Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

    Vicky
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 10:33 am

    Richtig. Streea erkannte es nicht. Sie wusste nicht, wie sehr sie geliebt wurde, glaubte nur von ihrer Mutter geliebt zu werden, wobei doch all das hier nur deshalb geschah, weil sie die Augen nicht öffnen konnte und sah, was hier vor sich ging. Auch den Schmerz, die Enttäuschung ihres Bruders, ließ sie kalt. Sie sah es nicht und es war eine Frage, ob sie es jemals sehen würde.

    Victoria sammelte sich gerade wieder.
    "Nein nicht doch. ich habe das gern gemacht."
    Sie schenkte Velkyon an, der natürlich keine Ruhe im Körper hatte und sich schon wieder auf den Weg zu Shannon machen wollte. Natürlich würde Victoria ihm sagen, was der Arzt gesagt hatte.
    "Und wie willst du ihm dienen, wenn du verletzt und geschwächt bist? Er wird dich eh zur Bettruhe verdonnern."
    Zumindest wenn sie Shannon darum bat und Victoria würde nur zu gern seine Krankenschwester spielen.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 10:45 am

    Nun… Dafür musste sie ihn aber auch erst mal drum beten. Velkyn verließ diese dumme „Praxis“ und Victoria ging ihm natürlich nach. Er hatte es so satt. Und vor allem ärgerte ihn, dass sie Recht hatte. Er war vollkommen erschöpft! Warum musste sie ihm denn nun nachlaufen? Und er durfte sie nicht mal zu Recht weisen. Er nahm es hin und gerade kam Shannon aus dem Anwesen. Er blieb stehen und auch Velkyn tat dies so plötzlich, dass Victoria geradewegs in ihn hinein rannte. Velkyn konnte sein Gleichgewicht eh kaum noch halten und deshalb fiel er einfach mit ihr um, wobei sie weich auf ihm landete. Er knirschte mit den Zähnen und Shannon war wie zu Stein erstarrt.
    Velkyn öffnete die Augen und sah in die kullerrunden Seelenspiegel von Victoria, die ihn erschrocken ansah. Er schloss lediglich die Augen und wartete.
    Shannon kniete sich besorgt herab. „Alles in Ordnung?!“ Und schon klagte Victoria ihr leid, wobei sie natürlich erst von Velkyn runter ging, der sich aufsetzte und den Staub abklopfte.
    Shannon legte fest: „Ich bin für heute sicher. Geh ruh dich aus, Kyn.“ Er senkte den Blick und Shannon verfügte weiter: „Vi, wenn du jemanden besorgen könntest, der auf ihn achtet? Ich muss zu Vater.“
    Shannon war sich sicher, dass seine liebe kleine Schwester gern auf seinen Beschützer achten wollten. Er kannte sie eben zu gut. Er glaubte, sie würde in ihm einen zweiten Bruder sehen. „Ich komme später zu dir, Kyn.“, schloss er nun und ging zum kleinen Saal.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 10:57 am

    Victoria lief Velkyn nach, wie ein Welpe seinem Herrn. Sie versuchte ihn gar nicht erst zu überreden, denn sie wusste ja, das es keinen Sinn hatte. Hinter ihr lief Streea, die sichtlich unbegeistert war. Velkyn blieb so abrupt stehen, das Victoria in ihn hinein lief und gleich mit ihm um kippte. Das musste wirklich weh getan haben. Oh Gott war das peinlich. Victorias Augen waren groß, als sie den armen Velkyn an sah. Der Schreck war deutlich zu sehen. Shannon kniete auch schon neben ihnen. Streea half Victoria hoch, die sofort ihr Leid ihrem Bruder klagte, der wider rum natürlich ihrem Wunsch entsprechend handelte.
    "Natürlich mach ich das. Streea? Vertrete bitte deinen Bruder und beschütze den meinen. Ich kümmere mich derzeit um deinen Bruder."
    Wieder strahlte sie. Sie mochte Velkyn sehr, auch wenn er so unnahbar war. Ob er für sie ein zweiter Bruder war? Vielleicht. Das wusste sie selbst nicht so genau, aber sie wollte auf keinen Fall, das einem der Schatten irgendetwas geschah. Velkyn stand also nun unter ihrer Fuchtel.
    "Ich nehme an du weißt, wo mein Bett ist? Ab mit dir. Ich werde dafür sorgen, das dich niemand stört und du dich ausruhen kannst."
    Nun wieder fröhlich, wanderte sie voraus, wohl wissend, Velkyn würde ihrem Bruder nicht widersprechen, eben so wenig wie Streea ihr widersprach.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 11:17 am

    Nun…. Velkyn verschlug es die Sprache. Natürlich legte Victoria es alles andere als richtig aus und Shannon sah zu Streea. „Gut, Komm!“, sie folgte brav und so verschwanden sie nun. Velkynd begab sich von der sitzenden Position in eine stehende und er wollte eben los laufen, als sie ihn nach ihrem Bett fragte. Wiebitte?! Das war ja wohl die Oberhärte! Schlimm genug, dass sie es nun als ihre persönliche Pflicht sah, ihn zu bemuttern! Nein, er sollte in IHR Bett? Auf keinen Fall. Er sagte jedoch einfach nichts dazu und blieb ganz ruhig.
    Der Herr hatte gesagt, dass er sich ausruhen sollte, nicht jedoch wo. Er fühlte sich nicht dazu verpflichtet Victoria zu folgen und er musste auch keine Befehle von ihr entgegen nehmen. Er schickte ihr hinter ihrem Rücken jedoch förmlich Blitze hinterher. So eine Unverschämtheit!
    In der Villa ging sie zielstrebig zu ihrem Zimmer, doch Velkyn bog ab in die Richtung seines Zimmers. Wenn sie ihn bemuttern wollte, dann dort. Nirgends sonst. Er hatte langsam das Gefühl, dass sie ihn absichtlich in Verlegenheit bringen wollte! Ebenso, wie sein eigener Herr!“ Er ging also schnellen Schrittes in sein Zimmer und Doch anstatt die Tür einfach aufzumachen. Verschwand er in die Schattenebene und tauchte in seinem Zimmer wieder auf. Sollte sie die Tür selbst öffnen. Er legte sich einfach in sein Bett und schloss die Augen. Es sah fast so aus, als habe er nun vor, sie zu ignorieren. Er legte sich den Unterarm auf die Stirn. Seine Tür, war nicht abgeschlossen, also konnte sie auch bequem herein kommen.

    Shannon betrat nun den Raum, wo sein Vater die Unterhaltung unterbrach. Er ging bis zum Tisch und schlug die Hacken zusammen. Der Herzog musterte ihn und fragte dann: „Nun?“
    „Ich erbitte eure Erlaubnis, den Gefangenen zu befragen und mich um mögliche Anhänger mit einer Truppe zu kümmern, Vater.“ Der Herzog musterte seinen Sohn und die anderen Herrschaften bewunderten die imposante Erscheinung und die Autorität, die der junge Ausstrahlte.
    „Wie du meinst, Shannon. Ich werde mich um einen geeigneten Trupp kümmern. Die Befragung kannst du schon durchführen. Nimm dir einen Schreiber mit.“ Shannon hätte es nicht geglaubt, wenn er es nicht eben gehört hätte. Er sah seinen Vater direkt an und strahlte förmlich. Dann richtete er den Blick wieder geradeaus und salutierte. „Jawohl!“, ehe er abdampfte. Charles setzte sich und blickte über die Schulter. Er nickte Shion unmerklich zu und dieser trat zurück in die Schatten, nachdem Streea und Shannon schon aus dem Zimmer waren.
    Shannon war ganz aufgeregt. Er sah Streea triumphierend an und sagte aufgeregt: „Ich hätte nie geglaubt, dass er mir das erlaubt!“ Er war ganz aus dem Häuschen. Sie gingen zu einem Schreiber und schleppten ihn mit. Dann gingen sie ins Verließ.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 11:07 pm

    Victoria bemerkte erst nicht, das Velkyn einfach verschwunden war, doch als sie es merkte, war sie wirklich sehr enttäuscht. Sie suchte sich einfach ein paar Verbände zusammen und machte sich auf den Weg zu Velkyns Zimmer. Victoria wusste, wo es war, aber war noch nie wirklich drin gewesen. Sie wusste, die Schatten konnten die Ebenen wechseln. Sie konnten einfach irgendwo auftauchen, wo es ihnen beliebte, und doch war es nicht so etwas wie ein Teleportationszauber. Streea hatte ihr erklärt, das sie einen ganz normalen Weg laufen musste, um ihr Ziel in der hiesigen Welt zu erreichen. Es war also keine Abkürzung, sondern eher ein Umgehen. zaghaft klopfte sie an Velkyns Tür. Als er nichts sagte, öffnete sie leise die Tür und sah um die Ecke. Er lag auf dem Bett und schien zu schlafen. Denn noch. Victoria trat leise ein, legte den verband auf den Tisch und betrachtete ihn. Er war wirklich erstaunlich und so wunderschön an zu sehen, wie seine ganze Familie. Für Victoria hatte er aber doch etwas ganz besonderes an sich. Er beschützte ihren Bruder und damit hatte er allein schon ihre Zuneigung ergattert. Natürlich tat er es, weil Vater es von seinem Vater verlangte, aber sie glaubte fest daran, Velkyn verband eine Freundschaft. Das wünschte sie sich auch bei Streea. Sie mochte die Schatten wirklich sehr. Leise sprach sie nun vor sich hin, im Glauben, Velkyn sei eingeschlafen.
    "Weißt du ... ich wollte dir nur was gutes tun und du läufst einfach davon. Ihr seid zwar in unseren Diensten, aber das spielt doch keine Rolle. Wir sind doch zusammen aufgewachsen und ihr habt immer auf uns geachtet. Wie könnten wir euch da nicht lieb gewonnen haben?"
    Seufzent setzte sie sich. Sie hatte sich nichts zur Beschäftigung mit genommen, also betrachtete sie einfach das Zimmer. Was könnte sie ihm jetzt schon helfen? Nichts. Würde sie seine Wunde mit Verband bandagieren, wäre ihm das sicher unangenehm, wenn er aufwachte. Besser sie tat nichts, als hier sitzen zu bleiben und ihn zu betrachten.

    Steera blieb bei Shannon. Sie hatte den Platz ihres Bruders eine Weile eingenommen. Shannon machte seinem Vater die Aufwartung. Sie selbst hielt sich hinter ihm, wie es ein Leibdiener nun mal tut. Nur für einen kurzen Augenblick sah sie zu ihrem Vater. Er war so beherrscht, so ... einfach toll. Er war ihr Vorbild und sie sehnte sich danach, ihn stolz zu machen. Nachdem Shannon nun aber seine Sachen vorgetragen hatte, die Erlaubnis bekam zu handeln, begleitete sie ihn wieder hinaus und zum Kerker.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 11:24 pm

    Velkyn hatte sowieso damit gerechnet, dass sie zu ihm kommen würde. Bisher war sie höchstens mal an seinem Zimmer vorbeigelaufen oder hatte vor seiner Tür gewartet und immer nur einen kleinen Spalt einsehen können. Aber die Befehle von Shannon waren eindeutig. Er ließ also wer immer käme ein. Natürlich war es Victoria. Er erkannte sie sofort an ihren Tippelschritten. Sie versuchte vorsichtig zu sein. Sie hatte bestimmt immer noch die Dienertracht an, und immer noch war sie voll mit seinem Blut. Was würde der Herzog sagen, wenn er sie so sah? Velkyn lauschte ihrer Stimme.
    Sein Zimmer war salopp gesagt leer. Das einzige was sich darin befand war ein Schrank und eine Truhe vor seinem Bett. Daneben ein Schreibtisch mit einer Schublade. Auf dem Tisch befand sich nichts. Vor dem Bett hatte er die Stiefel ausgezogen, sodass er nur mit der Hose bekleidet auf dem Bett lag. Die Hose war die von seiner Verkleidung.
    Er wartete eine ganze Weile, bis er sich seine Worte zurechtgelegt hatte und sagte schließlich mit geschlossenen Augen: „Ich laufe nicht davon. Ich schlafe nur ungern im Bette des gnädigen Fräuleins.“ Dann sah er zu ihr herüber. Wie er es sich gedacht hatte. Immer noch die gleichen Klamotten. Manchmal fragte Velkyn sich, ob Streea auf Victoria abfärbte, dass sie sich immer so gehen ließ. Es machte sie zwar auch irgendwie menschlicher, aber sie war nun mal von edler Geburt. Er würde wohl mal mit Streea reden müssen, dass sie mehr Wert auf so etwas legte. Auch wenn Velkyn sich schon oft eingestehen musste, dass es ihm auch nicht immer bei Shannon gut gelang. Wie zum Beispiel heute Morgen.
    Er richtete den Blick nun wieder auf die Decke und sagte: „Ihr solltet euch umziehen und waschen, Mylady.“ Seine dunkle ruhige Stimme war wirklich unglaublich schön. Sie klang auch nicht mehr so rau wie vorhin. Aber immer noch stand ihm der Schweiß auf der Haut. Eigentlich hatte Velkyn Victoria gern um sich. Sie war lebenslustig und freundlich. Sie war bei allen beliebt und schaffte es hin und wieder seine Schwester aufzuheitern. ABER Er hasste es mit ihr allein zu sein. Warum das so war behielt er für sich.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 11:43 pm

    Victoria sah erschrocken zu ihm, lächelte dann aber milde. Gut das sie nicht mehr gesagt hatte.
    "Warum sagst du mir dann nicht einfach, das es dir unangenehm ist. Ich wäre dir nicht böse, ich möchte nur, das es euch an nichts mangelt."
    Natürlich hatte er recht. Sie müsste sich um ziehen.
    "Ach was. Diese Sachen sind eben so gut, wie die anderen. Allerdings wird Vater nicht gerade Verständnis dafür haben, wenn ich das hier an behalte."
    Sie machte eine Pause, in der sie ihn musterte. ihr Blick lag weich, aber besorgt auf ihm. Er hatte noch immer Schweiß auf der Haut, was nicht gerade für Genesung sprach.
    "Velkyn? Ich werde deiner Aufforderung nach kommen, aber du bleibst bitte liegen und rührst dich nicht. Ich beeile mich und komme gleich zurück."
    Sie wollte ihn nicht allein lassen, aber was blieb ihr denn anderes übrig? Vater würde fürchterlich wütend werden, wenn er sie in dieser Tracht und voller Blut vorfinden würde. Leise machte sie sich nun aus dem Raum und rannte zu ihrem Zimmer. Natürlich sollte sie nicht ohne einen der Schatten gehen, doch wie sollte das gehen, wenn Streea bei Shannon war und Velkyn ans Bett gefesselt? In ihrem Zimmer angekommen, zog sie die Gewandung aus, wusch sich gründlich, um nicht doch noch ärger zu bekommen und nahm ein recht schlichtes Kleid aus dem Schrank. Natürlich konnte sie sich auch ohne Hilfe ankleiden. Bedient zu werden war sicher schön, aber Vic legte auch Wert auf Selbstständigkeit. Das Kleid war schlicht aber edel. So gab es wohl kaum etwas daran aus zu setzen. Abgesehen davon, verlieh Vic dem Kleid den nötigen Glanz. Vielleicht mochte Velkyn ein wenig Musik? Eigentlich wusste sie so gar nichts über ihn. Er war immer bei Shannon, war immer da, wo sie waren und war ruhig. Seine Augen leuchteten gelb, was Vic wunderschön fand. Sein Haar war weiß und er war einfach in der Gesammterscheinung wunderschön. In seiner gegenwart fühlte sich Vic immer wohl und beschützt. Nicht das sie sich bei Streea unwohl fühlte, aber Velkyn ... allein der Gedanke an ihn, ließ Vic wohlige Wärme spüren. Schon eilte sie zu ihm zurück. Er lag brav in seinem Bett, als sie leise herein kam. Sollte er eingeschlafen sein, wollte sie ihn nicht wecken.
    "Bist du wach?"
    fragte sie leise. Er bräuchte sicher Verbände und wenn er nicht bald aufhörte zu schwitzen, würde sie seine Mutter holen.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 11:58 pm

    Velkyn nahm zur Kenntnis, dass sie sich umziehen wollte, indem er sie sogar etwas verdutzt ansah. Er hatte sonst eher die Erfahrung gemacht, dass man seine Worte in den Wind schlug. Als sie draußen war, stieß er die Luft aus. Er lagte sich den Handballen auf die Stirn. Dann auch die Zweite und nach einem kurzen Moment raufte er sich die Haare. Dieses Madchen! Sie machte ihn fertig!
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ die Hände wieder sinken. Dann schlief er ein. Erst als sie zurück in sein Zimmer schlich wachte er wieder auf. Sie versuchte zumindest zu schleichen, aber ihre vorsichtigen Schritte hörte er trotzdem. Er konnte sich sogar vorstellen, wie es aussehen musste. Einen Fuß vor den anderen und dabei um das Gleichgewicht kämpfen. Fast hätte er gelächelt.
    „Ja.“, antwortete er schließlich, als sie am Bett angekommen war. Er machte die Augen wieder auf. Hätte er gewusst, wie fasziniert sie von seinen Augen war, so hätte er sie öfter geschlossen gehabt. WIE abweisend musste er eigentlich noch sein, damit sie aufhörte, seine Gesellschaft zu suchen?
    Verbunden war er eigentlich recht gut und es drückte bisher auch nichts durch diesen Verband durch. Das einzige, was anmuten ließ, dass es ihm schlecht ging, war eben der dünne Film auf seiner Haut. Aber das war wohl auch kein Wunder. Denn selbst wenn er es die ganze Zeit zu verbergen suchte... Er hatte starke Schmerzen.
    Und während Victoria so gar nichts über ihn wusste, wusste er fast alles über sie. Denn für einen Schatten gehörte es sich immer da zu sein, aber nichts zu tun, als Acht zu geben. Selbst, wenn die Kinder gespielt hatten, Streea und Velkyn waren angehalten worden, nicht mitzuspielen. Eigentlich hatten sie nicht mal reden dürfen, aber das wurde sehr schnell gelockert. Zumindest Velkyn und Shannon hatten zu Anfang so ihre Probleme mit den Vätern gehabt und Velkyn war einmal vom Herzog fürchterlich bestraft worden. Shion war zu der Zeit auf einer Mission gewesen, sonst hätte er es sicherlich unterbinden können.
    Velkyn jedenfalls wusste sehr gut, dass Victoria fabelhaft Geige spielte und sie hatte außerdem eine schöne Gesangsstimme. Und seit jenem tag, wo sie im Mondschein spazieren gegangen war und so gesungen und gespielt hatte, vermied Velkyn es, mit ihr allein zu sein. Nun, er hatte es schon vorher vermieden, aber seither nur noch dringlicher.
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 12:08 am

    Wieder lächelte sie, als sie seine Stimmer vernahm. So ruhig, so wundervoll. Er konnte sie nicht abschütteln, denn um so mehr er es versuchte, um so mehr suchte sie seine Nähe. Schließlich verstand sie gar nicht, was er gegen sie hatte. Was sie aber sah, war das es ihm nicht gut ging.
    "Du hast sicher starke Schmerzen. Jeder bewundert dich dafür, das du das alles ohne etwas zu sagen oder zu schreien aus hältst. Deine Selbstbeherrschung hat nicht mal mein Vater."
    Es klang beinahe traurig, wie sie das so sagte.
    "Warum tust du das? Warum zeigst du nie, was du fühlst? Ist es eine Angewohnheit der Schatten? Oder fürchtest du einfach nur, man könnte dich für Schwach halten?"
    Es ärgerte sie fast, wenn er Hilfe ablehnte oder sich nicht anmerken lassen wollte, wenn es ihm schlecht ging. Sie sah ihn mit anderen Augen.
    "Was wenn du genau deshalb plötzlich in Schwierigkeiten gerätst? Weder Shannon noch ich wollen dich verlieren."
    Keinen von ihnen, aber Velkyn war ihr nun mal wichtig, eben so wie Shannon und doch war es ein wenig anders.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 12:19 am

    Und da wären wir wieder. Velkyn regte sich leicht, als sie wieder auf ihn ein quasselte. Er fand ihre Stimme ja schön, aber… Vielleicht war dieses Abneigungsgefühl ja auch der Vergangenheit geschuldet, als er noch gar nicht mit einem Menschen hatte reden dürfen. Wie auch immer. Er musste antworten. Alles andere wäre unhöflich gewesen.
    „Niemand verliert irgendwen.“ So viel erst mal zu ihrer Befürchtung und dann musste er noch das hier klar stellen: „Und ich suche weder nach Bewunderung, noch interessiert es mich, ob andere mich für schwach halten.“ Ja er gab sich ja nicht mal Mühe seinem Vater zu gefallen, das war von ganz allein geschehen. Er hatte nicht solche Komplexe wie Streea. Velkyn wusste es nicht, aber sein eigener Charakter, sein Pflichtbewusstsein und sein Ehrgefühl, hatten ihn von ganz allein zu dem gemacht, was er heute war. Würde Streea DAS wissen, sie würde ihn noch mehr hassen als ihren Zwillingsbruder.
    Nachdem das nun klargestellt war und Velkyn wusste, dass sich an einer Unterhaltung immer zwei beteiligen mussten, um nicht unhöflich zu sein, leierte er sich nun doch eine Frage aus dem Kreuz, die ihn ohnehin interessierte: „Mylady… Wieso seid ihr hier?“ Ja, wieso? Sie sollte doch jemanden aussuchen, der aufpasste… als habe er das überhaupt nötig! Velkyn wusste nicht, dass sie das eventuell verletzte. Oder es war ihm egal. Irgendwie… sie hatte heute Geburtstag. Sie sollte was anderes machen, als hier bei ihm herumzusitzen. Bloß was und mit wem? Ja doch, Velkyn bereute schnell, dass er die Frage so nüchtern gestellt hatte. Er verbesserte sich. Nichts lag ihm ferner, als Victoria absichtlich zu verletzten. „Ich meine: Wieso seid ihr HIER?“ War das besser? Wohl kam. Er hätte sich ohrfeigen können. Er ließ resignierend die Luft ausströmen. Vielleicht war sie ja nun beleidigt und würde ihn hier allein zurück lassen. Immerhin hätte er sein Ziel dann auch erreicht.
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 12:53 am

    Warum war er immer so ... unnahbar? Sie gab sich alle Mühe ihm zu zeigen, das sie ihn mochte und er? Er tat einfach so, als ginge ihn das alles nichts an.
    "Ich habe nie behauptet, du suchst nach Bewunderung. Es war eine Feststellung. Weißt du ... du könntest ruhig ab und zu mal lächeln oder freundlicher sein. Es würde dich nicht umbringen."
    Sie sagte es mit einem Lächeln. Schließlich wollte sie ihn nicht beleidigen. Ein wenig unsicher war sie denn noch. Als er dann aber fragte, warum sie hier war, und sich sogar noch verbesserte, was nicht wirklich besser war, schwieg sie einen Moment. Vic sah ihn nur erstaunt an.
    "Warum soll ich irgend wen anderen schicken, der dich umsorgt, wenn ich es eben so gut machen kann und dann direkt weiß, das es dir gut geht? Außerdem sorge ich mich um dich. Für Streea würde ich es auch machen."
    Nun letzteres fügte sie an, um nicht an zu deuten, es sei nur seinetwegen, um zeit mit ihm zu verbringen.
    "Mein Bruder ist zu meinem Vater gegangen ... Streea begleitet ihn ... Nur weil ich Geburtstag habe, ändert es nichts an dem Tag als solchen. Schließlich wird dadurch nicht die Welt bewegt. Es ist mir mehr Wert, bei dir zu sitzen, dich nicht allein zu lassen mit deiner Verletzung, als irgendwo spazieren zu gehen und mich beglückwünschen zu lassen."
    So sah sie es nun mal. Für die Tochter eines Herzogs, war sie wirklich einfach gestrickt. Sie sah die Welt nicht aus der Rosaroten Brille. Sie sah die einfachen Dinge, die ihr mehr Wert waren, als alles Geld der Welt.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 6:04 am

    Nun. Velkyn hatte jedenfalls seine Gründe dafür so zu tun, als sei nichts. Schließlich wollte er ja auch nicht, dass Victoria zu nah an ihn heran kam. Und obwohl sie ihn lächelnd zurechtwies, fasste er es als Tadel auf und konterte direkt: „Aber es schadet auch niemanden, wenn ich es nicht tue.“ Und das war auf das fehlende Lächeln und das „freundlich sein“ bezogen.
    Sie sagte sie würde sich sorgen und die logische Reaktion wäre gewesen: Das müsst ihr nicht. Aber letztlich war es Velkyn auch egal, ob sie das tat. Nun eigentlich nicht, aber es hätte sowie nichts geändert, wenn er es gesagt hätte.
    Und schließlich kam das, was er gehofft hatte, dass es nicht kam... Er musste lange überlegen, was er dazu sagte und schließlich richtete er sich doch auf. Er kam in eine sitzende Position und sagte: „Mylady. Mir lag nichts ferner, als euch zu kränken. Aber… Gerade WEIL euere Geburtstag ist, solltet ihr mit gleich gesinnten Töchtern, anderer Mütter entsprechend feiern, damit euer Ruf nicht noch weiter leidet.“ Hatte er gerade „Noch weiter“ gesagt? Er fühlte sich dämlich. Er war aber auch benebelt. Und er konnte ob der Schmerzen kaum klar denken. Er rieb sich die Augen und fügte an: „Bitte verzeiht… Vielleicht kann ich mich bei einer guten tasse Tee entspannen, während ihr eurer Mutter und der meinen Gesellschaft leistet?“ Vielleicht hatte Mutter auch einen Schmerzstillenden Tee und Velkyn fand nichts dabei, bei so einer Teeparty beizusitzen. Sein einziges Interesse galt auch nur, nicht mit ihr allein zu sein. Und Shannon sagte nur, er solle sich ausruhen. Eine Tasse Tee war eben so Entspannung, wie hier rumzuliegen.
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 6:58 am

    "Aber es ist schöner, dich ab und zu lächeln zu sehen,"
    beharrte Victoria. Er würde ihr nicht einfach so davon kommen.
    "Ich fühle mich keines Falls gekränkt,"
    lächelte sie. ihre Augen strahlten eine gewisse wärme aus.
    "Ich freue mich, das du dich um meinen Ruf sorgst, aber mal im Ernst. Diese Mädchen sind zwar nett, aber sie können auch ganz schöne Biester sein und wirklich ekelhaft gemein. Ich möchte nie so sein wie sie. Ich möchte meine Bediensteten nicht behandeln, als seien sie weniger Wert und ich möchte auch niemanden erniedrigen. Allerdings ... würde es mich sehr freuen, wenn du mit kämst und ebenfalls einen Tee genießt. Dann brauche ich mir diese Mädchen nicht allein an tun und weiß, das es dir gut geht. Ausserdem kann deine Mutter nach deiner Wunde sehen."
    An sich hatte sie ja nichts gegen die Mädchen und ihre Mütter. Sie verstand einfach nur nicht, wie man so sein konnte, wie man andere Leute so herablassend behandeln konnte. Das mochte sie nicht. Egal wer in welcher Familie geboren worden war, sie waren doch alle gleich. Alle kamen nackt auf die Welt und alle mussten von einer Mutter oder Amme aufgezogen werden. Sie alle brauchten Schlaf und alle mussten irgendwann einmal sterben. Die Menschen machten lediglich einen Unterschied zwischen sich und anderen Menschen und Rassen. Sie stand auf, wartete, bis auch Velkyn fertig wurde und ging mit ihm gemeinsam zu ihren Müttern, die scheinbar schon auf sie warteten.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 7:50 am

    Velkyn wollte eigentlich vor allem nicht über sich, sein Lächeln oder sonst etwas, was ihn betraf sprechen. Hatte er ihr wirklich jemals das Gefühl gegeben, dass er gerne irgendwelche Dinge mit ihr teilte? Sie war anstrengend.
    Er lächelte jedenfalls nicht und musterte sie aus seiner sitzenden Position. Wenigstens war sie nicht gekränkt, sondern immer noch fröhlich. Er wollte sich schließlich später nicht vorwerfen lassen, warum er Shannons kleine Schwester zum weinen gebracht hatte.
    Nachdem er sie nun mit seiner einen Aussage ein wenig beleidigt hatte, nahm er sich vor es besser zu machen. Wieso eigentlich? Er war ihr nichts schuldig!
    „Ich wage es zu bezweifeln, dass das gnädige Fräulein jemals so werden könnte, wie ihre Spielgefährten aus anderem hohen Hause.“ Nun ganz Kompliment war es wohl nicht, da sie viel vornehmer und Damenhafter waren, aber Victoria würde es ohne Zweifel als Kompliment auffassen.
    Er stand auf, nachdem sie ihm vorgeschlaggen hatte, sich im Garten ausszuruhen und so wartete, er, bis sie sein Zimmer verlassen hatte, damit er sich entsprechend ankleiden konnte. Natürlich wählte er seine normale Kluft. Sie war praktisch und er fühlte sich wohl damit. Außerdem verdeckte sie nun die Verbände.
    Als er fertig war trat er hinaus und wartete darauf, dass sie los ging, weil er – wie es sich schickte – hinter ihr laufen würde. Spätestens im Garten, würde sie ihn sowieso zwingen, sich mit ihr an den Tisch oder ins gras zu setzten. Wobei „zwingen“ leicht übertrieben war. In Shannons Interesse würde er es einfach tun. Da er wusste, wie sehr sein Herr es schätzte, wenn er seine Schwester, gerade zu ihrem Geburtstag, glücklich machte.

    Gesagt getan! Sie liefen in den Garten. Maria saß dort mit den Ladys und den anderen feinen Kindern und sie war überrascht, Victoria zu sehen. Kalista hingegen – die im Schatten stand – schien keines Falls überrascht. Auch nicht, dass Velkyn bei Victoria war. Dennoch war ihr Blick leicht besorgt.
    Maria rief aus: „Oh! Meine Liebe! Schön dich zu sehen. Möchtest du uns Gesellschaft leisten?“ Natürlich hatte sie keine Ahnung von irgendwas. Auch die anderen Damen waren höchst angetan. Zumindest die Mütter. Die anderen Töchter schienen immer etwas… eifersüchtig? Abwertend? Und doch betrachteten sie den männlichen Schatten mit höchstem Interesse. Es waren vier weitere Mütter und fünf andere Töchter zugegen. Die Mütter waren Veronica, Martilda, Lizbeth und die Töchter Aurora, Leliana, Margery, Anna und Tamara. Wobei die letzten beiden zu Lizbeth und die ersten beiden zu Veronica gehörten. Es war sowieso ungeheuerlich, dass die Herzogsfamilie nur zwei nachkommen hatte.
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 8:41 am

    Vielleicht nicht als Kompliment, aber denn noch als kleine Schmeichelei.
    "Kannst du mich nicht einfach bei meinem Namen nennen?"
    wollte Victoria wissen. Es war ihr unangenehm immer als gnädiges Fräulein oder MyLady angesprochen zu werden.
    "Wenigstens, wenn wir unter uns sind ... bitte."
    Sie wusste, das diese Bitte nicht erfüllt würde, denn dafür war Velkyn viel zu diszipliniert. Seufzend verließ sie das Zimmer. Nach kurzer Zeit kam auch Velkyn raus und sie gingen los.

    Im Garten sah sie schon ihre Mutter und auch Kalista. Sonne und Mond zur gleichen Zeit in einem Garten. Wunderschön, wobei Victoria den Mond lieber mochte. Zwar wirkte er kalt aber ihn konnte man sehen, ohne geblendet zu werden.
    "Mutter. Wir sind auf eine Tasse Tee gekommen. Abgesehen davon dachte ich, Velkyn könnte seiner Mutter seine Aufwartung machen und vielleicht ein paar Minuten Zeit mit ihr allein verbringen, ehe er sich wieder zu uns gesellt."
    So könnte Kalista wenigstens nach der Wunde sehen und ihren Sohn verarzten. Maria war natürlich wieder von ihren Freundinnen umgeben, die wieder rum ihre Töchter mit gebracht haben. Selbst in der schlichteren Kleidung strahlte Victoria aus ihnen heraus. Allein schon, weil sie einen ganz anderen Charakter hatte, als diese hochnäsigen Mädchen. Natürlich konnten sie auch nett und lieb sein, aber sie glaubten, allein der Status der Familie sage alles über ihren Wert aus.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 8:55 am

    Jaaa. Das hatte sich Victoria so gedacht, aber Velkyn hatte absolut kein Interesse daran nun noch mal an sich herumfuhrwerken zu lassen. Sicher, Mutter hätte ihn gleich anders behandelt, aber er machte dem Menschen auch gar keinen Vorwurf. Er war ein so genannter „Doktor“ und seine Mutter war eine Heilerin. Dennoch machte er natürlich „seine Aufwartung“
    „Mutter…“ Er stellte sich zu ihr und neigte kurz das Haupt. „Ich hörte von eurer Unternehmung. Wie geht es dir?“, antwortete sie. Velkyn schwieg. Es wäre gelogen, wenn er gut gesagt hätte. Er sah lieber wieder zu den Damen. „So schlimm?“ Sie würde ja doch nicht locker lassen. „Es schmerzt.“ Kalista sah ihren Sohn bedauernd an. Sie konnte sich vorstellen, dass es ihm weh tat. Besonders, da Streea ihn „behandelt“ hatte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und streichelte vorsichtig über die nackte Stelle an seiner Montur. „Du bist heiß. Du solltest schlafen.“ Er sah sie nicht an, als er die Arme verschränkte und zurückgab: „Ich kann nicht.“
    Sie unterhielten sich so leise, damit sie die Menschen nicht störten.

    Maria freute sich riesig über das Treffen mit ihrer Tochter und erklärte: „Wie schön. Dann setz dich doch zu uns.“ Nacheinander wurde ihr noch mal alles Gute gewünscht. Etwaige Geschenke waren auf einem Tisch gestapelt, aber die würde Victoria wenn überhaupt am Abend erst öffnen.
    Maria winkte nun die beiden Schatten heran und Velkyn stieß die Luft aus. Kalista lächelte liebevoll und schob ihren Sohn leicht an, damit er in die Sonne kam. Er schirmte die Augen mit der Hand im Sonnenlicht ab und setzte sich unter den Schirm. ER war der einzige Mann und er erinnerte sich daran, warum er sonst, NICHT hier war. Er wurde angegafft und fast mit den Blicken der Damen ausgezogen. Ihm wurde Tee und Gebäck gereicht und Victoria wurde für die jungen Damen förmlich Nebensache, was den Müttern wiederum nicht zu gefallen schien. Velkyn jedoch blieb stumm wie ein Fisch und sage irgendwann nur: „Vielleicht sollte ich gehen.“ Seine Mutter lachte glockenklar und legte ihm die Hand auf den Schopf. Sie streichelte ihn kurz und raunte ihm zu: „Sei froh, dass du NUR ein Diener bist.“
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 9:09 am

    Nicht das Victoria sich nicht freute, ihre Mutter zu treffen. Sie liebte ihre Mutter sehr, doch verstand sie nicht, wie sie sich von Vater so behandeln lassen konnte. Das war doch nicht richtig. Velkyn war zu seiner Mutter gegangen, was Victoria aus dem Augenwinkel wahr nahm Sie setzte sich zu ihrer Mutter, ließ die Glückwünsche über sich ergehen und nahm eine Tasse Tee entgegen. Die Geschenke waren ihr gleich. Es gab wichtigeres, als beschenkt zu werden. Andere zu erfreuen war da weitaus schöner. Was sie sich wünschte, wurde ihr nicht erfüllt, doch darüber konnte sie nicht einmal böse sein, sondern höchstens enttäuscht. Velkyn war eine Augenweide, wie seine ganze Familie. Wenn er lächelte, schien ein Stern am Himmel auf zu gehen, der heller leuchtete, als alle Anderen. Dieser Anblick blieb ihr verwehrt. Es dauerte nicht lang, ehe Velkyn und seine Mutter dazu kamen.
    "Bitte Kalista. Setz dich doch auch zu uns,"
    bat Victoria sie und schob eine eben gefüllte Tasse Tee zu ihr rüber. Schließlich durfte auch Velkyn sitzen, der nun das Interesse aller Mädchen weckte. Victoria freute sich schon darüber nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen, doch sah sie auch, das es Velkyn nicht gefiel, an ihren Platz ein zu nehmen. Er wollte gehen. Seine Mutter war so liebevoll mit ihm, wie es nur eine Mutter sein konnte. Immer noch hatte er Schweiß auf der Haut und es schien ihm wirklich nicht gut zu gehen.
    "Du solltest dich ausruhen. Ich kann mir nicht vorstellen, das du dich hier im Garten nicht erholen kannst. Dort drüben unter dem Baum gibt es herrlichen Schatten. Wie wäre es, wen du dich dort ein wenig aus ruhst? Dort wird dich niemand stören."
    Ausserdem hätte sie ihn im Blick, für den Fall, das etwas nicht stimmte. Auch Kalista wäre hier und sie käme seinem Wunsch nach, ihren Geburtstag mit den anderen zu verbringen, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 9:20 am

    Die anderen Mädchen waren natürlich über seine Reaktion enttäuscht und zwei der Mädchen warfen Victoria sogar aus dem Augenwinkel giftige Blicke zu. Velkyn hingegen musterte Victoria kurz und schließlich erhob er sich. „Wie ihr wünscht.“ Er erhob sich ohne noch groß auf die anderen zu achten und legte sich unter den Baum. Maria sah ihm kurz nach und sah dann wieder zu ihren Freundinnen, während Kaliste sich artig für den Tee bedankte. Auch sie wünschte ihrem Sohn nur das beste und so dankte sie Victoria innerlich für diesen Einfall. Sie wusste ganz genau, wie Velkyn die normale Gesellschaft irgendwelcher Damen verabscheute. Insbesondere dann, wenn er mal wieder von Shannon „abgeschoben“ worden war. Sie lächelte.
    Tatsächlich tat die Ruhe sogar sehr gut. Velkyn schlief ziemlich schnell ein, trotzdem die Mädels gackerten und kicherten oder einfach nur redeten. Eigentlich war das nicht so seine Art, aber er war wirklich sehr erschöpft. Schließlich fragte Maria: „Ich bin erleichtert, dass du das Ärgernis vo vorhin so gut weg steckst, Victoria. Ich war sehr erschrocken, als ich davon hörte.“
    “Was war denn los?“, fragte nun Veronica. Kalista warf Maria nur ganz kurz einen Seitenblick zu und Maria sagte nur: „Der arme Junge hat sich verletzt. Daher geht es ihm auch gar nicht so gut.“ Überraschtes Aufstöhnen der Frauen und Kalista sah Victoria direkt an. Sie sagte schließlich nur: „Halb so schlimm. Junge Männer halten einiges aus.“
    Es musste ja nun nicht unbedingt das halbe Land wissen, dass die Leibwächter erstens verwundbar waren und zweitens geschwächt sind.

    Velkyn drahte sich leicht im Schlaf und seine eine Hand legte sich auf die verwundete Seite. Er schien wirklich schmerzen zu haben. Aber nach der Behandlung war das wohl kein Wunder. Kalista sagte nur ganz leise: „Vielleicht sollte seine Stirn gekühlt werden.“
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 9:37 am

    Victoria sorgte sich wirklich um Velkyn. Sie mochte noch jung sein, doch sie wusste genau, wie wichtig die Schatten für sie alle waren. Für Victoria gehörten sie nicht einfach nur zu ihrem Leben. Sie waren Teil ihrer Familie. Kalistas Blick entging ihr nicht. Sie war aufmerksamer, als die anderen Mädchen. Victoria wusste was sie wollte, sie war wissbegierig, nicht einfach nur neugierig und sie wollte so viel wie möglich lernen und selbst machen. Nur das Kämpfen hatte man ihr von vorn herein verweigert. Dafür bezauberte sie mit ihrer Stimme, wenn sie sang und der Violine, wenn sie spielte.
    "Oh das ... ja. Es war schon recht erschreckend, doch auch aus dieser Situation konnte ich lernen Mutter. Velkyn ist sehr tapfer. Die Wunde wird schnell heilen und er merkt sie ja schon gar nicht mehr."
    Eine pure Lüge, aber sie musste ja mit spielen. Was würde wohl passieren, wenn die Mädchen spitz kriegten, was wirklich geschehen war oder schlimmer noch deren Mütter?
    Sie sah Mitfühlend zu Velkyn hinüber. Er war sehr schnell eingeschlafen. Der Arme. Er war hier ganz allein unter Frauen gewesen. Kein Wunder das er weg wollte. Natürlich wusste Kalista, das es nicht annähernd der Wahrheit entsprach. Wie weit Mutter es wusste, konnte Victoria schlecht sagen. Manchmal hielt sie ihre Mutter doch für sehr naiv. Kalistas leise Worte, drangen ihr ans Ohr. Victoria mochte die unglaublich schöne Schattendame sehr.
    "Wenn ihr mich entschuldigen würdet? Ich möchte sehen, ob Velkyn auch alles hat, was er braucht. Er schien mir vorhin ein wenig zu schwitzen. Ein kalter Umschlag wird ihm sicher gut tun."
    Damit stand Victoria auf und ging. Sie brauchte eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Tuch,, welches sie sich direkt holen ging. So weit sie konnte, nahm sie die Diener des Hauses kaum in Anspruch. Sie hatte zwei gesunde Hände und konnte eben so zupacken, wie die Dienerschaft auch. Vater bekam davon eh kaum was mit und Mutter ... nun sie war einfach zu lieb und hatte es aufgegeben, ihre Tochter daran zu erinnern, aus welcher Familie sie stammte, denn Vic hatte ihrer Mutter einmal gesagt, das sie für sich und notfalls auch für die Familie sorgen wolle, sollte es nötig sein und sie keine Dienerschaft mehr haben. Sie wollte sich nicht immer nur auf andere verlassen und später da stehen und nichts können. Sie trieb sich in der Küche herum, um das Kochen zu lernen, bei der Schneiderin, um das Nähen zu lernen und überall sonst, wo es etwas zu tun gab, was die Diener sonst erledigten. Natürlich ließ sie sich dabei nie von Vater erwischen, denn der würde das sicher nicht dulden. Inzwischen hatte sie die Schüssel und den Lappen besorgt und kniete bei Velkyn. Er schien stärkere Schmerzen zu haben und so legte sie ihm vorsichtig das feuchte, kühle Tuch auf die Stirn.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 9:53 am

    Nun, ob sie unbedingt stärker waren, blieb mal dahin gestellt. Im Schlaf hatte er nur nicht die Kontrolle darüber, ob er es zeigte oder nicht. Victoria hatte sich also mal wieder vom Mädelstisch davongemacht. Doch Maria sah es ihr nach. Nicht nur, dass es ihr Geburtstag war, sie wollte für ihre Tochter ja eigentlich auch da beste.
    Als sie nun bei Velkyn kniete und ihm die Stirn kühlte zuckte er leicht zusammen und öffnete verwirrt die Augen er gab einen Schmerzlaut von sich und blickte Victoria dann verwundert an leicht irritiert an. Er sah sich ganz kurz um du schien dann zu begreifen wo und warum er hier war. Wie lange hatte er geschlafen? Er regte sich und wieder fuhr die Hand zu seiner Seite. Dann setzte er sich auf.
    Warum musste sie ihn auch andauernd wecken? Und Gott! Er hatte Kopfschmerzen. Und ihm war heiß. Er glaubte nicht, dass er nun krank werden würde, oder dass er irgendwie vergiftet war. Es war vermutlich die normale Reaktion auf eine solch grässliche Verletzung. Wer konnte auch wissen, was Streea nicht noch alles kaputt gemacht hatte.
    „Was… ist?“ Himmel, seine Zunge fühlte sich an, als sei sie geschwollen. Sie hatte ihm einen Lappen auf die Stirn gepackt, der nun heruntergefallen war, aber schnell wieder in seinem Nacken platz fand. Sie konnte wohl nicht glücklich sein, wenn sie ihn nicht betüddeln konnte, was?
    Was wenn der Herzog sie so sah. Hier mit ihm, so halb alleine. Er würde ausrasten! Velkyn musterte sie eine Weile und schließlich stieß er die Luft aus. Es war ohnehin zwecklos.
    „Mylady… Euer Kleid wird noch Grasflecken bekommen.“
    Oh ja. Glorreich, Velkyn. Das kauft sie dir ab. Bestimmt. Wie abweisend sollte er sich denn noch verhalten, ohne sie direkt zu kränken, damit sie endlich abstand zu ihm hielt?
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 10:08 am

    Natürlich bemerkte sie, das er fiebrig wurde. Das lag vermutlich nicht einfach nur an der fehlenden Ruhe. Besorgt sah sie ihn an, als er so hoch kam, dabei aufstöhnte und sich die Seite hielt.
    "Mein Kleid kann man waschen. Deine Mutter war der Ansicht, jemand sollte deine Stirn kühlen. Du scheinst Fieber zu bekommen."
    Victoria sah ihn ernst an. Sie sorgte sich nun noch mehr um Velkyn. Natürlich merkte sie, das er abweisend war und ihre Nähe nicht wollte, aber sie konnte nicht anders. Ausserdem sah er verdammt schlecht aus. Victoria wusste, Velkyn würde nicht freiwillig zu seiner Mutter gehen um sich behandeln zu lassen, also ergriff sie die Initiative.
    Sie sah auf, sah fast panisch zu Kalista und rief:
    "Kalista! Schnell. Ich glaube es geht ihm schlechter!"
    Na das sollte jede Mutter zu ihrem Kind rufen. Maria würde sie sicher nicht schimpfen oder strafen, wenn sie Kalista einfach los lief.
    "Und du bleibst liegen und lässt sie nach sehen, sonst werde ich Shannon sagen er soll es dir befehlen."
    Sorge ließ sie so sein. Velkyn ... sie hatte ihn Nachts im Mondlicht gesehen, wie er draußen im Garten herum lief. Er wirkte wie ein Prinz aus einer anderen Welt. Nun mit der anderen Welt hatte sie ja recht, nur mit dem Prinzen nicht. Er war so unglaublich schön gewesen und so ... rein. Wie eine Katze war er draußen herumgelaufen. Bald darauf waren Shannon und sie selbst bei Mondschein im Garten spazieren gegangen und sie hatte für Shannon gesungen. Natürlich waren Streea und Velkyn dabei, was Victoria sehr genossen hatte, denn so konnte sie doch immer wieder mal einen Blick auf dieses schöne Wesen legen. Jetzt lag er hier und schien unter den Folgen der Verletzung zu leiden.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 10:20 am

    Natürlich glückte ihr Schachzug sofort. Kalista erhob sich und kam angelaufen. Selbst wenn sie sich beeilte sah sie elegant und schön aus. Maria sah ihr zwar nach, aber unterhielt sich dann wieder mit ihren Freundinnen… wen man das so nennen konnte.
    Velkyn war im höchsten Maße unzufrieden und dieses Mal gönnte er es sich sogar Victoria mit einem leicht erzürnten Blick anzusehen. Was dachte sie sich? Konnte sie ihn nicht einfach in Frieden lassen? Er hatte nur gewollt, dass sie ihren Tag nicht mit ihm verschwendete! War das so schwer? Sah er so furchtbar erbärmlich aus?
    Kalista war schnell da und Velkyn sah kurz auf, ehe er fast beschämt den Blick abwendete. Die Mutter strich ihm liebevoll über die Stirn und hielt die Rückseite ihrer Hand danach an seine Wange. Es stimmte ja auch. Er war ziemlich heiß.
    „Hat Samas irgendwas auf die Wunden gegeben?“
    „Iod.“
    „Hm. Ich muss es ansehen.“
    „Mutter!“
    „Wirst du deiner Mutter wohl nicht widersprechen?“ Velkyn erschrak heftig und sprang förmlich auf. Er sah seinen Vater entsetzt an, der hinter dem Baum hervor kam. Im gleichen Moment, wo er aufgesprungen war hatte Shion schon den Arm ausgestreckt, um ihn daran zu hindern, einfach zusammenzuklappen. Er hielt ihn gestützt und sagte nun leise: „Lass dich behandeln, mein Sohn.“
    Velkyn wendete den Blick von ihm ab, schien nun aber gehorchen zu wollen. Shion nickte also seiner Frau zu und bedachte auch Victoria mit einem viel sagenden Blick. Das konnte ja aber alles bedeuten, ehe er zurück in die Schatten trat und Velkyn somit seiner Frau überließ. Kalista mahnte Velkyn zur ruhe und er zog nun die obere Montur aus. „Ich sagte doch… es ist nichts.“
    Als sie unten war, betrachtete Kalista den Verband. Ein kleines bisschen war zusehen. Jedoch kein Blut, sondern Wundflüssigkeit. Sah ja normal aus. Sie sagte: „Ich hol dir was gegen die Schmerzen.“ Und so geschah es. Velkyn biss sich nun auf die Unterlippe und aus seinem anfänglichen Ärger war nun wirklicher Zorn geworden. Aber es sah nicht so aus, als würde er ihn unbedingt auf Victoria projizieren wollen.
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 10:37 am

    Victoria war zufrieden mit sich selbst. Das Shion nun sogar auftauchte, war im höchsten Maße erschreckend, aber nicht ungewöhnlich für die Schattenfamilie. Victoria hatte sie alle so gern und Shion ... Man sah, Velkyn war sein Sohn. Auch hatte er etwas von seiner Mutter. Wahrscheinlich ließ ihn das so schön wirken. Shion hatte sie mit einem sonderbaren Blick angesehen, doch wurde Victoria so gar nicht schlau daraus. Was wollte er ihr sagen? Was auch immer, sie würde ihn sicher irgendwann fragen können, oder Kalista würde wissen, was er sagen wollte. Von Velkyn erhoffte sie sich keine Antwort. Er stellte ohnehin schon auf stur. Kalista konnte nun endlich nach der Wunde sehen. Das Velkyn deshalb wütend war, ahnte Victoria nicht im geringsten. Velkyn ließ es sich ja auch nicht anmerken. Kalista wollte etwas gegen die Schmerzen holen, doch Victoria wurde das Gefühl nicht los, das mehr hinter der Wunde steckte, als nur einfacher Schmerz. Vielleicht war noch Holz von dem Pfeil darin hängen geblieben. Velkyn sah wirklich schlecht aus.
    "Entschuldige ... aber du siehst wirklich nicht gut aus. Ich geleite dich gleich zu deinem Zimmer und werde dich dann schlafen lassen. Offenbar magst du meine Gesellschaft nicht. Bleib dann bitte im Bett und ruhe dich aus."
    Sie sah ihn mit großen Augen an. Es war ihr ernst. Die Freude und Lebenslust, die sie sonst versprühte, war gerade von Sorge und Angst um Velkyn überdeckt. Er konnte scheinbar nicht verstehen, das sie ihn mochte und gern mit ihm Zeit verbrachte. Er wies sie immer wieder ab, versuchte sie irgendwie los zu werden und war nie freundlich, sondern immer sehr ruhig. Mochte sein, das Victoria manchmal naiv war, aber sie war nicht dumm.
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    Beitrag  Velkyn Mi Dez 13, 2017 10:47 am

    Wenn das arme Mädchen wüsste. Velkyn sah auf, als sie erklärte, dass er ihre Gesellschaft nicht mögen würde. War das etwa Einsicht? Er sah wieder weg und letzten Endes, hatte er doch was er wollte oder? Warum fühlte es sich dann aber so entsetzlich falsch an? Nach außen zeigte er wie immer keine Reaktion. Da sollte einer Schlau werden. Vermutlich hätte niemand geglaubt, wie grüblerisch und aufgewühlt Velkyn immer im inneren war und dabei absolut nichts nach außen dringen ließ. Vermutlich hätten die Leute so manches Mal sogar gelacht, wenn sie wüssten, welch abstruse Gedanken er manchmal hatte.

    Kalista kam mit einem Fläschchen zurück. Sie drückte es Velkyn in die Hand. Darin war eine Flüssigkeit und sie sagte: „Du solltest dich vorher in ein Bett legen. Es wird dich sehr müde machen.“ Velkyn sah sie unleidlich an. Also war es kein Schmerz- sondern ein Schlafmittel oder wie? Er nickte nur. Es ärgerte ihn maßlos, dass ihn sein Vater so gesehen hatte. Nicht, dass er um seine Anerkennung buhlen musste, aber trotzdem.

    Gesagt getan. Velkyn ging also zurück in sein Zimmer. Er legte sich vorsichtig hin und schließlich schluckte er das Zeug. Dann wartete er. Victoria hatte ihn selbstredend begleitet und er nahm es hin. Also waren sie nun wieder hier in seinem Zimmer. Sie hätten sich das ganze Theater auch echt schenken können! Er fürchtete vor allem eins: Würde er jetzt einschlafen, sie würde die ganze Nacht hier sitzen bleiben und ihm beim Schlafen zusehen. Aber wie sollte er das auch schon verhindern?
    Sie sah nun auf ihn herab und schließlich wollte er sie doch nicht ganz im Regen stehen lassen und sagte: „Danke.“ Na ja, eben für alles. Er spürte, wie das Mittel einschlug, wie ne Bombe. Er fühlte sich ziemlich schnell ziemlich müde und konnte gar nicht, als einfach einzuschlafen. Er war nicht zugedeckt, weil er nicht mal das mehr geschafft hatte. Und jetzt sah er aus, wie ein schlafender Engel. Jetzt wo seine Züge so entspannt waren, sogar noch mehr als sonst. Seine Wangen warn leicht gerötet, aber das mochte wohl dem Fieber geschuldet sein.

    Nun war Victoria allein mit ihm, ohne, dass er ihr vorwerfen konnte, warum sie hier war. Jetzt könnte sie ihn nach Herzenslust überwachen und vielleicht etwas sticken oder nähen. Schließlich musste ja jemand prüfen, ob das Mittel wirkte, nicht?
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    Beitrag  Vicky Mi Dez 13, 2017 10:58 am

    Wieder keine Reaktion und doch schien es Victoria nicht Richtig gewesen zu sein, das zu sagen. Es war nicht mehr wichtig, als Kalista kam und Velkyn das Mittel gab. Er sollte sich vorher hin legen. Nun das war gut. Sie würde ihn NICHT allein lassen. Es war kein versprechen gewesen, als sie das sagte, sondern lediglich dahin gesagt.. Gemeinsam gingen sie zu seinem Zimmer. Er legte sich hin, bedankte sich sogar bei ihr, was Victoria erneut ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Es war ein liebevolles Lächeln, eines welches sagte:"Gern geschehen!" Es dauerte nicht lang ehe er wirklich tief und fest schlief. Ganz vorsichtig deckte sie Velkyn zu, ehe sie sich noch einmal auf den Weg machte, um Wasser und Tuch zu holen, und etwas zur Beschäftigung. So lange niemand da war, der auf Velkyn achten konnte, würde sie diese Aufgabe übernehmen. Es würde niemand anderen geben, wie sie wusste, denn sie würde außer ihrem Bruder, diese Aufgabe niemand anderem übertragen. Victoria kam zurück, stellte die Schüssel auf das kleine Tischchen und begann die kalten Umschläge auf seine Stirn zu legen. Er würde es gar nicht spüren, denn das Mittel ließ ihn tief schlafen und zur Ruhe kommen. Sacht strich sie ihm verirrte nasse Strähnen aus der Stirn, wenn sie das Tuch wechselte und schließlich ließ sie sich dazu hinreißen, ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. Schließlich merkte er das eh nicht und würde es wohl auch ohnehin nicht erfahren. Immer wieder wechselte sie die Tücher, blieb bei ihm, saß an seinem Bett. Nicht mal zum Abendessen war sie fort gegangen. Die ganze Nacht saß sie bei ihm, wie er es befürchtet hatte.

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