Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Thaluins Legenden

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    Beitrag  Thûgalad Do Jan 04, 2024 10:50 pm

    Und wie wahr ihre Worte waren. Ein Volk konnte nie etwas für die Herrscher, die sie zum Krieg zwangen. Tavaril erkannte die Weisheit ihrer Worte schon, aber er wollte Antworten und solange sie hier durch die Gegend reisten, würde er sie nie und nimmer bekommen! Er ballte die Fäuste und sagte nun: „Du musst bei mir bleiben!“ Und er deutete auf ihren Brustkorb, wo unter ihrer Kleidung das Amulett war. Arien hielt seinem Blick stand und sah ihn direkt an, als sie ihm entgegnete: „Nein ... Nicht ich muss bei euch bleiben, sondern ihr bei mir.“
    So viel Frechheit konnte der Eleda ja gar nicht fassen. Tal sah Arien schockiert, aber dann auch sehr stolz und zustimmend an. Die Menschen schienen regelrecht Angst zu bekommen und wieder verbarg Marco seine Kinder hinter sich. Tavaril fand erst einmal gar keine Worte und sah sie einfach nur mit leicht geweiteten Augen an. Kurz herrschte Schweigen. Tavaril sammelte sich und sagte nun kalt: „Fein. Dann trennen sich unsere Wege hier.“ Er benötigte dieses verfluchte Amulett nicht, um seine Antworten zu finden. Sein Blick war unerträglich, voller Zorn und irgendwas war da noch, aber man konnte es nicht so richtig deuten. Es war nur wirklich schwer ihn anzusehen. Er wandte sich also der Straße entgegen und schien nun wirklich einfach weitergehen zu wollen.
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    Beitrag  Arien Do Jan 04, 2024 11:00 pm

    Es tat Arien unfassbar leid, das sie zu so einem Mittel greifen musste und es war wirklich schwer, Tavaril mit diesem Blick zu sehen. Sie seufzte, ging dann aber doch zu ihm. Ihr lag es wirklich fern, Tavaril Befehle zu geben und sie wollte ihn nicht allein gehen lassen. Wer wusste schon, was geschehen würde, wenn er wieder in eine Starre fiel? Nein sie konnte das nicht zulassen.
    "Tavaril ... bitte. Ihr wart einst ein großer König unseres Volkes. Wir wollen eben so Antworten haben, wie ihr, doch können wir nicht die Augen vor dem Leid andere verschließen. Seht ihr denn nicht, das es alles nur schlimmer macht? Das sich die Völker um so mehr entzweien?"
    Sie sah ihn flehend an, wohl wissend, das ihn das kaum interessieren würde.
    "Ich habe euch ein versprechen gegeben und ich werde es einhalten. Ist es denn wirklich so viel verlangt, wenn ihr euch meiner Bitte, diesen Menschen dort, die sich selbst nicht helfen können, zu helfen? Es wäre ein leichtes euch den Befehl zu geben, doch ich respektiere euch zu sehr, als das ich zu solchen Mitteln greifen würde. Bitte Tavaril ... Die Antworten die wir suchen, werden uns diese Leute sicher nicht geben können, aber wenn wir ihnen helfen, wird es uns sicher auf andere Art vergolten. So kalt und herzlos seid ihr doch nicht. Ist ein König nicht auch ein höherer Ritter, der die schwachen schützt und den Hilflosen hilft?"
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    Beitrag  Thûgalad Do Jan 04, 2024 11:13 pm

    Jetzt reichte es ihm aber wirklich. Er war eigentlich – so hatte er geglaubt – frei oder zumindest kaum von Gefühlen beeinflusst. Doch gerade trieb es dieses Küken auf die Spitze. Er fuhr sie an: „Ich BIN kein König!“ Er packte ihre Schultern und schob sie zurück, aber folgte ihr debei, weshalb er sie Stück für Stück zurücktrieb. „Eine Bitte?! Du hast mich darum gebeten?! DU hast festgelegt, dass wir diesen Leuten helfen und was immer dort auch geschehen ist, ihr werdet euch auf MICH verlassen! Das einzige, was ich von euch höre, ist, wie herzlos ich sei. Und ich verrate dir was: ICH HABE KEINS!“ Sein Herz hatte sie. Er funkelte sie an. „Und wenn du nicht weiterweißt, drohst du mir mit Knechtschaft?! Was für ein Verhältnis soll das zwischen uns sein? Ich bin kein strahlender Ritter, ICH bin ein Monster! Ein Monster, welches losgelassen wird, wenn man es braucht!“ Tal wollte Arien gern beistehen, aber was konnte er tun? Sylphie kam hervor und rief mit Tränen im Gesicht: „Nein! Das stimmt nicht! Ihr habt schon so oft geholfen und so viel Schönes gemacht! Ihr seid kein Monster!“ Tal schaltete sich auch ein und fragte verzweifelt: „Warum seid ihr nur so wütend?“
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    Beitrag  Arien Do Jan 04, 2024 11:35 pm

    Zunächst war Arien sehr erschrocken über diesen Wutausbruch, doch dann hörte sie einfach nur zu, wie Tavaril seinen ganzen Frust heraus ließ. Sie hörte die Frage Tals und hörte, wie Sylphie weinte.
    "Weil er nicht anders kann,"
    antwortete sie Tal.
    "Ihr habt unrecht und das wisst ihr auch. Ich sagte ich könnte, aber ich werde es nicht tun, weil euer Schicksal schlimm genug ist und weil ihr mir am Herzen liegt."
    Das musste sie ihn nun wohl erst einmal verdauen lassen.
    "Ich habe von euch so viel gelernt und möchte auch weiterhin viel von euch lernen. Was ihr als Monster seht, sehen wir als einen wunderbaren, wenn auch manchmal anstrengenden Freund, den wir nicht verlieren wollen. Bitte ... kommt mit uns und last Tal und mich versuchen diesen Menschen zu helfen. Wir wissen doch, das wir uns nicht immer auf eure Kräfte verlassen dürfen."
    So wütend wie er gerade war, würde es sie nicht überraschen, wenn er sie gleich in der Luft zerreißen würde. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Flehen, Traurigkeit und Hoffnung an. Konnte sie denn gar nichts tun, um seine steinerne Schale ein wenig zu erweichen?
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    Beitrag  Thûgalad Fr Jan 05, 2024 12:06 am

    Tavaril gab überhaupt nichts auf Ariens Worte. Er war also ihr Freund? Nun, er sah die zwei Kinder eher als… ja was? Er wollte nicht, dass sie starben, aber er wollte sich auch nicht ständig von ihnen sagen lassen, was er zu tun und zu lassen hatte. Wieso gab er sich überhaupt mit ihnen ab? Ganz einfach. Er hatte die Reise bisher eigentlich schon mit ihnen irgendwie genossen. Es machte auch irgendwie Spaß, ihnen beim Lernen zuzusehen. „Aber das werdet ihr.“, sagte er nun kühl. „Ihr werdet mich verlieren. Weil ich hier nicht sein sollte.“ Er musterte Tal und sagte zu ihm: „Und wieso ich so wütend bin? Weil ich es satt habe von euch gesagt zu bekommen, was ich zu tun habe! Weil ich es satt habe, ständig aufgehalten zu werden!“ Damit meinte er nicht nur die beiden, sondern auch diese sinnlose Unterfangen Antworten zu erhalten. Er konnte schon jetzt voraussagen, dass er WIEDER keine Antworten bekommen würde, wenn er die Aasimare aufsuchte… Es war zermürbend. Er blickte zu den Menschen, die möglichst unsichtbar werden wollten. Sie sahen wirklich arm, hungrig und heruntergekommen aus. Er hatte absolut kein Mitleid mit ihnen, dann sah er zurück zu Arien. Er wollte nicht nachgeben. Er wollte, dass die beiden einfach taten, was ER sagte!
    „Mag uns der Mann nicht?“, fragte nun das kleiner Kind der beiden ihren Papa. „Shhh!“, sagte er nur und hockte sich zu ihr, wo er sie in den Arm nahm. „Doch. Aber sie haben eine andere Aufgabe, Kleines.“ Die Kleine musterte Tavaril und sagte traurig. „Ach so…“ Ihr traten Tränchen in die Augen. Sie kuschelte sich an ihren Vater und sagte: „Ich möchte zu Mama.“ Tavaril schloss die Augen und zog die Brauen leicht zusammen. Er schüttelte den Kopf und hielt sich diesen gleich darauf.
    „Macht was ihr wollt.“ Er würde nicht klein beigeben. Nicht dieses Mal. Er brauchte Tal und Arien nicht. Arien sah ihn noch immer traurig an und doch auch irgendwie ein bisschen verständnisvoll und schließlich sagte sie etwas, was ihn mitten ins Herz traf: „Du bist kein Monster… Gilgalad. Du machst dich zu einem.“ Tavarils Augen weiteten sich. Erneut sah er einen Augenblick nicht Arien vor sich sondern Valyria. Er hielt sich den Kopf erneut und torkelte dieses Mal sogar einen Schritt zurück und stöhnte. Er tat das jedes Mal, wenn eine Erinnerung hoch kam, die eigentlich verschlossen bleiben sollte. Er sank dieses Mal jedoch sogar auf die Knie und die Oma schlug die Hände vor den Mund. „Oh nein!“ Tavaril nahm nun beide Hände an seinen Kopf und keuchte. Er schien furchtbare Schmerzen zu haben. Tal begab sich zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter. Er konnte hier nichts tun.
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    Beitrag  Arien Fr Jan 05, 2024 12:27 am

    So war es wohl. Hier konnte nun niemand helfen. Auch Arien nicht. Sie kniete sich auch sofort zu Tavaril und legte ihm den Arm um die Schultern. Er musste sich an irgendwas erinnert haben, denn nur dann hatte er so starke Kopfschmerzen. Was aber konnte Arien schon gesagt haben, das in ihm eine Erinnerung aus löste?
    "Gilgalad ..."
    flüsterte sie.
    "Wir versuchen doch alle euch zu helfen. Macht euch nicht selbst zu etwas, was ihr nicht seid. Wir sind für euch da, egal ob ihr hier her gehört oder nicht: Vielleicht solltet ihr gerade jetzt hier sein, selbst wenn dies nicht euer Zeitalter ist. Alles hat einen Grund, auch wenn wir den tieferen Sinn dahinter nicht sehen oder verstehen,"
    flüsterte sie ihm weiter zu.
    "Ich trage euer Herz aber ihr tragt auch einen großen Teil von meinem."
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    Beitrag  Thûgalad Fr Jan 05, 2024 12:43 am

    Tavaril vermochte Ariens Worte leider nicht wirklich zu hören, da sich der Schmerz durch seinen Kopf bohrte und eine Bilderflut durch diesen hindurchschickte. Er sah Valyria. Er sah sie wie sie dort stand, mit einem Kind im Arm. Er sah sie, wie sie schwanger war, wie sie sein Gesicht in ihre Hände nahm, wie sie herankam, ihn zu küssen. Er sah sie tanzen und lachen und er spürte mit einem Mal, wie sich der Teil seines Körpers, wo sein Herz sein sollte, zusammenzog. Er sagte keinen Ton und er versuchte auch, sich irgendwie zusammenzunehmen. Gilgalad… du bist doch kein Monster… aber du machst dich zu einem! So hallte es in seinem Kopf wieder. Tu es… es ist das Richtige!
    „Sei still!“, keuchte er. Doch die Stimme der Frau – seiner Frau – verstummte nicht. DU bist besser als das, DU kannst tun, was sonst niemand kann.
    SEI STILL!“, er sagte es zweistimmig und in Eledisch. Doch sein Wunsch wurde nicht erhört. Die Erinnerungen an diese Frau überrollten ihn, wie ein Tsunami. Hilf ihnen, Gilgalad. Nicht weil du musst, sondern, weil du es kannst…
    Tavaril kippte nach vorn und stützte sich mit der Stirn auf den Boden. Er versuchte es irgendwie zu ertragen und schließlich schien er sich langsam zu beruhigen. Er hielt beide Hände vor sein Gesicht und hockte da nun. Wieso hatte Ariens Worte das nun ausgelöst? Er bekam sich langsam in den Griff und atmete einmal tief durch.
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    Beitrag  Arien Fr Jan 05, 2024 3:10 am

    Arien bezog seine Worte natürlich au sich, doch dann merkte sie, das sie gar nicht gemeint war. Er musste sich an irgendwas erinnern ... doch an was? Arien sah Tavaril mit der Stirn auf den Boden fallen. Was immer in ihm vor ging, es musste ihm nahezu den Verstand rauben. Arien sprach nun auch nicht mehr weiter. Sie ließ Tavaril zu sich kommen, war aber sehr besorgt um ihn. Er hatte noch nie so auf etwas, an das er sich erinnerte, reagiert. Für gewöhnlich waren es auch nur Fetzen einer Erinnerung.
    "Geht es wieder?"
    fragte Arien ihn nun sehr besorgt. Sie wollte sich nicht mit ihm streiten und sie wollte ihn auch nicht zu etwas zwingen, aber sie sah da eine Notwendigkeit, die sie nicht einfach weg schieben konnte.
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    Beitrag  Thûgalad Fr Jan 05, 2024 4:05 am

    Tavaril stöhnte noch einmal leise, als sie ihn fragte, ob es wieder ginge und Tavaril dachte zurück an die Reise. Was… hatte er sich nur gedacht? Wieso war er so wütend und so… egoistisch? Er setzte sich auf seine Unterschenkel und nahm die Hände herunter. Er hatte nicht geweint und jetzt, wo die Bilder aufgehört hatten und die Stimme verstummt war, sah er Arien einfach nur an. Sie sah tatsächlich Bedauern in seinem Gesicht und er schüttelte leicht den Kopf. Er hatte sich doch so gut mit den beiden zu Anfang verstanden, was war passiert, dass er SO ausgerastet war?
    „Nein… ich…“ Er unterbrach sich noch mal und senkte den Blick wieder. „Ihr habt Recht.“ Tal machte große Augen und Tavaril schüttelte erneut den Kopf. Er blickte seine Hände an und fuhr fort: „Wozu habe ich diese Kraft, wenn nicht anderen zu helfen, die sich nicht helfen können?“ Er schien keine Antwort auf die Frage zu wollen, denn er setzte fort. „Ich weiß nicht, was mich so zornig gemacht hat. Es…“ Es fiel ihm schwer. Es fiel ihm so schwer die Worte über die Lippen zu bringen und so entschied er es anders zu versuchen. „Ich war dumm, anzunehmen, ich könnte euch zwingen meine Ignoranz zu teilen. Ihr habt einfach Recht.“ Tal lächelte. Offenbar konnte er sich nicht durchringen, sich zu entschuldigen. Das jedoch beantwortete nicht die Frage, wieso er nun so gelitten hatte. Tal wollte nicht nachbohren und Sylphie flatterte herbei, wobei Tavaril sie in beiden seinen Händen empfing. „Du weißt doch, dass du unser Freund bist.“ Tavaril nickte. „Ja.“ Er hatte selbst mal zu ihr gesagt, dass es ihn berührt hatte, dass sie und Arien das zu ihm gesagt hatten. Tavaril lächelte und sagte: „Ich sollte es nicht forcieren. Vielleicht gibt es einen Grund für all das und vielleicht, sollte ich den Dingen ihren Lauf lassen. Ich habe mich schrecklich verhalten.“ Dann schloss er die Augen und sagte: „Verzeiht…“ Sylphie strahlte ihn an und antwortete als erste: „Natürlich! Freunde machen das so! Wir sind füreinander da. In guten, wie in schlimmen Zeiten!“
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    Beitrag  Arien Fr Jan 05, 2024 4:26 am

    Arien ließ Tavaril erst mal reden. Er konnte sich nicht zu einer Entschuldigung durch ringen, doch auf seine Art, war es ja eigentlich schon eine. Arien lächelte nun wieder. Sie konnte ja gar nicht anders. Was immer gerade geschehen war, es hatte ihn wieder auf den Boden geholt und sie selbst zürnte ihm nicht im Geringsten. Er hatte es nicht leicht. Man hatte ihn seines Todes beraubt, ihn in tiefsten Schlaf inmitten eines tödlichen Dschungels in einer ihm völlig fremden Zeit zurück geholt und ihm sein Gedächtnis gestohlen. Er musste es aus seinem alten Leben gewohnt sein, das man ihm nicht widersprach und das alles, war wirklich viel für ihn.
    "Streit gibt es auch unter den besten Freunden manchmal. Es ist schon in Ordnung. Das alles, ist nicht leicht für euch und auch nicht für uns. Wir werden versuchen das beste daraus zu machen. Zumindest ich muss euch ebenfalls um Verzeihung bitten. Ich hätte das nicht einfach so fest legen dürfen ... sondern hätte mit euch darüber sprechen sollen. Es tut mir leid, wenn ich euch das Gefühl gegeben habe, euch allein zu lassen."
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    Beitrag  Thûgalad Fr Jan 05, 2024 11:56 pm

    Tal jedenfalls war froh, dass Tavaril solche Einsicht hatte. Er schien es ja auch aufrichtig zu bereuen. Egal. Dann wandte sich Tavaril zu den Menschen. „Also. Bitte führt uns zu eurem Dorf.“ Marco ging auf die Knie und verneigte sich, wie es Menschen manchmal taten und sagte: „Das können wir nicht annehmen. Es ist sehr gefährlich dort und außerdem… habt ihr schon so viel getan!“ Tal sagte: „Steht bitte auf, ihr müsst nicht knien.“ Doch Tavaril musterte den Mann einen Moment und kniete sich denn ebenfalls hin, um ihm die Hand auf den Oberarm zu legen. Der Mann sah erschrocken auf und blickte in die nahezu außerweltlich schönen Züge des Elfen… Eleda. Tavaril sah gerade überaus sanft aus und sagte leise: „Nein… Ich habe dich und die deinen aus Egoismus falsch behandelt. Meine Begleiter haben Recht. Ich hätte das nicht tun dürfen und ich möchte euch und euren Mitmenschen helfen, sofern ich kann. Das ist das Mindeste.“
    Tal glaubte ja nicht richtig zu hören. Es war als sei das ein vollkommen anderer Tavaril da vor ihnen. Nicht dass er es nicht wundervoll fand, dass er nun doch helfen wollte, aber komisch kam es ihm trotzdem vor. Er fragte sich erneut, an was sich Tavaril wohl erinnert haben mochte.
    Marco kamen die Tränen und so nickte er nun besorgt aber auch erleichtert. Tal half der Alten und den Kindern nun also wieder in die Kutsche. Marco nahm vorne auf dem Kutschbock Platz und Tal stieg dann zu ihm dazu, während Tavaril sich wieder aufs Dach der Kutsche schwang. Tal übergab natürlich noch die versprochenen Schokoladenkekse, welche nicht nur bei den Kindern auf Anklang stießen. Auch die Oma ließ es sich schmecken. Sie versuchte ihre Sorge zu überspielen, um die Kinder nicht zu ängstigen.
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 12:10 am

    Auch Arien war ganz angetan von Tavarils plötzlichem Wandel. Er hatte auf altelidisch gerufen und auch zweistimmig ... Sie fand es immer wunderschön, wenn er das tat und sie würde es so gern auch erlernen. Vielleicht konnte sie es doch irgendwie ... Sie hatte keine Ahnung, wie sie das lernen sollte, ohne das man ihr wenigstens ansatzweise erklärte, wie man das machte, aber vielleicht konnte sie es durch einfaches üben doch noch hin bekommen. Vielleicht sollte sie erst mal mit Singen beginnen? Wie auch immer. Sie sah Tavaril zu, wie er sich bei den Menschen entschuldigte und sie fand es einfach wundervoll, wie sanft er gerade war. Es ließ ein sonderbar angenehmes ... ja faszinierend gutes Gefühl durch ihren Körper strömen. So hatte sie ihn gesehen ... doch das sie ihn nun auch so erlebte ... Einfach wundervoll. Ihr Herz schlug höher. Seine Frau musste wirklich sehr glücklich mit ihm gewesen sein. Er hatte seine Fehler, doch die hatte wohl jeder. Arien schwang sich mit auf das Dach der Kutsche, denn unten war es ihr deutlich zu voll mit den Kindern und den beiden Erwachsenen. Sie betrachtete die Gegend, während sie fuhren und schließlich begann sie leise zu singen.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 1:10 am

    Arien hatte eine wirklich schöne Singstimme. So wie alle Eledim , aber ob ihr Plan mit der Zweistimmigkeit jemals Früchte tragen würde, blieb mal dahingestellt. Tavaril jedenfalls blieb dieses Mal aumerksam und so fragte er nun Marco, der ja vornebei Tal saß: „Was genau ist geschehen?“ Marco erschrk kurz und drehte sich zu Tavaril um. Er hielt seinem Blick jedoch nur ein paar Momente stand und sah wieder nach vorn. „Also… Es war vor… einigen Tagen. Es kamen Leute ins Dorf. Nekromanten. Sie haben uns Dörfler vertrieben und… jeden Umgebracht, der nicht schnell genug entkommen konnte. Ich war im Wald…. Holz hacken.“ Er klammerte die Hände um seine Knie. „Meine Frau… sie…“ Tal legte ihm bedauernd die Hand auf den Unterarm und sagte: „Ihr müsst nicht, wenn es zu schwer ist.“
    „Nekromanten. Was haben sie vor?“ Doch Marco schüttelte nur den Kopf. Er wusste es nicht. Tavaril schwieg daraufhin und Sylphie kuschelte gerade mit Ariens Wange. Sie jedenfalls bedauerte die Menschen. „Waren alle von ihnen magisch begabt?“ Marco musste sich kurz sammeln. „Ich… ich glaube nicht.“ „Und wie viele waren es?“ Auch dieses Mal schüttelte Marco den Kopf, dass er es nicht wisse. Oma allerdings sagte: „Es waren mindestens ein Duzend.“ Tavaril blickte auf das Kutschdach. „Verstehe.“ Er richtete das Wort nun an Tal. „Du wirst dich selbst darum kümmern.“ Tal verstand erst einmal gar nicht, dass er angesprochen wurde und sah dann zu Tavaril. „Ihr habt doch eben gesagt, dass wir ihnen helfen.“ Tavaril sagte nichts und schaute Tal einfach weiter an, bei dem es nun auch klickte. „Was ich?! Seid ihr verrückt? Die machen Hackfleisch aus mir!“ Tavaril sah zur Seite und antwortete: „Und warst du es nicht, der ihnen unbedingt helfen wollte? Arien hier, kann dir ja helfen, wenn du es nicht allein schaffst.“ Tal glotzte ihn verwirrt an und sah dann zu Arien. DAS war die schlechteste Idee aller Zeiten.
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 1:24 am

    Arien ließ sich nicht beirren. Irgendwann würde sie es schaffen. Nicht jetzt und auch nicht morgen, aber irgendwann bestimmt. Sie unterbrach ihr Lied, als Tavaril begann fragen zu stellen. Necromanten? War das nicht Tals Orden? Vielleicht waren es aber auch nur Abtrünnige oder ungebundene Magier? Vielleicht hatten sie sich mit Banditen zusammen getan? Wer wusste das schon.
    "Tal ... wir schaffen das. Wir können uns nicht immer auf Tavaril verlassen. Ich weiß unsere Chancen stehen schlecht, aber du ... Selbst Tavaril sieht in dir mehr Potential, als sonst irgendwer. Du bist stärker, als du denkst. Gemeinsam können wir vielleicht doch etwas ausrichten. Wir müssen ja auch nicht unbedingt direkt angreifen, sondern können auch zu ein paar Listen greifen."
    Tavaril hatte ja recht. Sie durfte sich nicht immer auf ihn verlassen. Er war mächtig, aber wenn sie das erlernte nie ein setzte, wie sollte sie dann weiter kommen?
    "Wir schaffen das. und Sylphie ... du bleibst bitte weg von diesen Leuten. Ich will nicht das dir was passiert. Versteck dich. Wenn sie dir was an täten ... ich wüsste nicht, wie ich damit fertig werden würde."
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 1:33 am

    Sylphie flirrte in die Luft und stemmte ihre kleinen Ärmchen in ihre Hüfte: „Auf keinen Fall! Wir sind eine Einheit! Was glaubst du empfinde ich, wenn DIR was zustößt? Oder Tal? Oder Tavaril?“
    „Mir stößt aber nichts zu.“, sagte er nüchtern und Tal schüttelte den Kopf. „Moment mal! Und was sollen wir gegen Nekromanten ausrichten? Etwa eine Stunde drauf warten, bis ein paar Wuzeln aus dem Boden kommen? Oder ein Fäuerbällchen zünden, was uns am Ende nur selbst verbrennt? Auf keinen Fall ‚Schaffen wir das‘, Arien!“ Tal war außer sich. „Tavaril, bitte. Ich verstehe euch ja, aber das ist zu früh!“ Der Eleda lächelte. „Ich sagte ja auch nicht, dass ihr JETZT alleine in den Kampf ziehen sollt. Wir haben noch eine ganze Menge Zeit, euch vorzubereiten.“
    Tal sah ihn an, als sei er nicht ganz dicht und Tavaril lächelte und dann kicherte er sogar ein bisschen. Sylphie verlor sich einen Moment in Tavarils Reaktion und wollte vor Glück übersprudeln. Ihn Lachen zu sehen – und sei es nur ein Kichern – war als würde der Frühling ein Blumenmeer erblühen lassen. Tavaril sagte zu Marco: „Ihr werdet uns sicher ans Ziel bringen ja? Dann kann ich meinem eingeschüchterten Freund hier ein paar Lektionen erteilen.“ Marco sah sich zu ihm um und war selbst erstaunt, über den Anblick den Tavaril bot. Als sei eben die Sonne aufgegangen. Auch Sylphies Einfluss beflügelte gerade alle und so nickte er: „Jawohl!“
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 1:41 am

    Sylphie fuhr direkt aus der Haut. Natürlich würde es auch ihr nicht gut gehen, wenn den Anderen etwas geschah, aber Sylphie wr doch so zerbrechlich.
    "Also gut ... aber pass auf, das sie dich nicht erwischen."
    Eigentlich wusste sie ja, das Tal recht hatte, aber sie vertraute ihm und auch Tavaril. Es dauerte eh ein paar Tage, ehe sie da waren und Tals Potential war, laut Tavaril, wahrlich enorm. Was sie selbst an ging, so senkte sie betrübt den Kopf, als er meinte, das es Stunden brauchte, ehe sie ein paar Wurzeln aus dem Boden hoch bekäme. Ja, sie brauchte lang dafür, aber ihr fehlte auch jegliche Übung dafür. Sie reisten und am Abend waren sie erschöpft. Sie kam im Moment nicht dazu. Nun aber kicherte der liebe her Gilgalad und das war etwas, was Arien erneut das Gefühl gab, einen jungen Vogel in der Brust zu haben, der wild mit den Flügeln schlug. Wie schön er dabei wirkte. Arien konnte gar nicht anders, als Tavaril an zu sehen Sie konnte den Blick gar nicht ab wenden. Er wollte Tal nun ein paar Lektionen erteilen. Nun dann würde sie wohl mal Platz für den jungen Zauberer machen und sich an seiner Stelle auf den Bock setzen. Nicht das sie nicht auch lernen wollte, aber Tal nutzte die Magie anders, als sie. Sie würde seine Art der Magie nicht erlernen.
    "Ich setze mich zu Marco und halte die Augen offen.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 2:03 am

    „Danke.“, sagte Tavaril auf Ariens letzten Satz und Tal schleppte sich förmlich aufs Dach. „Das wird nichts bringen. In der Akademie war ich auch schon schlecht.“ Tavaril musterte den Burschen und schnippte ihm dann gegen die Stirn. „Aua!“ „Du hast das Feuer einer dir höher gestellten Magistra aufgehalten. Mach dich nicht immer kleiner als du bist. Die Magie fängt in deinem Herzen an, dann geht sie in deinen Verstand über, dann in deinen Körper und schließlich manifestiert sie sich.“ Er druckte einen Finger auf Tals Brust und erklärte beinahe ein bisschen missmutig. „Wenn du hier schon scheiterst, wie soll die Magie dann richtig auslösen?“ Tal senkte den Blick. „Ich… hab eben Angst. Das ist nichts, was ich einfach abstellen kann!“ Tavaril musterte ihn so lange, bis Tal nun wieder aufsah. Er erwartete Enttäuschung in Tavarils Blick, aber sein Gesichtsausdruck war weich und beinahe liebevoll, was Tal irgendwie schockierte. „Tal… Es ist in Ordnung Angst zu haben, sie ist einer unserer Urinstinkte, die uns beschützen. Aber Angst vor dem Versagen zu haben, ist ein schlimmer Meister. Du bist so viel besser als du glaubst.“ Tal schwieg. Tavaril wusste, dass er ihn nicht einfach überzeugen könnte. „Aber sei’s drum. Du musst von selbst dahinterkommen. ICH kann dir aber zumindest beibringen, wie du deine Magie richtig benutzt. Dieses Geschnörkel, was in euren Formeln eingerissen ist, ist unerträglich.“ Und dann sprachen die beiden eine ganze Weile über Magische Formeln, Startsequenzen, Antriebsmechanismen und Auslöser, was für alle anderen beteiligten, wohl ziemlich unverständig war. Irgendwann sagte Tal überrascht: „Das kann nicht euer Ernst sein! SO leicht soll das sein?“ Tavarils Augen funkelten ein wenig und der Schalk stand ihm in diesen. Dann kicherte er erneut. „Ja, SO einfach ist es.“ Kein Wunder, dass Tavaril seine Kammeraden an der Akademie so leicht ausschalten konnte. Tavaril sagte nun: „Es ist schon spät, wir sollten rasten.“ Tal starrte immer noch ungläubig auf seine Aufzeichnungen und schien nicht zu begreifen, wieso an der Akademie so kompliziertes Zeug gelehrt wurde, wenn es so einfach sein sollte! Tavaril erhob sich und trat zu Arien. „Und heute Abend bist du dran.“ Er meinte wohl, dass er sie weiter ausbilden sollte. „Weißt du…“ Nun sah er sogar ziemlich schelmisch aus. „Nicht nur Tal hat großes Potential.“
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 2:17 am

    Arien konnte mit der Magiewirkerei der Menschen ohnehin nichts an fangen. Denn noch lauschte sie Tavaril und Tals Unterhaltung. Sie lernte anders als Tal, aber das war ok. Schließlich war sie kein Mensch. Aufmerksam blickte sie in der Gegend umher, versuchte zu erfühlen, wo sich etwas regte, um dieses Mal besser vorbereitet zu sein, doch da war nichts. Abgesehen davon, war sie nicht annähernd so begabt wie Tavaril. Er schien ja alles aus dem FF zu können. Arien schmunzelte, als sie Tal so erstaunt hörte. Als Tavaril kicherte, musste sie automatisch mit kichern. Es war irgendwie süß wenn Tavaril das tat und Tal so reagierte. Sylphie saß auf ihrer Schulter, oder schwirrte um sie alle herum. Die Kinder hatten besonders viel Spaß an ihr, den eine Fee hatten sie bisher noch nie sehen dürfen. Tavaril beschloss, das sie rasten sollten. Es wurde auch langsam Abend und sicher war die Reise durchaus auch für die Kinder anstrengend, selbst wenn sie nicht laufen mussten.
    "Gern,"
    antwortete Arien auf Tavarils Worte. Sie freute sich auf die Lektionen, die er ihr erteilen würde. Was sie allerdings überraschte, war das auch sie großes Potential hatte. War das so?
    "Wirklich?"
    kam es ihr einfach über die Lippen, ohne das sie es gewollt hätte. Sie sprang von dem Dach der Kutsche, um seinem wirklich niedlich aussehenden Blick, als auch seinen vermutlich kommenden Worten zu entkommen. Sie wusste, das das nicht funktionierte, aber wenigstens sah er so nicht, wie sich ihre Wangen etwas verfärbten. Sofort begann sie das Lager mit einer Feuerstelle zu versehen, damit sie was essen könnten und die Alte, als auch die Kinder, die Nacht am Feuer verbringen konnten. Er würde so etwas doch nicht zu ihr sagen, wenn er es nicht so meinte. Es war jedenfalls sehr schön ihn so zu sehen und ihn nicht immer als stoisch ernsten Eleda zu erleben. Als sie fertig war, kam sie zu ihm. Tal könnte sich auch um das Essen kümmern.
    "Ich ... bin bereit,"
    erklärte sie.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 2:54 am

    „Natürlich bist du das.“, entgegnete er ihr. Er setzte sich mit ihr etwas abseits und begann die Lektion für heute. „Da deine Magie intuitiv ist, musst du keine Formeln auswendig lernen, wie Tal.“ Dieser kümmerte sich im Übrigen auch nicht um das Essen, denn er war Feuer und Flamme, sein neu gewonnenes Wissen anzuwenden. Oma Greta und Marco jedoch kümmerten sich gern, während die Kinder mit Sylphie spielten, die das auch sehr gerne geschehen ließ. Sie hatte selbst große Freude daran.
    „Aber im Gegensatz zur Spruchmagie der Menschen ist die der Eledim schwerer zu meistern, weil jede Störung fatale Folgen für den Druiden haben kann. Ein Mensch kann nur so viel Magie wirken, wie es ihm seine Quelle erlaubt, ehe er Ohnmächtig wird. Es gibt kaum Unfälle, wo ein Mensch wegen zu viel Magiewirkung gestorben ist. Höchstens, weil er einen Zerstörungszauber gegen sich selbst gerichtet hat. Aber ein Eleda, kann sich mit Leichtigkeit selbst zerstören oder seinen Geist für immer in den Strömen der Welt verlieren.“ Das war Arien auch schon einmal fast passiert, hätte Tavaril sie nicht sanft zurückgeführt.
    „Aber nun, was ich dir heute beibringen möchte, ist ein wenig anders, als die Ströme außerhalb zu beeinflussen. Als Druide kannst du deinen Körper verändern. Du kannst dich schneller, stärker und robuster machen. Du kannst weiter sehen, hören und riechen und selbst die Welt unter deinen Füßen besser wahrnehmen, als deine Artgenossen, wenn du nur lernst, wie es geht.“ Er musterte sie. Es würde schwer werden und er hatte ihr deshalb gesagt, dass es schwer werden würde, damit sie nicht gleich aufgeben würde, wenn es nicht klappte. „Aber irgendwann… Kannst du dann vielleicht auch das hier.“ Tavaril erhob sich, ließ seine Magie wirken, wobei er ein paar Handbewegungen macht, die geschmeidig wie eine Choreografie aussahen und er sich gleich darauf verwandelte. Als „Waldkönig“ wählte er die Gestalt eines Hirsches. Er war jedoch schneeweiß und hatte ein Gold glänzendes Geweih. DAS war Arien ganz neu. Sie hatte mal gehört, dass manche Druiden so etwas konnten, aber sie hatte es nie gesehen.
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 3:14 am

    Arien setzte sich und hörte genau zu, was Tavaril ihr erzählte und machte sich gedanklich eine Notiz, nicht auf zu geben, gerade weil es schwer werden würde. Sie nickte bedächtig und sah ihm zu. Diese Handbewegung sah so unglaublich schön aus und plötzlich stand dieses wunderschöne Geschöüf vor ihr. Allein das Wissen, wer da vor ihr stand, ließ es nicht zu, dieses wunderbare Wesen zu berühren. Ihre Augen waren geweitet und sie hatte Mühe, nicht einfach die Kinnlade runter fallen zu lassen
    "das ist ... ihr seid ein unglaubliches Wesen Gilgalad,"
    flüsterte sie.
    "Warum habt ihr euch dann nicht in eine Eule verwandelt, anstatt durch ihre Augen zu sehen und ihren Körper zu gebrauchen?"
    Vermutlich war das einfacher, aber Arien fand das hier unglaublich. Sie würde das nur all zu gern lernen und sie würde gewiss nicht aufgeben. Natürlich wollte sie auch ihn stolz machen, aber sie sah so auch eine Möglichkeit, vielleicht doch auch Zweistimmig sprechen zu können, oder zu singen.
    Sie wartete, bis er sich zurück verwandelt hatte.
    "Ich werde nicht aufgeben,"
    meinte sie. Ihr Blick sprach von Entschlossenheit.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 3:32 am

    Tavaril stand dort noch einen Moment und auch die anderen Lagerbewohner hatten das Spektakel gesehen und waren herangeeilt. Sylphie vergoss beinahe Tränen, über die Schönheit, die sie nun erblickten und natürlich hatte Tavaril das auch gemacht, um ein wenig zu posen. Sylphie schwirrte vor ihn und sagte dann ehrfürchtig und atemlos: „Darf ich?“ Als sie die Hand nach seiner Stirn ausstreckte und Tavaril neigte leicht den Kopf. Sie berührte seine Stirn und der Hirsch schloss die Augen. Marco hielt seine Kinder zurück, dass sie den Eleda nicht einfach ungefragt anfassten. Tal hatte sogar sein Buch fallen lassen, als er den Hirsch betrachtete. „Du bist… wunderschöne.“, sagte Sylphie ehrfürchtig und legte sich gegen die Stirn Tavarils und dann leuchtete das Tier leicht und Tavaril nahm seine ursprüngliche Form an.



    Und zwar so, wie die Natur ihn geschaffen hatte. Greta hielt schnell mit Marco den Kindern die Augen zu und drehten sich weg, während Tal auf ihn zeigte und „Tavaril!“ dabei rief. Wobei Sylphie einfach nur kicherte. Tavaril selbst bemerkte ersteinmal gar nicht, dass er nackt war, da er eh nichts fühlen konnte, was seine Haut berührte.
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 4:02 am

    Der Moment war wundervoll, doch als sich Tavaril zurück verwandelte, hatte sie einen Splitterfasernackten Eleda vor sich, auf dessen Brust eine schreckliche Wunde klaffte. Glücklicher Weise drehten sich alle direkt weg, doch Arien betrachtete ihn und fragte schließlich:
    "Und wenn man sich zurück verwandelt, verwandeln sich die Kleider nicht mit zurück?"
    Ihr Blick lag jedoch nicht auf seinem Gemächt, sondern auf dieser schrecklichen Wunde. Automatisch griff sie nach dem Herzen. Wie hatten sie ihm das nur nehmen können? Nun erst senkte sie den Blick und suchte irgendwas auf dem Boden. Es machte ihr nichts aus, andere nackt zu sehen, denn das war das Natürlichste der Welt. Einzig weil es Tavaril war, der ja nun mal ein hochverehrter Eledimkönig war, hatte sie den Blick ab gewendet.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 4:23 am

    Tavaril sah an sich herab. „Oh.“, sagte er. Er kratzte sich am Hinterkopf und strich sich über den Körper, wobei er sich wieder ankleidete. „Nein… Ich… hab es nur lange nicht gemacht.“ Tavaril schien nicht wirklich was dabei zu finden. Aber ja. Selbst einen Eledimkönig hatte man nicht nackt zu sehen. Er sah Arien wieder an und die Menschen schienen beschämt. Sylphie hatte eigentlich immer eine Illusion über Tavaril gelegt, aber heute hatte sie es scheinbar vergessen. Zumindest dass sie die Wunde sonst versteckte.
    „Ich habe mich deshalb nicht in eine Eule verwandelt, weil ich dich dann nicht hätte mitnehmen können. Du erinnerst dich? Du hattest deine Sicht mit mir geteilt, weil du meinen Körper berührt hattest.“
    Sylphie nahm wieder auf seiner Hand platz und sie lachte fröhlich. „Danke, dass du uns das gezeigt hast.“ Tavaril lächelte ebenfalls dünn. „Und was genau meinst du?“ Er meinte damit, seinen Prachtkörper oder den Hirsch, wobei Sylphie kicherte und jubelte: „Beides!“ Jedenfalls fand sie, dass der Name Tavaril sehr gut zu dem Tier gepasst hatte, was er ausgesucht hatte.
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    Beitrag  Arien Sa Jan 06, 2024 4:34 am

    Arien verstand, was Tavaril gemeint hatte. Ja, sie hätte ihn nicht begleiten können, wenn er sich verwandelt hätte.
    "Ja ... ich war so berauscht von dieser Verwandlung, das ich nicht darüber nach gedacht habe, als ich die Frage stellte."
    Die Menschen schienen beschämt zu sein. Nun sie waren nicht so leichtfertig mit der Nacktheit, obwohl auch sie nackt auf die Welt kamen. Sicher ... Einen Eledimkönig sollte man nicht nackt sehen, stören tat es sie trotz allem nicht. Sylphie freute sich wie ein kleines Kind, das erben etwas lang ersehntes geschenkt bekommen hatte, während Tal wenig angetan zu sein schien.
    "Schön. Wir haben nun alle etwas gesehen was wundervoll war und können nun unseren Aufgaben bitte wieder nach gehen. Die Kinder brauchen etwas zu essen und auch die Erwachsenen. ich selbst muss mich auf den Unterricht konzentrieren. Könntet ihr also bitte?"
    bat sie die Anderen freundlich.
    "Was also wolltest du mir heute bei bringen? Ich wage zu bezweifeln, das ich mich direkt in einen Hirsch verwandeln soll,"
    lächelte sie aufmunternd.
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    Beitrag  Thûgalad Sa Jan 06, 2024 7:32 am

    Tal verstand nicht so ganz, wie schnell Arien darüber hinweg ging und die Menschen widmeten sich wieder den anderen Dingen. Sylphie zog ein langes Gesicht und sagte „Spielverderber…“ Tavaril hingegen musterte sie und antwortete ihr prompt: „Na, vielleicht solltest du als erstes Geduld lernen?“ Musste er gerade sagen. Aber trotzdem schien Tavaril nun gewillt ihr mehr beizubringen. „Also, wie ich schon sagte, versuchen wir heute mal deinen Körper leistungsfähiger zu machen.“ Er musterte sie und erklärte ihr, was er meinte. „Versuchen wir deine physische Kraft zu stärken.“ Er versuchte ihr zu erklären, wie sie die Ströme von außerhalb in ihren Körper leitete und erklärte ihr auch, dass sie behutsam vorgehen musste, um sich nicht ihre Gliedmaßen zu zerbrechen. „Wir fangen mit deinem linken Arm an. Denk an das, was ich gesagt habe. Ich versuche dich zu unterstützen, aber es muss von dir selbst kommen. Und sei bloß vorsichtig!“
    Und gerade wollte sie loslegen, als eine Stichflamme in den Himmel zündete. „TAL!“, rief Tavaril und sprang auf. Er war so schnell bei ihm, dass man es verpasst hätte, wenn man geblinzelt hätte. Dieser hustete einmal und sein Gesicht war vollkommen verrußt. „Nichts… passiert!“, gab er dümmlich grinsend zurück. „Es… ist SO EINFACH!“, jubelte er nun und Tavaril gab ihm eine Schelle auf den Hinterkopf. „Hör auf solche Zauber zu üben, wenn ich nicht dabei bin!“ Tal konnte dennoch nicht, als weiter zu grinsen, wie eine Grinsekatze. Tavaril schüttelte den Kopf und ging zuück zu Arien. „Schlimmer als ein Sack Flöhe…“, murmelte er und hockte sich wieder zu ihr. „Also. Gut. Probiere es aus.“

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