Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Thaluins Legenden

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    Beitrag  Arien Di Okt 10, 2023 9:12 pm

    So hatte Tavaril Arien noch nie angesehen. Es war merkwürdig und doch irgendwie auch schön. Es gab vieles, was sie nun hätte sagen können, doch das tat sie nicht. Statt dessen betrachtete sie ihn nur voller Zuneigung und Erleichterung, das er wieder zurück war, nicht wieder fort, wie beim letzten Mal. Als er sich nun erneut den Kopf hielt, war sie gleich an seiner Seite, um ihm Halt zu geben.
    "Versuch es nicht zu erzwingen. Das wird dir nur schaden,"
    sagte sie sanft zu ihm. Er hatte die Menschenfrau geliebt, doch warum wusste keiner etwas davon? Wieder neue Fragen, die da auf kamen. Was wenn Thûgalad nicht einfach nur sein Rivale war, sondern sein Zwilling oder schlimmer noch ... was wenn er selbst beide Personen in einer war? Wenn er zwei Seelen in seinem Körper beherbergt hatte? Ging so etwas? Oder war das gar nicht Gil`Galad, sondern Thûgalad, den sie dort mitten im Dschungel eingesperrt hatten und hatte er Valyria geliebt? Nein ... dann hätte er kaum mit der Dunkelheit gemeinsame Sache gemacht. Denn noch hielt Astharion ihn offenbar für sehr gefährlich. Was immer vorgefallen war, sie mussten es heraus finden, um Tavaril seinen Frieden zu geben.
    "Wir finden Antworten und ich bleibe an deiner Seite, bis du deinen Frieden findest."
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    Beitrag  Thûgalad Di Okt 10, 2023 9:49 pm

    Fakt war, dass sie hier nicht weiterkämen und so würden sie wohl auch schnellstmöglich weiterreisen müssen. Thyrande sagte nun in die Runde: „Vielleicht solltet ihr euch ausruhen, Tavaril.“ Er nickte, wobei er sich von Arien helfen ließ, die ihn stützte, damit er nicht umfiel. „Ich habe einen Ort entdeckt.“, sagte er gequält und ging nun mit Arien dort hin, die nicht von seiner Seite weichen wollte. Es war der Ort, den er zuvor schon aufgesucht hatte. Ariens Eltern betrachteten ihre Tochter, wie sie mit ihm ein Stück ging. „Sie ist so hilfsbereit. Ich glaube, wir haben sie zu einem wertvollen Teil unserer Gesellschaft erzogen, nicht?“, meinte Aranel zu seiner Liebsten.
    Tavaril legte sich aufs weiche Moos und starrte in den Himmel. Irgendwann schloss er die Augen zwar, aber schlafen konnte er trotzdem nicht. Es war schlicht und einfach nicht möglich. Allerdings ließ er seine Gedanken nun schweifen. Er versuchte nicht sich zu erinnern und so gelang es ihm auch, sich langsam wieder zu beruhigen. Er wollte nicht an diese Frau denken, von der er glaubte, sie geliebt zu haben. Er wollte nicht an Gil’Galad und Thûgalad denken und jetzt gerade wollte er nicht mal wissen, wieso er hier war. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben.
    Während er dort lag und die Umgebung um sich herum zu fühlen versuchte tauchte er tief in die Natur ab. Er hatte die Hände auf den Boden gelegt und spürte jedes noch so kleine Lebewesen. Er entdeckte eine Ameisenstraße, deren Mitglieder noch emsig die letzten Schätze des Tages in den Bau trugen. Er fühlte, wie sie die Blütenkelche der Blumen schlossen, bereit in der Nacht zu träumen. Er fühlte, wie kleine Waldmäuschen durchs Unterholz huschten in der Hoffnung, nicht von der Eule gefunden zu werden, die jeden Moment starten würde, um ihre Runden zu drehen. Ein Wildschwein trottete neugierig zur Lichtung, ließ die beiden Eledim aber dann trotzig links liegen und verschwand wieder ins Unterholz. Tavaril spürte das Leben um sich herum und doch konnte er nicht einmal sein eigenes Herz schlagen spüren. Arien war bei ihm. Ihre Lebenskraft spürte er sehr deutlich. Sie war warm und voller Freundlichkeit. Er lächelte leicht.
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    Beitrag  Arien Di Okt 10, 2023 10:11 pm

    Tal könnte bei ihren Eltern im Haus schlafen, das wäre sicher kein Problem, doch sie selbst würde Tavaril überall hin begleiten. Sie hatte ihn gern und wollte nicht, das er allein war. Seine Ruhe konnte er wohl auch haben, wenn sie bei ihm säße. Sie konnte absolut ruhig da sitzen, so das sich manchmal auch ein Vogel auf ihre Schulter verirrte, jedoch nie so wie bei Tavaril. Arien sah Tavaril eine Weile zu, ehe sie sich selbst ins Moss legte, nicht zu dicht bei ihm, damit er sich nicht bedrängt fühlte und seine Ruhe haben durfte. Arien würde nicht ohne Anleitung versuchen zu fühlen, doch sie konnte den Duft des Mooses auf nehmen, die Geräusche der Natur wahr nehmen. Auch das war wundervoll, wenn gleich nicht so schön, wie Tavaril das alles gerade wohl fühlte. Er brauchte die Natur eben so sehr, wie sie, wenn nicht gar noch viel mehr. Arien war noch jung genug um zu lernen, doch hatte sie schon viel Zeit verloren. So mächtig wie Tavaril wollte sie gar nicht sein, doch von ihm lernen wollte sie wirklich gern. Sie schlief nach einer Weile ein. Ihr Atem ging ruhig, ihr Herzschlag ebenfalls. Es war ein ruhiger, erholsamer Schlaf, wie sie ihn selten erlebte. Tavaril gab ihr Sicherheit. Sie fühlte sich ihm so verbunden ... als kenne sie ihn schon viel länger. War das wohl durch die Verbindung auf gekommen, die sie eingegangen waren, als sie in seinen Gedanken umherirrte? Wahrscheinlich. Als sie am Morgen erwachte, genoß sie die frische Luft noch ein wenig, ohne die Augen zu öffnen. Erneut nahm sie die Gerüche wahr, die sie umgaben und ließ das alles erst einmal auf sich wirken, ehe sie die Augen öffnete und Tavaril an sah. Sie lächelte. Er hatte nicht geschlafen, doch er sah so erholt aus, so viel lebendiger, als in all den Wochen zuvor. Gestern war ihr das schon aufgefallen. Dieser Ort tat ihm wirklich gut.
    "Guten Morgen,"
    flüsterte sie ihm zu, ehe sie sich langsam erhob.
    "Wir sollten gehen, um deine Antworten zu finden."
    Für Arien war klar, wenn Tavaril seinen Frieden finden würde, würde sie dafür sorgen, das seine letzte Ruhestätte genau hier wäre, wo er sich so wohl fühlte. Es war dieser Ort, der ihm gut tat, warum also sollte man ihn woanders ruhen lassen?
    Gemeinsam gingen sie zu ihren Eltern zurück, wo ihre Mutter bereits Proviant zusammen gepackt hatte und auch ein paar andere Sachen und Dinge, die sie auf der Reise sicher brauchen würde. Tal würde sie sicher begleiten. Ohne Tavarils Schutz könnte er hier nicht sicher sein. Was Sylphie an ging ... nun es war ihre Entscheidung, ob die kleine Fee mit ihnen reisen würde. Arien würde sie nie freiwillig in Gefahr bringen, doch wusste sie auch, wie stur die kleine Fee sein konnte, wenn sie etwas wollte. Dagegen kam selbst ein Widder nicht an.
    "Ich schicke euch Nachricht und ... wir werden uns wieder sehen."
    Sie verabschiedeten sich alle noch einmal von Ariens Eltern, ehe sie nun auf brachen, zum nächsten Volk, von dem sie hoffentlich mehr erfahren würden.
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    Beitrag  Thûgalad Di Okt 10, 2023 10:44 pm

    Und so reisten sie zur Grenze des Waldes und des Reiches. „Also… Reisen wir so, wie Astharion?“, fragte Tal nun, denn er glaubte durchaus, dass Tavaril diesen Zauber ebenfalls beherrschte. Der alte Elda aber sagte zu ihm: „Warum sollten wir?“ Tal sah ihn verdutzt an. „Na… weil wir… Antworten suchen?“ Tavaril sah ihn von der Seite an und sagte nun: „Ich habe Zeit.“ „Also… in Ordnung.“, meinte Tal daraufhin und beäugte Tavaril misstrauisch und fuhr schließlich nach einer Weile fort: „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, ihr könnt es nicht.“ Tavaril blieb stehen. „Tal.“ „Ja?“, piepste er. „Was glaubst du? Wie viele Bäume siehst du gerade?“ Der Mensch sah sich um. „Hunderte.“ „Wie viele Bäume würdest du sehen, wenn du bis zum Horizont sehen könntest?“ „Tausende? Millionen?“ Tavaril senkte nun ärgerlich den Blick. Wenn man es nicht besser wusste, würde man glatt denken können, dass Tavaril ein bisschen beleidigt oder gar peinlich berührt war. ER KONNTE den Zauber, aber er kannte den Wald einfach nicht. Wie sollte er bei einem Baum landen, den er noch nie gesehen und gespürt hatte? Tal musterte Tavaril und bestätigte mit einem Kopfnicken: „Also könnt ihr es nicht.“ „Vorsicht, Freundchen!“, zischte Tavaril und ließ ihn einfach stehen. Kurz erschrak Tal, dann aber musste er grinsen.
    SO hatten ihn die drei Freunde auch noch nicht gesehen. Sylphie saß wie immer auf Ariens Kopf und kicherte nun ein wenig. Gemeinsam reisten sie nun also durch den Wald und mal ehrlich, es gab durchaus schlechtere Gegenden. Außerdem war es hier auch recht sicher, sodass sie ungestört reisen, schlafen und lernen konnten. Tavaril lehrte Arien ihren uhreigenen Instinkt, mit dem Wald umzugehen besser zu beherrschen. Gerade standen die beiden Eleda mit nackten Füßen in einem Bächlein. Es war ziemlich kalt und so fiel es schwer sich zu konzentrieren. Wobei Tavaril das nicht wirklich merkte. „Du weißt bereits, wie man die Umgebung wahrnimmt, ohne dass du überhaupt darüber nachdenken musst. Du hörst mit deinen Augen, siehst mit deinen Augen, riechts mit deiner Nase und schmeckst den Wald selbst mit der Zunge und fühlst ihn mit deinem Körper. Primitive Sinne, die selbst ein Mensch beherrscht.“ Tal ließ sich gar nicht provozieren. Er wusste, dass die Eledim den Menschen diesbezüglich klar im Vorteil waren. „Als angehörige unseres Volkes, kannst du all diese Dinge aber auf einer ganz anderen Ebene wahrnehmen. Jede Veränderung in den Strömen ist eine Veränderung in der Welt. Ein Fisch, dass durch das Wasser schwimmt, verändert es. Ein Vogel, der die Luft mit seinen Flügeln streichelt und liebkost verändert sie. Jeder Schritt, den wir tun wirkt sich auf alles aus, was uns umgibt. Du musst lernen selbst die kleinste Faser des Gefüges zu spüren und zu sehen.“ Sylphie naschte gerade an einer Blüte und beobachtete die beiden Eledim. Arien wusste natürlich theoretisch, was er meinte, aber es war total schwer überhaupt irgendwas bei diesen kalten Füßen zu fühlen, was nicht ihren Körper betraf. Tavaril öffnete seine Augen und beobachtete Arien. Er spürte deutlich, was sich in der Umgebung tat. Tal versuchte so still wie möglich zu bleiben. Irgendwann fragte Tavaril: „Schläfst du?“ Da sie sich zwar zu konzentrieren versuchte, er aber keinen Wandel in ihrer Magienutzung bemerkte.
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    Beitrag  Arien Di Okt 10, 2023 11:02 pm

    Arien liebte den Wald mehr als alles Andere. Sie war hier nicht einfach nur Zuhause. Er war ihr Glück. Tal wollte offensichtlich schneller reisen als Tavaril, doch dieser versuchte ihm auf seine Art zu erklären, warum er nicht auf diese Art reisen konnte. Die Welt hatte sich seit damals stark verändert. Alte Bäume waren fort, andere neu gewachsen. Arien verstand, was Tavaril mit zu teilen versuchte. Tal hingegen machte sich einen Spaß daraus. Arien mochte es, wenn er lächelte, doch gegen Tavarils Lächeln, wirkte es eher schelmisch wie bei einem Kind. Als sie an einem Bach rasteten, hatte Tavaril eine weitere Lehrstunde für Arien. Sie standen mitten im fließenden kalten Wasser. Ariens Füße fühlten sich unglaublich kalt an. Sie spürte wie immer wieder eisige Ströme über und um ihre Füße wehten, das der Sand unter ihren Füßen ebenfalls kalt war und es so nicht einfacher machte. Wellen von Kälte durchflossen sie, als sie da stand, lauschte und versuchte es um zu setzen. Himmel das war o kalt und die Konzentration ließ natürlich zu wünschen übrig. Langsam aber sicher wurden ihre Füße Taub. Eine weitere Welle der Kälte überkam sie.
    "N-nein,"
    stammelte sie, als sie ihm antwortete.
    ~Jetzt reis dich mal zusammen~
    schollt sie sich gedanklich selbst und versuchte erneut sich zu konzentrieren, ohne die Kälte dabei zu beachten, was wirklich alles Andere als einfach war. Sie scheiterte erneut. Sollte sie ihn bitten, das an Land zu üben? Nein. Sie war so fest entschlossen, es auch im Wasser zu schaffen. Was wäre das für eine jämmerliche Bitte, wo das Wasser doch Leben bedeutete und nicht nur sie, sondern alle Anderen Wesen nährte. Das es kalt war ... nun dafür konnte das Wasser nun wirklich nichts. Sie atmete einmal tief durch und versuchte es erneut. Aller Anfang war schwer und ihr war bewusst, das sie nicht von jetzt auf gleich alles können würde, doch aufgeben war ja nun wirklich gar keine Option.
    "Wie kann ich die Kälte wirksam ignorieren?"
    wollte sie schließlich wissen, wobei sie sich schon wieder auf die Unterlippe bis, denn vollkommen ignorieren DURFTE sie die Kälte ja nicht.
    "Ich möchte es anders ausdrücken. Wie schaffe ich es, die Kälte zu ertragen, und sie zu spüren, ohne das es mich ablenkt?"
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    Beitrag  Thûgalad Di Okt 10, 2023 11:16 pm

    Nun… ihre Frage überraschte ihn sehr. Wie sie die Kälte aushalten konnte? Er hatte sich gar keine Gedanken dazu gemacht. Schließlich spürte ER ja auch gar nichts. Zumindest was körperlichen Schmerz betraf. Wobei das auf seinen Kopf wohl nicht zutraf. Egal. Er sah Arien an und fand erst keine Antwort, aber schließlich wurde es: „Körperbeherrschung.“ Toll. Tal musste sich da Lachen verkneifen. Tavaril sagte nun: „Du sollst auch nicht auf deinen Körper achten sondern auf all das, was außerhalb ist.“ Leichter gesagt als getan. Hm. Vielleicht war der Bach nicht die beste Wahl gewesen. Tavaril erinnerte sich jedoch an einen Augenblick aus seinem früheren Leben. Er hatte in einem Bächlein gelegen und festgestellt, dass es ihm dann viel einfacher gefallen war, alles wahrzunehmen. Wieso auch immer. Er verschränkte die Arme. Er überlegte, wie er es ihr besser zeigen könnte, dann kam ihm eine Idee: „Wie hat es sich angefühlt, als du durch meinen Geist gewandelt bist?“ Arien wusste ganz genau, wie es sich angefühlt hatte. Es war warm gewesen, sicher und angenehm, nur hin und wieder hatte sie Kälte, Unbehagen und Dunkelheit gespürt. „Konzentrier dich darauf. Konzentriere dich auf mich.“
    Tavarils Stimme rückte mit einem mal in weite Ferne. Arien konnte sich noch genau erinnern, wie sie in Tavarils Geist eingedrungen war, wie sie jede Faser seines Seins berührt hatte und auch jetzt spürte sie genau, wo er war. Sie spürte ein weiteres Bündel Ströme und dann noch eins. Sie konnte sie nicht ganz zuordnen und sie fühlten sich ganz anders an als Tavaril. Sie spürte mit einem Mal so viele Eindrücke, dass ihr nahezu schwindlig davon wurde. Und dann platschte es.
    Arien hatte das Gleichgewicht komplett verloren und war ins Wasser gefallen. Tavaril zog sie eben wieder hoch und hielt ihr Gesicht in den Händen. „Arien. Arien!“
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    Beitrag  Arien Di Okt 10, 2023 11:32 pm

    Körperbeherrschung ... Sie hatte schon einiges gelernt und auch ihren Körper beim Klettern gut im Griff, nur Kälte musste sie so unglaublich selten aus halten, das sie sich damit nie wirklich beschäftigt hatte. Tavaril machte es ihr einfacher, indem er ihr erklärte, sie solle sich auf ihn konzentrieren. Das war immer eine gute Idee. Bei ihm fühlte sie sich sicher. Kaum das sie begann sich auf ihn zu konzentrieren, verschwamm seine Stimme und sie versank in den Strömen der Welt. Es fühlte sich anders an. Die Ströme waren anders, als die Tavarils, aber harmonisch und schön. Natürlich verlor sie das Gleichgewicht, weil sie sich zu sehr mittreiben ließ und landete im eiskalten Wasser. Jemand zog sie hoch, sprach sie mehrmals an. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie Tavaril in die farblosen Iriden. Er war da, hatte sie aus dem Wasser hoch gezogen. Arien schnappte plötzlich heftig nach Luft, als ihr klar wurde, wie kalt es ihr plötzlich wurde. Sie zitterte am ganzen Körper, konnte aber den Blick nicht von Tavaril abwenden.
    "D-das .. w-w-war u-hu-ngl-laubl-lich!"
    brachte sie hervor.
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 12:18 am

    Tavaril starrte sie an und dann trat die Sonne auf ihr Gesicht. Sie fror zwar, war klatschnass, aber sie freute sich die Aufgabe halbwegs gemeistert zu haben. Sie hatte es jedoch ganz schön übertrieben. Er zog sie nun ganz aus dem Wasser und setzte sie auf die Wiese in die Sonne. „Du musst es immer gleich übertreiben, hu?“ Er musterte sie, wie ein strenger Lehrer und führte fort: „Ich verstehe ja, dass das alles ganz spannend für dich sein muss, aber könntest du vielleicht mal aufhören, dich ständig sonst wohin reißen zu lassen?“ Er klang nicht wütend, eigentlich eher ziemlich neutral. Dann seufzte er. „Du musst konzentriert bleiben und vor allem darfst du deinen Fokus nicht verlieren. Du darfst vor allem nicht dich selbst verlieren.“ Es soll Druiden geben, die Jahre und Jahrzehnte schliefen, weil sie nicht mehr zurückfanden. Arien hatte den Vorteil hier einen Tavaril zu haben, der sie immer wieder zurückbegleiten konnte, aber woher sollte sie auch wissen, wie sie sich zu verhalten hatte? In der Druidenschule wurden solche Sachen doch erst sehr viel später gelehrt. Nun ja.
    „Das nächste Mal lässt du dich nicht so davontragen. Da!“ Er deutete auf ein Büschel Gras. „Du kannst übern das da wachsen zu lassen.“ Arien wusste es nicht, aber es hätte wirklich sehr gefährlich werden können und er hatte sich ernste Sorgen um sie gemacht. Und nun wirkte er wieder eingeschnappt. Vielleicht war er auch einfach nur sauer auf sich selbst, weil er es nicht besser erklärt hatte und weil er viel zu viel von ihr verlangte.
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    Beitrag  Arien Mi Okt 11, 2023 1:34 am

    Arien war zwar glücklich, aber sie verstand auch, wie sehr sich Tavaril um sie gesorgt haben musste. Er tat dann immer so, als habe sie etwas beleidigendes getan oder gesagt und ließ sie irgendwas viel leichteres üben. Sie lächelte, als er sie zu dem Grasbüschel schickte. Natürlich hatte sie zu gehört, doch war es ja nicht so, das sie absichtlich einfach davontragen ließ. Sie nahm sich vor, sich besser zu konzentrieren. Was sie in der Druidenschule gelernt hatte, war leider nicht sonderlich viel. Nicht einmal das, was Tavaril ihr gezeigt hatte. Das würde sie ihm wohl erst später erklären können. Jetzt machte sie sich erst einmal ans üben, das Gras wachsen und wieder in seinen Ursprung zurückkehren zu lassen. Später, als sie weiter wollten, kam sie noch einmal zu ihm.
    "Tavaril? Du hast mir mehr bei gebracht, als ich es in der kurzen Zeit in der Druidenschule gelernt habe. Ich werde mich noch mehr bemühen, dir eine gute Schülerin zu sein und mich mehr zu focussieren."
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 1:54 am

    Nun. In der Druidenschule hatte sie ja auch kaum Zeit gehabt. Sie waren schließlich nicht lange dort gewesen. Tavaril beobachtete, was sie mit dem Büschel Gras anstellte und nickte dabei zufrieden. Sie brauchte eine ganze Weile, aber sie half den Halmen sich zu strecken. Allerdings klappte das mit der Umkehr nicht so ganz. Was aber auch nicht schlimm war, denn das hatte Tavaril ihr noch nicht gezeigt. Was ihr aber gelang, war es, das Gras neu zu formen. Die einzelnen Hälmchen wurden kleiner, aber damit auch breiter. Es sah vielleicht ein bisschen so aus, als würde es wieder zusammenschrumpfen.
    „Ja. Mach das. Ist vielleicht für uns alle besser.“ Er musterte sie einen Moment. „Ihm fiel auf, dass sie sich wieder angewöhnt hatte, ihn zu duzen. Ein Umstand über den er erst einmal hinwegsehen wollte. Er war es offenbar gewohnt, dass man ihn so nicht ansprach. Wenn er wirklich Gil’Galad gewesen war, so hatte ihn wohl auch jeder mit dem Titel angesprochen. Egal. Was war er schon für ein König? Ohne Land, ohne Volk. Zumindest sah es gerade danach aus.
    „Lasst uns gehen.“
    Sie gingen also weiter und begaben sich am Abend zur Ruhe. Es war eine Sternenklare Nacht und sie rasteten an einer Lichtung. Es war schon spät und Tal mummelte sich gerade in den Schlafsack. Er sah hoch in die Sterne. „Obwohl ich in der Heimat der Eledim bin, sehen die Sterne hier genauso aus wie bei uns.“
    „Natürlich. Es ist derselbe Planet.“, sagte Tavaril emotionslos. Tal lächelte. „Ihr versteht keine Metaphern, wie?“ „Ich verstehe sie.“, antwortete Tavaril und folgte Tals Blick. Tal grinste nun. „Dann mögt ihr sie nur nicht?“ Tavaril schwieg und musterte den Menschen, der ihm frech entgegenblickte. „Schlaf einfach.“ Tal gluckste auf und schloss die Augen. „Gute Nacht Tavaril. Gute Nacht, Arien und gute Nacht Sylphie.“ Sylphie hatte sich schon in Ariens Schoß zusammengerollt und mit einem größeren Blatt zugedeckt und Tavaril erwiderte nur: „Gute Nacht.“
    Sein Blick ging wieder in die Sterne. Sie waren so schön. Er konnte es den Leuten, die ihn in den Berg gesperrt hatten, nicht so ganz verziehen, dass sie das getan hatten. Sein Blick ging wieder zu Arien. Sie lernte so gerne von ihm und freute sich immer so sehr, wenn sie etwas schaffte. Er merkte, dass es ihn freute, wenn sie etwas schaffte oder wenn sie sich über etwas freute. „Soll ich dir was zeigen?“
    Natürlich. Sie wollte alles wissen und sehen, was er ihr beibringen könnte. Er lächelte und nach einem kurzen Moment landete eine Eule in der Nähe und kam immer dichter, bis sie Tavaril auf den Arm flog, den er ihr entgegenstreckte. Er strich ihr behutsam über die Federn. Dann flüsterte er etwas in der alten Sprache und seine Stimme nahm die Zweistimmigkeit wieder an. Kurz flatterte die Eule und schließlich blieb sie ruhig. Tavaril streckte die andere Hand nach Arien aus, dass sie sie nehmen könnte. „Mach die Augen zu.“, sagte er leise und dann sah sie sich und Tavaril auf der Lichtung hocken. Es dauerte einen kleinen Moment, ehe sie feststellte, dass es die Sicht der Eule sein musste, die nun abhob und in den Himmel stieg. Das erste Mal in ihrem Leben machte sie diese Erfahrung. Sie flogen frei über die Baumwipfel und segelten auf leisen Schwingen durch die Nacht. Tavaril teilte diese Sicht mit ihr, aber irgendwann würde er es ihr vielleicht beibringen können.
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    Beitrag  Arien Mi Okt 11, 2023 2:09 am

    Natürlich wäre das für alle besser. Arien nickte nur, als er das sagte und schon konnte es weiter gehen. Sie wollte lernen und gab nicht auf. Tal dagegen schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, Tavaril zu veralbern, oder ihm Fragen zu stellen, die er sich auslegte, wie er es gerade witzig fand. Arien musste darüber auch schmunzeln. Sie wusste auch, das es Tavaril ärgerte, wenn man ihn duzte, doch das war vorhin wirklich nur heraus gerutscht. Sie hatte wirklich größten Respekt vor ihm und war glücklich, das er ihr so viel zeigte. Nachdem Tal ihn einmal mehr gefoppt hatte, saß Arien nun bei Tavaril. Natürlich wollte sie alles sehen und lernen. Sie fand es berauschend das große Glück zu haben, Tavarils Lehrling zu sein und die alten Zauber auf eine ganz andere Weise zu erlernen, wie es die Druiden lernten und vielleicht sogar noch mehr.
    "Gern,"
    antwortete sie sehr leise. Es dauerte nur einen Moment, ehe eine Eule angeflogen kam und sich Tavaril näherte. Arien liebte Eulen. Sie flogen nahezu lautlos und schienen mit großer Weisheit gesegnet zu sein. Davon abgesehen fand sie diese Tiere einfach nur wunderschön. Seine Stimme war wieder zweistimmig als er mit der Eule sprach, was Arien so unglaublich schön fand. Wie gern würde sie auch das lernen. Ob sie überhaupt die Anatomie hatte? War das zweistimmige sprechen auch nur einfach verloren gegangen? Tavaril forderte ihre Hand, die sie ihm bereitwillig gab und die Augen schloss. Was sie nun erleben durfte, war unglaublich. Sie durfte die Welt aus den Augen einer Eule sehen. Unglaublich wie schön das war. Wie schön, das sie die Welt dieses Mal so sehen durfte. Ob er ihr auch das bei bringen würde? Im Moment überließ sie sich voll und ganz Tavaril, der sie auf eine unendlich schöne Reise mit nahm.
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 5:51 am

    Tavaril flog mit Arien über den Nachthimmel und doch sah es aus, als sei es ein blasser Tag. Er genoss es. Er hatte es früher schon genossen und er wusste auch, dass er das hier schon einmal mit einer anderen Person geteilt hatte. Einer Menschenfrau. Valyria… SEINE Frau. Er versuchte sich auf die Eule zu konzentrieren, aber seine Gedanken verwirrten ihn. Immer wieder sah er die Frau vor seinem geistigen Auge, wohingegen Arien natürlich weiter durch die Augen der Eule sah.
    Die Eule senkte ihren Flug und drehte ab, um zurückzukehren. Tavaril versuchte weiterhin sich zu konzentrieren, aber je mehr er nachdachte, um so schwerer war es. Arien sah noch, wie die arme Eule im Begriff war, gegen einen Baum zu fliegen, als sie Verbindung plötzlich abriss und Tavaril sie offensichtlich losgelassen hatte. Er selbst saß da und hatte die Augen geschlossen. Dann aber kippte er einfach nach vorne und blieb reglos liegen.

    Tavaril WAR gegen den Baum geflogen und zu Boden gestürzt. Auf den ersten versuch wieder zu starten, spürte er die sengenden Schmerzen in Rippen Flügeln und auch seinem Kopf. Er wusste nicht, wo er war, WER er war, was passiert war und orientierte sich. Er saß auf dem Boden und hatte ordentlich Federn gelassen. Er hatte schlimme schmerzen und versuchte immer wieder zu flattern, aber offenbar hatte er sich den Flügel gebrochen. Ich muss weg vom Boden! Er wollte schließlich nicht als Futter enden. Verwirrt wie er war, sah er sich um und versuchte sich zu erinnern. Ja… Er war Tavaril. Er war in den Vogel geschlüpft, um- Die Eule schüttelte heftig den Kopf, als ihr wieder einfiel, wieso sie ihr Gleichgewicht verloren hatte. Die Gedanken waren unerträglich und schließlich versuchte er sich zusammenzunehmen. Ich muss Arien finden…
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    Beitrag  Arien Mi Okt 11, 2023 6:08 am

    Es war so wunderschön. Wie konnte man das nicht genießen? Allerdings war irgendwas mit Tavaril nicht in Ordnung. Er schien unkonzentriert, denn sie konnte auch seine Stimme nicht hören, wie er ihr sonst immer etwas erklärte. Etwas stimmte nicht und dann ... Die Eule setzte zum Landen an ... nur leider steuerte sie genau auf den Baum zu. Arien spürte plötzlich, wie sie los gelassen wurde und stolperte regelrecht in ihren Körper. Sie schlug die Augen erschrocken auf und sah im nächsten Moment, wie Tavaril einfach nach vorn fiel und dort liegen blieb. Sofort kniete sie sich neben ihn, versuchte i8hn zu wecken, doch er war nicht ansprechbar. Oh nein ... er war noch in der Eule und die ... Oh je. Sie drehte Tavaril auf den Rücken und ging in die Richtung, in die die Eule davon geflogen war. Nun musste sie immer wieder stehen bleiben und nach ihm tasten. Sie wusste wie seine Ströme aussahen, wie sie sich an fühlten. Arien ging weiter, versuchte eine Spur zu finden, nur wagte sie nicht, länger ihren Geist nach Tavarils aus zu senden, denn sie fürchtete, sie würde die Kontrolle verlieren und dann in einen tiefen Schlaf fallen, weil sie ihren Körper nicht wieder fand. Wo war er nur? In diesen Wäldern waren sie zum Glück sicher, doch wenn er noch in der Eule war, konnte er durchaus einem Raubtier zum Opfer fallen. Wieder blieb sie stehen, schloß die Augen und konzentrierte sich. Es musste auch ohne ihn gehen. Sie MUSSTE ihn finden.
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 8:28 pm

    Tal sah Arien in den Wald laufen. Er dachte sich nichts weiter dabei, da er Eledim eben genau das als Persönlichkeitsmerkmal zuschrieb. Er hatte sowieso eigentlich erwartet, dass sich die beiden Eledim so verhielten. Er sah ihr kurz nach, schloss dann aber wieder die Augen, um zu schlafen.
    Arien lief durch den Wald. Sie hatte eine grobe Richtung, wo sie hinmusste, schließlich hatte sie ja gesehen, in welche Richtung sie geflogen waren. Allerdings wusste sie nicht genau wie weit sie geflogen oder wo Tavaril abgestürzt war.
    Tavaril hingegen blieb einfach an der Absturzstelle. Er hoffte, dass Arien ihn suchen würde, da sie ja gesehen haben musste, dass er abgestürzt war. Außerdem fiel es ihm auch wirklich schwer sich zu bewegen. Es war außerdem eine wunderbare Erfahrung, überhaut irgendwas fühlen zu können. Auch wenn es nun in erster Linie Schmerz war. Was hatte er sich nur dabei gedacht?

    Tal hingegen beäugte nun Tavaril, der da auf dem Rücken lag. Was war los mit ihm? Er hockte sich neben ihn und tätschelte seine Wange. Was hatten die beiden denn nur wieder angestellt. Er beschloss über Tavarils leblosen Körper zu wachen. Bei der Gelegenheit überprüfte er jedoch auch gleich mal seine These. Er zog ihm die Platte aus und legte sein Ohr auf den Brustkorb, mit dieser Schrecklichen Wunde. Kein Herzschlag.
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    Beitrag  Arien Mi Okt 11, 2023 9:06 pm

    Arien versuchte es weiter Sie ging immer weiter, versuchte zu erspüren, wo er war und die Richtung zu bestimmen, aus der seine Ströme stärker erschienen. Natürlich wurde s nicht einfacher. Sie kam an einem Abhang an, der steil in die Tiefe ging. Gute 10 Meter tiefer, gab es einen reißenden Fluss, den sie irgendwie überqueren müsste. Arien kletterte an einer Stelle hinunter, die zwar Steil war, die dafür aber zu einer Felsansammlung in der Strömung des Flusses brächte, an der auch Geäst und ähnliches aufgehalten wurde. Einmal rutschte sie mit dem Fuß ab, wo dann auch Gestein und Erde herunter brach, doch sie fand schnell wieder halt. Der Stein und die Erde unter ihren Fingern fühlten sich ziemlich rau, aber doch auch haltbietend an. Als sie hinunter sah, wusste sie, wenn sie stürzte, würde sie sich etwas brechen. Das konnte sie sich jetzt so gar nicht leisten. Vorsichtig kletterte sie hinunter, kam auf einem spitzen Felsen an, der nun über weitere, glatte, spitze Felsen über den Fluß führte. Arien gab sich alle Mühe hinüber zu kommen und dabei nicht zu fallen. Auf dem vorletzten Felsen rutschte sie ab, prallte auf den glatten Fels und fiel ins Wasser, welches sei ein Stück mit sich riss, ehe sie sich wieder halt verschaffen und aus dem Wasser ziehen konnte. Sie schnappte nach Luft, denn das Wasser war eiskalt, doch hielt es sie nicht davon ab, ihren Weg weiter zu suchen und schließlich an der Anderen Seite pitschnass an zu kommen und weite nach Taravil zu suchen. Erneut blieb sie stehen. Sie musste sich konzentrieren. So weit weg konnte er doch nun auch nicht mehr sein, oder? Da .. da war was. Sie spürte ihn deutlicher, umklammerte mit der Hand den Kristall unter ihrem Hemd, der nach wie vor pulsierte, und versuchte zu sehen, wo Tavaril war. Sie sah etwas leuchtendes in der Ferne. Das war er. Sie war sich sicher, das sie nun nur noch in jene Richtung gehen musste, um ihn zu finden. Sie öffnete die Augen, lief los und fiel der Länge nach über eine Wurzel hin.
    "Uff,"
    machte sie, als sie auf kam. Es war eben wichtig sich zu konzentrieren, und das auf alles, was sie umgab, nicht nur auf die Ströme. Arien stand auf, lief weiter und fand schließlich die Eule am Boden, die sich offenbar verletzt hatte. Langsam ging sie auf das Tier zu, nahm sie vorsichtig auf. Der Flügel war gebrochen und sicher hatte sie auch andere Blessuren davon getragen. So nass wie sie noch war, war das sicher nicht angenehm für das Tier, doch hatte sie jetzt keine andere Wahl, als sie in den Armen zu halten.
    "Wie konnte euch das denn passieren? Habt ihr mir nicht gesagt, ich muss mich konzentrieren und fokussieren?"
    Sie lächelte Liebevoll.
    "Entschuldigt bitte. Sicher habt ihr euch nicht bewusst ablenken lassen. Ihr habt es schon schwer genug."
    Sie ging vorsichtig, um die Eule nicht noch mehr zu verletzen. Die gute Frage war nun, wie käme sie über den Fluß, und den Abhang hinauf, mit dem Tier im Arm? Ganz klar. Sie musste einen Umweg gehen. Das nahm sie jedoch gern in Kauf. Auf dem Hinweg wäre ihr das sicher nicht in den Sinn gekommen, denn da wäre die Gefahr zu groß gewesen, Tavaril nicht zu finden. Sie fand weiter Fluß abwärts eine ruhige Stelle, die auch flach genug war, um hinüber zu gehen, ohne das ihnen etwas geschehen würde und suchte sich nun den Weg zum Lager zurück.
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 9:37 pm

    Tavaril wartete geduldig unter dem Baum. Zum Glück hatten sich die Wildtiere von ihm ferngehalten und schließlich konnte er Arian ausmachen. Was für ein Glück. Sie nahm ihn ganz vorsichtig auf und er lehnte sich gegen sie. Als sie ihn dann auch noch tadelte zwickte er sie mit seinem Schnabel vorsichtig in den Finger. Er wollte ihr nicht wehtun, sondern lediglich seinen Unmut kundtun. Tja… offenbar konnte selbst dem größten Meister ein Missgeschick passieren.
    Arien lief vorsichtig durch den Wald und umging den reißenden Strohm an einer flacheren Stelle. Sie hob Tavaril über das Wasser und durchquerte den Fluss. Sie war sehr umsichtig und vorsichtig und schließlich kamen sie am Lager an. Tal erhob sich und fragte besorgt: “Was ist passiert?“
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    Beitrag  Arien Mi Okt 11, 2023 9:48 pm

    Arien war noch nicht wirklich ganz trocken, als sie am Lager an kam. Das Zwicken hatte sie auch nicht wirklich gestört. Sie wusste, das es ihm nicht schmeckte, wenn man ihn in irgendeiner Weise ein wenig hoch nahm. Tal saß da und wartete schon. Er musste wohl die ganze Zeit über Tavarils Körper gewacht haben. Arien setzte sich direkt neben den Leblosen Körper, hielt die Eule aber behutsam fest, damit sie nicht versuchte zu fliehen, wenn sie behandelt werden sollte. Sie würde sich sicher erschrecken, wenn Tavarils Geist aus ihrem Körper in den Seinen wieder eintauchte. Kein Wunder.
    "Wir haben einen Ausflug gemacht ... mit dieser Eule.. Leider hatte sie dann einen kleinen Unfall, bei dem ich zurück geschleudert wurde, Tavaril aber in der Eule blieb. Das Ergebnis siehst du ja. Danke das du über ihn gewacht hast."
    Sie betrachtete den Leblosen Körper. Tatsächlich musste sie einmal hart schlucken. Hätte sie nicht gewusst, das die Eule seinen Geist gerade noch beherbergte, wäre sie nun vermutlich doch in Tränen ausgebrochen. Konnte man jemanden in so kurzer Zeit so lieb gewinnen?
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    Beitrag  Thûgalad Mi Okt 11, 2023 10:23 pm

    Nun die Antwort auf Ariens unausgesprochene Frage musste ganz klar „Ja“ lauten. Man konnte jemanden sehr liebgewinnen und zwar innerhalb kürzester Zeit. Arien setzte die Eule behutsam neben Tavarils Körper ab und Tal fragte. „Du meints… Er ist DA drin?“ Er deutete dabei auf die Eule. Arien bestätigte das und Tal musterte das Tier. „Das ist unglaublich!“ Jedes Mal, wenn Tavaril Magie wirkte, hatte Tal das Gefühl, dass es nichts gab, was unmöglich wäre!
    Arien jedenfalls legte Tavarils Hand an die Eule und so konnte er seinen Geist zurück in seinen Körper bringen. Er schüttelte sich kurz und die Eule machte natürlich ein riesen Tamtam, da sie alles andere als ruhig war. Schnell legte Tavaril ihr seine Hand auf. Er heilte sie und zuckte nicht mit der Wimper. Dann forderte er sie auf zu ihm zu kommen und als Arien sie los ließ schüttelte sich das Tier einmal ausgiebig, traute sich dann aber trotzdem wieder zu Tavaril, der sie streichelte und behutsam und leise auf sie einredete. Zuerst war die Eule noch unsicher gewesen, aber dann schien sie seine Gesellschaft regelrecht zu genießen.
    „Danke, dass du mich gesucht hast.“, sagte Tavaril nun. Er hätte auch so in seinen Körper zurückfinden können, aber er hatte das arme Tier nicht zurücklassen wollen. Es war schließlich seine Schuld, dass es sich verletzt hatte. „Jetzt hast du gesehen, was passieren kann, wenn man nicht bei der Sache ist.“ Tal machte unterdessen ein Feuer an, damit Arien sich aufwärmen konnte. Tavaril entließ die Eule zurück in die Nacht. Schließlich musste sie noch Futter suchen.
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    Beitrag  Arien Do Okt 12, 2023 2:03 am

    Die arme Eule. Arien verstand gut, das sie sich so aufregte, war aber auch sehr dankbar für die Erfahrung, die sie hatte machen dürfen. Tavaril rief das Tier zu sich, nachdem er es geheilt hatte. Es war wirklich erstaunlich, wie sanft er war. Arien bewunderte ihn. So würde sie auch gern mit der Natur agieren können.
    "Ja ... danke, das ich diese Lektion lernen durfte. Es tut mir leid, das ich nicht mit aufgepasst habe. Es ist nun geschehen und es hilft mir, mich noch mehr an zu strengen. Ich will euch nicht enttäuschen,"
    erklärte sie dann schließlich, ohne darauf ein zu gehen, warum sie überhaupt nach ihm gesucht hatte. So wie er ihr alles erklärt hatte, musste ja etwas mit der Eule geschehen sein. Tavaril würde wohl kaum ein Tier verletzt zurück lassen. Vor allem dann nicht, wenn er mit daran Schuld trug.
    "Danke Tal. Das ist sehr nett von dir."
    Sie setzte sich ans Feuer und entkleidete sich größtenteils, um sie vollständig trocknen zu lassen.
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    Beitrag  Thûgalad Do Okt 12, 2023 2:18 am

    Tal lächelte. „Eine meiner leichtesten Übungen.“ Tavaril musterte die beiden jungen Geschöpfe kurz und sah dann wieder in den Himmel. Er konnte die Wärme eines Feuers nicht spüren. Er war nicht am Leben. Es fraß ihn auf. Er wirkte irgendwie melancholisch und so wie er da nun stand, als würde er nicht dazugehören. Sylphie aber flog zu ihm und setzte sich auf seine Hand. „Wir werden deine Vergangenheit finden und dann wirst die Frieden finden.“ Er wollte es glauben und schließlich sagte er: „Ja…“
    Er hatte nicht vergessen, wieso er die Kontrolle verloren hatte und dachte an die Frau, wie sie schwanger vor ihm stand. Was war wohl aus ihr und seinem Nachkommen geworden? WAR sie überhaupt seine Frau gewesen? Es war kein Gedanke greifbar und er schob das alles nun erst einmal beiseite.
    Er setzte sich nun mit ans Feuer und schwieg. Er würde Arien jetzt nichts mehr beibringen und sie sollte sich auch erst einmal wieder aufwärmen. Tal rückte ein Stück zur Seite und machte so ein bisschen Platz, wo er sich dann aber auch gleich wieder hinlegte und gähnte. Ich bin müde. Gute Nacht.“, sagte er. „Gute Nacht.“, antwortete Tavaril hölzern und starrte ins Feuer.
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    Beitrag  Arien Do Okt 12, 2023 2:34 am

    Für heute war Arien auch dankbar, das sie nichts mehr lernen brauchte. Der Sturz in den Fluss hatte ihr vollkommen gereicht. Hätte die Strömung sie weiter mit gerissen, wäre sie womöglich ertrunken. Sie wollte sich auch gar nicht anmerken lassen, wie erschöpft sie war. Tal war wirklich lieb und Sylphie ... nun sie hielt sich sehr gern bei Tavaril auf. Als Tal sich schlafen legte, wünschte Arien ihm noch eine gute Nacht, sah dann aber etwas Gedankenverloren zu Tavaril. Es musste für ihn schrecklich sein, nichts zu spüren, zu wissen, das er tot ist, das er keine Gefühle im eigentlichen Sinne hatte. Sie wünschte ihm allen Frieden dieser Welt und doch wünschte sie sich, sie könnte bei ihm bleiben. Schließlich stand sie auf, kam zu ihm und starrte mit ihm in den Himmel.
    "Möchtest du vielleicht reden?"
    fragte sie. Manchmal half es, wenn man darüber sprach, was einen belastete. Wenn er das nicht wollte, würde sie ihn für heute in Ruhe lassen und sich selbst etwas Ruhe gönnen, doch insgeheim wünschte sie sich schon, er würde sich ihr anvertrauen.
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    Beitrag  Thûgalad Do Okt 12, 2023 3:32 am

    Tavaril hob den Blick und musterte Arien, die näher gerückt war. „Worüber?“ Das fragte er sich wirklich. Er kam gar nicht auf die Idee, dass er irgendwie bedrückt aussehen könnte. „Über das, was dich so beschäftigt, das du selbst gegen einen Baum fliegst.“, antwortete sie ihm sanft. Einen Augenblick, blieb sein Blick auf ihr hängen, ging dann aber zurück ins Feuer. „Oh.“ Schien alles zu sein, was er dazu sagen wollte. Es entging ihm aber auch nicht, dass sie ihn weiterhin erwartungsvoll anschaute, sodass er schließlich sagte: „Du musst das nicht tun.“ Er meinte ihren jämmerlichen Versuch ihn aufzuheitern. Zumal er ja auch nicht mal wirklich traurig war. Es war nur…
    „Nein, das muss ich nicht, aber... ich möchte für dich da sein. Es ist manchmal leichter, wenn man den Kummer nicht allein trägt.“ Tavaril hatte es ja geahnt. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe keinen Kummer.“ Sie blieb erwartungsvoll und eisern, also seufzte Tavaril und erklärte: „Ich habe an Valyria gedacht. Ich glaube ich habe sie dereinst auch auf eine solche Reise mitgenommen. Ich bekam einen Anfall und das Resultat hast du gesehen.“ Er sagte es als ginge ihn das gar nichts an. Und obwohl er häufig so emotionslos sprach hatte Arien auch schon sein Lächeln gesehen und auch Freude. Er KONNTE fühlen nur viel es ihm wohl ziemlich schwer. Das bedeutete im Umkehrschluss doch aber auch, dass er Kummer empfinden konnte.
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    Beitrag  Arien Do Okt 12, 2023 3:42 am

    Ja ... sie glaubte schon, das er Empfindungen hatte, denn eben das war ein Grund. Er lächelte ... er schien sich über Dinge zu freuen, wenn gleich er es nicht so fühlte, wie sie. Vielleicht blockierte ihn einfach nur etwas.
    "Du hast also an sie gedacht. Vielleicht waren es aber auch fremde Erinnerungen,"
    gab sie zu bedenken. Den Gedanken, das er vielleicht Thûgalad und und Gil´Galad in einer Person war, wollte sie ihm nicht direkt sagen. Es war schwer genug für ihn, da musste er sich nicht auch noch darum Gedanken machen.
    "Es ist kein Trost, immer wieder zu sagen, das wir die Antworten finden werden, aber ... ihr sollt wissen, das ich für euch da bin, auch wenn ich bedeutend jünger ... und eigentlich eure Schülerin bin. Vielleicht war Valyria eure Frau , vielleicht auch nicht. Es wird gewiss auch über sie Informationen geben und es muss einen Grund geben, warum ihre Freske über eurem Sarg gewacht hat."
    Eigentlich hatte sie ihm doch Trost zusprechen wollen und nun wurde sie selbst ein wenig melancholisch.
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    Beitrag  Thûgalad Do Okt 12, 2023 4:14 am

    Ja. Sie hatte über seinem Sarg gehangen, aber sie war dort als Eleda dargestellt gewesen. Wieso erinnerte er sich aber an sie, als Mensch? „Vielleicht solltest du noch mal in meine Gedanken sehen.“ Sie hatte ihn darum gebeten, das nie wieder von ihr zu verlangen und er meinte es auch nicht wirklich ernst. „Was soll schließlich passieren? Sterben kann ich ja wohl nicht und selbst wenn es möglich wäre, wäre es doch eher ein Segen.“ Er sah Arien wieder an. „Die Toten sollten auch tot bleiben.“
    Tja, dieses Gespräch heiterte weder ihn noch Arien auf, aber zumindest verstand und respektierte er die Geste hinter diesem Versuch. Sie wollte für ihn da sein und ihm helfen. „Arien. Du musst dir klar machen, dass ich irgendwann wieder fort sein werde. Gewöhn dich besser nicht an mich.“ Ihm blieb nicht verborgen, dass sie ihn sehr leib gewonnen hatte, als Lehrer und als Freund. Auch wenn er selbst keine Regung empfand. Er wollte trotzdem nicht, dass ihr oder selbst dem Menschen etwas zustieß.
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    Beitrag  Arien Do Okt 12, 2023 4:20 am

    Wenn es das war, was er wollte, würde sie ihm diesen Gefallen erweisen, doch hatte sie auch ein wenig furcht davor, nachdem, was beim letzten Mal passiert war. Erst einmal lauschte sie ihm jedoch und dann sagte er genau das, was sie doch eigentlich wusste. Sie senkte das Haupt, starrte auf den Boden vor sich.
    "Ja ... das habe ich. Ich weiß, das ihr irgendwann wieder gehen werdet ... Leider habe ich mich schon mehr an euch gewöhnt, als ich es sollte. Ich respektiere eure Meinung, euren Willen, nur gegen das, was ich fühle, bin ich nun mal Machtlos. Ich weiß wie sehr es mich schmerzen wird ... denn noch. Solange ihr hier seid, werde ich nicht einfach aufhören, für euch da zu sein."
    Einen Moment saß sie nun noch so da, ehe sie auf sah und fragte:
    "Seid ihr euch sicher, das ich das tun sollte, wo ihr beim letzten Mal doch unter so starken Schmerzen gelitten habt? Ich möchte nicht, das es noch einmal so weit kommt, wie es das letzte Mal geschehen ist."

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