor und sank auf die Knie. Sein Blick jedoch zeigte nur eins. Eine solche Traurigkeit, die selbst Streea zutiefst erschüttern würde. Aber auch sie war schwer verwundet, und würde fliehen müssen, denn jetzt, würde Aphion sie ganz bestimmt auch erwischen und töten können. Durch die Schatten konnte er jedoch nicht so schnell und sicher reisen, wie sie.
    Velkyn hielt sich die Freie Hand gegen die Austrittswunde des Dolches und sackte noch weiter zusammen. Er saß nun kniend auf seinen Unterschenkeln und röchelte vor sich hin. Sie hatte die Hauptschlagader erwischt. Es wäre eine Sache von Sekunden, sobald er den Dolch herauszog. Vicky… Ich konnte deinen Wunsch nicht erfüllen… Vergib mir, aber ich komme jetzt zu dir…
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 9:08 am

    Entsetzt sah Streea ihren Bruder an. Sie hatte Aphion treffen wollen, nicht ihn. Oh Shannon würde sie dafür nicht einfach nur auspeitschen. Er würde sie vernichten, ihr auch seine Familie nehmen und sie ins tiefste Loch stecken, das er finden konnte. Sie war schwer verletzt. Velkyn sackte auf die Knie.
    "Idiot!, zischte sie, hielt sich den Bauch und wechselte die Ebene. Sie musste fliehen, egal ob er nun starb oder nicht. Damit wäre ihre Rache dann ja wohl vorbei. Streea floh in dem Glauben, Velkyn würde sterben.

    Naira schrie auf. Sie hatte die ganze Zeit wie erstarrt da gestanden, doch nun ... sie kniete sich zu Velkyn. Er würde sterben, wenn sie jetzt nichts unternahm, aber was? Aphion stand ebenfalls wie betäubt da. Naira drückte ihre Hände auf die Wunde. Der verdammt Dolch steckte in seinem Hals, doch wenn sie ihn jetzt heraus zog ...
    "Du wirst mir jetzt nicht weg sterben,"
    brachte sie mit gebrochener Stimme hervor. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Nein, das würde sie nicht zu lassen. Sie musste einen ruhigen Kopf behalten, wenn sie ihm helfen wollte. Sie schloß die Augen und konzentrierte sich. Es hatte schon einmal geklappt, auch wenn es eher ein Zufall gewesen war, aber es war da. Naira wusste, sie konnte es, wenn es wirklich um Leben und Tod ging. Das hier war so in Fall. Es steckte in ihr. Sie musste sich nur anstrengen und genug konzentrieren, dann konnte sie es schaffen.
    "Ich brauche dich doch,"
    flüsterte sie.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 9:19 am

    Aphion sah entsetzt auf seinen Bruder. Wieso hatte er…? Er wusste es. „Vel…kyn…“, brachte er unter Tränen hervor. Maya kam angelaufen, als sie Leo eingesammelt hatte, ging nun aber schnell wieder mit den Kindern ins Haus. Sie durften das nicht sehen. Velkyn schloss die Augen und gab nur erstickungslaute von sich, als Naira sich zu ihm beugte. Sie kniete sich neben ihn. Legte ihre kühlen Hände auf seine kalte Haut und Velkyn spürte das Leben aus sich weichen. Immerhin könnte sie nun in Frieden leben…
    Dann leuchteten Nairas Hände. Ihr Herz schlug heftig. Ihre Augen strahlten wie Sterne, was man nicht sah, da sie sie geschlossen hatte. Goldenes Licht legte sich auf den Mann, der schon jetzt so in ihrem Herzen platz gefunden hatte. Die Wunden begannen sich zu schließen. Viel stärker noch, als das letzte Mal. Aphion zog den Dolch als er das sah und Naira legte auch auf die Einstichwunde ihre Hand. Sein Fleisch wuchs zusammen, nur das Blut blieb zurück. Dann jedoch versagten ihre Kräfte. Es erschöpfte sie zwar nicht, doch das Wunder war vorbei. Velkyn sah sie an, dann schloss er die Augen und dann legte er die Hand über die Augen. Seine Brust zuckte. Er lag in seinem eigenen Blut. Und es sah aus, als würde er weinen, doch keine einzige Träne verließ seine Augen.
    Dennoch brachte er keinen Ton heraus. Er würde leben. Keine Erlösung. Nur das qualvolle Leben, was nicht mal er selbst als Leben bezeichnen wollte. Streea würde bezahlen, für das, was sie getan hatte. Das wusste er. Nicht er würde das tun. Sondern Shannon, wenn sie ihm berichten würde, was vorgefallen war. FALLS sie es ihm berichtete.
    Aphion nahm Naira stürmisch in die Arme und stammelte Danksagungen und heulte, wie sonst was.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 9:29 am

    Naira spürte wie  ihre Hände warm wurden. Es war keine Hitze, sondern einfach nur sanfte Wärme. Es klappte. Sie durfte nur jetzt die Konzentration nicht verlieren. Irgendwie spürte sie, das die Klinge gezogen wurde und sie legte automatisch ihre Hand auf die schreckliche Wunde. Velkyn musste leben. Er durfte nicht sterben. Selbst wenn es sein innigster Wunsch wäre, sie konnte ihn nicht gehen lassen. Er hatte doch bisher nie wirklich leben dürfen. Und dann spürte sie, wie sich die Haut schloss, die Blutungen stoppten. Es dauerte nicht lang, aber es reichte ihm das Leben zu retten. Naira konnte diese Kraft nicht länger aufrecht erhalten. Sie kam eben so schnell, wie sie gekommen war. Als sie die Augen öffnete, lag Velkyn in seinem eigenen Blut. Es sah aus, als würde er weinen. Sicher hatte er zu seiner Frau gewollt, aber ... Naira hätte es sich nie verziehen, hätte sie ihn einfach sterben lassen. Aphion dagegen schnappte sie, drückte sie an sich und weinte wie ein kleines Kind.
    "Schhh schon gut. Er lebt. Vielleicht ... könnt ihr nun etwas Zeit nachholen."
    Streea wusste nichts von den Kräften, die Naira inne wohnten. Sie würde sicher davon ausgehen, das Velkyn starb. Naira hatte noch nie jemanden gesehen, der so blind vor Wut und so hasserfüllt war. Was hatte man ihr denn nur angetan, das sie ein so schreckliches Bild von ihren Geschwistern hatte ... das sie sie leiden und sterben sehen wollte? Das war schrecklich und Naira fand auch keine Worte dafür.  
    "Er braucht dich jetzt Aphion,"
    meinte sie leise, als Aphion noch immer nicht los lassen wollte. Sie selbst war verwirrt. Wo kamen diese Kräfte her? Warum konnte sie nur dann gebrauch davon machen, wenn jemand in Lebensgefahr war?
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 9:47 am

    Das war wohl die große Preisfrage. Woher hatte sie diese Kräfte. Velkyn nahm den Arm von den Augen und Aphion hockte sich nahezu über ihn. „Alles… in Ordnung?“ Velkyn hielt sich die Seite. Es blutete, wenn auch nicht so stark, wie der Hals. Er richtete sich mühsam auf und erhob sich dann.
    „Komm rein. Lass deine Wunde versorgen, Velkyn. Bitte! DU hast mein Leben gerettet! Du-“ Velkyn legte die Hand auf seinen Schopf und brachte ihn damit zum Schweigen. „In Ordnung…“, sagte er nur und sah dann zu Naira. Ausdruckslos wie immer. Er musterte sie und schließlich sagte er: „Ich danke dir. Erneut hast du mein Leben bewahrt.“
    Mehr wollte er dazu nicht sagen. War ja auch nicht so, als habe er hier allen mehrfach den Tod erspart. Schien er vergessen zu haben. Er wollte es hinter sich bringen und sich verarzten, denn er glaubte, dass sowohl Aphion, als auch Naira darauf bestehen würden. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was Shannon mit Streea anstellen würde. Sie würde nicht wissen können, dass Velkyn überlebt hatte.
    Aphion ging vor und nahm seine Frau und seine Kinder in den Arm und beruhigte sie. „Es kommt alles wieder in Ordnung, ja? Vielleicht müssen wir umziehen. Auch wenn es hier schön ist.“ Er sah Maya an, die Nickte. „Wo du hingehst, folge ich dir, mein Liebster.“ Die Kinder fragten: „Wieso denn? Ich mag hierbleiben.“ Aphion lächelte. „Wir könnten ans Meer ziehen, was haltet ihr davon?“ Die Kinder strahlten und waren ganz aufgeregt. Sie fingen sogar schon an ihre Sachen einzupacken.
    Velkyn hatte sich in die Küche gesetzt und wartete auf Nähzeug, was Maya ihm nun brachte. Sie wollte sich kümmern, als er sagte: „Ich mach das selbst.“ Sie sah ihn verwundert an. „Was? Bist du sicher?“ Blut lief ihm nun ins linke Auge. Streea hatte ihn auch im Gesicht ordentlich erwischt. Es war wirklich ein Wunder, dass er noch sehen konnte.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 10:07 am

    Naira kam mit ins Haus. Natürlich wollte sie, das Velkyns Wunden versorgt werden. Sie hatte ihn gerettet und er hatte sich bedankt. Denn noch hatte sie irgendwie ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Nun das würde vergehen. Sie fand ihre fröhliche Art immer recht schnell wieder. Während Aphion mit seinen Kindern und seiner Frau sprach, sß Naira erst einmal geschockt da. Sie konnte sich so vieles nicht erklären. Am schlimmsten fand sie, wie Streea ihren Bruder quälte. Wie hatte sie so etwas nur tun können? Wie auch immer. Maya brachte Nähzeug in die Küche. Naira hörte was Maya fragte und kam nun auch dazu. Naira sagte erst nichts, doch dann lächelte sie matt.
    "Schon gut Maya. Ich kümmere mich darum. Kümmere du dich um deinen Mann und deine Kinder. Ihr müsst hier weg."
    Sie stand also nun neben Velkyn. Maya verließ die Küche und Naira sah ihn an.
    "Lass mich das machen."
    Natürlich wollte er das nicht und stellte sich wieder an, wie ein Kleinkind. Er war es gewohnt sich selbst zu verarzten, aber heute würde Naira nicht nach geben. Sie stemmte die Hände in die Hüften, sah ihn ernst an und hielt ihm eine Predigt.
    "Hör mal gut zu! Du bist dem Tod gerade mal so von der Schippe gesprungen! Dein Bruder sorgt sich um dich und auch Maya und ich! Du hast uns allen mehrmals das Leben gerettet! Du kannst nicht immer erwarten, das alle nur um dich herum stehen und zu sehen, während du meinst, du kannst solch tiefe Wunden selbst kurieren. Ich habe da einen ganz anderen, deutlich besseren Blick drauf und ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist! Entzündet sich was durch deine schreckliche Dickköpfigkeit, werde ich dir eigenhändig den Kopf abreißen!"
    Das war natürlich nur Bildlich gesprochen. Sie mochte ihn viel zu gern, als das sie ihm irgendwas an tun würde. Grummelnd gab Velkyn nun endlich nach. Naira zog das Hemd vorsichtig aus und betrachtete die Wunde. Sie war tief. Eben so die im Gesicht. Sie würde es hin bekommen. Zunächst säuberte sie das ganze, begann dann es zu nähen. es war nicht nur eine Schicht, die genäht werden musste. Das alles hatte ihr ihr Ziehvater bei gebracht. Sie wusste, wie man das machte und so versorgte sie jede einzelne Wunde, auch die im Gesicht, sehr sorgsam und sehr vorsichtig mit Nähten, Salben, Kräutern und verbänden. Es dauerte, doch als sie fertig war, sah es gar nicht mehr so schrecklich schlimm aus.
    "Es tut mir leid ... alles. Was sie dir an getan hat ... es ist unverzeihlich. Ich möchte nur das du weißt ... ich bin für dich da ... als Freundin."
    Etwas anderes als das, würde sie für ihn wohl niemals sein, aber das war in Ordnung. Man konnte niemanden zu Gefühlen zwingen, die nicht vorhanden waren und nach dem, was sie nun wusste ... Nein ... da durfte sie nicht mehr erwarten. Denn noch wollte sie ihm helfen. Er würde seine Verfolger los werden und sie würde ihm helfen frei zu sein.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 7:10 pm

    Als Naira auf ihn zukam und Maya sich zurückzog, blickte er auf. Sogleich erklärte sie, dass sie das machen wollte. Sag mal sprach er vielleicht Finsterländisch? „Nein.“, sagte er nur. Naira blickte ihn mit einem Blick aus Enttäuschung, Entschlossenheit und leichtem Ungemach an und startete eine Predigt. Sie wusste doch, dass er nicht angefasst werden wollte, warum akzeptierte sie das nicht einfach? Wie sie da stand, die Hände in den Hüften und darauf wartend dass er nachgab. Er kannte da noch jemanden, der ihn immer so angesehen hatte. Er senkte den Blick und atmete langgezogen aus. Was sollte es. Sie hatte ihn eh schon nackt gesehen. Tagelang.
    „Also schön.“, sagte er leise. Er musste zugeben, dass die Wunde auch höllisch schmerzte und er nur Glück gehabt hatte, dass Streeas Klinge zum einen überaus Scharf gewesen war und zum anderen, keine Hauptadern erwischt hatte. Dennoch würden die nächsten Tage qualvoll sein. Und wenn sie hier länger als nötig blieben, würde dieses kleine Idyll hier zerstört werden. Streea war entkommen, nur hatte sie niemanden, der sich um ihre Wunden kümmerte. Sie tat ihm leid. Trotz allem.
    Während er so seinen Gedanken nachhing, hatte Naira sich schon an der Lederrüstung zu schaffen gemacht und nahm sie ihm nun ab. Sonst wäre ein Nähen unmöglich gewesen. Er hatte sich mit dem Arm auf dem Tisch abgestützt und aus dem Fenster gesehen, wobei er nun weiter nachdachte und gar nicht so wirklich mitbekam, was sie nun tat.
    Für Naira hatte es noch einmal deutlich stärker geblutet, als die Rüstung ab war, leider war es durchaus besser ihn so wie er saß zu nähen, als im Liegen, das sie so besser an die Wunde heran kam, außer er hätte auf der Seite gelegen. Sie hatte jedenfalls geschwind das Hemd geöffnet und es ihm einfach ausgezogen. „Was-“ rief er aus und wollte aufspringen, aber seine Beine ließen ihn nicht. Sie erklärte nur, dass das notwendig war und Velkyn hatte überhaupt keine Energie ihr nun weiter die Stirn zu bieten. Er ließ es geschehen. Er war müde. Er musste schlafen.
    Sie machte ihre Arbeit gewissenhaft und Velkyn hielt still. Es dauerte. Dann kümmerte sie sich um sein Gesicht und Er schloss die Augen dabei. Sie wickelte die linke Seite seines Gesichtes mit einem Verband ein, nachdem sie fertig war und verdeckte so leider auch das Auge. Er würde das Ding jedoch nicht immer tragen müssen. Als sie fertig war, sprach sie wieder mit ihm. Er versuchte ihr zuzuhören. Sie wollte für ihn da sein. Ja. Das hatte sie mehrfach bewiesen. Sie WAR schon für ihn da, wie eine Freundin und ihr heiteres Gemüt hatte ihn schon ein ums andere Mal wirklich erfreut. Auch wenn er es nicht zeigen konnte. Wie sie da so vor ihm stand und er sie mit dem einen Auge anblickte… Es drehte sich alles und er blinzelte. Auf ihre Ausführung hatte er eigentlich etwas anderes sagen wollen, aber stattdessen sagte er sachlich und nüchtern. „Mir ist schlecht.“ Er schloss kurz die Augen und fügte an. „Ich… glaube ich werde ohnmächtig.“ Und so wie er es prophezeit hatte, klappte er zusammen und krachte vom Stuhl auf den Boden.
    Aphion hatte hin und wieder um die Ecke gesehen. Er hatte die furchtbaren Narben gesehen und er hatte bei seiner Frau Trost gesucht, als es mit einem Mal in der Küche rumpelte. Er stürmte ins Zimmer. „Mein Gott! Velkyn!“ Er war schon gänzlich verbunden, aber offenbar hatte er viel zu viel Blut verloren.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 7:26 pm

    Naira hatte so etwas befürchtet. Sie hatte ihn noch auffangen wollen, schaffte es nur leider nicht. Sofort sprang sie zu ihm. Aphion kam auch angestürmt.
    "Wir müssen ihn irgendwo hin legen. Der Blutverlust war zu hoch. Er braucht unbedingt Ruhe,"
    erklärte sie und schaffte Velkyn mit Aphions und Mayas Hilfe einfach in's Bett.
    "Maya kannst du bitte heißes Wasser fertig machen? Wir machen ihm erst mal einen Brennnesseltee. Das wird gerade wohl das Einzige sein, was wir ihm einflößen können."
    Sie hatte ziemlich lang gebraucht und während er gekämpft hatte, hatte er bereits viel Blut verloren. Er war nachdenklich gewesen und als Naira ihn endlich verarzten konnte ... ach wie niedlich er wieder da gesessen und geschmollt hatte. Seine Frau musste sehr glücklich mit ihm gewesen sein. Sacht strich sie ihm über die Haare.
    "Er braucht Ruhe. Das wird wieder."
    Was Streea an ging ... nun sie tat Naira auch irgendwie leid, aber in erste Linie, war sie stockwütend auf sie. sie sah zu Aphion.
    "Ich hatte keine Ahnung. Hattet ihr denn immer ein so schlechtes Verhältnis zu eurer Schwester?"
    Sie hatte fast alles gehört. Nicht das, was in der Schattenebene abgelaufen war, wie sie zugeben musste, aber das was sie gehört hatte, hatte sie so sehr schockiert, das sie nicht mal in der Lage gewesen war, weg zu laufen oder irgendwas zu sagen. So viel Hass.
    "Er lacht nie ... sein Lächeln ist immer geschauspielert ... Sie muss ihm alles bedeutet haben und seine eigene Schwester ... Es tut mir so leid ... für euch Beide."
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 7:41 pm

    Gemeinsam schafften sie Velkyn ins Zimmer. Maya ging zurück in die Küche und entfernte Velkyns Blut, während Aphion bei Naira blieb und auf Vel hinabsah. Er konnte sich nicht vorstellen, was Velkyn erlebt haben musste, dass sein Körper SO aussah. Und wie mochte es erst um sein Herz und seine bestellt sein? Naira fragte nach Streea und Aphion zog einen Stuhl zurecht, den er benutzte, da Naira auf der Bettkante neben Vel saß.
    „Sie hat versucht mich zu töten, als wir noch fast Kinder waren. Wäre Velkyn nicht dazwischen gegangen, hätte sie es geschafft. Genau wie heute. Ich konnte einfach nichts tun, als dumm aus der Wäsche zu schauen und ihn bei seinem Kampf zu behindern.“ Er legte seine Hand kurz auf die seines Bruders. „Unsere Familie war dazu bestimmt dem Herzog Kazull zu dienen. Ich wurde ausgebildet, falls einem der anderen Schatten etwas zustieße. Ich war eine Art… Ersatzmann. Vater hat mir verboten bei meiner Familie zu weilen. Vielleicht wollte er verhindern, dass auch ich in ständiger Knechtschaft leben musste. Ich weiß es nicht. Ich habe nie gefragt und werde jetzt wohl auch keine Antworten mehr erhalten.“ Er schüttelte den Kopf. „Streea hat geglaubt, Vater könne mich mehr lieben als sie. Sie wollte, dass ich verschwinde, damit sie seine Aufmerksamkeit bekäme. Sie war schon damals verblendet und so voller Zorn. Ich denke… jetzt da Vater tot ist und sie Velkyn dafür verantwortlich macht, gibt es nur noch den Hass und die tiefe Verzweiflung in ihrer Brust, die sie lenken.“
    Dann blickte er auf seinen Bruder zurück und Tränen standen in seinen Augen. „Ich hatte keine Ahnung, dass er eine Frau... und ein Kind…“ Er musste sich unterbrechen. Er fasste sich nur langsam. „Sein Verlust muss unerträglich sein. Und doch kämpft er weiter. Er hat mich und dich und mein Kind beschützt. Er hat mich immer beschütz! Er hat mich in der Vergangenheit stets mit Verachtung gestraft, doch wenn wir nur einen Moment allein waren und er seine Hand auf meinen Kopf gelegt und gelächelt hatte, wusste ich immer, dass all sein Handeln nur aus der tiefen Liebe sprach, die er für mich empfand.“ Tränen liefen. „Heute wollte ich ihm helfen, aber ich habe alles nur schlimmer gemacht.“
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 7:51 pm

    Naira lauschte aufmerksam. Sie versuchte das alles zu verstehen. Vielleicht hatte der Vater der drei die Jungs anders behandelt, so das Streea dachte, er würde die Jungen mehr lieben? Wer wusste schon was im Kopf eines Anderen so vor sich ging. Was Aphion berichtete, war sehr traurig.
    "Das tut mir sehr leid ... für euch alle. Ich weiß nicht, warum deine Schwester so gehandelt hat ... aber sie IST völlig geblendet von dem, was sie bedrückt. Was Velkyn an geht ... Ich denke du hast ihn heute nicht wirklich behindert. Vielleicht im Kampf, aber du hast ihm auch wirklich viel gegeben. Du bist da geblieben, weil du ihn und deine Familie liebst. Ich möchte gar nicht daran denken, was Streea getan hätte, wären wir geflohen und nicht bei ihm geblieben. Vielleicht wird sie euch nicht mehr verfolgen, gerade weil sie denkt, Velkyn ist gefallen."
    Sie legte wollte Aphion ebenfalls trösten. er hatte schließlich nicht geahnt, was da vor gefallen war.
    "Er hat unzählige Narben ... Was er durch machen musste ... hat ihn so werden lassen, wie er ist. Er hat nie wirklich gelebt .... und nie wirkliche Freiheit erfahren. "
    Sie betrachtete die Narben auf seinem Körper, sah dann aber wieder zu Aphion.
    "Mit seiner Verachtung ... hat er dich wohl schützen wollen. Streea weiß, wie sehr er dich liebt. Warum sonst sollte sie dich töten wollen, um ihn zu quälen?"
    Ja ... warum sonst. Diese Frau war so unglaublich hasserfüllt. Das konnte nicht gut sein. Vielleicht fehlte ihr auch einfach jemand, der ihr all die Liebe schenkte, die sie so sehr wollte?
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 8:00 pm

    Aphion nickte langsam. „Ich kann mir nicht vorstellen, wieso unser Vater sich und unsere Familie an diesen Herzog so hatte verkaufen müssen. Was war der Lohn für all das?“ Er schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen weg. Nur mit einem lag Naira falsch. Velkyn HATTE die Freiheit erfahren. Wenn auch nur für eine sehr kurze Zeit. Und sie war ihm vorgekommen, wie das Paradies… welches dann von jetzt auf gleich nur noch Feuer und Asche geblieben war. Shannon und Streea hatten sein Paradies in die Hölle verwandelt. Und auch, wenn sie solch bitterböse Worte an ihn gerichtet hatte, so glaubte er bis heute, dass al das nicht Streeas, sondern Shannons Schuld gewesen war.
    Velkyn jedenfalls wachte vorerst nicht wieder auf. Naira versorgte ihn, so gut sie konnte und kühlte ihn, wenn er Fieber bekam.

    Streea hingegen hatte sich selbst verarztet und war auf dem Weg zurück ins Herzogtum. Shannon war gerade mit seiner Familie im Garten und während die Kinder herumtollten und im Gras spielten saßen er und Aurelia unter einem kleinen Pavillon und genossen das schöne Wetter. Nichts ahnend, welch eine furchtbare Nachricht auf sie zukommen würde. Oder besser auf IHN, auf Shannon.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Fr Apr 12, 2024 8:14 pm

    Das konnte Naira ja nur nicht wissen. Sie hatte keine Ahnung das er so glücklich gewesen war. Sie kümmerte sich rührend um ihn und versorgte auch seine Narben mit etwas Salbe, um sie geschmeidiger zu machen, soweit es eben möglich war.

    Streea hatte sich selbst versorgen müssen. Nun das war etwas, was sie, im Gegensatz zu Velkyn, nicht so oft selbst hatte tun müssen. Ihr Körper wies bei weitem nicht so viele Narben auf, wie der seine. Sie war ja auch nicht so dumm gewesen, sich in ein Kind des Herzogs zu verlieben. Die Narben würden bleiben, doch was nun viel schlimmer wäre, wäre die Tatsache, Shannon zu berichten, was geschehen war. Als sie also zurück kam, trat sie aus den Schatten des Pavillons.
    "Ich bringe schlechte Kunde Shannon,"
    sagte sie sofort. Besser sie brachte es direkt hinter sich, als das sie Shannon groß belog. Entkommen hätte sie können, doch sie war loyal und stand zu ihrem Wort. Auch wenn Aurelia jetzt dabei war, würde sie mit ihm sprechen müssen.
    "Es tut mir sehr leid. Ich habe dich enttäuscht. Velkyn ... er wurde Tödlich verletzt. Er wollte Aphion schützen."
    mehr musste sie kaum sagen. Erklärungen würden Shannon gerade sicher nicht interessieren.
    "Ich nehme jede Strafe an, die ihr euch für mich überlegt,"
    sprach sie weiter, senkte dabei den Kopf und kniete auf ein Knie nieder.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Fr Apr 12, 2024 8:33 pm

    Eben noch hatte Shannon beste Laune gehabt. Streea kam zurück und er begrüßte sie schon freudestrahlend, als er in ihrem Gesicht erkannte, dass etwas nicht stimmte. Sie brachte Schlechte Kunde. „Was ist geschehen?“ Und schon rückte sie mit der Sprache heraus. Aurelia legte sich entsetzt die Hand auf den Mund, sie wusste, WIE sehr Shannon an diesem Schatten hing. Shannon stand Streea gegenüber, die nun auf ein Knie herab ging und auch noch erklärte, dass sie jede Strafe annehmen würde.
    „Steh auf!“, sagte er ruhig. Zu ruhig. Er ging an ihr vorbei. Man sah ihm an, dass es ihn alle seine Beherrschung kostete, ruhig zu bleiben. „Komm!“, forderte er nun weniger freundlich. Er ging mit ihr in ihr Zimmer. Und schloss langsam die Tür. Er musterte sie und sie hielt den Blick gesenkt. Shannon goss sich ein Glas Wein ein. In jedem Wohnbereich des Anwesens gab es eine kleine Bar. Er trank einen Schluck und ließ das Getränk ein wenig im Glas schwenken, ehe er es mit einem zornigen Schrei durch das Ganze Zimmer warf, woraufhin es in tausend Scherben an der Wand zersprang. Er packte Streea am Hals und schmetterte sie gegen eine der Wände, wo er sie nun wutentbrannt anschrie: „WIE konnte das passieren!? Was hast du getan?! Eine einzige Bitte hatte ich an dich, bezüglich ihm und was tust du?! Du bringst ihn um?!“ Seine Faust schlug neben ihrem Gesicht in die Wand ein. „Sprich! Was ist passiert?!“ Sie erläuterte jedes Detail und Shannons Wut schien nicht auch nur ein kleines bisschen zu verrauchen. „Hast du ihn sterben sehen?“ Er ließ sie nicht mal Luft holen und drückte sie noch mal gegen die Wand. „Ob du ihn sterben sehen hast?!“ Sie verneinte, doch mit einem Messer im Hals… das konnte er nicht überlebt haben. Nicht mal ER. Er ließ sie nun endlich los. Er schenkte sich ein zweites Glas ein. Er trank erneut, doch dieses Mal trank er es leer. Er zitterte am ganzen Leib.
    „Du hättest einfach verschwinden sollen! Du hättest den Kampf aufnehmen müssen, wenn er NICHT bei Aphion gewesen wäre! Er sah sie voll unverhohlenem Zorn – nicht Hass – an. „Du wirst dich ihm nie wieder auch nur nähern, wenn ich es dir nicht ausdrücklich auftrage! Hast du mich verstanden?“ Dieses Mal stellte er das Weinglas einfach nur ab und ging zur Tür. Er öffnete sie energisch, blieb aber noch einmal stehen. „Lass dich verarzten.“ Er blickte auf die wieder aufgebrochenen Wunden. „Und besser du kommst mir nicht mehr unter die Augen, bis ich Gewissheit habe.“ Was er DANN tun würde, konnte sich Streea vermutlich nicht mal vorstellen. Ja, er galt als weitsichtiger und volksnaher Herrscher. Aber gerade Streea wusste, dass seine Liebe zu Velkyn eine verdrehte wahnhafte Geisteskrankheit war. Dieser Mann war unberechenbar, wenn es um seinen geliebten Schatten ging, und er würde jeden und alles Opfern, nur um ihn zurückzubekommen. Selbst sie. Selbst seine eigene Familie.
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Sa Apr 13, 2024 12:23 am

    Streea ahnte, was ihr blühen würde. Sie folgte ihm, gesenkten Hauptes, als Zeichen ihrer Demut ihm gegenüber. Eigentlich tat sie das sonst nie ... nicht einmal ihm gegenüber, aber in diesem Moment, war es das einzige Zeichen, das es ihr wirklich leid tat, das sie ihn wirklich respektierte. In ihrem Zimmer, stand sie einfach da und wartete ab. Das Shannon nun durchdrehen würde, wusste sie ganz genau. Sie zuckte nicht mal, als das Glas durchs Zimmer geworfen wurde und an der Wand zerschellte. Sie hatte es ja verdient. Shannon war ganz schön kräftig. Er schmetterte sie gegen die Wand. Streea wehrte sich nicht. Sie hatte gesagt, sie nimmt jede Strafe an.
    Sie erklärte ihm, was geschehen war. Sie ließ nichts aus. Auch das Mädchen nicht, das nun an seiner Seite war. Auf die Frage ob sie ihn hatte sterben sehen, antwortete sie wahrheitsgemäß. Was hatte sie auch schon davon zu lügen. Sie wusste genau, was Shannon mit Velkyn gemacht hatte, warum ihr Bruder nicht angefasst werden wollte. Sie wusste von der Besessenheit Shannons, der seinen Schatten als sein Eigentum sah. In diesem Punkt konnte Velkyn ihr beinahe leid tun, aber nur beinahe. Er würde sowohl seine Frau, als auch die Kinder opfern, wenn er es müsste, um Velkyn zurück zu bekommen. Das allerdings, würde Streea, bei aller Loyalität, nicht zu lassen. Aurelia war immer freundlich und nett zu ihr, die Kinder liebten sie ... und sie sie irgendwie auch. Es wäre schrecklich, wenn sie diese Menschen verlieren würde. Shannon befahl ihr sich verarzten zu lassen und ihm nicht wieder unter die Augen zu treten, ehe er genau wusste, was da los war UND sie durfte sich ihren Brüdern nur noch mti ausdrücklichem Befehl nähern. Nun eigentlich galt das wohl eher für Velkyn nicht für Aphion, aber sie kannte den Beschützerinstinkt Velkyns und wusste, er würde Aphion so schnell nicht aus den Augen lassen. Deshalb galt dieser Befehl wohl für Beide. Nachdem Shannon fort war, begab sie sich zu dem Hofarzt, der ihre Wunden nun versorgte. Anschließend verschwand sie in den Schatten, immer in der Nähe Aurelias und den Kindern. Wenn Shannon sie brauchte, wäre sie da.
    Velkyn
    Velkyn


    Anzahl der Beiträge : 322
    Anmeldedatum : 11.12.17

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Velkyn Sa Apr 13, 2024 8:07 pm

    Velkyn erwachte am Abend des nächsten Tages und gab ein leises Geräusch von sich. Er legte sich die Hand auf die Stirn und merkte einen feuchten Lappen. Wie lange war er weg gewesen? Naira saß bei ihm. Schon wieder. Sie hatte ihn schon wieder gesund gepflegt. Das durfte nicht einreißen. Er musste in Zukunft vorsichtiger sein. Er versuchte sich an das zu erinnern, weshalb er hier lag. Streea. Sie war hier gewesen, hatte Aphion töten wollen. Er hatte den platz getauscht. Er fasste sich an den Hals und erinnerte sich dann, dass Naira ihn schon wieder geheilt hatte.
    Er hatte Recht behalten, sie hatte eine Gabe. Sie würde sie bestimmt entwickeln können. Er bemerkte außerdem, dass er zwar zugedeckt, aber immer noch Oberkörperfrei war. Er wusste nicht, was er zu Naira sagen sollte, und schloss die Augen noch einmal, ehe er langgezogen ausatmete und fragte: „Wie lange war ich bewusstlos?“

    Unterdessen war Shannon in seinem Zimmer auf- und abgelaufen und hatte angestrengt nachgedacht. Er hatte sehr viele Spione ausgeschickt, seinen Schatten zu finden und schließlich ging er zum Hofarzt und prüfte, ob Streea schon fertig war. Er ging zurück zu seiner Familie, da er sie dort in den Schatten vermutete und sagte nun einfach: „Streea, finde ihn. Sag mir, ob er noch lebt und dann komm zurück. Du wirst ihm kein Haar krümmen, nicht mit ihm reden und dich nicht erwischen lassen.“ Er versuchte gar nicht erst, sie irgendwie finden zu können. „Tu das und ich vergebe dir.“
    Naira
    Naira


    Anzahl der Beiträge : 146
    Anmeldedatum : 27.10.21

    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Naira Sa Apr 13, 2024 9:24 pm

    Naira wachte über Velkyn. Sie wechselte die feuchten Tücher, machte ihm kalte Wickel, wenn er fieberte und gab ihm vorsichtig den Brennesselsud ein, den sie für ihn regelmäßig aufbrühte. Sie wollte Aphion und Maya nicht belasten. Sie hatten genug um die Ohren. Nach einem Tag erwachte Velkyn plötzlich. Naira lächelte ihn direkt an. Er brauchte einen Moment, ehe er sich wieder orientieren konnte.
    "Einen Tag. Du hast viel Blut verloren. Wir haben uns alle Sorgen um dich gemacht."
    Sie rechnete damit, das Aphion herein gestürmt käme und seinen Bruder stürmisch umarmen würde, trotzdem sie eigentlich sehr leise sprach. Er war wirklich ganz anders als Velkyn.
    "Ich musste deine Wunden öfteer nach sehen ... deshalb nur die Decke."
    Er sollte das wenigstens wissen, damit er sich nicht zu unwohl fühlte.
    "Du musst Hunger haben. Ich hole dir was,"
    erklärte sie und verschwand aus dem Raum, nur um dann mit etwas Suppe zurück zu kehren. Sie war Fleischhaltig und nahrhaft.
    "Soll ich dir helfen?"
    Naira ging davon aus, das er Hilfe wieder verweigern würde.

    Streea hielt sich dauerhaft in den Schatten. Sie hatte nicht vor sich Shannon zu zeigen, ehe er wieder milde gestimmt war. Natürlich war sie in der Nähe der restlichen Familie. Shannon kam. Er war noch immer aufgebracht, jedoch recht gefasst. Augenblicklich, ohne sie direkt zu finden, gab  er seine Befehle. Streea machte sich direkt auf den Weg. Sie musste sich beeilen, wenn sie seine Milde haben wollte, denn um so eher er seine Antwort hätte, um so eher würde sie ihm wieder unter die Augen treten dürfen.

    Gesponserte Inhalte


    Herzogtum Amaran - Seite 25 Empty Re: Herzogtum Amaran

    Beitrag  Gesponserte Inhalte


      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Mi Mai 08, 2024 11:58 pm